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pussy cat

Miezekätzchen für Anfänger
von

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Freunde! - Fragen? - Feinde!

"Du, Seto! Warum verstehen sich die meisten Menschen viel besser mit ihren Haustieren als mit anderen Menschen?"

Seit mein Bruder mich das vor drei Tagen gefragt hatte, hallt dieser Satz permanent in meinem Kopf umher und wird von mal zu mal lauter!

Was mich aber an meisten stört ist die Tatsache, dass ich darauf keine Antwort wusste!

Ich konnte meinem Bruder bisher all seine Fragen beantworten, nur diese kleine, geradezu einfache und auch dermaßen logische Frage, auf die sich die Antwort eigentlich schon von selbst erübrigt, darauf konnte ich nicht antworten...

Dabei ist es doch ganz einfach!

Oder etwa nicht?
 

Sagen wir mal so: Irgendwie ist es ja schon komisch, dass sich die Ottonormalverbraucher mit ihrem Viehzeugs besser verstehen als mit ihren Gleichgesinnten. Immerhin, verstehen sich Tiere untereinander ja auch, insofern es sich nicht gerade um einen Pflanzen- und Fleischfresser handelt.

Nehmen wir den Frühling als ersten Anhaltspunkt: Frühling = Brunftzeit = Männchen gegen Männchen!

Das ist ein typisches Beispiel dafür, dass auch Tiere gleicher Art manchmal nicht miteinander auskommen, was aber auch nur daran liegt, weil sie um die Gunst eines Weibchens kämpfen. Der Stärkere darf halt...

Naja, eben 'das' machen, hingegen der Schwächere sich halt was anderes suchen muss.

Bei uns Menschen sieht das da schon wieder ganz anders aus: Wir haben keine 'Paarungszeit' im Frühling, aber um die Gunst eines Weibchens kämpfen wir dennoch und das manchmal auch mit allen Mitteln! Nur kämpfen wir da nicht um das Recht der Begattung, sondern um das Recht mit dem Weibchen unseren Spaß zu haben...

Zweites Beispiel: Tiere brauchen auch Nahrung! Pflanzenfresser ihr Gras, Heu, Gemüse oder Obst. Fleischfresser logischerweise ihr Fleisch. Aber hier sieht es dann so aus, dass nur das gefressen wird, was sie auch wirklich brauchen! Auch die Fleischfressenden unter ihnen töten nie mehr, als sie nötig haben, schon gar nicht töten sie ohne einen triftigen Grund untereinander! Bei uns Menschen kann man mindestens jeden zweiten Tag einen weiteren Mordfall in den Nachrichten sehen bzw. in der Zeitung lesen.

Drittes Beispiel: Nehmen wir drei Kühe. Eine Schwarz-weiße, eine Braune und eine ganz Weiße. Denen ist die Farbe so was von, Verzeihung, Scheiß egal! Kuh ist Kuh! Da gibt die eine keine Milch, die andere Kakao und die dritte nen Cappuccino! Nein, es sind alles drei Kühe, die alle drei Milch geben! Und bei uns?

Da läuft ein oder eine weiße rum, da ein Dunkelhäutiger, hier ein etwas gelblicher und da drüben steht von mir aus einer der grün ist...

Zwar sind es auch alles Menschen, aber da sie sich vom Äußeren unterscheiden, haben viele von unserer Art gleich Vorurteile, Hemmungen oder gar Ablehnung gegenüber des Andersfarbigen. Und mal ganz ehrlich: Das ist doch echt scheiße!

Allein in meiner Firma arbeiten 67 verschiedene Nationalitäten zusammen!

Auch haben Tiere nicht das Verlangen immer mehr neusten Schnickschnack haben zu müssen. Bei uns zum Beispiel fängt das ja schon bei A wie Auto an und geht bis Z zur allmorgendlichen Zeitung. Bei den Tieren heißt es auch nicht: "Hier, Freundchen. Für das Stück Gras musst du aber 500 Yen bezahlen."

Und bei uns bekommst du ohne Geld absolut nichts! Rein gar nichts! Alles dreht sich um Geld! Und das ist doch auch wieder irgendwo bescheiden.
 

Kurz: Bei den Tieren nimmt alles seinen Lauf, geht so voran, wie Mutter Natur es ursprünglich geplant hat, hingehen unser Leben ein alltäglicher Kampf ist. Und dabei ist es uns egal, wobei, weswegen oder mit wem...
 

Oder liegt es daran, dass wir unseren Haustieren nichts beweisen müssen?

Sie wollen einfach nur ihr Futter, ihre Streicheleinheiten und ein Dach übern Kopf. Aber ob wir in der Schule oder bei der Arbeit gut sind, vollständige Leistungen vollbringen, dass interessiert die überhaupt nicht. Es könnte aber auch daran liegen, dass wir immer wieder Stärke beweisen müssen, keinen unsere Schwäche zeigen dürfen, von keinen anderen Menschen erwarten können, dass er einen versteht, immer da ist, wenn es einem schlecht geht oder wenn man Hilfe brauch. Unsere Haustiere können uns zwar auch nicht wirklich helfen, aber sie sind da, hören zu, ohne dich auszulachen, dich an andere zu verraten oder deine Schwäche auszunutzen. Wenn man es also so sieht, sind unsere Haustiere wandelnde Tagebücher, dessen Inhalt nur du und das 'Buch' selber kennt.
 

Vielleicht liegt es ja daran, dass wir uns mit unseren Haustieren besser verstehen, weil sie uns nicht verstehen, beziehungsweise wir sie nicht. Wir hören zwar ihr Gebelle, ihr Miauen, ihr Gezwitscher oder was weiß ich nicht noch was, aber verstehen tun wir sie dennoch nicht...

Es kann zwar sein, dass, wenn wir uns bei ihnen ausheulen, sie dämliche und total überflüssige Kommentare von sich geben, die einen mehr als nur verletzen würden, aber da wir es nicht verstehen, interessiert es uns auch nicht. Ein Hund zum Beispiel versteht, wenn man mit ihm schimpft, eben deswegen, weil wir dann unsere Stimme erheben, laut werden und bedrohlich klingen.
 

Aber...

Wäre dass wirklich der Grund?

Hassen wir Menschen uns etwa wirklich, weil wir uns...

...verstehen...?
 

K.S.

June, 12th.

verknallt I

"Du bist ja mal pünktlich, wie kommen wir den zu der Ehre, Flohschleuder?!"
 

"Kaiba, hör zu: Mir geht es heute echt scheiße! Also wenn du Tiefkühltruhe vom Fach die Güte hättest, mich wenigstens heute mit deinen scheiß Argumenten in Frieden zu lassen, wäre ich dir, vielleicht, sogar äußerst dankbar!"
 

"Weißt du überhaupt, wie man das Wort 'Argumente' schreibt...“, gebe ich kalt wie immer von mir und drehe Wheeler den Rücken zu. Jener seufzt nur und ich könnte schwören, dass er gerade seine linke Hand zu einer Faust geballt hat und sich nur gerade so selbst beherrschen kann.

Der Rest des Kindergartenvereins trabt auch an und keine zwei Minuten später auch unser Biologielehrer. Wir haben Momentan das Thema 'Haustiere und ihre Herkunft'. Ein wirklich besseres Thema hätten wir echt nicht durchnehmen können, schon alleine deswegen, weil mein kleiner Bruder sich demnächst eins anschaffen will und keinen halben Meter hinter mir der Köter sitzt und die Tischplatte im Schlaf vollsabbert...

Da ist er mal pünktlich, aber keine fünf Minuten später schon wieder am pennen! Hat dieser Junge denn nichts Vesseres zu tun, als das Schulgebäude nur deswegen zu betreten?

Um zu Schlafen? Was treibt der Kerl den Nachts, wenn man mal fragen darf?
 

"Wheeler, dürfte ich Sie darum bitten, ihren Schönheitsschlaf auf nach den Unterricht zu verlegen?!"
 

Klasse, Köter, du scheinst echt nen Magneten für Schwierigkeiten in deinem Arsch eingepflanzt bekommen zu haben!
 

"Hm-hm..."
 

OK, das wiederum bedarf keinerlei Worte...

Würde ich jetzt ein Foto schießen und es an eines dieser humorlosen Witze Zeitungen schicken, mit dem Witz 'ohne Worte' drunter, würde ich glatt den ersten Platz belegen!
 

"Wheeler... wenn ich 650 durch 5 teile und die Summe mal 4 nehme und das ganze plus 130, was bekomme ich dann?"
 

Sie sieht nicht so aus, als würde sie eine Antwort erwarten, geschweige denn die richtige Antwort, obwohl die doch so was von Sonnenklar ist, das ist schließlich Grundschulrechnung! Die Lösung ist...
 

"Imm'a noch 650..."
 

"..."
 

Ein paar unserer Mitschüler holen ihre Taschenrechner raus und rechnen nach. Ich brauche keinen um zu bestätigen, dass das stimmt! Entweder ist der Köter ein heimliches Genie oder er hat einfach nur geraten, sprich: Mehr Glück als Verstand! Die Antwort hieraus erübrigt sich von selbst...
 

"Da Mister Wheeler scheinbar auch mit den Augen auf unseren schönen Möbelstücken den Unterricht zu verfolgen mag, können wir ja endlich anfangen. Da wir das Thema 'Kaninchen als Haustiere' letzte Woche fertig gestellt hatten, können wir nun mit dem nächsten Tier beginnen. Und was wäre da besser für geeignet, als einer der besten Freunde des Menschen?“
 

Ich wusste es! Thema: Köter!

Das wird ein Spaß, den selbst ich mir nicht nehmen lassen werde!

Siegessicher drehe ich mich schon einmal um, nur um Wheelers blödes Gesicht sehen zu können, wen unsere Lehrkraft ein ganz bestimmtes Wort sagen wird, ein Nomen, eine Bezeichnung für ein bestimmtes Lebewesen! Den...
 

"...Katze!"
 

"Pech gehabt, Kaiba...", nuschelt Wheeler gegen die Tischplatte und ich würde alles für ein Loch im Boden bezahlen!

Wie, als hätte man mir eine Palette von Besen an den Rücken getuckert, drehe ich mich wieder in Richtung Tafel um, nur um dabei zuzusehen, wie unser Biologielehrer gerade damit beschäftigt ist, sämtliche Katzenfotos an die Tafel zu pinnen.

Gott stehe mir bei, womit habe ich das bloß verdient?

Katze...

Katze?

Katze!

Ich meine: Hallo! Katze!

Diese haarigen Biester, die vor sich hinstinken, weil sie kein Bad nehmen wollen, die alles kaputt kratzen, mit toten Mäusen und Vögeln im Mund deine Wohnung durchstreifen, jeden Monat vor Geilheit anfangen zu jammern, weil sie rallig sind und... Buäh! Das ist einfach nur widerlich!

Wenn es etwas gibt, was schlimmer ist, als ein Flohbesenkter Köter, dann ist es eine Katze!
 

"Kann mir jemand von euch etwas über die Katze erzählen?"
 

Fast alle plus des Kindergartens meldet sich. Nur meine bescheidenen Wenigkeit nicht und das 'etwas' hinter mir, auch bekannt unter Joseph J. Wheeler!
 

"Sie sind Säugetiere."

"Sie stammen von der afrikanischen Wildkatze ab."

"Sie wird seit fast 3500 Jahren als Haustier gehalten."

"Es gibt es in zahlreichen Formen und Varianten sowie Rassen."

"In manchen Kulturen werden sie als Götter dargestellt."

"Das sind ja schon viele wichtige Anhaltspunkte. Mister Kaiba, wie wäre es denn zur Abwechslung auch mal mit Ihnen?"
 

Meine Augenbraue zuckt gefährlich nach oben und ich sehe, wie sich der Schweiß auf der Stirn unserer Lehrkraft bildet. Hat dieses Subjekt es tatsächlich gewagt MICH aufzufordern, eine Antwort abzugeben, OHNE das ICH MICH gemeldet habe?

Entweder will diese Person da vorne hinter dem Pult ihren Job verlieren oder leidet unter extremen Größenwahn!

Dennoch räuspere ich mich dezent und setze sogleich zu einer kurzen, unmissverständlichen und natürlich ebenfalls richtigen Antwort an, als es doch tatsächlich eine niedrige Kreatur wagt, mir dazwischen zu reden!
 

"Sie hassen Hunde..."
 

Ich erstarre in meiner Haltung, die Augen leicht geweitet und den Mund noch immer zur Antwort ansetzend geöffnet.

Wenn ich jetzt einen Spiegel hätte, würde der sich zu 100% so was von vor meiner Bleichheit erschrecken, dass es Klirren würde! Darauf verwette ich mein Vermögen, meine Firma und auch meinen kleinen Bruder!
 

...Sie hassen Hunde...
 

Und es klang auch noch so... bedrückt, als würde er gleich anfangen zu heulen! Das Wheeler heute irgendwie komisch drauf ist habe ich ja schon mitbekommen, aber was zum Henker nochmal hat man dem Typen heute für Drogen gegeben, dass er SO schräg drauf ist?

In Zeitlupe drehe ich mich nach hinten um und schaue in Wheelers schokobraune Augen, welche mich betrübt und irgendwie erwartungsvoll anschauen, gerade so, als erwarte er eine Bestätigung auf das, was er eben geäußert hat. Vielleicht aber auch ein Kontern, dass er mit seiner Äußerung falsch liegt.

Ich weiß es echt nicht!

Zum ersten Mal kann ich nicht sagen, was in seinem Spatzenhirn vorgeht!

Und das weiß er!

Er sieht, dass ich am Grübeln bin. Aber sagen tut er nichts. Nicht einmal ein schadenfrohes Lächeln schleicht sich auf seine Lippen!

Und es ist und bleibt verdammt still in der Klasse, als hätte wirklich jemand die Zeit angehalten. Nicht einmal ein Atmen kann ich vernehmen, kein Wimpernschlag, einfach nichts. Alles wartet auf etwas... und ich auch...
 

"Das ist so nicht korrekt, Herr Wheeler."
 

Sein Kopf, der bis eben noch mit dem Kinn auf der Tischplatte lag, seine Arme davor verschränkt lagen und seine Augen, die mich durchdringlicht durchbohrten, schält hoch!
 

"Katzen und Hunde verfügen über grundverschiedene Verhaltensmuster. Ihre Körpersprache sowie auch ihre Lautäußerungen führen zu gegenseitigen Missverständnissen. Während Hunde zum Beispiel ihrer Freude durch heftiges Schwanzwedeln Ausdruck verleihen, bedeutet bei Katzen das Hin- und Herschlagen des Schwanzes nichts Gutes."
 

OK, könnte mir einer mal bitte sagen, warum Wheeler gerade so aussieht, als würde er gleich ebenfalls mit dem Schwanz wedeln...?
 

"Katzen signalisieren durch das Bewegen des Schwanzes Missmut und kündigen dadurch unter Umständen einen bevorstehenden Angriff an. Hunde, die keine Katzen gewöhnt sind, interpretieren das kätzische Schwanzwedeln leicht als Einladung zum Näherkommen."
 

Sein Lächeln wird breiter, noch breiter, viel zu breit!

Wenn der Köter keine Ohren hätte würde er jetzt zwei mal im Kreise grinsen!
 

"Die Katze ihrerseits deutet das Schwanzwedeln des Hundes unter Umständen ebenfalls völlig falsch: Sie fühlt sich bedroht und stellt sich auf einen Angriff des Hundes ein."
 

Und wenn Wheeler jetzt wirklich ein Köter wäre, würde er mit Garantie die Ohren runterhängen lassen, so wie seine Laune gerade umgeschlagen ist. Der Junge fährt wohl heute auf einer 'Achterbahn der Gefühle' oder etwas der gleichen!
 

"...bedroht...", nuschelt Wheeler vor sich her und legt den Kopf zurück auf die Tischplatte. Von seiner eben, ziemlich kurzen Freude, ist jetzt absolut nichts mehr zu sehen.

Währenddessen labert unser Biologielehrer fröhlich, völlig in seinem Element, weiter.
 

"Ähnlich verhält es sich mit einer anderen für beide Tierarten charakteristischen Geste: dem Anheben einer Vorderpfote. Während Hunde durch das Heben eines Vorderbeines eine Aufforderung zum Spielen signalisieren, bedeutet es bei der Katze: 'Vorsicht! Gleich knallt's!'. Ein katzenunerfahrener Hund wird die hochgereckte Vorderpfote einer Katze als freundschaftliches Signal einstufen und unter Umständen ein böses Erwachen erleben. Katzen empfinden eine angehobene Hundepfote als Aggression. Aber auch..."
 

Wheeler seufzt, nuschelt ein paar der genannten Wörter nach und nebenbei ertönt ein erlösendes Geräusch der Schulglocke. Natürlich warte ich wie immer darauf, dass die ganzen Versager den Klassenraum verlassen haben, ehe ich meinen 12 stelligcodierten Aktenkoffer zur Hand nehme und die 12 Zahlen eingebe und meinen Laptop hinaus nehme um wenigstens ein wenig meiner angehäuften Arbeit fertig zu bekommen. Die Sondererlaubnis, mich in den Pausen im Klassenraum aufhalten zu dürfen, habe ich ja schon vor etlicher Zeit bekommen gehabt. Tja, manchmal ist es echt nur von Vorteil, ein berühmter, zu dem stinkreicher, Jungunternehmer zu sein.
 

"Wo willst du denn hin?"
 

"Hab mein Brot vergessen..."
 

Schritte, die sich entfernen und zwei Solen, die sich zurück auf die Tür zugbewegen, nerven mein Gehör und halten mich von der Arbeit ab.

Dann klopft auch noch dieser, ich kann es mir eh schon denken, Pfosten eines Köters an die Tür und tritt ein, ohne dass jemand auch nur ein 'Herein' von sich gegeben hat, dass sowieso nur von mir hätte stammen können.
 

Wortlos geht er an mir vorbei, würdigt mich noch nicht einmal eines Blickes, was mich schon ein wenig anpisst!

Er fängt an, in seinem Rucksack, insofern man dieses Teil noch als eines dessen bezeichnen kann, rum und zupft ein kleines, in Papier eingewickeltes, Brotscheibchen heraus.

Also wenn das ein Pausenbrot darstellen soll, bin ich George Clooney und nebenbei verheiratet mit Cameron Dias!

Das ist ja höchstens etwas für den hohlen Zahn oder will er vielleicht die Vögel füttern?
 

"Guck nicht so, kann ja nicht jeder an ner Tafel sitzen!", patzt er mich an als er meine Blicke bemerkt und geht ohne eines weiteren Blickes an mir vorbei aus dem Klassenzimmer raus.

Und ja, ich bin baff und extrem verärgert!

Keiner, vor allem nicht Wheeler, hat mich so derartig anzupaffen und mich dann auch noch zu ignorieren!

Oh nein, Freundchen!

So nicht!
 

Den Rest der Pause mit meinen Laptop verbringend, ertönt ein weiteres Mal diese ätzende Schulglocke und nach und nach traben auch wieder meine ach so heißgeliebten Klassenkammeraden an, die ich, abgesehen von Yugi und Wheeler, noch nicht einmal mit Namen kenne. Na ja, ist ja auch egal, solange sie sich meinen Namen und vor allem meine Position merken, ist mir der Rest dieser überflüssigen Luftverschwender so was von scheiß egal!
 

"Also dann, holt bitte euer Biologiebuch raus und schlagt die Seite 146 auf. Ab dort findet ihr alles zum Thema Katze und ich möchte, dass ihr in Zweiergruppen euch zusammensetzt und mal Gedanken darüber macht, was eine Katze am meisten auszeichnet. Macht dazu bitte ein paar Stichpunkte. Diese werde ich nämlich am Ende der Stunde einsammeln und auswerten, welche am meisten vorkommen, damit wir uns nächste Woche ausführlicher darüber unterhalten können."
 

In der ganzen Klasse herrscht ein Gedrängel und Gerenne, Gekreische und Gemeckere, weil mehrere mit dem oder mit ihr zusammen arbeiten wollen und der will aber mit wem ganz anders, sie will lieber mit ihr und die da wollen zu dritt zusammen arbeiten und so weiter...

Wie ich schon so oft erwähnt habe: Kindergarten!
 

"Ruhe bitte! Wenn das so nicht funktioniert, muss ich wohl die Gruppen einteilen. Und damit keiner etwas zu meckern hat, werde ich einfach die Klassenliste nehmen und der oberste, macht mit dem unterst stehenden zusammen und so weiter, dass geht dann die ganze Liste so rauf, beziehungsweise runter. Also dann: Lene, du machst mit Reel, Tea und Tristan, Ryo und Sina. ......... und dann noch Duke mit Share, Joey mit... oh, äh... Hähem, Verzeihung. Also, Joey und Seto, Yugi und..."
 

Stille...

In der ganzen Klasse ist es auf einmal so ruhig, dass es schon gerade zu unheimlich ist.

Ich, meine Wenigkeit, soll mit DAS da zusammen arbeiten?

Bin ich hier in einer Hundeschule oder habe ich etwas verpasst?
 

"Also dann, die eben Genannten setzen sich nun bitte zusammen und fangen an. Sie alle haben noch eine ganze dreiviertel Stunde zeit. Viel Spaß."
 

Spaß?

Wie bitte definiert die Spaß?

Ich habe Spaß, wenn ich ein Duel, wie immer, gewinne!

Ich habe Spaß, wenn ich ganz und gar in meiner Arbeit versinken kann!

Ich habe Spaß, wenn ich mit meinem Bruder zusammen etwas unternehmen kann!

Aber ich habe definitiv kein Spaß mit Joseph J. Wheeler!

OK, dass hätte man jetzt ziemlich zweideutig auffassen können...
 

"Glaub ja nicht, dass mir das gefällt...", vernehme ich eine Stimme neben mir, so dass ich erschrocken herum fahre und doch tatsächlich Wheeler neben mir erblicke.
 

"Guck nicht so... Du kannst dir vielleicht mal ne schlechte Note leisten, ich aber nicht, also... bitte, Kaiba... ist doch nur für eine dreiviertel Stunde..."
 

Kommt es mir nur so vor oder ist er echt so verzweifelt, wie er es mir gerade vorspielt?

Ergebens seufze ich und schlage mein Buch auf, was Wheeler eigentlich auch machen sollte. Mich auf den Tisch umschauend, entdecke ich aber nur ein Blatt Papier und einen ziemlich zerfressenen Stift.
 

"Wo ist dein Buch?"
 

"Ich... habe keins... Yugi kopiert mir immer die Seiten, die wir brauchen..."
 

Wie jetzt, er hat kein Buch?

Ich meine, er hat es nicht nur vergessen, sondern er hat allgemein kein Buch?

Zumindest kein Biologiebuch. Aber wenn ich jetzt so überlege, ich habe bei Wheeler auf den Tisch noch nie ein Buch gesehen, außer vielleicht mal eins, was er von wem anders zugelegt bekommen hat.
 

"Ähm... wollen wir? Also, anfangen!"
 

Ich nicke und schlage das Buch auf der entsprechenden Seite auf. Ich hoffe, Wheeler ist wenigstens in der Lage, selber zu lesen, nicht, dass ich ihm den Müll auch noch vorlesen muss! Obwohl, das würde mich bei der Flohschleuder auch nicht mehr wundern!

Immerhin hat er schon mal die Stichpunkte auf sein Blatt gezogen. Jetzt muss halt nur noch was dahinter, am besten, ich sage ihm einfach alles und dann kann er sich auch so schnell wie möglich wieder verpissen!
 

"Also dann, Eigenschaften einer Katze sind zum Beispiel:

- Das ein- und ausfahren der Krallen

- Schnurren, wenn sie sich wohl fühlen

- Fangen von Mäusen/Ratten

Du musst schon mitschreiben, sonst bringt das nichts."
 

"Du bist aber zu schnell! Ich komme da nicht hinterher. Ein bisschen langsamer könnten wir das ja wohl schon angehen, oder?"
 

Wheeler... DAS war jetzt mehr als nur zweideutig!

Aber ich glaube, dieses Kommentar erspare ich mir jetzt lieber...

Noch weitere Stichpunkte aufschreibend, stecke ich Wheeler den Zettel zu und widme mich nun meinem Zettel zu. Aus den Augenwinkeln heraus kann ich beobachten, dass Wheeler absolut nichts macht außer mich anstarren.
 

"Was?! Du hast doch die Stichpunkte, die stehen alle da drauf. Brauchst sie nur noch abschreiben. Also, wenn du die Güte hättest, mich nicht weiter zu belagern, wäre ich dir vielleicht auch mal äußerst dankbar!"
 

Ich glaube, dass kam giftiger rüber als es sollte, denn Wheelers Augen weiten sich erschrocken, ehe sie sich zu engen, verärgerten Schlitzen zusammen ziehen!

Mit einem kräftigen Ruck steht er auf, so dass der Stuhl nach hinten wegkippt und einen ziemlichen Krach verursacht, der aller Aufmerksamkeit auf uns zieht.

Und ehe ich mich versehe, schellt etwas auf mich zu und das nächste, was ich spüre ist das brennen meiner Wange, welche ich perplex mit meiner eigenen Hand berühre.

Wheeler hat mir... er hat mich...

Ich glaube das einfach nicht!
 

"Du.... Ich weiß ganz genau, warum ich keine Katzen mag, aber du... Du bist noch viel schlimmer als eine von diesen Katzen!", brüllt er mich an, ehe er mir den Zettel zerknüllt entgegen wirft und fluchtartig den Klassenraum verlässt!

Aber all das juckt mich gar nicht, weder der zerknüllte Zettel, noch seine Worte, die er mir gegen den Kopf knallte noch die Ohrfeige, die er mir verpasst hatte. All das war absolut an mir vorbeigegangen, nur eins nicht: Das Wheeler stumm weinte...
 

Yugi und der Rest der Kindergartentruppe stürmen Wheeler hinterher, raus aus dem Klassenraum und irgendwo auf dem Schulhof bleiben sie schließlich stehen, rufen nach diesem Köter, welcher aber nicht scheinbar nicht die Absicht hat, darauf zu reagieren. Der Rest der Klasse mitsamt der Klassenlehrerin stehen am Fenster, schauen sich auch nach Wheeler um, aber wie es aussieht, kann ihn keiner derzeit finden.
 

Warum hat Wheeler geweint?

Er müsste doch meine Stichelein gewöhnt sein, immerhin ist er doch derjenige, der immer als erster einen Spruch lässt, sich nie vor einem Wortgefecht mit mir drückt, also wieso auf einmal diese Nummer?

Das verstehe ich einfach nicht...
 

Erst nach dem Unterricht komme ich wieder zu mir, den die ganzen letzten Stunden habe ich doch tatsächlich meinen Kopf darüber zermartert, was Wheeler dazu getrieben hat, so zu reagieren! Fazit: Ich habe fünf Stunden an Wheeler gedacht! FÜNF STUNDEN!
 

"Kaiba, kann ich mal mit dir reden?"
 

"Was willst du, Yugi? Wenn es um Wheeler geht, verschone mich bitte damit.", gebe ich gelangweilt und desinteressiert von mir und irgendwie scheint heute nicht mein Tag zu sein, denn Yugi seine Mimik verändert sich schlagartig!

Ein Blick, der Töten könnte, haftet an mir und stammt doch tatsächlich von dem immer fröhlichen, hilfsbereiten, keiner Fliege was zu Leide tun könnenden Yugi Muto!

Doch ich beachte ihn nicht weiter, sondern gehe an ihm vorbei. Schließlich steht meine Limousine schon draußen bereit.
 

Ich höre Yugi noch etwas hinter mir her rufen, was mich kurz zum Stehen bringt, doch ich fange mich schnell wieder und gehe schnellen Schrittes aus dem Schulgebäude. Erst in meinem Wagen arbeiten sich die Worte Yugis zu meinem Hirn durch und machen mir erst richtig verständlich, was er gesagt hat!
 

"Kaiba! Eigentlich mag Joey Katzen..."

...

..

.

verschwunden

Eigentlich mag Joey Katzen...
 

„Wuah!“
 

Wutentbrannt schmeiße ich Roland diese verfluchte Mappe vor den Kopf. Dieser schaut mich nur verdattert an und richtet seine Sonnenbrille. Manchmal regt mich sein Desinteresse echt auf!

Extrem auf, wohl bemerkt!

Ihm scheint echt alles am Arsch vorbei zu gehen.

Mir ja normalerweise auch, aber Gott verdammt noch mal, wieso spuckt dann Yugis dämlicher Satz in meinem Kopf umher?

Andauernd dieses „Kaiba! Eigentlich mag Joey Katzen...“, treibt mich echt auf die Palme!

Ich kann mich schon seit Stunden auf nichts mehr konzentrieren. Ich habe sogar ein Meeting mit einem Kunden abgesagt, weil ich angeblich zu beschäftigt sei.

Wer’s glaubt!
 

„Master Kaiba, Sie haben etwas verloren. Brauchen Sie diese Mappe noch oder kann ich sie entsorgen?“
 

„...“
 

Meine Firma gegen eine Kalaschnikow!

..

.
 

„Du, Seto... du bist heute so... gereizt...“

„I.C.H. bin N.I.C.H.T. gereizt, Mokuba! Ich bin lediglich ein wenig gestresst, D.A.S.S. ist alles!“
 

Er nickt und isst artig sein Gemüse auf. Na, immerhin ist meine königlich angepisste Laune zu etwas gut, sonst isst Mokuba sein Gemüse nie!

Auch ich esse weiter und sogar Roland hat sich zu einer Banane überreden lassen, die er jetzt genüsslich vor sich her schmatzt. Ja, schmatzt!

Und das auch noch neben mir, da er ja die Aufgabe hat, nicht von meiner Seite zu weichen, für den Fall aller Fälle. Ausnahmen bestätigen jeweils das Schlafen gehen und Duschen, ansonsten hängt er an mir wie eine Fliege an einem Hundehaufen!
 

Eigentlich mag Joey Katzen...
 

WHEELER!

Nein!

Nicht schon wieder!
 

Seufzend lasse ich die Gabel auf den Teller gleiten und reibe mir entnervt die Schläfer.

Drei Tage geht das nun schon so, beschissene drei Tage!

Und in diesen drei Tagen hat sich Wheeler nicht einmal blicken lassen. Weder privat, so wie ich das bislang mitbekommen habe, noch in der Schule, was ja bei ihm nicht das aller Neuste ist.

Und wer bekommt die Schuld dafür?

Bingo! Ich!

Was habe ich denn bitteschön damit zu tun, dass Wheeler sich scheinbar in seiner Miniwohnung verbarrikadiert hat und sich der Außenwelt enthält?

Ich persönlich empfinde das eher als einen Segen, anstatt es als einen Verlust zu betrachten!
 

„Master Kaiba, ich bin fertig! Soll ich noch etwas Essen oder reicht das?“

„Roland... Woher soll ich denn wissen, ob Ihr Magen schon gefüllt ist oder nicht? Wenn Sie Hunger haben, fressen Sie sich von mir aus ins Koma, aber lassen Sie mich bitte mit solch einer Scheiße in Ruhe!“
 

Zum Ende hin war ich immer lauter geworden, was Roland aber nicht wirklich beeindruckt hatte. Er kennt meine Wutanfälle eben schon ein bisschen zu gut, als sich deswegen in die Hosen zu machen.
 

„Wie Sie meinen, Sir. Dann habe ich keinen Hunger mehr!“
 

Er trottet hinaus und bringt die Bananenschale weg. Ich schaue ihm nur baff hinterher!

Und jetzt soll dieser Köter noch einmal behaupten, ich sei unmenschlich oder eine wandelnde Tiefkühltruhe. Wenn hier sich einer benimmt wie ein Roboter, dann ja wohl Roland. Vielleicht macht das auch das Alter, der Jüngste ist er schließlich auch nicht mehr.

Auch Mokubas Blicke wandern von mir zu Roland und wieder zurück zu mir. Ohne ein Wort zu sagen, steht er auf, gibt mir ein Küsschen auf die Wange und geht ohne Proteste ins Bett. Normalerweise muss ich Mokuba mit einer Armee ins Bett befördern, dass er jetzt sogar freiwillig geht, ohne das ich etwas sagen musste, lässt mich doch ein wenig stutzig werden. Bin ich heute wirklich so... unerträglich?

Mich bei Roland bedankend für seine, mal wieder, hervorragende Arbeit, beordere ich ihn dazu, nach Hause zu fahren und sich mal wieder einen schönen Abend mit seiner Frau zu gönnen. Denn das Letzte, was ich heute noch brauche, ist ein Panzerschrank, der vor meiner Schlafzimmertür Wache hält.
 

Seit fünf Jahren hat es keiner mehr gewagt in die Kaiba Villa einzubrechen, dann wird das heute auch nicht passieren. Und falls doch, so sind hier noch genügend andere Wachleute vor den Toren aufgestellt, ganz zu Schweigen von den Wachhunden und meinem eigenentwickelten Sicherheitssystem. Sollte es also doch jemand wagen, so wird er entweder von einen der Wachmänner erschossen, von einen der Hunde zerfetzt oder von meinem Sicherheitssystem gegrillt. Ich hoffe nur, dass das keine unschönen Flecken auf dem Teppich hinterlässt, der war nämlich nicht gerade im Sonderangebot!

Mein Angebot geradezu dankend annehmend, stürmt Roland außer Haus und fährt mit 180 Sachen vom Hof runter. Der hat es scheinbar echt nötig, so, wie er sich beeilt!

Kein Wunder, wann hatte Roland eigentlich das letzte Mal frei?

Ich glaube, dass war zu der Zeit als mein Stiefvater hier noch das Sagen hatte...

Mich in mein Schlafzimmer begebend, ziehe ich mich um und krieche unter meine Bettdecke. Schlafen ist doch noch immer die beste Medizin, um seine Gedanken los zu werden...

..

.
 

.oO° Traum °Oo.
 

„Eigentlich mag Joey Katzen...“
 

Hä?

Och ne, nicht schon wieder...

Kann mich Yugi denn nicht einmal in meinen Träumen in Ruhe lassen?

Ich trotte durch das Schulgebäude und bin schon einmal gespannt, was wohl so alles passieren wird. So wie es aussieht, haben wir schon Schulschluss, denn die ganzen Bälger rennen vom Schulhof runter und freuen sich aufs Treffen mit ihren Freunden, sobald sie die Schularbeiten fertig haben.
 

„Kaiba, wie oft den noch? Eigentlich mag Joey Katzen!“

„Yugi! Verschone... mich?“
 

Ich wollte mich zu dem kleinen Pups umdrehen, doch muss ich feststellen, dass ich auf einmal in meinem Wagen sitze und gemütlich durch die Stadt fahre. Vor Schreck zusammen zucken tue ich, als auf einmal mein Handy klingelt, aber eine unbekannte Nummer angezeigt wird. Dennoch nehme ich ab und lege sofort wieder auf.
 

„Eigentlich mag Joey Katzen immer noch!“
 

Ich rege mich auf wie ein Weltmeister und werfe mein Handy aus dem Fenster, welches auf einmal gegen einen Baum zerschellt.

Ein Feldweg?

Wie bin ich denn jetzt hier hingekommen?

Träume sollte man auch verklagen können!
 

Ich schaue mich gemütlich um und muss zugeben, dass diese Idylle etwas Entspannendes an sich hat, wäre da nicht dieses Gebelle!

Auf Vollgas tretend, brettere ich durchs Feld und bemerke nur, wie ich etwas ramme und sehe, wie ein Hund ein paar Meter weiter weg geschleudert wird. Ein Hund...

Verdammte Scheiße, ich habe einen Hund umgefahren!

Aus dem Auto stürmend, suche ich alles ab, finde aber nichts. Das kann nicht sein, ich habe das Tier mit einer solchen Wucht erwischt, das es gar nicht mal mehr Leben dürfte. Aber... es ist doch eh alles nur ein Traum.

Oder?
 

„Kaiba?“
 

Ich drehe mich erschrocken um.
 

„Du scheinst wirklich keine Hunde zu mögen...“
 

Wheeler steht da am Feldrand und hat den kleinen Hund auf dem Arm, den ich eben angefahren hatte.

Ist das hier doch kein Traum?

Ich verstehe gar nichts mehr!

Wheeler streichelt den Hund ein wenig und lässt ihn dann laufen. Also ist dem Hund nichts passiert, Gott sei Dank. Ich bin vielleicht ein eiskalter Geschäftsmann, aber kein Mörder!
 

„Es kommt drauf an, welche Hunde...“
 

Wheeler wird ein wenig rot über den Wangen und blickt verlegen, aber auch enttäuscht zur Seite. Als ich auf ihn zugehen will, weicht er immer weiter von mir zurück.
 

„Weißt du, Kaiba, du magst vielleicht nicht alle Hunde, aber ich... eigentlich mag ich alle Katzen...“
 

Ehe ich etwas erwidern kann, verschwindet Wheeler und alles um mich herum bröselt auseinander.
 

.oO° Traum Ende °Oo.
 

.

..
 

Kerzengerade sitze ich im Bett, verschwitzt und mein Puls schlägt so heftig, dass ich schon fast Panik schiebe.

Was war dass denn für ein Traum?

So etwas Dämliches habe ich ja noch nie geträumt.
 

> Piep Piep Piep <
 

„Wuah! Du verdammter Wecker, erschrecke mich nie wieder so!“
 

Mit voller Wucht befördere ich das Ding gegen die Tür, welche sogleich danach geöffnet wird und Roland hinein kommt.
 

„Guten Morgen, Sir. Ich hoffe, Sie hatten eine erholsame Nacht. Ihr Wagen steht schon bereit, Sie sind schon exakt 12 Minuten zu spät.“
 

„...“
 

Nicht weiter darauf eingehend, schwinge ich mich schnell unter die Dusche, ziehe mir meine Schuluniform an und trotte aus dem Haus, steige in meinen Wagen und fahre los. Das ist nur freitags so, da ich danach meistens eh Geschäftstermine habe, zu denen ich gleich muss. Auf einmal kommt mir mein Traum wieder in den Sinn, in dem ich auch durch die überfüllte Innenstadt gefahren war. Als dann auch noch mein Handy klingelt, bekomme ich es mit der Angst zu tun. Dennoch gehe ich ran und bin erleichtert als es nur Roland ist.
 

„Verzeihen Sie die Störung, Sir, aber Sie haben ihre Tasche zuhause vergessen!“
 

Ich lege auf, ohne etwas dazu gesagt zu haben. Scheiß auf die Schultasche, ich drücke dem Schulleiter einfach ein paar Piepen in die Hand und dann soll er mir den Krams, den wir heute halt brauchen werden, einfach kopieren oder kopieren lassen, so einfach ist das!
 

Bei der Schule angekommen steige ich aus, richte meine Uniform und beträte das Gebäude.
 

„Kaiba!“
 

Ich mache kehrt und bin gerade dabei, das Schulgelände wieder zu verlassen, als mich etwas am Ärmel packt und zum stehen bleiben zwingt.
 

„Yugi...“, zische ich den Kleinen an, „Ich hatte eine beschissene Nacht und einen beschissenen Morgen. Also verschone mich bitte mit deinem Gezeter!“, schreie ich ihn gerade zu an, doch seine Augen leuchten nur. Manchmal macht mir dieser Winzling echt Angst.
 

„Joey ist wieder aufgetaucht. Er war gestern bei mir, ist das nicht toll?“

„Oh ja, wahnsinnig toll, ich kann mich vor Begeisterung kaum auf den Beinen halten...“
 

Seine Augen verengen sich zu Schlitzen. OK, ich korrigiere: Jetzt macht er mir Angst!

Er lässt mich los und wendet sich von mir ab, geht zurück in die Schule und lässt mich stehen wie bestellt und nicht abgeholt.

Was zum Henker sollte das denn bitteschön werden?

..

.
 

Der Unterricht ging wieder einmal schleppend voran. Hatte nach dem Aufstand, den Yugi angezettelt hatte, eigentlich erwartet, dass Wheeler heute auch wieder den Unterricht besucht. Tja, Scheiße was, ich durfte mich wieder zu Tode langweilen!

Wieso hat Yugi mir das überhaupt erzählt?

Hatte er erwartet, dass ich ihn danach ausquetsche, was Wheeler bei ihm wollte?

Als ob mich das auch nur ansatzweise interessieren würde...

Aber enttäuscht bin ich schon ein wenig. Und nein, ich werde das nicht zugeben!
 

„Da heute Freitag ist und Joseph Wheeler die ganze Woche nicht da war, wäre es nett, wenn einer von euch ihm den Stoff der gesamten Woche vorbeibringen würde. Erklärt sich eine dafür freiwillig? Vielleicht einer von seinen Freunden?“
 

Ich scheue zu dem Kindergartenhaufen rüber, aber keiner von ihnen meldet sich. Irgendwie irritiert mich das jetzt.

Sonst reißen sie sich doch auch gegenseitig den Arsch füreinander auf, wieso jetzt nicht?

Auf einmal steht Tea auf...
 

„Joey wohnt am anderen Ende der Stadt. Sollte diese Aufgabe nicht jemand ausführen, der ein Fahrzeug oder der Gleichen besitzt?“

„Das ist eine gute Idee, aber haben wir denn jemanden hier, der ein Fahrzeug zur Verfügung stehen hat?“
 

Alle Blicke richten sich auf mich. Ich wusste, dass da was hinter steckt, hinter diesem Verhalten dieser kleinen, miesen Würmer. Aber nicht mit mir!
 

„Herr Kaiba, wären Sie vielleicht so freundlich, Wheeler die Sachen vorbei zu bringen?“
 

„...“
 

Als ob ich eine andere Wahl hätte. Ich seufze und reibe mir die Schläfer, nehme die Aufgabe mit „Freuden“ entgegen und verfluche gerade mein gottverdammtes Leben!
 

„OK, wo wohnt Wheeler?“, frage ich den Haufen von Versagern, als die Schule endlich vorbei ist.

„Oh, hallo Kaiba. Wie geht’s dir denn so?“
 

Ich werfe diesen Idioten einen vernichtenden Blick zu und siehe an, sie schweigen auch sogleich.

Weicheier!

Ohne ihren großmäuligen Köter sind sie nichts!
 

„Na, das weißt du doch. Wir haben ihn doch letztes Mal zum Turnier abgeholt. Erinnerst du dich?“
 

Ja, so langsam dämmert es mir wieder, aber mir war nicht bewusst, dass diese Flohschleuder dort auch wohnt.

Kann man in so einer verkommenen Gegend überhaupt wohnen?

Ich dachte, der hängt da nur ab, bei den anderen Straßenkötern. Echt klasse, wenn einer von diesen Aasgeiern von Presseleuten sieht oder was weiß ich nicht was, wie ich da hingehen, in diese verseuchten Gassen, steht das morgen in allen Zeitungen von Japan!
 

In meinen Wagen steigend sehe ich noch, wie dieser Kindergarten mir auch noch zum Abschied lebensmüde zuwinkt. Die scheinen echt Todessehnsüchte zu haben...
 

Bei Wheeler angekommen ist es schon dunkel geworden. Ich, ich wiederhole: Ich hatte mich verfahren, wie man sich eigentlich gar nicht verfahren kann. Ein Kaiba verfährt sich nie!

Aber diese gottverdammten Einbahnstraßen können einem aber auch auf den Keks gehen!
 

„Entschuldigen Sie bitte, können Sie mir sagen ob hier ein gewisser Joseph Wheeler wohnt?“

„Nee, den kenn ich nicht...“
 

Ich schaue die schon etwas ältere Frau skeptisch an.
 

„Joey?“

„Ah, sagen Sie das doch gleich! Ja, der wohnt hier, ganz oben, letzte Etage. Aber seien Sie vorsichtig, der Weg ist nicht abgesichert.“
 

Sie macht kehrt und geht in das Haus gegenüber.

Vorsichtig?

Nicht gesichert?

Ich will doch nur in das Haus und nicht über eine Bombenabwurfstelle latschen!

Aber kaum, dass ich diese Überreste von einem Haus betreten habe, weiß ich, was die Frau meinte. Löcher in den Wänden, Geländer sind überhaupt nicht da und die Treppe macht einem Schweizerkäse Konkurrenz. Scheinbar war dieses Haus mal eine Teststrecke für Handgranaten!

Ganz oben angekommen, suche ich nach einer Klingel oder ähnlichem, um einen Nachnamen ausfindig machen zu können. Nicht, dass ich hier sonst nicht wen an der Backe habe.

Seufzend klopfe ich an und die Tür springt auf. Vor Schreck fast in Ohnmacht fallend, hole ich tief Luft als so ein Braungebrannter Futzi vor mir steht, eingehüllt ist wie eine Mumie und einen Haufen Sand aus seiner Hand fließen lässt.
 

„Der Pharao hat mir eine Aufgabe zu teil kommen lassen...“

„Nicht schon wieder dieser Scheiß! Was kommt denn diesmal? Noch ein Psychopath? Eine neue Götterkarte? Ich werde wieder mal unter Narkose gesetzt, so dass ich mir einbilde, ich wäre im alten Ägypten? Kommt schon, das wird langsam aber sicher langweilig!“
 

Der Typ pustet mir den Sand ins Gesicht und ich fange an zu meckern, versuche diesen Sand wieder aus den Augen zu bekommen. Als ich beim Blinzeln um mich gucke, steht die Tür zwar noch sperrangelweit offen, aber von dem Typen ist nichts mehr zu sehen.
 

„Ist da wer?“

„Hey, Wheeler! Was soll diese Nummer mit diesem bescheuerten Sandmann?!“
 

Schritte kommen auf mich zukommen und spüre, wie mich etwas am Bauch packt und anhebt.
 

„Hey, du bist aber ein süßer Kater! Oh, meine Schulhefte, wie kommen die denn hier her? Habe ich mir Kaibas Stimme etwa doch nicht eingebildet? Nee, der und mir die Hausaufgaben bringen? Eher würde ich zum Papst werden...“

„Da gebe ich dir sogar Recht! Aua! Hast du nen Schaden?!“
 

Ich wurde schmerzlich auf den Boden zurück befördert. Mir noch immer die Augen reibend, bekomme ich endlich wieder eine klarere Sicht, blicke nach oben und sehe Wheeler, der geschockt ein paar Schritte zurück geht, ehe er auf seinen vier Buchstaben landet und verdattert auf mich zeigt.
 

„K... Kaiba?“
 

„Nee, der letzte Monikaneer. Natürlich ‚Kaiba’ oder kennst du noch jemanden, der so aussieht wie ich?!“, fauche ich ihn an. Dann, völlig plötzlich fällt mir auf, dass Wheeler ein ganz schönes Stückchen gewachsen zu sein scheint. OK, ein Stückchen ist untertrieben, er ist riesig!

Leicht zitternd greift Wheeler nach rechts und zieht etwas zu sich rüber. Es ist ein Spiegel, den er umdreht, so dass ich mich betrachten kann. Und was ich da sehe ist mehr als nur ein schlechter Witz!

verflucht I

„Wheeler, verarschen kann ich mich selber!“
 

Er schüttelt den Kopf und kneift dabei die Augen zusammen, sieht mich danach etwas klarer an und kommt auf allen vieren zu mir rüber gekrabbelt.
 

„Hey! Hey lass das! Ich... ich bin kitzelig!”

„Ich glaub’s einfach nicht... Du bist tatsächlich Kaiba... Wie... wie hast du denn das gemacht?“
 

Ich ziehe meine Augenbraue nach oben und werfe ihm ein paar vernichtende Blicke zu.
 

„Dieser dämliche Kerl mit dem Sand war das. Du weißt schon, der Kerl der die Tür aufgemacht hat! Sag ihm, er soll das rückgängig machen!“, fauche ich ihn, im wahrsten Sinne des Wortes, an und sein Blick sagt alles. „Du hast keine Ahnung wen ich meine, oder?“
 

Er schüttelt den Kopf und ich seufze.
 

„Willst du reinkommen? Ich mach dir nen extra starken Kaffee. Und mir gleich mit“, nuschelt er noch hinterher und geht in seine Wohnung. Da mir wohl oder übel nichts anderes übrig bleibt, folge ich ihm. Die Wohnung ist gemütlich eingeräumt und recht nett, was ich bei Wheeler echt nicht erwartet hätte. Und nach dem, wie das ganze Haus aussieht erst recht nicht!

Mich auf die Couch setzend, warte ich auf den, hoffentlich, wirklich starken Kaffee. Als Wheeler dann endlich damit antanzt und Milch und Zucker mitbringt, wandert mein Blick unweigerlich auf die Milch.
 

„Würde es dir Umstände bereiten, mir einen Teller mit Milch auf den Boden zu stellen?“

„Äh, nein, warte.“
 

Einen Teller holend, der, man staune, sogar sauber ist, füllt er ihn mit Milch und stellt ihn auf dem Boden ab und beobachtet er mich dabei, wie ich genüsslich anfange zu trinken.
 

„Das du mal... darf ich dich kurz streicheln?“

„Sag mal spinnst du? Ich bin doch nicht dein Schmusekater!“
 

Trotzdem hört er, wie üblich, nicht auf das, was ich sage und streichelt mir über den Rücken, welchen ich sogleich durchstrecke und anfange zu schnurren. Wheeler macht das aber auch gut, das ist ja ehr ein Kraulen als ein Streicheln.
 

„Ja... genau... ahhh, man ist das... Hey! Hör sofort auf damit!“
 

Wieder zu Sinnen gekommen, fauche ich ihn an und strecke ihm meine Krallen entgegen. Aber es juckt ihn überhaupt nicht, stattdessen nimmt er mich hoch und schaut mich an.
 

„Oh Gott, als kleines Kätzchen bist du aber auch niedlich!“

„Wheeler... Ich hoffe dir ist klar, dass du gerade mit deinem Leben spielst!“
 

Er lässt mich wieder runter und ich trinke die Milch gelassen aus. Sich aufzuregen bringt jetzt absolut nichts, ich muss unbedingt einen kühlen Kopf bewaren!
 

„Was machst du überhaupt hier? Sag bloß, du hast mir meine Schulsachen vorbeigebracht.“

„Glaubst du, ich wurde sonst meine vier Buchstaben hierher schwingen? Wheeler ich bitte dich, so scharf darauf, dich wieder zu sehen bin ich nun auch wieder nicht.“
 

„Auch wenn es in der Schule absolut langweilig war“, beendet er meinen Satz und ich schaue ihn durchdringend an. Woher weiß er das? Von Yugi? Oder, sag bloß, ihm ist auch langweilig wenn ich mal nicht da bin. Aber die Flohschleuder hat sich sowieso in letzter Zeit merkwürdig benommen! Seufzend setze ich mich neben ihm aufs Sofa.
 

„Und, äh, was jetzt? Ich meine, du willst doch bestimmt nicht so bleiben, oder?“

„Ich hoffe, dass das eine rein rhetorische Frage war, Wheeler.“
 

Er als Köter ist ja OK, aber ich als stinkende Katze? Ich korrigiere: Kater? Nein, eindeutig nein! Und das Schlimme ist ja, dass ich das Bedürfnis habe mit diesem komischen Wollknäuelähnlichen Teil da drüben zu spielen! Und noch viel schlimmer ist, dass Wheeler es bemerkt hat, denn er steht auf und holt das Teil hier rüber, setzt sich wieder hin und fängt an es hin und her zu rollen und den Faden vor meinen Augen hin und her baumeln zu lassen. Rein aus Reflex schnappe ich es mir, rolle mich auf den Rücken und strampele mit allen vieren gegen diesen Faden, beiße mich daran fest, nur um dann wieder mit meinen Tatzen dagegen zu tippen! Das ist ja so was von erniedrigend! Wheeler hingegen scheint es Spaß zu machen. Kein Wunder, wann sieht man mich sonst vor jemandem liegen und mit einem Faden spielen?
 

Als Wheeler dann auch noch anfängt, mich mit dem Faden abzulenken, nur um mich am Bauch zu streicheln, ist Schicht im Schacht!

Fauchend drehe ich mich um und stelle mich auf alle vier Beine, bausche meinen Schwanz auf und zeige ihm meine Zähne.
 

„Hey, ist ja schon gut...“, winkt er mit seinen Händen ab und ich ziehe meine Krallen wieder ein, lasse meinen Schwanz zurück auf den Boden sinken und mein Gesäß gleich hinterher. Klasse, mein Schwanz ist völlig verwuschelt! Ob ich... nein, vergiss es, unterdrücke diesen Drang! Auf der Stelle! Seto, das wirst du jetzt nicht tun! Du wirst dir nicht...
 

„Na, da kommen wohl die Katzengewohnheiten in dir rauf.“

„Halt die Klappe, Wheeler!“
 

...den Schwanz lecken...

Nicht nur, dass das jetzt mehr als zweideutig klingt, nein, es ist auch noch eklig! Auf meiner ganzen Zunge sind Haare, meine Haare! Wenn ich jetzt auch noch so ein dämliches Fellknäuel kotzen sollte, gehört der nächste Balken mit Strick mir!
 

„Möchtest du was essen? Ich habe noch Hähnchen übrig. Oder soll ich dir schnell Katzenfutter holen?“, grinst er mich kackfrech an und ich wäre ihm am liebten an die Gurgel gesprungen!
 

„Weder lasse ich mich dazu herab, deine Mittagessensreste zu verspeisen, noch werde ich meinen empfindlichen Magen mit Dosen-Hirn vergewaltigen!“
 

Wheeler zuckt mit den Schultern, geht in die Küche, holt sein halbes Hähnchen und zerpflückt es gemütlich, tunkt das Fleisch in eine Pfütze von Ketschup, führt jenes zu seinem Mund und kaut es genüsslich durch. ICH hasse IHN!
 

„Gib mir mal ein Stück...“, nuschle, grummle ich und Wheeler schaut mich aus großen, unschuldigen und zugleich hinterlistigen Augen an.
 

„Nö...“, ist sein einziger Kommentar dazu, ehe er sich wieder dem Geflügel widmet.
 

„Wie bitte? Warum nicht? Mach schon, na los!“, kam es bettelnd von mir und ich werde es irgendwann noch einmal bereuen.
 

„Mund auf.“
 

Korrigiere: Ich werde es jetzt auf der Stelle bereuen!

Dennoch öffnete ich meinen Mund und Wheeler fütterte mich mit einem kleinen Stückchen Fleisch ohne Ketschup. So, als hätte ich Jahrzehnte nichts zu fressen bekommen, kaue und schlucke ich das Stück hinunter. Eigentlich hatte ich gedacht, dass Wheeler mir schon das nächste Stückchen entgegen hält, was er aber nicht tat. Soll ich jetzt um jeden Bissen betteln?

Da hat er sich aber...
 

„...`knurr´...“
 

Mein Aber Magen!

Ergeben rutschte ich dichter an Wheeler, legte meine eine Tatze auf seinen Oberschenkel und schaute ihn aus großen, runden und blauen Augen an. Immerhin hatte ich meine Augenfarbe behalten. Ja was? Das war im Moment mein einziger Trost!
 

„Betteln wir etwa? Komisch, Hunde erzieht man so, dass sie das nicht machen. Sollte man bei Katzen vielleicht auch mal versuchen.“

„Wheeler...“, zische ich, „bitte...................“, flüsterte ich sehr, sehr leise hinterher.
 

Mit einem fetten Grinsen gab mir Wheeler ein paar Stücken, die er einfach aufs Sofa legte. Also bei mir Zuhause sollte das mal einer wagen, der würde ebenso klein gestückelt ganz wo anders landen!
 

„Wenn das wirklich der `Sandfutzi´ war, wie du sagst, dann müssen wir zu Yugi, er ist der Einzige, der Verbindung zu ihm bekommt.“
 

Yugi, mal wieder...

Bestimmt dieser kleine Gnom denn mein ganzes Leben? Wo immer er auch auftaucht, gibt es Ärger mit Psychopaten, Kriminellen, Bikern, anderen Geschäftmännern und nein, ich spreche nicht zufälligerweise von Pegasus, wieso sollte ich auch? Sarkasmus lässt grüßen! Egal, was taucht denn noch dort auf, wo Yugi ist? Pyramiden, Leute aus der `Vergangenheit´, jede Menge `reale´ Monster, und eigentlich all das, was sonst nicht aus seinen Löchern gekrochen kommt!
 

„Worauf wartest du dann noch?“

„Warte, ich suche noch schnell etwas.“
 

Na da bin ich ja mal gespannt.

Wie ein kleiner Tiger schleiche ich Wheeler hinterher in sein, scheinbar, Schlafzimmer. Na ja, ungemütlich ist es ja nicht gerade. Trotzdem fehlen hier ein bisschen mehr Ordnung und vor allem ein schöner, blauer Anstrich!
 

„Hab’s, wir können.“

„Und was... Hey, mach das wieder ab aber pronto!“

„Wieso? Lass mir doch auch mal das Gefühl, dich im wahrsten Sinne des Wortes an der Leine zu haben.“

„M.a.c.h. d.i.e.s.e.s. G.e.s.t.e.l.l. a.b.! SOFORT!“

„Nö...“
 

Ich fauche ihn an, doch es bringt nichts, er zieht mich einfach hinter sich her. Was bezweckt er damit? Will er mich denn unbedingt demütigen? OK, diese Frage hätte ich mir eigentlich schenken können!

Als wir dann draußen auf der Straße sind, werde ich sogleich von ein paar Straßenkatzen angeglotzt. Eine davon, eindeutig ein Weibchen, wehe mich fragt jetzt einer, woher ich das weiß, kommt auf mich zu und umkreist mich einmal, ehe sie sich an mich kuschelt.
 

„Bist ja ein ganz Süßer“, schnurrt sie mir ins Ohr und ich wette, ich bin rot angelaufen!
 

„Was ist denn? Verstehst du sie etwa?“

„Ja, scheint so...“
 

Verdattert schauen mich sowohl Wheeler als auch die Mieze an.
 

„Du kannst mit dem Menschen sprechen? Ist ja Wahnsinn! Was hat er gesagt?“

„Erstens, ist er von der Gattung Mensch sehr weit entfernt und zweitens wollte er nur wissen, ob ich dich verstehe.
 

Sie lacht, denke ich zumindest.
 

“Wieso solltest du uns nicht verstehen?“, schnurrt sie mir ein weiteres Mal ins Ohr und kuschelt sich dicht an mich.
 

„Weil ich eigentlich auch ein Mensch bin. Seto Kaiba, falls du schon einmal etwas von mir gehört haben solltest.“
 

Sie schaut mich entsetzt an und weicht ein paar Schritte zurück.
 

„Ist nicht wahr, wirklich?“

„Ja, und wenn du nichts dagegen hättest, ich würde jetzt gerne weiter gehen, damit ich wieder ich selber werden kann.“

„Öhm, klar, von mir aus... Sag mal, wenn du wieder ein Mensch bist, kannst du dann ein Herrchen für mich suchen? Es ist ziemlich einsam, hier auf den Straßen.“
 

Sie senkt traurig ihr kleines Köpfchen und ich stupse sie kurz an, deute mit einer Kopfbewegung an, dass sie mir folgen soll, was sie auch tut.
 

„Wie heißt denn die Süße?“, fragt mich Wheeler und hebt die Mieze an, krault sie ein wenig hinter dem Ohr und sie fängt an, genüsslich zu schnurren. Eine Welle der Eifersucht packt mich und am liebsten hätte ich sie von Wheelers Arm hinunter gescheucht! Gedanklich hatte ich mich kurz nach diesem Gedanken auch schon geohrfeigt!
 

„Was sagt der Mensch?“

„Er will wissen, wie du heißt.“

„Lila.“

„Lila? Na von mir aus. Hey, Köter, ihr Name ist Lila.“
 

Wheeler knurrt, aufgrund meiner Bemerkung und setzt die Katze wieder ab.

Gemeinsam gehen wir durch die Straßen von Domino, Wheeler voran, ich hinterher und Lila auf den Dächern, ebenfalls Wheeler folgend.

Ein paar Kinder und auch Frauen schauen zu mir hinunter, bestimmt, weil ich dieses scheiß Geschirr trage!
 

„Guck mal Mama, ein Wau-Wau!“

„Aber nicht doch mein Schatz, das ist eine Katze.“
 

Kater! So viel Zeit muss sein!
 

„Darf ich den Wau-Wau streicheln?“
 

Wage es nicht Wheeler, wage es nicht!
 

„Aber klar doch, aber ganz sachte.“

„Ja, Wau-Wau!“, schreit der Kleine, ich schätze mal ein, zwei Jahre alter Knirps. Ist der denn völlig dämlich, mich als einen `Wau-Wau´ zu bezeichnen? Ich sehe doch nicht aus wie ein verdreckter Köter!
 

„Die Katze hat ja blaue Augen, ist sie Blind?“
 

ER!

Verdammt noch mal, dass kann doch nicht so schwer sein!
 

„Äh, ja, deswegen auch das Geschirr.“, antwortet der Blondschopf und kratzt sich verlegen am Hinterkopf, wirft mir einen unschuldigen Blick zu. Warte nur, bis ich wieder Seto Kaiba in Person bin, dann kannst du froh sein, wenn du die nächsten zehn Jahre deinen Geburtstag im Krankenhaus feiern kannst!
 

„Mau...“

„Mama, Wau-Wau macht Mau.“

„Na komm, wir müssen weiter.“
 

Die Frau verabschiedet sich und nimmt, Gott sei dank, den Bengel mit! Ich hasse Kinder!

Auch wir gehen weiter und sind nach ganzen 32 Streichelattacken endlich bei Yugi! Ich habe mich noch nie so sehr gefreut, hier, vor diesem kleinen Spielladen, zu stehen!

Die Klingel misshandelnd, drückt Wheeler alle zwei Sekunden hintereinander drauf, bis Herr Muto völlig genervt die Tür aufmacht und Wheeler sogleich eine Standpauke verpasst!

Innerlich grinse ich und stelle mir vor, wie ich, im Normalzustand, hier stehe und mit Popkorn und einer Fahne in der Hand, Herrn Muto anfeuere!
 

„Es tut mir ja leid, aber ich muss dringend zu Yugi.“

„Du kannst doch hinten rein kommen, wenn du zu Yugi möchtest, wie oft denn noch?“

„Da komm ich mir aber immer vor, wie ein Einbrecher...“

„...“

„Äh... na ja, ok, ich geh dann mal... man sieht sich, ne?“
 

Mit den Worten packt Wheeler sowohl mich als auch Lila und geht an Herrn Muto vorbei, rein ins Haus, eine kleine Treppe hinauf und am Ende des Flures, latscht er einfach so eine kleine, weiß gestrichene Tür auf.

Eben noch so einen Aufstand von wegen `Einbrecher´ machen und jetzt ne Tür einlatschen. Der Junge hat doch echt den letzten Schuss nicht gehört!
 

„Hey Yugi!“

„Hallo Joey, schön dich endlich mal wieder draußen zu sehen. Oh, und wie ich sehe, hast du Kaiba auch gleich mitgebracht. Na, wie geht es dir so als Katze? Schon ein paar Miezen aufgerissen, wie ich sehe.“
 

Er schaut mich fett grinsend an und deutet nebenbei auf Lila. Wheeler hingegen, der gerade die Tür wieder schließen wollte, steht an Ort und Stelle wie angewurzelt, den Mund sperrangelweit offen und Augen, so groß wie Untertassen. Und irgendwie habe ich das Gefühl, das ich nicht besser aussehe...

..

.

verflucht II

„Wie jetzt? Du weißt, dass das Kaiba ist? Woher? Sag bloß... ne, oder? Wieso hast du denn das gemacht?“

„Das müsstest du doch am Besten wissen!“

„Ich weiß es aber nicht!“

„Er hat es verdient, ganz einfach! Die ganze Zeit über trampelt er nur auf deinen Gefühlen herum und...“

„Lass das! Das ist trotzdem kein Grund, so etwas zu machen! Ich meine, was ist mit Mokuba?“

„Der weiß Bescheid, wir haben die Sache zusammen durchgezogen. Er ist derselben Meinung, wie ich es bin!“
 

„Dürfte ich auch mal erfahren, was hier eigentlich Sache ist?!“
 

Wheeler blickt verlegen zur Seite, Yugi schaut mich fragend an, da er ja scheinbar nur mein Miauen versteht und Lila... äh, die... putzt sich an ziemlich... gewagten Stellen... hähem, nicht hinsehen!
 

„Kaiba will wissen, worum es geht.“

„Ja, genau das will ich!“

„Dann erklär ihm doch, worum es geht!“
 

Yugi funkelt Wheeler grimmig und verständnislos an. Ich betone hierbei: Yugi! Der kleine `die-Welt-ist-rund-die-Welt-ist-schön-und-alle-haben-sich-lieb´ Gnom!

Wheeler seufzt, fährt sich durch die Haare und blickt mich eine Zeit lang an, ehe er den Kopf schüttelt.
 

„Ich kann nicht...“, flüstert er Yugi zu und wird ein wenig rot über den Wangen.

Nun seufzt auch Yugi und rutscht zu seinem Nachttisch, wo er in den Schubladen nach etwas wühlt.
 

„Das hier ist die Adresse eines Freundes in Tokio. Er besitzt einen Laden, ganz aus Sand. Er kann euch helfen, du musst ihm halt nur sagen, was du wogegen brauchst.
 

„Na bestens, dann rufen wir meinen verräterischen Bruder an, er soll Roland und die Limousine vorfahren lassen!
 

Gesagt – getan. Ausnahmsweise tat Wheeler mal, was man ihm sagte, vor allem: Ich ihm sagte! Keine zehn Minuten später stand auch schon Roland an der Tür und fuhr uns nach Tokio, zu einem weiteren Sandfreak. Den allerdings erst einmal zu finden war einfacher gesagt als getan. Dabei müsste man doch eigentlich denken, dass ein Haus aus Sand leicht zu finden sei. Ja, Scheiße war’s, das Haus wanderte nämlich immer von einer Straße zur nächsten. Solche Irren! Die müssen doch echt Langeweile haben! Als wir dieses dämliche Hüttchen dann endlich `eingefangen´ hatten, gingen wir auch sofort rein. Es war wirklich absolut alles aus Sand, außer der Kerl hinterm Tresen, der aber schon so alt war, das er sicherlich bald zu Staub zerfallen würde.
 

„Guten Tag, ich bräuchte... na ja, Sand eben...“

„Was denn für welchen?“

„Also es geht darum, dass ein Fre... Bekannter von mir, der wurde in eine Katze verwandelt.“
 

Wheeler deutete auf mich und ich hob zur Begrüßung die Tatze.
 

„Oh, das könnte schwierig werden. Du brauchst dafür nämlich einen Gegenzaubersand, aber nicht irgendeinen.“

„Und was für einen bräuchte ich dafür?“

„Den halbverdauten Treibsand eines Verbrechers. Früher, da hat man Diebe und dergleichen gefesselt und im Treibsand ertrinken lassen. Den verfluchten Sand, den die Menschen dabei geschluckt hatten, verwendet man seither eigentlich nur für böse Zauber, aber auch als Gegenzauber für Verfluchungen.“

„Und, äh, haben sie so einen Sand?“

„Nein, leider nicht. So einen Sand gibt es schon seit Jahrhunderten nicht mehr, zumindest hier nicht, man findet ihn nur noch in Ägypten und das auch nur dann, wenn man sehr viel Glück hat.“
 

Mir entgleisten sämtliche Gesichtszüge.

Nicht nur, das ich einen dämlichen Sand brauchte, nein, er musste auch noch halb verdaut sein! Und dann erzählt man mir hier, dass man den nicht hatte! Wie wäre es denn das nächste Mal mit einer Vorratspackung?!
 

„Heißt das, ich muss jetzt nach Ägypten?“

„Wenn du die Katze da los werden willst, ja.“
 

Wheeler schaut mich geknickt an.

Der braucht gar nicht erst so zu tun, als täte es im Leid!

Eine Weile scheint er zu überlegen und ich höre förmlich das `Klick´, als er mich fett angrinst, mich schnappt und Lila ebenso, sich verabschiedet und zu Roland in die Limousine steigt.
 

„Zurück nach Domino, so schnell wie möglich.“
 

Roland zog die Augenbraue nach oben, tat aber, was man ihm gesagt hatte und fuhr zurück nach Domino. Hatte ich schon einmal erwähnt, dass ich Autofahrten im Grunde genommen hasse? Nein? Gut: Ich hasse sie! Sie sind langweilig, dauern viel zu lange, man steckt ständig im Stau, die Luft ist stickig und das trotz Klimaanlage, die Sitze sind meist unbequem, hier natürlich ausgeschlossen, und auch sonst ist Autofahren einfach nur ätzend!
 

„Wo hin genau möchten Sie denn, Master Wheeler?“

„Wie oft denn noch? Joey reicht. Ach, egal, setz mich da vorne aus, den Rest gehe ich alleine.“
 

An der nächsten Kreuzung, dort, wo die uralte Eisbude stand, stieg Wheeler mit uns aus und schickte Roland nach Hause zurück.
 

„Was für eine Sorte möchtest du?“

„Wheeler, mir ist jetzt nicht nach Eisessen!“

„Sei kein Muffel, oder ist dir etwa nicht warm? Ich gebe auch aus, also keine Panik, du Geizhals!“

„Haselnuss...“, grummle ich ihn an.
 

„Was sagt der Mensch?“
 

Ich seufze und schaue Lila an. Also mal ganz ehrlich, wäre ich ein richtiger Kater, würde ich mich glatt um ihre Gunst zu Tode Schnurren...
 

„Sein Name ist Whe... Joey, er heißt Joey. Er fragt, was für ein Eis ich möchte, mehr nicht.“
 

Ihre Augen fingen an zu funkeln und sie schaute zu Wheeler, der sich einen Becher Haselnuss und einen mit Engelsblau kaufte. Ein wenig betrübt ließ sie ihren Kopf sinken. Meine Blicke wanderten von ihr zu Wheeler und von Wheeler zu ihr.
 

„Möchtest du auch eins?“
 

Sie strahlte mich an und kuschelte sich dicht an mich, fing an zu schnurren und ihr ganzer Körper vibrierte dabei.
 

„Hey, Köter, bekommt sie auch eins?“

„Klar, was will sie denn?“

„Zitrone.“, schwärmte sie und ihre Augen leuchteten.
 

„Sie möchte Zitrone.“
 

Wheeler bestellte einen weiteren Becher und der Verkäufer sah ihn fragend an, als er sah, wie er sich mit mir unterhielt. Kein Wunder, wer würde das nicht?

Wir setzten uns auf eine kleine Bank, wo Lila und ich genüsslich unser Eis schleckten. Ein paar Passanten schauten uns entzückt an. Vor allem die Kinder und Frauen unter ihnen, konnten sich ja vor lauter Niedlichkeit, die von uns ausging, kaum halten.

Wheeler hatte sich ein paar Meter weiter weggesetzt und telefonierte mit jemandem, den er scheinbar nicht so besonders leiden konnte, was aus seinem Tonfall mehr als nur überdeutlich heraus zu hören war. Seufzend setze er sich nach dem Gespräch zu uns und aß nun auch sein Eis, welches schon fast geschmolzen war.
 

Wie lange genau wir hier saßen, wusste ich nicht, nur das Lila mich schon zum neununddreißigsten Mal zum Spielen aufforderte.
 

„Wieso gehst du nicht mit? Es weiß doch niemand, das du du bist, also kannst du doch auch ruhig mal Spaß haben.“
 

Irgendwo hatte Wheeler ja recht.

Ein wenig schüchtern erhob ich mich und tapste zu Lila, die sich in einem Blätterhaufen wälze, sich auf den Rücken legte und mit ein paar Blättern spielte. Als sie mich sah, sprang sie sogleich auf mich und gemeinsam rollten wir ein paar Meter durch die Wiese. Sie lachte und schien sich wirklich zu freuen. Zusammen tollten wir durch den Park und Lila zeigte mir ein paar Tricks, wie man auf Bäume kletterte ohne sich die Krallen einzureißen und natürlich auch wieder herunter kam. Auch zeigte sie mir, wie man am besten bettelte und vor allem, wie man sah, wer einem etwas geben würde und wer nicht. Ein paar Kinderherzen und auch die, einiger Frauen konnten wir erweichen und bekamen ein paar Kleinigkeiten wie Chips, Pommes oder Gummibärchen. Manch einer gab uns sogar etwas von seinem Döner. Es war... na ja, gewöhnungsbedürftig, etwas zu essen, was andere angegrabbelt hatten und es dann auch noch auf den Boden legten. Zwischendurch wurden wir sogar von einem Hund verfolgt, der sich aber grimmig wieder verzog, als Wheeler ihm die Leviten gelesen hatte.
 

Dann, endlich wohlbemerkt, fuhr ein Motorrad an. Irgendwoher kannte ich diese Maschine. Der Fahrer und der Hintermann stiegen ab und als sie die Helme abnahmen, traf mich fast der Schlag!

Marik?

Bakura?

Mein Schicksal ist besiegelt!
 

„Hast du es dabei?“

„Klar, du kannst echt froh sein, das meine Familie allesamt Grabwächter waren, sonst wären wir an diesen Sand niemals heran gekommen.“

„Na dann, kann ich es haben?“

„Hey, Moment mal, so ein Sand ist rar und nicht gerade billig!“

„Ich glaube, als Wiedergutmachung dafür, dass du mich meiner Seele beraubt und meinen Körper einmal für deine Zwecke missbraucht und mich gegen Yugi gehetzt hast, ist eine Verhandlung nicht wirklich notwendig, oder?!“
 

Ich bin beeindruckt, Wheeler hat ja echt was drauf. Vielleicht nehme ich ihn das nächste Mal zu einem meiner Geschäftspartner mit.
 

„Schon gut, mach keine Szene. Aber wofür brauchst du das überhaupt?“
 

Wheeler überlegte kurz, dann hob er Lila an und hielt sie Marik entgegen. Lila miaute schüchtern und senkte ihren Kopf.
 

„Eine Katze?“

„Meine Schwester...“
 

Wheeler ist gut, sehr gut sogar. Ein bisschen zu gut um das mal festzuhalten!
 

„Wie ist denn das passiert?“

„Keine Ahnung. Aber ich will es rückgängig machen.“

„Da wird es ein kleines Problem geben...“

„Wie jetzt?“
 

Marik deutete Wheeler an, Lila wieder runter zu lassen und zog ihn ein paar Meter mit sich mit. Worüber die beiden diskutierten konnte ich nicht verstehen, ich war auch viel zu sehr damit beschäftigt, auf Bakura aufzupassen, da der Lila komische Blicke zuwarf.

Schützend stelle ich mich vor sie und fing an zu fauchen. Bakura grinste nur frech und packte mich am Nacken, zog mich nach oben und kickste mir in den Bauch.
 

„Netter Kater bist du. Blaue Augen, bist wohl ein kleiner Blindfisch...“
 

Ich fauchte und bauschte meinen Schwanz auf.
 

„Markiere hier nicht den Dicken, bei der Mieze da hast du eh keine Chance.“
 

Wenn du wüsstest! Aber warte nur ab, das wird noch ein Nachspiel für dich haben, darauf kannst du wetten!

Wheeler und Marik kamen dann auch schon wieder zurück zu uns und Wheeler ließ seinen Kopf betrübt hängen. Was auch immer Marik ihm gesagt hatte, zuviel war nichts Positives gewesen!
 

Bakura und der Blondschopf verschwanden wieder und Wheeler nahm mich auch die Schulter und Lila auf den Arm. Langsam und so still wie nie, ging Wheeler mit uns zusammen zu meinem Anwesen, kletterte über den Zaun und wich den Alarmmeldern geschickt aus. Woher wusste der Typ, wo die installiert waren? Ich musste das System dringend überholen, sobald ich wieder ich sein würde!
 

„So, da wären wir“, flüsterte Wheeler und setzte uns Katzen ab.

Dann nahm er einen Beutel in die Hand, welchen er in der Innentasche seiner Weste gebunkert hatte, faste kurz hinein und sah den Sand an, der langsam durch seine Finger sickerte.

Ich sah in nur fragend an, doch er lächelte bloß, pustete mir den Sand entgegen und mir wurde schwarz vor Augen.

..

.
 

Als ich wieder wach wurde, lag ich in meinem Bett und neben mir, auf dem Kissen zusammengerollt, lag Lila. Sachte fuhr ich durch ihr weiches Fell und sie fing wieder einmal an zu schnurren.

Ich raffte mich auf und zog mir meinen Morgenmantel über, ehe ich in die Küche ging, wo Mokuba mit Roland saß und sich mit jenem unterhielt.
 

„Du bist wach, wie schön! Wie geht es dir?“
 

Ich funkelte ihn böse an. Sich erst mir klein Yugi zusammen tun und mich in eine Katze verwandeln und dann so kommen! Nee Freundchen, so nicht! Doch er störte sich nicht daran, sprach unbeirrt weiter.
 

„Kann sein, das du dich ein wenig erkältet hast, du lagst immerhin fast zwei Stunden nackt vor unserer Haustür.“

„Ich hab was?!“

„Na ja, nach dem du wieder du wurdest, hast du splitterfasernackt vor unserer Haustür gelegen. Roland hat dich gefunden, als er nach Hause wollte.“
 

Ich lief rot an und goss mir einen Kaffee ein. Das darf doch echt nicht wahr sein! Wieso hat Wheeler nicht geklingelt oder dergleichen? Apropos Wheeler, wo steckt der überhaupt? Ist der gleich wieder nach Hause gegangen?
 

„Wo ist der Köter?“

„Ich schätze mal, zu Hause. Er wird dir wohl nichts mehr zu sagen gehabt haben“, nuschelte Mokuba zwischen Milch und Cornflakes hervor. „Im Wahrsten Sinne des Wortes...“, flüsterte er noch hinterher und hatte wohl gehofft, dass ich das nicht gehört hatte. Ich tat auch so und beachtete das Gesagte nicht weiter.

..

.
 

Am Montag in der Schule, war dann auch alles wieder so, wie es vorher war. Mit einem Unterschied: Wheeler war immer noch nicht vorhanden!

Genervt ging ich in meine Klasse und setzte mich auf meinen Platz, lauschte dem Geplauder meiner Mitschüler und spitze meine Ohren, als ich den Namen des Köters vernahm.
 

„Hast du schon gehört, Joey soll in die Parallelklasse gewechselt sein.“

„Echt? Wieso das denn?“

„Na warum wohl?“
 

Ihre Blicke wanderten zu mir, doch als sie sahen, dass auch ich sie beobachtete, schauten sie schnell wieder weg.

Wheeler hatte die Klasse gewechselt? Einfach so? Und alle dachten, es sei wegen mir? Na ja, OK, ein guter Grund wäre das schon, aber das klingt irgendwie so, als würde ich ihn jede Sekunde lang schikanieren! Als wäre Wheeler ein Unschuldslamm!

Wut stieg in mir auf und den Rest des Tages bekam ich so gut wie nichts von dem mit, was um mich herum geschah!
 

Am Dienstag hatten wir dann eine Stunde Physik und eine Stunde Chemie. Die einzigen Stunden, in denen wir mit der Parallelklasse gemeinsam Unterricht hatten.

Sofort wanderte mein Blick zu Wheeler und ich setzte mich prompt neben ihn. Wir konnten uns aussuchen, wo wir in der großen Halle sitzen wollten. Normalerweise saß Wheeler dann immer neben seinen Freunden, doch diesmal hatte er sich in die hinterste Ecke verkrochen. Praktisch, so würde wenigstens keiner mitbekommen, wenn ich Wheeler zur Sau mache!
 

„Wieso hast du die Klasse gewechselt?“
 

Ich kam gleich zur Sache, doch Wheeler schwieg mich einfach nur an, versuchte sich auf den Unterricht zu konzentrieren, woran er aber kläglich scheiterte. Wie immer also...
 

„Rede gefälligst mit mir!“, zischte ich ihn leise an. Aber er reagierte nicht, schaute, starrte angestrengt auf die Tafel.
 

„Wheeler!“, zischte ich etwas lauter und packte ihm am Handgelenk, zwang ihn mit einem kräftigen Ruck dazu, mich anzusehen. Was ich sah, erschreckte mich! Wheelers Augen waren feucht und er hatte Mühe damit, nicht los zu heulen. Das war das zweite Mal, dass ich Wheeler mit Tränen in den Augen sah und es schmerzte!
 

Er riss sich von mir los, packte seine Sache und verließ ohne ein Wort den Klassenraum.

Was zurück blieb, war ein stechender Schmerz in meinem Brustkorb, den ich nicht beschreiben konnte...

..

.

verstummt

Drei Wochen vergingen, in denen ich Wheeler nur zwei Stunden pro Woche sah.

Theoretisch gesehen...

Ich beobachtete ihn in den Pausen, wenn er zur Schule kam und diese auch wieder verließ. In der Zeit sprach er nicht ein Wort, weder mit seinen Freunden, noch mit wem anders. Auch im Unterricht, soweit ich es mitbekommen hatte, sagte er absolut nichts!

Selbst Yugi begrüßte er nur mit einem Lächeln und Winken, bevor er in seiner neuen Klasse verschwand.

Und mich?

Mich ignorierte er gekonnt!

Nicht einmal ich schaffte es, eine Person so zu ignorieren, wie er es bei mir tat!

Wenn wir mal aufeinander trafen, was, so wie es auch beabsichtigt war, ziemlich oft geschah, schaute er mich nicht an, sagte nichts, ging noch nicht einmal auf meine Stichelein oder Beleidigungen ein.

Einfach nichts!

Und es pisste mich an!

Extrem sogar, um das mal zu bemerken!

So sehr sogar, dass ich mit meiner Arbeit hinterher hing, da ich mich auf nichts mehr richtig konzentrieren konnte!
 

Etwas musste geschehen und ich wusste auch schon genau was!
 

„Kaiba, du Arsch! Lass mich los!“

„Vergiss es! Erst will ich Antworten und das pronto!“

„Ich habe keine Ahnung, was du meinst!“
 

Ich erdolchte Marik mit meinen Blicken!

Er wusste genau, was ich meinte und er wusste, dass ich wusste, dass er es weiß!

Dämlicher Satz...!
 

„Du hast Wheeler diesen Sand gegeben und ich will mehr darüber wissen und zwar JETZT!“
 

Ich flüsterte, zischte, aber es verfehlte seine Wirkung nicht!
 

„Lass ihn in Ruhe, Kaiba!“

„Was sonst? Willst du mich in dein dämliches Reich der Schatten verbannen? Och, jetzt habe ich aber Angst!“
 

Bakura zuckte zusammen und senkte seinen Blick.

Verdammt noch mal, ich war anderthalb Tage ein beschissener, flohverseuchter Kater! Als ob mir da ein dämlicher Kerl mit ner Goldkette noch irgendetwas anhaben könnte!
 

„Ich kann... dir... nichts... Kaiba... du erwürgst mich...!“
 

Ich lockerte meinen Griff um Mariks Hals, ließ ihn aber keinen Millimeter weiter nach unten.

Man sah mir eigentlich nicht an, dass ich ein recht kräftiges Kerlchen war, aber das war ich!

Es kostete mich keine Mühen, Marik an die Wand zu pinnen und das knapp 30 Zentimeter über dem Boden.
 

„So, und nun? Rückst du nun endlich mit der Sprache raus?“

„Geht nicht, Joey würde mich...“

„Was? Erwürgen? Dazu wird er nicht kommen, wenn du mir nicht endlich sagst, was ich wissen will!“
 

Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter und sah Bakura, der den Kopf schüttelte und seufzte.
 

„Selbst wenn er wollte, so könnte er nichts sagen. Ich meine Joey, er hat...“

“Hat was?“, hakte ich nach und ließ Marik wieder auf den Boden sinken.
 

Eine Weile kam nichts, doch dann erzählte mir Bakura endlich das, was ich wissen wollte.

Aber als ich es erfuhr, wusste ich nicht, ob ich lachen oder einfach nur heulen sollte...

..

.
 

„Mokuba! Antreten! Sofort!“
 

Ich meldete mich nicht einmal bei der Schule ab, sondern war sofort nach Hause geeilt. Zu Fuß!

Mokuba kam sofort das Treppengeländer hinunter gerutscht und stellte sich vor mich.

Allein mein Blick sprach Bände und mein Bruder erkannte dies auf der Stelle.
 

„Du weißt es, oder...?“, fragte er vorsichtig und senkte seinen Blick.

„Nee, ich habe es erraten! Natürlich weiß ich es und du scheinbar auch! Wieso zum Henker noch mal hast du mich davon nichts erzählt?!“

„Hättest du mir denn geglaubt?“, schrie er zurück.
 

Es war das erste Mal, dass Mokuba seine Stimme mir gegenüber erhob. Eigentlich erhob er sie überhaupt zum ersten Mal, soweit ich wusste.

Und zum aller ersten Mal wusste ich auch nichts zu erwidern.

Nein, ich denke, ich hätte ihm nicht geglaubt...

Nein, ich hätte ihm ganz bestimmt nicht geglaubt!
 

„Yugi hatte dir doch gesagt, das Joey Katzen mag...“
 

Ich starrte auf meinen Bruder hinab.

Ja, das hatte Yugi, aber woher hätte ich denn wissen sollen, dass das so gemeint war?
 

Ich wuschelte Mokuba noch einmal durch die Haare, ehe ich die Treppen hinaufging, Richtung Arbeitszimmer, wo ich mich erst einmal einschloss.

Ruhe, ich brauchte jetzt einfach nur Ruhe zum Nachdenken, das war alles...

Aber selbst nach Stunden, hallten nur diese Sätze von Bakura, Yugi und Marik sowie der, von meinem Bruder in meinem Kopf umher.

Joseph J. Wheeler soll... nein, das glaube ich einfach nicht, das kann ich nicht glauben!
 

~*~ Flashback ~*~
 

“Hat was?“, hakte ich nach und ließ Marik wieder auf den Boden sinken.
 

Eine Weile kam nichts, doch dann erzählte mir Bakura endlich das, was ich wissen wollte.

Ein kurzer Blick in meine Augen und Bakura fing an, mir alles zu erzählen.

Hätte ich gewusst, was das sein würde, hätte ich womöglich doch lieber darauf verzichtet!
 

„Der Sand, der halbverdaute Treibsand eines Verbrechers, ist nicht ohne einen Preis einsetzbar.“

„Was für ein Preis?“

„Das sucht sich der Sand selber aus. Bei Joey war es eben seine Stimme.“

„Und das soll ich dir glauben, ja? Für wie dämlich hältst du mich eigentlich?!“

„Ganz ehrlich?“
 

Ich knurrte.
 

„Es ist so, dass der Sand oder zumindest derjenige, der den Sand geschluckt hatte, einen Tribut verlangt, da er schließlich für oder eben durch diesen Sand gestorben war. Und bevor du wieder dazwischen redest, solltest du wissen, das uns klar war, für wen der Sand wirklich war! Und um ehrlich zu sein, ich wünschte, der Gegenzauber hätte nicht geklappt, aber nein, das hätte Joey ja niemals zugelassen! So ein Idiot!“, nuschelte Bakura hinterher und ich verstand rein gar nichts mehr.
 

„Es ist nämlich so, dass dieser Sand nur von jemandem benutzt werden darf, der keinerlei Schuld zu verzeichnen hat und außerdem auch noch etwas für den Verfluchten empfindet. Und bevor du fragst: Bei deinem Bruder hätte es nicht geklappt, denn diese Art von `Empfinden´ meine ich nicht!“
 

Ich schluckte und mein Rachen fühlte sich an wie ausgetrocknet.
 

„Würde Joey nichts für dich empfinden, wärest du Krawum, einfach explodiert und es hätte sich aus ge-Kaiba-t! Aber dir geht das ja am Arsch vorbei, Hauptsache dir geht es gut, das ist ja das Wichtigste!“, schnauzte mich Bakura an, ehe er Marik stützte und verschwand.
 

Ich fühle mich verarscht und zwar so richtig.

Ich weiß nicht einmal, ob ich darüber lachen oder einfach nur heulen soll!

..

.
 

~*~ Flashback end ~*~
 

Also[Komma] ich fasse zusammen:

- Joey hatte vor Wochen ziemlich empfindlich auf meine Stichelein reagiert und ist, mit Tränen in den Augen, abgehauen

- Dann kam er zwei Wochen nicht zur Schule

- Yugi erzählte mir einen, von wegen Wheeler möge Katzen

- Ich wurde dazu verdonnert, ihm die Hausaufgaben zu bringen

- Dann wurde ich in einen Kater verwandelt

- Mein Bruder war daran beteiligt, genauso wie Yugi!

- Wheeler bestreute mich mit Sand und ich wurde nackt vor meiner Haustür gefunden

- Wheeler verstummt urplötzlich und wechselt die Klasse

- Bakura erzählt mir, dass der Köter etwas für mich empfindet

- Mein Bruder wusste von Anfang an, was Sache war

- Und nicht zu vergessen das, was Marik mir noch ins Ohr geflüstert hatte!
 

Ja, dass war es, so im Groben zusammengefasst.

Und was hat mir das jetzt gebracht?

Genau: Nichts!

Mir bleibt nur noch eine Möglichkeit.

Ich muss...
 

...mit Wheeler persönlich darüber `sprechen´!

Wie auch immer das gehen soll! Dann soll er halt alles, was er zu sagen hätte, auf einen Zettel schreiben oder weiß der Geier was!
 

Durch das heruntergekommene Haus gehend, bis ich die ebenso verrottete Treppe erreicht hatte, steige ich diese hinauf, bis ich ganz oben vor Wheelers Tür stand.

Noch einmal tief ein- und ausatmend, klopfe ich an. Als mir niemand aufmachte, öffnete ich einfach die Tür, die, warum auch immer, nicht einmal abgeschlossen war.
 

„Wheeler? Wenn du da bist, dann beweg dich hier her.“
 

Und tatsächlich.

Ein völlig verdattert drein guckender Köter kam um die Ecke geschossen und als er mich sah, schaute er noch dämlicher, als ohnehin schon!
 

„Ich will reden, jetzt, auf der Stelle und zwar mit dir!“
 

Er nickt und geht in die Küche, kommt mit einem Tablett wieder, auf dem zwei Tassen, eine Kanne Kaffee, Milch und Zucker sowie zwei Löffel platziert sind.

Mein Blick wandert zur Milch und ich muss ein wenig grinsen.

Mir etwas von dem Kaffee einschenkend, gieße ich mir noch ein wenig Milch hinzu und verrühre alles miteinander.
 

Eine Weile verging, in der Wheeler mich nur anstarrte und bei jeder meiner Bewegungen zusammenzuckte. Fragend schwang ich dann immer meine Augenbraue nach oben und Wheeler senkte beschämt seinen Kopf.

Er wusste, dass ich Bescheid wusste, ich sah es ihm an. Sicherlich hatten Bakura und Marik oder gar mein verräterischer Bruder ihn schon darüber informiert. Mir soll es recht sein, dann kann ich immerhin gleich zur Sache kommen!
 

„Du magst mich?“
 

Diese Frage schien Wheeler einen Schock zu versetzen, der er schaute mich aus großen Augen an, hatte den Mund speerangelweit offen und lief knallrot an.
 

„Ja oder nein?“
 

Er schüttelte den Kopf um einen klaren Gedanken zu fassen und sah mich aus großen, nougatbraunen Augen an. Er erinnerte mich an mein Haselnusseis.

Ich stand vom Sessel auf und setzte mich neben Wheeler auf die kleine Couch. Perplex schaute er mir dabei zu und rutschte von mir weg. Ich immer hinterher.

Am Ende der Couch sah sich Wheeler dann panisch um, schien aber nichts zu finden, was ihm irgendwie hätte weiter helfen können.
 

Ein wenig genervt nahm ich sein Kinn zwischen meine Finger und zwang ihn dazu, mir tief in die Augen zu schauen.
 

„Ja oder nein?“, fragte ich ein weiteres mal.
 

Bettelnd, flehend sah er mich an, ehe er zaghaft nickte.
 

„Du bist ein dummer Köter, weißt du das eigentlich?“
 

Er öffnete seinen Mund und redete drauf los, nicht darauf bedacht, dass ja eh kein Ton hinaus kam. Nach fast fünf Minuten fiel es ihm dann aber auch endlich auf und er hielt sich den Mund zu, wurde ein wenig rot vor Scham und wandte seinen Blick von mir ab.

Irgendwie war sein Verhalten süß.
 

„Marik hat mir erzählt, wie man es rückgängig machen kann.“
 

Wheelers Blick wanderte wieder zu mir rüber und er wurde ein wenig blass.

..

.
 

~*~ Flashback ~*~
 

Bakura schnappte sich Marik und stütze ihn, ging mit ihm an mir vorbei. Doch bevor sie ganz verschwanden, spürte ich, wie Marik mich am Ärmel packte und sich festhielt.

Aus großen, blauen Augen sah er mich flehend an.
 

„Du kannst Joey helfen...“, flüsterte er mir zu und Bakura schaute Marik irritiert an. Ich ebenso.

„Und wie soll das gehen? Soll ich ihn auch mit Sand bestreuen?“
 

Er schüttelte den Kopf und ein müdes Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Er stellte sich auf Zehnspitzen und flüsterte mir etwas ins Ohr.
 

„Kennst du Dornröschen...?“
 

Ich errötete Schlagartig!
 

„Funktioniert aber nur, wenn du ihn auch magst, sonst wird er sich nämlich in Luft auflösen. Also überlege dir gut, was du tust...“
 

Dann verschwanden er und Bakura hinter der nächsten Ecke.

..

.
 

~*~ Flashback end ~*~
 

„...“, sprach Wheeler mehr oder weniger, aber ich wusste was er meinte.

„Ja, ich weiß Bescheid, über alles.“, antwortete ich ihm.
 

Er stand auf, lief im Wohnzimmer auf und ab, bewegte seine Lippen, fluchte scheinbar etwas vor sich hin und war sichtlich aufgebracht. Verübeln konnte ich es ihm wirklich nicht, ich wäre wohl an die Decke gegangen!
 

Ich stand auch auf, packte Wheeler am Handgelenk und ergriff erneut sein Kinn, ehe ich meine Lippen auf seine legte. Wheelers Augen weiteten sich schlagartig. Keine Ahnung, ob aus Schreck oder etwas anderem, aber es war mir im Moment auch egal.

Als ich mich von ihm löste, fuhr er mit seinen Fingerspitzen seine Lippen entlang, blickte verträumt ins Nichts. Aber er sagte nichts, rein gar nichts, wie schon die ganze Zeit über.
 

„Hat es geklappt?“, fragte ich vorsichtig und Wheeler zuckte mit den Schultern. „Dann versuchen wir es halt noch einmal.“
 

Ich zog den schmächtigen Körper an mich und legte meine Lippen erneut auf seine, fuhr mit meiner Zunge seinen Mund entlang, bat um Einlass, den er mir nach einer Weile des Zögerns gewährte. Vorsichtig tasteten sich unsere Zungen gegenseitig ab und unser Atem streifte an unseren Wangen entlang.

Heiß, alles an ihm war so... heiß...
 

Ich biss ihn in die Unterlippe und er keuchte gequält auf.
 

„Lass das!“, zischte Wheeler mich an, aber ich ließ nicht von ihm ab. Erst, als ich realisiert hatte, dass er, ich betone: Er mich angezischt hatte, ließ ich von ihm ab und schaute ihn an.

Auch er schien erst jetzt zu schnallen, dass er gesprochen hatte und fasste sich perplex an den Hals.
 

„Kaiba?“

„Ja, Joey, schon seit 18 Jahren“, grinste ich frech.
 

Ich ging zum Sessel, nahm meinen Mantel, welchen ich mir sogleich überzog und verabschiedete mich, ehe ich seine Wohnung verließ und zurück nach Hause fuhr.

Erst auf dem Weg dort hin fiel mir auf, dass ich den Köter ja bei seinen Spitznamen genannt hatte...

..

.

verknallt II

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Kommentare zu dieser Fanfic (66)
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Von:  feuerregen
2007-06-19T17:25:26+00:00 19.06.2007 19:25
die story ist absolut süß, mal was ganz anderes als sonst immer, aber gerade setos charakter ist gut erhalten geblieben! =)
ich kann mit seto und lila in katzengestalt lebhaft vorstellen! ^^
toll gemacht!
nur yugis verhalten war für meinen geschmack etwas schräg.... ^^"
lg, feuerregen
Von: abgemeldet
2007-06-02T08:02:39+00:00 02.06.2007 10:02
Vorbeiiiiiiii... *losheul*
Dabei war's doch grad so chic... T//////////T
Das mit dem "Miau" ist ja dermaßen süß *auch sehen will, wie Kaiba das sagt* +.+...
Schade, dasss es vorbei ist. *schluchz* Das hast du echt klasse gemacht. *umarm*
*dich bedankt dafür*
*knuddel*
Benachrichtigst du mich, wenn du wieder was von diesem pairing loadest????? Ö.Ö
*wink* Pan
Von: abgemeldet
2007-04-21T07:25:03+00:00 21.04.2007 09:25
WUSSTE ICH’S DOCH… na da bin ich ja mal gespannt, wie sich Kaiba aus der Affäre ziehen will^^… Mokuba wusste alles, das war ja klar *g*…. Wieder mal ein wuderbares Pitel und ich bin schon ganz neugierig auf’s Nächste! *freuz*
*wink* Pan
Von: abgemeldet
2007-04-21T07:24:28+00:00 21.04.2007 09:24
Sag jetzt nicht, Joey hat den Fluch übernommen und kann jetzt nicht mehr sprechen…. Q.Q???? Das wäre extrem…… interessant!^^ Bin ja schon mega gespannt, wie es weitergeht. Deine Schreibweise gefällt mir, mal abgesehen von vereinzelten Rechtschreib– und Grammatikfehlern, ganz gut. Man kann sich gut hinein versetzen und die Gefühle zu beschreiben vergisst du auch nicht… Freu mich schon auf’s nächste Pitel. *lol*
*wink* Pan
Von:  Dranza-chan
2007-04-10T20:34:12+00:00 10.04.2007 22:34
Echt in klasse Kapi!
Joey hat Seto ja ganz schön überfallen!!
Und das mit dem Miau find ich klasse!
Weiter so!
Bye Dranza-chan
Von: abgemeldet
2007-04-10T01:12:46+00:00 10.04.2007 03:12
*hust*
also auszusetzen hab ich da absolut gar nix! XDDDD
mokuba ist ja wirklich ein kleiner schlingel! xD Dass der seinen Bruder nich gehört hat...*kicher* Hat entweder einen sehr festen Schlaf oder Seto war wirklich zu leise -___-
xDDDDDD
Njo, nen maunzenden Kaiba will ich auch mal hören! XDD
Das stell ich mir lustig vor...
Miau! XD

Klasse FF ^^
Kann ich nur empfehlen *gg*
Für den Spaß zwischendurch! XD
Von:  Silverdarshan
2007-04-07T19:29:43+00:00 07.04.2007 21:29
HA! Geiles ende *lol*
ich brech ab vor lachen xDDDDDD
und das nur durch dieses eine wort *kicher*
wirklich ein tolles ende!
besser hättest du es nicht machen können ^____^
alles gute zum erfolgreichen abschluss!
*knuddl*

grüßelchen
Hieads_Angel
Von: abgemeldet
2007-04-06T10:14:34+00:00 06.04.2007 12:14
das war wirklich ein super geiles ende!!
und das am ende mit dem miau nochma , echt klasse.
freu mich schon riesig auf deine neuen ff´s.
mach weiter so,
hdl kim
Von:  LindenRathan
2007-04-05T20:50:34+00:00 05.04.2007 22:50
Ein richtig schönes Happy End.
Die Geschichte war klasse.
Von:  inulin
2007-04-05T19:27:54+00:00 05.04.2007 21:27
Geiles Ende. XD
Seto miaut... *schnurr* Hört sich bestimmt zuckersüß an. ^^
Schade das es schon zu Ende ist. Aber so ist wahrscheinlich auch am Besten, oder?
Gefällt mir wirklich super. ^^
Der Lemon ist dir auch gut gelungen, find ich. Kling nicht zu übertrieben detailreich, aber auch nicht so flapsig wie es oft formuliert wird.
Ich werd dich mal weiterhin im Auge behalten. ^^
Mach weiter so
LG


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