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The other way

Samurai Champloo
von

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Trug und Schein

Kurze Worte noch vorher...

Dieses FF spielt kurz vor der Ankunft in Edo. Ich werde keine Fakten verändern und werde auch somit so gut wie möglich verhindern, zukünftige Ereignisse zu ändern, aber das lässt sich nicht immer vermeiden. Verganene Ereignisse werden auf jeden Fall berücksichtigt, sowie die Hauptstory des Animes.

Ich freue mich immer über Kommis und vor allem konstruktive Kritik.
 


 

-1-
 

Es dauert nur zwei Sekunden, bis alles vorbei ist. Bis man einen Menschen getötet hat. Durch das richtige Führen der Klinge und das Eins-sein mit dem Schwert ist dies ein leichtes. Ein Unwissender, jemand, der mit einem Schwert nicht umgehen kann, richtet damit ein Chaos an, verletzt nicht nur andere unnötig, sondern auch sich selbst. Dabei ist der Tod doch so schnell zu finden.

Mugen fuhr herum, ein letztes Mal trieb er einem der Polizisten sein Schwert durch den Körper. Dann fiel auch der letzte von ihnen zu Boden. Die meisten der fünfzehn Männer waren tot, einige bewusstlos. Aber das war Mugen egal. Ihm ging es hier um Spaß und nichts anderes. „Schwächlinge“, meinte er genervt und ließ sein Schwert wieder in die Scheide gleiten, die er sich um den Rücken gebunden hatte. Er war kein Samurai. So sah er auch nicht aus. Wollte er auch nicht. Das waren doch alles Trottel. Seiner Meinung nach zumindest. Jin auch. Klar, sie reisten schon lange miteinander so durch die Gegend, aber er war eben ein Samurai. Ein ziemlich ruhiger. Das war ein Punkt, warum Mugen ihn auf gewisse Art und Weise nicht ausstehen konnte. Und auch, dass ständig etwas dazwischenkam, wenn sie gerade versuchten zu kämpfen, daran war doch eindeutig die Brillenschlange schuld. Versuchte, ihm auszuweichen. „Du Idiot! Hau nicht dauernd ab!“, hörte er plötzlich etwas – ja, manchmal konnte Fuu wirklich ein etwas sein – hinter sich schreien. „Ach, sei doch still. Dumme Kuh“, knurrte er und trat einen der Leichname beiseite, ging dann mit den Händen in den Taschen zu ihr hinüber. Hinter ihr stand Jin. Er sah ihn nicht mal an.

„Du sollst nicht immer weggehen? Hast du schon vergessen?“, fauchte sie ihn an. Mugen zuckte nur mit den Schultern. „Scheiß doch drauf. Die waren mir im Weg.“, sagte er gleichgültig und ging an ihr vorbei. Sie drehte sich um und schnaubte. Besser weitergehen als unnötig streiten. Auf dem Weg nach Edo... auf dem waren sie noch immer. Klar, sie waren schon einiges gegangen, Tagelang, aber nicht weit vorrangekommen. Im Moment waren sie in einem Wald. Die Lichtung, auf der die gemetzelten Polizisten lagen, war unwichtig. Zumindest jetzt, nachdem die Wachmänner alle tot waren. Mugen ging voran, hinter ihm Fuu, dahinter Jin. „Was wollten die eigentlich?“, fragte Mugen nach einer Weile. Fuu ballte die Faust. „Wahrscheinlich gar nichts! Hirnloser Idiot!“, knurrte sie. Mugen drehte sich um und tippte ihr mit dem Zeigefinger auf die Brust. „Wen nennst du hier hirnlos?! Wer hat uns denn in diesen Dreckswald gelotst und findet nicht mehr raus! Das warst ja wohl du!“ Sie presste die Lippen aufeinander und schnitt ihm eine Grimasse, ging dann voraus. „Im Wald wird man wenigstens nicht gesehen.“, sagte sie noch und ging dann einfach geradeaus. Das stellte sich zwar als etwas schwierig heraus, weil überall Geäst im Weg war, aber sie ging einfach vor. Wie meist. Jin ging still hinterher, während Mugen leise – oder auch mal lauter, damit sie es auch hörte – Beschimpfungen und Bemerkungen murmelte. Fuu erzählte irgendeine Geschichte- die nicht nur die beiden so langweilte, dass sie beinahe einschliefen, sondern die auch Leser langweilen würde, weshalb sie mal ausgelassen wird...

Erst gegen Abend, als die Sonne schon daran war, hinter dem Hügel zu versinken, kamen sie aus dem Wald heraus. Fuu war zu müde, um freudig aufzuspringen, wie sie es wohl getan hätte und den anderen beiden ging es nicht besser. Alle drei waren im Gesicht, an den Unterarmen und Füßen zerkratzt, weil sie der Wald partout nicht hatte durchlassen wollte. Und fertig noch dazu. Der Hunger ließ sich nicht verbergen, er war auch nicht zu überhören. Sie hatten kaum Geld dabei und die nächste Stadt – Edo – war noch sehr weit entfernt. Das nächste Dorf konnte bald kommen – oder auch nicht. Es war schon zum Verrücktwerden.

Eigentlich fühlten sich die drei völlig alleine. Aber als sie weiter auf den Hügel stiegen – Fuu kroch schon halbwegs -, sahen sie immer mehr die Silhouette eines Menschen. Die Sonne machte es unmöglich, den Schatten richtig zu erkenne, geschweige denn Gesichtszüge oder Kleidung. Aber eines sah man. Das war kein normaler Mensch, es war ein Samurai. Fuu blieb stehen, aber Mugen und Jin gingen unbeirrt weiter. Mugen die Hand am Schwert. Das Sonnenlicht schwand schnell und ehe sie den Samurai wirklich erreicht hatten, war die Sonne schon beinahe hinter dem Horizont versunken. Er stand ruhig da, mit dem Rücken zu ihnen und es schien, als hätte er sie gar nicht bemerkt. „Alter, was stehst du hier so rum? Tot?“, fragte Mugen, doch der Schatten rührte sich nicht. „Hey!“ Mugen wurde langsam aber sicher sauer. Er war nicht einer der Menschen, der lange ruhig blieb. Und wenn es eines gab, was er nicht ausstehen konnte, dann war das, ihn zu ignorieren. Der Samurai drehte sich langsam um, bis er ihnen ins Gesicht sah.

Seine Gesichtszüge waren weich. Ja, fast schon weiblich. Die Gestalt schlank, ebenso wie das Gesicht. Er hatte dunkle Augen und dunkles Haar, was aber nicht verwunderlich war an diesem Ort. Seine Kleidung war die traditionelle, in dunklen Farben gehalten. Seine Augen, sie hatten einen so ernsten Blick. Aber er schien ganz ruhig. Im Gegensatz zu Mugen lag nicht einmal seine Hand auf seinem Schwert. „Ich denke nicht, dass Tote stehen können, oder?“, fragte der Samurai. Seine Stimme war ebenso ruhig wie er selbst, aber recht hoch. Bubenhaft. Sowieso, alt war er nicht. Seine Züge waren zu weich und ein Ansatz zum Bart fehlte vollkommen, sowieso war er richtig... Schwul. Mugen fand, dass er schwul aussah. Aber hallo. Und wie. Er sah kurz zu Jin. Der war vielleicht au schwul... Das konnte man hier ja sozusagen unter Beweis stellen, oder etwa nicht? Der Typ war so still, sagte nie was und bei Frauen? Verdammt schüchtern. Zu schüchtern doch eigentlich oder? Er sah wieder den kleinen Schwuchtel an und grinste, hob das Schwert näher zu ihm. Er reagierte nicht, sondern sah sie nur weiterhin an. „Pff. Ich hab schon Leichen gehen gesehen.“ Noch immer keine Reaktion. Das war ja regelrecht krank, wie ruhig der blieb? Wieder ein Blick zu Jin. Waren sich ja ähnlich. In gewisser Weise sicher.

„Tote sollte man in Ruhe lassen. Und mit wem habe ich die Ehre, dass ich gleich sein Schwert kennen lernen darf?“, fragte der Samurai. Noch immer vollkommen ruhig. Jetzt erst meldete sich Fuu zu Wort. Sie zog Mugen am Kragen zurück und schubste ihn nach hinten, um sich nach vorne zu drängeln und den Samurai breit anzulächeln. „Ach, das ist Mugen Kümmer dich nicht darum, er ist immer so! Ich bin Fuu und das ist Jin“, stellte sie vor. Der Blick des Samurais schweifte über Mugen, der sich fluchend hochrappelte, dann sah er kurz Fuu in die Augen und bei Jin blieb sein Blick stehen. Länger als er vielleicht mochte, denn nach einer Weile wurde ihm sein Fast-Starren wohl bewusst und er sah schnell weg. Von Verlegenheit keine Spur. Der Samurai beugte seinen Oberkörper ein Stück vor. „Mein Name ist Nori.“ Er richtete sich wieder auf und sah wieder Fuu in ihre braunen Augen, die den Glanz der untergehenden Sonne wiederspiegelten. „Und was führt Euch hierher, wenn ich fragen darf?“, fragte er und sah Mugen an, der Fuu hinter ihrem Rücken Grimassen schnitt. „Ein Kind im Herz, wie?“, lächelte er. Fuu drehte sich um und der verdutzte Mugen war stehen geblieben. Fuu, so impulsiv wie sie war, knallte ihm eine und schrie ihn an. Der Samurai hörte gar nicht zu. So etwas hörte er sich nicht an. Er sah Jin in die Augen, der bis jetzt noch nichts gesagt hatte. Ein stiller Mann war meist ein guter Kämpfer. Bis jetzt war es immer so gewesen. „Wir sind auf dem Weg nach Edo. Und Ihr?“ Nori stutzt einige Momente. Jin hatte eine Stimme, die er kaum erwartet hatte. Nach einer Weile sagte er jedoch: „Ich bin ebenso auf dem Weg nach Edo.“, sagte er nur und musterte den Samurai, der ihm gegenüberstand genau. Ein Samurai, wie es sich gehörte... Ja, genau, so musste ein Samurai sein? Und Nori gab sich alle Mühe, ein guter Samurai zu sein. Dazu später mehr...

Fuu sah auf. Sie war gerade dabei, Mugen zu erwürgen und saß rittlings auf ihm, sodass er sich nicht einmal wehren konnte... „Nach Edo? Dann begleitet uns doch!“ Mugen rang nach Luft und schlug Fuus Hände weg. „Die blöde Kuh findet den Weg ja nicht mal! Deshalb will sie, dass du mitgehst! Das ist-„ Sein nächster Satz ging in ihrem wütenden Geschrei und seinen Versuchen, zu überleben, unter. Der fremde Samurai nickte nur. „Ich kenn den Weg nach Edo. Aber nachts sollte man nicht weiterziehen. Vor allem nicht ihr, es sieht nicht danach aus, als könntet ihr noch einen weiteren Schritt gehen.“, schloss er und machte sich keine Mühe, das Geschrei zu übertönen und achtete auch nicht darauf, dass Mugen und Fuu ihn hörten, denn Jin hörte ja zu. „Hier in der Nähe ist eine verlassene Hütte. Mit einer Quelle, nur wenig entfernt. Ich denke, dort kann man schlafen.“ Fuu sah auf, als sie Quelle hörte und sprang auf. „Na dann! Bitte zeigen Sie uns, wo die Quelle ist. Ich hab sooo lang nicht mehr gebadet!“, quengelte sie, der Samurai verzog keine Mine und drehte sich plötzlich um, um loszugehen. Jin folgte ihm, Fuu lief nach vorne und ging neben ihm, während Mugen mit hinter dem Kopf verschränkten Armen hinter ihnen hertrottete und nichts sagte. Genauer – es sagte keiner von ihnen etwas. Nun, bis auf Fuu, die auf den fremden, aber doch sehr hilfreichen Samurai einredete. Ohne Erfolg, denn es kam nur selten eine Antwort.

Der Samurai schien sich nicht für das zu interessieren, was sie sagte und wenn sie nach einer Familie fragte oder einer Herkunft, schwieg er nur und wartete darauf, dass sie in ihrem Redefluss einfach das nächste Thema anschlug. Mehr passierte nicht. Als sie an der Hütte ankamen, war es schon längst ganz dunkel, der Mond verschwand hinter der nächsten Wolke und somit hatten sie kaum Licht. Die Tür zur Hütte mussten sie aufbrechen und wieder einsetzen, weil sie von innen verschlossen gewesen war. Der Samurai, von dem sie bisher nur den Namen kannten, setzte sich auf den Boden und begann, das kleine Holz, welches er vorhin zusammgesammelt hatte, aufzuhäufen. Er zog etwas aus seinen Kleidern. Ein kleines Säckchen, aus welchem er etwas strohartiges herausholte, welches er schließlich mit zwei kleine Feuersteinen anzündete. Der Boden der Hütte war aus Stein, kahler, kalter Stein und nach einer Weile prasselte das Feuer. Da ohnehin alle Fenster fehlten, konnte der Rauch mit Leichtigkeit nach draußen gelangen und so hatten sie es ein wenig warm und vor allem Licht.

Nach einiger Zeit saßen sie alle um das Feuer herum, dösten ein wenig. Der fremde Samurai saß zwar still da, die Arme vor der Brust verschränkt und seine Augen waren halb geschlossen, aber er war hellwach und das merkte man. Alle vier hatten Hunger, selbst der Fremde konnte das nun nicht mehr verbergen. Aber niemand hatte etwas dabei. Es war zum Verrücktwerden. „Wie weit ist es denn noch bis nach Edo?“, fragte Fuu plötzlich, die aufgeschreckt war, als ihr Kopf mit dem von Mugen zusammengestoßen war, weil beide eingenickt waren. Der Samurai sah auf und blickte sie an. „Ich weiß es nicht genau. Aber ich denke, wenn wir morgen bei Sonnenaufgang aufbrechen, dann werden wir noch vor Abend dort sein. Darf ich nachfragen, was Ihr in Edo macht? Drei Menschen, die mitnichten zusammen passen, vollkommen verschieden. Ein so seltsames Völkchen wie Euch habe ich nie gesehen, entschuldigt.“, sagte er und für einen Moment war der Ansatz eines Lächeln zu sehen, der aber gleich wieder verschwand. Fuu verkniff sich eine blöde Bemerkung und wurde ernst. „Wir sind auf der Suche nach dem Samurai, der nach Sonnenblumen duftet. Kennst du ihn vielleicht?“ Sie sah ihn erwartungsvoll an, nachdem er eine Weile nachgedacht hatte.

Doch er schüttelte den Kopf. „Und du hoffst, ihn dort zu finden? Dann wünsche ich dir viel Glück...“, sagte er und stand auf. „Es wäre besser, wenn wir nun schliefen. Ich werde noch eine Weile auf das Feuer aufpassen, schlaft ruhig. Ihr habt das verdient.“ Fuu nickte und wünschte ihm eine Gute Nacht, ehe sie sich auf dem Boden zusammenrollte und sofort einschlief. Mugen fing ebenso bald an, zu schnarchen und auch Jin war zu müde, um noch irgendetwas zu sagen oder zu tun, etwas anderes als Schlaf kam ihm nicht in den Sinn.

Auch Nori war müde... Aber zuvor war es zu gefährlich, allein mit diesen Gestalten zu bleiben. Zwar waren sie auf den ersten Eindruck in Ordnung gewesen, auch Mugens Bedrohung hatte nicht viel zu bedeuten gehabt, aber man musste vorsichtig sein. In diesen Zeiten war zu viel los, als dass man hätte unvorsichtig sein können. Kopfschüttelnd ging Nori weiter. Man sah einen Schatten zwischen den Bäumen und nun endlich konnte man ihn auch deutlich erkennen, da der Mond sich wieder zeigte. Leise waren die Schritte auf dem Laubbedeckten Boden, unbemerkt. Man roch den Dampf der Quelle schon. Vorsichtig legte Nori die zwei Schwerter auf den Boden und öffnete den Gürtel der Kleidung. Jeder hätte eine Überraschung erlebt... Als im Licht des Mondes die Kleidung zum Boden fiel und Nori das Band um die Haare löste, stand anstatt eines Samurais eine Frau im Mondlicht. Noriko, so, wie sie richtig hieß, ließ sich leise ins Wasser gleiten. Die schwarzen langen Haare schwammen auf dem Wasser und legten sich über ihre Brust. Sie fuhr mit den Fingern darüber und seufzte genervt. Deshalb machten die Leute einen solchen Aufstand. Eine weibliche Samurai, so etwas war unmöglich! So etwas gab es nicht! Nein! Niemals. Der Traum, der Traum der Kindheit, er war zerstört gewesen. Mit einem einzigen Satz. ‚Frauen ist es nicht erlaubt, ein Schwert zu führen.’

Doch damit war es nicht vorbei gewesen. Seit wann sie sich verkleidete? Das Mädchen, nein... die Frau, sie lebte nun seit schon beinahe 21 Sommern und so weit sie zurückdenken konnte, hatte sie immer ein Junge sein wollen. Schon immer. Jungen waren stark und sie durften tun, was ihnen beliebte, abgesehen mal von Stehlen. Aber Töten? Ein Samurai, der durfte das. Die Schwertkunst hatte Noriko schon fasziniert, als ihr Vater noch gelebt hatte. Und er war schon lange tot. Noch einmal seufzte Noriko und ließ sich weiter ins Wasser sinken, bis sie bis zu den Lippen darin lag. Es war sehr warm und sie fühlte, wie ihr leicht schlecht wurde, aber das war egal. Die einschläfernde Wirkung war enorm, aber sie musste sich zusammenreißen. Wenn man sie so sah, am Ufer die Kleider eines Samurais, würde man ihr ihre Schwerter nehmen und sie töten. Natürlich, es war eine Zeit, in der Lesben und Schwule überall vorhanden waren in Japan, an jeder Ecke konnte man gleichgeschlechtliche Paare herumturnen sehen, aber eine Frau hatte zu Hause auf ihren Mann zu warten und die Kinder zu hüten. Und sollte sich nicht als Samurai verkleiden und nach perfekter Schwertkunst streben. So wie sie. //Wenn meine Eltern noch leben würden... Würden sie sich meiner schämen? Hätten sie mich schon verheiratet an einen dummen Mann? Dem ich mich ständig hingeben soll?//, dachte sie und schüttelte den Kopf. Sie war im heiratsfähigen Alter und hätte sie nicht einen anderen Lebensweg eingeschlagen als den der normalen Hausfrau, sie würde schon längst geheiratet haben. Ein schrecklicher Gedanke. Auch, wenn man sich ständig verkleiden musste, es war es wert. Für die Freiheit und für den Kampf, das war es durchaus wert. Sie war nicht lesbisch, so gesehen hielt sie sich sowieso lieber zurück, was so etwas anging, denn es hielten sie ja alle für einen Mann! Und es einfach weiterzuerzählen, dass sie eine Frau war, war zu riskant. Geschweige denn an einen Typen, mit dem sie mal eben eine Nacht verbrachte und den sie dann nie wieder sah? Nein. Sowas nicht...

Verdammt, sie war so müde. Das war verrückt. Sie hatte sich zwar vorgenommen, wach zu bleiben, aber der Schlaf, der seit nun schon drei Tagen fehlte und das warme Wasser halfen nicht gerade beim Wach bleiben. Wie ihr Kopf halb nach unten nickte und sie einschlief, merkte sie gar nicht mehr. Das erste, was sie aber wieder mitbekam, war ein Geräusch. Ein ziemlich lautes. Sie schreckte hoch. Natürlich, ihr erster Reflex war, sich an die Seite zu fassen, um ihr Schwert zu ziehen. Aber gleich darauf merkte sie, dass sie weder ihr Schwert am Leib trug, denn etwas anderes. Sie fluchte leise und sah sich um, sagte aber nichts. Wie spät war es? Tiefste Nacht. Nein. Kurz vor Sonnenaufgang. Das roch sie. Sie lebte zulange im Freien, um nicht Nacht von Morgen unterscheiden zu können, das vom Geruch der Luft um sie herum. Sie legte den Arm über ihre Brust und stand langsam auf, sich weiterhin umsehend. Da war jemand, das war ganz klar, sie spürte die Anwesenheit eines anderen . Aber wer, konnte sie nicht sagen. Wieso auch, sie war meist allein. Sie spürte einen leichten Luftzug hinter sich und drehte sich blitzschnell um, doch da war nichts. Im nächsten Moment zuckte sie heftig zusammen. Hinter ihr im Wasser stand jemand. „Naa? Hat dich der schwule Samurai sitzen gelassen?“, hörte sie jemanden sagen. Mist. Mist. Sie wusste, wer das war. Der Typ, der sie mit dem Schwert bedroht hatte, dieser seltsame Heini, der sich aus dem Samurai nichts machte. Oh Gott, sie wollte sich gar nicht umdrehen, sie wusste genau, dass er nichts anhatte und vor ihr stand...

Was sollte sie denn sagen? Gut, gut überlegen musste sie. „Ja.“, sagte sie kurz und drehte ihren Kopf noch immer nicht um. „Wie wäre es dann mit mir?“, fragte er und sie fühlte seine Hand an ihrem Gesicht, schlug sie aber weg. „Du hast doch nicht mal Geld. Also? Ohne Geld kein Spaß.“ Sie wusste, dass er das Gesicht verzog. Aber er packte sie nicht noch mal. „Und wo ist der Schwuchtel? Angst gekriegt? Rennt ohne Klamotten rum?“, fragte Mugen. Sie überlegte kurz und zuckte mit den Schultern. „Mir egal. Ich... würde jetzt gerne gehen.“, sagte sie und rührte sich nicht. Es verwunderte sie ein wenig, aber er ging. Sie drehte den Kopf – oh, zum Glück stand er mit dem Rücken zu ihr, als er sich nach den Sachen bückte, die am Boden lagen – und mustere den Schatten, der im schwachen Licht kaum zu erkennen war. Hatte er sie etwa nur erschrecken wollen? Arschloch. So ein mieser Kerl. Dem würde sie es schon noch zeigen. Sie sah ihn weiterhin an. Warum zog er sich denn nicht an, sondern durchsuchte seine Sachen? He, Moment mal! das waren ihre! Sie wollte schon aufspringen und schreien, aber sich zu verraten, das war nicht gut. Nicht klug, gar nicht. Also biss sie die Zähne zusammen und verwünschte ihn innerlich.

Nach einer Weile zog er einen kleinen Beutel heraus. Der klimperte? Ihr Geld! Er bestahl sie – das auch noch vor ihren Augen! Ja, klar, er wusste das nicht, aber man stahl nicht! Sie hielt den Mund. Den würde sie zurückbekommen. Er sollte nur endlich weggehen. Es waren ihre Sachen und bevor sie diese mitnehmen konnte, würde sie nicht aufstehen. Sie musterte ihn weiterhin, wie er dann etwas weiter in den Wald hineinging und schließlich mit Hose bekleidet wieder zur Quelle kam. „Was ist mit dir? Hab deine Klamotten nicht gesehen. Wo sind die hin?“, fragte er und zog eine Augenbraue nach oben. „Das geht dich nichts an. Gut versteckt, damit du sie nicht klaust. Ich werde mich hier nicht vom Fleck bewegen, solange du hier bist. Wenn du Glück hast, triffst du mich ja wieder. Aber nur mit Geld, klar?“; sagte sie und sah ihn an. Er grinste. „Und wenn ich hier bleibe?“, fragte er. Sie kniff kurz die Augen zusammen. Oh Gott, das durfte doch nicht wahr sein. Nein! Er konnte nicht hier bleiben. „Dann wirst du mich wohl nie nackt zu Gesicht bekommen...“ Er zuckte mit den Schultern. Und ging! Noriko war heilfroh. Das Geld würde sie wiederbekommen. Und sobald sie ihre männliche Gestalt wieder hatte, würde sie sich rächen.

Sie horchte auf, ob er auch wirklich ging, aber da er es nicht lassen konnte, zu pfeifen und da sie seine Schritte aufs Genauste wahrnahm, wusste sie, dass er wirklich ging. Sie stand auf und zog sich an. Einen Verband fest um ihre Brüste gewickelt, damit sie zum ersten bedeckt waren und zum Zweiten nicht auffielen. Auch einen um den Unterkörper. Dann zog sie die Kleidung über und band sich ihre Haare zusammen. Ordentlich, mit einem Stück schwarzen Stoffes nach oben. Wie bei Schülern eines Dojo, von denen sie es abgeschaut hatte. Die Sandalen nahm sie in die Hand, prüfte noch einmal, ob ihre Schwerter auch an der Seite hingen und ging leise, barfuß und lautlos zurück zu der verfallenen Hütte. Die Kleidung war seltsam ohne den Beutel mit dem Geld. Es war nicht gerade sehr wenig, denn immer, wenn Nori, wie ihr männlicher Name ja war, jemanden besiegte, nahm sie ihm das Geld. Sie kämpfte nicht mit Schwächlingen. Und auch nicht immer hatten alle Geld dabei. Aber man kam durch. Und inzwischen hatte sich einiges an Geld angesammelt. Er –ja, er- ging nun langsamer, denn die Hütte war schon nahe.

In der Hütte konnte er Stimmen erkennen. Nicht nur die von Mugen. Die des Mädchens. Dann die Mugens. Der Samurai, schlief er noch? Jin. Nori war sich bewusst, dass er ein sehr stiller Mann war, aber es faszinierte ihn, wie man dem Mann ansehen konnte, was für ein guter Samurai er war. Er war durch und durch ein Samurai, ein sehr guter... Nori hatte den Mund kaum aufbekommen, als er ihn gesehen hatte, zum ersten Mal. Diese Stimme hatte ihm, ungelogen, eine Gänsehaut über den Rücken gejagt. Verliebt war er nicht. Es war immer recht schwierig mit der Liebe, denn eigentlich war er ja eine sie. Eine Frau. Dennoch fühlte Nori sich richtig schwul, wenn ‚er’ sich in einen Mann verliebte oder ihn zumindest begehrte. Er versuchte zwar, solche Gefühle zu unterdrücken, aber immer ging es nicht. Hingezogen fühlte er sich nicht. Es war nur ein seltsames Gefühl... Welches Nori nicht beschreiben konnte.

„Die Schwuchtel hat sich eine Nutte geholt! In der Quelle war sie, hat gepennt. Hatte keine Ahnung, wo der war. Aber ich hab Geld... gefunden“ Mugen lachte leise und ziemlich dreckig. In diesem Moment fragte Nori sich, was dieser Mann für eine Vergangenheit gehabt hatte. Er stahl einfach so... Und bestahl dann auch noch jemanden, der ihnen geholfen hatte. Fuus Stimme erklang als nächstes: „Du kannst ihn doch nicht beklauen! Er kommt sicher zurück!“, fauchte sie ihn an. „Ach, den mach ich doch mit links platt“, winkte Mugen ab.

Dann trat Nori aus dem Schatten in die Hütte. Mugen grinste ihn dreckig an, aber Nori verzog keine Mine. Der Samurai war wach, aber er sagte nichts. Fuu stand bei Mugen und hielt einen Beutel in den Hände. Nori ging zu ihr und legte seine Hand auf ihre. „Ich denke, das ist meiner.“, sagte er zu ihr und sah ihr in die Augen. Sie ließ los, aber Mugen schnappte sich den Beutel mit dem Geld, ehe Nori reagieren konnte. Oder wollte. „Kämpf doch drum. Hab noch nie mit einer Schwuchtel gekämpft. Will wissen, wie sich das anfühlt, verstehst du?“; sagte er und grinste weiterhin sein Grinsen, Nori blieb still, legte aber die Hand an die Schwerter. Er war bereit. Nicht sie. Zum Kampf war nur Nori bereit und nicht Noriko. „Ich würde vorschlagen, das Mädchen ist Schiedsrichter. Sie gibt dem Sieger das Geld...“, sagte er, „..aber kämpfen wir draußen. Da ist es besser...“, fügte er noch hnizu und ging nach draußen. Aber die Stimme von Jin ließ ihn reflexartig stehen bleiben. „ Mugen. Wenn du ihn tötest, wird uns niemand nach Edo führen. Sei dir dessen bewusst. Und du. Nori. Lass ihn am Leben. Allein ich habe das Recht, ihn zu töten.“

Nori drehte sich nicht um. „Das Recht, zu töten, hat niemand.“, sagte er und ging nach draußen, wo er sich auf die Wiese stellte. Seine Schultern waren nass von seinen Haaren, die trotz des Hochbindens auf seine Schultern fielen. Aber das störte ich nicht. Nein, gar nicht. Er wusste, dass Mugen kein schlechter Kämpfer war, er war ein wilder Wolf, das sah man an dem Blitzen seiner Augen. „Ja ja, ich werde ihn schon nicht töten. Nicht heute. Außer, er ist zu schlecht. Kleine Schwuchtel.“ Nori überhörte seine absichtliche Provokation und zog sein Schwert. Die Klinge war scharf und blitzte im Mondlicht. Dunkelheit sowie Tageslicht hatte Nori inzwischen gelernt, zu nutzen. Immer auf sich gestellt seit der Flucht aus dem Heimatdorf war das notwendig gewesen. In kurzer Zeit wäre die Sonne aufgegangen...

Mugen sollte ruhig anfangen. Nori wollte wissen, wie er kämpfte, um ihn dann besiegen zu können. So machte er es immer. Und ob Mugen stärker war, das würde sich noch herausstellen. Mugen zog sein Schwert und grinste. „Wie lange denkst du, Fuu? Zehn Sekunden? Bis er K.O. geht?“, fragte er und stürmte dann plötzlich auf Nori zu. Nori konzentrierte sich und fasste sein Schwert fester, machte sich bereit. Nicht lange dauerte es, da war Mugen da und stach so schnell mit dem Schwert zu, dass Nori beinahe getroffen worden wäre. Er wehrte Mugens Schlag mit seinem Schwert ab und sprang ein Stück nach hinten. Mugen griff weiterhin an, so schnell, dass Nori erstaunt war. Er war unglaublich schnell. Aber er schaffte es immer wieder, Mugens Schläge abzublocken. Noch dachte er nicht daran, selbst anzugreifen. Plötzlich sprang Mugen nach oben und holte aus. Nori, der damit nicht gerechnet hatte, sondern mit einem weiteren Angriff, wehrte ab. Er spüte ein schweres Gewicht auf der Klinge und damit er sich nicht den Arm auskugelte, ließ er los. Mugen war auf sein Schwert gesprungen. Schnell sprang Nori weg und zog sein zweites Schwert, nahm es mit nur einer Hand und griff nun seinerseits an. Es war keine Kampfkunst eines Samurais, alles hatte er sich selbst beigebracht, ebenso wie Mugen, das war sicher.

Nori wusste, dass Mugen nicht abwehren würde, sondern einen Gegenangriff starten würde. Er war zu impulsiv, um abzuwehren. Dieser junge Mann, der die wilden Augen eines Tiers hatte, er wollte Blut sehen. Nori war auf den Angriff gefasst, duckte sich und schlug Mugen die Beine weg. Der fing sich aber auf dem einen Arm ab und schlug zu. Nur einen brennenden Schmerz spürte Nori auf der Wange und etwas warmes. Instinktiv hatte er den Kopf weggedreht und das war gut so. Ansonsten hätte er seine Nase nun vom Boden aufsammeln können, dachte er. Er musste wieder an sein zweites Schwert herankommen. So hatte er vielleicht eine Chance. Absichtlich wehrte er wieder nur ab und ging somit in die Richtung,. wo das Schwert auf dem Boden lag. Nori erinnerte sich kaum, dass er barfuß war und spürte einen kleinen Schnitt im Fuß, der ihn aber nicht weiter kümmerte. Er duckte sich schnell, nahm das Schwert in die linke Hand und hob das andere mit der Rechten auf, legte sich auf den Boden und überkreuzte die Schwerter über der Brust, womit er noch in letzter Sekunde einen Schlag abwehren konnte. Einen Stoß mit dem Schwert... Mugen wollte ihn also wirklich umbringen.

Wieder zog er Mugen die Beine weg und rollte sich zur Seite, sprang auf und war weiter bereit, zu verteidigen. Doch das war nicht nötig.

Das nächste, was Nori mitbekam, war, dass der Samurai mit der Brille plötzlich mit dem Rücken vor ihm stand und den Schlag von Mugen abwehrte. Nori lief einige Schritte zurück und ließ das eine Schwert wieder in die Scheide gleiten, hielt das andere jedoch fest. Aber nun kämpften die beiden. „He! Was soll das! Lass den Scheiß, du stirbst früh genug!“; rief Mugen wütend und versuchte, sich an Jin vorbei zu Nori durchzuschlagen, aber das hatte keinen Sinn. Bald gaben beide auf. Nori war erstaunt, dass Mugen gar nicht erschöpft schien, Jin ebenso wenig. Ja, ihm konnte man auch nicht viel ansehen, aber so, wie die beiden kämpften... es war erstaunlich. „Ihr hättet das nicht tun müssen.“, sagte Nori und sah Mugen in die Augen dabei. Dieser ließ sein Schwert zurück in die Scheide gleiten und Nori tat ihm dies nach. Keine Gefahr mehr.

„Wir haben keine Zeit, einen unnötigen Kampf auszutragen... Ich glaube kaum, dass er Euch hätte töten können.“ Mugen verzog das Gesicht und als Jin sich zu Nori umdrehte, machte Mugen eine nicht sehr nette Geste, bei der Fuu bleich wurde. „Ihr seid verletzt. Wascht die Wunden.“, sagte Jin. Nori konnte einen Moment lang gar nicht antworten. Er starrte Jin nur an. Erstaunlich... Wirklich erstaunlich. „Ich...“ Er schluckte. „Nein, das wird nicht nötig sein. Es ist nur eine kleine Wunde und nicht der Rede wert. Wir sollten bald losziehen. Der Tag wird lang und wir müssen losziehen, wenn wir heute Abend in Edo sein wollen.“, sagte Nori und senkte leicht den Kopf. Es war keine Geste der Schüchternheit, eher eine höfliche Geste. ‚Obwohl ihr mich bestohlen habt, bringe ich euch nach Edo’. So etwas?

Fuu stellte sich zwischen in und Nori, die nicht gerade sehr nahe beieinander standen. Und gab ihm den Beutel mit dem Geld. Wenn auch widerwillig. „Ich glaube, das gehört Ihnen.“, sagte sie und seufzte innerlich. Mugen war sofort zur Stelle und starrte sie wütend an. „Du dumme Kuh! Was soll das denn!“, brüllte er sie an, aber sie streckte ihm die Zunge heraus und sah Nori weiterhin an. Der war ein wenig verdutzt. Aber gleichzeitig glücklich, dass er sein Geld wiederbekam. Ohne Geld war man einfach aufgeschmissen heutzutage... Kein Essen, keine Unterkunft und da man in Edo nicht auf der Straße schlafen durfte, war das nicht sehr klug, ohne Geld herumzulaufen.

Mugen verfluchte Nori, das nicht gerade leise. Der Samurai nahm das Geld an und sah Fuu an. „Ich habe genug Geld, um Euch einzuladen. Aber nur für eine Nacht. Dann müsst Ihr selbst Geld aufgetrieben haben, tut mir Leid“; sagte er. Wenn er schon nicht gewonnen hatte, dann musste er wenigstens etwas von seiner Wette einhalten. Der junge Samurai wischte sich mit dem Handrücken über die Wange und betrachtete das Blut, welches von dieser gelaufen war. Hmm... kein tiefer Schnitt. Aber wenn er nicht zurückgewichen wäre, wäre nicht nur seine Nase ab gewesen, das war ihm nun klar. Der Fuß tat gar nicht weh, es war nur ein kleiner Schnitt an der Ferse, der nicht weiter störte. So etwas passierte oft, wenn man barfuß lief und obwohl es für einen Samurai ja normal üblich war, Tabi [Zehensocken bis über den Knöchel] und Sandalen zu tragen, war es ihm meist lieber, ohne etwas an den Füßen zu gehen. Man konnte jede Veränderung an und im Boden spüren und vor allem lautlos an einen Ort gelangen.

Als Nori aufsah, merkte er, dass Jin ihn die ganze Zeit über angesehen hatte. Nori wandte sofort den Blick ab. Wieso? Gute Frage, denn normal hielt er doch jedem Blick stand... Hm, dieser Samurai war eben anders. Ganz anders. Es juckte ihn in den Fingern, ihn näher kenn zu lernen, aber er war sehr schweigsam. Und Nori ebenso. Ihn? Nein, se. Das war wirklich sie, die das wollte. Nicht der Samurai. Sie war sozusagen eine gespaltene Persönlichkeit. Bei der Noriko meist im Hintergrund blieb. Denn Noriko war eine Frau, eine schwache Frau, die nicht mit dem Schwert umzugehen hatte, der es verboten war, Männerkleider zu tragen und die ihren Wunsch, Samurai zu werden, weit entfernt sah... Sowieso war ihre Denkweise zu dieser Zeit ein guter Grund, sie in den Knast zu stecken, sie hinzurichten. Frauen, die Männer sein wollten... Pah. Die Samurais sein wollten! Unglaublich.

Nicht für Nori... Noriko. Wie auch immer. Nori sah auf und blickte nacheinander Fuu, Mugen und Jin an. „Wir sollten aufbrechen. Es wird Zeit.“

Erkenntnisse

HALLO erstmal!

Ich entschuldige mich als erstes, dass ich so lange nicht weitergeschrieben hab! Ich hatte ein kleines Ich-Habe-keine-Lust-mehr-obwohl-ich-so-viele-Ideen-hab-Tief gehabt und hab nun nach längerer Zeit mal wieder nach Mexx geschaut... Da mich ein paar Leute ja gebeten haben weiterzuschreiben hab ich das getan.

Allerdings warne ichschon mal vor, das zweite Kapitel ist nicht annähernd so lustig, produktiv oder sinnvoll // durchdacht wie das erste, weshalb hier mögliche Fehler in der Handlung auftreten können, vor allem, da ich das Kapitel mit Pausen ber einen Monat hin geschrieben habe.

Ich hab diesmal versucht, mehr Absätze reinzuhauen, hoffe mal, das ist okay so und besser als letztes Mal... Rechtschreib- und Grammatikfehler darf jeder behalten wenn er sie findet...

Auf andere Fehler möchte ich bitte aufmerksam gemacht werden, Dankeschön =)

Dann viel Spaß beim Lesen und ich bedanke mich im Vorraus für Kommis und konstruktive (ich mag das Wort) Kritik.
 


 


 

Es war Mittags und die Sonne stand am höchsten Punkt, als sie Rast machten. Fuu hatte so lange gemeckert und gebettelt, hatte sich bei allen dreien beklagt, bis man endlich genug von dem Gejammer hatte und sie hinsetzen ließ. Jin und Nori bleiben ruhig stehen, wo sie waren, während Mugen sich ebenso auf die Erde fallen ließ und mit dem Fuß auf den Boden tippte. Ihm war langweilig, verdammt langweilig, das sah man ihm an. Und das war gar nicht gut. Er sah den fremden Samurai – die Schwuchtel – an und sagte besser nicht, was er dachte, da man ihn für solche Worte schon des öfteren hatte ins Gefängnis stecken wollen. Er nahm es dem Kerl übel, dass er weder verloren noch gewonnen hatte. Er nahm es ihm übel, dass er so schwul war, dass er so scheinheilig tat und dass er kein Wort mehr über die Nutte gesagt hatte. Er hatte ein so schönes Mädel einfach stehen gelassen. Wahrscheinlich ohne Geld. Und – apropos Geld! Er hatte seine verdammte Kohle wieder!

Verdammt noch mal! Das war nicht die beste Zeit für Mugen. Eindeutig nicht. Dieser Kerl machte ihn fertig... Pah. Scheinheiliges Muttersöhnchen. Aber er konnte sich wehren, das musste Mugen – leider – zugeben. Er konnte es wirklich. Er trug das Schwert nicht nur zur Zierde. Mugen wusste aber, dass nur ausgebildete Samurais zwei Schwerter trugen. Aber der Kerl kämpfte nicht wie ein Samurai.

Es war einfach nicht der Stil. Jin war ein Samurai, der in einem Dojo gewohnt hatte und sein Kampfstil war vollkommen anders. Richtig traditionell. Der von Nori wirkte eher wie seiner. Wilder. Spontaner. Hmmm... „He, du! Sag mal... bist du ein echter Samurai? Mit Ausbildung?“, fragte er plötzlich. Es war seine Art, aufrichtig und ehrlich zu sein und vor allem, zu sagen, was er dachte. Nori drehte den Kopf in seine Richtung, hatte er doch eben noch in eine andere Richtung gestarrt. Richtig abwesend war er gewesen. „Nein.“ Ohne Umschweife gab er das zu. Mugen war nicht gerade der Mensch, den er fürchten musste, wenn es nur um die Ausbildung in einem Dojo ging, die er nicht gehabt hatte. Jin nickte, doch das wurde nur von Nori zur Kenntnis genommen, der den schweigsamen Samurai von Anfang an beobachtete.

Aber viel gab es nicht zu beobachten. Die wenige Zeit, die sie geredet hatten, hatte er sich nicht eingemischt. Gar nicht. Er hatte nichts gesagt. Noriko hatte sich dabei ertappt, den Wunsch zu haben, er würde etwas sagen, nur, um seine Stimme zu hören. Sie hatte etwas so beruhigendes an sich. Und wenn Nori mal ganz ehrlich war, dann... er war nervös. Warum? Ha, so etwas sollte man ihn nicht fragen, denn er hatte keine Ahnung. Vielleicht kam das wenige Zittern auch nur von dem Kampf vorhin. Die Wange schmerzte kaum noch, dafür aber der Fuß. Der Schnitt war schlimmer, als er zuvor angenommen hatte. Aber humpeln, das tat er nicht. Wieso denn auch? Er war ein Samurai. Ein selbsternannter Samurai und er war stark. Zeigte keine Schmerzen.

Es gab zu viele schwache Menschen und er wollte sich nicht dazu zählen. Das wäre eine Schande. Er war schwach gewesen, früher und das war schlimm genug gewesen.

„Nein? Warum rennst du dann so rum? Ich glaub nicht, dass du das darfst oder?“

„Niemand kann mir verbieten, zu sein, was ich will.“, gab Nori trocken zurück. Das Thema war für ihn tabu. Er hasste es.

„Tja. Ich mein ja nur. Vielleicht stört´ s ja andere Samurais. Oder Jin?“, zog Mugen Jin mit in die Sache hinein. Der sah Nori an. Ohne Gefühlsregung. Nori lief ein Schauer über den Rücken, den er aber ignorierte.

„Normalerweise ist es nicht üblich, sich als Samurai zu verkleiden und die Kunst in den Schmutz zu ziehen. Ihr seid kein wahrer Samurai, habt aber Eure eigene Kampfkunst entwickelt. Und ich denke nicht, dass ich Euch verbieten kann, den Wunsch zu hegen, Samurai zu sein.“, sagte er. Mugen äffte ihn stumm nach, machte aber schnell den Mund zu, als Fuu zu kichern anfing und Jin ihn genervt ansah.

Nori verzog das Gesicht ein wenig. Das klang aber arg überheblich und arrogant, wie er so redete. Aber nein, das war es nicht. Gar nicht. Er hatte schon recht. So gesehen hatte Nori gar kein Recht, Samurai zu sein. Vor allem, weil er ja eigentlich eine Frau war. Aber das brauchte niemand zu wissen. Vor allem nicht Jin. Oder überhaupt einer von den Dreien.

Es war zu gefährlich. Bis jetzt war es Nori meist gelungen, sich aus Schwierigkeiten herauszuhalten. Und das sollte auch möglichst so bleiben. „Warum sind Sie denn nicht in einem Dojo gewesen, wenn Sie Samurai sein wollen?“ Nori sah Fuu nur kurz an. Wieso hatte er nicht mit der Frage gerechnet? Eine ehrliche Antwort war wohl kaum möglich. Es war einfach so, dass er sich zwar als Mann ausgab, aber ja keiner war. Und in einem Dojo waren nur Männer. Die auch manchmal nackt voreinander herumliefen. Nori hätte sich auch nicht weigern können, sich auszuziehen... Und selbst, wenn er sich ausgezogen hätte, dann hätte es einen Aufstand gegeben. Nori seufzte leise.

Was sollte er denn bitte sagen? „Ich habe zwar immer davon geträumt, in einem Dojo zu sein... Aber ich habe nie auch nur die Anstalten gemacht, zu einem zu gehen. Frag nicht wieso.“, sagte er nur, etwas kühler, als er es vorgehabt hatte. Fuu fühlte sich davon zwar etwas angegriffen, aber das war auch besser so. So fragte sie nicht weiter nach. Nori war es egal, ob sie ihn mochte oder nicht. Besser, wenn sie keine Freunde wurden oder sich nicht besser kannten als bis zum Weg nach Edo, denn dann würde ein Abschied ja nicht schwer fallen. Bis jetzt war Nori nie ein Abschied schwer gefallen, weil einfach nie Vertrauen oder Freundschaft da gewesen war. Nicht mal bei seinen Eltern oder in seinem alten Dorf.

Da hatte ihn keiner verstanden. Niemand hatte es hören wollen, ein Mädchen, welches Samurai werden wollte, das war krank in ihren Augen gewesen. Und das würde wohl bei jedem so bleiben. Dieses war doch den Männern vorbehalten. Frauen gehörten nach Hause in die Küche... Und hatten die Kinder zu hüten. Das war meist so. Und würde sich leider nicht so schnell ändern.

Schweigen umhüllte sie für einige Momente. „Lasst uns weitergehen.“, sagte Jin schließlich. Nori blickte nicht auf, als Fuu sich beschwerte, das ihre Füße doch sooo wehtaten und sie keinen Schritt mehr gehen könne. Fuu sollte lieber erst mal fragen, wie weh Noris Fuß tat.

Das würde eine schöne Entzündung geben. Zum Glück hatte er genug Geld für einen Arzt. So ein Schnitt im Fuß war gar nicht lustig. „Wie weit ist es noch?“, fragte Fuu, als sie nicht einmal zehn weitere Minuten gegangen waren. „Weit genug“, antwortete Nori und für einen Moment konnte man etwas Schwäche aus seiner Stimme hören. Warum? Schwäche... vielleicht, weil dieser immerwährende, stechende Schmerz ihn nervte. Er strich sich entnervt eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Es war heiß. Natürlich, es war gerade einmal Juli und die Sonne würde sich sicherlich nicht wegen eines Samurais zurückziehen. Eines Samurais, der nicht mal einer war...

Sie erreichten bald die Spitze eines Hügels. Von weitem konnte man Edo sehen. Aber es war nicht greifbar und noch ewig weit entfernt. Man konnte gerade die Spitze der Festung sehen. „Es wird noch lange dauern, bis wir in Edo angekommen sind..“, seufzte Nori. Jin sah auf. „Wir sollten bald etwas essen.“

„Und wo sollen wir bitte was herkriegen, Herr Oberschlau?“; knurrte Mugen. Er hatte schon den ganzen Tag Hunger. Sie hatten seit ewigen Zeiten nichts mehr gegessen. Nun, für ihn ewige Zeiten. Gestern.

„Wir müssten schon jemanden ausrauben, wenn wir hier etwas zu essen wollen!“, klagte Fuu und fuhr sich mit der Hand über den Bauch. Sie hatte Hunger. Wie immer eben. Das Mädchen fraß mehr als drei große Krieger zusammen.

„Ausrauben?! Wir wussten, dass ihr Diebe seid! So, wie ihr schon ausseht!“, hörte man plötzlich jemand hinter ihnen schreien. Und im nächsten Moment standen vier Leibwächter vor ihnen. Nori war wütend. Dass immer so etwas passierte. Sofort glitt seine hand zu dem Griff seines Schwertes. Fuu versteckte sich hinter Mugen und Jin. Mugen grinste, Jins Gesicht war ausdruckslos.

„Habt ihr wenigstens was, wofür es sich lohnt?“, fragte Mugen. „Wir haben Hunger. Also?“

„Ihr wagt es nicht, zu fragen! Es ist Euch nicht gestattet, nach den Waren zu fragen. Weil Ihr jetzt sowieso alle sterben werdet!“, schrie der eine.

„Ihr müsst nicht so laut sein, wir verstehen das auch so.“, grummelte Nori. Er war im Moment gar nicht gut anzusprechen. Das Stechen in seinem Fuß raubte ihm noch den Verstand, er hatte Hunger, weil er seit Tagen nichts gegessen hatte, dumme Leibwächter glaubten, ihn blöd von der Seite her anmachen zu müssen. Was für ein Tag. Das konnte ja nur noch besser werden.

Er zog sein Schwert und stand im nächsten Moment neben dem, der eben noch gemeint hatte, er müsse seine Klappe zu weit aufreißen, trieb ihm das Schwert in den Körper und zog es wieder heraus. Die anderen sahen ihn ängstlich an. „Lauft, ihr Ratten.“, sagte er, doch im nächsten Augenblick war schon Mugen an seiner Seite und legte die drei ohne mit der Wimper zu zucken um.

„Das wäre nicht nötig gewesen“, sagte Nori etwas kühl und wischte das Blut, welches an der Klinge seines Schwerts klebte an der Robe des einen Leibwächters ab. Unten, auf dem Weg war ein kleiner Karren, zugedeckt mit einer Decke. „Brauchst dich nicht bedanken“, meinte Mugen leise. „Die Typen haben genervt.“ Und außerdem wollte er Nori nichts schuldig sein.

Sie gingen langsam hinunter. Der Mann, der das Pferd geführt hatte, welches vor den Karren gespannt gewesen war, war wohl weggelaufen. Nori sah auf den Boden. Gut. Die Spuren gingen nicht zurück nach Edo. Sonst wären sie dort schon bekannt gewesen, bevor sie dort gewesen waren. Und das war nicht gut.

Mugen fing sofort an, den Karren zu durchwühlen. Er warf Töpfe und seltsame Gegenstände nach hinten. „Nichts. Nichts zu Essen.“ Nori trat neben ihn und zog ihm die Decke vom Kopf. „Ich würde das lassen, an deiner Stelle. Wenn da nichts zu Essen ist, dann ist da nichts. Wenn wir es einfach stehen lassen, lassen wir uns auch nichts zuschulden kommen.“ Mugen richtete sich auf und blickte Nori schief an. „Hey. Ich hab mir in meinem verdammten Leben schon genug zuschulden kommen lassen, klar? Das geht mir sonst wo vorbei.“

Fuu jammerte. „Nichts zu Essen? Ich werde verhungern!“ Jin und Nori beachteten sie gar nicht, während Mugen anfing, mit ihr zu streiten. Nori ließ sich erschöpft auf den Boden sinken und starrte auf den Boden. Ihm war schwindlig. War die Wunde an seinem Fuß also doch schlimmer, als er gedacht hatte. Der Kampf gerade eben – konnte man es Kampf nennen? – war zwar nicht anstrengend gewesen, dafür aber das ganze Laufen. Der Angriff war nicht zu verachten gewesen und schlug doch ganz schön auf die Kraft.

Jin bemerkte, dass es dem Fremden wohl nicht gut ging. „Nori, Ihr seid erschöpft. Wir sollten eine Pause machen.“

Nori sah gar nicht auf. „Nein, es ist in Ordnung. Mir geht es gut. Ich bin nur... müde.“

Jin seufzte leise und sagte nichts mehr. Dieser Samurai war stur. Und ein bisschen dumm. Es war zwar gut, wenn man schauspielern konnte, aber man sollte nicht lügen.

Mugen und Fuu hatten sich inzwischen wieder eingekriegt. Vor allem, weil das junge Mädchen sich von dem schönen braunen Tier ablenken ließ. Sie streichelte es. „Oh, es hat soo schöne Augen! Seht mal! Und seine Haare! Nehmen wir es mit, bitte!“, sagte sie und knuddelte das Tier verzückt. Das war ein wenig nervös, aber angesichts des quietschenden Mädchens ging es ihm ein wenig besser. „Das geht nicht“, sagte Nori leise. Jin nickte. „Jeder würde das Tier wieder erkennen, wenn der Mann sogar Lebwächter hatte.“

Fuu sah die beiden mit Dackelblick an. „Bitte!“ Nori, der sowieso schon gereizt war durch die ganzen Erlebnisse heute, sah sie kalt an. „Nein! Es geht nicht, sei still! Du kannst nicht so naiv sein!“, knurrte er und klang dabei richtig aggressiv. Laut war er nicht, denn ihm war zu schlecht, um zu schreien. Er hatte sich doch nicht wirklich etwas eingefangen durch diese kleine Wunde... wie dumm war er nur, barfuß zu kämpfen.

Fuu zuckte zusammen, als Nori so aufbrausend wurde und schmollte. „Na dann eben nicht!“, sagte sie und streichelte das Tier dann weiter, mit verzücktem Blick und die anderen gar nicht beachtend. Nori seufzte leise. Er spürte genau, wie Jin ihn ansah, aber er hob nicht den Kopf, weil es ihm schon ein seltsames Gefühl durch den Magen jagte wenn er nur daran dachte, dem Blick des Samurais zu begegnen. Im nächsten Moment war Nori es, der zusammenzuckte. Er hatte die Augen geschlossen und spürte aber im nächsten Moment eine Berührung am Knie und dann an der Stirn. Als er die Augen aus Reflex wieder öffnete, hockte Jin vor ihm und hielt ihm die Hand an die Stirn.

„Wenn Ihr weiter so stur seid, werdet Ihr Fieber bekommen.“, sagte er und klang dabei so ruhig, als wären sie in einem Teehaus und unterhielten sich. Nori war froh, dass er schon zitterte – ein wenig zumindest -, denn sonst hätte er wohl jetzt wirklich zu zittern angefangen. Was war das nur? Der Samurai hatte eine so seltsame Ausstrahlung, diese machte ihn ganz hibbelig und unruhig.

Nori, der sich schämte und sich sein Verhaltens und Denken nicht eingestehen wollte, rutschte schnell zurück und stand dann schneller auf, als er es selbst erwartet hatte. So heiß, wie sein Gesicht sich anfühlte, so rot war es wohl auch. „Ich...! Es ist okay!“, sagte er schnell und aufgebracht. Die sonst so ruhige Art, welche er an den Tag legte, war verschwunden.

Mugen sah auf und grinste dreckig. War der Kleine also doch schwul? So rot wie er war müsste man meinen er bekäme gleich einen Herzkasper. „Na pass mal auf, dass dir das Blut nicht woanders hinschießt“, witzelte er, doch Nori überhörte das, da er es in diesem Moment auch nicht verstand. Jin kapierte genauso wenig wie Fuu, die Mugen nur verwirrt anblinzelte und sich dann kurz darauf wieder dem großen braunen Tier an ihrer Seite zuwandte. „Ach, vergesst es“, sagte er zu Jin und wohl auch zu Fuu, die aber gar nicht zuhörte, während Jin ihn fragend ansah. Der drehte sich daraufhin wieder zu Nori um.

„Es ist mein voller Ernst. Ihr werdet noch krank werden.“, sagte Jin leise, aber bestimmt.

„Ich werde nicht krank werden. Ich war seit drei Jahren nicht mehr krank, nicht mal eine Erkältung hatte ich.“, erwiderte Nori trocken, aber innerlich noch immer ziemlich verwirrt. Wenigstens war das Blut aus seinem Kopf wieder woanders und er hatte eine normale Gesichtsfarbe.

„Dann wird es wohl Zeit.“

„Selbst wenn ich krank wäre, ich habe Euch doch versprochen, Euch nach Edo zu führen, also werde ich das tun. Sobald ich da bin, kann ich mich ausruhen.“

Jin rückte seine Brille zurecht und wirkte nicht gerade so, als wäre er mit den Worten Noris einverstanden. Er war genervt und fand den Samurai naiv.

„Es ist zu riskant. Ihr seid töricht, wenn Ihr so etwas sagt und denkt, aber ich kann Euch nichts verbieten.“, sagte er kühl und damit war für ihn das Thema erledigt. Er drehte sich um und ging zu Fuu und dem Pferd, legte dem Tier die Hand auf den Kopf und sah Fuu an. „Wir nehmen es mit, genau wie den Wagen und lassen ihn kurz vor der Stadt auf dem Weg stehen.“

Fuu quiekte entzückt und bedankte sich lautstark bei Jin, unterließ es aber, ihn zu umarmen, wie sie es kurz gedacht hatte. Er war nicht der Typ für so was. Deshalb war es besser, es gleich zu lassen, anstatt dann Anschiss zu bekommen.

Nori war inzwischen aufgestanden und ging seelenruhig weiter Richtung Edo. Er verschwieg noch immer, wie weh sein Fuß tat und zeigte nichts davon. Er wollte nur endlich etwas zu essen und einen Arzt, um sich dann hinzulegen und zu schlafen. Sicherlich hatte Jin recht, es war wesentlich besser, wenn er sich ausruhen würde, aber er war stur wie ein Esel und hatte ein Versprechen zu lösen. Sowieso wollte er lieber schnell nach Edo, anstatt einige Stunden zu verschlafen und sich noch einmal von Mugen beklauen zu lassen oder noch schlimmer, umbringen. Der komische Kerl mochte ihn nicht. Nori hatte nichts gegen ihn, er war eben so, wie er war, aber er sah ihn seiner Meinung nach ein paar Mal zu oft seltsam von der Seite her an.

Nun trotteten sie alle hinter Nori her, der recht langsam ging. Fuu bettelte Jin ein paar Mal an, sie möge doch auf dem Pferd reiten dürfen, aber er war strikt dagegen, da sie sonst noch herunterfiel. Nori hörte gar nicht zu. Er ging nur weiter, achtete nicht darauf, was die anderen sagten oder dass Mugen ihm ein paar Mal wie durch Zufall einen kleinen Stein an den Fuß trat. Er überhörte einen Streit von Mugen und Fuu, fragte sich gar nicht, warum sie stritten und hörte nach ein paar Stunden des Fußmarsches auch nicht mehr auf Fuus ständige Beschwerden, dass reiten viel lustiger wäre und sie keinen Schritt mehr machen könne. Auch als die Sonne langsam drohte, hinter dem Horizont zu verschwinden und die Welt ins Dunkel zu tauchen, machte Nori noch keinen Halt. Er schüttelte nur widerwillig den Kopf auf Jins letzte Bitte, doch endlich Rast zu machen, da er wirklich nicht gut aussehen würde.

Nori war es egal, wie schlecht er aussah. Er ignorierte die Übelkeit, die an ihm heraufkroch wie kalter Nebel und auch den pochenden und nervtötenden Schmerz in seinem Fuß. Edo war näher denn je, es war vielleicht noch eine Stunde, dann waren sie endlich in der Stadt. Nach zwei Wochen war er endlich dort. Aber eines der Gefühle konnte Nori ja dann doch nicht unterdrücken. Das Schwindelgefühl. Seine Schritte waren schon langsamer geworden als zum zweiten Aufbruch heute und ganz gerade ging er auch nicht mehr, was aber nicht allzu sehr auffiel. Zumindest ihm nicht.

Jin war es wohl aufgefallen und er sah auch ein paar Mal zu Nori hinüber, der aber kein bisschen daran dachte, stehen zu bleiben oder eine kurze Pause zu machen. Doch er schwieg. Er war froh, dass sie endlich in Edo sein würden, denn er war richtig kaputt, zudem machte ihm der Hunger ja dann doch sehr zu schaffen. Die anderen beiden waren kein bisschen besser gelaunt. Mugen war schon drauf und dran den nächstbesten, der ihn ärgerte, umzubringen. Leider kam aber niemand, der ihn ärgerte, weil niemand etwas sagte.

Plötzlich knickte Nori ein. Er spürte nur, wie seine Knie nachgaben und alles schwarz wurde...
 

Das Erwachen ließ lange auf sich warten. Nori träumte von Feuer, dass ihn einschloss, von hämischen Gesichtern, die ihn angrinsten und von Fragen und Bemerkungen, die ihm wie Messer ins Fleisch schnitten. Scheißgebadet wälzte er sich umher, nicht wissend, wo er war und wer ihn hierhin gebracht hatte und dann, dann wachte er auf.

Es war stockfinster und Nori hörte nur seinen eigenen viel zu schnellen Atem, gemischt mit dem Pulsieren seines Herzens in seinem Kopf. Er war sorgfältig zugedeckt worden und hatte einen kühlen Lappen auf der Stirn, war in einem Haus. Von draußen schien der Mond durch das offene Fenster herein, schwül war es und Nori schwitzte. Erst einmal versuchte die Samurai, sich zu beruhigen. Nachdem der Atem wieder etwas langsamer geworden war, kam sofort der nächste Schock. Er war nackt. Sie! SIE war nackt!

Sofort setzte sich Noriko auf, die Decke schön vor der Brust. Und der Schock war perfekt. Genau ihr gegenüber, auf gleicher Augenhöhe und vielleicht fünf Zentimeter von ihrem Gesicht saß Jin. „Du... das... ich kann das erklären... ich... bitte... erzähl niemandem davon!“, stammelte sie, nichts produktives herausbringend dabei. Jin sah sie still an. Es war keine Regung auf seinem Gesicht und das machte ihr Angst. Jin sah sie eine Weile lang an. Dass er ihr so nahe war, störte sie im Moment kein bisschen. Es gab etwas viel wichtigeres, nämlich, dass er wusste, dass sie kein Mann war und dass er sie vielleicht verraten würde. Nach einer Weile, einer endlosen Pause wie es Noriko schien, öffnete Jin langsam den Mund.

„Warum habt Ihr gelogen?“, fragte er . Noriko sah ihn verständnislos an.

„Gelogen? Ich habe nicht-„

„Ihr tragt die Kleider eines Mannes. Die eines Samurais.“; unterbrach er sie. Sie schluckte und senkte den Blick, drückte das dünne Laken enger an den Körper. Erst jetzt bemerkte sie, dass ihr Fuß nicht schmerzte, sondern brannte. Es war ein unangenehmes Gefühl, was sie nicht vermissen würde. Noriko schwieg. Warum trug sie Männerkleidung? Warum die eines Samurais?

Weil ihr Vater Samurai gewesen war? Weil sie sich schuldig fühlte, an seinem Tod? Weil er gestorben war, ohne jemals gegen einen anderen Samurai gekämpft zu haben? Weil er ein Vorbild für sie gewesen war, weil sie ihren Vater geliebt hatte bis ins Unendliche, bis sie gestorben wäre. Aber er war ihr zuvorgekommen. Er war tot, einfach so, fort. Und ihre Mutter hatte sie gehasst. Versuchte sie etwa, in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten?

Nein. Diese Fußstapfen, über die war sie längst hinausgetreten. Sie war weiter gekommen als ihr Vater, sie war erfolgreich. Aber dennoch, auch, wenn viele behaupteten, ihr Vater wäre ein Versager gewesen, sie liebte ihn noch immer. Sie wünschte sich nur, dass es ihm gut ging, da, wo er war.

„Sagt es mir, Nori – ist das Euer richtiger Name?“, wurde sie von der ruhig klingenden Stimme des Samurais aus den Gedanken gerissen. „Ich... Nori, das... ja... nicht ganz...“

Wieder nur stottern. Es lag doch nicht etwa daran, dass sie ihm in die Augen blickte? Sofort wandte sie den Blick wieder gen Boden. Er machte sie nervös und das schafften nicht viele, ganz und gar nicht. „Mein wahrer Name ist Noriko. Kein großer Unterschied, was den Namen angeht.“

„Aber die Persönlichkeit. Noriko, ruht Euch aus. Ihr seid geschwächt und habt erst einige Stunden geschlafen. Ihr seid vor den Toren Edos zusammengebrochen und-„

Nun unterbrach Noriko ihn. „Und wie bin ich hierher gekommen? Ich bin doch nicht etwa geflogen?“, fragte sie kühl, doch leicht verwirrt.

„Ich hab Euch getragen. Es war unmöglich, Euch aufzuwecken. Wir haben uns ein wenig Geld genommen für die Unterkunft, zahlen dies jedoch wie Ihr sagtet sobald wie möglich an Euch zurück. Ein Arzt war hier und hat Euren Fuß untersucht, ihn verbunden. Das Fieber wird bald vorübergehen. Und wenn Ihr schlaft, geht es Euch bald besser. Wenn Ihr morgen wach seid, bringe ich Euch etwas zu Essen.“, sagte er und stand dann auf, sah sie aber ein wenig streng an. „Legt Euch wieder hin.“

Aber die junge Frau dachte gar nicht daran, ihm folge zu leisten. „Ihr werdet doch nicht... jemandem erzählen, wer ich bin? Wer ich wirklich bin?“, fragte sie und ein wenig Angst schwang dann doch in ihrer Stimme mit. Mehr als wohl beabsichtigt, denn Jin lächelte kurz. „Das werde ich nicht, ich verspreche es. Schlaft nun.“

Und mit diesen Worten trat er aus dem Zimmer und ließ sie allein. Mit schmerzendem Fuß und Kopfweh, dass ihr der Schädel zerbarst. Dass ihr schlecht war, merkte sie erst jetzt. Sie hätte sich besser wieder hinlegen sollen... und das tat sie jetzt auch. Aber schlafen konnte sie noch nicht, dazu war sie ein wenig zu aufgewühlt innerlich. Dass ihr das Herz bis zum Hals schlug, bemerkte sie nicht, es reichte allerdings aus, um sie vor Schmerz leise aufstöhnen zu lassen. Das Pulsieren in ihrem Kopf war unangenehm und obwohl es draußen dunkel war und ihre Augen geschlossen waren, konnte sie nicht einschlafen.

Jedes Mal wieder, wenn sie die Augen eine Weile geschlossen hielt, sah sie ihren Vater, wie er mit anderen redete, sich mit ihnen stritt, weil er sich einbildete, er wolle Samurai sein. Dann Mugen, der sie schief ansah, Fuu, die ihr einen beleidigten Blick zuwarf und schließlich Jin mit besorgten Blicken und diesem Lächeln von eben. Und er ging nicht mehr aus ihrem Kopf. Bald setzte der Regen ein.

Er kühlte den Boden ab, der sich selbst durch die Dunkelheit nicht hatte kühlen lassen und legte einen Schleier von prasselndem Nass über die Erde. Die Abkühlung tat Norikos Kopf gut, die schwere Hitze, die noch eben auf dem Zimmer gelegen hatte, verschwand allmählich und machte ihr ein wenig Platz. Der große schwarze Schleier, welcher über ihr gelegen war, hatte sich in Seide verwandelt, er war kühl und weich. Auch, wenn ihr Kopf noch schmerzte und schwirrte von Gedanken und Bildern, die sie eigentlich verscheuchen wollte, so beruhigte sie sich dann doch ein wenig. Wenigstens das.

Bald wurde ihr Atem ruhiger, der Schmerz in Kopf und Fuß war nur noch nebensächlich. Bis sie schließlich einschlief, verging sicherlich noch eine ganze Stunde, doch sie war ruhig und spürte keinen Schmerz mehr, freute sich ein wenig auf den nächsten Tag. Sie konnte an frohe Stunden denken... und war in Sicherheit. Und endlich in Edo. Nicht einmal allein. Nein, sie hatte jemanden gefunden, jemanden, dem sie jetzt schon viel zu sehr vertraute.

Sie hatte sich doch nicht etwa verliebt?

In den geheimnisvollen und stillen Samurai, den sie eigentlich nicht kannte?

In Jin?



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Kommentare zu dieser Fanfic (10)

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Von: abgemeldet
2006-12-15T17:40:05+00:00 15.12.2006 18:40
Na mugens Spruch am Anfang war ja echt mal der Hit. >_<
*lol*
*auch endlich mal zum lesen gekommen ist*
das nächste Mal könntest du ruhig eher was sagen~
*g*

Joa.... also hat mir gut gefallen, das erste Kap, vor allem, weil sich mein Verdacht bestätigt hat, dass Nori ja eigentlich ne Frau ist. *hrhr*
Also jetzt soch richtig sicher und so. *lol*
Die Szene mit Jin fand ich echt gut, auch wenn ich erst sonstwas gedacht hab. *pfeif*
Ist schon cool~

Joa... ansonsten. Die fehler schnek ich dem Weihnachtsmann, dass er auch was von Wiehnachten hat^^
*lol* Nen bisschen zumindest~
Aber ich würd dir trotzdem raten mehr Abschnitte reinzumachen. Die Kaps sind ziemlich lang und es streng die Augen mörderisch an, wenns nicht so übersichtlich ist, aber ist deine Sache~
Freu mich jedenfalls aufs weiterlesen~

gruß jenki
Von:  SamAzo
2006-12-10T21:27:20+00:00 10.12.2006 22:27
Endlich komme ich dazu den Kommi zu schreiben.

Es war gut, ein wenig anders aber nicht deswegen nicht schlechter. Nicht ganz so lustig, aber Mugen is wieder gut rüber gekommen ^^

Aber danke das du mir bescheid gesagt hast ^^
bis zum nächsten Kapitel *g*
Von:  Chrolo
2006-12-10T21:10:44+00:00 10.12.2006 22:10
Naja, so schlimm war es nicht, xDDD!
Naja, man erkennt kleine Unterschiede zum ersten Kap, aber hauptsache Kap 2 ist endlich da!^^
Nori und Noriko hat mich manhcmal etwas verwirrt, aber war nicht so schlimm!
Ansonsten ein paar Fehler, aber die wolltest du ja nicht hören, hast du geschrieben!^^
Auch wieder ein paar sehr gute Stellen drin, wie ich es liebe!^^
Also versuch mal, dass nächste in einem Monat zu schaffen, länger kann ich nicht warten, xDDDD!

Greetz CL!^^
Von: abgemeldet
2006-12-10T17:06:50+00:00 10.12.2006 18:06
Endlich gehts weiter als du mir die Nachricht geschrieben hast wusste ich nicht mal mehr wer du bist ^^
Du hast Mugen so richtig gut getroffen *gg*
Und ich hoffe (für dich) dass es diesmal schneller geht und ich nicht so lange warten muss.
Sag Bescheid wenns weitergeht ja?!
*wink*
*raus flatter*
Von: abgemeldet
2006-12-10T13:01:25+00:00 10.12.2006 14:01
ERSTE *freu*
Also ich fande das Kapitel auch wieder echt toll!! Du hast so einen tollen Schreibstiel und du schaffst es auch alles so spannend darzustellen!!! wirklich ma, echt geil!!!
freue mich schon wenns weiter geht und wäre echt schön wenn du mir wieder bescheidgeben könntest!!! *knuff*
Von:  SamAzo
2006-10-18T09:46:12+00:00 18.10.2006 11:46
Jaja, weißt..
da erzählt man jemanden von Samurai Champloo und dann wird einem nicht mal gesagt das es diese wirklich gute FF gibt...
(Danke veggi, das du mir nicht bescheid gesagt hast...)

Gut, viel zu sagen hab ich nicht..
das was mich störte hab ich dir in der ENS (vor wochen) geschrieben und alles andere haben Jenki und Chrolo schon gesagt!
(Ja, ich habe doch noch dazu entschieden dir nen Kommi zu schreiben, musste einfach sein!)
Sag mir bescheid wenn ein neues Kapitel fertig ist!
Von: abgemeldet
2006-10-10T18:51:58+00:00 10.10.2006 20:51
hahaha, hier schreiben irgendwie alle so viel und ich komm hier mit meinen paar Sätzchen ab XD aber egal.

Also ich finde deine FF echt super GEIL. Aber wirklich. Vor allem die Schreibweise erst. Also echt ma. Der is sowas von Genial. Ich finde überhaupt alles so geil.
Is halt nur scheiße das es hier so wenige Samurai Champloo fans gibt!!!!

Alber egal. Mach auf jeden Fall weiter so und meine Fanliste ist jetzt um eins vergrösert XD XP ^^ *knuddlz*
Von: abgemeldet
2006-09-23T19:41:22+00:00 23.09.2006 21:41
Hey du^^
Tja... Werbung ist alles. *lol* Du hast Glück, dass wir alle solche Fans sind und es noch so wenig FFs gibt. Da ist eine wie du, die dann eine schreibt eine Göttin. *anbet*
^^

Aber kommen wir mal zum eigentlichen. *lach*
Super FF^^ Also ich finde es gut, dass du vor der Edo-Episode anfängst. Istn guter Zeitpunkt find ich. *lach*
Die drei hast du super dargestellt. Vor allem Mugen und Fuu^^ Von jin hat man ja nicht ganz soviel gehört.

Auch die Kampfszene fand ich echt toll. Sehr anschaulich, man konnte die sich echt super vorstellen.

Ich finde allgemein, dass dein Stil schon sehr ausgereift ist und kann Chrolo eigentlich nur zustimmen. Du bist noch jung und dann so eine FF. Meinen Respekt^^ Doch ein paar Tipps hätte ich doch für dich^^

Abschnitte: Du schriebst noch sehr im Block und da verliert man schnell mal die Übersicht. Mach ein paar mehr Abätze rein, damit deine Kaps übersichtlicher werden^^

Dialoge: Bei dir sind sie alle noch so hintereiander. Man kann erkennen, wer was sagt, aber besser wäre, wenn du für jeden neuen Sprachanteil ne neue zeile anfäbst, also immer wenn die leute wechseln, die was sagen. So hat man mehr Überblick über die Sachen, die wer wann sagt und so^^

So. Also ich freu mich megadolle auf das nächste Kap, also schreib bitte schnell weiter^^

gruß jenki
Von:  Chrolo
2006-09-23T15:25:37+00:00 23.09.2006 17:25
Oh mein Gott, ich habe erwartet, dass mir Veggi irgendeinen Scheiß andreht, aber schon nach den ersten Sätzen war mir klar, dass das nicht der Fall war.

Sehr gute Fanfic, die musst du auf jeden Fall weiter schreiben! Deine Sprachstil ist gut und anschaulich, vor allem für eine 15-jährige.

Hier ein paar Stellen, die ich besonders erwähnenswert fand:

>>Fuu erzählte irgendeine Geschichte- die nicht nur die beiden so langweilte, dass sie beinahe einschliefen, sondern die auch Leser langweilen würde, weshalb sie mal ausgelassen wird...<<
Das hat mich überrascht. Lustig irgendwie. Nicht typisch, gerade zu Geschichten-feindlich, aber stylisch!^^

>>sowieso war er richtig... Schwul. Mugen fand, dass er schwul aussah. Aber hallo. Und wie. Er sah kurz zu Jin. Der war vielleicht au schwul...<<
Hmm... stark übertrieben, das hat mich auch zum lachen gebracht, lass es ruhig so!^^

>>„Pff. Ich hab schon Leichen gehen gesehen.“<<
Genialer Satz, der war genau richtig!

>>Fuu, so impulsiv wie sie war, knallte ihm eine<<
Naja, das kann er sich doch nicht gefallen lassen!

>>Sie war gerade dabei, Mugen zu erwürgen und saß rittlings auf ihm, sodass er sich nicht einmal wehren konnte<<
Spätestens da war ich geschockt, gerade Mugen würde sich nicht scheuen ein Mädel zu schlagen!^^

>>es war eine Zeit, in der Lesben und Schwule überall vorhanden waren in Japan, an jeder Ecke konnte man gleichgeschlechtliche Paare herumturnen sehen<<
Aha... das passt nicht... Samurais und Schwuchteln? In einer Epoche? (Kann sein, dass ich mich irre)

Und ich habe mir mal ein paar Stellen herausgepickt, die du nachträglich verbessern könntest:

>>Er war nicht einer der Menschen, der lange ruhig blieb.<<
-> Er war keiner der Menschen, die lange ruhig blieben

>>„Das Recht, zu töten, hat niemand.“<<
Ganz schlimm! Viele Kommafehler aber der ist am schlimmsten, beide weg!!

>>Nori, der damit nicht gerechnet hatte, sondern mit einem weiteren Angriff, wehrte ab.<<
Passt nicht, es ist ja trotzdem ein Angriff. Würde ich genauer definieren. "sondern mit einem weiteren Angriff von vorne"

>>eine nicht sehr nette Geste, bei der Fuu bleich wurde.<<
Passt einfach nicht! 'Bleich' ist ein schönes Wort, aber die Stelle passte absolut nicht!

>>Mugen verfluchte Nori, das nicht gerade leise<<
Bitte ein 'und' statt ein Komma, das kommt viel besser rüber!

Und viele Tippfehler. Rechtschreibung gut, aber überfliege den Text noch einmal, bevor du ihn hochlädst!^^

Und bau ein paar Absätze rein, man verliert leicht den Faden. Und etwas lange Kaps, aber das mach wie du willst!^^

Okay, ich freue mich sehr über weitere Kapitel!

Eine meiner FF's würde dir bestimmt auch zusagen, kannst ja mal schauen... und schau dir ruhig Jenkis Kommis bei der zu Wild Adapter an, dann weißt du, was wirklich übertrieben ist!^^
Von: abgemeldet
2006-09-22T15:06:09+00:00 22.09.2006 17:06
wow super!
ein wunder dass es auf der welt noch jemanden gibt der samurai champloo fan ist XD
ich hoffe doch du machst schnell weiter und wieder so viel wenns geht *hohe ansprüche stell*
ich glaub da ist jemand verliebt oder täusch ich mich ^^
ich kenn da jemanden bei mexx der auch samurai champloo fan ist ich mach mal ein bisschen werbung für dich wäre nämlich eine schande wenn niemand deine ff zu gesicht bekommt! *plakate aufhäng*
mach weiter so
dat veggi XDD


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