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Doshite?

Honda x Jounouchi
von

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Warum kannst du nicht darüber reden?

Doshite*
 

Teil: 8/10
 

Fandom: Yu-Gi-Oh!
 

Disclaimer: Yu-Gi-Oh gehört Kazuki Takahashi! Mach auch keine Kohle mit! Die Idee ist meine!
 

Pairing: Honda x Jou
 

Rating: MA
 

Warnings: lemon, angst, sap, gewalt ein wenig AU ^-^
 

Kommentar: Endlich durfte Honda Jou wieder in seinem Arm halten, doch wird sich Jou ihm auch anvertrauen? Achtung Kitschalarm! ^-^ Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und freu mich immer über eure Meinung zu meiner Story ^-^V
 

***** ***** ***** ***** *****
 

Noch ehe der Kuss intensiver werden kann, werden wir durch ein Räuspern unterbrochen. Dein Vater steht wieder im Wohnzimmer, mit einem kleinen Tablett auf dem er eine kleine Kanne und drei Tassen trägt. Uns beiden steigt die Röte leicht in die Wangen. Noch während mein Arm um deine Schultern liegt gehen wir zurück zur Couch. Dort brüht dein Vater uns gerade einen Tee auf. Er lächelt uns an. "Du scheinst ihm wirklich sehr zu vertrauen" meint er zu dir. "Ja…" ist alles was du leise erwiderst.
 

Wir nehmen gemeinsam Platz auf der Couch. Ich ziehe dich eng an mich. Dein Kopf ruht schließlich auf meiner Schulter. Den Vater beobachtet uns mit einem sonderbaren, aber zufriedenem Lächeln. Dieser Mann ist wirklich eine Überraschung. Ich hätte nie gedacht, dass man so zivilisiert mit ihm umgehen kann. Beziehungsweise, dass er unserer Beziehung so tolerant gegenüber steht. Ganz ehrlich. Eigentlich hätte ich erwartet, dass er toben würde und versucht dich davon zu überzeugen, dass es unnatürlich wäre, wenn zwei Männer zusammen…
 

"Ich möchte dir noch kurz erklären, warum ich keine Anzeige gegen dich aufgegeben habe" höre ich deinen Vater. Meine Aufmerksamkeit richtet sich voll und ganz auf ihn. "Die Zukunft ist etwas wertvolles und das wollte ich dir nicht nehmen" beginnt er mir zu erzählen. "Natürlich war ich gestern sehr wütend und wollte schon die Polizei rufen. Doch dann hat mir Katsuya deine Beweggründe dar gelegen. Nicht, dass es dein Verhalten rechtfertigen würde. Aber ich denke, es wird nicht wieder vorkommen, oder?"
 

Alles was ich erwidere ist ein schuldbewusstes Kopfschütteln. Ich schlucke schwer. Die Konsequenzen in der Zukunft hatte ich gar nicht bedacht. Wenn dein Dad wirklich Anzeige erstattet hätte, dann wäre es als Vorstrafe in mein Register eingetragen worden. Damit hätte ich keine Chance mehr gehabt auf eine anständige Uni zu kommen. Ganz zu schweigen in eine gute Firma. Das alles wird mir erst jetzt so wirklich bewusst. Und ich bin dankbar, dass dein Vater eine solche Nachsicht mit mir walten lässt.
 

"Ich hab falsche Schüsse gezogen" bring ich drucksend hervor. "Wie bist du eigentlich auf so eine irrsinnige Idee gekommen?" kommt nun von dir die Frage. Sanft blicke ich auf deinen Kopf, der immer noch auf meiner Schulter ruht. Deine Augen entspannt geschlossen. "Na ja ich weiß, dass du niemals deswegen Anzeige erstattet hast. Dann hab ich mich genauer schlau gemacht. Laut Statistik wird jedes zweite Kind von einer ihm nahe stehende Person…" Du schlägst deine Augen auf und unterbrichst mich nur mit einem tonlosen 'Ach so'.
 

"Du hast also deinen Schluss gezogen, dass ich die einzige Person sein könnte, die meinem Sohn das angetan haben könnte, weil wir alleine hier wohnen?" hakt dein Vater schließlich nach. Du schließt wieder deine Augen und kuschelst dich ein wenig enger in meinen Arm. "Ja… im ersten Moment hat alles gepasst und erschien mir als einzige Möglichkeit wahrscheinlich" erkläre ich wieder. "Ich möchte mich noch einmal ganz formal bei Ihnen dafür entschuldigen. Es war einfach voreilig und dumm von mir gewesen."
 

Dein Vater reicht mir eine Tasse, die ich in meine freie Hand nehme. Vorsichtig nippe ich daran und trinke einen Schluck. Er tut es mir gleich. Nur du ziehst es vor, weiter in meinem Arm zu liegen. "Weißt du, wir haben keine Anzeige gegen das… Schwein erstattet weil wir das familienintern geregelt haben" erklärt mir dein Vater plötzlich. Familienintern? Aber… jetzt bin ich verwirrt. Dachte du hast keine Verwanden außer deinem Vater, deiner Mutter und deiner kleinen Schwester? Von was redet dein Vater also? Ich stelle die Tasse ab.
 

Als hätte er meine Gedanken gelesen, beginnt dein Vater zu erzählen. Und ich spüre, wie du dich langsam in meinem Arm verkrampfst. "Nach der Trennung von meiner Frau hatten Katsuya und ich kein Geld und konnten keine Wohnung anmieten. Da hat mir mein Bruder angeboten eine Weile bei ihm zu leben." Deine Hand, die auf meinem Oberschenkel liegt, beginnt sich langsam in den Stoff meiner Hose zu krallen. Sanft lege ich meine Hand auf deine. Unter meiner Berührung löst sich deine Hand ein wenig aus meiner Hose.
 

"Es war eine schlimme Zeit. Damals begann ich zu trinken und habe nichts mehr wahrgenommen. Sonst wäre es nie soweit gekommen" großes Bedauern schwingt in der Stimme deines Vaters. "Dad, es ist nicht deine Schuld gewesen" meinst du mit fast erstickender Stimme. Du hast deine Augen aufgeschlagen und blickst ihn sanftmütig an. "Wäre ich nicht damit beschäftigt gewesen in Selbstmitleid zu zerfließen, hätte ich die ersten Anzeichen erkannt und hätte dann handeln können" schüttelt er resigniert den Kopf.
 

Ich blicke kurz zwischen euch hin und her. Da ich mit meiner letzten Vermutung so böse auf die Nase gefallen bin möchte ich jetzt keine Neuen anstellen. "Inwiefern hätten Sie welche Anzeichen erkennen müssen?" frage ich schließlich. Dein Vater richtet seinen Blick wieder auf mich. Ich spüre wie sich deine Hand auf meinem Bein wieder verkrampft. Sanft streiche ich mit meinem Daumen über deinen Handrücken. "Das mein Bruder sich an meinem Sohn vergriff" kommt es nüchtern von deinem Vater.
 

Mitfühlend blicke ich zu dir. Doch dein Blick ist stur vor dich auf den Tisch gerichtet. Die Haare verdecken wieder deine Augen. "Durch meine Trinksucht habe ich nicht gemerkt, wie sich Katsuya veränderte. Er wurde ruhig und in sich gekehrt. In der Schule fing er oft Ärger an. Schlug andere Mitschüler. Seine Leistungen in allen Fächer wurden schlagartig schlechter. Alles Anzeichen dafür, dass etwas mit ihm nicht stimmte. Doch keiner hat es gemerkt, da er erst seit Kurzem auf die neue Schule ging" führt dein Vater weiter aus.
 

Dann plötzlich nehme ich wahr, wie sich dein Oberkörper straft und du nach vorne hin Schwung holst. Du stehst auf. "Nun ja… ist doch alles längst erledigt. Also warum noch darüber reden. Es bringt ja eh nichts" meinst du während du in den Küchenbereich an den Kühlschrank gehst. Dein Vater folgt dir und auch ich, der nicht weiß was er sonst tun soll gehe die paar Schritte. "Es ist nicht erledigt Katsuya. Auch wenn du nie mit mir darüber redest, wie die Therapie läuft, weiß ich es" kommt es sorgenvoll von deinem Vater.
 

Du blickst in den gerade von dir geöffneten Kühlschrank. Wieder bemerke ich wie du schwer schluckst. "Deine Ärztin hat mir erzählt, dass du die Therapie immer wieder abbrichst. Immer wenn es auf den Kern der Sache zugeht. Dann kapselst du dich ab, hältst Termine nicht mehr ein. Bis du dann wieder in irgendeiner Form damit konfrontiert wirst und nicht damit umgehen kannst" erläutert dein Vater kurz. "Das… das ist meine Sache" murmelst du kurz. Dann nimmst du eine kleine Flasche aus dem Kühlschrank und lässt die Tür kraftvoll wieder zu fallen.
 

Etwas in dir sucht seinen Weg nach draußen. Und da du scheinbar nicht bewusst bereit bist es gewähren zu lassen äußerst sich dieser Drang darin, dass du Kraft einsetzt. Kraft, wo sie nicht nötig ist. So wie eben bei dem Kühlschrank. Immer noch stehst du mit dem Rücken zu uns, während du den Verschluss der Flasche löst und einen großen Schluck nimmst. Dann beginnst du fast wie in Zeitlupe das Gefäß wieder zu verschließen. Als wolltest du Zeit gewinnen. Zeit um nachzudenken. Einen Fluchtplan zu erarbeiten.
 

"Sprich es aus" fordere ich dich auf einmal aus. Ich weiß nicht woher die Idee dazu kommt. Oder warum gerade in diesem Augenblick. Aber du wendest dich zu mir und blickst mich fragend an. "Ich möchte, dass du einen Satz sagst, der beinhaltet, wer dir was angetan hat" fordere ich detaillierter. Ungläubig blickst du mich an. "Was?" kommt es fast tonlos von dir. "Warum?" schiebst du dann direkt hinter her. Ich kann dir die letzte Frage wirklich nicht beantworten. Ich hab nur das Gefühl, dass es dir gut tun würde, wenn du es einmal aussprechen würdest.
 

Schnell überwinde ich was uns trennt und streiche dir sanft wieder über die Wange. Tief blicke ich dir in die Augen. "Da drin, in dir brodelt eine Wut… ein Hass… und sucht den Weg nach draußen. Bislang hast du ihm als Ventil körperliche Gewalt geboten. Aber doch nur, weil du nicht bewusst wahr haben wolltest. Wahr haben wolltest, was du erlebt hast. Bitte Liebling. Erfülle meine Bitte und sprich einmal aus, was du schon so lange mit dir herum trägst." Ich kann sehen, wie wieder etwas Feuchtes in deinen Augen glitzert.
 

"Wozu soll das gut sein?" fauchst du auf einmal. Du schlägst meine Hand, die auf deiner Wange ruhte fort. Auch wenn du mich verbal so erzürnt angreifst, dein Blick sucht nach Hilfe. Du verstehst das Ganze nicht. "Komm schon. Es sind nur ein paar Worte" wiederhole ich meine Aufforderung. "Ich will nicht" kommt es von dir zornig zurück. Dann versuchst du dich an mir vorbei zurück ins Wohnzimmer zu schieben. Doch ich stell mich dir in den Weg. In deinen Augen kann ich sehen, wie deine Wut immer mehr aufflammt.
 

"Verdammt, was willst du hören?" schreist du mich schließlich an. "Das mein verdammter Onkel sich an mir vergriffen hat. Das er Abends, wenn Dad nicht da war, mich auf sein Zimmer bestellte? Soll ich dir erzählen wie er mir drohte, dass wenn ich das alles nicht über mich ergehen lasse und nicht den Mund halte, er dafür sorgen würde, dass man mich meinem Vater wegnehmen würde? Ich war doch noch ein Kind! Konnte mich nicht wehren! Und ich wollte nicht alleine sein. Nicht noch von meinem Dad getrennt werden" bricht es auf einmal aus dir heraus.
 

Nachdem du fertig bist löst sich eine Träne aus deinem Auge und läuft dir langsam über die Wange. Dein Vater blickt ebenso entsetzt wie ich zu dir. Dann – nach einem Moment der Stille – schließe ich dich in meine Arme. Erst versuchst du mich wegzustoßen. Doch nur halbherzig. Nach drei, vier Versuchen lässt du es sein und ergibst dich der Umarmung. Erwiderst sie mit festem Druck. Und ich kann spüren, wie mein Hemd dort, wo dein Gesicht ruht, von Feuchtigkeit durchzogen wird.
 

Das was du die ganze Zeit immer wieder runtergeschluckt hast – was du so tief in dir vergraben wolltest – ist endlich an die Oberfläche gelangt. Du hast es raus gelassen. Aber auf den direkten, bewussten Weg. Zum ersten Mal wurde dir wirklich bewusst, was dieser Mann dir angetan hat. Und lässt es raus. Alles, was sich so lange angesammelt hat. Was immer wieder durch rohe Gewalt versuchte, heraus zu kommen. Jetzt hat es endlich einen Weg gefunden, in dem es nicht geballt zurück geworfen wird.
 

***** ***** ***** ***** *****
 

TBC
 

***** ***** ***** ***** *****
 

*Doshite ist japanisch und heißt 'Warum' ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2006-10-16T17:30:42+00:00 16.10.2006 19:30
Das Ende des Kapitels hat wirklich gesessen o.O Wie ein harter Schlag in die Magengegend, als Jou sich endlich ausgelastet hat. Irgendwie konnte ich mir so richtig vorstellen, wie er dies wütend schreit. In seiner Stimme würde außer Wut und Zorn nichts hervorkommen, sondern mehr etwas Monotones, Schallendes. Weil dieser Schrei hat auch so etwas Verständliches, wie ein Hilferuf eben, der schon vor langer Zeit ausgesprochen werden wollte. Und auf einem Schlag kriegt er die Chance und lässt den ganzen Frust einfach raus. ... Naja, was ich damit sagen will ist, dass ich, wenn ich dabei gewesen wäre, Gänsehaut bekommen hätte XP *lol* *drop* |D
Aber jetzt bin ich erst recht gespannt, wie du deine FF weitergestaltest o,O Was noch passiert und so~
... ich könnte sie ewig weiterlesen XDDDDD *ggg*
*an Arbeit mach*
Von:  GekkaReijin
2006-10-15T18:58:19+00:00 15.10.2006 20:58
War das heftig... ich hab auf den letzen drei Absätzen aufgehört zu atmen...
Kats Worte haben richtig in meinem Kopf gehallt.
Ich bin so froh das ich in die Geschichte rein geschaut habe.
Und man erkennt wie viel Honda ihm bedeutet sonst würde er nicht so aus sich heraus gehen. Nicht solch eine Wut entwickeln.
Bei unbedeutenden Personen kann man es vielleicht noch ignorieren. Aber nicht so.
Aber das am Anfang mit dem Räuspern.. das war so.. so.. Ich habs doch gewusst mäßig ^^''
Das Kapitel hat mir bis jetzt jedenfalls am besten gefallen und ich hoffe noch auf steigerung XD
Ma gugen ob ich eine Entdecke ^ ^
Liebe Grüße Matael


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