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Destination Death

Wie viele Formen hat der Tod?
von

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Destination Death - Silent Words

Diese OS kann ebenfalls in Verbindung mit den ersten beiden gesehen werden oder aber auch einzeln betrachtet werden. Ich erwähne das nur jedes Mal, damit man sich nicht wundert. Gewissermaßen sind alle OS aufeinander aufgebaut, aber sie betrachten immer das Schicksal von einer einzelnen Person (könnten aber auch zwei sein).
 

~ Life’s a bitch and then you die. ~ *1
 

Destination Death: Silent words
 

Ming Mings POV
 

So viel ist in letzter Zeit geschehen. Es kommt mir beinahe wie ein Fluch vor. Zwei von uns... haben ihr Leben beendet. Beide in eine andere Art und Weise... es ist unglaublich. Ich habe nie sehr viel mit den beiden zu tun gehabt. Sie haben mich nicht interessiert, aber dennoch haben wir etwas gemeinsam gehabt: Kai und ich sind singende Beyblader und Hilary hat mit mir eine unerfüllte Liebe geteilt. Doch ihr hat es den Verstand geraubt. Selbstverständlich. Ihr Angebeteter ist ermordet worden. Erschossen auf eine Distanz von wahrscheinlich nur dreißig Zentimetern... ein grausamer Gedanke, dass er da nur auf einer Bank gesessen hat, sich mit seinem Mörder vielleicht auch noch unterhalten hat, um kurz darauf niedergeschossen zu werden...

Aber noch erschreckender als die Art seiner Ermordung ist..., dass er noch im Tod gelächelt hat...

Ich will nicht wissen, was ihn dazu getrieben hat. Fest steht, dass er sich nicht gewehrt hat. In keiner Weise. Und dass seine obere Gesichtshälfte fast bis zur Unerkennbarkeit zerfetzt gewesen ist.

Es musste einfach so kommen, dass Hilary wahnsinnig wird.

Sie beide haben in der Öffentlichkeit gestanden. Er als Beyblader und Sänger, sie als eine unverwüstliche Begleiterin des Weltmeisters. Wir sind irgendwie verbunden gewesen. Ich kann es nicht genau bestimmen. Aber es ist so gewesen. Und es macht mir Angst...

Ich habe sie nur selten gesehen, nie mit ihnen gesprochen... doch ist es mir, als ob wir immer nebeneinander gestanden haben. Als ob sie mich berührt haben. Meine Hand gehalten. Als ob wir gemeinsame Erinnerungen hätten.

Als ob sie jetzt meinen Namen flüstern und mich daran erinnern wollen, dass es genauso sei, wie ich es gerade empfinde.
 

Like seasons change their face,

Rain like the tears

Winds got your voice whispering my name.

Landing shadows come around,

Telling me the same old story with certain sound.
 

Nicht dass ich auch anfange mit phantasieren und so ende wie Hilary... Ich habe doch gar keinen Grund dazu. Ich habe sie nicht einmal wirklich gekannt! Warum fühle ich mich dann ihnen so nah? Wieso empfinde ich Mitleid mit all jenen, die ihnen näher gestanden haben?

Weshalb hab ich dann so eine schlimme Vorahnung?

Ich sehe so viel Schatten...

Ich komme mir wie ein Gefangener vor... als ob die Schatten mich umzingeln wollen. Mich zur Erinnerung zwingen wollen. Was habe ich vergessen? Es muss in Verbindung mit Kai und Hilary gestanden haben. Aber ich erinnere mich einfach nicht... warum lässt mich das nicht in Ruhe? Ich will einfach nur meinen Frieden...

Die Schatten verfolgen mich.
 

I’m stuck in a place, prisoners of this room

Painful memories of me and you

I take colors of longing and paint you on my wall.

Is it too much to ask for some golden peace

That’s what I expect from you at least,

It’s simple and understood there’s no way out.
 

Gibt es keine Möglichkeit zur Flucht? Mein Atem ist zittrig. Ich bin allein. Diese Gasse ist leer. Richtig vereinsamt. Ruhig. Genauso wie ich es haben will, aber... hier stimmt trotzdem was nicht. Ich fühle mich so unsicher. Ist hier vielleicht doch jemand?

„Hallo?“, frage ich probeweise halber. Wenn hier ein Dieb wäre, der meine Tasche klauen will, würde er zwar trotzdem nicht antworten, aber meine widerhallende Stimme beruhigt mich ein wenig. Ich bin doch sonst nicht so. Aber seitdem Kai tot ist und Hilary in der Klapse gelandet ist... verspüre ich so eine Sehnsucht in mir. Beide haben in irgendeiner Weise ihren eigenen Frieden gefunden. Kai wird nicht mehr von dieser schrecklichen Welt berührt. Hilary bekommt von den ganzen schändlichen Dingen gar nichts mit.
 

I wish that I would be dead,

Dead like you and I falling like a butterfly after one lived day.

Hope you will find your peace - immortal, eternal and real

I know I cannot be dead yet, just can’t live it again…
 

Was wäre, wenn ich auch tot wäre?

Jeder Jugendliche fragt sich das mindestens einmal in seinem Leben, aber ich vermute, dass das noch viel öfter geschieht. Ich habe aufgehört zu zählen. Diese Frage schwebt häufig in meinem Hinterkopf.

Würde mich jemand vermissen?

Würde jemand etwas so seltsames verspüren, wie ich es gerade tue? Eine Verbindung sehen, wo keine ist?

Würde mir jemand folgen aus reiner Verzweiflung?

Kommt was danach?

Wäre ich den Problemen damit wirklich entkommen?

Aber für mich ist es noch nicht an der Zeit zu sterben. So merkwürdig dieses Gefühl in mir ist, ich weiß, dass der Tod nur eine Flucht wäre. Letztendlich hätte ich dann meine eigenen Probleme den Hinterbliebenen aufgehalst, die vielleicht ebenfalls daran zerbrechen würden.

Außerdem habe ich keinen Grund zu sterben... nichts läuft schief. Alles verläuft geregelt. Eine geordnete Bahn. Es ist alles in Ordnung. Wieso denke ich dann über den Tod nach? „Genau. Warum denke ich über den Tod nach?“, frage ich laut mich selbst.

In derselben Sekunde krallt sich eine Hand in meine Schulter und eine raue Stimme flüstert: „Weil dich genau das jetzt erwartet.“

Ich drehe mich zur Seite...
 

Seine schmutzigen Hände lassen mich erfrieren. Ich kann nicht einmal mehr schreien.

Seine Worte, die er mir entgegenflüstert, lassen mich vollkommen erstarren...
 

***********************************************************************
 

Seine Berührungen sind unerträglich… ich drifte fort… immer weiter. Als ob ich meinen Körper verlasse. Bald spüre ich nichts mehr. Alles ist in unerreichbare Ferne gerückt. Und ich schwelge... schwelge in Erinnerungen. Sehe Bilder vor mir. Längst vergangen und vergessen...
 

Too much never enough we’re stuck in time till death leads us away.

In a moment that I’m scared the most you’re sleeping away

Soon you’ll be lost

Every breath that you take you’ll be closer to where you belong.

I never thought this could be so hard and rough after we’ve been through

Can’t get enough of this sweetest trip you once gave me as a gift…
 

Was ist das für ein Gesicht?

Was ist das für eine Person?

Was tut sie?

Was hat sie vor?
 

I wish that I would be dead,

Dead like you and I falling like a butterfly after one lived day.

Hope you will find your peace - immortal, eternal and real

I know I cannot be dead yet, just can’t live it again…
 

Bin das dort ich? Und wer sind die anderen zwei?

Was tun wir?

Warum machen wir das?
 

I hope you’re waiting for me somewhere out there

In a place where we can hold each other again.

You went first I’ll come right after you

I’m depressed, I don’t care

I miss you, I hope you hear me…
 

I wish that I would be dead,

Dead like you and I falling like a butterfly after one lived day.

Hope you will find your peace - immortal, eternal and real

I know I cannot be dead yet, just can’t live it again… *2
 

Jetzt weiß ich es wieder… das, was Kai, Hilary und ich gemein haben... ich erinnere mich.
 

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POV – Wechsel Kenny
 

Ich halte ihre Hand, während ich von Heulkrämpfen geschüttelt werde. Eigentlich dürfte ich keine Tränen mehr haben, so viel wie ich schon geheult habe. Rein biologisch gesehen, dürfte ich gar nicht mehr weinen, wenn ich nicht austrocknen will. Aber was interessiert mich jetzt die Wissenschaft?

Allein ihr Zustand ist gegen jegliches Gesetz, das ich kenne...

Ich beiße mir auf die Unterlippe. Ihr Anblick im schwachen Sonnenlicht ist erschreckend gespenstisch...

Sie scheint mich nicht wahrzunehmen. Sie sitzt aufrecht im Krankenbett, eine Hand im Schoß, den Blick zur Seite, dem Fenster zugewandt. Wie eine Statue. Ohne jede Bewegung, regungslos starrt sie hinaus. Asketisch. Nur ganz selten blinzelt sie. Ansonsten könnte man glauben sie sei eine Schaufensterpuppe, die ein Verrückter in ein Krankenhausbett gesetzt hat. Ihr Anblick ist so unerträglich. Ihre braun gebrannte Haut ist nur noch wächsern und bleich, ihre Wangen sind eingefallen und um ihre Augen zeichnen sich tiefe Schatten ab. Sie hat nicht geschlafen. Seit Tagen nicht. Und wenn sie es versucht, dann erwacht sie nach wenigen Minuten schweißgebadet und wälzt sich hin und her...

Sie zerrt dann immer an ihren verschiedenen Verbänden, die fast ihren gesamten zarten Körper einhüllen.

Warum ausgerechnet sie?

Wieso Ming Ming?

„Ming Ming... bitte, rede mit mir! Sag mir, was ich tun kann, damit es dir besser geht!“, flüstere ich. Meine Stimme klingt vor Schmerz dünn und gebrochen.

Doch egal, was ich sage, sie reagiert nicht einmal... selbst wenn ich ihre Hand schmerzvoll quetsche, zuckt sie nicht. Apathisch schaut sie durchs Fenster und beobachtet die Bäume. Ob sie sich wünscht mit ihnen tauschen zu können?

„Kenny?“

Ich fahre zusammen. Hastig drehe ich mich um und entdecke meine Freunde. Tyson, Max und Ray. Die anderen erkenne ich nicht, da mein Blick immer noch verschwommen ist. Peinlich berührt reibe ich mir über die Augen.

„Hey, kein Problem. Willst du ein Taschentuch?“ Ich nicke schwach. Ray gibt mir eins und ich schnaube. „Willst du nicht einmal eine Pause machen? Du machst dich noch kaputt, wenn du ohne zu schlafen hier hockst und über sie wachst!“

„Aber ich kann sonst nichts für sie tun! Ich weiß, dass sie spürt, dass ich da bin! Auch wenn sie es nicht zeigt. Wenn ich weggehe, verliert sie noch den Halt!“

Max sagt leise: „Kenny...“

„Nein! Ich bleibe bei ihr! Ich kann sie nicht allein lassen. Sie braucht mich...“ Ich knie nieder. Hämmere mit den Fäusten einmal auf den Boden ein. Sie braucht mich. Sobald sie wieder zu sich kommt, wird sie eine stützende Hand benötigen. Ich werde das für sie sein.

Bald wird sie die Erinnerungen daran überwunden haben... wenn ich den Kerl erwische, der ihr das angetan hat, dann werde ich ihn fertig machen, das schwör ich!

Ich höre jemanden seufzen. „Hat sich irgendetwas an ihrem Zustand verbessert?“

Ich kann die Stimme nicht einordnen. Ich schüttle bloß den Kopf. „Aber ich glaube daran. Sie hat einen starken Willen. Sie wird das packen.“

„Du machst dir was vor Kenny. Sieh sie dir doch an!“

Ich fahre auf: „Was!“ Ich wende mich wütend zu dieser Person. Garland. Dieser Widerling. Ich hasse ihn. „Sie war mal mit dir in einem Team! Da musst du doch hinter ihr stehen und alles Menschenmögliche tun, dass es ihr besser geht! Das heißt auch daran zu glauben!“

Er hebt eine Augenbraue. „Sieh sie dir doch an!“, fordert er mich noch mal auf und deutet mit dem Finger auf Ming Ming. Sie hat sich kein Stück gerührt. Ich habe es nicht anders erwartet. Sie schaut starr nach draußen. Draußen, zu den Bäumen. Was sie da wohl entdeckt hat, dass es sie so fesselt? Was sieht sie?

Er spricht leise, aber laut genug, dass ich es noch hören kann: „Kenny, sie wurde vergewaltigt und beinahe getötet. Der Arzt ist sich sicher, dass sie nie wieder sprechen wird! Sie wird stumm bleiben!“
 

Bei dem Wort ‚stumm’ wendet sie sich um und schenkt uns allen einen leeren Blick, als wollte sie die Diagnose mit ihrer Apathie nur noch einmal bestätigen...
 

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*1 Negative: "We can’t go on"

*2 Negative: "In Memoriam (Immortal Peace)" Ich find den Text an einigen Stellen ziemlich schwer verständlich. Irgendwie wirken die Worte da so aus der Luft gegriffen. Aber das finde ich gerade so genial. Das soll damit andeuten: In dem Moment, in dem sie vergewaltigt wird, ist sie wie entrückt, hört das Lied und erinnert sich an ihrer Verbundenheit mit Kai und Hilary.
 

Was diese Bindung ist, überlasse ich mit Freunden der Phantasie der Leser xD Oder vielleicht gibt es doch noch was? ^^ Vielleicht ist da eine tiefe Bedeutung? *muahahahaha* Oder tut Are bloß so, weil sie selber keinen Plan hat, was das soll? xD

Tja, das muss man noch herausfinden ^o^

Vielleicht wird das doch keine simple OS Sammlung, sondern was anderes? ôo
 

Also, dieses Mal war es der Tod der Worte ^o^ hoffentlich fällt mir noch was für ein nächstes OS ein...« Bald gehen mir solche Ideen aus XD
 

Da finnifician are



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Votani
2006-11-23T20:36:53+00:00 23.11.2006 21:36
ô_____O
*drops*
Mein Kommi kommt spät, ich weiß~
Ich hatte irgendwie noch keine Zeit...

Nja, auf jeden Fall hat sich das Lesen ja mal wieder gelohnt.
Es hat mir sehr gefallen bzw. mich mitgerissen. Deine Ideen sind wirklich ausgefallen, deswegen gefallen mir die OS umso mehr. Man merkt, dass du dich mit so einem Thema auseinander setzt und außerdem lieb ich deinen Schreibstil wirklich. ^.^
Gut lesbar und verständlich, ganz abgesehen von den Umschreibungen, die immer klasse passen.
^____^

Arme Ming-Ming. Erst denkt sie noch an Hilary und Kai und dann das. *sfz*
Aber es kann immer schneller kommen, als man denkt. >_>
Kenny hat auch gut reingepasst, wie er sich um sie sorgt und so.

Ich kann auch gar nicht mehr dazu sagen, außer das du dich mal wieder selbst übertroffen hast und ich keine Kritik habe. *lol*

Und danke fürs Bescheid geben ^.-
+Ninja+


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