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Die Folgen einer Sportstunde

von

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Es war ein gottverdammter Mittwochnachmittag, es war heiß, sie hatten noch Schule und sowieso ging heute alles schief bei einem wohlbekannten kleinen Tollpatsch. Selbiger hatte seidig blonde Haare und die süßesten braunen Hundaugen, die nur jemand besitzen konnte, der wirklich unschuldig war: Joseph Jay Wheeler!

Sie hatten gerade Geschichte und keiner schien sich wirklich konzentrieren zu können, nicht mal das Klassengenie Seto Kaiba und noch weniger der Lehrer selbst. Am liebsten wäre letzterer jetzt nach Hause gefahren und hätte sich vor dem Fernseher gepflanzt, während ihm die Klimaanlage kühle Luft ins Gesicht zuhauchen würde. Und das würde er auch noch nach dieser Stunde tun können, jedoch war auch diese eine letzte Stunde eine Qual, denn die Zeit zog sich wie Kaugummi bei dieser Hitze.

Für die Schüler, die er gerade vor sich sitzen hatte, wäre die Schule dann noch längst nicht aus, denn sie haben noch eine Doppelstunde Sport. Jedoch war das jetzt allen lieber, als im Klassenzimmer darauf zu warten, dass ihr Fleisch gar wird und sie auch noch eine knusprige Haut bekommen, wie Brathähnchen eben.

Die erlösende Klingel schellte endlich, und ein Schwall von Glückseligkeit und Erlösung breitete sich in der Klasse aus. Sie packten schnell ihre Bücher zusammen, etwas verwundert darüber, dass der Lehrer keine Hausaufgaben aufgab. Doch dieser hatte gerade den letzten Nerv bis zum abschlaffen ausgenutzt und konnte sich nicht auch noch damit rumplagen, im Geschichtsbuch noch die passende Aufgabe zu suchen. Jedoch hatte auch keiner der Schüler wirklich etwas dagegen, beziehungsweise hatten sie gar nichts dagegen.

Sie stürmten also nun alle zur Turnhalle und dann in die Umkleide, Mädchen und Jungs, freilich, getrennt.

Keine fünf Minuten später fanden sich alle gemeinsam in der Turnhalle wieder, wo sie natürlich wieder aufgeteilt wurden: Die Mädchen durften in der Halle bleiben und Volleyball spielen, während die Jungs draußen Fussball spielen sollten.

Die Mädchen waren schnell organisiert und hatten auch schon begonnen zu spielen.

Die Jungs waren nun mal nur zehn und aus ihnen musste man zwei Mannschafften machen, also hiess es fünf gegen fünf.

Eine Mannschafft bildeten Yugi, Joey, Tristan, Duke und das Klassengenie, oder in Joeys Augen das Klassenarschloch, Seto Kaiba. Die andere Mannschfft wurde von den restlichen fünf Jungs zusammengesetzt.

Na ja, es war ein Spiel und Joey musste fair spielen, was hieß, dass er sich zusammenreissen musste nicht seinem Mitspieler ‘Mr._Ich_Bin_Reich_Und_Habe_Alles’ eins gegen das Schienbein zu treten.

Er tat es nicht, jedoch verspürte er im nächsten Augenblick einen hefftigen schmerz in seinem eigenen Schienbein. Vom Schmerz benommen, stollperte er rückwärts und erwartete jeden Moment auf dem harten Rasen zu landen, jedoch spürte er indes zwei starke Arme die in sanft auffingen.

“Wheeler, du verdammter Flohsack! Kannst du nicht mal mehr auf deinen eigenen Beinen stehen?!”

“Würde ich ja gerne, wenn mein Bein nicht so wehtun würde!” erwiederte Joey immernoch in Kaibas Armen.

“Hör auf zu flennen und steh auf!”

“Gerne!” gab er nur von sich und versuchte sich aus der ‘Umarmung’ auf den Beinen zu schwingen.

Doch als er nur kurz das verletzte Bein belasstete, fiel er wieder nach hinten um. Und wieder wurde er sanft aufgefangen. Mit einem kräftigen Schwung fand er sich nun ganz in Kaibas Armen wieder.

“Tadewaki-sensei, ich würde ihn, bitte mit ihrer Erlaubnis, ins Krankenzimmer tragen.”

“Tu das, Seto.”

Kurzerhand wendete sich Seto, mit Joey auf den Armen, um und setzte den Weg zur Krankenstation an.

“Verdammt! Lass mich los Kaiba! Ich kann selber gehen!” brüllte Joey und fing an zu versuchen sich freizustrampeln.

“Ach ja?! Davon hab ich aber grad eben nichts gemerkt! Du konntest nicht mal für zwei Sekunden richtig aufrecht stehen und du willst laufen können? Pah!” entgegenete Seto nur kühl und weiterhin sturr geradeaus schauend.

Jetzt gab Joey endlich Ruhe und sah kurz auf den steifen und ernsten Gesichtsausdruck Kaibas. Plötzlich fing sein Herz an schneller zu schlagen und seine Wangen färbten sich leicht rot.

Gott, was ist los mit mir? Das ist doch nur der arogannte Kaiba-Schnösel, warum klopft mein Herz so? Ich hasse ihn doch…, oder?

Im Krankenzimmer angekommen, legte Kaiba Joey auf ein Krankenbett und holte schnell die Schwester.

Nach kurzem Untersuchen hatte sie bereits festgestellt warum Joeys Bein so wehtat.

“Du, mein lieber Blondschopf, hast es tatsaechlich geschafft, dass dir jemand anderes das Bein gebrochen hat.”

“Wie bitte, was?! Mein Bein ist gebrochen?!” entsetzt starrte er sie an.

“Ja, mein lieber. Wie kommst du jetzt in ein Krankenhaus?”

“Das lassen sie mal meine Sorge sein. Ich kümmere mich ab hier um ihn.”

Seto Kaiba, der Erzfeind Joeys, wollte sich um selbigen kümmern?

“Ich glaub ich muss zum Ohrenarzt. Was hast du da eben gesagt, Kaiba?”

“Das du jetzt meine Sorge bist. Ich geh meine und deine Sachen aus der Umkleide holen, sag Sensei bescheid und dann komm ich wieder her, ruf Roland an und wir fahren dich ins Krankenhaus damit man dir ‘nen Gips verpassen kann. Klar?”

“Ähm, ja…” antwortete Joey mit einem mehr als nur verwunderten Gesichtsausdruck.

Und schon verschwand Kaiba aus dem Zimmer.

“Ach, die Jugend von heute…verlieben sich einfach in den Nachstbesten.” Murmelte die Krankenschwester leise. Jedoch hatte sie nicht damit gerechnet, dass ihr Patient sie gehoert haben koennte.

“Wie bitte, was haben sie da eben gesagt?” fragte er dann mit einer leicht zittrigen Stimme.

“Ich rede über dich. Es ist doch wohl klar, dass du ein Auge auf dieses penetrannte, reiche Arschloch geworfen hast.”

“Hey, Moment mal! Wer gibt ihnen eigentlich das Recht ihn so zu nennen?” erwiederte Joey empört.

“Siehst du. Du verteigdigst ihn schon. Wenn das nicht Liebe ist…?”

“Nein, nein, nein! Sie verstehen das völlig falsch! Ich nenne ihn ja ebenfalls so und zwar sag ich ihm sowas ins Gesicht. Aber sie dürften eigentlich nicht so über ihn reden, schliesslich ist er auch nur ein Schüler. Und im Übrigen hasse ich ihn und ich wüsste nicht woher sie die Idee haben könnten, dass ich mich in ihn verliebt habe.” Joey hatte nun einen etwas ernsteren Ton drauf und sah die Schwester empört und herrausvordernd an.

“Das merkt doch ein Blinder, mein Junge. Du stotterst und wirst rot wenn er dich nur für ein Sekundenbruchteil ansieht.” Nun Grinste die Schwester zufrieden.

“Ach denken sie doch was sie wollen.” erwiederte Joey entnervt und drehte sein Gesicht in Richtung Fenster.

Dann klopfte es an der Tür und sie wurde aufgemacht.

“Die Sachen sind schon im Auto. Komm…” sagte Kaiba und ging auf Joey zu, hob ihn hoch und trug ihn aus dem Zimmer.

“Kaiba ich kann auch humpeln oder zumindest auf einem Bein hüpfen, du musst mich nicht tragen.”

“Gib doch endlich Ruhe, Wheeler!” und Joey war im gleichen Augenblick still wie eine Maus.

Als sie bei der Limousine angekommen waren,öffnete Roland die Tür und Kaiba konnte Joey langsam und vorsichtig reinsetzen. Dann setzte er sich neben ihm. Auf der anderen seite von Joey war ein recht grosser Kissenstapel platziert.

“Du musst dein Bein höher als deinen Koerper liegen lassen, damit es nicht anschwillt, deshalb die Kissen. Du musst dich hinlegen.” sagte Kaiba in seinem gewohnt kuehlen Ton.

“Aber hier gibt es doch gar kein Platz dafür.” erwiederte Joey sichtlich nervös.

“Dann legst du deinen Kopf halt auf meinem Schoss.”

“I-i-ich soll was?!”

“Mach es einfach, Wheeler, und jammer nicht!”

Joey ergab sich nach diesem kurzem Satz im Imperativ und tat wie ihm geheißen. Nach kurzer Stille meldete er sich wieder zu Wort.

“Sag mal, Kaiba, warum tust du das für mich.”

“Ganz einfach. Ich war derjenige, der dich aufgefangen hat und ich will nicht, dass man später ueber mich schlecht redet. Deshalb tu ich lieber etwas zu viel als gar nichts.”

“Ach so,…Ich hätte jetzt nie gedacht, dass ich das jemals zu dir sagen würde, aber…Danke! Ach und übrigens, das ist alles deine Schuld. Ich würde mich nie im Leben bei dir wegen etwas bedanken, aber nein, du musst ja einen Grund finden. Und ich habe dieses ‘Danke’ nicht gern gesagt.”

Man hörte ein leises, aber herzhaftes Kichern und Joey sah instinktiv zu Kaiba hoch, doch was er da sah, liess ihn erstarren. Der eiskalte Seto Kaiba lachte.

“Waaah! Das Ende der Welt ist nahe!” schrie Joey gespielt erschrocken.

“Hehehehe, was? Warum?” fragte Kaiba als er sich einigermassen zusammengerissen hat.

“Du lachst, Kaiba, du lachst!”

Nach nicht allzu langer Zeit waren sie auch schon am Krankenhaus angelangt und erneut an diesem Tag fand sich Joey in den Armen Kaibas wieder.

“Kaiba, hier kannst du einen Rollstuhl nehmen, musst mich nicht tragen.”

“Bis ich den gefunden habe, Wheeler, trag ich dich nach China auf den Armen.” sagte er und hielt den Blick immernoch sturr geradeaus.

“Entschuldigen sie bitte. Wo ist die Sanitätsstation?” wandte er sich kurz zu der Frau an der Rezeption.

Die Krankenhausangestellte sah erst mal mit grossen Augen auf die Jungs, kicherte dann leise und sagte ihnen wo sie sich hinbegeben müssen. Dort angekommen, legte Kaiba ein zweites Mal an diesem Tag Joey auf ein Krankenbett.

“Was haben wir denn, junger Mann?” Ein etwas älterer Mann, angezogen mit einem weissen Kittel, von unseren beiden Jungs als ein Arzt identifiziert, kam durch die Tür.

“Es war ein Unfall beim Sport. Ihm wurde das Bein gebrochen.” antwortete Kaiba mit einem gestelltzten Ton.

“Man hat ihm das Bein gebrochen, er war es nicht selber?” fragte der Arzt verwundert.

“Ja.”

“Na gut wir müssen das Bein erstmal röntgen. Dann sehen wir weiter.” sagte der Mann und begab sich in das Zimmer nebenan. “Brauchen sie einen Rollstuhl, oder können sie hierherhüpfen?” fragte er noch aus dem Zimmer in dem er sich jetzt befand.

“Nein danke, ich bring ihn hin.” rief Kaiba zurück.

“Nein, Kaiba! Kaiba! Nimm ‘nen Rollstuhl!” wehrte sich Joey.

“Wheeler, hab ich dir nicht schon einmal gesagt, du sollst den Rand halten?”

“Doch, hast du. Aber ich bin es leid, von dir hin und her getragen zu werden!”

“Falls du dir sorgen machst, dass du zu schwer bist, kannst du es gleich wieder lassen. Du wiegst nicht mehr als Mokuba, wenn nicht sogar weniger. Isst du eigentlich überhaupt etwas?”

“Ähm, äh, doch…klar ess ich was.” Joey wurde erneut an diesem Tag rot um die Nase. Und schon wieder wurde er von Kaiba auf ein anderes Bett abgelegt.

Der Arzt besah sich die aufnahme und stellte kurzerhand fest, dass ein Gips auf Joeys Bein angebracht werden muss. Und das tat er auch.

20 Minuten spaeter war der Gips trocken und die Jungs konnte aus dem Krankenhaus raus. Jedoch wurde Joey jetzt nicht mehr von Kaiba getragen, sondern ging mit zwei Krücken.

“Wheeler, ich fahr dich jetzt nach Hause und morgen komme ich dich zur Schule abholen. Mit den Krücken kommst du hoffentlich im Haus klar, oder?” fragte Kaiba.

“Ähm, ja klar…Danke, Kaiba, ähm…für alles halt.”

Der Angesprochene antwortete nicht, starrte nur weiterhin geradeaus.

Nach ungefähr einer halben Stunde Fahrt kam die Limousine am Haus der Wheelers an und dort steigte Joey aus.

“Kommst du sicher klar? Soll ich dir noch nach Hause helfen?” bot sich der junge Firmenleiter an.

“Kaiba, bist du irgendwie auf den Kopf gefallen? Was ist los mit dir? Du hast schon genug getan und außerdem bin ich es nicht von dir gewohnt so nett zu sein.”

“Was ich anfange bringe ich auch richtig zu Ende, Wheeler. Ich hol dich morgen um halb acht ab. Gute Nacht. Roland…” und schon fuhr der Wagen weg.

Merkwürdiger Typ…Der hasst mich doch, wieso also tut er das alles für mich?
 

~ Am nächsten Morgen ~
 

Vor dem Haus hörte man eine ziemlich laute Autohupe und die üblichen Strassengeräusche. Plötzlich sah man aus einem Fenster, des Hauses Wheeler, einen Kopf hervorgucken, der etwas von wegen der verdammte Wichtigtuer solle endlich aufhören zu hupen, schrie. Dann kam aus der Haustür ein Junge mit Krücken und ein gipsiertes Bein, jedoch auch noch mit vielen anderen Pflastern und Verbänden versehen. Er stieg in den Wagen, der vorher wie wild hupte, und selbiger fuhr endlich weiter.

“Wheeler, sag mal bist du die Treppe runtergeflogen, oder wieso ist auf einmal nicht nur dein Bein verletzt?” fragte ein recht verwunderter braunhaariger, junger Mann den Blonden.

“Ehehehe, du hast es erraten, Kaiba.” Oh man, wenn du wüsstest…

“Und wer war derjenige, der mich aus dem Fenster deines Hauses bis aufs Letzte beschimpfte? Dein Vater?”

“Ähm, ja. Tut mir leid.”

“Braucht es nicht, es warst ja nicht du, der seine Zunge nicht hüten konnte.”

Nach einer geraumen Weile hielt der Wagen an und der junge Wohlhabende stieg aus, ging um das Auto herrum und öffnete die Tür für seinen Mitfahrer.

Erst als genannter aus der Limousine gestiegen war, merkte er das etwas nicht in Ordnung war.

“Kaiba, warum sind wir bei dir zu Hause und nicht in der Schule?” fragte er verwirrt.

“Na ja, du sollst nach Möglichkeit noch eine Weile dein Leben in der Horizontale genie ß en, und ich hab heute Morgen in der Schule angerufen und gesagt, dass ich einen unvermeindliches Treffen mit den Geschäfftspartnern der Kaiba Corporation habe.”

“Aha…! Und wieso bin ich dann bei dir und konnte nicht zu Hause bleiben?” stellte der Blondschopf erneut eine Frage.

“Denkst du mir fällt es nicht auf, Wheeler? Du willst doch gar nicht zu Hause sein. Dein Vater verrichtet dich doch immer so, nicht wahr? Das Gegenteil kannst du dem Osterhasen erzählen.” schlussfolgerte der Junge

Joey blieb derweil still und hatte den Kopf zum Boden hin gesenkt.

Sie gingen in das Haus rein und direkt ins Wohnzimmer. Joey setzte sich auf die Couch, während Kaiba auf dem Sessel Platz nahm.

“Roland geht deine Sachen holen, sobald wir den Polizeibericht haben, dass sie deinen Alten abgeführt haben.” eröffnete der Firmenbesitzer das Gespräch.

“Wie bitte?! Du hast meinen Vater angezeigt?!” schrie der verletzte Junge entsetzt.

“Ja, das habe ich. Und sag mir bloß nicht, dass du das nicht getan hättest, hättest du die Möglichkeit gehabt. Oder erzähl mir nicht, dass du Mitleid mit ihm hast. Jeder, der seinem eigen Fleisch und Blut soetwas antut, verdient nicht mal den kleinsten Funken Mitleid oder Verständnis. Hast du das verstanden, Wheeler?!”

“Nein, du hast Recht. Die verdienen kein Mitleid. Aber Kaiba, was soll ich machen, wenn er aus dem Gefängnis rauskommt? Er wird mich umbringen, hörst du, umbringen wird er mich!” Joey fing nun an zu weinen, hemmungslos, vor Kaiba.

Und als er dies realisierte, fing er an sich die Tränen aus dem Gesicht zu wischen. Jedoch war alles vergebens, denn ihm kamen immer wieder neue in den Augen gestiegen. Kaiba stand auf, ging um den kleinen Wohnzimmertisch rum, setzte sich neben Joey auf die Couch und nahm ihn in den Arm. Dieser war erst etwas verwundert, doch dann ließ er seinen Tränen freien Lauf und klammerte sich wie ein Ertrinkender an Seto.

“Danke Seto, ich danke dir. Du hast schon so vieles für mich getan.” sagte der blonde Junge mit tränenerstickter Stimme.

Nach einer Weile Weinen, schlief Joey ein und Seto spürte nur noch seinen regelmäßigen Atem in seiner Halsbeuge. Ihm lief in diesem Augenblick ein wohliger Schauer über den Rücken und dann hob er Joey auf seine Arme und trug ihn nach oben in sein Bett.

Einige Stunden später wurde er von einpaar Schreien erschreckt und er dachte erst, dass es Mokuba war. Doch als er an Joeys Zimmer vorbeiging, merkte er, dass Joey anscheinend Albträume hatte. Mokuba spielte derweil an seine Play Station und ahnte nichts.

Seto öffnete sachte die Tür, ging in das Zimmer rein und setzte sich auf das Bett, wo Joey sich gerade hin- und herwältzte.

“Joey, wach auf! Mach die Augen auf, Joey!” er rüttelte kurz an Joeys Schulter.

Joey wachte auch auf, sprang auf und war schweißgebadet.

“Oh, mein Gott! Ein Glück, es war nur ein Traum.”

“Ein Albtraum.” berichtigte ihn Kaiba.

“AH! Seto, erschreck mich doch nicht so!”

Und schon wieder sah Joey das Ende der Welt näher kommen, den erneut kicherte Kaiba.

“Hehehehe, nein, warum? Mir ist es doch wohl auch erlaubt mal zu lachen, oder?”

“Ja, doch. Ich mache nur Witze, weil ich dich nicht so oft lachen sehe…Aber du solltest es öffter tun, es steht dir gut.” lächelte Joey Kaiba sanft an.

Dem war jedoch die Kehle zugeschnürt, denn er hätte diese Worte von Joey am wenigsten erwartet. Und auch als Joey selbst sich wieder durchs Gehirn laufen ließ, was er eben gesagt hatte, bekam er eine nicht sehr inteligenzstrotzende rote Farbe ihm Gesicht.

“Ähm, ich meinte…ich, ich wollte…ich wollte sagen…!”

Weiter kam er nicht, denn plötzlich wurden seine Lippen mit einem anderen Paar versiegelt, die von Seto. Zuerst sah Joey noch ziemlich perplex drein, während Kaiba immer noch seine Lippen auf die seinen ruhen hatte, doch dann schloss der blondhaarige die Augen und genoss die sanfte kleine Geste. Im nächsten Moment spürte er etwas feuchtes seine Lippen streifen. Es war ein stumme Bitte an ihn, Seto Einlass zu gewähren, was er auch tat, ohne zu überlegen. Joey schlang seine Arme um Kaibas Hals, zog ihn nach unten aufs Bett und erwiederte das nun leidenschafftliche Zungenspiel. Nach schier endlos langer Zeit lösten sie sich, nach Luft japsend, von einander.

“Wow…” Joey schien echt begeistert von den Küsskünsten Kaibas. Der jedoch widmete sich gleich Joeys Hals, überhäufte ihn mit sanften Schmetterlingsküssen.

“Joey,…ich…liebe...dich…” brachte der junge Firmeninhaber raus, ohne dabei seine Liebkosungen zu unterbrechen. Jedoch streifte er etwas härter eine von Joeys Wunden, was selbigen schmerzhaft zusammenzucken ließ.

“Es tut mir leid, Joey. Hab ich dir wehgetan?” fragte er besorgt und richtete sich auf.

“Ach nein, halb so wild.”versicherte ihm Joey, richtete sich ebenfalls auf.

Dann sahen sie sich gegenseitig in die Augen. Sie wussten nicht wie lange sie dasaßen und einfach in die Tiefen der Augen des jeweils anderen versanken.

“Seto, du hast dich ziemlich verändert, weißt du das?”

“Nein, Joey. Du hast mich verändert. Das, was ich eben getan habe, wollte ich schon vor langer Zeit machen. Ich dachte, das komische Gefühl in meinem Magen würde mit der Zeit weggehen. Ich war zu blind um zu erkennen, was es eigentlich war. Und als ich es nun endlich erkannte, vesuchte ich es zu verdrängen, blieb dir gegenüber immer kühl und abweisend, benahm mich immernoch arogant. Doch als ich sah, dass man dich verletzt hatte und du drauf und dran warst auf den Boden zu fallen, wollte ich einfach für dich da sein. Ich stand damals nicht direkt hinter dir, sondern bin sofort zu dir hingerannt um dich aufzufangen.” Kaiba erzählte alles, wobei er Joeys Haare umständlich ordnete, wahrscheinlich nur um ihn länger berühren zu können.

Der Blondschopf nahm Setos Hand in seine führte sie zu seinem Mund und began sie sanft zu küssen.

“Ich liebe dich auch, Seto.” Damit schlang er ernut seine Arme um Setos Hals, zog ihn wieder hinunter aufs Bett und zum wiederholten Male fanden die Zungen der zwei Liebenden ihren Tanzrhythmus. Jedoch musste auch diese Köstlichkeit ein Ende nehmen, den die zwei Jungen waren ebenfalls menschliche Wesen, womit sie automatisch vom Sauerstoff abhingen.

Dann blieben sie einfach regungslos aufs Bett liegen, schauten sich erneut in die Augen und lächelten sich gegenseitig sanft an.

Nach einer geraumen Weile öffnete sich die Tür zu dem Zimmer, indem die beiden Jungs auf dem Bett lagen. Geschockt sahen sie auf, hatten keine Zeit mehr sich zu verstecken.

“Aii! Seid ihr beiden süß!” rief ein fröhlicher Mokuba, der nichts ahnened in das Zimmer seines Bruders eintrat. Als er beide gemeinsam auf dem Bett liegen sah, war er total froh, denn sein Bruder hatte ihm schon alles über seine Gefühle erzählt. Jedoch konnte der Kleine ihm nicht helfen.

Er sprang zu ihnen aufs Bett und kuschelte sich zwischen Seto und Joey.

“Das ist ja super! Nicht, onii-chan?”

“Ja, das ist super, Mokuba.”

“Und du Joey, freust du dich?” fragte der kleine Schwarzhaarige den Blonden, indem er sich zu ihm drehte.

“Natürlich freu ich mich, Moki! Ich bin der glücklichste Mensch im Universum!” antwortete Joey auf die gestellte Frage.

Seto wurde derweilen etwas rot um die Nase. Er hatte also Joey zum glücklichsten Mensch im ganzen Universum gemacht. Also das war ein Kompliment…
 

~ Nach ungefähr drei Wochen ~
 

Joey war wieder auf den Beinen, konnte normal gehen, musste sich aber noch schonen. Er durfte weder beim Sport mitmachen noch die kürzeste Strecke rennen. Aber zur Schule konnte er jetzt gehen.

Die zwei verliebten Jungs verbargen ihre Gefühle vor den anderen Mitschülern. Selbst Joeys Kindergarten sagten sie nichts. Und das war auch besser so, den wer weiß, wo sie gelandet währen, mit der Tratschtante Tea! Nur Serenity sagten sie, dass sie ein Verhälltnis haben, und die hatte auch nichts dagegen, viel mehr freute sie sich, dass ihr Bruder endlich die große Liebe gefunden hat.
 

“So meine Lieben, und jetzt schreibt bitte alle die Hausaufgaben auf.” sagte Mirei-sensei und began in ihn rem kleinen Büchlein zu suchen. “Ah ja, da haben wirs ja. Ihr sollt bitte einen Aufsatz zum Thema ‘Liebe’ oder ‘Der geliebte Mensch’ schreiben.” ergänzte sie sich.

Ein unzufriedenes Murren breitete sich in der Klasse aus.

“Ach ja, und er soll bitte mindestens eine Seite lang sein.” fügte sie noch hinzu.

Und erneut ein unzufriedenes Murren in der Klasse. Doch man musste Hausaufgaben machen, und was man tun musste, soll ja angeblich nicht schwer sein.
 

~ Am nächsten Tag in der Schule ~
 

“Ein geliebter Mensch ist für mich, die Person für die ich sogar sterben würde. Aber um ihn erstmal ‘geliebt’ zu nennen muss man sich im klaren sein, was die Liebe eigentlich ist.

Liebe ist nicht einfach ein Gefühl, es ist die Gabe den anderen zu verstehen und selber verstanden zu werden, ihm zu vertrauen und sein Vertrauen zu erlangen.

Liebe ist noch weniger ein Wort, denn ein einfaches Wort lässt dein Herz nicht höher schlagen, oder lößt nicht eine ganze Schmetterlingsschaar in deinem Bauch aus.

Wer Liebe als nutzlos bezeichnet, hat noch nie geliebt und wenn sich nicht seine Meinung ändert, dann wird er auch nie lieben. Er wird immer eine Person sein, die ‘anders’ als die anderen ist, wird sich verschließen, niemanden an sich ranlassen und härtet gegen Gefühle ab, was soviel heißt wie, dass er niemals mehr irgendein Gefühl wahrnehmen wird. Wenn etwas tragisches passiert, wird diese Person nicht weinen, wenn etwas schönes passiert, wird diese Person nicht lachen. Doch auch das Lachen und das Weinen ist ein Teil der Liebe, oder eben davon was dannach kommt.

Es gibt keine perfekte Beziehung oder Ehe, wo man sich nicht streitet oder nicht mal verschiedener Meinung ist, denn dann wäre es langweilig. Die Liebe ist ein Phänomen, ein Gefühl, dass ohne andere Gefühle nicht sein kann. Mal ist die Liebe zwischen zwei Menschen sozusagen verbraucht, es gibt immer nur Streitereien, selbst wegen Kleinigkeiten und sie trennen sich. Dann ist sie auf einmal wieder da, man kommt ohne den jeweils anderen nicht mehr aus und man findet wieder zu einander zurück, denn wie sagt man so schön: ‘Alte Liebe rostet nicht’. Oder es erscheint einfach eine neue Liebe, die die alte einfach ersetzt, sie in manchen Fällen komplett auslöscht. Oder es ist einfach eine Trostliebe, die keine Macht hat, die alte aus dem Leben einer Person zu verdrängen.

Zur Liebe gehören auch drei magische Worte, die jeder in seinem Leben mindestens einmal gehört haben muss, auch wenn sie nicht an ihn gerichtet waren. Diese Worte muss man sich allerdigs verdienen. Niemand kann zu irgendjemandem gehen und ihm ins Gesicht sagen, dass er ihn liebt, dann liebt man nämlich nicht wirklich. Für niemanden ist es leicht seine Gefühle gegenüber einer anderen Person zu offenbaren. Die Angst vor Ablehnung oder Auslachen ist einfach zu groß, als dass man sich Hals über Kopf in diese Löwenhöhle, Liebe genannt, stürzen kann.

Doch wie kann man sich sicher sein, dass man verliebt ist und in wen? Vielleicht ist es das um Meilen verschnellerte Herzklopfen, dass man hat, wenn man in dessen Nähe ist, oder die Schmetterlinge im Bauch, wenn man bloß an die Person denkt? Man wird dieser Person gegenüber verschlossener, man redet nicht mehr sooft mit ihr und man wirft ihr Blicke zu, wobei man Stoßgebete zum Himmel schickt, die Person solle sich doch bitte nicht umdrehen und einen ertappen. Und falls das doch passiert, dreht man dann schnell den Kopf weg, man ist peinlich berürt, man fühlt sich als ob man bei einer großen Straftat ertappt wurde, man bekommt eine nicht so schöne rote Farbe im Gesicht und ab diesem Augenblick meidet man jeglichen Kontakt zu dieser Person, zumindest für den Rest des Tages. Manchmal wird man selber von dieser Person angesehen, man fühlt sich dann federleicht, man glaubt man könnte Berge ausreißen. Oder man erntet sogar ein Lächeln von dem Schwarm.

Alles in Allem muss man sich einander beweisen, dass man diese drei magischen Worte, die zur Liebe gehören, verdient. Das kann man weder durch Geschenke noch durch Geld erreichen. Nur genügend Zuneigung, Vertrauen und die Tatsache, dass man für den anderen da ist, sind die Bestätigung dafür, dass man dieser Worte würdig ist. Und wenn ich all das von der geliebten Person bekommen würde, gäbe es nur eins was ich ihr aus ganzem Herzen und den Tiefen meiner Seele sagen würde: Ich liebe dich!”

“Wow! Also Joey, ich wei ß nicht was ich sagen soll. So einen Aufsatz habe ich von dir in deiner ganzen Karriere als Schüler nicht bekommen.” Mirei-sensei war wirklich begeistert.

Derweil stand ein schlanker Braunhaariger von seinem Platz auf, näherte sich Joey, blieb vor ihm stehen und sagte: “Ich liebe dich auch.” Mit diesen Worten küsste er ihn sanft auf die Lippen.

Oh mein Gott, Seto! Was soll das? Die werden uns verachten! Was ist mit deinem Ruf?!

“Ich hab es satt mich zu verstecken.” Sagte Kaiba und im nächsten Augenblick hörte man die ganze Klasse Beifall klatschen und pfeifen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kathina
2006-11-26T12:58:06+00:00 26.11.2006 13:58
Oh das ist so schöööööööönnn,also nicht das Joey von seinem vater und so,nicht falsch verstehen!!!
Besonders der schluss gefällt mir *beide daumen hoch halt*
bye bye Mi-chan^^


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