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Behind Brown Eyes

von

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Special: Vampire gibt es doch!

Ähm joaaa o,o

Ich hab das nun mal als Special reingesetzt, da wir ja eigentlich keine Songtexte in unserer FFs sonst so einbinden XD" Und da es halt nicht uuu~nbedingt in den Verlauf unserer Geschichte musste, aber es hatte halt irgendwie gepasst... wenn unsere Freunde schon diesen Weg haben XD" *lach*

Ich hoffe es gefällt euch trotzdem, auch wenn es vielleicht ein wenig vom Bisherigen abweicht ^~^
 


 

TyKa: *lach* Armer Seto XD" Erst streitet er sich mit Katsuya und dann wird er auch noch beworfen XD" Andererseits.... Pech XD *lach* Alle auf den blöden Reporter!!! *Weg zu ihm frei mach* *alle möglichen Leute auf ihn zustürmen ud sich auf ihn schmeißen und beschimpfen* Hoppala XD" Ich hoffe das neue Kapitel gefällt ebenso |3~
 

Sweet-Akane: Sie können sich eben doch nicht ewig streiten. Ein Herz und eine Seele XD Auch wenns ganz ohne Streit wohl auch nicht gehen wird xD" Tja~ nu erfährst du ja, was unsere Freunde dieses Mal wieder erleben. Und das ist doch mal wieder so einiges XDDDD
 

Wir danken euch wie immer und hoffen es gefääää~llt!!!

Viel Spaß damit ^.~
 


 


 

Kapitel 35 – Special: Vampire gibt es doch!
 

Die Fahrt blieb ruhig und ausnahmsweise schienen keine Probleme aufzutauchen. Niemand, der ihnen die Fahrt vergraulte, kein Verirren, keine komischen Menschen, die meinten, man dürfe nicht mehr weiterfahren. Und so verging die Zeit relativ schnell und die Sonne stieg an den Himmel, bedeckte die Landschaft mit ihren Strahlen, wog sie in Sicherheit und nährte sie mit Licht und Wärme. So war es nun wieder recht warm in den Autos und Katsuya hatte das Fenster etwas heruntergedreht, so dass ein gewaltiger Zug entstanden war, ihnen eine Menge an frischer Luft brachte, jedoch manchmal auch etwas zu viel an Luft hereinkam, was auch nicht unbedingt gesund war. Doch dies bemerkte der Blondschopf gar nicht mehr, war wieder eingeschlafen, da sie doch noch spät ins Bett und schließlich wieder früh aufgestanden waren, lächelte leicht. Und sie fuhren und fuhren und fuhren...

Und wenn sie sich nicht verfahren hätten, wären sie irgendwann in Griechenland angekommen, doch leider kennt man das ja schon, irgendwie kam diese Gruppe nie ohne Probleme von A nach B und so wurde es schließlich Nacht und sie waren gerade mitten in einem düsteren Wald, als plötzlich im blauen Auto ein Lämpchen zu blinken begann, erst nur ab und zu aufflackerte, schließlich dauerhaft dort blieb und am Ende das Auto einfach ausging und jegliche Weiterbewegung verweigerte.

"Warum halten wir?", kam es nun etwas verwirrt von dem Blonden, der nach all er Zeit wieder wach war, immerhin hatte er den Schlaf ja am Tag nachgeholt, musterte nun Kim, die hinter dem Steuer saß, wollte eigentlich nicht länger als nötig in diesem komischen Wald bleiben, der nicht einmal auf der Karte verzeichnet war.

"Weil... das Auto angehalten hat...", kam es schließlich. "Und weil hier so etwas mir sagt, dass.... Seto, was sagt einem diese Lampe?"

"Du meinst die beiden Lampen", wurde die Rothaarige korrigiert. "Die eine sagt dir, dass du schon vor einer Ewigkeit hättest tanken sollen und die andere, dass unsere Zündkerzen im Allerwertesten sind und wir neue brauchen..."

"Ich hab noch Kerzen im Rucksack gehen die auch?", kam es schließlich fragend von Sabrina, die nur halb zugehört hatte und nur vernommen hatte, dass jemand Kerzen brauchte, sich jedoch nun auch wunderte, weshalb sie standen. Nicht, dass es hier ganz schön war im finsteren Wald, aber.... es war grausig!

"Ähm... nein...", grummelte Kim nur, stieg schließlich aus dem Auto aus und ging zu dem anderen Auto, berichtete dort über ihre Situation, mit der Folge, dass das andere Auto kurze Zeit später am Blauen vorbeifuhr weiter in die Nacht hinein und auf der Suche nach einer Tankstelle, wo man Benzin und Zündkerzen bekommen konnte. Derweil war die Rothaarige wieder zurück gekommen, hing nun in der Tür.

"Was machen wir jetzt?" Katsuya hatte sich derweil an das Fenster mit dem Kopf gelehnt, grummelte vor sich hin, hatte keine Lust hier festzuhängen und hoffte, dass die anderen bald wieder da waren und sie endlich weiter konnten. Das Grummeln verstärkte sich nur noch etwas, als sich kleine Perlen an der Fensterscheibe bildeten, immer mehr davon auftraten und das Fenster mit einigen Wassertropfen anhäuften, die kleine Gruppe darauf aufmerksam machte, dass es anfing zu regnen. Eine wundervolle Nachricht, wenn man sich gerne im Regen befand. Aber wenigstens hatten sie das Auto noch, was den Blonden nicht daran hinderte ein 'Na toll' zu grummeln. Die anderen Mitfahrer waren ebenso begeistert, merkte man doch von Minute zu Minute eine weitere Abkühlung und so wurde es bald wirklich kalt in dem kleinen Fahrzeug.

"Was machen wir jetzt?", wurde die Frage von Kim erneut wiederholt.

"Wenn wir nicht erfrieren wollen, dann... keine Ahnung..." Sabrina und Mokuba hatten schon angefangen zu frieren und auch Katsuya hatte inzwischen seine Arme um seinen eigenen Körper geschlungen, ließ seinen Kopf noch immer an dem Fenster ruhen, seufzte leise. Ja, wenn sie wirklich nicht erfrieren wollte, musste wirklich etwas geschehen.

"Das Auto könnte wieder gehen, wie durch ein Wunder, wir erfrieren einfach nicht, es wird auf wundersame Weise wieder wärmer, die anderen kommen zurück.. oder.... oder.... wir gehen in das Schloß da vorne", zählte der Blondschopf auf, hatte sich dabei umgesehen und schließlich dieses merkwürdige Schloß entdeckt, es jedoch auch sogleich wieder als Fatamorgana abgestempelt und blickte nun wieder auf die andere Seite, sah dem Regen beim Fallen auf die Erde zu.

"Schloß?", echote der Wagen im Chor.

"Ein Schloß in Rumänien, in Transilvanien... im Reich der Vampire...", ein freudiges Grinsen war in die grauen Augen der Rothaarigen gestiegen, gefiel ihr die Idee doch. Wann hatte man vielleicht schon mal die Chance einen Vampir zu treffen und bei allem, was ihnen bisher passiert war, war dies sicher nicht mehr unausschließbar, selbst, wenn Seto sofort mit einem "Es gibt keine Vampire." dagegen gehalten hatte.

"Ihr wollt doch nicht wirklich in dieses Schloß", gab die Blonde in dem Auto schließlich etwas zu bedenken, nachdem auch sie sich dieses Gebilde angesehen hatte und zugeben musste, dass es doch recht merkwürdig und auch furchteinflößend wirkte.

"Gegenfrage: Willst du erfrieren?", eine hochgezogene Augenbraue traf Sabrina, während Seto bereits den Wagen verlassen hatte. Die Fenster des Schloßes waren schließlich beleuchtet, was ja bedeuten musste, dass dort jemand lebte und sie dort höchst wahrscheinlich Unterschlupf bekommen würden. Sabrina hatte zunächst etwas gezögert, seufzte dann aber und begab sich auch in die nasse Kälte, dicht gefolgt von Mokuba, der etwas quietschte, als er von dem prasselnden Regen getroffen wurde. Jounochi hatte der Unterhaltung nicht mehr wirklich gelauscht, mehr Aufmerksamkeit dem Regen geschenkt und war etwas in seinen Gedanken verschwunden, war somit nun auch nicht ausgestiegen, blickte nur weiterhin nach draußen und sah in die dunkle Finsternis, bis sein Freund die Autotür öffnete, ihm ein kleines Lächeln schenkte.

"Kommst du, Schatz?" Und so folgte auch von der Seite des Kleineren ein kleines Lächeln, ehe er nickte und aus dem Wagen stieg, sofort einige seiner Strähnen in sein Gesicht hingen, nachdem sie mit dem Nass Bekanntschaft machten, was ihn nur zu einem Grummeln brachte. Seine Haare taten aber auch nie das, was er wollte. Seto legte seinem Freund seinen Mantel um die Schultern, holte dann noch aus dem Kofferraum eine Jacke, die er Mokuba um die Schultern legte, damit dieser nicht fror und vielleicht krank wurde. So machten sie sich auf den Weg zum Schloß, mussten dazu den Berg hinauf, woraufhin auch schon die ersten Personen durch den matschigen Weg auf eben diesem ausrutschten. Sogar Seto hatte schließlich seine Ladung Schlamm an den Knien, jedoch kam das Schloß immer näher und schließlich standen sie vor dem imposanten Gebäude, wobei ihnen die ganze Zeit ein Raunen im Ohr war.

"Seid bereit, es sieht ganz so aus,

Als wär’ die Warterei endlich vorbei.

Seid bereit, Leben kommt ins Haus,

Seit Wochen nichts und jetzt sind es gleich

Fünf!

Seid bereit, endlich eine neue erfreuliche,

abscheuliche Grundlosigkeit.

Seid bereit, es ist soweit, es gibt was zu

beißen für den Zahn der Zeit.

Seid bereit, endlich einmal ein Besuch mit

Lebensart, fünf Menschen mit Niveau.

Seid bereit, sonst trotteln nur Bauern her mit

Dreck am Hals und dumm wie Bohnenstroh

Seid bereit, endlich eine schicke, entzückende,

bedrückende Perversität.

Seid bereit, in kurzer Zeit: es gibt was zu

beißen für den Zahn."

Nicht gerade beruhigend, wenn man sich die Worte genau in den Sinn kommen ließ und ordentlich darüber nachdachte. So musterte Sabrina das Schloß etwas genauer, Mokuba kuschelte sich weiter in seine Jacke, während Katsuya unbewusst seine Hand zu Setos hatte wandern lassen, diese leicht umschloss. Nicht, dass diese drei ein wenig Unwohlsein in ihrer Magengegend verspürten, aber je näher sie diesem Schloss kamen, desto ungewisser erschien ihnen die gute Idee. Seto strich beruhigend über den Handrücken des Jüngeren, musterte das Schloß ebenfalls. Na schön, es war irgendwie unheimlich, trotzdem war es nur ein Schloß mit wohl auch ganz normalen Bewohnern, von denen nun einer aus dem großen Tor trat, vor dem die fünf Freunde nun standen.

"Wohl der Nacht,

die mir die Freude macht

Besucher herzuführ’n.

Meine Herrn,

ich sehe Gäste gern.

Sie müssen sich nicht zier'n.

Die Furcht ist mein Mantel,

die Nacht mein Revier.

Ich bin Graf von Krolock,

dieses Schloss gehört mir.

Wohl der Nacht,

die uns bewahrt davor

das Hässliche zu sehn.

Sie rührt sacht an dunkle Träume

und lässt Totes aufersteh’n.

Folgt mir nach in meine Dunkelheit,

um nie mehr fortzugeh’n!

Denn wer sich aus freien Stücken

zu mir gesellt,

soll Antwort erhalten auf Fragen,

die er nicht stellt.

Ich weih euch ein

ins Mysterium meiner Welt.

Müde von der Einsamkeit

ersehne ich Besuch.

Zukunft ist Vergangenheit

und Gegenwart ist Fluch.

Endlos ist das Meer der Zeit.

Doch man kann nur am Ufer leben.

Von der Krankheit der Traurigkeit

kann es keine Erlösung geben.

Ahähähä!", alle fuhren ein wenig zusammen bei diesem Lachen, klang es doch irgendwie grausig. Und so wurde schließlich Seto nach vorne gestupst, sollte mit dem bleichen, silberhaarigen Herren sprechen.

"Nichts für ungut, Exzellenz.

Wir sind rein zufällig hier vorbeigekommen

und wollen eben nur einen kleinen Blick

auf ihr prächtiges Anwesen werfen.

Spätes dreizehntes Jahrhundert,

wenn ich nicht irre?", kam es erst einmal. Die restlichen Freunde versuchten ein paar Blicke zu erhaschen, um zu erfahren womit sie es nun zu tun hatten und hofften, dass sie vielleicht ein paar Stunden in dem Gebäude bleiben konnten. Dieses zeugte zwar nicht gerade von einer angenehmen Atmosphäre, doch immer noch besser als zu erfrieren und somit im Auto sitzen zu bleiben und auf die anderen zu warten. Jounochi stand dicht hinter seinem Freund, hatte seine Hände auf dessen Rücken abgelegt und musterte den Fremden irritiert und dennoch neugierig, fragte sich, wo sie gelandet waren und vor allem, wer genau vor ihnen stand.

"Ja, ich sehe, ein Mann von Bildung. Mit wem habe ich das Vergnügen?", war die höfliche Erwiderung. Auch, wenn dieser Graf, wie er sich ja selbst nannte, nicht vertrauenserweckend wirkte, so hatte er doch eine gewisse Höflichkeit an sich, die einen etwas mehr Hoffnung fassen ließ, während Kim immer näher vor einem ungläubigen Ausruf stand.

"Seto Kaiba... aus Domino", entgegnete Seto in ebenso höflichen Tonfall. Schließlich wollten sie hier ja einige Zeit verbringen und dazu war es wohl nötig, so höflich zu sein, wie es eben ging.

"Der Seto Kaiba?", erstaunt musterten die rotstichigen Augen den Braunhaarigen.

"Sie haben von mir gehört?", war die Gegenfrage, die eher unüberrascht über die Lippen des Firmenchefs kam. Schließlich gab es wenige Menschen, die ihn nicht kannten. Und so nickte auch Ihre Exzellenz, wirkte noch ein wenig erfreuter.

"Wir hatten eine Autopanne und wollten fragen, ob wir vielleicht für ein paar Stunden hier Unterschlupf bekommen könnten, bis unsere Freunde wieder da sind", trug Seto nun ihr Anliegen vor. Den Restlichen, außer Kim, schien die Idee von mal zu mal schlechter, wirkte der Fremde doch etwas unheimlich und wer nannte sich schon heutzutage noch Graf? So hatten sich die Hände des Blondschopfes etwas in Setos Pullover gegriffen und hielten sich einerseits daran fetst, lieferten andererseits dem Besitzers des Pullovers die Sicherheit, dass er immer hinter ihm stand. Mokuba blickte sich etwas verunsichert, aber auch neugierig um, hatte noch nie so etwas gesehen, wusste nicht, wie er es einzuordnen hatte und Sabrina musterte kurz ihre Freundin, die ein kleines Grinsen auf den Lippen hatte, seufzte daraufhin nur.

"Natürlich", ein charmantes Lächeln erschien auf den Lippen des Grafen. Seto erwiderte das Lächeln, hatte unbemerkt eine Hand ein Stück nach hinten wandern lassen, so dass er nun Katsuya berühren konnte und streichelte ihn leicht. Der Blondschopf fühlte sich dadurch nun schon etwas wohler, wusste immerhin nicht, wie er das nun einzuordnen hatte und ob man dem Fremden wirklich trauen konnte. Doch lange konnte der Junge auch nicht mehr darüber nachdenken, denn schon wurde die Türe nur noch weiter geöffnet und der Graf ließ die Freunde in sein trautes Heim treten, führte sie durch einen Gang, der für die Freunde recht alt, aber dennoch geschmackvoll eingerichtet erschien. Wie sagte man doch immer so schön? Außen pfui, Innen hui.

"Wer ist dieser Jüngling?", kam auf einmal mit einem Blick auf Katsuya die Frage des Grafen. Katsuya war durch die plötzliche Frage etwas überrascht, brauchte erst einmal eine kurze Weile, bis er feststellte, dass auch wirklich er damit gemeint war, lächelte dann etwas irritiert, dennoch höflich, es war schließlich keine Selbstverständlichkeit, dass man bei Fremden unterkam.

"Ich heiße Katsuya Jounochi...", antwortete er also, wollte nicht unhöflich wirken. Von Krolock lächelte und deutete dann auf einen blaßen großgewachsenen Jungen mit langen Haaren: "Dies ist mein Sohn Herbert. Er freut sich bestimmt. Ihr werdet bald Freunde sein."

"Endlich jemand, der mir die Langeweile nimmt!", mit einem erstaunlich schwulen Gang kam der Sohn des Grafen auf den Blonden zu, musterte ihn. Dieser fühlte sich durch die annähernden Blicke des Jungen nicht gerade wohlt, trat einen kleinen Schritt zurück und wich den Blicken so wenigstens ein wenig aus, musterte den Sohn des Herren etwas skeptisch. Irgendwie wurden ihm die Personen von mal zu Mal merkwürdiger und auch unangenehmer.

"Ähm.. guten Abend, freut mich dich kennen zu lernen", kam es dennoch nach einiger Zeit von dem Blonden, der noch immer versuchte höflich zu bleiben.

"Pardon", ging Seto schließlich dazwischen, merkte er doch, wie unwohl Katsuya sich fühlte und ihn selbst erfasste bereits eine leichte Eifersucht. "Ich vergaß ganz, wie spät es ist. Sie sind doch sicher müde..."

"Ich bin...", begann der Graf.

"Ein Nachtvogel. Tagsüber nicht zu gebrauchen", führte Kim den Satz fort. Langsam kam sie sich immer verarschter vor. Auch Sabrina fand das allmählich etwas komisch und sicher nicht mehr lustig. Zumal es auch etwas unheimlich war, dass einem einige Sätze doch schon recht bekannt vorkamen. Doch was sollten sie schon tun? Wieder hinaus in die Kälte und erfrieren? Wohl eher nicht. Das wäre eine schlechte Idee gewesen. Mokuba sah sich währenddessen alles genau an, fand das alte Gebäude interessant und an manchen Stellen doch recht makaber. Wer besaß schon Fledermausstatuen? Aber gut, über Geschmäcker ließ sich ja gewöhnlich streiten. Der Blondschopf der Gruppe war derweil etwas erleichterter, als sein Freund nun wieder etwas mehr in seiner Nähe war, trat noch einen Schritt weiter an diesen heran, fühlte sich in dessen Nähe einfach wohler. Graf von Krolock lachte erneut, als plötzlich ein lautes "Koukol" von ihm zu hören war.

"Koukol wird Sie auf ihr Zimmer führen." Und wieder lief den Freunden ein leichter Schauer über den Rücken. Der Mann schien ihnen von Minute zu Minute unergründlicher und auch wenn er doch recht freundlich wirkte, so konnte man nie wissen, wo man nun bei diesem Fremden stand. Es dauerte jedoch nicht lange bis der weitere Herr auch erschien und die kleine Gruppe dazu deutete ihm zu folgen. Und so folgten sie dem Buckligen, bekamen schließlich zwei Zimmer, in denen viele Kerzen brannten. Die Zimmer waren gleich eingerichtet und so musterten die Freunde, jeweils ihr Zimmer, etwas genauer. Es war recht altmodisch eingerichtet und versprühte daher eine gewisse älterliche Atmosphäre, die durch die wohlhabende Einrichtung jedoch auch wieder edel wirkte und keinesfalls heruntergekommen. Unbewusst hatte Katsuya nach Setos Hand gegriffen, sah sich so weiter um, versuchte einordnen zu können, ob es eine gute Idee war hierher zu kommen oder nicht. Kurze Zeit später führte Seto ihn auch schon zum Bett, drückte ihn zärtlich auf dieses, blieb dann jedoch vor ihm stehen, strich ihm beruhigend durch die Haare.

"Dir gefällt's hier nicht, oder?", fragte er leise. Seufzend lehnte sich der Angesprochene an die Hand des Freundes, schloss kurz die Augen, um sich zu besinnen, nur um diese kurz darauf dann auch schon wieder zu öffnen und in die Saphire des Größeren zu blicken.

"Ich weiß nicht. Es kommt mir nur alles so.... so.... komisch vor...", antwortete Katsuya schließlich, wusste selbst nicht, wie er das mulmige Gefühl in seiner Magengegend beschreiben sollte.

"Mir auch", seufzte Seto leise. "Aber es ist ja nur für eine Nacht..."

"Ja.... nur eine Nacht....", murmelte der Blondschopf eher etwas nachdenklich vor sich hin, blickte sich dabei weiter um und versuchte weiterhin jedes Detail des Zimmers zu erkennen und einordnen zu können. Sicher, es war nur eine Nacht. Doch selbst in einer Nacht konnte eine Menge geschehen und gerade diese Tatsache ließ das Unbehagen in dem Jüngeren wachsen. Er hatte kein gutes Gefühl bei der ganzen Sache. Schließlich legte sich Seto aufs Bett, winkte seinem Freund, dass er zu ihm kommen sollte und breitete einladend die Arme aus. Durch diese Geste verschwand der zunächst nachdenkliche Blick des Kleineren wieder von dem Gesicht und wechselte sich mit einem leichten Lächeln ab. Das Herz Katsuyas schlug etwas schneller und schließlich begab er sich zu seinem Freund, krabbelte zu diesem auf das Bett und schmiegte sich an diesen, ließ nicht lange auf sich warten und schlang seine Arme um Seto. Normalerweise kannte man den jungen Firmenchef nur ernst und kühl. Daher war es gerade für Katsuya etwas Besonderes, wenn er ihn von einer anderen Seite erleben durfte, dessen Liebe und Freundlichkeit zu spüren bekam und wusste, dass selbst der sonst so harte Chef der Kaiba Corporation manchmal ein wenig kuschelbedürftig war, was ihn nun zu einem leisen Kichern brachte. Und so legte Seto seine Arme um den Jüngeren, kraulte ihn sanft im Nacken und hauchte einen kleinen Kuss auf die Stirn.

„Ich liebe dich“, flüsterte er leise, versuchte ihm ein wenig das Unbehagen der fremden und doch sehr mystriösen Umgebung zu nehmen. Dies geschah durch Setos Nähe auch recht schnell und ein kleines Lächeln legte sich auf die Lippen des Jüngeren, hauchte ein leises 'Ich dich auch... sehr' und schmiegte sich glücklich und zufrieden an seinen Freund, wusste, dass ihm in dessen Nähe nichts geschehen konnte. Doch schon bald wurde ihre Zweisamkeit gestört, als es an der Tür klopfte und wenig später der bucklige Butler des Grafen den Raum betrat, ihnen etwas zu trinken darbot und mit einem „Ich wünsche eine angenehme Nachtruhe“ wieder entschwand. Der Blondschopf hatte sich durch das Auftreten des Mannes im Bett etwas aufgerichtet, krabbelte schließlich davon herunter und besah sich die beiden Getränke. Die Tassen waren mit einem warmen Kakao und Kaffee gefüllt, ließen ein kleines Lächeln auf den Lippen des Jüngeren erscheinen. Vielleicht war es hier ja doch gar nicht so schlimm, wie er dachte und etwas Warmes zu trinken tat ihm nun sicher auch gut. So nahm Katsuya den Becher mit der heißen Schokolade und dem Kaffee in die Hand und tapste mit den beiden Getränken zurück zum Bett, setzte sich neben seinen Freund und schenkte diesem ein Lächeln, bot ihm den Kaffee an, den er selbst nicht wirklich mochte, jedoch wusste, dass Seto diesen recht häufig zu sich nahm, was, in Anbetracht so mancher langen Nächte durch die Arbeit, ja auch verständlich war. Doch Seto behielt den Becher vorerst in der Hand, fehlte ihm doch irgendwie momentan die Lust auf dieses Getränk, schließlich wollten sie ja auch schlafen und, wenn er jetzt Kaffee trank, würde er sicher die ganze Nacht nicht zur Ruhe kommen. Der Blondschopf jedoch nahm einen Schluck von dem heißen Getränk, ließ dieses in seinen Magen wandern und seufzte zufrieden, wärmte es ihn doch auch von innen heraus. So nahm er noch einen zweiten Schluck und lächelte noch immer zufrieden, fühlte sich recht schnell jedoch auch immer schlaffer. Seine Augen schienen ihm nicht mehr zu gehorchen und sanken immer wieder, bis er schließlich ganz einschlief, einfach nach vorne an seinen Freund kippte und tief und fest schlief. Seto hatte gerade noch die Tasse zu fassen bekommen, bevor diese ihren Inhalt auf dem Bett verteilte, und stellte diese nun auf den schönen Buchennachttisch, legte sich dann hin und zog seinen Freund, der noch immer an ihm gelehnt schlief, in seine Arme, schloss ebenfalls die Augen und wartete darauf, dass auch ihn der Schlaf besuchen kam. Der Blondschopf schlief währenddessen schon tief und fest, bemerkte nichts mehr um sich herum, kuschelte sich nur noch etwas mehr an seinen Freund, bemerkte nicht einmal, wie dieser auch bald einschlief, bemerkte jedoch noch weniger, wie dieser dann irgendwann verschwand, ihn alleine zurückließ, schlief einfach seelenruhig weiter, während der Braunhaarige fragwürdigen Geräuschen folgte, merkwürdigem Rufen, welches ihn zu rufen schien, finden wollte. Katsuya schlief noch eine ganze Weile weiter, konnte dieses Mal selbst ohne die Anwesenheit des Freundes schlafen, bekam nichts mehr mit, bis der Schlaf, der ihn so plötzlich überfallen hatte, wieder losließ, er kurz blinzelte und sich müde aufrichtete. Verschlafen blickte sich Jounochi um, musterte das Zimmer und musste sich erst einmal orientieren, bis ihm wieder einfiel, dass er ja hier mit den anderen im Schloß war und wohl nach einigen Schlucken Kakao eingeschlafen sein musste. Mit einem leichten Lächeln wand er seinen Blick somit nun auf die andere Betthälfte, wobei ihm das Lächeln jedoch sofort wieder verging, die Person, die er dort erwartet hatte, nicht vorfand. Etwas suchend sahen sich die Bernsteine um und er wartete noch einige Minuten, hoffte, dass Seto vielleicht nur auf Klo war und wiederkam, musste jedoch feststellen, dass nichts von dem eintraf, der Jungunternehmer einfach nicht zurück in dieses Zimmer kam. Etwas unruhig setzten sich die Füße des Jungen auf dem kühlen Boden auf, trugen ihn bis hin zur Tür, die schon nach kurzer Zeit geöffnet war, ließen Katsuya suchend in dem dunklen Gang umherblicken. Viele alte Gemälde waren in dem nur wenig beleuchteten Gang zu erkennen. Doch nirgends schien sich der Firmenchef aufzuhalten.

„Seto?“, rief der Blonde daher einmal in den Gang, lauschte nach seinen Worten auf, versuchte einen Anhaltspunkt zu finden. „Setoooo~?“

Doch Seto blieb unauffindbar, hörte in diesem Moment auch nicht einmal den Ruf des Freundes, folgte nur jener schmeichelnder Stimme, die ihn rief, lief immer weiter durch die finsteren Gänge des Schloßes und ließ sich weiter rufen und in die tiefsten Tiefen des Gebäudes führen.
 

„Kim! Sabrina! Mokuba!“ Mit einem lauten Rumsen war die Tür der drei Personen im Nebenzimmer aufgeschlagen wurden und kurz darauf hörte man auch schon einen lauten Aufschrei, schien derjenige, der die drei gerufen hatte, doch somit nun über irgendetwas gestolpert zu sein, lag grummelnd auf dem Boden und hatte seine blonden Strähnen in seinem Gesicht hängen. Es war mehr der Knall der gegen die Wand schlagenden Tür und der Aufschrei, der die beiden Mädchen und den Jungen wirklich weckte und weniger der Ruf ihrer Namen gewesen, hatten doch alle drei bereits im Bett gelegen und relativ friedlich geschlafen, hatten sich nun halbwegs aufgerichtet und blickten verschlafen und fragend zu dem Blonden, der noch immer am Boden lag. Dieser musste sich ersteinmal aufrappel, rieb sich den Hinterkopf und grummelte noch immer vor sich hin, ehe die Bernsteine sich wieder aufrichteten, die drei Gestalten im Bett besorgt musterten.

„Habt ihr Seto gesehen?“, kam es schließlich mit reichlicher Sorge im Unterton Katsuyas, der hoffend zu den Kleineren blickte, allmählich wirklich nicht mehr wusste, wo er seinen Freund noch suchen sollte, sich wirklich Sorgen machte, zumal er sich auch nicht erklären konnte, weshalb er vorhin einfach so eingeschlafen war, ihm dies alles allmählich immer merkwürdiger und unheimlicher vorkam.

„Nein, ist er nicht bei dir?“, war die ein wenig später kommende Antwort, da alle noch müde waren und erstmal verstehen mussten, was dieser von ihnen wollte, denn dies war doch eine Frage, die sie alle nicht wirklich erwartet hatten, waren die beiden Liebenden in den vergangenen Wochen doch meistens unzertrennlich gewesen und es war wirklich eine Seltenheit, wenn man mal einem alleine begegnete.

„Nein! Sonst hätte ich doch nicht gefragt! Er ist nicht mehr da!“, kam es nun etwas aufgebrachter von dem Älteren, der nun näher an das Bett der Freunde getreten war, diese nur noch etwas besorgter musterte.

„Wie? Er ist nicht mehr da? Wo ist er denn?“, kam es noch immer nicht ganz wach von Sabrina. Etwas ungläubig musterte der Angesprochene das blonde Mädchen nun, seufzte dann nur leise, immerhin war er doch hierher gekommen, um eben die Antwort darauf zu erfahren.

„Er ist halt nicht mehr da. Vorhin hatte uns dieser Koukol etwas zu Trinken gebracht und nachdem ich etwas getrunken hatte, war ich eingeschlafen, was ich noch immer merkwürdig finde, aber egal. Jedenfalls lag Seto nicht mehr im Bett, nachdem ich wieder aufgewacht bin. Und er scheint auch nicht in der Nähe zu sein, sonst hätte er mein Rufen ja gehört. Also... wenn ihr ihn seht, dann behaltet ihn ja im Auge, ich geh jetzt weitersuchen“, entgegnete der Blondschopf schließlich, schenkte noch allen ein Lächeln und wollte sich wieder auf die Suche begeben.

„Du gehst suchen? In einem Gebäude, dass mindestens an die 200 Zimmer hat? Nichts da, ich komm mit“, wurde der Blondschopf jedoch von Kim aufgehalten. Ein Vermisster reichte schließlich, da mussten sie nicht auch noch Katsuya verlieren. Außerdem war es sehr unlogisch, dass Seto nicht ebenfalls seinen Freund würde suchen gehen, wenn er erfuhr, dass dieser ihn suchte, was eh nur zu einem Verschwinden von beiden im Endeffekt führen würde. Und so machten sich die beiden auf den Weg, wobei Katsuya recht schnell durch den Gang ging, seinen Freund wiederfinden wollte, um die immer weiter aufkommende Sorge verbannen zu können. Das Schloß war ihm nun einmal schon von Anfang an recht unheimlich vorgekommen und auch dessen Bewohner konnte er bisher nicht einordnen, wobei Setos Verschwinden nun nicht unbedingt zur Sympathie diesen Leuten gegenüber beiführte. Immer weiter schritt der Blondschopf daher durch die dunklen Gänge, rief seinen Freund immer wieder mal und hoffte, ihn bald wieder zu finden.

„Katsuya, jetzt warte“, wurde ihm jedoch bald zugerufen und kurze Zeit später hatte das rothaarige Mädchen zu ihm aufgeschlossen. „Wenn du so rennst, werden wir Seto auch nicht finden...“

„Aber irgendwo muss er doch sein!“, kam es nur besorgt von dem Älteren, der ernst und dennoch etwas niedergeschlagen in die grauen Augen blickte, schließlich leise seufzte. Er hatte den Braunhaarigen noch nie einfach so verloren und normalerweise ging dieser auch nicht einfach und kam dann nicht bald wieder zurück, was die Sorgen nur immer weiter aufkeimen ließ.

„Aber es ist trotzdem besser, wenn wir langsamer gehen, dann hören wir vielleicht auch mehr als nur unsere eigenen Schritte“, war die Erwiderung und Kim legte Katsuya beruhigend eine Hand auf die Schulter, ließ sie dann zu dessen Hand wandern und umschloss sie. So hatte das Mädchen auch die Garantie, dass der Blonde nicht wieder einfach so davonstürmte und sie am Ende vielleicht noch ganz alleine in einem dieser dunklen Gänge stand und keine Ahnung hatte, wo sie war.

„Na gut...“, murmelte der Angeprochene nur etwas leiser, seufzte erneut und machte sich dann zusammen mit Kim wieder auf den Weg, ging dieses Mal etwas langsamer, auch wenn man noch immer merken konnte, dass die Schritte doch etwas eiliger waren als sonst. Schließlich standen beide vor einer Tür, die sich etwas von den anderen abhob, mehr an Zierde und Eleganz besaß, Katsuya daher dazu beförderte sie langsam und zögernd zu öffnen und schließlich in den riesigen Saal, der mit vielen Regalen versehen war, zu treten, sich weiterhin suchend umzusehen. „Setooo~?“

„Bücher, Bücher, hunderttausend Bücher“, kam es jedoch plötzlich nur verzückt von Kim, die hinter Katsuya die Bibliothek betreten hatte, nun die vielen Werke musterte. Den Blonden schien diese Vielfalt an Bücher jedoch nicht sehr zu beeindrucken und er ging einfach weiter, wollte seinen Freund unter allen Umständen wiederfinden und sich nicht mit belanglosen Büchern abgeben, die ihm nun einmal bei der Suche auch nicht weiterhalfen.

„Nun komm schon, Kim. Wir müssen Seto endlich finden!“

„Aristoteles, Empedokles, Aeneas, Parmenides. Und Nikomachos, Diogenes, Antiochos, Maimonides! Schon beim Riechen spür´n wir die Weisheit der Griechen.“, immer begeisterter wurden die alten Bände gemustert und bestaunt, war Seto doch mehr oder weniger ein Nichts gegen die Weisheit von Aristoteles. Katsuya zog durch diese Worte nur eine Augenbraue hinauf, löste den Griff schließlich von Kim und wollte endlich weiter, wollte Seto finden und nicht weiter die Zeit in dieser Bücherei verschwenden, wer wusste schon, was der Firmenchef derweil nicht alles durchmachen musste.

„Nun komm schon! Wir müssen Seto finden!“

„Mark Aurel und Augustinus. Tacitus, Tibull, und Plato. Peregrinus und Taquinus. Caesar, Cicero und Cato. Schon beim Tasten wird man zum Enthusiasten!“, noch immer war Kim hin und weg, bemerkte Katsuya kaum noch, war wie einst Professor Abronsius im Tanz der Vampire gefangen von all dieser gebundenen Weisheit. Derweil schüttelte Jounochi nur ungläubig den Kopf, entfernte sich einfach immer mehr von der Rothaarigen und sah sich in dem Saal um, versuchte seinen Freund finden zu können, als er plötzlich ein Geräusch vernahm, in die Richtung ging, aus der es kam.

„Seto?“ Erneut vernahm der Blondschopf ein Geräusch, was darauf hinwies, dass sich jemand in der Nähe befand, beflügelte den Jungen nur weiterhin sich von Kim wegzubewegen, erblickte eine Tür und öffnete diese schließlich zögernd, trat in einen anderen Raum ein.

„Seto?“ Jedoch war dahinter nur ein weiterer Raum mit Büchern, diese jedoch schienen um einiges moderner und schließlich fiel dem Blondschopf ein Regal mit der Überschrift 'Liebeslektüre' besonders ins Auge, so dass er schließlich ein Buch herauszog und zu lesen begann.

„Ratgeber für Verliebte. Wie man ein Herz gewinnt.

Wenn Liebe in dir ist, dann klingt aus dir Musik. Wenn dein Moment hier ist, dann spricht für dich dein Blick. Und der Mensch den du magst, versteht was du sagst, und wärst du auch still. Dein Herz verrät, dass Liebe in dir ist, die nicht mehr schweigen will. Zeig einfach ehrlich, was sich in dir versteckt. Kein Wunsch ist gefährlich, wenn ihn die Liebe weckt. Und der Mensch den du liebst, wird spür´n was du giebst. Und die Hoffnung auf Glück vereinigt euch. Wenn Liebe in dir ist, dann halt sie nicht zurück.

Manchmal sagt ein Kuss mehr als tausend Worte...“, murmelte der Blonde nun die Worte, die in dem Buch standen interessiert und leise vor sich hin, fand dies gar nicht einmal so schlecht und hielt es sogar für recht überzeugend, wollte es gerade wieder beiseite legen, um Seto weiter suchen zu können, immerhin hatte dies doch nun eigentlich höchste Priorität, als er erneut ein Geräusch vernahm und kurz innehielt und ein leises fragendes 'Seto?' unsicher murmelte.

„Du musst zu mir nett sein, ich will dich verstehen. Was macht dich so blass, bist du krank?“, war jedoch nur die Antwort und ein kühler Finger strich über Nacken und Hals des Jungen. Dieser zurckte dadurch jedoch nur etwas zusammen, drehte sich nun erschrocken um und blickte zu dem jungen Mann hinauf, den er schon beim Betreten dieses Schlosses kennen gelernt hatte, rückte nur etwas unsicher von diesem weg, war so nur noch dichter an dem Regal hinter ihm.

„Mir geht’s gut, vielen Dank“, entgegnete Katsuya daher nun nur etwas unsicher, wollte, dass der Mann sich wieder von ihm entfernte, umklammerte das Buch in seiner Hand etwas fester.

„Aber ja, du hast Fieber, mein Freund. Du solltest im Bett sein“, ein besorgter Blick fiel auf den Jüngeren, während der Größere nun doch ein Stück beiseite trat. „Nein, was muss ich sehen? Du zitterst vor Angst.“

„Nein, ich zittere ganz bestimmt nicht“, kam es nur weiterhin von Jounochi, der sich noch etwas mehr an das Regal hinter sich drückte, diese wachsamen Augen, die auf ihm lagen, nur Unbehagen in ihm auslösten. „Ist denn Seto hier irgendwo?“, versuchte er das Thema somit umzulenken, wollte ja sowieso erfahren, wo dieser sich befand und vielleicht wusste es der Sohn des Grafen ja sogar.

„Du hast einen süßen Popo“, war jedoch nur die Erwiderung, hatte Herbert dieses Körperteil doch eben erst ausgiebig begutachten dürfen und fand es wunderschön.

„Seto Kaiba?“, hakte der Kleinere jedoch nur noch einmal nach, fühlte sich von Mal zu Mal unwohler.

„Und die Augen“, Herbert überging weiterhin die Frage, war ganz fasziniert von den braunen Bernsteinen des Jungen, konnte sich daran gar nicht sattsehen, rückte erneut ein Stück näher an Katsuya heran.

„Die Augen?“, murmelte der Angesprochene jedoch nur etwas ängstlicher, fühlte sich immer mehr in die Ecke gedrängt, denn durch die Nähe des Fremden konnte er nun nicht mehr nach vorne ausweichen und zurück konnte er auch nicht, da ihm das Regal dort im Wege stand. So klammerte er sich nur noch etwas mehr an das Buch, schluckte schwer und wollte sich irgendwie aus dieser misslichen Lage befreien.

„Die Wimpern so zart wie Fäden aus purem Gold! Heute Nacht ist Ball, ich lad dich ein. Seto wird auch da sein, aber mit dir im Arm werde ich im siebten Himmel sein“, lächelnd kam der Langhaarige noch näher, drückte sich verlangend an den Jüngeren, wobei ihm schließlich das Buch auffiel. „Ach, zeig mal, was liest du?“ der blonde Junge, der sich nur immer weiter bedrängt fühlt, murmelte nur leise 'Ein Buch', kam auch gar nicht mehr weiter und hielt das besagte Buch nur noch fester an sich gedrückt, schloss kurz die Augen, um sie dann wieder zu öffnen, blickte jedoch noch immer in die tiefroten Rubine seines Gegenübers, spürte, wie er sich immer unwohler während dieser Nähe fühlte, begann nun wirklich leicht zu zittern.

„Gedichte so...“, kam es lächelnd von Herbert. „Ich wusst es, ja siehst du, du bist verliebt, mein Freund, das es soetwas gibt, auch ich bin verliebt, nun rat mal in wen, ja, ich liebe dich, wenn Liebe in mir ist, dann kann ich nicht widerstehen.“ Mit dieser Bekundung wurde der Blonde auch schon auf den Boden gedrückt und sah Herbert über sich, was ihn nur noch mehr zum Zittern brachte, seine Augen ängstlich schloss und versuchte sich von dem Herr wieder zu befreien, dessen Griff jedoch recht stark war und keine Wehr zuließen, nicht einmal sein Gestrampel noch großartig etwas nützte, sein Brustkorb sich nur noch vor Angst schnell auf und ab bewegte.

„NEIN!“, war das einzige, was er noch laut herausbringen konnte, wünschte sich, dass er gar nicht erst in diesen Raum gegangen wäre.
 

„Hast du dir das gemerkt, Katsuya?“, war Kim schließlich mit ihrem Vortrag über Autoren und Epochen fertig, drehte sich nun zu dem Jüngeren um, musste jedoch nur noch mehr Bücher hinter sich feststellen, aber keinen Katsuya. „Katsuya?“ Fragend sah sich die Rothaarige um, konnte den Blondschopf aber nirgends entdecken, bis sie einen Schrei aus einem Nebenzimmer hörte, der doch sehr nach einem verzweifelten Blonden klang, diesem Schrei auch direkt nachging und schließlich Katsuya unter Herbert wiederfand, wobei der Langhaarige eindeutig im Begriff war, den Blonden gerade in den Hals beißen zu wollen.

„Runter von ihm“, kam jedoch sofort von dem Mädchen Hilfe, die ein langes Etwas, das sich merkwürdiger Weise als Regenschirm erwies und neben der Tür stand, ergriff und damit auf den Vampir zutrat, als dieser kein Zeichen der Rührung von sich gab mit dem Schirm ausholte und diesen auf den Hintern des Älteren niedersausen ließ. Dieser gab nur ein Knurren von sich, ließ aber schließlich von Katsuya ab, schien ein wenig erregt durch diesen Schlag, funkelte die weibliche Person jedoch an – ein Mann wäre ihm lieber gewesen. Trotzdem machte sich der Vampir mit einem 'Pöh' und einer äußerst schwulen und äußerst eitlen Bewegung davon, so dass Kim schließlich den Schirm fallen ließ und neben Katsuya niederkniete. Dieser atmete noch immer schwer und zitterte leicht, war jedoch froh endlich wieder niemanden über sich zu haben und richtete sich etwas auf, sah Kim besorgt und ängstlich an, schenkte ihr dennoch ein kleines und dankbares Lächeln, denn ohne sie, wäre er wohl wieder in eine Menge Ärger hineingerasselt.

„Hast du Seto gefunden?“, kam es dann jedoch auch schnell von dem Blonden, machte sich noch immer Sorgen. Das rothaarige Mädchen schüttelte den Kopf.

„Ist bei dir alles in Ordnung?“, war dagegen die Gegenfrage.

„Ja, geht schon, danke. Dieser merkwürdige Kerl meinte eben, dass Seto auf einem Ball sein würde“, meinte Katsuya schließlich überlegend, fragte sich, was genau Seto dort zu suchen hatte und wo dieser wohl stattfinden würde und vor allem, wie sie dort hinkamen und ob Herbert auch nicht gelogen hatte.

„Der Mitternachtsball“, seufzend sah Kim auf ihre Uhr. „Wir sollten zurück ins Zimmer und überlegen, wie wir Seto von dort wieder befreien können.“ Noch hatten sie zwei Stunden, bis der Ball beginnen würde und diese sollten sie wirklich nutzen und so wurde Katsuya im nächsten Moment auch schon eine Hand hingestreckt, um ihm aufzuhelfen. Dieser nahm die Hand dankend an, ließ sich aufhelfen und nickte dann leicht.

„Gut, dann lass uns gehen!“ Und so machten sich die beiden auf den Weg zurück, wobei der Blondschopf hoffte, dass sie Seto heil und unversehrt wiederfinden würden, denn ohne ihn... darüber wollte er wohl gar nicht erst nachdenken.
 

Ein wirklicher Plan war zwar bei der ganzen Überlegerei nicht zustande gekommen, trotzdem begaben sich die Freunde schließlich ausreichend eingekleidet mit Kleidern und Anzügen, die sie in einem Schrank gefunden hatten, zu jenem Ball, der in einem großen Tanzsaal stattfand. Schon von draußen war Musik zu hören und viele Gäste – wahrscheinlich alles Vampire – waren ebenfalls auf dem Weg dahin, so dass die nicht ganz so hellen Gestalten gar nicht groß auffielen und sie schließlich den Saal betraten, der mit vielen Kerzen erleuchtet war und sahen sie suchend um.

„Sieht ihn jemand?“ Ein schnelles Kopfschütteln war die erste Antwort von den restlichen Freunden, die sich allesamt umsahen, in dem großen Gewirr jedoch nicht viel erkennen konnten. Überall waren Personen um sie herum, Lachen und Gespräche waren zu hören und laute Musik erfüllte den Saal, ließen keine wirkliche Sicht für die Freunde darbieten, so dass Katsuya sich nun einfach durch die Massen drängte, Seto unbedingt finden wollte.

„Seid Willkommen, Brüder, in diesem Saal. Als wir versammelt war'n beim letzten Mal,

war unsre Mahlzeit ein Bauer, ausgemergelt und bleich. Ihr ward betrübt, aber ich sagte euch: Ist ein Jahr mager, wird das nächste Jahr reich!“, jegliche Bewegung in dem Saal war erstarrt, sogar Kim und Katsuya, die sich durch die Menge gedrängt hatten, waren stehen geblieben, hatten ihre Blicke auf den Grafen gerichtet, der eine lange Wendeltreppe hinunterkam, dabei die Gäste begrüßte. Und hinter ihm war: Seto, in einem blutroten Hemd, das sehr weit aufgeknöpft war und einen Großteil der markellosen Brust preisgab. Jedoch blickte sich der Jungunternehmer nicht um, sondern folgte mit leeren Augen dem Grafen. Dies ließ das Herz des Blondschopfes in dem Saal, einer der wenigen Menschen, nur einen kleinen Stich spüren und automatisch bewegten sich seine Füße vorwärts, versuchten wie von allein dem Freund näher zu kommen, achtete dennoch darauf, dass er nicht auffiel.

„Wir, die ewig leben, verzehrt die Sucht nach frischem Blut. Haben wir je davon genug?“, kam die Frage des Grafen an seine Gäste, die mit einem „Wir haben davon niemals je genug!“ antworteten, worauf der Dialog im nächsten Moment auch schon weiterging.

„Jedes Opfer, das uns nährt, vermehrt auch unsre Brut. Haben wir je davon genug?“

„Wir haben davon niemals je genug!“

„Doch ich heiße euch hoffen, wie von mir Prophezeit, ist ein Gast eingetroffen, geschmückt und bereit, sich der Dunkelheit zu weih'n: Eine Schönheit mit den Augen der Nacht, ein verwunschnes Sternenkind, zärtlich wie der Wind, und für mich bereit, verzaubert unsren Mitternachtsball. Doch er gehört nur mir! Keine Sorge, auch an euch ist gedacht, denn seit gestern abend sind, hier in meinem Labyrinth und für euch bestimmt, vier Sterbliche zum Bleiben verdammt – verdammt!“, nun wurde Seto näher zu dem Grafen gezogen und im Raum entstand nun allgemein Bewegung. So konnte sich auch Katsuya wieder schneller fortbewegen, schien dies alles noch immer nicht glauben zu können, befand sich nun ziemlich weit vorne, drängelte sich nur noch einmal an einem Vampirpärchen vorbei, was ihn strafend musterte und stand somit nun ganz vorne. „SETO!!!!“

Doch dieser reagierte gar nicht, ließ sich nur nach unten führen, schien die verzweifelten Worte seines Freundes gar nicht realisiert zu haben, blickte nur weiter leer geradeaus, zeigte keine Regung, im Gegenteil, als er mit dem Grafen an Katsuya vorbei zur Tanzfläche schritt, schob er ihn auch noch mit der Schulter aus dem Weg. Eine Weile stand der Blondschopf nur da, wusste nicht wie ihm geschah und sah dem Braunhaarigen einfach hinterher, konnte noch immer nicht glauben, dass sein Freund einfach weiterging, ihn nicht einmal bemerkt zu haben schien. Oder wollte er ihn nicht bemerken? Schnell schüttelte der Blonde den Kopf, lief dem Grafen und Seto hinterher und griff schließlich einfach nach dem Handgelenk seines Freundes, hielt ihn einfach fest und blickte ihn traurig an, konnte das alles nicht verstehen. „Seto“, kam es leiser als gewollt aus ihm heraus, denn sein Körper ließ nichts andere mehr zu. Doch obwohl sie sich jetzt eigentlich in die Augen sahen, war kein Erkennen, keine Liebe in den blauen Augen zu lesen. Nur Leere und der Befehl, weiterzugehen und mit dem Grafen zu tanzen. Doch dies schien den Blondschopf nicht von seinen Taten abzuhalten, hielt er den Firmenchef doch einfach immer weiter fest und wollte ihn gar nicht weiter gehen lassen, wollte endlich wieder mit ihm von diesem Ort verschwinden, auch wenn er sich inmitten der Vampire allmählich immer unwohler fühlte.

„Bitte Seto.... komm zurück“, murmelte er nur leise und schluchzend, drückte dessen Handgelenk nun schon fast zu fest, zwei Gebrochene Handgelenke wären sicher auch schön gewesen. Ein Hauch von Leben trat in die blauen Augen, verschwand bei einer Berührung des Grafen allerdings auch wieder und blickten nun wieder aus leeren Augen in die Richtung des Blonden, zeigte sonst aber keine Regung. Dies stimmte den Jüngeren nur noch trauriger und ließ allmählich die Tränen in seine Augen steigen, füllte sie mit den salzigen Perlen auf. Der Griff um Setos Handgelenk lockerte sich ein wenig und der Blick des Jungen senkte sich gen Boden, wobei dennoch ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen lag, den Anblick jedoch nur noch trauriger wirken ließ.

„Ich liebe dich, Seto“, murmelte Katsuya nur noch leise, wobei er den Griff gänzlich löste, sich jedoch auch die Tränen aus seinen Bernsteinen trennten, seine Wangen hinab zu Boden und auf Setos Handgelenk fielen, welches nicht mehr durch den Blondschopf zurückgehalten wurde, dieser nur noch regungslos in der Menge stand und die Tränen laufen ließ.

„Katsuya... was? Wie? Wo?“, hörte man auf einmal leise von Seto, dessen tiefe Meere Verwirrung, aber auch Sorge ausdrückten, jetzt wieder mit Leben gefüllt waren und eine Hand war bereits zur Wange des Blonden gewandert, strich darüber und die Tränen weg. „Warum? Was ist passiert?“ Durch die Stimme des Älteren hatte sich der Blick des Jüngeren nun auch wieder etwas erhoben, blickte mit den Tränen erfüllten und dennoch nun wieder erleichterten Bernsteinen zu dem Braunhaarigen hinauf, ehe sich der kleinere Körper in einem Ruck auf den Älteren begab, die Arme um diesen schlang und herzhaft schluchzte.

„Setooo~!“ Sofort legten sich auch die Arme des Größeren um den zierlichen Körper, streichelten sanft über den Rücken, während die Augen noch immer verwirrt durch die Menge schweiften und das meist doch sehr rationale Firmenchefgehirn keine Antwort auf die Frage fand, wie er hier herkam und was überhaupt passiert war und warum sein Freund so in Tränen aufgelöst sich an ihn klammerte. Nur eins war ihm klar, diese Gestalten um sie herum waren ihnen nun nicht mehr wirklich lieb gesonnen und schienen recht gierig und wollten sich wohl am Liebsten auf sie stürzen. Der Blondschopf klammerte sich derweil nur noch mehr an seinen Freund, wollte diesen, nun da er wieder bei Sinnen schien, gar nicht mehr fort lassen und schluchzte nur weiter, bemerkte gar nicht, wie die Vampire um sie herum nur immer näher kamen.

„Schatz?“, kam es schließlich leise von Seto, der zwar nichts dagegen hatte, wenn Katsuya seinen Gefühlen freien Lauf ließ, schließlich hatte es dem Blondschopf bisher immer gut getan, wenn er sich ausgeweint hatte, doch in ihrer momentanen Situation sollte er das vielleicht lieber auf später verschieben. So richtete sich der Blick des Angesprochenen nun auch wieder auf und realisierte erst jetzt, dass sie sich noch immer in der Menge befanden, die, wie er fand, allmählich etwas zu dicht an ihnen dran war, sie nur immer mehr einkreisten und anscheinend nicht mehr gehen lassen wollten. So versiegten auch die Tränen allmählich in dem Jüngeren und er schluckte etwas schwerer, griff automatisch etwas fester in Setos Hemd, an welches er sich noch immer klammerte, inzwischen jedoch eher aus Angst und nicht mehr aus Trauer.

„Seto.... ich glaube wir sollten... LAUFEN!!“ Und mit diesen Worten hatte der Blondschopf nach der Hand seines Freundes gegriffen und nahm seine Beine unter die Arme, lief so schnell er konnte und schaffte es sogar sich irgendwie durch die Menge zu winden, die durch das plötzlich Aufbrechen der 'Gäste' doch recht verwirrt erschienen. Seto folgte ihm im gleichen Tempo, überholte ihn schließlich und zog den Jüngeren so noch ein Stück hinter sich her. Auch die restlichen Drei waren am Laufen, wobei Sabrina und Mokuba sich eh an die Tür gestellt hatten und Kim sich geschickt durch die Menge gewühlt und schließlich zu den anderen Rennenden aufgeschlossen hatte, sie nun durch die verwinkelten Gänge liefen, jedoch keine rechte Ahnung hatten, wo eigentlich in diesem Gebäude der Ausgang war. Und so rannten sie und liefen und versuchten ihren gierigen Verfolgern zu entkommen, als Mokuba, der inzwischen ebenfalls von Seto gezogen wurde, mit einem Aufschrei hinter einen Wandteppich gezogen wurde, was die gesamte Gruppe zum Stoppen, Umdrehen und ebenfalls hinter dem Wandteppich verschwinden brachte. Vor ihnen erstreckte sich ein mit Fackeln erleuchteter Gang und neben Mokuba stand kaum größer oder älter als der Schwarzhaarige ein Vampirjunge, der sie lächelnd ansah, wobei seine scharfen Zähne zwar im Licht der Fackeln blitzten, ihn aber trotzdem dadurch nur noch niedlicher aussehen ließen. Etwas überrascht musterten die Freunde den Kleinen, wussten nicht recht, wie sie ihn einzuschätzen hatten, doch bald legte sich auf alle Gesichter ein kleines Lächeln, waren einfach nur froh, der gierigen Meute entkommen zu sein.

„Wenn ihr dem Gang folgt, kommt ihr direkt zur Straße“, wurde ihnen mitgeteilt, wobei sich das Grinsen noch etwas vertiefte. So wurde der Kleine noch einmal von Mokuba geknuddelt und bekam noch ein liebevolles Lächeln sowie ein allgemeines 'Danke', ehe sie sich auch schon auf den Weg machten, den langen dunklen Gang entlang liefen und einfach nur hofften heil wieder aus dem Schloß zu kommen. So liefen sie noch eine ganze Weile, der Gang führte zwar immer weiter bergab, trotzdem schien er endlos und man konnte nur wenige Meter nach vorne sehen, bevor er sich in der Dunkelheit verlor. Immer weiter und weiter führte der Gang die Freunde, doch ein Umdrehen blieb unmöglich, denn wer wusste schon, was nun hinter ihnen wartete? Wer versicherte ihnen, dass die Verfolger ihren Fluchtweg nicht schon erkannt hatten? So liefen die Freunde einfach immer weiter, wobei Katsuya zwischendurch den Händedruck verfestigte, sie nur immer weiter rannten, ihre Beine schon etwas langsamer durch die vielen Schritte wurden, der Atem aller sich beschleunigt hatte, Mokuba mehr oder weniger den Größeren nur noch hinterher stolperte. Dies merkte auch bald Seto, hielt dieser Mokuba doch an der Hand und zog ihn mehr als dass er spürte, dass sein kleiner Bruder neben ihm herlief. Und so wurde auch er langsamer, blieb schließlich stehen.

„Lasst... lasst uns eine Pause machen, damit wir ausruhen können“, kam es schwer atmend von dem Firmenchef. „Es bringt nichts, wenn wir nachher überhaupt keine Kraft mehr haben. Lieber eine Pause und dann sind wir wieder frischer, falls diese... Viecher“ - „Vampire“, kam die nicht beachtete Korrektur von Kim. - „uns doch weiter verfolgen.“

Und so nahmen alle erst einmal eine Pause ein, lehnten sich an die Wand oder stützten ihren Hände in die Knie, mussten erst einmal alle wieder Luft bekommen, sich wirklich etwas ausruhen.

„Hauptsache wir laufen ihnen nicht wieder über den Weg“, murmelte der Blondschopf schließlich leise, ließ sich dann ganz auf den Boden sinken und seufzte kurz. So etwas hatte er wirklich noch nie erlebt. Und er hatte schon eine Menge erlebt, das konnte man ihm schon glauben, immerhin war er Yuugis bester Freund, der bis vor einiger Zeit einen Pharao in seinem Körper leben hatte und oft genug von irgendwelchen Leuten oder Monstern aus dem Reich der Schatten aufeglauert wurde.

„Was ist eigentlich passiert?“, wollte Seto schließlich wissen, als sich der Atem aller Lebenden wieder halbwegs normalsiert hatte.

„Na ja... nachdem wir etwas getrunken hatten, bin ich doch eingeschlafen, wobei ich das wirklich noch immer nicht verstehe. So müde war ich gar nicht. Und als ich wieder aufgewacht bin, warst du nicht mehr da. Und dann haben Kim und ich dich gesucht und Kim ist in dieser Bibliothek nicht mehr aus dem Schwärmen gekommen, gutes Timing, und ich hab diesen komischen Herbert getroffen und... naja.. jedenfalls... dann wussten wir, dass du auf dem Ball sein wirst und wir wollten dich suchen und finden und das haben wir dann ja auch getan, wobei es eine ganze Weile gedauert hat, bis... bis du überhaupt gemerkt hattest, dass wir da sind und... dass ich.. vor dir stehe...“ Unweigerlich hatte der Körper des Blondschopfes wieder angefangen zu zittern, zum einen durch den kühlen Wind, der durch den Gang wehte und zum anderen durch die Erinnerung an Setos leeren Blick und die Tatsache, dass dieser ihn nicht einmal wahrgenommen hatte. So kniete sich Seto auch schon vor ihn, zog ihn sanft in die Arme und strich ihm beruhigend über den Rücken. Zwar verstand er nicht viel von dem, was Katsuya da eigentlich sagte, da er gerade mal den Anfang und das Ende wirklich mitbekommen hatte und so alles dazwischen nicht beurteilen musste.

„Tut mir Leid“, flüsterte er, wollte den Jüngeren beruhigen, auch, wenn er mit ihm noch darüber würde sprechen müssen, was mit diesem Herbert passiert war. „Da war eine Stimme, die hat mich gerufen und ich bin ihr gefolgt. Du hast ja geschlafen... und ich bin ihr immer weiter gefolgt... und dann... dann hab ich auf einmal dich wahrgenommen und gemerkt, dass du geweint hast und dann standst du ja auch in diesem Saal schon vor mir... und an das Dazwischen kann ich mich nicht mehr erinnern....“ Der Blondschopf konnte sich dies zwar ebenfalls nicht wirklich alles so genau vorstellen, doch es reichte ihm, dass sie es geschafft hatten Seto zu finden und bald aus diesem unheimlichen Schloß kamen, schüttelte dann nur leicht den Kopf und drückte sich nur noch etwas mehr an Seto, wollte diesen nie wieder irgendwo suchen müssen und nicht wissen, wo er sich befand und wie es ihm ging.

„Es war ja nicht deine Schuld...“, murmelte er daher nur leise, lehnte sich nur noch mehr an den Älteren, fühlte sich allein durch diese Nähe wieder besser. Seto seufzte, vielleicht hätte er der Stimme einfach nicht folgen sollen, dann wäre einiges vielleicht anders gelaufen, vielleicht... vielleicht... aber das Wichtigste war ja, dass sie jetzt fast in Sicherheit waren und ihnen hoffentlich auch nichts mehr geschehen würde. Und so konnten sich die Freunde noch eine Weile ausruhen, bis sie sich doch wieder auf den Weg machten und es auch nicht mehr lange dauerte, bis sie an einen Ausgang kamen. Sofort nahm die Kälte von draußen sie in Beschlag und der Atem aller bildete kleine Wölkchen in der Luft, ließ sie der Kälte nur noch mehr bewusst werden. Schnell machten sich die Freunde auf den Weg zu dem Auto, wobei Mokuba inzwischen zwischen Seto und Katsuya lief, so von beiden mehr oder weniger mitgezogen wurde und auch schneller vorankam mit seinen kleinen Beinen. Erleichterung machte sich nun auch in der kleinen Gruppe breit, als sie ein weiteres bekanntes Auto neben ihrem sahen und, gerade als sie ankamen, Honda die Motorhaube des blauen Auto herunterklappte.

„Ihr seht ja ganz schön angematscht aus“, war die sehr nette Begrüßung von Seiten des Braunhaarigen, der die inzwischen doch recht Schlamm verschmierte Kleidung der Anderen musterte, wobei sein Blick kurz fragend bei Setos seltsamer Tracht hängen blieb, hatte dieser doch nicht seine normalen Sachen unterbehalten und hatte so auch nicht den Anzug bzw. das Kleid ausziehen können, wie die anderen, als sie Pause gemacht hatten. Der zerzauste, abgehetzte Zustand der fünf Personen schien allerdings zwei anderen Personen aus dem roten Auto recht egal, hatte Kim doch kurze Zeit Shizuka um den Hals hängen und auch Atemu quietschte energisch von Yamis Schulter aus, wollte zu seiner Besitzerin. Der Größere der beiden Stachelhaarigen hatte auch nicht wirklich etwas dagegen, immerhin befand sich die Ratte nun schon lange genug bei ihm und war ehrlich gesagt froh, dass diese nun auch wieder zu ihrer Besitzerin wollte. Währenddessen hatte Katsuya einen vernichtenden Blick zu Honda geworfen, grummelte vor sich hin. Was wusste dieser denn auch schon, immerhin musste er sich nicht mit Vampiren abgeben und war gerade um sein Leben gerannt. Aber wenn er ehrlich war, das wollte er den Freunden auch nicht erzählen, würden sie diese Geschichte wahrscheinlich eh nicht glauben. So murmelte er nur ein 'Sieh dich doch erst einmal an“ und seufzte etwas, hob Mokuba dann wieder etwas mehr an, da dieser allmählich nicht mehr recht selbst stehen zu können schien, immer wieder mal leicht einknickte, kurze Zeit später von Seto auf den Arm genommen wurde, damit der erschöpfte Kleinere nun wirklich Ruhe fand und auch schlafen konnte.

„Immerhin hab ich schon euer Auto repariert“, war die Erwiderung von Honda. „Und ich wäre dafür, dass wir weiterfahren und nicht anhalten. Dieses Dorf war sehr seltsam. Überall hing Knoblauch und Kreuze... fast so, als wenn es in dieser Gegend Vampire geben würde.“ Ein amüsiertes Lachen war von dem Stachelhaarigen zu hören, wobei die fünf, die ja Bekanntschaft mit diesen netten Gesellen gemacht hatten, sich nur verstehend anblickten. Sie würden den Anderen nichts sagen über ihr Gott sei Dank gerade eben so überlebtes Abenteuer mit Graf von Krolock, Herbert und dem kleinen Vampirjungen.
 

~ Ende Kapitel 35 ~



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Sweet-Akane
2008-07-14T15:14:08+00:00 14.07.2008 17:14
*LOL* ^^
Geniales Kappi XDDDD.
Freu mich auf mehr!!!
LG Akane-chan ^^
Von:  TyKa
2008-07-14T13:51:59+00:00 14.07.2008 15:51
WOAAH!
Van Helsing lässt grüßen!
*lach*
das nenn ich ja mal action pur
und dann auch noch diese bösen beißer
entführen einfach seto
gott hatte ich nen schrecken in mir
*ausatme*
aber katsuya hat ihn ja zurückgeholt
Kami sei Dank
^^"

geniales Kapitel
^^

macht weiter so
lg
TyKa


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