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Das Auge der Toten

von

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Kapitel 1: Die Villa

„ ... und so wurde Anubis der Schutzgott der Totenstädten!“ damit beendete Raqi (17) Seifer ihre Vorlesung über Anubis. Sie sah sich aufmerksam im Raum um und entdeckte, dass einige Studenten sogar mitschrieben. Schließ-lich setzte sie sich hin und sagte laut in den Raum hinein: „Nächste Woche um dieselbe Zeit werde ich eine Vorlesung über Osiris abhalten. Wer Lust hat kann dazu hier her kommen. Danke für das zuhören!“

Die Studenten erhoben sich und verließen schwatzend den Raum. Nur ein Mann (29) blieb ganz oben in der letzten Reihe sitzen und sah auf sie hinab. Raqi seufzte hörbar und verließ den Raum. Wenige Minuten später tauchte der Mann an ihrer Seite auf und sagte ernst: „Glauben Sie das Sie mich be-gleiten können?“ Raqi sah den Mann verdutzt an und schüttelte den Kopf: „Ich habe keine Zeit Sie zu begleiten, aber ich kann ihnen meine Telefon-nummer geben und Sie rufen mich an.“

Der Mann griff blitzschnell nach ihrem Arm und zog sie zu sich. Raqi sah nun in seine grünen Augen und erkannte, dass der Mann nichts Böses von ihr wollte. Der Mann lockerte seinen Griff und zerrte sie hinter sich her. Raqi rief immer wieder: „Wer zum Geier sind Sie und was wollen Sie?“ Der Mann ant-wortete nicht und die Beiden verließen das Gebäude. Die Straßen wirkten grau und sie waren nass durch den Regen der in der letzten Nacht gefallen war. Am Rand der Straße stand ein schwarzer Mercedes in den sie bald ein-stiegen. Als beide im Wagen saßen und Raqi es aufgegeben hatte zu fragen, wer er nun sei, riegelte der Mann ab und steckte die Wagenschlüssel ins Zündschloss und startete den Motor.

Er fuhr langsam los und Raqi sagte ihm Vorwurfsvoll: „Wissen Sie das man dies eine Entführung nennt?“ Der Fahrer lächelte: „Ja das weiß ich!“ Raqi war nun etwas wütend und flüsterte in sich hinein: „Toll, wie nett!“ Der Fahrer lächelte nicht mehr und fragte schlicht: „Sie sind Raqi Seifer, siebzehn Jahre alt und die jüngste Archäologin die ich kenne!“

„Wollen Sie ein Autogramm?“ fauchte Raqi ihn an, doch der Mann achtete nicht darauf und fuhr fort: „Passen Sie auf! Ich bin der Assistent von An Reu-ser, er sucht schon seit längerem nach einem Edelstein den damals ein Pha-rao besaß. Er hieß glaube Amenoris!“ Raqi unterbrach ihn: „Amenophis auch bekannt unter dem Namen Echnaton!“ Der Fremde nickte und flüsterte wei-ter während sie die hell beleuchteten Straßen von Berlin entlang fuhren: „Genau, jedenfalls dieser Edelstein sucht er mit sechs weiteren Personen. Der Grund ist egal, na ja An findet diesen Stein nicht!“

Raqi fuhr fort: „Und da wollen Sie das ich ihrem Freund helfe!“ Der Fremde nickte erneut und fuhr fort: „Da gibt es nur ein Problem! An will von keinem Fremden Hilfe annehmen und deshalb dachte ich wir halten es vorerst ge-heim!“ Raqi sah aus dem Fenster und erkannte nun das sie aus der Stadt fuhren. Sie sah nun wieder zu dem Fremden und fragte: „Okay und wie!“ Der Fremde nickte und sagte: „Sie geben sich als Studentin aus und werden sa-gen das sie auf eine Universität gehen und deshalb ein bisschen Hilfe über Ägypten brauchen, dann haben sie Zeit ein Blick in die Bibliothek zu werfen!“

„Nein das mache ich nicht! Das ist Betrug!“ warf ihm Raqi vor. Der Mann nickte und sagte: „Dann werden Sie nur heute Nacht einen Blick auf die Bü-cher werfen, denn An und die anderen sind heute Nacht nicht da!“ Raqi sagte nichts mehr und sah aus dem Fenster. Es klatschten dicke Regentropfen an die Scheibe und sie bemerkte, dass es schon dämmerte. Sie lehnte sich zu-rück und schloss die Augen, sie schlummerte ein wenig bis sie bemerkte, dass sie langsamer wurden. Sie sah auf und erkannte eine riesige Villa vor sich. Als das Auto stoppte stieg Raqi sofort aus und bewunderte das Gebäu-de. Eine Stimme hinter ihr sagte: „Beeindruckend nicht wahr. Dieses Gebäu-de steht seit 1802 hier und ist noch gut erhalten. An hatte es geerbt als er fünf war... kommen Sie!“ Raqi sah leider nur die schwarze Umrandung des Gebäudes und deshalb folgte sie dem Mann. Der Mann suchte den richtigen Schlüssel und da fragte sie: „Wie heißen Sie.“ Der Mann sah kurz auf und lächelte: „Nennen Sie mich Logan!“ Raqi nickte und beide traten kurz darauf ein. Die Halle war ebenso riesig wie das Haus von außen aussah. Die Wände waren uneben und auf dem Fußboden lag ein großer roter Teppich. Logan ging auf eine Tür zu die in den Keller zu führen schien, was sie auch tat. Denn nach wenigen Minuten standen sie in einer gigantischen Halle. Plötzlich ohne Vorwarnung ging das Licht an und eine wunderschöne, mit Tischen und Regalen übersäte Bibliothek erschien.

Logan flüsterte: „So und nun muss ich im Haus die Kamine anzünden damit es auch warm wird und Sie mir nicht erfrieren! Sie können solange nach ei-nem geeigneten Buch Ausschau halten!“ Somit verließ er das Zimmer und nach wenigen Sekunden fiel Raqi ein das Logan ihr den Namen des Steines gar nicht gesagt hatte.

Nun war es zu spät zu fragen Raqi würde sich im Haus nur verlaufen und so wartete sie. Raqi setzte sich auf einen der Tische und sah sich in der Biblio-thek um. Die Regale und Tische waren aus Buche und die Bücher waren grau und schon sehr alt. Einige waren schon mit Staub bedeckt und andere sahen aus wie Nigel, Nagel, neu. Doch der Schein kann oft trügerisch sein. Plötzlich überkam ihr ein merkwürdiges Gefühl und Raqi stand wieder auf. Ein seltsa-mer Wind durchzog den Raum und ließ Raqi Gänsehaut bekommen. Langsam bewegte sie sich auf die Treppen zu. Doch schon im nächsten Augenblick kam von oben ein lautes Knallen und Raqi zuckte abermals zusammen und bewegte sich von der Treppe fort. Sie hörte Schritte die von der Treppe aus-gingen. Raqi rannte nun auf eines der Regale zu und versteckte sich dahin-ter. Die Schritte wurden lauter und schienen im ganzen Raum wieder zuhal-len. Raqi kniete sich hin und beobachtete die Treppe.

Beinahe hätte sie geschrieen und sich somit verraten als sie die Gestalt er-blickte. Ein Skelett in einer Rüstung ging schwerfällig im Raum entlang, das Atmen des Skelettes war unüberhörbar. Raqi zitterte am ganzen Leib als sie bemerkte, dass das Skelett ihr immer näher kam. Plötzlich hörten die Schrit-te auf und nach ein paar Sekunden war ein knurren zu hören. Raqi sah auf und blickte in das leblose weiße Gesicht des Skelettes. Sie schrie auf und rannte auf die Treppe zu. Das Skelett kreischte furchtbar und rannte mit klappernden Geräuschen hinter Raqi her. Doch Raqi stürmte nun die Trep-penstufen hinauf und griff nach der Türklinke. Sie schob sie auf und knallte sie sofort hinter sich zu. Danach war nur ein lautes krachen zu hören und aus den Ritzen der Tür glomm Staub empor. Raqi ließ sich auf die Knie sinken und keuchte vor Angst und Erschöpfung.

Sie lehnte sich kurz gegen die Tür und da blickte sie in das Gesicht von Lo-gan. Der fragte sie: „Was ist mit Ihnen Raqi!“ Raqi sah ihn an und Logan hat-te so ein Ausdruck auf dem Gesicht als wüsste er schon was sie gesehen hat-te. Sie sprang wie von einer Tarantel gestochen auf und stürmte zur Haus-tür...



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