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Katzengejammer

Kurzgeschichte
von

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Hauptstory

Das Haus war bis auf die die schwarze Katze mit dem weichen, glatten Fell leer. Es war groß. Würde locker für eine ganze Familie reichen… eine große. Doch es war unbewohnt. Zumindest bist jetzt. Von außen sah das Haus verfallen und alt aus. Es steht bestimmt schon einige Zeit lang unberührt leer. Wenn man daran vorbeiläuft bekam jeder Gänsehaut. Es wirkte unheimlich abschreckend. Doch ein Mädchen, es war nicht alt, aber groß, nicht klein, aber hübsch, es schien als ob das Haus sie rufen würde. Sie war dunkel. Verheimlichte etwas, etwas böses. Hat ein einfaches Leben wie jede Schülerin es hat. So denkt man zumindest ganz einfach. Wie jeden Tag ging sie daran vorbei… doch heute war es anders. Sie lief… leise Schritte. Ein Tapsen auf dem Steinboden der Straße vor der alten Villa. Noch eins… gleichmäßige Schritte. Doch sie blieb stehen. Es war ruhig. Nur der Wind pfiff in ihren langen schwarzen Haaren durch. Er strich es ihr ins Gesicht und verdeckte die kleine Stupsnase. Ihr langer Ledermantel, natürlich war er schwarz, wehte in die Richtung wie der Wind sich streckte. Sie drehte sich um und blickte auf die kleine Terrasse vor dem Haus. Die Katze schien zu merken was vor sich ging… sie strich aus dem kaputten Fenster und sprang auf allen Vieren auf die taugrüne Wiese. Sie war noch feucht, es hatte geregnet. Langsam lief sie auf das Mädchen zu, doch sie reagierte nicht. Strich ihr um die Beine und schnurrte dabei gemütlich. Das Mädchen ballte eine Hand zur Faust. Sie fasste Mut und schluckte einmal tief. Atmete dann langsam schwer auf, so als ob es das letzte Mal wäre dass sie atmen würde. Schwer, als ob sie keine Kraft hätte, zog sie ihren Körper zum Haus. Es fiel ihr sichtlich schwer. In ihrem Kopf kreisten Gedanken die nicht weniger zu werden schienen. Im Gegenteil, es wurden mehr und mehr. Sie wirkte verwirrt und abwesend. Die Katze schlich ihr hinterher, sie weinte. Als ob sie wusste was passieren wird, stand sie ihr bei.

Weitergehend kam sie zur kleinen Vortreppe des Hauses. Sie war weiß… und eher alt gebaut. Hatte hier und da schon ein paar lange Kratzer, wahrscheinlich von der Katze. Schwermütig stieg sie auf die erste Stufe der Treppe. Ein lautes Knarzen machte sich breit und so schnell es kam, verstummte es auch wieder. Sie ging die restlichen Stufen weiter, und hatte immer noch die Hand zur Faust geballt. Dann ging sie auf die Tür zu, rings um sie herum hingen Spinnweben. Die hängen bestimmt schon lange da. Denn sie waren groß, sehr groß. Benutzt und sogar verstaubt. Die Katze verschwand durch das Loch im Fenster, durch das sie gekommen war und landete sanft im Hausinneren. Die Hand zur Faust geballt griff sie zum Griff der Haustür und löste die Faust auf. Der Griff war vergoldet, aber man sah wegen des ganzen Staubs nicht viel davon. Sie griff also an die Tür, drückte den Griff nach unten und schaute ob sich die Tür öffnen sollte. Ja, sie tat es. Mit einem gruseligem Quietschen der Schaniere öffnete sich der Weg ins Haus. Sie machte einen schweren Schritt nach dem anderen und schleppte sich in das leer stehende Haus. Vor der alten, rustikalen Treppe angekommen wandte sich ihr Blick an die Wand. Dort hangen verstaubte Bilder in goldenen und hölzernen Rahmen mit einer intakten Familie zu sehen… so schien es zumindest. Zwei Rahmen waren zerbrochen, und in einem Bild war eine Hälfte des Bildes herausgerissen. Ohne weiter darauf einzugehen schlich sie auf leisen Sohlen die Treppe nach oben.

Sie wurde nervös. Der Schweiß lief ihr die Stirn herunter und ihr Atem wurde immer lauter. Sie öffnete eine alte Tür nach der anderen, in der Hoffnung das richtige Zimmer zu erwischen. Doch vergebens. In der Villa gab es so viele Zimmer, dass man sich leicht verirren konnte. Sie wurde hektischer, immer hektischer. Und ihre Hände fingen das Zittern an. Schließlich fand sie das ersehnte Zimmer. Das Badezimmer. Dort ging sie hastig auf die Badewanne zu… und sie hatte Glück, das Wasser lief noch. Sie lies heißes Wasser ein, so dass ein Nebelartiges Gebilde durch die Luft ging, Dampf oder so was. Sie packte ihren Rucksack und durchwühlte ihn bis sie mit einem lauten Schrei aufstieß. Sie hatte gefunden was sie suchte: Ihre kleine, scharfe Klinge. Tränen fingen an sich den Weg über die Wange zum Boden zu bahnen. Und sie wurde blass. Ihr Gesicht weiß, und sie war schwach. Mit letzter Mühe legte sie sich in die Badewanne, schaut aus dem vernebelten Fenster in den Regenhimmel und schluchzte tief. Vergaß ihre Sorgen, ihre Familie. Wollte nur noch in den Himmel, in die ewigen Weiten der Unendlichkeit. Sie rief danach. Schon lange. So streifte sie sich über den Unterarm. Er war dünn und zierlich. Setzte die Klinge mit zittriger Hand an… brauchte mehrere Versuche, sie schaffte es nicht. Doch jetzt. Endlich. Der richtige Schnitt. Das Blut quoll heraus und färbte das Wasser rot. Blutrot.

Sie wusste es ist zu spät. Legte sich in die Wanne, lehnte sich zurück und schloss die Augen. Sie lächelte glücklich, und schlief ein. Sie fiel in einen ewigen Schlaf und war glücklich. Nur die Katze weinte um sie.

Am nächsten Morgen fand man Blutspuren in Tatzenform im ganzen Haus… die Katze war das einzige Lebewesen das um das Mädchen trauerte. Nur die Katze…



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