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Tajemnica

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Spannungen

Hey^^

Danke für die Kommentare ^^

Hm... Joah, irgendwie gibt es in der FF viele Arschlöcher.

Dass Spencer diesen deplatzierten Kommentar bringen musste, lag vielleicht

daran, dass er betrunken war (wirklich rassistisch ist er ja nicht,

schließlich lebt er als Russe in Amerika mit einem deutschen

Lebensgefährten^^") und Bryan musste sich selbstverständlich verteidigen. Also

Spencer ist kein Rassist und Bryan hat auch nichts gegen Schwule. Es geht mehr

um Stolz und so... u.u
 

Viel Spaß beim Lesen ^^
 

-------------------
 

Der nächste Tag war ein herbstlicher Montag. Es regnete zwar nicht, war jedoch

für das Klima in L.A. recht kühl und stark bewölkt.

Während Kai in einem der Büros des Gebäudes saß und ein Telefonat nach dem

anderen führte, um herauszufinden, wo Ian und Max gewohnt hatten, kniete Tyson

auf dem ungefegten Weg des Friedhofes vor dem Grab seines verstorbenen

Freundes. Jetzt war er ja doch hier, also hätte er auch zur Beerdigung kommen

können. Er seufzte schwer, während er sich das bescheidene Grab ansah. Auf dem

Grabstein standen nur Max' Name, das Geburtsdatum und der Tag, an dem er

gestorben war. Kein zusätzlicher, kleiner Spruch oder eine andere liebevolle

Geste. Auf dem Grab hatte jemand Blumen mit weißen Blüten gepflanzt.

Vielleicht waren es Max' Lieblingsblumen gewesen. Vielleicht aber auch nicht.

Tyson überkam wieder ein schlechtes Gewissen. Er erinnerte sich noch zu gut an

den blonden, immer fröhlichen Jugendlichen, der ihn oft viel zu früh geweckt

hatte, mit dem er immer Spaß gehabt hatte und der einfach nie aufgehört hatte

zu lachen.

Was war hier nur passiert?

„Ist alles in Ordnung, Tyson?“, fragte Tala besorgt und ging neben ihm in die

Knie.

Tyson nickte. „Ja“, sagte er leise und drückte sich leicht gegen Tala, der

tröstend den Arm um seine Schultern legte. „Nein“, antwortete er dann ein

weiteres Mal auf die Frage. „Ich will wissen, was los war.“

„Ich auch“, erwiderte Tala leise und blickte nun ebenfalls den Grabstein an.

Er war mit Tyson zum Friedhof gegangen, weil er Tyson nicht alleine zu Max'

Grab hatte gehen lassen wollen. Auch wenn die beiden seit Jahren keinen

Kontakt mehr zueinander gehabt hatte, so waren sie zumindest früher einmal

beste Freunde gewesen. Und niemand sollte allein an das Grab seines ehemals

besten Freundes gehen müssen.

„Wie es Ian wohl geht?“, fragte Tyson nach einer Weile, in der sie schweigend

nebeneinander auf dem Weg gekniet und das Grab angesehen hatten.

Tala schluckte schwer. Um ehrlich zu sein, glaubte er nicht daran, dass Ian

noch lebte. Immerhin war er einfach so verschwunden, ohne irgendeine Spur zu

hinterlassen. Und wenn er damals mit seiner Vermutung über Max' Tod Recht

gehabt hatte... Er und Max schienen sich auf irgendetwas eingelassen zu haben,

was ihnen gar nicht gut bekommen war.

„Wir finden ihn bestimmt“, murmelte Tyson und sah mitleidig zu ihm auf. Seinem

Blick konnte Tala entnehmen, dass auch Tyson nicht wirklich daran glaubte.

„Ich weiß gar nicht, wann ich ihn das letzte Mal gesehen habe“, sagte Tala

leise. „Heute Nacht habe ich versucht, mich daran zu erinnern, wie er

aussieht.“ Er sah nun in eine andere Richtung. So peinlich es auch war, er

hatte tatsächlich Tränen in den Augen. „Ich weiß kaum noch was. Seine

Augenfarbe, ob er blass war oder dunklere Haut hat, wie er sich kleidet.“ Er

zog seinen Arm von Tyson zurück und wischte sich mit dem Hemdärmel über die

Augen, um die Tränen so schnell wieder verschwinden zu lassen, wie sie

gekommen waren.

Tyson sah betreten wieder das Grab an. Er kannte Tala gut genug, um zu wissen,

wie selten dieser weinte. Irgendwie verunsicherte es den Japaner, wenn Tala

auf diese Art seine Gefühle zeigte. Er mochte es lieber, wenn Tala lachte oder

vor sich hin fluchte. „Vielleicht erinnert sich Spencer, Bryan oder Kai

daran“, versuchte er Tala aufzumuntern. „Kai und seine Sekretärin haben ihn

doch noch gesehen.“

„Kais Sekretärin meinte, dass Ian ziemlich heruntergekommen aussah“, sagte

Tala bitter. „Und Kai hat nicht darauf geachtet. Ich habe mit den beiden heute

morgen geredet.“ Er schien sich wieder im Griff zu haben.

„Und die anderen beiden?“, fragte Tyson.

„Ich weiß, dass sie es nicht mehr wissen.“ Tala stand nun wieder auf und bot

Tyson seine Hand an.

Tyson ergriff die Hand und ließ sich von Tala aufhelfen. „Du möchtest nicht

mit ihnen reden, oder?“, fragte er, als sie über den Weg zurück zum

Friedhofsausgang gingen.

„Nein, möchte ich nicht“, antwortete Tala ehrlich. „Mit Bryan vielleicht, aber

Spencer ist mir einfach zu fremd geworden.“ Er blickte Tyson wehmütig an.

„Aber was jammere ich darüber... Ich habe wenigstens fast mein ganzes altes

Team hier.“

Tyson nickte schwach. „Ich wüsste zu gern, wo Ray und Kenny sind.“

Die beiden passierten das Friedhofstor und machten sich auf dem Weg zurück in

das Gebäude der BioVolt, wo Kai vermutlich wieder arbeitete.

„Bestimmt geht es ihnen gut“, sagte Tala, der nun seinerseits versuchte, Tyson

aufzumuntern. „Wenn irgendwas nicht in Ordnung wäre, hättest du es bestimmt

erfahren.“

„Aber irgendwie bin ich froh darüber, dass keiner meiner wirklich guten

Freunde hier ist“, wand Tyson ein und fügte mit einem Seitenblick auf Tala

hinzu: „Sonst würde ich wie du merken, dass ich ihnen überhaupt nichts mehr zu

sagen habe.“

„Das ist wenigstens ehrlich“, lächelte Tala leicht. „Aber ich habe ja dich

hier.“
 

„Paps, darf deinen Keks haben?“, fragte Nikolai mit einem niedlichen Lächeln

und schnappte sich, ohne die Antwort abzuwarten, den Keks, der zu dem Kaffee,

den Bryan trank, gehörte. Bryan verdrehte leicht die Augen und verkniff sich

eine Antwort. Die brauchte er ja auch nicht, schließlich war der Keks schon in

Nikolais grinsendem Mund verschwunden.

Johnny, der gemeinsam mit Bryan und Nikolai an dem Tisch in der

McDonald's-Filiale saß, konnte sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen.

Irgendwie war der kleine Junge ja schon süß... Er war eher zufällig im

McDonald's auf Bryan und seinen Sohn gestoßen, die genau wie er nicht im

Restaurant des Hotels hatten essen wollen, obwohl Kai es ihnen

selbstverständlich angeboten hatte. Kai erwies sich ohnehin als sehr

großzügiger Gastgeber, aber es war sowohl Johnny als auch Bryan ein wenig

peinlich, Kais Gastfreundschaft so auszunutzen. Außerdem hatte Nikolai seinen

Vater angefleht, endlich mal wieder zum McDonald's zu gehen. Und jetzt saßen

sie zu dritt bei Croissants und Kaffee (in Nikolais Falle allerdings

Orangensaft) an einem der Tische und plauderten ein wenig.

„Möchtest du den auch noch?“, bot Johnny dem Jungen seinen Keks an.

„Au ja!“, strahlte Nikolai und nahm den Keks an. „Danke!!“ Er blickte Bryan

mit großen Augen an. „Darf ich in die Spielecke gehen? Bitte! Ich hab auch

schon aufgegessen!“

„Jaja, geh nur“, seufzte Bryan und als Nikolai zu den anderen beiden Jungen,

die in einer Ecke spielten, lief, warf er Johnny einen entschuldigenden Blick

zu. „Er ist manchmal ein bisschen nervig“, murmelte er.

„Ich mag ihn irgendwie.“ Johnny sah zu den Jungen, die nun zu dritt spielten.

„Hoffentlich wird mein Kind auch so cool.“ Er seufzte leise und rührte in

seinem Kaffeebecher herum.

„Dein Kind?“, wiederholte Bryan interessiert.

„Meine Frau ist schwanger von mir“, murrte Johnny. „Wir haben es erst gemerkt,

als es für eine Abtreibung zu spät war.“

Bryan starrte ihn an. „Ihr hättet abtreiben lassen?“, fragte er entsetzt.

Johnny nickte leicht. „Zwischen Jennifer und mir läuft es nicht mehr so gut.

Sie will ausziehen.“ Er grummelte. „Und dabei sämtliche Hausangestellte

mitnehmen.“

Bryan hob eine Augenbraue. „Das habe ich hinter mir“, seufzte er. „Marina ist

in einer Nacht-und-Nebel-Aktion mit dem Geschirr, meinen DVDs und Nikolai

einfach abgehauen.“

„Warum?“, fragte Johnny. „Warst du so schlimm zu ihr?“

„Nein, überhaupt nicht!“, regte sich Bryan auf. „Ich habe eigentlich immer

gedacht, wir wären glücklich! Und dann erfahre ich plötzlich durch fehlendes

Wohninventar und einen Zettel auf dem Küchentisch, dass sie mich seit etwa

einem halben Jahr schon mit diesem Wichser betrogen hat!“ Er funkelte Johnny

böse an, so als habe der persönlich dafür gesorgt, dass Marina sich in Sascha

verliebte. „So ein großer, hässlicher Gorilla, der meinem Sohn

verbietet, seine Lieblingsserie im Fernsehen zu gucken! Was bildet dieses

Sackgesicht sich ein?!“

„Muss schlimm sein, ungerechtfertigt verlassen zu werden.“ Johnny lächelte

schief. „Ich hatte eine Affäre mit dem Hausmädchen. Und mit meiner Sekretärin.

Und... mit Jennifers kleiner Schwester.“ Ein wenig schuldbewusst versenkte er

seinen Blick in dem Kaffee. „Ich habe nicht gewusst, dass es irgendwann so aus

den Rudern laufen könnte.“

„Tja, so ist das Leben“, seufzte Bryan, der Johnny scheinbar keine Vorwürfe

für sein Verhalten machen wollte. „Letzten Endes ist man immer gearscht.“
 

„Ich habe doch nicht wissen können, dass das sein Sohn ist“, stöhnte Spencer

gereizt. „Woher denn auch? Außerdem war ich betrunken. Und es war doch eh nur

scherzhaft gemeint! Ich habe nichts gegen Nigger!“

„Mitmenschen afroamerikanischer Herkunft“, verbesserte ihn Leo ernst.

„Meinetwegen auch das“, murrte Spencer.

„Aber so etwas sagt man doch nicht über ein Kind“, fand Sara. „Das kannst du

doch nicht einfach so zu einem Kind sagen!“ Ihr eigentlicher

Lieblingsschauspieler hatte am Vorabend gewaltig an Sympathie bei ihr

verloren. Und sein momentanes, bockiges Verhalten machte die Sache nicht noch

besser.

„Tut mir Leid.“ Spencer verschränkte patzig die Arme vor der Brust und

verdrehte demonstrativ die Augen.

„Sag' das Bryan und Nikolai“, forderte ihn Sara ernst auf.

„Nein!“, beschloss Spencer sofort. „Immerhin hat er Leo beleidigt!“

„Du hast angefangen“, gab Sara zu bedenken.

„Aber er kann doch nicht einfach so Leo in die Sache reinziehen!“, empörte

sich Spencer verständnislos.

„Du hast ja nicht gerade nett über seinen Sohn geredet“, meinte Sara

vorsichtig.

„Ja und?“ Spencer schnaubte. „Ich habe außerdem mit Leo geredet und nicht mit

Bryan oder seinem beschissenen Sohn. Wenn Bryan sich in meine Privatgespräche

einmischen muss...“

Leo streichelte ihm etwas unbeholfen über den Arm. „Spence, jetzt beruhig'

dich doch wieder.“ Man konnte ihm deutlich ansehen, dass ihm die Situation

mehr als nur unangenehm war. Er warf Sara einen hilflosen Blick zu. „Und wenn

ich mich bei den beiden entschuldige?“, fragte er in der Hoffnung, die Sache

ein wenig entschärfen zu können.

„Nein, das tust du nicht!“, bestimmte Spencer. „Ich entschuldige mich ja. Und

zwar, wenn er sich bei mir entschuldigt hat!“

„Ich glaube, das bringt nichts, Sara“, stellte Leo seufzend fest. „Trotzdem

danke für deine Bemühungen.“
 

„Das ist ja wirklich unglaublich“, murmelte Michael und drehte seinen

Schreibtischstuhl dann um 180°, um mit Kai reden zu können. Doch Kai wandte

ihm beharrlich den Rücken zu und klickte sich weiter durch.

„Willst du nicht wissen, was unglaublich ist?“, fragte Michael vorsichtig.

„Dass Max und Ian bis auf ein inzwischen gekündigtes Postfach scheinbar gar

nicht existiert haben?“, stellte Kai eine Gegenfrage und drehte sich nun doch

zu Michael. „Kein fester Wohnsitz, keine Arbeitsstelle,...“ - „Kein Telefon,

kein Internetanschluss“, fuhr Michael fort.
 

„... Die beiden waren noch nicht einmal in der Bücherei angemeldet“, erklärte

Kai, als er es endlich geschafft hatte, sämtliche alte Bekannte in ein

Konferenzzimmer zu bringen. Er endete mit einem bedeutungsschweren Blick seine

Ausführungen und setzte sich dann.

Schweigen trat ein.

Während Kai die Ergebnisse, zu denen er mit Michael gekommen war, vorgetragen

hatte, hatte niemand gesprochen. Sie hatten eigentlich alle damit gerechnet,

problemlos in die Wohnungen der beiden gehen zu können, um zu sehen, ob es

irgendwelche Hinweise auf den Mörder und Entführer – oder waren es mehrere? -

zu finden. Aber scheinbar gab es keine Wohnungen.

„Vielleicht sollte man außerhalb von L.A. suchen?“, schlug Tyson nach einer

Weile vor.

Michael zuckte mit den Schultern. „Das haben wir, Tyson. Über die beiden gibt

es in ganz Kalifornien keine Dokumente. Keine offiziellen Gruppen, denen sie

angehören, nichts. Die scheinen illegal hier gewesen zu sein.“

„Und warum wusste dann die ganze Presse, dass Max tot ist?“, fragte Johnny

verständnislos. „Selbst in Schottland ist es durch jede billige

Nachrichtensendung gegangen.“

„Das passt alles nicht zusammen“, jammerte Tyson. „Außerdem muss es doch Leute

gegeben haben, die wussten, dass sie hier sind!“

„Vielleicht waren sie auf der Flucht“, spekulierte Spencer.

„Du hast zu viele Filme gedreht“, schnauzte ihn Bryan an. „Ian wurde

nicht von einem dunkelhäutigen Mann mit gelben Zähnen entführt. Und du

wirst ihn nicht mit flotten Sprüchen und einem magersüchtigen Weib an deiner

Seite retten!“

„Normalerweise ist es ja das magersüchtige Weib, das ich mit flotten Sprüchen

rette“, fauchte Spencer zurück.

„Okay.“ Bryan klatschte einmal laut in die Hände. „Wir haben den Plan, Leute!

Wir stellen uns auf ein Hochhausdach und beobachten durch ein Fernglas den

Friedhof. Den ersten Schwarzen, der Max' Grab passiert, nehmen wir hopps. Dann

wird er erstmal schön gefoltert, bis er uns alles gesteht – oder eben

abkratzt. Ist ja nur ein Schwarzer!“ Er sah Spencer giftig an.

„Ich habe übrigens eine gute Nachricht“, mischte sich Kai wieder ein. „Und

zwar habe ich einen Hubschrauber nach Afrika schicken lassen.“

„Das heißt...?“, fragte Tala dankbar für die Unterbrechung des Streits seiner

alten Teamkollegen.

„Dass wir Mariah abholen“, lächelte Kai zufrieden.

„Und ich dachte, wir holen uns den Verdächtigen gleich aus seinem natürlichen

Umfeld“, brummelte Bryan.
 

„Bitten warten Sie hier“, wies der steife Mann in dem dunklen, eleganten Anzug

sie an. „Ich werde Mr Hiwatari von Ihrer Ankunft unterrichten.“ Er verbeugte

sich kurz und ging dann schnellen Schrittes auf den Fahrstuhl zu. Mariah ließ

er alleine in der Eingangshalle zurück. Sie seufzte leise und sah sich um. Sie

hatte ja schon gehört, dass Kai die BioVolt übernommen und eine Menge Geld

verdient hatte, aber dass es so viel Geld war, damit hatte sie nicht

gerechnet. Das Gebäude war nicht nur riesig, sondern roch förmlich nach

Geschäften und Gewinnen. Und es sah auch so aus. Die einzigen Leute, die hier

herumliefen, trugen Anzüge und schwarze, unauffällige Aktenkoffer. Oder wenn

die weiblich waren, schwarze, kurze Rücke und eine elegante Bluse. Der

Aktenkoffer blieb dennoch der gleiche. Langweilig. Echt langweilig.

In der Ecke standen ein paar Bänke, vermutlich für Wartende wie sie. Sie ging

darauf zu und bemerkte einen kleinen Jungen, der neben den Sitzgelegenheiten

demonstrativ auf dem Boden saß und etwas las. Soweit sie es sehen konnte, war

zumindest eines seiner Elternteile dunkelhäutig, denn er besaß eine typische

mokkabraune Hautfarbe. Seine Haare waren kurz, schwarz und gelockt. Sie kniete

sich vor ihm hin und legt den Kopf schief. Er wurde auf sie aufmerksam und sah

überrascht auf. „Hm?“, machte er.

„Was machst du denn hier unten?“, fragte sie leicht belustigt und lächelte ihn

gekonnt an. Sie konnte gut mit Kindern umgehen. Kein Wunder, sie hatte ja auch

viel Übung darin.

„Ich warte“, moserte er mit einem leichten osteuropäischen Akzent. Also

stammte er, genau wie sie, nicht aus Amerika. „Mein Vater ist jetzt schon seit

Stunden da oben! Und ich habe den Schlüssel für unser Hotelzimmer nicht!“

Schmollend blickte er sie an.

Sie seufzte leise und setzte sich nun in den Schneidersitz vor ihn. Wenn

er auf dem Boden saß, dann konnte sie das auch. Die Bänke sahen nicht sehr

bequem aus.

„Und was machen Sie hier?“, stellte er eine höfliche Gegenfrage. Dafür dass er

scheinbar nicht seine Muttersprache sprach, redete er recht flüssig.

Vermutlich war er bilengual aufgewachsen. In den letzten Jahren war es immer

mehr in Trend gekommen, seine Kinder mit zwei Sprachen großzuziehen. Mariah

hielt normalerweise nicht viel davon, aber momentan kam es ihr ganz recht.

„Ich warte auch“, antwortete sie und nickte in Richtung Fahrstuhl. „Auf diesen

komischen Lulatsch im Anzug.“

„Hier sind nur Lulatsche in Anzügen“, stellte der Junge fest.

Sie lachte zufrieden. „Ja, das stimmt vermutlich. Ich bin Mariah.“ Sie hielt

ihm ihre Hand hin. „Du darfst mich ruhig duzen.“

„Nikolai Kuznetsov“, stellte sich der Junge vor und schüttelte ihre Hand. Er

schien dankbar für diese Abwechslung zu sein.

„Kuznetsov?“, wiederholte sie überrascht. Der Name sagte ihr irgendwas...

Hieß nicht einer der Demolition Boys so? Der Name war schließlich russisch und

wenn Ian verschwunden war und hier eine Großversammlung stattfand... Bestimmt

waren auch Demolition Boys anwesend! Aber wessen Sohn war der Kleine dann?

Ians bestimmt nicht, Ian war ja weg... Spencers Nachname war ja allgemein

bekannt. Also Talas oder Bryans... Hm...

„Was ist denn?“, fragte Nikolai verwundert.

„Ach, nichts“, winkte sie ab. Wirklich wichtig war es für sie momentan auch

nicht, wessen Sohn Nikolai war. Er war nämlich auf jeden Fall besser erzogen,

als sein Vater es als Kind gewesen war!

Als der Lulatsch im Anzug wieder zurückkam und sie aufforderte, ihm zu

folgen, stand sie auf, schnappte sich Nikolais Hand und zog ihn hoch. Es war

doch eine Gemeinheit, das arme Kind hier allein zu lassen.
 

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Ich freue mich wie immer über Kommentare und auch über Kritik^-^

*knuff*

Nathera



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2009-10-02T11:11:16+00:00 02.10.2009 13:11
Hier steht noch dein alter Nickname am Ende vom Kapitel ;)
- Wenn wir schon beim Thema sind ich persönlich finde es eigentich überflüssig so einen Autorenschlussatz noch hinzuschreiben - das wirkt nicht nur störend im Lesefluss, wenn man die FF am Stück lesen möchte, sondern... naja, ich kann nicht für alle sprechen, aber mich persönlich stört sowas irgendwie, da es wirklich keinen Unterschied macht ob da steht, 'Hats euch gefallen' etc. oder nicht ^^.

So, nun aber zum Kapitel (Du solltest wirklich mal die Textaufteilung überarbeiten, das ist nicht schön, so zu lesen, wenn das alles in eine Ecke gequetscht wurde >.<)
Mir hat die Anfangsszene sehr gut gefallen, mit Tyson und Tala auf dem Friedhof. Ich fand es sehr überraschend und irgendwie auch erschütternd, dass jemand wie Tala so Gefühle zeigt...
Auch das Gespräch der beiden hat mich irgendwie bewegt und vor allem Tysons innerer Monlog, dass er sich nicht einmal mehr an die Lieblingsblumen seines ehemaligen Freundes erinnern könne und das alles...
Das macht diese Distanz nur nochmal deutlicher.

Ohmann, Spencer ist echt ein Mann, wie er im Buche steht - bloooß nicht zugeben, dass man im Unrecht ist, obwohl er in diesem Fall WIRKLICH im Unrecht ist, immerhin ist das schon n starkes Stück, so über ein kleines Kind zu reden... wobei ich bezweifele, dass Nikolai das wirklich schon so in seiner Tragweite registriert hat...
Godlike Bryans Sticheleien von wegen, der erste Schwarze, der zu Max Grab kommt, klasse - das könnte ich sein xDDD, hab mich echt köstlich amüsiert.

Und Max Verschwinden und Ians Verbleib stellt die Leute ja wirklich vor ein Rätsel, das wird ja immer mysteriöser @@
Von: abgemeldet
2009-06-25T12:25:01+00:00 25.06.2009 14:25
Tala ist mal wieder echt optimistisch-denkt sofort das Schlimmste über Ians Verschwinden, also ehrlich! So kann man doch nicht an die Sache rangehen.=)
aich finde es durchaus in Ordnung, dass Bryan immer noch sauer auf Spencer ist. So etwas darf man nicht mal sagen,wenn man bis obenhin zu ist und noch dazu drogen genommen hat, das ist einfach eine Gemeinheit. Außerdem führt er sich wie ein kleines Kind auf- ich meine, sich nicht entschuldigen aus verletztem Stolz zeugt nicht gerade von Größe für mich.
Es istschon irgendwie komisch, dass man so überhaupt keine Spur von Ian und Max finden kann...Für mich ist ziemlich klar, dass sie sich vor jemandem verstecken mussten. Würde nur gerne wissen, vor wem!*ärger*

Von: abgemeldet
2009-06-25T09:10:11+00:00 25.06.2009 11:10
ich fand den übergang von michaels und kais gespräch zu der generalversammlung genial! *nicknick*
spencer ist echt störrisch wie ein kleines kind, muss man denn sooo stolz sein, dass man sich nicht einmal als erster entschuldigen kann? ich mein, klar, bryan ist auch störrisch... überhaupt verhalten sie sich in diesem kap ein bisschen wie kleine kinder... das ist ein ziemlicher kontrast zu dem ernst der situation, also das muss man schon sagen, die haben nerven.
aber ich frag mich auch hier wieder, wie schon mal am anfang: wüssten denn die eltern von max nichts darüber? ich meine, auch die sache mit dem grabstein, was ist mit seinen eltern? (oder war der friedhofbesuch im kap davor? ich weiß es nicht mehr...)
ansonsten:
Sie hatten eigentlich alle damit gerechnet, problemlos in die Wohnungen der beiden gehen zu können, um zu sehen, ob es irgendwelche Hinweise auf den Mörder und Entführer – oder waren es mehrere? - zu finden. *gab dranhäng*
mariah ist toll, das muss ich schon sagen! hm~ was mir an anderer stelle auch schon mal aufgefallen ist, ist der begriff 'afroamerikanisch' ich bin nicht sicher, aber sagt man das nicht nur zu in amerika lebenden schwarzen? (so nach dem motto in europa sinds dann afroeuropäer, ich glaub den begriff schon mal gehört zu haben, aber russland ist ja... nur teilweise europa und afroasiat hab ich noch nie gehört... hm~ schwierig. oder ist marina ursprünglich aus amerika gekommen? was auch diese bilinguale sache erklären würde... *rätsel*)
Von: lunalinn
2007-01-31T14:15:24+00:00 31.01.2007 15:15
Mariah is cool ^^
voll kindernärrin *g*
super kap ^^
Von: abgemeldet
2007-01-07T19:16:39+00:00 07.01.2007 20:16
... und den ersten schwarzen, der sich zeigt, nehmen wir hopps. xD jah, spenc sollte sich DEFINITIV zuerst entschuldigen u.u* ich mein - hey! das kann doch nicht so schwer sein?! er hat sogar schon einen grund, den er angeben kann - besser machts die sache zwar nicht viel, aber doch! >///<
naja... ich mag mariah ^-^ und nikolai. und generell. und überhaupt. und dich natürlich auch. xDD

also: ich freu mich schon voll aufs nächste chap *doingdoing* - und vorallem... wie kann mariah ihnen helfen? oÔ
njah denn - ich hoff das klärt sich bald auf *strahl* babaaaa! *wegrenn*
Von:  Robino
2007-01-07T13:59:22+00:00 07.01.2007 14:59
ach nein wie geil *gggg*
Bin mal gespand was die anderen sagen wenn sie ihn einfach so mit bringt *g*
Hoffendlich gehts bald weiter.
Wird echt immer besser die ff *lach*
Bis denne Rob
Von: abgemeldet
2007-01-07T13:55:35+00:00 07.01.2007 14:55
Jaaa, neues Chap
*freu*
Wieder toll geschrieben *~*
Ich find das so spannend, vor allem, wie du diese ganzen verschiedenen Welten aufeinander prallen lässt ôO
Bryan ist immer noch sauer auf Spencer, der sich echt entschuldigen sollte. Und Leo ist ja soo~ süß *~*
Und Mariah ist da, schön, wie sie sich gleich ein wenig um Nikolai kümmert *sweet*
Ich wart gespannt aufs nächste
(Wo ist Ian???)
*winkz*
Dari
Von: abgemeldet
2007-01-06T19:36:28+00:00 06.01.2007 20:36
juhuuu ich bin ja mal die erste ^^
*freu* wie kommt das denn:-)
ich find das kap total cool, wie die anderen auch immer schön weiter schreiben dann bin ich glücklich *hüpf*

bye
freu mich schon aufs nächste


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