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Versprich mir, dass du lebst...

Im Schatten des Todes
von

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Also dies ist eine Kurzgeschichte von mir, sie war ursprünglich auf ein bestimmtes Format begrenzt, deshalb ist das nun, etwas viel Handlung in zu wenig Text^^°

Ich hoffe sie gefällt trotzdem^^
 

Eintönig trommelte der Regen gegen die Scheiben und ließ die Außenwelt verschwimmen. Nicht dass es viel zu sehen gegeben hätte, nur einen tristen wolkenverhangenen Himmel, verdorrte Felder, die sich jenseits der Straßen in Schlamm auflösten, kalter Asphalt der im trüben Licht nass glänzte und unzählige Autos, auf denen die Regentropfen wie Tränen zu schimmern schienen.

Der Bus rumpelte über die Straße, die Zeit schien verloren, gab es überhaupt noch Zeit? Nichts schien voranzukommen, nichts schien sich zu ändern, wie erstarrt, ewiglich... Eine leise Stimme, ganz ganz langsam löste ich mich aus der dumpfen Erstarrung meiner Gedanken und schüttelte den Kopf, was war das nur? Wieso diese seltsamen drohenden Gefühle, die in meinen Eingeweiden wühlten? Wieso diese Ahnung von Verlust und Angst, wenn ich durch die trüben Fensterscheiben blickte und plötzlich die Welt zu vergessen schien, von der Welt vergessen schien? Warum so viel mehr als Trauer?

Eine leise Stimme in meinen Gedanken, ihr gequältes Gesicht... Heute ein Jahr... „Weine nicht um mich, wir werden uns wiedersehen, ich werde auf dich warten hörst du? Ich werde warten, wie lange es auch dauert.“ Es war wie ein Erwachen in tiefster Nacht, wie ein Bann, der einen nicht loslassen will. Ich schaute auf und sah nichts, fühlte nichts mehr, ich hörte die Worte, doch erst nach Minuten drangen sie in mein Bewusstsein und weitere Zeit verging, ehe ich sie begreifen konnte.

„Ich werde immer bei dir sein...“ Eine Lüge. Blind vor Tränen umklammerte ich das kleine Silberschwert um meinen Hals, ihr letztes Geschenk... Verstohlen schüttelte ich den Kopf, ein Rauschen drang in meine Ohren, während mein Blick verschleiert über die Umgebung schweifte. Menschen, die lachten, die lebten... Das Metall bohrte sich schmerzhaft in meine Faust, warum? Es war nicht fair... Ich bin nicht wie sie... Nicht mehr... Stürmte ein Wissen in meinen Geist, meine Seele schien etwas Fremdes zu berühren, etwas Verbotenes, mein Herz verkrampft sich in Angst, was war das? Was geschah mit mir? Fragen... Die Realität schien zu verschwimmen, plötzlich ein heftiger Schmerz, wie ein Impuls... Es kommt... Was kommt?

Ein Ruck, ich verlor den Halt und spürte wie ich nach vorn geschleudert wurde, ein Aufprall, das Kreischen von Bremsen, das Bersten von Metall... “Ich komme...“ Ich konnte nichts sehen, mein Körper schien in wahnsinnigem Schmerz zu explodieren, der mich zu zerreißen schien, wie ich jenen Brief zerrissen hatte... Der mich zerfraß wie die heimtückische Krankheit sie zerfressen hatte... Eine vergessene Erkenntnis streifte meine Seele, „Das Warten ist vorbei...“ Klebriges, warmes Blut rann über mich, der Bus ächzte, ein neuer Aufprall, die Wucht schleuderte mich fort, ein Krachen etwas schien auf mir zu liegen oder war es nur Einbildung? Die Last der Wahrheit? Nein...

Da wieder, wie ein Schleier, der Hauch von etwas Unmöglichem, ihr Bild vor meinen Augen, ihr Lächeln... Der Schmerz verrann, wurde zu einem dumpfen Pochen ich fühlte mich leicht, ein seltsames Gefühl legt sich über mich wie eine schwere Decke, nicht unangenehm... Unbeschreiblich, die Welt wurde noch einmal ganz klar in meinen Ohren, Schreie, Stimmen, heulende Sirenen, dann mischten sich die Laute, fremde Geräusche kamen hinzu nicht auf dieser Welt, ich begriff. Die Dunkelheit nahm mich auf, warm und tröstlich, mein Herz zersprang, doch ich hatte keine Angst, ich hob den Kopf und blickte ins Licht. Ein grelles blitzendes Licht, dass mich zu zerreißen schien, etwas brannte heiß auf meiner Brust... „Nein, es ist noch nicht vorbei...“

Sonnenlicht... Verspielt kitzelten die Strahlen meine Haut. Das konnte nicht sein... Als ich die Augen öffnete spürte ich Tränen darin, doch kein Schmerz... Einen Augenblick sah ich nichts, nur Helligkeit, Sonnenlicht, tröstend und warm. Aber wieso?

„Willkommen.“ Eine sanfte Stimme neben mir, mein suchender Blick traf auf ein Paar großer warmer Augen von der Farbe des Sternhimmels in einer klaren Sommernacht, sie hatten das gleiche, samtige Mitternachtsblau und unzählige Funken tanzten darin, als wären es wirklich funkelnde Sterne, die dort glitzerten und strahlten. Es waren Augen, die sofort durchschauten, was man zu verbergen suchte, die in das tiefste Innerste blicken konnten, die Erfurcht geboten und zugleich Vertrauen einflössten, Augen voller Weisheit, die das Herz erwärmten und der Seele Trost spendeten. Lange Haare, leicht gewellt und silbrig-glänzend wie Mondenschein flossen über schmale Schulter hinab, umrahmten ein zartes Gesichts von solcher Schönheit, dass Worte sie längst nicht mehr beschreiben konnten. Spitze Ohren lugten zwischen den Strähnen hervor, die ungebändigt bis zur schlanken Hüfte fielen samtene Haut spannte sich über wohlgeformte Züge. Der schlanke, beinahe zierliche Körper war in ein weites Gewand aus fließender Seide gehüllt, gehalten von silbernen Kordeln und aus dem Schultern brachen prächtige Engelsflügel hervor, jede Feder reiner und heller als frisch gefallener Schnee. Ein Engel?

„Wo bin ich?“, meine Stimme war leise und voller Ehrfurcht, ich setzte mich auf, spürte keinen Schmerz, spürte eigentlich überhaupt nichts... „Das ist keine einfache Frage.“, erwiderte das Wesen, traumverloren schweifte ihr Blick über die Umgebung einem tiefen lebendigen Wald, wie ich ihn nie zuvor gesehen hatte. Die Luft war kühl und angenehm obwohl zugleich überall helle Sonnenstrahlen durch das dichte Blätterdach unsagbar hoher Bäume brachen und zauberhafte Muster auf das weiche Gras, die sandigen Boden, die moosigen Steine, die sattgrünen Büsche und Sträucher und die von Pilzen und Flechten überwucherten Baumstämme warfen. Alles hier sprühte nur so vor Leben, der süße Gesang unzähliger Vögel erfüllte die Luft, ein leichter Wind, ließ Zweige, Halme und Blätter geheimnisvoll rascheln und überall waren fremde und vertraute Laute zu vernehmen. Es war ein Ort voller Magie mit einem starken, lebendigem Herzen, dessen Schlag so kraftvoll war, dass er überall zu spüren war. Voller Macht und uralt erschallte dort ein Gesang, den man nur tief drinnen, in der eigenen Seele hören konnte, wo er steten Widerhall fand, der Gesang des Lebens. Der unbeschreibliche Laut verband sich mit den Lauten dieses Ortes zu einer Melodie, deren Zauber diesen Platz zu einem machte, wie es keinen zweiten geben konnte. Es war das Lied des Waldes... Eine einzelne Träne fiel in den Sand, ich konnte nicht sagen warum mein Herz schmerzte von all der Freude, all dem Glück...

„Ich werde es dir erklären... Sieh hier hinein.“ Mit einer Handbewegung brachte sie die Luft vor mir in Bewegung, ein Wind kam auf, zerzauste mein Haar und ein Fenster schien sich zu öffnen, wie ein Loch, dass den Blick auf eine andere Ebene preisgab. Ich spähte hindurch in einen düsteren Raum ein beständiges Summen und Rattern drang an mein Ohr, begleitet von einem regelmäßigen Piepsen. Ich blickte in das abgedunkelte Zimmer eines Krankenhauses, wo zwischen Maschinen Schläuchen und Infusionen ein schmaler Körper fast verloren wirkte, in dem rieseigen weißen Bett, in dem er lag. Ich blickte in mein eigenes Gesicht.

„Aber...“, es hatte mich wie ein Schlag getroffen. „Ich bin... Tot?“ „Nein... Nicht richtig.“ „Das verstehe ich nicht...“, dunkle Angst umkrampfte mein Herz. „Du hättest sterben sollen, doch man hat dich beschützt.“ „Mich beschützt? Aber wer...“, nach und nach erinnerte ich mich an die letzten Momente, ihre Stimme, ihr Gesicht... Meine Kehle wurde ganz trocken. „Schau noch mal hinein.“ Schweigend gehorchte ich, umging es jedoch in mein eigenes lebloses Gesicht hinter der Sauerstoffmaske zu schauen stattdessen erblickte ich einen kleinen, glänzenden Gegenstand auf dem Nachtisch. Ich kniff die Augen zusammen, es war das Schwert und ich sah, dass es von einem Riss durchlaufen wurde, beinahe durchgebrochen war. „Der Anhänger?“ „Das Schwert und die Liebe die mit ihm geschenkt worden ist, haben eine ganz eigene Magie entwickelt. Es sollte dich beschützen und das hat es getan. Doch der einzige Weg dazu war deine Seele vom Körper zu trennen, in deiner eigenen Welt befindest du dich jetzt in dem Zustand, den ihr Koma nennt.“ In meinem Kopf drehte sich alles, das konnte doch nicht sein, sicher träumte ich nur, das klang als wäre ich mitten in einen Fantasyroman hineingeraten ich wollte es nicht glauben, doch mir blieb keine Wahl, ich wusste, dass es stimmte.

„Dieser Ort... Ist einer von vielen, die neben deiner Realität noch bestehen. Wenn man stirbt, ganz gleich ob Mensch, Tier, Zwerg oder Drache, dann wird der Wert des irdischen Lebens erwogen und die Seele dorthin geschickt, wo sie ihren eigenen Verdiensten nach hingehört, manchmal, darf sie auch selbst wählen.“ „Das verstehe ich nicht...“ „Vielleicht kannst du das nicht... Doch an sich hat es keine Bedeutung, denn du bist nicht tot.“ „Heißt das... Ich kann zurück?“, eigentlich hätte ich Erleichterung verspüren müssen... Freude... Doch spürte nichts, nur Leere. „Ja... Es gibt eine Möglichkeit Körper und Seele wieder zu einen, doch der Weg ist schwer und du hast nur begrenzt Zeit, denn sehr bald wird dein irdischer Körper sterben, wenn du nicht zurückkehrst, und dann gibt es kein Zurück mehr, dann wirst du für immer so bleiben, wie du jetzt bist, nicht ganz tot aber auch nicht lebendig.“ „Ist das so schlimm?“, fragte ich ruhig und unbewegt, die Worte bedeuteten mir nichts... „Das weiß ich nicht. Ich bin kein Irdischer“, erwiderte der Engel. „Doch wie es auch sein mag, es würde niemals ein Ende finden.“

„Was muss ich tun?“, war das wirklich ich? Diese unbeteiligte Stimme? Es war als legte jemand anders die Worte in meinen Mund... „Du musst einen Schatz finden einen wahren Schatz.“ „Einen Schatz?“ „Ja... Doch...“ sie streckte mir die Hand entgegen ein weißer Kristall glänzte zwischen ihren schlanken Fingern, der Anhänger einer zierlichen Silberkette. Sie legte ihn in meine Hand und schloss sie darum. „Hier, nach und auch wird er schwarz werden wie die Nacht in ihrer dunkelsten Stunde, wenn der letzte helle Punkt verschwindet, ohne dass du den Schatz gefunden hast, wird es geschehen wie ich dir gesagt habe. Ich muss nun gehen und wünsche dir Glück, doch jemand anders wird dir helfen, eine Seele, die nie ihre letzte Prüfung aufgenommen hat sondern noch immer wartet, selbst ich weiß nicht, worauf.“ Sie spannte ihre Flügel und stieg empor majestätisch wie ein Adler verschwand sie zwischen den Baumkronen.

Wie erstarrt harrte ich auf der Stelle und sah ihr nach ehe ich geistesabwesend die Kette um meinen Hals legte und mich abwandte. Was sollte das? Zurückkehren... Wollte ich das überhaupt? Vor einem Jahr.. Nein, ich hatte doch ein Versprechen einzulösen... Wieder brannten Tränen in meinen Augen unwirsch wischte ich sie fort und betrat den Wald ohne zu wissen wohin folgte ich meinem Gefühl. Nicht lange wandelte ich im magischen Grün zwischen Schatten und Licht, eine klare, melodische Stimme ließ mich innehalten.

„Warte!“, ein Mädchen, nicht älter als ich hetzte über den schmalen Erdpfad unter meinen Füßen auf mich zu. Ihr langes blondes Haar glänzte wie Gold im fleckigen Sonnenlicht und war zu einem einzelnen Zopf geflochten, der bei jeder ihrer Bewegungen mitschwang. Sie war groß und schlank und außerordentlich hübsch. Neugierige Augen grüner, als selbst der endlose Wald blitzen unter wohlgeformten Brauen aus einem liebenswürdigen Gesicht hervor doch ein Schatten lag über all dem. Spiegelte sich selbst in diese Augen und verdunkelte das Licht in ihnen. Ich spürte einen Stich im Herzen, nein... Das war unmöglich...

Ein wenig außer Atem kam sie vor mir zum Stehen. „Was tust du denn? Du suchst einen Schatz oder? Wo willst du also hin?“ „Er kann überall sein oder?“, ich gab mir Mühe sie nicht anzusehen, kein Zeichen des Erkennens, nein, es konnte nicht sein. Ein Grinsen huschte über ihr Gesicht, die Ähnlichkeit... Es tat so weh... „Die größten Schätze der Welt, so sagt man finden sich im Hort eines Drachen. Im Schrein des Waldes lebt ein Drache. Wir haben nicht genug Zeit, überall in vergeblicher Suche umherzustreifen, es ist ein weiter Weg, aber lass uns dorthin gehen.“ „Ein Drache?“ „Ja... Drachen sind die Ältesten und die mächtigsten irdischen Wesen, weißt du, sie sind Wächter...“, aber jetzt komm. „Wir haben keine Zeit zu verlieren.“ Sie packte meinen Arm und zog mich mit sich benommen ließ ich es geschehen, so vertraut... Eine einzige Frage in meinem Herzen.. Wahrheit... Oder Lüge?

Der Weg war tatsächlich weit, auch wenn ich es so nicht hätte sagen können, denn in dieser Welt gab es keine Müdigkeit, weder Tag noch Nacht, weder Hunger noch Durst oder sonstige irdische Bedürfnisse. Kein einziges Mal verließen wir den Wald auf unserer Reise, der magische Platz schien sich noch über den Horizont hinaus zu erstrecken, kein einziges Mal erblickte ich den Himmel. Ich sah Dinge die mir niemand geglaubt hätte, traf Kobolde und Elfen, Dämonen und Feen, ganz normale Tiere Seite an Seite mit Phönixen und geflügelte Pferde. Eine verzauberte Reise, fast hätte man das Ziel vergessen können, wäre da nicht die Leere und Verzweiflung in meinem Inneren gewesen, die nicht dem Wissen um den sich langsam schwärzenden Kristall entsprang, sondern der Zerrissenheit meiner Seele.

Wir sprachen über alles mögliche und sie erklärte mir, was ich nicht verstand oft schwiegen wir auch und waren zufrieden damit, doch niemals sprach einer von uns über sich selbst, über die Vergangenheit, dennoch entstand ein zartes Band der Freundschaft, dass unsere Herzen zu binden begann. Doch der Frieden der magischen Welt brachte mich zum Nachdenken und ich verabscheute es, ich wollte mich nicht erinnern, niemals mehr.

Als wir schließlich vor dem Schrein des Waldes standen, war der Kristall beinahe vollständig schwarz nur ein Fleck von der Größe eines Wassertropfens war rein und weiß geblieben. Es war ein riesiger Tempel der sich vor uns erhob, erbaut aus weißem Marmor, durchzogen von silbernen Adern. Er war ehrfurchteinflößend, vielleicht auch wunderschön gewiss jedoch mit keinem noch so wunderbaren Gebäude aus meiner Welt zu vergleichen. Schlanke Säulen, riesige Gravuren Reliefe und Wandbilder, prächtige Torflügel aus glänzendem Elfenbein, die einladend offen standen, grüner Efeu rankte sich um den Marmor fügte sich harmonisch ins Bild, die Lichtmuster der Sonne brachten die Silberfäden zum leuchten. Heilige Stille lag über dem Ort, große Buntglasfenster funkelten geheimnisvoll, ließen jedoch keinen Blick ins innere zu am ehesten erinnerte es vielleicht noch an einen alten griechischen Tempel, nur dass es noch tausendmal schöner war und größer, als ich jemals zuvor ein Gebäude gesehen hatte. Prächtige Statuen aus Silber, zwei sich Bäumende Einhörner säumten den Eingang, ein Pegasus mit ausgebreiteten Flügeln und blitzenden Smaragdaugen schwebte über den Torflügeln.

„Das ist wunderschön, nicht wahr?“, der silbrige Glanz spiegelte sich in ihren Augen wieder. „Ich weiß nicht. Aber ich habe so etwas nie zuvor gesehen.“ Sie betrachtete mich voller Wärme, als ihr Blick auf den Kristall fiel. „Komm.“, sagte sie in leichter Panik. „Wenn wir darin sind, müssen wir still sein, damit der Drache uns nicht bemerkt. Es wird ihm nicht gefallen, wenn wir etwas aus seinem Hort nehmen.“ Ich nickte nur und folgte ihr schweigend durch das Elfenbeintor.

Im Inneren war der Schrein gewiss nicht weniger prächtig, als von außen, doch kam es hier nicht so sehr zur Geltung, denn selbst diese Schönheit verblasste angesichts des gewaltigen Schatzes, der den gesamten Boden der riesigen Halle bedeckte, ein Schatz, so gewaltig wie die Halle selbst, der bunte Muster aus Licht auf Wände und Boden zeichnete. Berge von Gold, Silber, Bronze, Kupfer und anderen Metallen, Waffen, Rüstungen, wertvollen Tellern, Bechern und Kelchen, prachtvollen Gewändern, Schmuck und Möbeln, Diamanten, Smaragden, Rubinen, Saphiren und sonst allerlei verschiedenen Edelsteinen, Halbedelsteinen und Kristallen. Es mussten Tonnen davon sein, alles Geld der Welt würde vermutlich nicht einmal reichen um auch nur einen Bruchteil dieses Schatzes zu bezahlen, fast wie ein Meer erstreckte sich die funkelnde Masse in meterhohen Wellen über den Boden.

Sprachlos verharrte ich, doch sie zog mich weiter, „komm hier findest du bestimmt etwas...“ Benommen nickte ich und wider erwarten begann der schwierigste Teil unserer Suche. Schließlich zog ich ein schlichtes Silberschwert aus dem millionenschweren Wirrwarr hervor und spürte wie ein Herz heftig pochte, es glich meinem Anhänger aufs Haar, dem magischen Schwert... Ihrem letzten Geschenk... Das Silber schimmerte fast traurig oder schien es mir nur so? Doch ich wusste, dass kein anderer Gegenstand so wertvoll sein konnte wie dies, wie wenig Geld und Gold am Ende wert waren hatte ich bereits zu schmerzlich erfahren müssen... Sie betrachtete das Schwert und schien stumm zu verstehen, nie waren die Zweifel geringer...

„Was nun?“, fragte ich leise, ein markerschütterndes Brüllen ließ die Erde erbeben, wie eine Lawine gerieten die Berge von Schätzen in Bewegung. „Der Drache! Schnell wir müssen hier raus! Wenn er uns erwischt, wird er uns unsere Existenz rauben.“ Ich wusste nicht, was es bedeutete, doch es spielte keine Rolle, denn als ich das Biest sah, so groß, dass es mühelos den gesamten Raum zu füllen schien, mit smaragdfarbenglitzernden Schuppen riesigen Stahlklauen und vor Wut roten Silberaugen, verspürte ich eine Angst wie nie zuvor und konnte mich nicht mehr regen. Der Drache schwenkte den wuchtigen, behörnten Kopf auf einem langen, muskulösen Hals und brüllte erneut. Der Stachelkamm, der sich über die gesamte Länge seitens Körpers zog richtete sich drohend auf, der kräftige Schwanz peitschte erregt und todbringend umher, die Lederschwingen flatterten und wirbelten den Hort durcheinander. Jeder wuchtige Schritt seiner Klauenfüße ließ einen Wasserfall von Schätzen unter seinem Gewicht nach unten rutschen. Er schnaubte und schwarzer Dampf quoll aus seinen Nüstern, seien Gespaltene Zunge peitschte zwischen gebleckten Reißzähnen hervor.

„Wie könnt ihr es wagen?“, seinen Stimme grollte wie Donner, in grauenerfüllter Faszination starrte ich ihn an, auch noch, als ich sein Maul auf mich zuschießen sah... „Lauf!“, schrie sie voller Angst und warf sich gegen mich, gemeinsam stürzten wir in einer Welle aus Goldmünzen nach unten, entrannen knapp den schnappenden Zähnen. „Schnell! Nimm das Schwert und verschwinde von hier! Ich halte ihn auf... irgendwie...“ Nein, das konnte ich doch nicht... Niemals ich wusste nicht warum, aber sie durfte nicht aufhören zu existieren... Sie wartete doch... Was wenn derjenige kam und sie war nicht mehr da? Ich wusste, wie das war... Ich sah den Peitschenden Drachenschwanz, die bedrohlichen Stacheln... Ich sah sie und plötzlich ging alles wie von selbst. Als der Schwanz auf sie niedersauste war das Schwert dazwischen. Es zerbrach unter der Wucht des Schlages, die immer noch ausreichte, um ihre Seite aufzureißen und uns nach hinten zu schleudern.

Ich packte ihren reglosen Körper, der leicht in meinen Armen lag, die Wunde war wie ein Loch, Seelen haben kein Blut. Und ich stürmte über die losen Reichtümer hinweg nach draußen, die Splitter des Schwertes lagen vergessen am Boden, ich rannte mit dem wütenden Drachen hinter mir, doch irgendwie war ich schneller, vielleicht war es dieses Gefühl, dass mein Herz beflügelte... Erst als das Wutgebrüll und Donnern längst in der Ferne verhallt war hielt ich inne und legte sie behutsam am Boden ab ohne sie loszulassen, als sie sich in meinen Armen regte. „Was ist passiert? Oh nein!“, ihr Blick haftete auf dem Kristall nur eine Winzigkeit Licht war verblieben...

„Oh nein, wegen mir hast du deinen Schatz verloren, jetzt wirst du...“ „Nein, ich habe ihn gefunden, den wahren Schatz... Ich weiß wer du bist.“ Der Ausdruck ihres Gesichts wechselte zu Staunen, dann verdüsterte sich der Schatten. „Es tut mir leid, ich wollte es nicht...“ „Warum nicht?“, sanft nahm ich sie in die Arme. „Die Zeit wäre so kostbar gewesen, nein sie war es. Es gibt nichts zu bereuen.“, es stimmte, zum erstenmal wich die Leere aus meinem Herzen. „Ich muss noch einmal gehen, ich muss das Versprechen erfüllen aber ich komme wieder, ganz bestimmt.“ „Ja“, endlich zeriss sie, die Wolkendecke über ihrem Gemüt. „Und ich werde warten, ganz gleich wie lange es dauert.“ Das letzte Licht verlosch, der Kristall zerfiel zu Staub und ich spürte ein Ziehen, die Welt begann sich aufzulösen....

Ich sah sie noch in der Ferne... „Ich liebe dich!“ rief ich und glaubte noch ihre Antwort zu hören, ehe ich erwachte.

Die Geräte blinkten und piepten in beruhigender Monotonie, plötzlich jedoch stiegen die Werte immens an. „Versprich mir, dass du lebst, für uns beide.“ Tastende Hände glitten über den Nachttisch, der kleine Anhänger fiel zu Boden und zerbrach endgültig, aus seinem hohlen Inneren rollte ein winziger Stein hervor und glänzte im Staub... „Ich werde warten, wie lange es auch dauert...“ Menschen in weißen Kitteln stürmten den Raum, als das vermeintliche Wunder geschah, „ich werde immer bei dir sein...“, und es war die Wahrheit.
 

Ende
 

Hier der zugehörige Doujinshi einer Freundin^^:
 

http://animexx.onlinewelten.com/doujinshi.php/favoriten/244007/output/29295/



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von: abgemeldet
2008-05-18T17:57:09+00:00 18.05.2008 19:57
die story ist kalsse
prima jetzt hab ich geheult;-;
*kuschel*
ich amg die geschichte sie ist total schön geschreiben,so traurig aber auch so ernst...
herrlich*-*
*knuddels*
du asht wirklich eine begabung dafür

deine beste ferundin
lieb dich
Von:  _Miyavi
2008-04-06T12:41:45+00:00 06.04.2008 14:41
oki..... xDD das is wirklich .... *sprachlos bin*
ich hab mich erschrocken als ich gesehen hab das das 3 seiten sind xDD aba es hat sich gelohnt ^.^
(dazu muss ich sagen das ich bei solchen sachen schnell weine xD)
ha ! ich habs xD ich les sie jetz noch ein zweites mal *-*

lg Din
ps: wenn du bock hast kannst du auch mal meine ff lesen xD
sie heißt: shadow of the red moon
würd mich freuen xDDDD
Von: abgemeldet
2007-06-27T17:31:35+00:00 27.06.2007 19:31
Das einzige was mich stört, du hast mich angelogen...... Du hast gesagt die Story ist nicht gut-.-. Während du die Geschichte Wahnsinnig gut geschrieben hast, solltest du noch an deiner Selbsteinschätzung arbeiten *g*.
Jetzt mal im Ernst. Meine Augen haben am Coputer geklebt als ich das las. ICH WIL MEHR!!!!!!!! Nur werde ich dir nicht so schnell verzeihen, dass du mich zum heulen gebracht hast *schnief*
hdgggdl (trotzdem^^)
Von:  Asaki_Lux
2007-06-03T20:03:50+00:00 03.06.2007 22:03
WAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHH
*heulend um deinen hals fällt*
das ist sooo schön ;_;
*ins taschentuch schnaubt*
die empfindungen kann man perfeckt nachfühlen ;_;
das hast du super geschrieben, man kann sich sehr gut in ihn reinversetzen.
;_;
du hast ein richtiges talent dazu und deine
art dinge zu beschreiben sind der hammer.
jetzt fehlte zur abrundung nurnoch die traurige musik ;_;
T^T
*favo*
klasse
Von: abgemeldet
2007-02-10T16:28:14+00:00 10.02.2007 17:28
Wirklich traurig. Die Geschichte hat mir ein paar mal die Tränen in die Augen getrieben. Ich liebe Geschichten in die man so richtig versinken kann und mit denen man mitlebt.

Mach immer weiter so! :)
Von:  Faylen7
2006-11-08T09:19:24+00:00 08.11.2006 10:19
Verdammt ist das schön... eine wunderbare Kurzgeschichte. Dein Stil ist unheimlich traurig... ich mag sowas! *schmacht*

Gemein ist bloß, dass du nicht mehr Kommis hast! Du hättest viel mehr verdient! ^___^ lg
Von: abgemeldet
2006-10-25T18:50:19+00:00 25.10.2006 20:50
*schnief*
Du bist ein Genie, obwohl du mal behauptet hast, dir läge nichts an Romantik. *verneig*
Von:  Engelsschatten_Shady
2006-10-23T18:54:22+00:00 23.10.2006 20:54
Hm, was soll ich sagen? echt spitzenklasse
ich finds traurig und wunderschön zugleich *neben sin eine packung tempos zu liegen hat* *schnäuz*
du hast ne begabung für solche storys, nur weiter so^^
HDL *knuddel*

Deine Angel_Shadow


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