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Kyokos Journey

Die Suche nach dem roten Gift
von

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>plitsch<

...

>plak-plitsch<

... ...

„Uuh...uhmmm...“ ,sie spürte Kälte, aber sie fror nicht.

Kyoko öffnete ihre Augen und blickte in einen nächtlichen Himmel. Es regnete leicht, aber dieses Wasser ließ ihre Wunde nicht schmerzen. Wo war sie? Kyoko setzte sich auf ihre Knie. Alles um sie herum war nass. >Die Hexe von Zeit und Regen<. Sie erinnerte sich an diesen Satz. Kyoko blickte sich um. Hinter ihr stand ein Palast, der hell erleuchtet war. Es wirkte unglaublich schön, bei der Dunkelheit, und Regentropfen funkelten überall.

>Tap...tap...< Es hörte sich an, als ob sich jemand durch die Pfützen näherte.

„Willkommen!“

Kyoko drehte sich um. Eine Frau, etwa um die 20 Jahre stand plötzlich hinter ihr. Der Regen schien ihre Kleider nicht zu befeuchten.

„Hallo...Ich suche die Hexe von Zeit und Regen. Bin ich hier in Ihrer Welt?“ Die Frau blickte sie von oben an. Sie hatte langes, dunkelbraunes Haar, welches allerdings rot leuchtete, aber doch gleichzeitig einen grau-silbrigen Glanz besaß. Sie trug ein Imponierendes Gewand und Haarschmuck. Ihre Augen schienen keine Helligkeit zu besitzen.

„Wie unhöflich von dir. Du dringst in diese Welt ein und verlangst nach der Hexe der Zeit und des Regens, ohne dich selbst vorzustellen.“

„...Verzeihen Sie. ...Aber ich brauche Hilfe! Ehm... Mein Name ist Kyoko. Kyoko Megami! Mir wurde gesagt, das ich die Hexe von Regen und Zeit finden soll. Nur sie kann mir helfen!“

Die Frau blickte sie erneut durchdringend an. Dann schritt sie näher und half Kyoko aufzustehen.

„Du suchst also die Hexe von Zeit und Regen. ... Ja... So werde ich in manchen Welten genannt. „

Kyoko war erleichtert. Das war gut. Die Hexe sprach weiter: „Mein Name ist Oruha-Rei. Und dies ist meine Dimension, meine Welt, meine Zeit.“

Kyoko stand ihr genau gegenüber. >Oruha-Rei<, dachte sie, >das klingt koreanisch.<

„Wie kann ich dir helfen?“, Oruha-san strahlte eine kalte Ruhe aus. Merkwürdige Frau.

Kyoko zog erneut ihren linken Arm aus dem Mantel. „Sehen Sie dies? Es ist eine >magische Wunde<. Sie schmerzt bei Berührung mit Wasser.“ ,Kyoko blickte in den nächtlichen Himmel, „Nur hier...“ -

„Hier schmerzt es nicht? Mein Regen, meine Welt.“, die Hexe lächelte.

„Können sie es heilen?“, das Mädchen blickte Hoffnungsvoll drein, „Sie stammt von einem Kampf meiner ersten Reise in eine andere Dimension.“ Die Hexe untersucht ihren Unterarm. „Hmm...“ –

„Und?“,

Kyoko bangte...

...und die Hexe sprach:

„Nein. Unmöglich. Du musst in einer anderen Welt nach Heilung suchen.“

...>Verdammt!<, das Mädchen blickte zu Boden. Oruha-Rei drehte sich um und ging in Ihren Palast. Erst jetzt erblickte Kyoko den Degen, den die Hexe trug. Und Kyoko erinnerte sich: Sie brauchte neue Waffen. Mit Schusswaffen schießen konnte sie nicht, und ihre zwei Dolche hatte sie in der letzten Welt verloren. „Ehh...Hätten Sie wohl Messer für mich?“, Kyoko lächelte verlegen. >Ihr Name ist zu lang, ich werde sie nur Rei-san nennen.<. Die Hexe drehte sich um und lächelte ebenfalls.
 

Kyoko
 

Oruha-Rei drehte sich wieder um und ging ins Schloss. „Halt, wartet doch bitte, Rei-san.“ Kyoko ging hinter der Hexe her. Als sie das Schloss betrat, kam in ihr Erstaunen auf. Vor ihr und Oruha-Rei tauchte ein alter Mann mit buckligen Rücken auf. „Oh, willkommen zurück Oruha-sama. War ihre Suche erfolgreich?“ ,Er schaute zu Kyoko, „Wie ich sehe, habt Ihr jemanden Mitgebracht, wolltet Ihr nicht eigentlich...“ Oruha-Rei sah in wütend an und er verstummte. Sie ging in eine Küche und Kyoko folgte ihr. „Du brauchst also Waffen, Kyoko?“ Das Mädchen erschrak aus ihren Gedanken. „Ähh...ja!!“

„Nun gut“, sagte Oruha-Rei, „Aber erst mal trinkst du mit mir eine Tasse Tee.“ Sie setzte sich hin. Kyoko setzte sich zu ihr. Der alte Mann kam mit Tee zurück. Und so schnell er kam, so schnell ging er auch wieder. Kyoko sah den Tee skeptisch an.

„Keine Angst, da ist schon kein Gift drin.“

Gift? Genau. Jetzt fiel es Kyoko wieder ein. Sie musste weiter um nach dem >roten Gift< zu suchen.

„ Es...es tut mir leid“, sagte Kyoko, „Ich hab noch was zu erledigen.“ Die Hexe sah sie verwundert an: „Was denn? Was kann wichtiger sein, als ein bisschen Tee trinken. Du hast doch Zeit.“

„Nein, ich muss los, ich suche nach...nach etwas!“

„Nach was denn? Vielleicht kann ich dir helfen.“

Oruha-Rei überlegte. Ob sie wohl nach dem...? Nein, bestimmt nicht. Was soll so ein Mädchen damit anfangen.

„Ich kann Ihnen nicht sagen, nach was ich suche.“

„Warum denn nicht? Du kannst mir vertrauen!“

Kyoko schmunzelte. Sie war sich nicht sicher. Sollte sie ihr alles erzählen? >Das wird wohl besser sein, sie ist eine Hexe, wahrscheinlich weiß sie etwas vom roten Gift<.

„Ich suche nach dem >roten Gift<!“

Die Hexe war erstaunt, lies sich dies aber nicht anmerken. „Das >rote Gift<.“, murmelte Oruha-Rei. Kyoko sah sie hoffnungsvoll an.

„Ja, davon habe ich schon etwas gehört.“

Kyoko schreckte auf. „E...ehrlich? Wissen sie, wo ich es finde?“

„Nicht genau...“

Langsam verschwand die Freude, die Kyoko vorher verspürte.

„Sie wissen es also nicht...?“

„Teils, teils. Unterschätz’ mich nicht. Ich weiß nur ungefähr, in welchen Welten es zu finden ist.“

„Aber Welten können groß sein.“

Oruha-Rei lächelte.

„Ich könnte dich begleiten.“

„J...ja? Das wär’ nett.“

„Doch erst mal ruhst du dich aus, nachdem du deinen Tee ausgetrunken hast!“

„O...okay!“
 

Oruha-Rei saß an ihrem Schreibtisch.

Der alte Mann kam herein.

„Sie sucht also auch nach dem >roten Gift<“, sagte Oruha-Rei. Der alte Mann war erstaunt, „Was will sie denn damit?“

„Keine Ahnung. Aber ich werde sie begleiten und es herausfinden.“

„Aber...! Okay, ich werde ihnen etwas Gepäck vorbereiten.“

„Danke.“, Die Hexe starrte auf ihren Schreibtisch.

Der alte Mann ging und Oruha-Rei war alleine. >Es wird wohl lange dauern<, dachte sie, >Die Messer für Kyoko hab ich bereits besorgt. Ich werde nur meinen Degen mitnehmen. Mehr brauche ich nicht.< Sie machte das Licht aus und ging zu Bett.
 

Kyoko lag immer noch wach in ihrem Bett. >Es wird wohl ein anstrengender Tag morgen. Ich sollte langsam einschlafen.< Sie schloss ihre Augen und schon nach wenigen Minuten war sie eingeschlafen.
 

Ray
 

>. . . . . . . . . . . . . . .<

Kyoko fiel. Sie fiel in eine Dunkelheit, ohne dass sie sah, wohin. Sie riss die Augen auf, und meinte, sich im Wasser zu sehen. Kyokos Wunde...Sie dachte darüber nach und merkte, das sie nicht schmerzte. Und sie konnte atmen. Das Licht um sie herum wurde grünlich, und sie kam auf festen, schwarzen Boden auf. Als ihre Zehenspitzen den Boden berührten – sie trug keine Schuhe – flogen tausende und abertausende von weißen Tauben auf. Sie drehte sich um, und erblickte eine Person, die ihr bekannt vorkam. Ein junger Mann, in weißes Licht gehüllt. Er lebte und lächelte sie an. Und Kyoko erkannte ihn. Erinnerungsbrocken, für Sekunden leuchteten sie in ihrem Gedächtnis auf: Der Mann in dem Haus mit der offenen Haustür, der Spiegel, das >rote Gift<, und der junge Mann auf dem Bett. Er war es! Kyoko rannen Tränen übers Gesicht. Sie wollte nicht weinen. Aber es hörte nicht auf. Sie wunderte sich darüber. Plötzlich zog schwarzer Nebel auf und umhüllte den so schön lächelnden Jungen. Kyoko fror. Das weiße Licht wurde rot. Alles wurde rot. Rot. Rot! Kyoko schrie. Er war tot. Tod. Deshalb liefen ihr also die Tränen übers Gesicht; sie hatte dies alles schon miterlebt, aber die Erinnerungen verdrängt. Nur die Emotionen in ihrem Inneren konnte sie nicht verbannen. Der Boden unter ihren Füssen wurde weich, sie versank in der Dunkelheit.

Fye.

So hieß der junge Mann. Ihm wurde das Leben genommen. Kyoko konnte nicht beschreiben, was sie fühlte, aber es war schlimmer als Schmerz. Sie musste dem Mann in der Villa das >rote Gift< bringen, damit er ihren Schmerz, ihr Leiden endlich beenden konnte. Sie hatte schon etwas von der roten Flüssigkeit gefunden. Aber sie bräuchte noch mindestens drei Flaschen von dem kostbaren Inhalt.

„Fye...“, Kyoko schluchzte, „ Ich werde dich ins Leben zurück holen, von dem du entrissen wurdest...“

Schon wieder fiel Kyoko durch das vermeintliche Wasser, das aus Dunkelheit bestand. Ihr weißer Mantel wehte sanft.

Es blitzte.

Das Mädchen fand sich plötzlich in einem Kampf wieder, den sie schon mal gekämpft hatte. Ein Löwenartiges Geschöpf mit zwei riesigen Hörner drückte sie zu Boden. Gischt rann sein Maul hinunter, auf Kyokos Gesicht. Sie konnte es kaum noch halten. Das Biest verlagerte sein Gewicht nach hinten, um zu springen und Kyoko zu zerfletschen. Doch dadurch konnte sie an ihre Dolche. Sie zog beide und in dem Moment, als es sprang, richtete sie sich auf und fuhr mit den Klingen am Unterleib des Ungeheuers entlang. Noch im Sprung fielen dem Wesen die Innereien aus. War es nun endlich tot? Kyoko wagte nicht sich umzudrehen. Doch dies war ein Fehler. Ein verbrannter Geruch stieg auf und eine rote, dicke Flüssigkeit heftete sich an den Unterarm des Mädchens. Das Geschöpf war noch am Leben gewesen. Aus seinem Rachen quoll schwarzer Nebel. Jetzt verstand Kyoko. Dieses Monster hatte schwarze Magie benutzt. Deshalb war die Wunde eine >magische Verletzung<. Die Klingen beider Dolche waren weggeätzt.

...Was für eine abscheuliche Kreatur.

„Aah...ah~~...“, Kyoko öffnete die Augen. Sie hatte fest geschlafen. Zu fest... Ihr kam es so vor, als ob sie unter einer Droge gestanden hätte. Sie wischte sich den kalten Schweiß ab. Stimmt ja. Sie war im Palast der Hexe von Zeit und Regen. >Von Zeit... und Regen<. Das Oruha-Rei Regen mochte, hatte sie ja bereits bei ihrer Ankunft bemerkt. Aber was war mit der Zeit? Draußen war es immer noch so dunkel wie bei ihrer Ankunft. Die Sterne leuchteten. Kyoko versuchte, sich an die Worte der Hexe zu erinnern. >...Meine Dimension, meine Welt, meine Zeit.< Dies hier war ihre Welt. Sie war klein. Nur der Palast war hier. Aber mehr brauchte sie ja nicht. Das hieße ja, das dies, wie sie sagte, ihre Dimension sei. Und dies Wiederrum bedeutete, das sie macht über die Zeit hatte. Kyoko überlegte. Mit Sicherheit konnte Oruha-Rei in andere Welten reisen. Das Mädchen setzte ein scharfes Lächeln auf.
 

Kyoko
 

Plötzlich kam Oruha-Rei in Kyokos Zimmer. Kyokos Gesichtsmuskeln löste sich, und sie setzte in freundliches Lächeln auf. Oruha-Rei sah sie scharf an: „Brauchst du noch lange, oder können wir gleich los?“

Kyoko sprang aus dem Bett: „Nein, ich bin gleich fertig!“

Sie zog sich ihren weißen Mantel an.

Oruha-Rei drückte Kyoko etwas in die Hand. Das Mädchen blickte auf ihre Handfläche und sah, das es fünf kleine Messer waren.

„Das dürfte für den Anfang reichen, oder?“, fragte Oruha-Rei.

„eh...ja. Und wie kommen wir eigentlich i die andere Welt?“, fragte Kyoko.

„Nichts leichter als das!!“, sagte die Hexe und ging laut lachend aus dem Zimmer. Kyoko folgte ihr. Die beiden gingen durch einen langen Flur und am Ende war eine große Tür. „Hier...“. In der Mitte, auf der Höhe der Hexe war eine Plattform. Darauf legte die Hexe ihre Hand. Plötzlich öffnete sich die große Tür. Helle Lichtstrahlen traten heraus. Kyoko hielt sich den Arm vor die Augen, doch Oruha-Rei blieb ruhig stehen. Dann merkte Kyoko, das die Hexe schon hineingegangen war. Und folgte ihr. In dem Raum glitzerte alles und es sah aus, als wenn überall kleine Glühwürmchen umherschwebten. Vor Oruha-Rei und Kyoko war ein großer Wasserfall. Das Wasser schien aus dem Nichts zu kommen. Oruha-Rei fing an zu sprechen. Es hörte sich wie eine magische Formel an, die in einer anderen Formel gesprochen wurde. Plötzlich glitzerte der ganze Wasserfall.

„Los, komm!“

„Okay!“
 

Ray
 

Die Hexe zog ihren Degen und schritt durch den Wasserfall. Kyoko folgte. Sie war frohen Mutes, magisches Wasser reizte ihre Wunde nicht.

Als beide verschwunden waren, war eine Gestalt zurück geblieben. Der Butler stand in dem magischen Raum mit den Lichtern. „Viel Glück, Oruha-sama.“
 

Aahhh...war das schön. Kyoko spürte, wie sie durch die Zeit flog. Buntes Licht zog an ihr vorbei und sie breitete ihre Arme aus. Das Mädchen fühlte sich auf einmal sehr entspannt und sie drehte sich auf den Rücken. Für einen Moment schloss sie die Augen.

Das Monster mit den Hörnern lag entgültig tot am boden. Schatten breiteten sich unter ihm aus. Eine Flasche lag am Boden und Kyoko packte sie. Das Mädchen nahm die Reste ihrer Dolche und schnitt die Venen des Wesens auf. Seine dicke, ätzende Lebensflüssigkeit floss in die Flasche. Es stank zur Hölle.

Kyoko wickelte das Gefäß in Stofffetzen ein und suchte das weite. Es begann zu regnen.

„Ggnnnhh...!“. >Verdammt!< Die Verletzung, die ihr das Biest zugefügt hatte, brannte zur Hölle und verfärbte sich violett. Das Wasser schadete ihr. Kyoko erreichte ienn Berg und kletterte ihn hinauf, wobei sie im Schlamm immer wieder ausrutschte. Finstere Gestalten bildeten sich aus den Schatten hinter ihr und verfolgten sie. Kyokos Herz pochte. Diese Welt war die Welt der Schatten und der Dunkelheit, des Bösen, der Herzlosen. Kaum zu glauben, das hier das rote Gift gewesen war.

Da! Dort war eine Brücke, eine Himmelsbrücke, ganz in rot. Der Ausgang dieser Welt. Kyoko rannte und überquerte die hölzerne Brücke. Als sie den letzten Schritt tat. Fand sie sich in einer riesigen Stadt wieder. In Tokyo, in ihrer Stadt.

Sie drängelte sich durch die große Menschenmenge. Es wirkte alles milchig und wie in Zeitlupe, aber sie war fest entschlossen und schaute nicht zurück.

>Fye.<

So etwas wie Angst kannte sie nicht. Sie kam zu einem großen alten Haus. Die Tür stand offen und ohne zu klopfen trat sie ein. Dort stand ein Schreibtisch und ein Stuhl. Auf dem Stuhl saß ein kräftiger Mann. „Ich habe dich erwartet, meine Liebe.“ Kyoko schluckte kurz und begann zu reden: „Wann... wann befreien sie mich von meinem Leiden?“
 

Kyoko öffnete wieder ihre Augen. Sie brauchte das >rote Gift<. Nein, so nannte es der Mann und die Hexe. Aber war es nicht eigentlich Blut? Blut von besonderen Lebewesen. Sie hatte in der ersten Welt ein Herzloses Ungeheuer getötet. Aber wem musste sie nun jagen? Der Tunnel aus Licht und Wasser endete. Sie hatte die neue Welt erreicht. Die Hexe stand bereits am Boden und wartete auf sie. Kyoko gleitete hinunter und erblickte eine Welt, die sie noch nie zuvor gesehen hatte.
 

Kyoko
 

Sie schaute sich um. Kyoko war erstaunt. Überall standen merkwürdige Bäume. Die Stämme waren fast Pechschwarz und die Blätter waren blau-grün, schon fast Türkis. Die Bäume standen vereinzelt herum. Da Gras war so, als ob es platt gedrückt auf dem Boden lag. Die einzelnen Stile konnte man nicht erkennen. Oruha-Rei ging ohne zu zögern los und Kyoko folgte ihr. Plötzlich erschien ein Zaun, der einfach so in der Gegend herum stand. An einer Stelle war ein Durchgang. Dort gingen die beiden hindurch. Dann erschien auf einmal ein großes Gebäude vor ihnen. Es war so unendlich lang, das man links und rechts kein Ende sah. Von außen sah das Gebäude sehr niedrig aus, doch als sie hineingegangen waren, kam es Kyoko riesig vor. Sie blickte nach oben zur Kuppel, und es schien bis in die Unendlichkeit hinauf zu reichen. Merkwürdig. Wie ist das möglich?

Kyoko hatte gedacht, bzw. gehofft, auf Menschen vorzufinden, doch das Gebäude war verlassen. Überall standen Schränke; sie bildeten verschiedene Gänge. Die Hexe schritt zwischen den Gängen her. Kyoko verstand nicht ganz, was das sollte, deswegen blieb sie einfach stehen.

Plötzlich hörte sie jemanden hinter sich. Sie drehte sich ängstlich um. Doch da stand nur ein kleines Mädchen. „Hallo, Sayaka!“, sagte die Hexe. Das kleine Mädchen blickte sie wütend an: „Was willst du alte Hexe!? Ich habe dir damals gesagt, das du dich wegscheren und hier nie wieder auftauchen solltest!“ Kyoko war über das Temperament der kleinen Überrascht. Sie sah zwar wie sieben aus, aber sie sprach wie eine zweiundzwanzigjährige! Eine schwarze Aura umgab das kleine Mädchen! Kyoko fragte sich warum Oruha-Rei und Sayaka sich nicht ganz so verstanden. Woher kannten sie sich? Was war damals vorgefallen, so dass Sayaka Oruha-Rei nicht mochte? Wissbegierig sah sie die beiden an. Doch es tat sich erst mal nichts.
 

Ray
 

„Sayaka...“, die Hexe sprach den Namen nur sehr langsam aus. Dabei zog sie ihren Degen. Das Mädchen fauchte.

„Sayaka. Ich brauche das rote Gift. Du weißt doch, was ich meine?“

„Von mir bekommst du es jedenfalls nicht, du alte Hexe! Scher dich davon!“ Was war das nur für ein merkwürdiges Mädchen? Kyoko wendete sich der Kleinen zu: „Sayaka...? ^-^ Kleines, kannst du uns nicht helfen?“

„Ihr bekommt mein rotes Gift nicht! Und außerdem bin ich schon lange kein Kind mehr, also nenn mich nicht >Kleines<!“, sie lief auf einen der unzähligen Schränke zu.

>Sie hat also tatsächlich das rote Gift...<, dachte Oruha-Rei, >aber wie bekomme ich es von ihr, ohne dass sie mich missversteht?<

„Kyoko! Schau in den Schränken nach, in so vielen wie möglich! Aber sei bi dem Inhalt vorsichtig!“ , damit war die Hexe Sayaka hinterher gerannt, und Kyoko stand verlassen dort. >Weshalb hat das Mädchen so eine schwarze Aura? Und wieso redet sie wie eine 22 Jährige?< Kyoko ging zu einem der Schränke.

Hatte Oruha-san das Mädchen etwa verzaubert? Jedenfalls schien es nicht ganz ungefährlich zu sein, dachte Kyoko. Sie öffnete die Schranktür. Kyoko zog ein Messer vor Schreck, doch es hüpfte nur ein graues Kaninchen heraus. Was war das denn? Kyoko wendete sich dem Tier zu und nahm es auf den Arm. Dann drehte sie sich der Schranktür hinter sich zu. Diese enthielt Uhren, Taschenuhren, hunderte, die Rückwerts liefen. Wie können Uhren rückwertlaufen? Kyoko wurde neugierig und öffnete die nächste Schranktür. Ein Rosenbusch mit weissen Rosen wuchs heraus. Das Kaninchen fraß ein Blatt daraus, und sein Fell verfärbte sich rot. „Hääh?“, Kyoko fasste es nicht. Was für eine merkwürdige Welt. Das Mädchen lief weiter in den Gang hinein und öffnete verschiedene Schranktüren. In eine setzte sie das Kaninchen hinein, aus einem anderen holte sie ein schwarzes Ballkleid. Von Oruha-san und Sayaka war keine Spur mehr zu finden. >Kyoko in Wonderland<, dachte sie, >Wie verrückt<. Als sie belanglos eine weitere Tür öffnete, sprang plötzlich eine Flutwelle heraus, die Kyoko erfasste. „Aaaaaahhhrgh!!! Aaahhh~!“ Ihre wunde brannte entsetzlich. Es war also echtes Wasser. Aber wie konnte aus einem Schrank Wasser fließen? Kyoko drückte mit aller Kraft die Tür zu. „Rei-saaaan!“, wo war nur die Hexe hin verschwunden? >Nach was suche ich hier eigentlich in diesen blöden Schränken?!< Kyoko kletterte über eine Schrankreihe hinüber und landete in einer ganz anderen. Sie war schon ziemlich weit von der Eingangstür fort, und konnte sich nur noch vage an die Lage erinnern. Da erschrak das Mädchen: Hier konnte man sich recht gut verlaufen...

Kyoko öffnete erneut eine Tür. Weißes Licht strahlte heraus. Dort schwebte ein Mensch. „...Fye...Fyyyeeeee!!!“ Er blickte sie an, und als Kyoko ihn herausziehen wollte, schlug die Tür zu. „W...was? Fye!! Komm da raus!!”, Kyoko schlug mit den Fäusten gegen die Tür, aber sie gab nicht nach. „Verdammt. Fye! Warst das wirklich du? Du bist am Leben?! Hat der Mann in der Villa mit der offenen Tür dich aufgeweckt? Oh Fye...“ Kyoko weinte und lief weiter. Es war ja alles so sinnlos.
 

Kyoko
 

Kyoko stürzte zu Boden. Ihr Kopf hing hinab und ihre Haare lagen in Ihrem Gesicht. >Warum? Warum?<
 

Oruha-Rei rannte Sayaka hinterher. Das orange-haarige Mädchen schrie: „Du hast mir mein leben gestohlen, und jetzt soll ich dir helfen? Vergiss es!“ Sayaka öffnete eine Schranktür und es trat eine riesige Stichflamme hinaus, die nicht endete. Nun war der Weg für Oruha-san versperrt. Sayaka rannte weiter, riss eine Tür auf und verschwand darin.

„Mist!“, murrte Oruha-Rei. Sie sprang über eine Schrankwand. Doch Sayaka war schon längst verschwunden.
 

Hinter Kyoko öffnete sich eine der Schranktüren. Doch Kyoko war so in Gedanken versunken, dass sie dies nicht bemerkte. Sayaka tauchte hinter ihr auf.

Daraufhin ertönte eine Stimme in Kyokos Kopf.

>Hast du Sorgen?<, fragte die Stimme. Kyoko merkte, wie sie von Jemanden umarmt wurde.

„Sorgen? “, Kyoko flüsterte, „Ja! Ich habe Sorgen!“

Sayaka grinste widerlich. >Nicht schlimm. Ich werde dir helfen, all deine Sorgen zu vergessen!<

„Alle meine Sorgen vergessen?“

>Ja!< Sayakas Aura umschloss Kyoko und benebelte ihre Gedanken.

„Und jetzt...“,flüsterte Sayaka in Kyokos Ohr, „Töte Oruha-Rei!“

Kyoko stand wieder auf. Jetzt kam auch Die Hexe angerannt, und Sayaka grinste noch widerlicher.

„Hier bist du also, Sayaka! Was hast du Kyoko angetan? Doch nicht...?“ Sayaka lehnte sich gegen einen Schrank und sagte: „Doch! Ich habe mit ihr gemacht, was ich mit Jedem gemacht habe! Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die ´´black nightingale`` ihre Seele umschlungen hat!“ Sayaka lachte schrill. Jetzt zog Kyoko ein Messer und richtete es auf Oruha-Rei. Ich muss die Hexe Oruha-Rei töten!“

Oruha fluchte: „Mist, ich hätte es wissen müssen, das sie es auf die wehrlose Kyoko abgesehen hat!“ >Ich kann gegen Kyoko doch nicht kämpfen, wie kann ich ihr nur helfen?<

„Na Oruha-Rei? Probleme, gegen deine kleine Freundin zu kämpfen?” Die Hexe war wütend. „Was ist denn los, Oruha-Rei?“, sagte Sayaka, „sonst hattest du doch auch keine Probleme, das Leben anderer zu zerstören!“

„Los!“, flüsterte Sayaka in Kyokos Ohr. Das Mädchen raste mit dem Messer auf Oruha-Rei zu. Diese wehrte sie mit dem Degen ab, verletzte sie jedoch nicht. Kyoko stolperte und fiel hin. Das nutzte Oruha-Rei um sich in eine gute Kampfposition zu bringen. Als Kyoko wieder aufstand, raste sie erneut auf Oruha-Rei zu. Oruha riss eine Schranktür auf und Kyoko stürzte in den Schrank. >Oh~ Mist! Ich hatte gehofft, das da was raus kommt, was sie aufhalten wird!< Sayaka knallte daraufhin die Tür zu. Oruha-Rei war geschockt! „Wa...warum hast du das getan?“ Sayaka ging, ohne etwas zu sagen, doch dann drehte sie sich noch mal um: „Damit sie sieht, was für eine falsche Schlange du bist!“

Kyoko schwebte inzwischen in einem Meer von Helligkeit. Plötzlich landete sie auf seichtem Boden. Langsam öffnete sie ihre Augen. >Wo bin ich?< Sie hörte Kinderstimmen und zwei Gestalten liefen auf sie zu. „Entschuldigt, könnt ihr mir sagen, wo ich hier bin?“ Doch die beiden Kinder reagierten nicht und gingen einfach weiter. Da Kyoko von dem weißen Licht geblendet war, konnte sie die beiden Kinder nicht erkennen. Doch sie wollte unbedingt wissen, was es mit den Kindern auf sich hat. Sie lief ihnen hinter her. Die der kamen an einer Hütte an. Die beiden Kinder blieben stehen, und Kyoko nutzte dies, um sich die Beiden anzusehen. Kyoko staunte. >Das sind Oruha-Rei und Sayaka als kleine Kinder?!<. Plötzlich kam eine großer Mann aus dem kleinen Gebäude. „Hast du gepackt, Sayaka?“ Die kleine Sayaka blickte traurig zu dem Mann: „Ja, hab ich, Großvater!“ Der Mann ging wieder in die Hütte. Klein-Sayaka drehte sich noch einmal zu Klein-Oruha.Rei um. „Auf wiedersehen, Rei!“

„Auf wiedersehen, Saya-chan!“ Beide fingen an zu heulen. Da Kyoko ziemlichmitfühlend ist, fing sie auch an zu weinen. Als Sayaka das kleine Haus betrat, war sie verschwunden, als ob dies ein Portal wäre. Doch plötzlich erschien wieder das Meer der Helligkeit. Es blendete so sehr, das Kyoko die Augen schließen musste. Als das Licht schwand, öffnete Kyoko wieder die Augen. Doch nun stand sie vor einem großen, alten Gebäude. >Wo bin ich denn jetzt gelandet?< Kyoko schaute sich das Gebäude genau an. Dann ging sie hinein. >Wow, von innen sieht es noch größer aus als von draußen.< Überall waren lange Gänge und an den Wänden hängen Gemälde und Wandteppiche. Man konnte sich leicht verlaufen. Plötzlich kamen Kyoko ein paar Kinder entgegen. Es waren so um die 20. Sie redeten eifrig. Jeder hatte ein paar Bücher und Hefte in der Hand. In der Menge erblickte Kyoko jemanden, der wie Oruha-san aussah. Doch das Mädchen war etwa 16 Jahre alt. >Vielleicht sollte ich jemanden fragen, wo ich hier bin.<

„Ähm, entschuldigt?“ Die Kinder gingen weiter, ohne sie zu beachten. Kyoko gingen viele Fragen durch den Kopf. >Ist das wirklich Oruha-san mit 16 Jahren? Ist das hier ihre Schule? Und warum bin ich hier überhaupt?< Kyoko folgte einfach der Menge. Dann konnte man ein merkwürdiges Leuten hören. Die Gruppe ging zu einem Klassenraum. Kyoko stellte sich einfach an die Seite. Dann betrat eine ältere Frau, die die Haare zu einem festen Knoten zusammen gebunden hatte den Raum. Das war wahrscheinlich die Lehrerin, dachte Kyoko. Die Frau fing an zu sprechen: „Guten Morgen! Wir habe eine neue Schülerin! Sie wird ab jetzt in diese Klasse gehen! Komm bitte rein!“ Dann kam ein Mädchen mit langen orangen-farbenden Haaren herein. Sie hatte bereits die Schuluniform dieser Schule an. Alle fingen an zu tuscheln.

„Ruhe bitte!“, schrie die Lehrerin, „Das ist Sayaka Minacha. Sie kommt aus der großen Handelsstadt. Da ihr Großvater vor kurzem gestorben ist, wird sie ab jetzt in dieses Internat gehen. “
 

Ray
 

Kyoko beobachtete alles still. Sie verstand. Dies war die Vergangenheit von Rei-san und Sayaka-chan. Aber hier sah Sayaka viel älter aus, als sie sie eigentlich in Erinnerung hatte. Vielleicht würde sie auch sehen, wie sie sich verstritten hatten?

Die Szenerie wechselte zu einer Strasse mit Geschäften. Die Gegend sah typisch RPG-mässig aus, aber es war die Welt, in der Rei-san aufgewachsen war. Item-Shops, Accesoire-Läden und Antidot-Kiosks. Und mitten in der Menschenmenge waren die beiden jungen Mädchen, sie schlenderten an den Schaufenstern entlang: „Du, Saya-chan. Ich bin so froh, das du wieder bei mir bist!“ Sayaka kicherte: „Oh. Ja. Du bist meine liebste Freundin!“

„Warte mal kurz, ich will hier die Preise vergleichen.“ Die beiden Mädchen hielten vor einem Accessoire-Laden an, „Hmmm... dieses Magie-Band hätte ich sehr gerne. Die Farbe ist sehr schön, es ist sehr lang, und es verstärkt die Magie um das Dreifache.“ – „Aber du kannst es dir nicht leisten, nicht wahr?“

Oruha-Rei blickte enttäuscht zur Seite: „Ja...Dabei ist rot doch meine Lieblingsfarbe und da ich Rotmagierein werden will ein super Item.“ – „Weißt du was?!“, Sayaka rief begeistert aus, „Lass uns heute Nacht hier einbrechen und dieses Item stehlen!“ Oruha blickte erschrocken auf: „Was?!“ – „Ja! Du hast doch Selbst mal zu mir gesagt, ‚Rotmagier sind kaum Vertreten und deren Hilfsaccessoires total rar!’ “.

„Saya-chan, das können wir nicht machen! Wenn wir erwischt werden, fliegen wir von der Schule! Wenn ich fleißig lerne, brauche ich irgendwann einmal so ein Item nicht!“ -

„Na fein, dann lass uns halt im Weapon-Shop einbrechen, ich will unbedingt diesen Ice-rod haben!“ –

„Saya-chan!! Willst du etwas zur Gilde der Diebe gehören?! War es nicht dein Traum, Wissenschaftlerin zu werden und einmal einen Weg zu finden, andere Welten zu bereisen?!“

Sayaka wirkte plötzlich verärgert: „Na und? Was ist schon so schlimm, einmal was mitgehen zu lassen?! Ich werde auch so einen Weg finden, eine Dimension nur für uns beide kreieren! Auch wenn es jetzt noch kein Wissenschaftler geschafft hat, einen Weg zu finden. Vermutlich stimmt es, was die Lehrerin sagt. ‚Nur Hexen und Magier mit Seelenverträgen haben die Macht, Zeit und Welt zu öffnen!’ “

Kyoko, die alles belauscht hatte, überlegte: >’Magier mit Seelenverträgen’. Ob das wohl so einer ist, wie der Mann aus der Villa mit der offenen Tür? Ich habe ja auch einen Vertrag mit ihm. ...Das rote Gift.<

‚Nur <hexen und Magier’. Ja. Kyoko war an zwei von dieser Sorte geraten. Oruha-Rei, die Hexe von Zeit und Regen. Sie hatte den Traum von ihr und Sayaka erfüllt. Aber was war nur mit Sayaka passiert?

„Bitte geh nicht!“, Oruha flehte...

„Sei’ keine Spielverderberin!“

„Sayaka! Was ist nur aus dir geworden?“

„Die Frage ist, was aus DIR geworden ist?!“, Sayaka lief durch die Menschenmenge fort und ließ Rei zurück.

Die Szene wechselte erneut. Kyoko fand sich im Schulgarten wieder. Die Schüler aßen ihre Bento aus der Schulkantine zu Mittag. Die Schule, dieses Internat unterschied sich nicht viel von Kyokos Welt. Sie empfand, bis auf die Geschäfte, hier alles normal. Kyoko schlenderte durch die Schülermassen. Sie dachte über die Hexe von Regen und Zeit nach.

>Rei-san ist zu einer Hexe geworden, obwohl sie Rotmagierin werden wollte. Sie muss eigentlich sehr mächtig sein, wenn sie schon ihre eigene Dimension, ihre eigenen Welt hat.<

Kyoko schreckte kurz auf. Oruha-Rei stand direkt vor ihr. Sie aß ihr Bento alleine unter einem Baum. Ein paar Meter daneben tuschelten eine Gruppe Mädchen über Oruha. Unter ihnen auch Sayaka, die auffällig laut lachte. Oruha bekam alles mit, ignorierte es aber auf ihre kalte Weise. >In dieser Art hat sie sich bis heute nicht verändert<, dachte Kyoko. Ein neues Bild: Der Sportunterricht, Volleyball. Auch hier provozierte Sayaka. Sie schmetterte den Ball direkt auf Rei, die gerade pariert hatte. Eine gänzlich unfaire Situation. Oruha riss mit einer kurzen Magie den Ball aus der Flugbahn, der sie sonst am Kopf getroffen hätte. „Frau Lehrerin! Oruha-Rei hat Magie benutzt! Das ist ein Regelnbruch beim Sport!“, schrie einer Sayakas Freundinnen.

„Ja! Sie hat betrogen!“, warf Sayaka ein.

„Oruha-Rei?“, die Lehrerin trat hinzu. Ein Mädchen aus Reis Mannschaft antwortete für sie: „ Das war Notwehr. Der Ball hätte sie sonst getroffen! Sayaka hat...“ Rei trat vor und unterbrach das Mädchen. Die Lehrerin blickte Oruha an: „Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?“

„Nichts...“, sie ging vom Spielfeld. Kyoko sah noch, wie sie sich umzog und das lange rote Band umlegte.

>Hier scheint nicht jeder Magie benutzten zu können...<

Wieder ein Bildwechsel, wieder die Mittagspause: Ein Brief unter Reis Lieblingsbaum. „Von Sayaka...?“ Oruha lass ihn sich durch:
 

Kyoko
 

„ Hi Rei-san!

Es tut mir leid was ich getan habe. Ich weiss, das es nicht okay ist, zu stehlen. Ich möchte mich noch mal mit dir persöhnlich treffen. Wie wärs mit 16:00 Uhr haute nach der Schule am Moor!?

Deine Saya!“

>Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie es ernst meint und dann treffen wir uns auch noch am Moor?<, dachte Rei. >Ist auch egal, mal sehen, was sie vor hat!<

Kyoko lass ebenfalls den Brief und dachte so ähnlich wie Rei.

Die Szene wechselte und nun befand sie sich mit Sayaka am Moor. Rei murmelte etwas: „Falls sie mich irgendwie angreift werde ich wohl zurück schlagen müssen. Sollte ich vielleicht den neuen Zauberspruch...?“

Plötzlich blieb Rei stehen. „Was ist das für eine schwarze Energie?“ Vor ihnen tauchte plötzlich Sayaka auf!

„Hallo Rei-san!“

>Sie ist so komisch, warum bloss? Woher kommt diese schwarze Energie?<

„was...was willst du von mir?“, fragte Rei unsicher.

„Was wohl“, antwortete Sayaka.

„Ich will...“, Sayaka zog ein Messer und warf es in Reis Richtung, „Ich will dich töten!“ Sayaka lachte schrill. Rei konnte dem Messer gerade noch so ausweichen. „Aber warum?“, fragte Rei. Sayaka sah sie schief an. Sie blickte wütend drein: „Du fragst noch warum? Ist doch klar. Du bist eine elende Lügnerin und du hast mich immer ausgenutzt! Du hast dich über mich lustig gemacht! Du...“, sagte Sayaka aufgebracht, „...Du Heuchlerin!“ Sie rasste mit dem Messer in der Hand auf Rei zu. Da diese nicht schnell genug reagierte, traf Sayaka sie an der Schulter.

„Aaaah!“, rei schrie vor Schmerz.

„Na, tut das gut!“ , wieder lachte Sayaka schrill. Rei hatte sich nicht mehr unter Kontrolle und schlug Sayaka mitten ins Gesicht. Diese flog hart auf den Boden. >Was soll ich nur tun? Vielleicht mit dem neuen Zauberspruch? Einen Versuch ist es wert!< Doch Rei konnte den Arm der verletzten Schulter nicht mehr bewegen. „Dann muss ich es halt mit nur einem versuchen!“

Sayaka hatte sich inzwischen wieder aufgerafft: „Du Miststück!“

Rei richtete ihren heilen Arm auf Sayaka, die inzwischen schon wieder auf Rei zurannte. Sie murmelte unverständliche Worte. Plötzlich, als hätte Sayaka ein Blitzt getroffen blieb sie stehen. Dann fiel sie auf die Knie und fing an zu keuchen. Rei erschrak. Dann schrie Sayaka laut auf. Rei dachte, sie bildete es sich nur ein, aber nein, Sayaka fing an zu schrumpfen. Jetzt sah sie aus als sei sie sieben Jahre alt!

„Nein!“, keuchte Sayaka. Neben ihr tauchte plötzlich eine Tür auf. Sie öffnete sich und Sayaka trat ein.

„Sayaka...!“, schrie Rei. Sie rannte hinterher, doch als sie gerade ankam fiel die Tür krachend ins Schloss. Rei war geschockt. Sie konnte nichts mehr sagen.

Sie humpelte in Richtung Schule. Doch Kyoko bewegte sich kein Stück. Ihr Blick war starr auf das Schlachtfeld gerichtet. Die kaputt getretenen Pflanzen, das Messer und das viele Blut. Kyoko sank auf die Knie. Plötzlich rann eine Träne über ihr Gesicht. Wieso mussten die Menschen sich immer nur so brutal gegenseitig umbringen, fragte sie sich. Für sie war das alles so schlimm und unverständlich. Sie konnte weder was sagen, noch klar denken. >Fye...< Sie blickte einfach in die Leere, die jetzt noch übrig war von der Freundschaft von Rei und Sayaka.
 

Ray
 

Kyoko wurde übel. Sie setzte sich auf und kam wieder zu sich. !!

Der Mann aus der Villa mit der offenen Tür hatte sich über sie gebäugt.

„ Ah~!“

„Wie fühlst du dich, meine Liebe?“

Kyoko starrte ihn an. Sie war wieder in seinem Haus. Aber wieso? Wo waren die Hexe von Zeit und Regen und Sayaka?

„Was haben Sie mir verabreicht? Und wieso bin ich wieder hier?“ Der Mann schritt durch das Zimmer. Es musste wohl eine obere Etage sein...

Er lachte: „Haha~ ^ ^ Nur ein Medikament, du wärst sonst nicht aufgewacht. Es sorgt für Übelkeit.

Du warst aus irgendeinem Grund zurück aus dem Spiegel gefallen. Scheint eine höhere Magie gewesen zu sein. (Vermutlich die Hexe...)“

Kyoko blickte aus dem Fenster. In Tokio regnete es.

„Ich weiß jetzt, wer noch rotes Gift besitzt. Ich werde es holen!“, Kyoko sprang aus dem Bett und lief die Treppe herab, an Fyes bett vorbei, ohne einen Blick auf ihn zu werfen, bis ins Spiegelzimmer. „Auf wiedersehen!“

Kyoko legte die Hand auf das Glas, murmelte die gleichen Zeilen und durchschritt die Dimension.

„Ungh...“, wieder schmerzte der Arm ein wenig. Das Wasser des Spiegels trocknete schnell. Farben spielten ihr Spiel.
 

Fye lag sterbend in ihren Armen. Er war nicht mal ihr Freund, aber trotzdem mochte sie ihn sehr. Woher sollte sie denn auch wissen, das ausgerechnet ihr Senpai bei einem Syndikat war. Was hatte er nu getan, das sie ihn sterben hatten sterben lassen mussten?

>Fye...<, schluchzte sie, >...du wolltest mir noch so viel beibringen!<

Er lächelte nur, während das Blut aus seinem Ohr lief...

- - -

„Scheisse...“

Kyoko landete sanft am Boden.

Sie war erneut in der Welt der Hexe. Es hatte sich hier nichts geändert. Es regnete hier nur noch stärker. Nein, es stürmte schon fast. Blitzte schlugen über dem Palast ein. Man konnte Oruha-Rei brüllen hören. Was war nur geschehen? Wieso waren sie aus Sayakas ’geflohen’?

„Au-Aua! Aaaah!? Verdammt!“, erst jetzt merkte Kyoko, das der Regen hier nicht mehr magisch war. Sondern Real, so wie in Tokio! >Was zum Teufel ist hier nur los?<

Kyoko schleppte sich zum unterdachten Eingang. Hier leuchtete alles immer noch so schön, wie zu Beginn, und es war immer (noch) dunkel, wie an einem Abend.

„Hallo?!“, Kyoko brüllte dem lärm entgegen. Der Butler lugte um die Ecke. „Guten Abend...-Aber nein...hier ist es ja immer Abend...“ er seufzte.

Kyoko rannte zu ihm.

„Was ist den los? Ich will zu Rei-san!“

„Ausgeschlossen. Sie ist verärgert. Es ist gefährlich, ihr jetzt zu begegnen...“

Kyoko blickte ihn an, schob ihn beiseite, und lief in den Palast hinein; sie folgte einfach der Haupttreppe und dem Lärm. Sie kam zu einer Torartigen Tür mit zwei Flügel. Den zerschepperten Glasgeräuschen und dem Rauch musste Oruha-Rei dort sein. Kyoko stemmte die Tür auf. Die Hexe hatte ihren Degen gezogen. Die andere Hand empor gehoben, rote Magie umkreiste die Hand. Sie schwenkte mit dem Degen aus, schrie und zerbrach ein kompletes Regal. Dunkle Flüssigkeiten verätzten den Boden. Die magie-überquellende Hand hielt sie sich nah ans Gesicht.

„Was zum Teufel ist hier los?!“, schrie Kyoko sie an. Die Hexe drehte sich zu ihr um: „Wieso bist du wieder hergekommen? Ich hatte dich doch zurückgeschickt.“ Kyoko verstand gar nicht mehr.

„Häh? Jetzt bin ich mal dran: Wieso haben sie mich zurück nach Tokio gebracht, in meine Welt? Sie wollten mir doch helfen!“

Oruha schwankte: „Unser Abkommen ist beendet. Es ist zu gefährlich. Verlass’ diese Zeit.“

„Wiiiie bitte?! Was machen Sie da überhaupt?!“

Oruha-Rei fiel gegen einen der Schränke. „Uhh...“

„Heeey! Was ist mit Sayaka?!“

„Saya-ka...?“

Kyoko verstand plötzlich: 2Aufhören!“

Der Butler kam herein: „Was hat sie... getan?“

„Sie hat die Erinnerungen an Sayaka gelöscht!!“

Stille...

Oruha-Rei träumte. Sie träumte von dem Moment, als sie verletzt ihre Schule betrat. Sie blutete an der Schulter. Irgendjemand hatte sie dort wohl verletzt.

„Oruha-Rei! Du blutest ja, oh Gott!“, einige Schülerinnen kamen angelaufen, „Schnell, geh in die Krankenstation!“ Rei antwortete: „Nein...Ich kann mich doch Selbst heilen.“

„Red keinen Unsinn! Das ist ‚ne tiefe Stichwunde, als Rotmagierin bräuchtest du mindestens Vitra um die Blutung zu Stillen. Aber Rotmagier haben nur eine begrenzte Heilkraft!“

>Stimmt ja...<. Die seltene Rotmagie war eine Mischung aus Schwarz- und Weißmagie, und war deshalb in keinem der beiden Bereiche vollendet. Oruha ließ sich zur Station führen. Doch eines der Mädchen fragte etwas seltsames: „Du...wo ist den SAYAKA?“

„Sayaka? Wer war noch mal Sayaka?“ Irgendetwas in ihrem Gedächtnis regte sich. Aber sie erinnerte sich nicht.
 

„Waaaach AUF!!“, Kyoko rüttelte an der Hexe von Zeit und Regen. Und Oruha öffnete wieder die Augen: „Was willst du denn noch? Ich habe keinen Grund mehr, mit dir das rote Gift zu suchen...“

„Was reden Sie da? Wollten Sie nicht Sayaka helfen? Ich weiß nun wieso Sie und Sayaka verstritten sind. Ich will Ihnen auch helfen! Bringen Sie mich wieder in diese Welt!“

„...Ich weiß zwar nicht, wen du meinst, aber da du sowieso gehen musst, bring ich dich hin, wo du hinwillst!“

Kyoko packte sie am Arm und zerrte sie in den Raum mit den umherschwebenden Lichtern: „Zu dem Haus mit den Schränken!“

Die Hexe zog ihren Degen und sprach ein paar Worte. Dann schritten beide wortlos durch den Wasserfall.

Der Regen fiel eiskalt auf die Beiden herab, und vermischte sich mit Fyes Blut. „Oh Gott!!“, Kyoko schrie, „Hilfeee!! Irgendjemand?!“

„Lass gut sein... meine Kleine...“ Fye hustete, während das Wasser in seinen Mund lief.

>Nein...NEIN!!!<

~ Der Regen fiel auf Tokio hinab...

Kyoko schleppte sich mit Fye durch die Strassen der Stadt. Niemand achtetet auf die Beiden. Niemand.

>Es gab dort einen Mann<, so sagte die Itako, >der die Leiden der Menschen heilt, wenn man einen Preis bezahlt.<

>Und wo soll es so einen Mann geben?<

>Er ist da, wo Jeder ihn sehen kann, aber Niemand ihn erkennt. Er ist kein Japaner...<

>Ach was! So ein Blödsinn, ich glaube nicht an deinen Aberglauben, Alte!<

Kyoko klopfte an der Tür. Sie fiel auf. Ein kräftiger Mann stand vor ihr. Das vom Regen triefend nasse Mädchen blickte ihn verzweifelt an, während Fye von Blut besudelt in ihren Armen hing.
 

„Und nun?“, die Hexe steckte ihren Degen an den Gurt. Kyoko richtete sich auf;

Die Wiese, wo das Gras wie in einem RPG erschien, führte sie zu der kleinen Hütte. „Wir werden dort jetzt reingehen und das kleine Mädchen suchen. Und wenn wir es gefunden haben, dann werden Sie sich bitte wieder erinnern, denn wenn nicht...“, Kyokos Stimme wurde heiser, „...denn wenn nicht, wird es wohl kein Wiedersehen geben, und die vergangene Freundschaft wird in der Zeit verschwinden.“

Die Frau und das junge Mädchen betraten die Hütte, und doch war es einriesiges Gebäude.

>Bringen wir es zu Ende.< Kyoko schritt die Gänge entlang. Immer weiter und weiter. Ab und zu öffnete sie eine Schranktür, in der Hoffnung, es würde etwas nützliches darin sein, doch wenn ein Schwarm Buntspechte hinausflog oder schwebende Schriftzeichen, die nicht auf Papier nieder geschrieben waren, französisch sprachen, erntete sie nur ein emotionsloses Lachen von der Hexe.

Wie lange mochte sie in diesem Gebäude herumgelaufen sein? Eine Stunde? Zwei?

>Sayaka! Wo bist du? ...Vielleicht spürst du...das ich mir das rote Gift holen will...<

>Hast du keine Angst vor der `Black Nightigale´?<, Sayakas Stimme spuckte in ihrem Kopf herum.

„Zeig dich!“, Kyoko sprach und ihre Stimme hallte hinauf ins Dunkle.

>Wieso hast du die alte Hexe mitgebracht?<

„Komm zu mir...“, das Mädchen zog zwei ihrer Messer.

>Ich brache dein Blut. Ich werde dich töten...?<
 

Kyoko
 

>Du hast es immer noch nicht verstanden, du hast keine Chance!<

„Zeig dich!“, schrie Kyoko. Sie vernahm ein schrilles Lachen. Plötzlich schienen sich die Schränke von ihr zu entfernen. Sie drehte sich um. Oruha-Rei verschwand in der Ferne, obwohl sie sich nicht bewegte. „Was ist hier los?“, schrie Kyoko. Jetzt war alles verschwunden. Schwärze umringte sie. Hinter Kyoko fing es an zu leuchten. Sie drehte sich blitzartig um. Hinter ihr war eine Frau, die von einem weißen Schleier umgeben war. Die Frau lächelte. Kyoko war sprachlos.

Die Frau streckte begrüßend die Arme nach ihr aus.

„Wer...wer bist du?“, stammelte Kyoko, während sie die Frau betrachtete. Die Frau hatte wunderschönes kurzes, goldblondes Haar. Der Schleier, hell-weiß leuchtend, umhüllte sie sanft. Sie sah wunderschön aus. „Erkennst du mich denn nicht?“, fragte die Frau, „Sicherlich nicht, du warst noch so klein als wir getrennt wurden!“ Kyoko sah sie sprachlos an. Warum konnte sie bloß nichts sagen? „Ich bin’s...“ sagte die Frau, „...deine Mutter!“

Sie lächelte herzlich. Endlich fand Kyoko ihre Stimme wieder. „Nein!“, schrie sie. Die Frau schreckte dennoch nicht zurück. „Aber Kyoko! Du kannst dich nur nicht an mich erinnern.“ Die Frau kam auf Kyoko zu. Sie hatte ihre Arme immer noch ausgestreckt. Kyoko trat einen Schritt zurück. „Das ist nicht wahr!!!“, schrie Kyoko voller Wut. Sie kochte regelrecht vor Wut, doch sie wusste nicht warum. „Meine Mutter starb, als ich 2 Jahre alt war. Kyoko ging ein Licht auf. Jetzt wusste sie warum sie so sauer war. Ihre Mutter starb, als sie klein war, seitdem lebte sie bei Ersatzeltern. Sie erinnerte sich zurück. Kyoko verstand sich nie mit ihren Stiefeltern. Wenn sie mal mit ihnen redete, dann war es nur wegen einem Streit. Ihre ältere Stiefschwester behandelte sie wie einen Sklaven, wie ein Tier. Es machte sie wütend, bei dem Gedanken, dass ihre Mutter angeblich noch lebte, und so ein schönes Leben mit ihr hätte haben können.

„Ich wurde immer für tot gehalten. Aber das stimmt nicht!“

„Warum, warum beist du nie zu mir zurückgekommen?“, fragte Kyoko voller Schmerz. Sie sackte nieder. Wie wäre ihr Leben mit ihrer Mutter verlaufen? Die frage schwebte in Kyokos Kopf. Die Frau kam zu Kyoko, kniete sich nieder und umarmte sie. „Warum ...warum?“ , brachte Kyoko nur stotternd heraus.

„Ich werde dir die Geschichte erzählen, Kyoko!“

>Es war vor langer Zeit, ich war jung und verliebte mich in einen schönen Mann, er war 10 Jahre älter als ich. Ich war gerade mal 16. Ich verbrachte viel Zeit mit ihm. Doch ich traute mich nicht, ihm meine Liebe zu gestehen. Doch eines Tages fanden wir zueinander. Ich verbrachte eine heiße Liebesnacht mit ihm. Ich dachte, uns könnte nichts trennen, und wir wären für immer vereint. Doch dann merkte ich, das ich schwanger war. Ich war ein wenig ängstlich, doch ich dachte, jetzt könnte uns nichts mehr trennen. Doch das sah ich falsch. Er hatte schon bemerkt, dass ich schwanger war. Als ich in unsere Wohnung kam, war sie verlassen. In einem Brief stand alles. Er wolle kein Kind und so weiter. Kurz danach wurdest du geboren. Da war ich siebzehn. Doch wir hätten keine Chance zum überleben gehabt. Also bat ich eine Itako, mir zu helfen. Sie sagte, ein Mann könnte mir helfen. Sie sagte, dieser Mann heilt die Leiden der Menschen für einen Preis. Er wäre dort wo jeder ihn sehen kann, aber Niemand ihn erkennt. Er sei kein Japaner, sagte die Itako außerdem noch.<

Diese Sätze kamen Kyoko bekannt vor. Ja, bei dieser Itako war sie auch gewesen, und auch bei dem Mann. Wie kann das sein? Die Frau erzählte weiter.

>Also ging ich zu dem Mann. Er sagte, wenn ich ihm das rote Gift bringe, wird er mich von meinem Leiden befreien. Er schickte mich durch den Spiegel und sagte, ich müsste zu der Hexe von Regen und Zeit. Diese wüsste auch, wo das rote Gift zu finden sei. Sie brachte mich in die Welt von Sayaka. Ich erfuhr die traurige Geschichte von Oruha-Rei und Sayaka. Doch das alles war nur Intrige. „Sie“ brannten meine Seele in diese dunkle Macht, die „Black Nightigale“! So wie „sie“ es mit Allen tun.<

Das alles war ihr auch geschehen, bemerkte Kyoko. „Aber wer sind „sie“?“

>„Sie“? Das sind die Itako, der Mann, Oruha-rei und Sayaka. Sie sind Dämonen in Form von Menschen. Indem sie Seelen in die „Black Nightigale“ einsperren, gewinnen sie Kraft zum Leben. Sie sind unsterblich...!<

„Das heißt, wir sind hier für immer eingesperrt?“

>Nein, Kyoko! Es gibt eine Möglichkeit, wie wir beide hier herauskommen. Du kannst, da du noch nicht lange in der „B.N.“ („Black Nightigale“) bist, hier rauskommen.<

„Und was ist mit dir, Mutter?“

>Du musst nur eines tun, dann sind wir für immer frei! Du musst Oruha-Rei töten! Sie festigt den Bestand der „B.N“!<

„Aber was ist mit Sayaka?“

>Um die brauchen wir uns nicht zu kümmern! Sie kann nur die Seelen hier einsperren. Aber wenn Oruha-rei tot ist, und die „B.N“ nicht mehr existiert, dann kann Sayaka keine Seelen mehr einsperren. Der Mann und die Itako sind auch egal! Aber vergiss nicht: Sie haben dich alle betrogen. Du musst sie hassen, du musst sie hassen...! <

Die Stimme von Kyokos Mutter wurde immer leiser. Plötzlich erwachte Kyoko, als hätte sie gerade geträumt. Doch sie hörte die Stimme ihrer Mutter deutlich im Kopf. >...Du musst sie hassen... töte Oruha-Rei... dann sind wir für immer frei.<

Kyoko stand auf. Sie befand sich wieder zwischen den Gängen der Schränke. Oruha-Rei war nicht zu sehen. Kyoko ging sie suchen. Sie dachte nur noch eines: Oruha-Rei töten und für immer mit ihrer Mutter vereint sein! Fye hatte sie längst vergessen.

Plötzlich kam Oruha-Rei auf Kyoko zu: „Wo warst du denn, ich drehte mich kurz um und schon warst du weg!“ Kyoko zog zwei Messer und stellte sich in Kampfstellung!

„Was soll das?“ fragte Oruha-Rei sie.

„ich werde dich töten, du dreckige Miststück!“ Kyoko raste auf Rei zu, doch diese wich gekonnt aus.

„Was soll das, Kyoko?!“

„Ich weiß es genau“, schrie Kyoko, „du steckst doch mit Sayaka unter einer Decke!“

„Sayaka?“ Oruha-Rei schaute sie ungläubig an.
 

Ray
 

Die Hexe blickte Kyoko an. >Sayaka?< Wieso sprachen alle von der Person Sayaka? Offensichtlich stand sie in einem ganz besonderen, wichtigen Zusammenhang mit ihr. Wer war Sayaka? Sayaka, Sayaka, Sayaka... Oruha packte sich am Kopf.

>Rei-chan! Oruha-chan!<

Sie hörte diese kindliche Stimme aus ihrem Unterbewusstsein aufschallen.

>Wer bist du, Sayaka?< Kyoko griff erneut an, doch Oruha fasste sie mit einem simplen >Stop< -Zauber. Sie musste sich erinnern, was diese Sayaka für eine Person war. Doch sie konnte nicht. Der Stop-Zauber löste sich, und Oruha packte Kyoko an beiden Armen. „Wenn du mich töten willst, musst du mir zuerst sagen, wer Sayaka ist.“

„Tu doch nicht so, Hexe!“

„Sag es mir! Auf der Stelle. Dann helf ich dir auch wieder bei deiner Suche nach dem roten Gift.“

>Aus welchem Grund habe ich überhaupt aufgehört?<

Kyoko zerrte verzweifelt: „Mutter! Hilf mir! Lass mich los, du weißt ganz genau ,was los ist!“

„Wer ist Sayaka? Sprich, oder ich sorge dafür, dass du mit Feura verbrennst, und dann kann dir weder der Zauberer aus der Villa helfen, noch dein geliebter Fye!“

>Fye?... ... Du lügst doch!! Sayaka! Sayaka ist deine kleine, dreckige Freundin!“

„Welche Freundin, verdammt?!“

Kyoko riss sich los und richtete das Messer auf Oruha. Diese packte ihren Arm mit dem Messer und setzte dies an ihrer Schulter an.

>Vielleicht erinnere ich mich, wenn Kyoko ihre Aufgabe erfüllt. Außerdem kann sie mich zu dem roten Gift führen.<

„Wenn du mich töten willst, dann tu es jetzt!“ >Im Notfall kann ich mich heilen, aber Kyoko hat ein reines Herz. Immerhin will sie ihren Freund retten, soviel weiß ich, schließlich bin ich eine >Hexe< <. ^-^’

„Lass das!“ , Kyoko fauchte. Doch Oruha fuhr mit der Klinge bis zum Unterarm hinunter. Kyoko fasste es nicht. Warmes Blut lief hinab, bis auf Kyokos Hand: „Waa~ah~“

Oruha biss sich auf die Lippe. >Werde wieder normal!<

„Uueeh~!!“

Blut... Regen. Die Hexe von Zeit und Regen. Blut und Regen. Tokio...

Tokio. Fye!! „Fyeee!!“

Sie hatte Fye ganz vergessen! Tränen stiegen ihr in die Augen: „Rei-san... Du bist ja gar nicht böse... Was ist mit meiner Mutter? War das eine Lüge? Es war so real...“

Kyoko blickte Oruhas Wunde erschrocken an. „Es... tut mir so leid...“

„Schon gut. ~~ Vita!! ...Die Wunde ist ja nicht groß, und meine Macht auf ihrem Höhepunkt.“
 

>Ich bin schon wieder auf sie hereingefallen. Diesmal ist es vorbei mit dir, Sayaka!< Kyoko musste nicht lange warten, denn Kyoko erschien von Selbst: „Du kannst mir nichts tun!“

„Und wie ich kann!“‚ Kyoko stürzte ohne erbarmen auf das Orange-haarige Mädchen. Sayaka war überwältigt.

„Gravitas!!“, Oruha sprach und Sayaka konnte nicht mehr aufstehen. Kyoko sah verwundert zu Oruha:

„ Nun mach schon, kill das kleine Biest!“ Kyoko hatte keine Wahl, und Oruha wusste ja nicht, was sie da Kyoko zugerufen hatte.

„Aaaah, aaaaaaaaaaaah!!!“ Kyoko heulte, während das Blut nur so floss.
 

„Einen... Einen Behälter *schluchts*, schnell.“ , Kyoko heulte zu Oruha-Rei hinüber.

Die Hexe riss sich ein Haar heraus und fing an, darüber einen Zauber zu murmeln, während Sayakas Augen weit aufgerissen in den scheinbar unendlichen Weiten des Gewölbes starten. Ihr sterbender Körper fing an, sich von schwarzen Nebel zu umhüllen. „Schnell!“ Kyoko schrie, und Oruha warf ihr eine hauchdünne Glasflasche zu. Nach wenigen Sekunden war Sayaka ausgeblutet...

Oruha beobachtete alles still, und ohne nachzudenken. Kyoko währenddessen stand auf und stellte sich vor Oruha.

„Rei-san. *schluchts* Du hast mir geholfen, und nun werde ich dir helfen, schließlich hast auch du das rote Gift gesucht.“ –„Was?!“

Kyoko schüttete den halben Inhalt über Oruhas Wunde. Diese starrte erst fassungslos dem geschehen zu, doch dann rannen ihr Selbst die Tränen herab. „Saya...ka...chan...“. Sayakas Blut, ihr Blut, das zum roten Gift geworden ist, hatte die Erinnerungen der Hexe zurück geholt. Und Rei fiel hinab zu der sterbenden Freundin: „Oh Gott, ... Sayaka-chan! ...Ich... *schluchts*…Heilzauber… Phoenixfeder…“ Sayakas leere Augen sprachen: >Lass gut sein, Rei-chan... Die Black Nightigale kann in sterbenden Körpern nicht leben. Wenn ich sterbe, wird sie für immer verschwinden...<

Oruhas Tränen vermischten sich mit dem eigenen und mit dem Blut der Sterbenden. Der schwarze Rauch verschwand, und Sayakas Körper wuchs. Das kleine Mädchen wurde binnen Sekunden eine Zweiundzwanzigjährige. Ihre gestohlene Zeit kam zu ihr zurück, und damit verließ ihr letzter Atemzug diese Dimension.

„Ich werde für dich beten... dass du in meiner Dimension, in meiner kleinen Welt- nein- in unserer kleinen Welt wiedergeboren wirst.“

Die Hexe von Zeit und Regen stand auf und verließ mit Kyoko diese Welt für immer.
 

„So! ^_^- Ich bin bald wieder da, ja? Bis dann~“ ‚Kyoko verabschiedete sich bei Oruha-Rei und sprang durch den Wasserfall.

Kein Traum diesmal, und als sie in Tokio in der üblichen Menschenmenge auftauchte, regnete es nicht. Ein gutes Zeichen, dachte Kyoko.

Mit der halbleeren Flasche trat sie Minuten später vor den Mann in der Villa mit der offenen Tür.

„Die vorletzte Flasche, oder? ...Reicht es?“ ,Kyoko über den Inhalt.

„Hmm... Recht leer. Wo ist der Rest? Das könnte knapp werden...“

„Oh, nein...Fye...“, sie blickte in Richtung Bett.

„Du musst dich beeilen. Der Körper darf nicht anfangen, die Seele zu verlieren, oder durch den natürlichen Prozess zu Schaden kommen.“

„Ja. Ich werde die letzte Flasche mit dem roten Gift holen.“ Und damit schritt sie vor den Spiegel, um zurück zur Hexe zu gelangen: „Führe mich in die verlorene Welt, um das Gift zu finden.“ Der Weg war frei.



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