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Darkness- the ultimate Version

Mary-Rose & Co in verbesserter Version
von

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Die letzten Stunden einer Reise

Vorwort:

Willkommen bei der verbesserten und überarbeiteten Version von Darkness.

Ich muss zugeben, es hat sehr lange gedauert, doch ich hatte weder Zeit noch Lust an dieser Geschichte zu arbeiten. Doch nun ist es soweit, ich habe bereits zehn Kapitek vollständig überarbeitet, verbessert, gelöscht und erneuert.

Außerdem habe ich vor Darkness an einen Verlag zu schicken. Aber das ist noch Zukunftsmusik.

Ich wünsche euch allen viel Freude beim Lesen.

Lg Dess
 


 

Kapitel 1
 

"Dunkelheit. Schwärze. Kalte Mondstrahlen die wärmen. Modrige Gemäuer. Nachtschwarze Kleidung. Fahle Haut. Spitze Eckzähne. Dunkle Augen. Der immerfortwehrende Durst nach Blut. Ja, die Kinder der Nacht, kommen nach dem letzten Sonnenstrahl aus ihren Verstecken. Gejagt und zu unrecht getötet." Ich klicke auf "Speichern" und klappe meinen Lap Top zu. Irgendwie ist mir nicht nach Schreiben. Mit einem leisen Seufzen verstaue ich meinen tragbaren Computer in einer schwarzen Tasche und blicke dann nach draußen.

Die Nacht ist hereingebrochen. Wie eine große, dunkelblaue Decke hat sie sich über die Erde gelegt. Die Wolken sind in verschiedene dunkle Blautöne getaucht und die Sterne tanzen neben dem sichelförmigen Mond. Alles erscheint so friedlich und ruhig.
 

„Brauchen Sie etwas?“ Ich wende meinen Blick langsam von dem Himmelszelt ab und sehe auf die Schaffnerin die mich freundlich anlächelt.

„Nein, vielen Dank.“ Krampfhaft versuche ich meine Mimik so freundlich wie möglich zu halten, doch als ich den fast besorgten Blick der Frau auf mir spüre, weiß ich dass mein Bemühen umsonst war. Und doch lächle ich innerlich. Nein, lächeln ist das falsche Wort. Ich belächle sie. Ja, das ist der passende Wortlaut. Diese Schaffnerin ist einer der vielen Menschen die nur das sehen, was sie sehen wollen. Sie lebt, wie so viele Millionen andere auch, in ihrer Welt. Doch vor der Realität hält sie die Augen verschlossen. Dafür beneide ich sie. Wie gerne würde ich auch so sein. Gutgläubig und naiv. Wie gerne würde auch ich meine Augen verschließen. Doch ich kann nicht. Nie mehr. Die Realität ist so plötzlich über mich herein gebrochen wie eine Flutwelle über eine Insel. Hat alles verschlungen und mich hart in der Wirklichkeit aufprallen lassen. Und nun ist es zu spät um wieder in meine heile Seifenblasenwelt zurückzukehren. Denn sie ist geplatzt.
 

Mit einem leisen Stöhnen erhebe ich mich von meinem Sitz und suche die Toilette auf. Es ist die einzige Möglichkeit um mir die schmerzenden Beine zu vertreten. Die engen, stickigen Zugabteile geben nicht sehr viel Platz für die Füße.

Einige der andere Passagiere schauen kurz aus ihren Abteilen als ich an ihnen vorbei gehe, wenden sich aber gleich wieder ab.

Ich muss auch wirklich einen armseligen Eindruck machen. Mit dieser ausgewaschenen Jeans, meinem uralten, dunkelblauen Rollkragenpullover und dem schwarzen Mantel. Doch ich beachte die Blicke nicht und betrete die kleine, enge Kabine. Ich stelle mich vor den winzigen, ziemlich verschmutzen Spiegel und betrachte mein Erscheinungsbild.

Blaue Augen unter denen tiefe, dunkle Schatten liegen, sehen mich müde und ausdruckslos an. Meine fahle, völlig farblose Haut wirkt matt und schlaff. Die blassen Lippen weißen tiefe Risse auf und meine blonden Locken habe ich notdürftig zusammengebunden. Ich sehe wirklich aus wie ein Schatten. Dünn und abgemagert, lustlos und müde. Wie eine wandelnde Seele die nicht mehr dorthin zurück kann wo sie so gerne hin möchte. Ich seufze leise und schütte mir kaltes Wasser ins Gesicht. Das kühle Nass zeigt mir dass ich noch immer lebe. Denn solange ich etwas empfinde, kann ich nicht gänzlich tot sein. Auch wenn ich mich so fühle.

Nach einigen Minuten verlasse ich die Kabine wieder und gehe langsam auf meinen Platz zurück.

Wieder spüre ich unzählige Augenpaare auf mir. Sie scheinen mich regelrecht zu durchbohren. Ihre mitleidigen, verständnislosen Blicke sollten mir normalerweise einen Stich im Herzen versetzen und doch tun sie es nicht. Wie könnte sie auch, wenn ein ganz anderer Schmerz in meinem Herzen wohnt? Ich schüttle unmerklich den Kopf und lasse mich auf den, mit billigem grau-blau gestreiften Stoff bezogenem, Sitz sinken. Ich atme einmal tief durch um den Unmut gegenüber den anderen Passagieren zu vertreiben und sehe dann wieder aus dem großen, rechteckigen Fenster. Der Anblick des nächtlichen Himmels beruhigt mich und auch die gleichmäßigen Geräusche die der Zug auf den Gleisen verursacht tragen ihren Teil dazu bei. Ich nutze diese Zeit der Ruhe um meine verworrenen Gedanken zu ordnen.
 

Was mache ich eigentlich?

Wieso tue ich das?

Diese beiden Fragen habe ich mir schon so oft gestellt.

Warum sitze ich in einem Zug und bin auf dem Weg nach Graz?

Was habe ich für einen Grund?

Und immer finde ich nur eine Antwort: Ich bin alleine.

Nein, um es richtig zu sagen: Ich bin alleine gelassen worden.

Ich wollte niemals einsam sein. Und doch bin ich es. Vielleicht hätte ich anders gehandelt wenn ich älter gewesen wäre. Möglicherweise hätte ich den Schmerz über den Verlust meiner Eltern leichter ertragen oder anders bewältigt. Aber jetzt, im Moment, sehe ich keine andere Möglichkeit.

Ich laufe einfach davon. Versuche den Erinnerungen und dem Schmerz zu entfliehen anstatt dagegen anzukämpfen. Doch schon jetzt habe ich das dumpfe Gefühl in mir dass dies nichts nützt.

Wie ein Schemen begleitet mich der Schmerz. Ein schwarzer Fleck ohne wirkliche Konturen und doch hat er eine illusorische Gestalt. Manchmal ist er mir so nah dass ich denke ich kann ihn greifen. Doch sobald ich meine dünnen, ausgemergelten Finger nach dem Schmerz ausstrecke und versuche ihn zu greifen ist fort. Als wäre er niemals da gewesen. Und doch ist er allgegenwärtig. Scheint mich zu zerfressen und mir meine ganze Kraft zu rauben. Wie Feuer brennt er erbarmungslos in mir. Kreist pulsierend in meinen Adern und Venen. Nimmt mir den klaren Verstand und benebelt meine Sinne. Ich lebe seit einigen Wochen nur noch in meinem eigenen Schatten. Ich fühle mich so ausgebrannt und leer. Die Lust am Leben habe ich längst verloren. Mir erscheint nichts mehr von Bedeutung. Ob es nun regnet, schneit oder die Sonne vom Himmel lacht, es ist für mich völlig belanglos. Ich habe den Blick für die Schönheit dieser Erde verloren. Eigentlich habe ich alles verloren. Meine Eltern, meinen Job, mein Auto und ich habe >mich< verloren. Meine Stärke, mein Selbstbewusstsein, meine Lebensfreude, mein positives Denken. Alles schwand mit dem plötzlichen Tod meiner Eltern. Seit diesem verhängnisvollen Tag brach alles in sich zusammen. Wie ein Kartenhaus bei der kleinsten Berührung. Alles was mir wichtig war, alles woran ich geglaubt hatte, alles wofür ich jemals gearbeitet hatte ist nun dahin. Und ich konnte nichts tun. Mir ist einfach alles entglitten. Ohne mein Zutun rann mir alles wie feiner Sand durch die Hand. Wahrscheinlich bin ich einfach zu schwach um gegen den grausamen Schmerz und die gnadenlose Trauer anzukämpfen. Es ist leichter sich zu verkriechen oder davon zu laufen als sich der bestialischen Realität zu stellen.

Und genau das tue ich.

Ich laufe vor den quälenden Erinnerungen weg und verkrieche mich hinter einer völlig grotesken Idee. Aber wenn Menschen keinen Ausweg mehr finden klammern sie sich an den letzten Strohhalm der ihnen geblieben ist.

Und mein Strohhalm heißt Sarah.

Wahrscheinlich vernebelt der Schmerz meine Sicht so sehr dass ich völlig dumme, absurde Ideen für perfekt und gut befinde. Aber was habe ich schon zu verlieren? Manch einer würde mir „mein Leben“ als Antwort nennen. Doch was habe ich denn schon noch für ein Leben? Keines mehr dass sich zu leben lohnt. Denn die Menschen, die meinen Lebensinhalt darstellten, haben mich verlassen. Sind von mir gegangen und kommen nicht mehr zurück. Wenn sie mich verlassen hätten, sie aber gesagt hätten, dass sie wieder kommen, wäre der Schmerz erträglich gewesen. Aber so? Ich lebe mit der Gewissheit, meine Eltern nie mehr wieder zu sehen. Und diese Tatsache ist zu quälend als dass ich noch an dem Ort meiner Geburt bleiben kann. Natürlich habe ich sehr gute Freunde die mir geholfen haben. Die für mich da waren, doch sie können meinen Schmerz nicht nachempfinden. Sie wissen nicht wie sehr es mich doch quält jeden Tag die Orte zu sehen wo meine Eltern einst lebten. Die Erinnerungen haben mir die Luft genommen und schienen mich zu erdrücken. Und so habe ich einfach alles zurückgelassen und bin aufgebrochen. Habe meinen Freunden einen einfachen Brief hinterlassen und bin verschwunden. Ohne ihnen zu sagen wohin. Ob sie mich nun dafür hassen werden? Ob sie mich verachten oder sie die Sorge um mich zerfrisst? Sogar das ist mir egal. Ich habe einfach alles zurückgelassen. Ich sah einfach keinen anderen Ausweg mehr. Wahrscheinlich war diese Entscheidung falsch. Doch jetzt im Moment scheint dieser Weg der Richtige zu sein. Ich wusste einfach nicht was ich tun sollte. Und genau deshalb befinde ich mich auch in einem Zug nach Österreich. Besser gesagt nach Graz. Ich will meine beste Freundin besuchen. Sie ist die Einzige die mir helfen kann, die mir einen kleinen Teil meiner Qual nehmen kann. Denn auch Sarah hat ihre Eltern einst verloren. Sie ist die einzige Person die weiß wie sich dieser grausame Schmerz anfühlt.

Und das war der ausschlaggebende Grund, warum ich nun auf dem Weg nach Graz bin.
 

"Nächster Bahnhof: Bruck an der Mur. Wir bitten Sie, wenn Sie weiter nach Graz möchten, auf ihren Sitzen zu bleiben und den Zug nicht zu verlassen. Der Zwischenstopp wird ungefähr 10 bis 15 Minuten betragen." Dringt die Stimme des Zuglenkers an mein Ohr. Ich schrecke aus meinen schweren, kummervollen Gedanken hoch und fasse gleichzeitig nach meinem Rucksack. Ich ziehe scharf die drückende Luft ein und nestle meine Trinkflasche aus dem Ranzen. Als ich diese wieder sorgfältig verstaut habe, lehne ich den Kopf gegen die kühle Fensterscheibe und schließe die Augen.

Aber kaum haben sich die Lider über die Pupille gelegt kehren auch schon wieder diese Gedanken zurück.

Ob ich Sarah überhaupt finden werde? Ob sie mich erkennen wird?

Leicht wird es nicht werden, denn soweit meine Informationen reichen, lebt meine beste Freundin direkt in der Stadt. Und dort gibt es drei große Friedhöfe. Den Zentralfriedhof, den Steinfeldfriedhof und den Florianifriedhof. Die restlichen, kleineren Bezirksfriedhöfe werde ich erst abklappern wenn ich sie auf den anderen Ruhestätten nicht finden kann.

Aber vielleicht lenkt mich die Suche nach meiner besten Freundin ja ein wenig von meinem Schmerz ab.
 

"Entschuldigen Sie die Störung. Aber der Sitz neben Ihnen ist reserviert." Reißt mich eine Stimme aus meinen Überlegungen. Ich schlage die Augen auf und blicke einer jungen Schaffnerin direkt in die Augen. Ihr schmales, hübsches Gesicht ist von ihren braungelockten Haare umrahmt und ihre Augen sind so tiefgrün wie ein klarer Bergsee. Auf ihren vollen Lippen liegt ein Perlweißlächeln und ihr schlanker, zarter Körper steckt in der roten Uniform die sie tragen muss.
 

"Kein Problem." Entgegne ich ihr schnell als ich merke wie eingehend ich sie doch mustere. In einer eiligen Bewegung nehme ich meinen Rucksack von dem leeren Platz neben mir. Dann wende ich meinen Kopf wieder dem Fenster zu.

Der österreichische Dialekt ist so vollkommen anders als das Deutsch dass ich zuhause gesprochen habe. Ich kann mich zumindest verständigen, auch wenn ich manche Wörter kaum verstehe.

Ich lasse meinen Blick über den kleinen Bahnhof gleiten und seufze leise.

Hoffentlich setzt sich jetzt kein, allzu gesprächiger Mensch neben mich. Ich habe jetzt keine Lust auf eine Konversation. Ich will nur meine Ruhe haben. Ich brauche meine Kraft noch für die Suche. Sie wird sicherlich anstrengend und sehr kraftverbrauchend werden. Aber habe ich überhaupt noch genug Energie?

Ich weiß es nicht.

Aber zu verlieren habe ich auch nichts mehr.

"Ich wollte Sie nicht wecken. Entschuldigen Sie vielmals." Holt mich abermals eine Stimme in gebrochenem Deutsch aus den Gedanken. Ich wende meinen Kopf zu der Person neben mir und sehe sie mit leeren Augen an. Sofort spüre ich den kalten Blick des jungen Mannes auf mir.

Seine dunklen Haare, die eine schwarz- bläuliche Färbung haben fallen ihm spielerisch in die Augen und verdecken diese fast. Doch ich kann förmlich spüren wie mir die Kälte den Rücken hinauf kriecht. Sein markantes Gesicht mit der fahlen, pergamentähnlichen Haut bildet einen starken Kontrast zu den zart roten, vollen Lippen.

"Ist schon in Ordnung. Kein Problem. Sie haben mich nicht geweckt." Sage ich schnell, als ich merke dass mich mein Gegenüber noch immer anschaut.

"Na dann ist ja gut. Ich dachte schon ich hätte Sie geweckt. Ich bin Alex." Sagt mein Sitznachbar mit leichtem Akzent und hält mir die Hand hin.

Ich kann nur raten woher er stammt, tippe aber spontan auf Italien.

"Ich bin Mary-Rose." stelle ich mich vor und nehme seine Hand an. Erneut spüre ich wie Kälte von meinem Körper besitz ergreift. Ich atme leise aus als ich meine Hand wieder zurückziehen kann.

"Und was führt Sie nach Graz?" will Alex wissen und sieht mich forschend an. Seine dunklen, ja fast schwarzen Augen blitzen neugierig auf und mustern mich. Dieser junge Mann kommt mir seltsam vor. Er ist völlig in Schwarz gekleidet und seine Stimme klingt so ruhig und betörend dass sie fast einschläfernd wirkt.

‚Wie gemacht um Kinder in den Schlaf zu lesen.’ Denke ich bei mir ehe ich den Gedanken beiseite wische und einem anderen Platz mache.

Eigentlich wollte ich mich auf keine Unterhaltung einlassen, aber ich kann Alex jetzt schlecht abweißen. Also hole ich tief Luft und erkläre ihm dass ich eine Freundin besuchen will.
 

"Na dann haben wir beide ja was gemeinsam. Ich will einen Freund von mir besuchen. Er hat mich schon einige Male eingeladen, aber ich habe nie die Zeit gefunden um seiner Einladung Folge zu leisten." Erklärt er mir lächelnd.
 

"Haben Sie irgendwelche Wünsche?" fragt ein älterer Schaffner und sieht Alex und mich freundlich an.

"Vielen Dank. Ich brauche nichts." Verneine ich seine Frage.

"Ich schließe mich der Dame an." Mein Sitznachbar lächelt charmant und wendet sich dann wieder mir zu.

Der Mann in der roten Uniform nickt und verschwindet wieder aus dem Abteil.
 

Alex und ich unterhalten uns, doch ich höre nur halbherzig zu. Für mich ist der junge Mann einfach bloß ein abgedrehter Gruftie der sich die Friedhöfe ansehen will. Vermutlich hofft er sogar darauf einem Vampir zu begegnen. Und da jeder weiß, dass es auf Friedhöfen, "angeblich" von Vampiren nur so wimmeln soll, liegt mir dieser Verdacht sehr nahe. Ich merke dass ich schon wieder ein Urteil über einen Menschen fälle, den ich nicht kenne. Und doch mache ich es. Eine Angewohnheit von mir die ich einfach nicht ablegen kann.
 

"In Kürze erreichen wir den Hauptbahnhof Graz. Wir möchten uns bedanken, dass Sie mit der ÖBB gereist sind und wünschen Ihnen einen schönen Aufenthalt in Graz." Ertönt die Stimme des Lokführers aus den Lautsprechern.

Ich atme erleichtert auf.

Jetzt komme ich von Alex weg.

Endlich sind wir da.

Und nun kann ich meine Suche nach Sarah beginnen.

All diese Gründe lassen den Schmerz ein kleines Stück schwinden.

Die Suche beginnt

Kapitel 2
 


 

Jetzt stehe ich hier. Mitten in der riesigen Bahnhofshalle. Um mich herum herrscht buntes Treiben. Leute mit Koffern eilen zu den Bahngleisen, andere begrüßen einander und fallen sich gegenseitig in die Arme. Menschen verabschieden sich und weinen. Angestellte laufen umher. Und mitten in diesem Trubel stehe ich. Mit meinen zwei schwarzen Koffer die alles in sich beherbergen was mir noch geblieben ist, oder was ich ertrage bei mir zu haben.

Alleine.

Ein schmerzlicher Stich in meinem Herzen lässt mich die Luft scharf einziehen, als ich sehe wie sich Eltern weinend von ihrer Tochter verabschieden. Der Schmerz wird unerträglich und scheint ein tiefes Loch in mein Herz zu reißen.

Ich muss hier weg.

Sofort.

Fast flüchtend hetze ich aus der Halle hinaus auf die Straße. Augenblicklich dringt die stickige, mit Abgasen verseuchte, Luft in meine Lungen ein und verursacht einen Hustenreiz.

Wahrscheinlich ist es egal wohin ich gehe. Die Erinnerungen werden immer bleiben. Ich kann niemals so weit laufen dass sie mich nicht einholen. Gegenwärtig und tief in meinem Herzen eingebrannt bleiben sie lebendig. Bis ans Ende meiner Tage.

Ich seufze leise und wische mir verstohlen die Tränen aus den Augenwinkeln. Jetzt darüber nachzudenken wäre ein fataler Fehler. Ich würde wieder in Melancholie versinken und genau das kann ich jetzt nicht brauchen. Ich habe alles hinter mir gelassen- zumindest die materiellen Dinge- und ich werde jetzt nicht umkehren. Nein, ich habe mich entschieden und ich werde das jetzt durchziehen. Egal was kommen mag. Ich hebe meinen Kopf und straffe meine Schultern.

Ich werde es schaffen.

Werde mein Ziel erreichen auch wenn es noch so weit entfernt zu sein scheint.

Die Flinte jetzt ins Korn werfen- nein- das liegt mir nicht besonders.

Ich dränge den unbarmherzigen Schmerz in die hinterste Ecke meiner Gedanken und atme tief durch. Doch sogleich zeigt sich dass das tiefe Luftholen ein großer Fehler war. Sofort beginne ich wieder zu husten. Erst nach einigen Augenblicken verschwindet das unangenehme Kratzen in meinem Hals und ich versuche ab sofort so flach wie möglich zu atmen.

Als ich mich einigermaßen an die schlechte Luft gewöhnt habe sehe ich mich genauer um. Vor mir auf der Straße stehen diverse weiße und gelbe Taxis die auf Kunden warten und laute Geräusche die mir in den Ohren schmerzen durchziehen die Luft.

Und es regnet.

Was hätte ich auch anderes erwarten sollen?

Sonne?!

Ich merke wie mir bei diesem Gedanken ein mattes Schmunzeln über die Lippen huscht das aber sogleich wieder verschwindet.
 

"Na dann wollen wir mal." Sage ich laut und trete auf ein gelbes Taxi zu.

Aber wo will ich eigentlich hin? Ich habe absolut keine Ahnung wo sich meine beste Freundin aufhält und wo ich zu suchen beginnen soll. Graz ist zwar nicht riesig, aber ich kenne mich hier genauso gut aus wie in Honolulu.

Plötzlich merke ich wie dieses dumpfes Gefühl in mir stärker wird und ich immer mehr daran zweifle dass diese Idee wirklich so perfekt war wie sie mir zuerst erschien.

Doch plötzlich fällt mir siedend heiß ein, dass ich ja Sarahs Adresse habe. Gut ich habe ihre Adresse, aber wer gibt mir die Sicherheit, dass sich meine beste Freundin noch immer dort aufhält? Keiner!

Aber zumindest habe ich jetzt etwas an das ich mich klammern kann. Ein kleiner Funke Hoffnung. Und so klopfe ich fest entschlossen an die nasse Fensterscheibe des Taxis. Sofort steigt ein etwas dicklicher Mann mit braunem, schütterem Haar aus, nimmt meine Koffer, verstaut sie im Kofferraum und bittet mich einzusteigen. Die wenigen Augenblicke die ich im Regen stehe reichen schon aus um meinen Mantel und meine Haare völlig zu durchnässen. Schnell setze ich mich auf die Rückbank des alten, gelben Opel Vectra und wische mir das Wasser aus dem Gesicht. Sofort bemerke ich den Geruch von Räucherstäbchen und orientalischen Gewürzen. Ich hebe den Kopf und betrachte das Wageninnere genauer.

Dunkle, bunte Stoffe beziehen die Sitze, ein Art Schrein steht auf dem Armaturenbrett und ich fühle mich wie in einem orientalischen Geschäft.

"Wo wollen Sie hin?" fragt mich der dickliche Lenker des Wagens freundlich und blickt in den Rückspiegel. Seine Augen ruhen herzlich und gutmütig auf mir.

Ich krame ohne ein Wort zu sagen in meinem Rucksack und befördere Sarahs Adresse zu Tage. Dann halte ich sie dem Taxilenker hin. Ich kann deutlich sehen wie seine Muskeln sich anspannen, seine Augen sich zu kleinen, engen Schlitzen verengen und er scharf die Luft einzieht. Und obwohl seine Körperhaltung alles andere als gelassen wirkt sagt er kein Wort. Das kann mir nur recht sein. Ich habe keine Lust auf nervige Fragen. Dieser Alex hat mir schon genug Nerven gekostet. Ich bin für den heutigen Tag bedient.

Der Fahrer startet den Wagen und fährt los. Während er an einer roten Ampel hält, dreht er sich zu mir um und mustert mich eingehend.
 

"Hab ich was im Gesicht?" frage ich gereizt und sehe in an.

Natürlich wäre ein freundlicherer Tonfall angebracht, doch ich mag es nicht wenn ich so offen und ungeniert angesehen werde.

"Nein. Tut mir Leid. Aber die Adresse. Wollen Sie da wirklich hin?" fragt er mich ungläubig.

"Wie heißen Sie?" entgegne ich dem Lenker des gelben Fahrzeuges nun doch freundlich.

"Alen." ist seine Antwort.

"Gut Alen. Hören Sie mir gut zu. Ich bin nicht zum Spaß hier in Graz. Ich habe eine dreitägige Reise hinter mir und suche jemanden. Und Sie haben die Aufgabe mich zu meinem gewünschten Ziel zu bringen. Ist das jetzt klar verständlich? Ich bezahle Sie fürs Fahren und nicht damit Sie mir dumme Fragen stellen. Aber ich kann aussteigen und mir einen weniger gesprächigen Taxilenker suchen." Meine ich missgelaunt und lasse ich in den Sitz zurückfallen. Natürlich hätte ich ihm auch diese Worte freundlicher mitteilen können, aber ich bin im Moment nicht in der Verfassung dazu. Doch noch immer spüre ich die Blicke des Mannes auf mir. Genervt schnaubend hebe ich meinen Kopf wieder an und sehe ihn fragend an.

„Ich gebe Ihnen etwas mit!“ sagt Alen plötzlich und nimmt den kleinen hölzernen Rosenkranz vom Rückspiegel und hält ihn mir hin.

„Wozu?“ frage ich in völlig verblüfft und blicke ihn auch dementsprechend an.

„Gott beschützt sich vor allem Böse. Sie müssen nur daran glauben. Denn solange Sie Ihren Glauben haben, brauchen Sie das Böse nicht zu fürchten!“ seine Stimme ist so hell und klar wie Glockenklang und seine spröden, aufgesprungenen Lippen sind zu einem sanften Lächeln geformt.

„Aber...“ stammle ich völlig perplex.

„Bitte. Nehmen Sie diesen Rosenkranz. Wenn ich Sie schon nicht von Ihrem Vorhaben abhalten kann, dann sollen Sie wenigstens beschützt sein.“ Das alte, mit faltendurchzogene Gesicht des Mannes in dem seine dunkelbraunen Augen eingebettet sind, sieht mich besorgt und wissend an. Ich will noch etwas erwidern, lasse es dann aber doch. Wenn ich diesem Mann jetzt auch noch erklären würde, dass ich nicht an Gott glaube und meinen Glauben längst verloren habe, würde ich ihn verletzen. Und das will ich nicht. Alen hat mir soeben so viel Freundlichkeit entgegengebracht wie es ein Mensch nur kann.

„Vielen Dank.“ Sage ich und zwinge mich zu einem dankbaren Lächeln.

„Schon gut. Sie sehen so aus als ob Sie etwas Verstärkung brauchen könnten.“ Was? Steht mir der Schmerz und die Trauer so dermaßen offensichtlich ins Gesicht geschrieben dass es ein fremder Mensch erkennt? Oder gebe ich mir einfach keine Mühe um meine Emotionen hinter einer Maske zu verstecken? Wahrscheinlich trifft beides zu. Ich seufze kaum hörbar und lehne mich dann zurück. Eine angenehme Stille legt sich wie ein unsichtbarer Schleier über das Innere des Taxis und vermischt sich mit der leisen Musik die aus dem alten Autoradio dudelt. Ich schließe die Augen und lausche dem Geräusch der Regentropfen die auf das Dach des fahrenden Autos prasseln.

Gerade als ich dabei bin einzuschlafen holt mich die helle, klare Stimme des Taxifahrers zurück.

"Wir sind da. Bitte entschuldigen Sie, aber ich werde nicht länger als nötig hier an diesem Ort bleiben." Sagt Alen, steigt schnell aus, holt meine Koffer, stellt sie am Randstein ab, steigt wieder ein und fährt mit quietschenden Reifen davon. All dies geschieht binnen von wenigen Augenblicken und ich habe gerade noch Zeit um den Wagen zu verlassen.

„Warten Sie! Ihr Geld!“ rufe ich Alen noch nach, doch dieser ist schon verschwunden. Ich stehe noch einige Zeit im Regen und sehe ihm nach. Mit einem leisen Seufzer wende ich mich schließlich ab und stecke den Rosenkranz in meine Manteltasche. Die Frage wieso dieser Mann so große Angst hatte, erspare ich mir. Denn ich kenne die Antwort ohnehin schon. Und so schultere ich meinen Rucksack, nehme meine Koffer in die Hände und begebe mich langsam zum Eingang meines Zielortes.

Neue Bekanntschaften

Vorwort:

Ich möchte mich ganz lieb bei den netten Kommentarschreibern bedanken.

Die Tipps nehme ich gerne an, da ich daraus immer etwas lernen kann.

Was die Veränderung des Handlungsortes betrifft, so ist Graz sehr ungewöhnlich. Mag sein. Aber da ich selbst in Graz aufgewachsen bin und die Stadt doch sehr gut kenne fällt es mir sehr viel leichter manche Dinge zu beschreiben da ich mich auf Tatsachen und Fakten stütze und nicht wild herumspekuliere und reine Fiktion des Handlungsortes schreibe.

So kann ich auch dem Leser die Umgebung näher bringen und ich habe mehr Freiraum für künstlerischen Ausdruck.

Soviel zu diesem Punkt.

Des weiteren wünsche ich viel Spaß beim lesen.

Lg Dess
 


 

Kapitel 3
 

Nun bin ich also fast an meinem Ziel angekommen. Ich stehe mit meinen Koffern in den Händen, im strömenden Regen und sehe mir das große, kunstvoll geschmiedete Eisentor an.

Hier im Licht der wenigen Straßenlaternen wirkt es monströs, erhaben und angsteinflößend. Der niederprasselnde Regen tut sein übriges dazu.
 

Langsam beginne ich mich wirklich zu fragen, ob da jemand vergessen hat, den Wasserhahn abzudrehen. Ich seufze einmal, wische mir den Regen aus dem Gesicht und versuche das Tor zu öffnen.

Abgeschlossen.

Pure Freude steigt in mir hoch. Jetzt darf ich auch noch über dieses verdammte Tor klettern.

Und das mit meinen Koffern!
 

Zunächst versuche ich mein Gepäck durch das Tor zu zwängen.

Zum Glück meiner Nerven, klappt das auch.

Die Koffer und der Rucksack stehen nun auf der anderen Seite des Tores.

Jetzt fehle ja nur noch ich.

Langsam beginne ich wie ein Affe über das Eisentor zu klettern.

Immer wieder rutsche ich ab, da der Regen unbarmherzig auf mich hernieder prasselt und die Gitterstäbe so klitschig wie einen Fisch macht.

Unter Ächzen und Stöhnen, und diversen Flüchen, die alles andere als Salonfähig sind, schaffe ich es schlussendlich aber doch mich selbst auf die andere Seite des Tores zu befördern.

Nur meine Kleidung hat diese Kletteraktion nicht unbeschadet überlebt. Mein langer Mantel ist eingerissen und der Rollkragenpullover hat ein Loch.

Von der Jeans ganz zu schweigen.

Vermutlich kreiere ich just in diesem Moment einen neuen Modestil, weiß es nur nicht.

Wet, wild und freaky werde ich die Modelinie nennen sofern ich noch dazu komme.
 

Ich schnappe mir missgelaunt mein Gepäck und stapfe fluchend den weißen Kiesweg entlang. So was kann auch nur mir passieren. Jetzt sehe ich nach 5 Jahren meine beste Freundin wieder und dann stehe ich mit zerlumpter Kleidung vor ihr. Noch besser kann es doch nicht mehr werden.

Doch plötzlich halte ich in meiner Bewegung inne.

Hinter mir höre ich ein kaltes, kehliges Lachen.

Genervt drehe ich mich um und blicke in zwei eisblaue Augen.
 

"Was macht denn so eine wunderschöne Dame um so eine Uhrzeit ganz alleine in so einer Gegend?" fragt mich die Stimme lieblich säuselnd.

Tief in meinem Inneren spüre ich eine kleine Erschütterung. Doch diese Erschütterung ist viel zu gering als dass sie meinen Groll verdrängen könnte. Also mache ich das, was ich immer mache wenn ich verärgert bin.

Ich schnaube genervt.

So ein Typ hat mir gerade noch gefehlt. Ich stehe hier im strömenden Regen, meine Kleidung ist zerfetzt, ich bin bis auf die Knochen durchnässt und jetzt macht mich auch noch jemand blöd an.

Abgesehen davon könnte jede Minute der Wachmann auftauchen und mich wieder auf die andere Seite des Tores befördern. Und auf noch so eine Kletteraktion kann ich dankend verzichten.

"Hör zu. Erstens: Ich habe absolut keinen Bock mich mit dir zu unterhalten. Zweitens: Ich bin 21 und keine 55. Oder sehe ich etwa so aus- wage es jetzt ja nicht zu antworten! Drittens: Ich sehe keinen Grund dir zu sagen warum ich hier bin. Und Viertens: Meine Nerven sind heute schon genug strapaziert worden. Du hast mir gerade noch gefehlt. Geh wieder zu deinen okkulten Versammlungen und lass mich in Ruhe. Geh wieder Satan anbeten oder mach sonst etwas. Hauptsache du lässt mich in Frieden." Meine Stimme klingt äußerst gereizt und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen dass der junge Mann sich traut mich ein weiteres Mal anzusprechen.

Ohne ein weiteres Wort drehe ich mich um und stapfe quer über die Wiese davon.

Der Boden ist durch den unaufhörlichen Regen aufgeweicht und schlammig. Die Spitzen meiner schwarzen, kniehohen, Stiefeln bohren sich tief in den aufgeweichten Untergrund. Besser kann es doch nicht mehr werden. Ich bin wirklich total genervt und merke wie ich am Rande meiner Selbstbeherrschung wandere.

Und wäre diese saublöde Situation nicht schon ausreichend um so richtig schön auszuflippen, nehme ich wieder diesen Schemen wahr. Mein Herz wird schwer und ich spüre wie sich Salzwasser mit Regenwasser vermischt.

Früher bin ich niemals so ausgerastet. Ich hatte mich immer gut unter Kontrolle. Es mag zwar wahr sein, dass ich eine sarkastische Ader habe, dennoch blieb ich immer ruhig und gelassen.

Doch dies war früher. Nun ist es anders.

Und das wird auch der Nächste zu spüren bekommen, der mich dumm von der Seite anspricht!
 

"Hey warte doch mal! Du kannst mich doch nicht einfach so abservieren!" Dieser Typ ist entweder wirklich sehr mutig oder sehr dumm.

Mich in meiner momentane Verfassung ein zweites Mal anzusprechen. Das würde selbst ich mich nicht trauen.

"Siehst du doch, dass ich das kann!" sage ich laut ohne mich um zudrehen.

"Und wie du warten wirst!" plötzlich steht der Typ vor mir. Ich bleibe stehen und sehe ihn mit festem Blick an.

"Was willst du denn noch?" frage ich und stelle die Koffer ab. Doch in der nächsten Sekunde bereue ich es, denn ein leises schlammiges Geräusch macht mich erneut darauf aufmerksam dass ich mitten in einer aufgeweichten Wiese stehe.

Ich kneife ein Auge zusammen und verziehe das Gesicht.

Meine restliche Kleidung, oder zumindest die, die am unteren Ende des Koffers verstaut ist wird nun auch schön durchnässt und modrig werden.

"Na was glaubst du denn?" Der junge Mann lächelt und gibt dadurch einen Blick auf seine spitzen Eckzähne frei.

"Ach so ist das! Tut mir Leid! Ich dachte du bist ein Gruftie oder so was in der Art. Wollte dich nicht beleidigen. Vielleicht kannst du mir ja helfen. Ich suche eine gewisse Sarah Beding. Kennst du sie zufällig?" rufe ich aus da ich nun doch etwas schlauer bin als vor wenigen Sekunden.

Der Vampir blinzelt mich ungläubig an und ich habe das Gefühl ihn maßlos überfordert zu haben.

"Hallo? Ich hab dich was gefragt! Könnte ich vielleicht eine Antwort bekommen? Oder ist das zuviel verlangt?" frage ich erneut und wedle mit meiner Hand vor dem Gesicht meines Gegenübers herum.

"Du...du hast...du hast keine Angst vor mir?" stottert er ungläubig.

"Warum sollte ich denn? Nur weil du ein Vampir bist? Glaubst du wirklich diese Tatsache macht mir Angst?" stelle ich die Gegenfrage.

Plötzlich weiten sich die Augen des Vampirs und er geht einen Schritt zurück.

"Dann....dann bist du eine Vampirjägerin!" sagt er uns läuft in die Dunkelheit hinaus.

"Warte doch mal! Hey! " schreie ich ihm hinterher.
 

"Spinnt der? Was hat er denn? Ist der völlig durchgeknallt? Was redet der da von Vampirjägerin? Der hat sie doch nicht mehr alle!" sage ich zu mir selbst und sprinte ihm hinterher.

Meinen Koffer beachte ich gar nicht mehr. Die versinken recht gemütlich im Matsch.
 

Aber, zu meinem Unglück verliere ich den Fremden. Er ist einfach zu schnell für mich. Atemlos bleibe ich stehe und stütze meine Hände auf meine Knie. Keuchend schnappe ich nach Luft und wische mir das Wasser aus dem Gesicht. Ich bin wohl nicht mehr so sportlich wie ich einmal war. Mein Herz schlägt schnell und mein Puls pocht an meinem Hals. Nach einigen Minuten beruhigt sich mein Körper wieder und ich laufe weiter durch die Dunkelheit.

Während ich renne, sehe ich mir meine Umgebung genauer an.

Vereinzelt brennen Kerzen in den Eisenlaternen der Gräber. Der Wind heult leise und der Regen peitscht mir weiterhin ins Gesicht.

Durch das Licht der Kerzen werden auch spärlich die Gesichter der Statuen erhellt.

Gespenstisch scheinen sie mich anzusehen, mich zu beobachten und zu mustern.

Mein Atem bildet kleine Wölkchen in der Luft, die aber sofort verdampfen.

Als ich einige Minuten völlig ziellos umhergeirrt bin bleibe ich stehe und lehne mich an den Stamm einer alten, großen Trauerweide. Hier habe ich zumindest ein wenig Schutz vor dem Regen.
 

"Wo wäre ich als Vampir hingerannt?“ frage ich mich selbst und versuche wie ein Blutsauger zu denken.

Leicht gesagt, aber sehr schwer umzusetzen. Bin ja schließlich ein Mensch.

Mary-Rose dieser Gedankengang zeugt wieder von richtiger Logik und messerscharfem Verstand. Die leise, kleine Stimme aus dem Hintergrund, die nur ich höre begleitet mich also auch.

Na dann kann ja wirklich nichts mehr schief gehen.
 

„Ich hätte meine Freunde gewarnt." Schießt es mir plötzlich durch den Kopf und ich stoße mich von dem Baumstamm ab.

Ich sehe mich genauer um, drehe mich im Kreis doch durch den Regen ist die Sicht verdammt schlecht und ich kann kaum mehr als 5 Meter weit sehen.

Plötzlich erspähen meine geröteten Augen ein altes Gemäuer in dessen Fenstern Kerzenschein flackert. Ich kann es zwar nur sehr schwach erkennen, doch ich bin mir sicher dass es sich um eine alte Gruft handelt.

Und mit diesem Ziel vor Augen setze ich mich erneut in Bewegung und sprinte auf diese Gruft zu.

So schnell ich kann renne ich die kaputten, altersschwachen Steintreppen hinauf und ziehe, ohne viel darüber nachzudenken, die große, eindrucksvolle Eisentüre auf.

Andere Leute würden mich als Grabschänderin beschimpfen, was ich in gewisser Weise wohl auch bin aber darüber kann ich nachdenken wenn ich hier niemanden finde.

Die alte Türe quietscht ohrenbetäubend und ich habe alle Mühe sie zu öffnen.

Durch den Luftzug und den hereinprasselnden Regen gehen einige Kerzen aus, doch es ist noch immer hell genug um etwas erkennen zu können.

Spinnen haben überall ihre Netze gesponnen, Staub hat sich auf die alten, Steinsärge niedergelassen und das flackernde Kerzenlicht wirft gespenstische Schatten an die Wände.

Sofort steigt mir der Geruch von Moder in die Nase und ich spüre trotz meiner nassen Kleidung die Feuchtigkeit die sich in diesem Raum eingenistet hat. Alles in allem sieht es auch wie in einem schlechten Horrorfilm.

Sogar die Darsteller sind anwesend!

Darunter befindet sich natürlich auch meine neue Bekanntschaft.

"Das ist sie!" meint der Vampir dem ich wie eine Irre nachgerannt bin und deutet mit seinem schlanken, knochigen Zeigefinger auf mich.

"Was? Das soll eine Vampirjägerin sein? Ich bitte dich Johannes." Sagt ein weiterer Vampir spöttisch und amüsiert zugleich.

Lange, schwarze Haaren umrahmen sein blasses Gesicht in dem katzengrüne Augen eingebettet sind. Auf seinen blutroten, sehr schmalen Lippen liegt ein abfälliges Lächeln, das meine Laune weit unter den Nullpunkt sinken lässt.

Doch zunächst ist dieser Angsthase von Vampir an der Reihe, der in den Genuss meiner vorzüglichen Laune kommen darf.

Ich stapfe pitschnass auf den Vampir namens Johannes zu und baue mich vor ihm auf.

"Sag mal hast du heute Nacht zuwenig Blut getrunken? Oder hast du wirklich so große Angst vor einem völlig durchnässten Menschen dass du mich in der Dunkelheit einfach stehen lässt? Und wo hast du deine Manieren? Heute Abend im Sarg vergessen?“ wettere ich ziemlich sauer los ehe ich mich dann dem anderen Vampir zuwende.

"Und nun zu dir. Was soll denn: >Das soll eine Vampirjägerin sein? Ich bitte dich Johannes?< heißen? Du hast wohl ebenso wenig Nahrung bekommen wie dein werter Freund neben dir. Und glaube mir, nur weil du ein Vampir bist, heißt das noch lange nicht dass du klüger bist als ich.“ geige ich auch ihm die Meinung, ehe ich tief Luft hole und in einem weitaus freundlicherem Tonfall fortfahre.

„Aber vielleicht kannst du mir ja helfen. Ich suche eine gewisse Sarah Beding. Kennst du vielleicht eine?"
 

Stille. Völlige Stille herrscht im Inneren der Gruft. Nur das Geräusch des Regens, der an die verstaubten Fenster prasselt, ist zu hören. Der Vampir vor mir sieht mich völlig sprachlos an. Ich verschränke meine Arme vor der Brust, wippe mit dem Fuß und warte auf eine Antwort.

"Du...du hast keine Angst vor uns?" fragt der Vampir verwirrt.

"Nein hab ich nicht. Und ich bitte dich, lauf jetzt nicht weg." entgegne ich und blicke ihm in seine kalten Augen.

"Aber.....aber.....du....und....ich...und." stammelt der Vampir überrumpelt.

"Ja. Ich: Mary-Rose. Ich: Mensch. Du: Vampir. Ich : Keine Angst. Hast du es jetzt verstanden? Und könnte ich endlich eine Antwort haben? Oder ist das im Moment zu viel verlangt?"

Ich streiche eine Haarsträhne, die mir im Gesicht klebt ,hinters Ohr, wende meinen Blick jedoch nicht ab.

Ich bin ziemlich gereizt. Meine Nerven sind überstrapaziert und nur noch ein dünner Faden der bald reißen wird. Eine blöde Aussage noch und ich verliere gänzlich die Beherrschung.

Aber das war nicht immer so. Ich habe nicht immer so emotional reagiert.

Früher war vieles anders. Ich habe mir viel gefallen lassen, war immer der Sündenbock und habe nie etwas dagegen gesagt oder getan.

Kinder sind hart ehrlich. Sie sprechen die grausame Wahrheit und verbünden sich um einen Schwächeren weh zu tun.

In allen Fällen war ich die Schwächste.

Doch dann kam Sarah und ich lernte mich zu wehren. War nicht mehr die Schwächste oder die Kleine auf der man herumtrampeln konnte.

Ich habe meiner besten Freundin sehr viel zu verdanken, deswegen ist es auch so wichtig dass ich sie finde.

Sie ist mein Rettungsboot. Ich brauche sie um von dem sinkendem Schiff zu kommen, auf dem ich mich momentan befinde.
 

Anscheinend erringt der Vampir vor mich doch wieder seine Fassung, denn er sieht mich jetzt mit festem Blick an.

"So, so. Du suchst also Sarah. Ganz schön mutig von dir. Ganz alleine. Und noch dazu als Mensch. Ich hätte keine Bedenken dich sofort zu töten."

"Ich bin alleine. Aber das tut hier nichts zur Sache. Kennst du jetzt eine Sarah Beding oder nicht? Ich muss heute noch ein paar Friedhöfe abklappern. Ich habe wirklich keine Zeit mich mit dir zu unterhalten. Also wenn du weißt wo sie sich gerade aufhält, dann sag es mir bitte." Erkläre ich dem Vampir der sich mittlerweile auf einen Steinsarg gesetzt hat.

"Also erst mal: Ich heiße Jeff. Und bevor ich dir erzähle was ich weiß, musst du mir berichten was sich in der Welt, bei Tageslicht, so tut. Wir haben nicht oft menschlichen Besuch. Ich würde dir ja gerne etwas zu trinken anbieten, aber ich denke nicht das du Blut trinkst." Jeff grinst sachte bei seiner Bemerkung.
 

Na wunderbar. Jetzt kann ich auch noch was erzählen und Geschichtentante spielen. Super. Ich habe doch keine Zeit.

Aber, als ich mir die Runde genauer angesehen habe, weiß ich dass ich hier sowieso nicht eher wegkomme, bevor ich nicht über die Welt bei Tageslicht erzählt habe. Ich sehe auf die Uhr. Es ist bereits 05:57. Heute werde ich Sarah sowieso nicht mehr finden. In 2 Stunden wird es hell. Also warum sollte ich diesen Vampiren nicht den Gefallen tun und ihnen von der Welt berichten? Irgendwie tun sie mir ja unendlich Leid. Auf ewig dazu verdammt ihr Leben in der Dunkelheit zu fristen. Nie können sie die Sonne sehen. Immer müssen sie sich an die Wandlung der Erde anpassen. Sie müssen töten um zu überleben. Auch wenn sie des Lebens überdrüssig werden, müssen sie dennoch weiterleben.
 

"Na gut. Ich werde euch die Neuigkeiten erzählen. Aber im Gegenzug müsst ihr

mir erzählen was es bei euch so Neues gibt und was ihr über Sarah wisst." Erkläre ich mich einverstanden und setze mich auf einen kleinen morschen Holzhocker.

Jeff nickt und ich kann in seinen Augen ein kurzes, erfreutes Aufblitzen erkennen. Und so beginne ich zu erzählen was ich von der Welt um mich herum mitbekomme. Politik, Umwelt, Krankheiten, Stars, Musik, Filme und was ich sonst noch zu berichten weiß. Kurz bevor es hell wird, habe ich meine Erzählung schließlich beendet.
 

"Vielen Dank. Du hast uns einen großen Gefallen getan. Ich Gegenzug dafür kann ich dir sagen dass Sarah von hier weg gezogen ist. Sie ist in den Süden von Graz. Genauer gesagt auf den Zentralfriedhof. Sie war eine gute Freundin von mir. Angeblich ist sie verlobt. Mit einem gewissen: Sebastian. Er überwacht das ganze südliche Gebiet. Wenn du einen Vampir triffst dann frag ihn, ob er Sebastian kennt. Und nimm das hier. Mit diesem Anhänger weiß jeder, dass du eine Freundin der Vampire bist. Ich wünsche dir noch viel Glück und hoffe dass du Sarah findest. Wenn du sie wirklich finden solltest dann richte ihr bitte schöne Grüße von mir aus und sag ihr sie soll sich mal wieder blicken lassen." Jeff und drückt mir einen goldenen Anhänger in die Hand. Danach verschwindet er, wie alle anderen, so schnell in den Nischen der Gruft dass ich mich nicht einmal mehr verabschieden kann.

Sachte lächelnd und einen großen Schritt weiter als vor wenigen Stunden verlasse ich die Gruft.

Der Strohalm, der einen über Wasser hält

Kapitel 4
 

Die Stunden ziehen sich. Jede Minute erscheint mir wie eine Stunde.

Sechzig Minuten, dann senkt sich endlich die Sonne und die Nacht zieht sich wie ein dunkler, mit hell leuchtenden Diamanten bestückter, Schleier über Graz. Dann werde die Straßenlaternen erstrahlen und ich kann endlich den Zentralfriedhof aufsuchen. Nur noch wenig Sand muss durch die Sanduhr der Zeit rieseln dann kann ich meine beste Freundin endlich wieder in die Arme schließen.

Momentan sitze ich in einem Fastfoodladen direkt gegenüber des Friedhoftores. Ich habe den Gottesacker im Laufe des Tages bereits schon aufgesucht um mich bei Nacht besser orientieren zu können, doch ich zweifle dass mir dies etwas nützen wird. Denn diese Begräbnisstätte trägt ihren Namen nicht umsonst.

Das Areal ist kaum zu überblicken und erstreckt sich über einige Kilometer. Schon alleine dieses sieben Meter große und fünf Meter breite Tor, gebaut aus Metal, roten Ziegelsteinen und kunstvoll eingearbeiteten weißen Basalten imponiert einem. Bei längerem Betrachten nimmt es einem wirklich die Luft. So schön ist es anzusehen.

Dieses Tor thront wie ein Wächter.

Schweigsam, stark und mächtig, zeigt es einem den Eingang zu der Ruhestätte der Toten an. Fast macht dieses Tor den Anschein dass es, jeden der hier unerwünscht ist, den Weg versperrt.

Während ich mir ohne Pause lustlos Pommes in den Mund stopfe betrachte ich diesen Eingang immer wieder von Neuem aus der Fensterscheibe. Der Anblick fesselt mich nahezu.
 

Sarah hatte schon immer einen guten Geschmack. Kein Wunder dass sie sich den Zentralfriedhof als neues Zuhause auserkoren hat.

Doch wenn ich so darüber nachdenke, nehme ich wieder den Schatten neben mir wahr. Und diesmal deutlicher als je zuvor. Quälende Fragen tauchen wieder auf und ich stoppe die Nahrungsaufnahme.

Mein Blick wird von Tränen verschleiert und meine Körperhaltung apathisch. Völlig abwesend blicke ich dieses Tor an und stelle mir eine Frage immer wieder.

Warum will ich Sarah finden?

Ja, warum eigentlich?

Sie ist kein Mensch mehr. Schon seit sieben Jahren wandelt sie als ein Kind der Nacht auf Erden.

Und trotzdem, sie ist die einzige Person die mir noch geblieben ist.

Bei diesem Gedanken tritt wieder der Schmerz in den Vordergrund. Er ist so stark dass er mich zerfrisst. Ich fühle mich so grenzenlos alleine. Ich habe nichts mehr. Das ganze Geld was mir meine Eltern überlassen haben, nützt mir nichts. Absolut nichts. Was soll ich denn mit einem Haufen Geld wenn ich ganz alleine bin?

Geld macht nicht glücklich. Es ist nicht das Wichtigste was es gibt. Viel bedeutsamer ist das eigene Wohl.

Ich wäre viel lieber arm und hätte noch meine Eltern. Ich würde sogar auf der Straße leben, wenn nur Vater und Mutter bei mir wären. Aber das ist nicht möglich.

Ich nehme den Anhänger von Jeff aus meiner Tasche und sehe ihn an. Ein goldener Kreis in dem ein verkehrtes Kreuz eingraviert ist. Meine Finger spielen mit der Kette auf dem der Anhänger baumelt und ich schließe die Augen. Mit den Fingerkuppen nehme ich das kühle Material wahr und ich spüre wie sich eine angenehme Ruhe in meinem Körper ausbreitet.

Es ist wirklich wahr. Okkultische Gegenstände tragen eine große Macht in sich. Selbst so ein unscheinbarere Anhänger wie dieser, in meinen Händen, vermag die Ruhe in meinen Körper einkehren zu lassen. Und ich bin darüber sehr dankbar. In den vergangenen Tagen hatte ich kaum Zeit mich auszuruhen. Das gedankliche Chaos nahm einfach überhand und ich fiel.

Immer tiefer und tiefer, unaufhörlich weiter in die Dunkelheit.

Niemand der mich sah und sieht kann glauben dass ich mich verloren habe. Kein Mensch kann begreifen dass ich längst aufgegeben habe zu leben. Für was soll ich denn leben? Um noch mehr Schmerz und Leid zu erfahren? Um noch mehr Qualen zu erleiden? Bin ich etwa dafür auf die Welt gekommen? Um einen Weg des Kummers zu beschreiten? Begleitet von Flüssen der Tränen und Bergen des Seelenschmerzes? Ist dies meine Aufgabe die ich hier auf Erden zu bewältigen habe? Wenn dem so sei, dann bin ich an der mir gestellten Aufgabe kläglich gescheitert.

Wenn Gott wirklich für jeden Menschen ein besonderes Schicksal auserkoren hat, so habe ich bei meinem wirklich versagt.

Wollte der Allmächtige wirklich dass ich so leide? Hat er mir zuerst eine wundervolle Familie gegeben um sie mir dann wieder zu entreißen?

Vermutlich stimmt es wirklich dass Gottes Wege unergründlich sind.

Ich öffne seufzend meine Augen und hänge mir die Kette um den Hals.

Es nützt nichts wenn ich jetzt mit meinem Schicksal zu hadern beginne. Dafür ist es zu spät und ich besitze die nötige Kraft dafür schon lange nicht mehr.

Ich beschließe das Restaurant zu verlassen und mich langsam auf den Weg in den Friedhof zu machen. Die Sonne senkt sich bereits allmählich und die Nacht hält Einzug.

In frischer Kleidung nehme ich meine Koffer und verlasse das Restaurant. Immer vor Augen mein Ziel, Sarah zu finden.

Als ich das Restaurant verlasse bemerke ich dass der Regen nun endlich aufgehört hat.

Im Licht der angehenden Straßenlaternen glänzt die asphaltierte Straße und spiegelt die Feuchtigkeit wieder.

Die Lichter der Autos reflektieren so stark dass ich blinzeln muss und mich beeile aus deren Reichweite zu kommen.

Mit ausgreifenden, kraftlosen Schritten überquere ich die breite Schnellstraße und bleibe kurz vor dem eindrucksvollen Tor stehen. Ich kann mich einfach nicht daran satt sehen. Dieser Eingang hat etwas mystisches, geheimnisvolles, dass sich einfach nicht in Worte fassen lässt.

Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen dass dieses Tor die Pforte in eine andere, vor Menschen verborgene, Welt ist.

Ich ziehe noch einmal die feuchte Regenluft ein und durchquere dann mit gestrafften Schultern das Tor.

Es sind nur noch sehr wenige Leute am Friedhof die aber alle bald den Heimweg antreten werden.
 

So schnell ich kann verlasse ich den vorgeschrieben Weg und verstecke hinter einer alten Eiche meine Koffer. Denn mit ihnen sehe ich aus wie ein Landstreicher der es sich hier am Friedhof bequem machen will. Und wenn ich kurz vor meinem Ziel daran scheitern würde weil mich ein Friedhofswächter hinauswirft, dann habe ich wirklich keine Kraft mehr.

Also gehe ich lieber kein Risiko ein und setze meinen Weg ohne Gepäck fort.

Die Kieselsteine unter meinen Stiefel knirschen und ich halte nach einer Gruft, Kapelle oder sonstigem Gemäuer Ausschau. Sarah wird wohl kaum aus einem Grab steigen.

Aber was mache ich wenn sie auch nicht hier ist? Wo soll ich dann suchen?

Zweifel nagen an mir.

Ich schüttle den Kopf, wie ein Pferd dass sich von lästigen Fliegen befreien will.

Ich darf jetzt nicht daran denken was sein könnte wenn ich Sarah nicht finde. Noch habe ich Hoffnung. Ein kleiner Funke Hoffnung ist noch nicht erloschen.

Als ich mich schließlich aus meinen schweren Gedanken befreien kann, erblicke ich ganz am Ende des Friedhofes, neben einer Laterne eine alte, verfallene Gruft. Im schummrigen Licht der Lampe sieht sie noch heruntergekommener und noch modriger aus.

Angetrieben von meiner Hoffnung und dem innigen Wunsch meine beste Freundin endlich wiederzusehen, beginne ich zu laufen. Meine Füße fliegen beinahe über den Kiesweg der von den Lichtern der Kerzen auf den Gräbern erhellt wird. Nach einigen Minuten, die ich durch die nun eingetretene Dunkelheit gelaufen bin, stehe ich vor der Gruft.

Von nahem sieht dieses Grabgewölbe noch viel schäbiger aus.

Efeu rangt sich um die beiden Säulen und die Angeln der Flügeltüre sind schon mehr als bloß rostig. Auch die Mauer hat die Gezeiten nicht schadlos überstanden. Tiefe Risse ziehen sich vom Sockel bis zum Dach hinauf und so manches Getier hat darin sein Zuhause gefunden.

Langsam, fast in Zeitlupe, steige ich die Treppen hinauf und lege meine Hand auf den verrosteten Türknauf. Fest umfasse ich ihn, halte den Atem an und schließe die Augen. Innerlich betend hoffe ich dass meine beste Freundin wirklich in dieser Gruft lebt.

Ich bin der Suche langsam müde und meine Kräfte sind schon beinahe verbraucht. Zwar sind hier noch einige Kapellen und Krypten, doch keine sieht mir danach aus als ob Vampiren dort hausen würden.

Doch plötzlich nehme ich dumpfe, leise Stimmen wahr. Und sie kommen aus dem Inneren der Gruft.

Jetzt oder nie!

Mit lautem Quietschen, dass mir durch Mark und Bein geht. öffne ich die Türe und wage es nicht zu atmen.

Blitzschnell gleiten meine Augen über die Personen im Raum.

Und plötzlich setzt mein Herz aus.

Das Blut gefriert mir in den Adern und ich höre nur noch das Pochen meines Pulses. Laut und tief dröhnt es in meinen Ohren.

Mein Blick verklärt sich und meine Beine drohen jeden Moment einzuknicken wie Streichhölzer.
 

"Mary?!" Höre ich meinen Namen rufen und erwache so schnell aus meiner Trance wie ich in sie gefallen bin.

Ich blinzle einige Male und lasse dann die Klinke los, die ich noch immer fest umklammere.

„Sarah.“ Flüstere ich mit tränenerstickten Stimme und falle meiner besten Freundin schluchzend in die Arme.

Endlich habe ich Sarah gefunden.

Meine Suche hat nun ein Ende gefunden.

"Mary, was machst du denn hier? Wie hast du mich gefunden? Und überhaupt, was ist denn passiert?" Sarah drückt mich ein Stück von sich weg und sieht mich mit großen braunen Augen an.
 

„Weißt du....meine Eltern......sie sind....dieser Autounfall......der Lenker des anderen Fahrzeuges....er war betrunken.....und ich wusste nicht wohin ich sollte. Meine Eltern...sie...sie sind tot.“ Weine ich kraftlos und vergrabe mein Gesicht in Sarahs Halsbeuge.

„Ach Süße. Los komm, wir gehen woanders hin. Dort erzählst du mir alles ja? Jetzt wird alles wieder gut. Du bist bei mir.“ Sarah drückt mich fest an sich und führt mich dann aus der Gruft ins Freie, wo wir auf einer Bank platz nehmen. Die ganze Zeit über hält sie mich fest im Arm und lässt mich nicht los.

„So und nun erzählst du mir was geschehen ist. Du bist ja völlig durch den Wind. Oh Mary.“ Meine beste Freundin wischt mir die Tränen von den Wangen und lächelt mich sanft und warmherzig an.

Nachdem ich mich etwas beruhigt und gesammelt habe beginne ich stotternd zu erzählen was geschehen ist, welchen Schicksalsschlag ich einfach nicht verkraftet habe.

Nach gut fünf Stunden, in denen Sarah und ich durch den Friedhof spaziert sind und ich etwas zu trinken gekauft habe, ist all meinen Kummer von der Seele gesprochen und fühle mich erleichtert.

Große Felsbrocken sind von meinem Herzen gefallen und zum ersten Mal seit Wochen kann ich wieder richtig durchatmen. Selbst der Schatten ist durchsichtiger geworden. Der Schmerz in meinem Körper ist plötzlich erträglich und ein kleines bisschen Glück sucht sich einen Platz in meinem Herzen.
 

"Mary. Das ist ja furchtbar. Natürlich kannst du bei mir bleiben. Ich werde dich nicht mehr gehen lassen. Du wirst ab sofort bei mir leben. Mach dir keine Sorgen. Ich bin für dich da. Und gemeinsam werden wir das ganz bestimmt schaffen. Ich verspreche es dir. Du wirst nie mehr alleine sein."

Sarah blickt mich festentschlossen und dennoch lächelnd an.

Ich kann nur schwach nicken, für ein Lächeln fehlt mir dennoch jegliche Kraft.

Arm in Arm, gehen wir wieder dann wieder zur Gruft zurück.

Während die Gruft immer näher kommt mustere ich meine beste Freundin. Sie hat sich in den sieben Jahren kein bisschen verändert. Noch immer sind ihre hellbraunen, gewellten Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden. Ihre dunkelbraunen Augen ruhen so warm und vertraut auf mir dass ich glaube niemals von Sarah weggewesen zu sein. Einzig und alleine ihre blasse, pergamentartige Haut weißt darauf hin dass sie nun kein Mensch mehr ist.

Als wir die Gruft betreten muss ich meinen Blick gezwungener Maßen von ihr abwenden und lasse ihn in das Innere des Gemäuers gleiten.

Einige Vampire befinden sich hier und beäugen mich kritisch. Ihre hungrigen, lüsternden Blicke spüre ich am ganzen Körper und fühle mich mit einem Mal sehr, sehr unwohl. Sarah scheint dass zu merken und nimmt mich an der Hand. Ich kann ihre weiche, kalte Haut fühlen die sich sanft an meine schmiegt.

"Da bist du ja wieder, Sarah." Sagt plötzlich ein großer Vampir und dreht sich zu uns um.

"Hallo Sebastian." Sarah lässt meine Hand los und geht auf den Vampir, dessen Namen Sebastian ist, zu und küsst ihn sachte lächelnd. Ich nutze die Zeit und betrachte ihn genauer. Er trägt ein schwarzes Seidenhemd und eine schwarze Stoffhose. Seine bleiche Haut wirkt dadurch noch viel weißer und bildet somit einen unheimlich starken Kontrast zu den rabenschwarzen Augen. Das einzig Helle an diesem Vampir sind seine Haare. Ein kräftiges Dunkelblond das im Licht der Kerze seidenartig schimmert. Mir fällt auch sofort die schwarze Kette mit einem verkehrten Kreuz an seinem Hals auf.

"Hast du uns Abendessen mitgebracht?" fragt er und mustert mich genauso eingehend wie ich es zuvor bei ihm getan habe. Unter seinem Blick fühle ich mich schwach und nackt. Denn Sebastian betrachtet mich als Beute und nicht als Individuum.

"Nein. Das ist Mary-Rose. Meine beste Freundin. Ich habe dir doch von ihr erzählt. Weißt du noch? Sie ist kein Essen!" meint Sarah sogleich und kneift Sebastian spielerisch in die Seite.

"Du bist also Mary-Rose. Sarah hat mir schon viel über dich erzählt. Endlich lerne ich dich persönlich kennen. Ich freue mich dich in unserem bescheidenen Heim begrüßen zu dürfen." Meint der blonde Vampir freundlich und streckt mir die Hand hin. Sein Blick wird weicher und ein wenig wärmer, sofern dies bei einem Untoten möglich ist.

"Mich auch." Lautet meine knappe Antwort ehe ich ihm kurz seine Hand schüttle. Ich spüre dass auch seine Hand kalt ist. Dennoch ist Sebastians Haut rau und nicht so weich wie die von Sarah.

"Was führt dich denn zu uns?" will er wissen.

"Sebastian das erzähle ich dir später. Wichtig ist nur, dass sie bei uns bleiben wird." Erklärt Sarah und lächelt Sebastian an.

"Was? Wie stellst du dir dass denn vor? Sie ist ein Mensch. Wir sind Vampire. Sie kann unmöglich bei uns bleiben. Und überhaupt, wir haben keinen Platz. Die Gruft ist so schon zu klein." Meint ein großer Vampir mit fast silbernen Haaren und mustert mich misstrauisch. Seine hellgrauen Augen sehen mich dabei herablassend und abwertend an.

"Das ist kein Problem. Ich werde sie nicht mehr alleine lassen. Wir werden schon eine Möglichkeit finden. Bitte." Sarah sieht Sebastian fast flehend an.

"Na gut. Aber nur weil du es bist. Sonst nicht." sagt Sebastian und küsst meine beste Freundin.

Plötzlich geht hinter mir die Türe auf und ich reiße ungläubig meine Augen auf.
 

"Na sieh mal an. Ich hätte nicht erwartet dich hier zu treffen." Sagt eine Stimme die ich noch gut in Erinnerung habe. Ich reibe mir die Augen, blinzle einige Male, doch meine Augen zeigen mir immer ein und die selbe Person.

Alex.

"Was machst du denn hier?" frage ich und ein genervter Unterton schwingt in meiner Stimme mit.

Ich hätte jetzt jeden erwartet, nur nicht diesen gesprächigen, jungen Mann, der mir mit seiner Konversation im Zug auf den Nerven herumgetrampelt ist.

"Klingt ja sehr erfreut. Hört sich fast so als würdest du dich nicht freuen mich zu sehen." Alex lächelt und seine spitzen Eckzähne kommen zu Vorschein.

"Tu ich auch nicht." knurre ich und trete einen Schritt zurück um ihn und die restlichen Vampire samt Beute eintreten zu lassen. Nachdem alle im Inneren der Gruft sind schließe ich die Türe und lehne mich gegen sie.

"Danke!" sagt Alex und grinst mich frech an. Ich nicke nur teilnahmslos und mustere ihn heimlich.

Er ist mir unsympathisch. Ich mag ihn nicht. Schon im Zug hat spürte ich eine gewisse Abneigung gegen ihn. Alex ist mir zu aufdringlich, zu frech und zu neugierig.
 

Plötzlich prallt jemand gegen mich und holt mich aus den Gedanken. Sekunden später nehme ich war wie sich Hände um mich schlingen, Finger sich in meine Haut bohren und Tränen meinen Pullover durchnässen.
 

Verwundert wende ich meinen Blick nach unten und erblicke eine junge Frau in meinem Alter. Ihre braunen Augen sind von Tränen verschleiert und panisch aufgerissen. Ihre Haut ist vor lauter Angst krankenhausweiß und ihre Lippen haben jegliche Farbe verloren. Sie trägt ein rotes Minnikleid die passende schwarze Netzstrumpfhose dazu und einen Mantel darüber.

Laut weint und schreit sie um Hilfe.

"Lass mich los. Ich kann dir nicht helfen. Los mach schon." Ich stoße sie von mir.

Was kann ich schon tun. Ihr Schicksal wurde besiegelt als sich ihr Weg mit dem eines Vampirs kreuzte.

Doch die junge Frau klammert sich wieder an mich. Diesmal fester als zuvor. Langsam beginnen meine Arme unter diesem enormen Druck zu schmerzen. Sie verstärkt ihren Griff und sieht mich an. Ihr hängt das braungelockte Haar ins Gesicht und sie bringt all ihre Kraft auf um sich an mich zu klammern. Und ich kann nichts dagegen tun. Kann mich nicht wehren. Dafür habe ich wirklich keine Kraft mehr. Die Müdigkeit in meinen Knochen hat nun auch die letzten Kraftreserven aufgebraucht und ich fühle mich schlapp und müde.

Abgesehen davon entwickeln Menschen in Todesangst immense, beinahe monströse, Kräfte.

"Bitte. Du musst mir helfen. Ich werde sonst sterben. Ich will nicht. Ich bin noch so jung. Ich will doch Sängerin werden und viel Geld verdienen dass ich dann ausgeben kann." Fleht die junge Frau im Dialekt doch ich verstehe nur einige Brocken davon. Doch genug um wütend zu werden.
 

Ich schlinge meine Arme nun ebenfalls um die Brünette und schleife mich samt meinem lebenden, kreischenden Anhängsel zu Alex der mir am Nahsten steht.

Sie will Geld ausgeben. Was denkt sich diese Frau nur dabei? Im Moment meines Todes denke ich doch nicht ans Geld ausgeben.

Ich spüre wie die Wut in mir unbekannte Kräfte entfesselt.

Die junge Frau kratzt und beißt mich, wo sie mich nur erwischt, doch meine Arme halten sie unbarmherzig fest.

„Wenn du so freundlich wärst, diese junge Dame von mir zu entfernen.“ Meine ich sehr unfreundlich und lasse die Brünette los.

Der Vampir schenkt mir ein Grinsen, ehe er die junge Frau in seine Arme zieht.

Aber im Gegensatz zu mir stört sich Alex nicht an dem Schreien und Weinen der Braunhaarigen.

Ebenso ich.

Warum sollte ich auch Mitleid mit ihr haben? Ich kenne sie nicht. Und sie geht mich auch nichts an. Sie ist bloß die Nahrung. Nicht mehr und nicht weniger.

Plötzlich befreit sich die Frau, aus einem mir unerfindlichen Grund, wieder und flüchtet in meine Arme. Doch diesmal reagiere ich schnell genug um sie mit letzter Kraft von mir zu stoßen. Die Braunhaarige stolpert unbeholfen nach hinten beginnt mit den Armen zu rudern und findet sich schließlich in Alex´ Armen wieder, die sich wie Eisenketten um ihren Körper schlingen.
 

"Wenn es nicht zu viel verlangt ist, könntest du sie mir bitte vom Hals halten? Das ist dein Essen. Also kümmere dich um sie." Knurre ich griesgrämig.

"Ist ja schon gut. Warum so gereizt?" fragt Alex und verbeißt sich im Hals der Frau. Sie schreit noch einmal schmerzgeplagt auf und dann ist es wieder still in der Gruft. Während der Vampir der Frau das Blut aus dem Körper stiehlt sehe ich ihr in die rehbraunen Augen. Diese werden immer trüber und blinder.

Wie gebannt stehe ich da und blicke der jungen Frau in die Augen. Unterbewusst balle ich die Hände zu Fäusten und presse die Lippen so fest aufeinander dass sie nur noch ein schmaler Strich in meinem Gesicht sind. Ich merke ganz am Rande dass ich zu zittern beginne und dass ich schneller zu atmen beginne. Schweiß tritt aus meinen Poren und mein Blickfeld verkleinert sich nur noch auf die Augen der Braunhaarigen vor mir.

Und plötzlich ist der ganze Glanz aus ihren Augen verschwunden. Leblos lässt sie ihre Hände, die sich zuvor um Alex´ Arm geschlungen haben, sinken. Ihr Körper sackt in sich zusammen und ihre Füße geben nach. Nur noch der hungrige Vampir hält die junge Frau aufrecht.

Und mit einem Mal wird mir das Unglaubliche begreifbar.

Es ist vorbei.

Sie ist tot.

Ihre Seele hat ihren Körper verlassen. All das Leben ist aus diesem jungen Körper entschwunden. All die Angst, die Panik, die Liebe und die Wut sind erloschen. So, als ob sie niemals da gewesen wären. Nur noch eine nutzlose Hülle, die zusehends kälter und steifer wird.

Ob die Braunhaarige eine Familie gehabt hat? Oder ob sie schwanger war? Hat sie vielleicht Kinder die ihre Mutter nun nie wiedersehen werden? Oder Eltern die ihre geliebte Tochter für immer verloren haben? Ob ihre Familie den selben Schmerz wie ich ihn kenne, nun als ihren Freund akzeptieren müssen?

Plötzlich geistern all diese Gedanken durch meinen Kopf. Alles um mich herum ist in Stille versunken. Nichts ist mehr zu hören. Nichts zeugt mehr von der Situation vor wenigen Augenblicken. Nur die Wände sind stille Zuseher, die aber für immer schweigen werden.
 

"Und das macht dir wirklich nichts aus?" reißt mich eine Stimme aus meiner gedanklichen und körperlichen Abwesenheit. Ich schrecke hoch und schnappe gleichzeitig nach Luft. Erst jetzt wird mir bewusst dass ich die letzten Augenblicke nicht geatmet habe.

Ich blinzle schnell und versuche mich zu beruhigen. Als mein Blick sich klärt sehe ich Sarah die sich das restliche Blut von den Lippen wischt.

"Warum sollte es? Ich kenne das doch schon seit sieben Jahren. Also warum sollte mir es etwas ausmachen euch beim Essen zu zusehen?" frage ich zurück und lächle gekünstelt. Natürlich verkrafte ich es nicht so einfach zu zusehen wie ein Mensch stirbt. Aber ich muss wohl Grenzen setzen wenn ich an Sarahs Seite bleiben will. Entweder ich gewöhne mich daran oder ich muss meine beste Freundin verlassen und alleine weiterleben.
 

"Das ist meine Mary!" lächelt Sarah glücklich und umarmt mich. Ich drücke mich fest an sie und nehme ihren Duft wahr. Auch dieser ist mir so vertraut an Sarah.

„Willst du hier schlafen?“ fragt Sebastian plötzlich und ich löse mich von meiner besten Freundin.

„Nein. Ich werde mir Graz ansehen und mir ein Zimmer mieten wo ich ein wenig schlafen werde.“ Verneine ich lächelnd.

"Ja ist gut. Und pass gut auf dich auf. Nicht das dir was passiert!" meint Sarah und klettert in ihren Sarg.

"Kennst mich doch. Also bis heute Abend!" Lächle ich und verlasse die Gruft.



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Kommentare zu dieser Fanfic (15)
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Von:  Samary
2009-09-24T16:29:23+00:00 24.09.2009 18:29
Ehrlich gesagt weiß ich nciht was ihc von der überarbeitetn version halten soll...
Ich fand die erste besser bis jetzt, obwohl du deinen schreibstil gebessert hast...
Ich finde der Sakasmus fehlt...
Und Graz weiß nciht was ich davon halten soll

aber im großen und ganzen gehört die grund story immer noch zum meinen Liebsten Storys XD

Also überarbeite schön weiter ^^
ld
Von:  LittleDestiny
2008-04-05T17:08:49+00:00 05.04.2008 19:08

ja... so richtig ist Marry wohl noch nicht in Fahrt gekommen.
Ich kenne deinen Fic schon sehr lange, aber um ehrlich zu sein, hab ich es noch nie geschafft, ihn mir durchzulesen (weil es so vielen Kapitel bis dato waren) und jetzt ist ja die perfekte Gelegenheit gekommen mal damit anzufangen, zumal... die Stroy noch besser sein soll ((kann i ja leider nich beurteilen)
Also, vorweg, ich mag deine Art wie du Gefühle und Sachverhalte beschreibst und ich kann mir ganz genau vorstellen, wie es nach deiner Ansicht in Graz ausschaut. Das ist wirklich toll... und schön gruslig.
Keine Frage also, dass ich weiter lesen werd. NIcht zuletzte, weil sich Mary und Alex sicher bald begegnen werden. Darauf freu ich mich schon.
Uhhiii... also weiter.
Deine Little L
Von:  sinistersundown
2007-09-30T17:32:40+00:00 30.09.2007 19:32
Hallo!
Die Überarbeitung ist dir wirklich gelungen! Ich liebe die Geschichte!
Sie ist so gut geschrieben, du drückst dich prima aus!
Aber wie bist du von London auf Österreich gekommen?

Mach weiter so!

BloodyVampire1990
Von:  capricious
2006-11-01T17:45:06+00:00 01.11.2006 18:45
Wahnsinn!!! Ich war ja schon so begeistert von der "alten" story und konnte nicht mit lesen aufhören!
Hier sieht das nun genauso aus... nur leider muss ich aufhören zu lesen, denn es geht ja schon seit über einem Monat nicht mehr weiter*heul*
Gefällt mir wirklich gut wie du die Story verbessert hast. Jetzt kommen die ganzen Eindrücke noch viel besser zur Geltung ;)
Freut mich echt ganz dolle!!! Wann kommt denn das nächste Kapitel? Muss unbedingt mehr von Alex lesen, weißt doch, dass ich ihn liebe *ggg*
Von: abgemeldet
2006-10-18T10:06:59+00:00 18.10.2006 12:06
Sooo! Jetzt(endlich) hab ich es geschafft, auch Kapi 4 zu lesen! Ich LIEBE es! Mary ist einfach ein wunderbarer Charakter!
Ich finde es soooo toll, dass sich die Zuneigung zu Alex erst ganz langsam entwickelt - dadurch kann man so schön über die Beiden lachen, wenn man weiß, wies weitergeht!
Großes Lob!
HDL, Giyan
Von: abgemeldet
2006-10-12T22:51:41+00:00 13.10.2006 00:51
ui darkness ist wieder on ^-^
*sich super freuz*
Wow, Mary-Rose's Gedankengänge sind echt intensiv!
Und wie hat mir der Sarkasmus gefehlt^^ :3

Hm.. N paar Kommafehler sind noch drinne insgesamt und einen Rechtschreibfehler (iwas zu anfang mit "ß") ^^ aber sonst perfect^-^

*immernoch großer Fan von Darkness*
Finds echt toll, dass du Darkness jetzt doch überarbeitet hast!

Und eine Frage hab ich: bin ich es gekonnt übergangen oder hat Mary ihren Koffer, nachdem sie auf Alex Abends getroffen war, nicht wieder mitgenommen:

|| "Was willst du denn noch?" frage ich und stelle die Koffer ab. Doch in der nächsten Sekunde bereue ich es, denn ein leises schlammiges Geräusch macht mich erneut darauf aufmerksam dass ich mitten in einer aufgeweichten Wiese stehe.
[...]
Meinen Koffer beachte ich gar nicht mehr. Die versinken recht gemütlich im Matsch. ||

»Kap 3«



|| In frischer Kleidung nehme ich meine Koffer und verlasse das Restaurant. Immer vor Augen mein Ziel, Sarah zu finden.||

»Kap 4«


LG das Snowy-chan
Von: abgemeldet
2006-10-12T15:48:05+00:00 12.10.2006 17:48
Woa! Wird ja tatsächlich immer besser Du!
^^- Da hat man richtig Freude beim lesen! Kapi 4 konnte ich zwar noch nicht lesen - ich kam noch nicht so ganz dazu - aber ich schwöre, du kriegst auch hierzu noch einen ordentlichen Kommentar.
Ich hab leider total wenig Zeit momentan (Lernen, Arzttermien, lernen, lernen, lernen...), aber deine wundervolle Geschichte lasse ich mir nicht entgehen!
Lg, Giyan
Von:  Cistus
2006-10-08T12:38:13+00:00 08.10.2006 14:38
Die neue Version ist toll! Mir hat schon die erste Vassung von Darkness gefallen, aber hier wirkt es noch besser. Alles ist detailvoll erzählt und gut durchdacht! Die düstere Stimmung ist sehr gut rübergebracht!
Ich bin schon sehr neugierig wie die nächsten Kapitel sind und ob es auch Änderungen von der ersten Story gibt, die den Handlungsbogen etwas ändern! Das macht die Sache spannend, da ich keine 1 zu 1 erwarte und mich freue neues zu entdecken! Außerdem liebe ich den bissigen Sarkasmus von Mary!

mfg
Cistus
Von:  Luma_
2006-10-04T21:06:59+00:00 04.10.2006 23:06
da ist ja uch schon die Nr. 3!
Ich muss sagen, ihre Emotonen (in diesem Fall ihre Genervtheit) kommt nun viel besser rüber und ich freue mich schon sehr auf einige der späteren Kapitel und bin gespannt was du nun daraus machst.^^
Von:  Luma_
2006-10-04T11:48:29+00:00 04.10.2006 13:48
Huch!? Fehlt da nicht was? Ich mein, nicht nur das bei der Auflistung der Kapitel Nr. 3 fehlt, auch inhaltlich fehlt meiner Erinnerung nach was.
Aber ich muss sagen, Mary kommt in der Überarbeiteten fassung ganz anders rüber, finde ich. So stimmungsmäßig. So als würde sie das alles ein bisschen annerven, aber eigentlich zuversichtilich. Hier bommt man von anfangan eine dusterere Stimmung und sie wirkt viel Verzweifelter. Mir gefällt das so zwar, aber ich kann mir, momentan zumindest, noch gar nicht vorstellen, dass aus der jetzigen Mary-Rose eine so heitere und fröhlich Person wird, wie sie in den späteren Kapiteln wirkte.
Wird sich eigentlich auch so von der Story her noch viel ändern?
Bis zum nächsten Mal.^^


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