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Kannst du es fühlen?

Atemu x Yugi
von

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Das Ende

17. Das Ende
 

Yugi lag eingerollt auf seinem Bett.

Daneben stand sein Mülleimer, der von zerknüllten Taschentüchern schon fast überquellte.

Seine Wangen waren tränennass und er hatte wenig Lust, sich überhaupt zu bewegen.

Er war lustlos und fühlte sich schlapp, war von Trauer zerfressen.

Also lag er meist stundenlang nur so da und seine Gedanken kreisten um seine verlorene Liebe.

Und das ging jetzt schon eine ganze Woche so.

Der Junge hatte nie vermutet, dass ein einzelner Mensch überhaupt so viele Tränen besitzen, geschweige denn vergießen konnte.

Seine Mutter machte sich Sorgen, ebenso Großvater.

Doch das war für ihn nicht wichtig.

Wichtig war nur, was Atemu von ihm dachte und das war sicherlich das Schlechtmögliche.

Er fühlte Bitterkeit, Schmerz und Schuld.

Zu mehr war er nicht in der Lage.

Jedoch wollte seine Mutter dem nicht mehr tatenlos zusehen, also hatte sie Joey informiert und dafür gesorgt, dass er vorbeikam.

Eben jener betrat nun leise und vorsichtig, als könnte Yugi allein durch Geräusche zerbrechen, das große Dachzimmer.

„Hey, Kleiner, wie geht’s?“ wollte der Blonde wissen und Angesprochener spürte, wie sein Bett sich unter dem neuen Gewicht etwas nach unten senkte.

Yugi reagierte verzögert.

„Siehst du doch“, wisperte er heißer.

„Du siehst ungefähr so aus, wie ich mich damals gefühlt habe, nachdem Mai sich von mir getrennt hat“, stellte Joey fest.

Der Kleinere machte sich erst gar nicht die Mühe, zu dem Blonden hochzublicken oder aber auch zu antworten.

Also musste Joey zwangsläufig auf eine Augenhöhe zu seinem Kumpel kommen.

So legte er sich einfach neben ihn und drehte den Kopf zur Seite, um dem Jüngeren ins Gesicht zu sehen.

„Erzählst du mir, was passiert ist?“ erkundigte er sich danach.

Yugi seufzte abgrundtief.

Natürlich, seiner Mutter hatte er nichts erzählen können, sie wusste ja von alldem nichts, nichts von Yami.

Mit seinem Großvater wollte er auch nicht darüber reden, er fand, der war zu alt für so was.

Joey wollte er es eigentlich auch nicht erzählen, schließlich hatte er sich vorgenommen, diesem von seinem ersten Mal nur so viel zu erzählen, dass es stattgefunden hatte.

Aber irgendwie hatte er das Gefühl, endlich über das reden zu müssen, was an jenem Tag nach dem Schwimmbadbesuch passiert war.

Und so erzählte er Joey alles von A bis Z, verkürzte den eigentlichen Akt aber erheblich, konnte er sich doch noch zu gut an seine eigene Langeweile erinnern, als Joey ihm seine Geschichte breit erzählt hatte.

Nachdem er geendet hatte, stellte er fest, dass Joey ihn irgendwann in seiner Erzählung tröstend in seine warmen Arme gezogen hatte, ohne dass Yugi es bemerkt hatte und dass er sich so seltsamerweise einigermaßen geborgen fühlte.

Er fühlte sich wesentlich besser, als vorher.

Ob das nun daran lag, dass er sich alles von der Seele geredet hatte oder an der Umarmung, das konnte er nicht mit Bestimmtheit sagen.

Es zählte einzig und allein, dass es ihm besser ging, auch wenn es noch besser sein könnte, wenn es Atemus Arme wären, in denen er sich befand, doch das würde nie mehr so sein.

„Hm, das ist natürlich schwierig“, murmelte Joey nachdenklich. „Meinst du nicht, dass du noch mal mit ihm reden könntest?“

Yugi schluchzte leise und schüttelte sachte den Kopf, den er auf Joeys Schulter abgelegt hatte.

„Er wird mir genauso viel glauben, wie Kaiba an seine ägyptische Vergangenheit glaubt: nämlich gar nicht“, erklärte Yugi leise. „Er denkt sicherlich, dass ich in eine geschlossene Anstalt gehöre!“

„Seit ich Seto Anfang des Jahres besser kennen gelernt habe, haben wir gar nicht mehr davon gesprochen. Ich glaube, er schweigt es tot“, meinte Joey leise. „Dabei hält er mich noch immer für ein trotteliges Hündchen. Er sagt andauernd, dass ich ‚den Intelligenzquotienten eines Hundes’ hätte! Das regt mich auf!“

Joey hielt inne, denn Yugi sagte nichts dazu.

Auch kein Kichern, Lächeln oder Schmunzeln war auszumachen, wie es bei dem Jüngeren normalerweise der Fall war, denn der war eigentlich der Meinung, dass Joey selbst daran Schuld wäre, wenn er sich jetzt neuerdings ganz freiwillig mit dem Firmenchef abgab.

Der Blonde zog seinen Freund noch etwas näher an sich ran. „Willst du es nicht wenigstens versuchen?“

Yugi zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht. Er würde mir wahrscheinlich noch nicht einmal zuhören. Nicht noch einmal, nachdem ich schon alles noch schlimmer gemacht habe, als es eh schon war.“
 

**
 

Seit nun schon zwei Wochen versuchte Yugi, Atemu irgendwie zu erreichen.

Seine SMS blieben unerhört, genauso wie die täglichen Anrufe.

Er hatte doch gewusst, dass Atemu ihn abblocken würde.

Wohlmöglich hatte er sich deswegen sogar ein neues Handy besorgt?

Doch noch wollte er nicht aufgeben.

Noch sah er eine winzig kleine Möglichkeit, Atemu wenigstens kurz zu sehen.

Und wenn er ihm die Haustür vor der Nase zuknallen würde.

Ja, er war auf dem Weg zu dem großen Mietshaus.

Er hatte es einfach nicht mehr ausgehalten, die Ungewissheit.

Auch wenn er letztlich nur wenig Hoffnung hatte und eigentlich überhaupt keine haben sollte.

Aber er wollte es hinter sich bringen.

Vielleicht konnte er dann einen Schlussstrich ziehen, wenn auch nur schweren Herzens.

Endlich angekommen, legte er den Kopf in den Nacken und sah an dem Mietshaus empor.

Noch allzu gut konnte er sich daran erinnern, als er zum ersten Mal hier gestanden hatte und sich gefragt hatte, welche der vielen Fenster zu der Wohnung des Referendars gehörten.

Ein schmerzlicher Stich durchfuhr ihn.

Dann wandte er den Blick ab, zur Haustür und ging entschlossen darauf zu.

An der Klingel zögerte er erneut kurz, betätigte sie dann aber.

Mehrfach, bevor er sich fragte, ob sein Innehalten zuvor ein schwerer Fehler gewesen war und Atemu ihn von einem der Fenster aus unten stehen gesehen hatte und deshalb nicht öffnete.

Gerade, als er sich verzweifelt registrierend abwenden wollte, wurde die Tür von innen geöffnet.

Einer der anderen Mieter erschien, verließ das Haus und Yugi fing die Tür auf, bevor sie wieder ins Schloss fallen konnte.

Kurz sah er sich um, doch der Mann, der das Haus verlassen hatte, kümmerte sich nicht weiter um ihn, so dass er einfach ungesehen hineinschlüpfen konnte.

Yugi war sich nicht sicher, was er überhaupt erwartete.

Falls Atemu überhaupt zu Hause war, würde er ihm auch nicht öffnen, wenn er direkt vor der Wohnungstür stand.

Dennoch rannte er die Treppen zwei Stufen auf einmal nehmend nach oben, bis zu Atemus Wohnungstür.

Am Treppenabsatz blieb er erneut stehen, musterte die Tür.

Wenn diese sich öffnete, würde er endlich von seinem Leid befreit, so oder so.

Dann würde alles ein Ende finden.

Ein Happy End.

Oder eben nicht.

Ein paar letzte Schritte führten ihn auf die Tür zu.

Er sah an die Wand daneben, fand die Klingel und betätigte sie.

Dann wartete er.

Lauschend, ob er ein Geräusch von Innen vernehmen konnte.

Nichts.

Aber vielleicht war ja auch die Klingel defekt?

Laut klopfte er.

Doch wieder nichts.

Die Tränen auf seinen Wangen bemerkte er noch nicht einmal.

Schließlich war er die jetzt schon gewöhnt.

Aus lauter Verzweiflung begann er, mit beiden Fäusten geräuschvoll gegen die Tür zu hämmern.

Die einzige Reaktion darauf war, dass sich die Wohnungstür der Nachbarin öffnete und die neugierig durch den Türspalt auf den Lärmverursacher schielte.

„Herr Yamito ist nicht da“, erklärte die alte Frau mit verrauchter Stimme.

Yugi wandte ihr seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu.

Ein ungutes Gefühl beschlich ihn.

„Ist vor zwei Wochen mit einem großen Koffer und einem großen Rucksack abgereist“, fuhr sie fort, während sie das graue zottelige Fell ihres Hundes, den sie auf dem Arm hielt, streichelte.

Der Junge öffnete den Mund, brachte zunächst aber keinen Ton hervor.

Zu unaussprechlich war seine größte Befürchtung.

„Kommt er denn wieder?“ wagte er es schließlich mit dünner Stimme zu fragen.

Doch er erntete nur ein desinteressiertes Schulterzucken der Frau und die Tür wurde wieder geschlossen.

Entgeistert sah Yugi diese noch eine Weile an.

Sein Magen hatte sich gerade umgekippt und er musste sich zitternd an der weißen Wand hinter ihm festhalten.

Wenn er ihn nie wieder sehen würde…

Wenn er wegen ihm umgezogen war…

Wenn er wenigstens hier bleiben würde, selbst wenn er nichts mehr von ihm wissen wollte, dann hätte Yugi wenigstens die Gewissheit als Trost, dass es auch nur die Möglichkeit gab, dass er ihn sehen konnte.

Allein das wäre beruhigend für ihn.

Nach einer Weile, in der er sich erst fangen musste, schlich er langsam die Treppen wieder hinunter.

Er riss die Haustür auf und sah geradewegs in zwei dunkelviolette, ihm nur allzu bekannte Augen.

Atemu schien überrascht zu sein, ihn hier zu sehen.

Sein Koffer stand neben ihm, ebenso der große Rucksack und er war wohl gerade dabei gewesen, den Haustürschlüssel zu suchen.

Sie starrten sich schweigend an.

Yugi fühlte kurioserweise nichts.

Er wusste, er durfte sich keine Hoffnungen machen, auch wenn sie sich gegenüber standen und Atemu ihn noch nicht angeschrieen hatte.

Denn Yugi hatte gegen seine Anweisung gehandelt und war doch noch einmal hierher gekommen.

Also hatte sein Hirn seine Gefühlswelt abgeschaltet, um ihn selbst zu schützen.

Oder zumindest erreichten seine Gefühle nicht sein Denken, denn er konnte sich nicht vorstellen, dass sie einfach so von eben auf jetzt verschwunden waren.

Sein Gehirn hatte ihn einfach nur betäubt.

Er war stehend in eine Art Koma gefallen, aus dem er sich auch nicht selbst wecken wollte, zu groß war die Angst, dass Atemu ihn erneut abweisen könnte.

Doch es war keine Kälte in den wunderschönen Augen zu sehen.

Gedankenlesen wäre schon eine feine Sache.

Er wüsste gerne, was in Atemus Kopf vorging, wusste er doch noch nicht einmal, was in seinem eigenen vorging.

Nach einer scheinbaren Ewigkeit, die im Grunde sinnlos verstrichen war, stieg Atemu die beiden Stufen zur Haustür hinauf und zog Yugi in eine enge Umarmung.

Yugi spürte die Arme, die ihn umschlangen und den warmen Körper, an den er gepresst wurde.

Doch er hing nur schlaff und unbeweglich in den starken Armen und ließ es über sich ergehen.

Er fühlte sich leer und ausgelaugt, sein Blick war abwesend.

Atemu hatte ihm nicht vertraut.

Und jetzt, nach drei Wochen Funkstille, war es wieder so, wie zuvor?

Der Junge konnte das nicht glauben und noch weniger einfach so akzeptieren.

Yugi wurde aus der Umarmung entlassen.

„Komm, lass uns hoch gehen. Ich hab Kuchen gekauft“, flüsterte Atemu leise, als wolle er das dünne band, das noch immer zwischen ihnen bestand, nicht vollends durch laute Worte zerreisen.

Kommentarlos griff Yugi nach dem riesigen Rucksack, hängte ihn sich über die Schulter und ging voraus.

Der Ältere griff derweil nach dem in Papier eingeschlagenen Kuchen, den er auf dem Koffer abgestellt hatte und nach dem Koffer selbst und folgte ihm.

Oben schloss er stumm die Wohnungstür auf.

Während Atemu seinen Koffer ins Schlafzimmer brachte, stellte Yugi den Rucksack achtlos im Flur ab und ging zur Küche weiter.

Kurz darauf folgte Atemu ihm.

Er stellte fest, dass der Jüngere schon Kuchenteller auf den Tisch gestellt hatte.

Der Ältere packte den Kuchen aus. „Was möchtest du trinken, Aibou?“

Yugi ließ das Besteck in seinen Händen fallen, das klirrend auf dem Boden landete.

Ai…bou?

Wann hatte er ihn das letzte Mal so genannt?

Rasch drehte er sich um und starrte Atemu aus großen Augen an.

Der stand mit dem Rücken an die Anrichte gelehnt und beobachtete ihn.

Yugi hatte Atemu nie erzählt, dass er ihn Aibou genannt hatte und niemand wusste davon, denn Yami hatte diesen Namen nur benutzt, wenn sie über ihre Gedanken miteinander geredet hatten.

„Ya…mi?“ krächzte Yugi ungläubig mit hoher Stimme.

Der Größere lächelte leicht und nickte dann.

„Yaaaaaaamiiiiiiiiiiiii!“ Mit einem Aufschrei landete Yugi schließlich in den Armen des Älteren und presste sich an ihn – und mit einem Schlag waren seine gesamten Gefühle wieder da.

Glück und Erleichterung, Freude und Liebe, aber auch Ungewissheit und Unsicherheit.

Er spürte die Arme, die ihn umschlangen, die Hand, die ihn im Nacken kraulte, die Lippen, die sich zu einem flüchtigen Kuss auf sein Haar senkten.

Hörte den Herzschlag und die Atmung des Anderen.

Eine Weile standen sie nur schweigend eng umschlungen da.

Atemu wusste nicht, wo er anfangen sollte.

Er hatte Yugi so viel zu sagen, so viel zu erklären, seine Gedanken rasten.

„Danke, dass du mein Freundschaftsarmband noch hast“, flüsterte er endlich heißer, als er seine Stimme wieder gefunden hatte.

Yugi trennte sich ein wenig, weg von dem ihm so geliebten Körper, was Atemu mit Unbehagen beobachtete.

Dann griff er in seine Hosentasche und fischte das selbst geknüpfte Armband hervor.

„Ich hab es heute als Glücksbringer eingesteckt. War irgendwie Intuition“, erklärte der Kleinere leise, packte Atemus Handgelenk und streifte es ihm über.

„Aibou!“ Sofort schloss der Größere ihn wieder in seine Arme.

Nochmals trat Stille ein, aber das war Yugi vollkommen egal.

Er wusste, dass Atemu ihm noch heute die Fragen beantworten würde, die ihm auf der Zunge lagen; wenn er dazu bereit war, denn er wollte ihn nicht drängen.

„Es tut mir so Leid, Aibou“ ergriff Atemu schließlich erneut das Wort.

„Es hätte eigentlich einer der schönsten Tage deines Lebens werden sollen. Stattdessen…“ Er brach ab, denn seine Stimme versagte.

Er räusperte sich. „Stattdessen hab ich dich rausgeworfen. Kannst du mir das je verzeihen?“

Erneut trennte Yugi sich etwas von Atemu und sah in traurige Augen.

Abgrundtiefe Trauer, Schmerz, Angst und Flehen waren zu sehen, was Yugi zutiefst erschütterte.

Yami hatte ihm gegenüber nie eine solche Schwäche gezeigt, war stets der starke und furchtlose Pharao gewesen.

Atemu hatte ihm schon eher Gefühle gezeigt, positive, wie auch negative.

Aber er hatte nie – geweint.

Langsam hob er eine Hand und strich sachte die Tränen von der Wange.

Er lächelte leicht, sagte jedoch nichts.

Noch nicht.

Der Größere wandte beschämt den Blick ab und rieb sich die restlichen Tränen weg.

„Vielleicht … sollte ich dir erst erklären, wieso ich dir plötzlich glaube, wieso ich dich wieder Aibou nenne.“ Atemu sah Yugi wieder aus etwas geröteten Augen an.

„Also…“ Doch bevor er richtig beginnen konnte, hatte Yugi seinen Kopf wieder an seiner Brust abgelegt, was Atemu nun doch etwas verwunderte.

„Nachdem du weg warst“ startete er erneut. „Hab ich mich als erstes an den Computer gesetzt und habe mich über Komaforschung schlau gemacht. Ich wollte wissen, ob sich irgendjemand meiner Leidensgenossen je an das erinnert hat, was während seines Komas passiert ist. Leider Fehlanzeige. Die Meisten konnten sich an gar nichts erinnern, so wie ich. Auch sonst gab es im Internet keinen Hinweis darauf, ob an deiner Geschichte etwas Wahres dran sein könnte. Dann habe ich mich mit ägyptischer Geschichte auseinandergesetzt. Ich meine, mehr, als ich es je im Unterricht oder in meinem Studium getan habe. Ich habe nach der Steintafel gesucht, von der du mir erzählt hast und nach der Grabkammer. Kurz entschlossen habe ich einen Flug nach Ägypten gebucht. Ich komme gerade vom Flughafen.“

Er hielt in seinen Erklärungen inne, um sich und Yugi etwas Zeit zu geben, über das Gesagte noch einmal reflektieren zu können.

„Kaum war ich einen Tag dort, standen auch schon Marik und Ishizu vor der Tür. Gut, du hast mir von ihnen erzählt, aber ich war dennoch etwas erschrocken. Schließlich wusste niemand, dass ich nach Ägypten wollte. Sie haben sich als Führer angeboten und mich zu der Steintafel und zu anderen Artefakten geführt. Dabei haben sie mir eine ähnliche Geschichte erzählt, wie du. Nur eben aus ihrer Perspektive. Der Part mit meiner angeblichen Vergangenheit haben sie mir sehr viel ausführlicher erzählt.“

Yugi hörte dem Älteren schweigend zu.

Marik und Ishizu schienen immer zu wissen, wo ihr Pharao sich aufhielt.

Selbst wenn sie jetzt keine Milleniumsgegenstände mehr besaßen und auch keine Grabkammer mehr bewachen mussten.

Sie führten nun ein normales Leben, aber die ägyptische Vergangenheit ließ sie augenscheinlich nicht in Ruhe.

„Schließlich sind sie mit einem ziemlich wahnwitzigen Vorschlag zu mir gekommen. Jedenfalls habe ich das zu dem Zeitpunkt so empfunden. Denn an solche Dinge glaube ich nicht, ich war mehr als skeptisch und dachte, dass das nie funktionieren würde.“ Atemu holte tief Luft.

„Sie haben vorgeschlagen, dass ich mich von einem der ägyptischen Einwohner, sie kannten den Mann wohl gut, hypnotisieren lassen sollte. Natürlich wollte ich ablehnen, solch ein Hokuspokus konnte doch nie im Leben wirklich klappen! Dachte ich.“ Eine Weile schwieg auch er.

„Marik erklärte, dass ich doch nichts zu verlieren habe, wenn ich es ausprobieren würde. Noch nicht einmal Geld, da er die erste Sitzung bezahlen würde. Als ob ich mehrere Sitzungen überhaupt in Erwägung ziehen wollte! Du siehst schon, Marik hatte mich schon überzeugt. Wahrscheinlich war ich neugierig, vielleicht wollte ich aber nach jedem Strohalm greifen, der es mir möglich machte, dir zu glauben, dass du nicht verrückt bist. Denn meine Gefühle für dich waren noch immer irgendwo vorhanden. Auch wenn du mich sehr schwer verletzt hattest.“ Atemu unterbrach sich, doch Yugi schwieg weiterhin.

Wollte er ihm denn keine Fragen stellen?

„Also habe ich mich tatsächlich darauf eingelassen. Bei der ersten Sitzung war ich vollkommen weggetreten, habe nichts mitbekommen, aber alles, was ich in Trance von mir gegeben habe, hat Marik mit einer Videokamera aufgezeichnet. Ich war ganz schön sprachlos, als ich diese Aufnahme kurz danach sah. Es war gar nicht genug Zeit gewesen, das Videoband irgendwie zu manipulieren. Da ich mich selbst dabei gesehen hatte, wie ich über Dinge sprach, die ich gar nicht wusste, die mir fremd waren, beschloss ich, noch eine weitere Sitzung zu besuchen. Diesmal konnte ich mich an einzelne Szenen, wie aus einem Traum, erinnern. Nach einer Woche mit täglichen Sitzungen war plötzlich alles wieder da. Meine komplette Erinnerung. An dich. Die Zeit mit dir. Die Zeit, in der wir einen Körper geteilt haben. Aber es kamen natürlich nicht nur die positiven Erinnerungen zurück, sondern auch die negativen, verbunden mit Schmerz. Am deutlichsten war der Verlust zu spüren, als ich deine Seele verloren hatte. Erinnerst du dich noch? Du hattest deine Seele verloren, weil ich nicht fähig war, die Finger von diesem komischen Orichalkos zu lassen. Aber das war nicht der einzige Schmerz. Wir haben viel zu oft die Seelen unserer Freunde verloren. Und uns schließlich gegenseitig bei dem Abschied in der Grabkammer“, endete Atemu schließlich und verstummte.

Dann seufzte er. „Ich glaube, ich bin etwas hin und her gerissen. Yami wollte dich immer nur beschützen, wie eine uneinnehmbare Mauer und dich stärker machen. Atemu hingegen liebt dich aus ganzem Herzen. Was Yami wiederum nicht so passt, da er dich auch vor Atemu schützen will. Kann sein, dass es noch ein wenig dauert, bis diese zwei Persönlichkeiten in mir wieder miteinander verschmolzen sind, wie es sich gehört.“

Nun hörte er endgültig auf zu reden und wartete auf eine Reaktion.

Auf eine Reaktion auf seine Frage, die er am Anfang gestellt hatte.

„Natürlich verzeihe ich dir“, erklärte Yugi endlich. „Ich kann auch gar nicht anders. Schließlich liebe ich dich.“

Yugi hegte nicht die geringsten Zweifel.

Denn Atemu hatte seinen Spitznamen gewusst.

Einen besseren Beweis, dass er sich tatsächlich an seine Vergangenheit erinnern konnte, gab es für ihn nicht.

„Danke, Aibou“, flüsterte Atemu erleichtert.

„Ich lass’ dich nie mehr los!“ Wie zur Bekräftigung schloss er seine Arme noch enger um seinen Freund.

„Das brauchst du auch gar nicht!“ meinte Yugi unendlich zärtlich und presste sich an den Älteren.

Der legte seine Wange auf Yugis Stachelmähne ab.

„Ich bin hundemüde“, begründete Atemu sein Verhalten schließlich träge.

„Jetlag“, fügte er hinzu.

Yugi trennte sich etwas von ihm, um ihn anzusehen. „Soll ich gehen? Damit du dich ausruhen kannst?“

Der Ältere schüttelte den Kopf. „Wüsste nicht, dass man zum Ausruhen alleine sein müsste. Außerdem hab ich dir doch gesagt, dass ich dich nicht mehr gehen lasse!“

Der Kleinere schmunzelte. „Natürlich!“

Dennoch trennte er sich von dem Größeren und sah diesem zu, wie er den Kuchen wieder abdeckte.

Dann griff Atemu nach seiner Hand und er ließ sich widerstandslos von ihm ins Wohnzimmer ziehen.

Dort angekommen, ließ Atemu sich auf dem Sofa nieder und entledigte sich seiner Schuhe.

Yugi tat ihm dies gleich, stand dann aber etwas unschlüssig neben der Couch, über deren Länge Atemu sich gelegt hatte.

Atemu öffnete die Augen wieder, als Yugi einfach stehen blieb und streckte die Hand nach ihm aus.

Der griff zögerlich danach und wunderte sich etwas, dass Atemu ihn zu sich zog, bis Yugi auf ihm lag, den Kopf auf seiner Brust.

Erneut schlang Atemu seine Arme um den Kleinen.

„Bist du dir sicher, dass du so auch schlafen kannst?“ erkundigte Yugi sich etwas besorgt.

„Klar, du bist doch mein liebstes Kuscheltier!“ erklärte Atemu und Yugi musste leicht lachen.
 

**
 

Yugi blinzelte.

Stürmisches Klingeln hatte ihn geweckt.

War er doch tatsächlich, genauso wie Atemu, eingeschlafen.

Er hob den Kopf und sah auf seinen Freund hinab, der sich ebenfalls zu regen begann.

„Bleib liegen, ich mach auf.“ Yugi hauchte Atemu einen kurzen Kuss auf die Wange und erhob sich dann von ihm.

Er tapste etwas verschlafen in die Diele und nahm den Hörer der Freisprechanlage zur Hand.

Der Junge konnte gar nichts sagen, als auch schon eine Stimme ertönte.

„Hey, Atemu, ich bin’s, mach auf!“ forderte der Sprecher, der sich eindeutig wie Yue anhörte.

Yugi zuckte mit den Schultern, drückte auf den Türöffner und ging dann zur Wohnungstür hinüber.

Doch gegen seine Erwartungen stand ihm nach einer kurzen Zeit nicht Yue, sondern ein ihm unbekannter dunkelhaariger Junge gegenüber.

Dieser blieb nun leicht verwirrt am oberen Treppenabsatz stehen und die beiden musterten sich eingehend.

„Du bist nicht Atemu“, stellte der Schwarzhaarige fest. „Auch wenn du wie eine kleinere Ausgabe von ihm aussiehst.“

Er kniff ein wenig die blauen Augen zusammen. „Bist du Atemus neuer Freund? Süß bist du ja, das muss ich zugeben.“

Yugi wurde leicht rosa im Gesicht.

Jedenfalls schienen Atemu und sein Gegenüber sich gut zu kennen, woher sollte er denn sonst von Atemus Neigung wissen?

Der Größere zog eine Augenbraue hoch. „Sehr unvorsichtig von ihm, einen so süßen schmächtigen Jungen öffnen zu lassen. Ich könnte ja sonst wer sein, der dir etwas antun würde.“

Unerwartet wurde Yugi nun die Wohnungstür aus der Hand gerissen und diese wurde weiter geöffnet.

„Keine Sorge, ich passe schon auf ihn auf“, erklärte Atemu und lächelte zärtlich auf Yugi herab.

Der erwiderte den Blick. „Tut mir Leid, ich dachte, er wäre Yue. Die Stimme klang so.“

„Macht ja nichts.“ Atemu wandte sich zu dem Schwarzhaarigen. „Willst du nicht reinkommen, Aoi?“

Yugi sah von seinem Freund zu dem Neuankömmling.

Das war also Atemus Cousin?

Aoi lächelte und folgte Yugi in die Küche.

Dann wandte er sich an eben jenen. „Also, wenn du dich je von Atemu trennen solltest, dann komm zu mir. Du wärest genau mein Typ.“

Grinsend zwinkerte er dem Kleineren zu, der prompt wieder eine rote Gesichtsfarbe annahm.

Doch Yugi wurde von einer Erwiderung enthoben.

„Da hast du wohl Pech, mein Lieber“, schmunzelte Atemu.

Yugi war mit rosanen Wangen einfach zu niedlich.

Sie setzten sich an den Küchentisch.

„Was führt dich zu mir?“ erkundigte Atemu sich, während er jedem ein Glas Wasser ausschenkte.

Aoi zog eine Augenbraue hoch. „Brauche ich einen Grund, um meinen Cousin zu besuchen?“

„In der Regel, ja.“ Atemu sah seinem Gegenüber fest in die Augen.

Der Schwarzhaarige seufzte ergeben auf. „Du hast ja Recht.“

Er wandte den Blick auf den Tisch, dessen Decke plötzlich furchtbar interessant war.

„Also, was ist es?“ hakte Atemu nach. „Geht es um Geld?“

„Nicht direkt. Ich bin aus meiner Wohnung geflogen“, erklärte Aoi kleinlaut und drehte unbehaglich sein gefülltes Glas in den Händen.

„So?“ Atemu schien nicht wirklich überrascht. „Weshalb?“

„Konnte die Miete nicht zahlen“, erwiderte Aoi, konnte seinem Cousin aber noch immer nicht in die Augen sehen.

„Warum? Du jobbst doch?“ wollte Atemu wissen.

„Nicht mehr.“ Aoi verzog das Gesicht. „Wurde gefeuert. Bin wegen der Schule öfter zu spät gekommen.“

Atemu seufzte. „Wie kann ich dir helfen?“

„Indem du mich bei dir wohnen lässt.“ Aoi hob den Blick auf Atemu. „Ich wohne schon ein paar Tage bei einem Freund.“

Atemu zog beide Augenbrauen nach oben.

„Du weißt ja: ohne Wohnung keine Arbeit, ohne Arbeit keine Wohnung. Dazu kommt noch die Schule. Ich muss irgendwo unterkommen. Und du weißt, dass du der Einzige bist, der mir bleibt“, erklärte Aoi gefasst.

Jedenfalls hatte es den Anschein, aber Atemu wusste, dass er seine Familie sehr wohl vermisste und es sehr schwer für ihn war.

„Ich muss auch umziehen“, meinte Yugi plötzlich.

Er hatte noch gar keine Zeit gehabt, Atemu davon zu erzählen.

Dessen Aufmerksamkeit hatte er sofort und er sah ihn fragend an. „Wie, du ziehst um?“

Tausend Fragen schossen Atemu durch den Kopf.

Beispielsweise, ob Yugi nun zu seinem Vater nach Paris ziehen würde.

Allein die Vorstellung war schrecklich.

Yugi nickte bekräftigend.

Dann lächelte er aber.

Nach Atemus Gesichtsausdruck zu urteilen, stellte der sich das Schlimmste darunter vor.

„Nur innerhalb des Hauses“, fügte er daher rasch hinzu.

Yugi legte den Kopf leicht schief. „Seit meine Eltern geschieden sind, haben wir weniger Geld zur Verfügung. Daher hat meine Mutter beschlossen, dass ich zu ihr nach unten in die Wohnung ziehe, damit wir mein großes Zimmer, das Bad und die kleine Küche unter dem Dach vermieten können, um Geld einzunehmen.“

Atemu nickte nachdenklich.

An diese Möglichkeit hatte er allerdings nicht gedacht.

In diesem Moment klingelte es erneut an der Haustür.

Atemu stand auf, um zu öffnen.

Yugi warf Aoi einen Blick zu, doch es sah so aus, als wäre Aoi tief in Gedanken versunken.

Es war ihm wohl nicht leicht gefallen, Atemu um Hilfe zu bitten.

„Wieso die Koffer?“ war nun ein überraschter Atemu aus dem Flur zu hören.

„Du musst mich bei dir wohnen lassen“, erklärte Yue seinem Bruder.

„Du auch?“ hakte Atemu seufzend nach.

„Wieso auch?“ wollte Yue leicht irritiert wissen und erschien keine zwei Sekunden später in der Küchentür.

„Oh. Hallo, Aoi.“ Er wandte sich zu Atemu um, der ihm in die Küche gefolgt war.

„Aoi möchte ebenfalls bei mir wohnen. Aber setz dich doch erstmal“, forderte Atemu von seinem Bruder und nahm ein weiteres Glas aus dem Küchenschrank.

Dann setzte er sich wieder zu den anderen an den Tisch. „Erzähl mal, wie es dazu kommt.“

Atemu musterte Yue kritisch und auch Aoi schien interessiert.

Yue seufzte laut auf.

„Angefangen hat es damit, dass er dich aus der Familie verstoßen hat…“ begann Yue.

„Was? Wieso das?“ warf Aoi überrascht dazwischen.

„Warum wohl“, brummte Atemu und sein Gesicht verfinsterte sich.

„Oh.“ Aoi war wohl der Groschen gefallen und er warf Yugi einen flüchtigen Blick zu.

„Ich hab es ihm selbst gesagt“, erklärte Atemu rasch, dem der Blick seines Cousins nicht unbedingt gefiel.

Yugi traf immerhin keinerlei Schuld. „Es war sowieso längst Zeit. Ich hatte keine Lust mehr, ständig an mein so genanntes Erbe erinnert zu werden.“

„Jedenfalls, nachdem du weg warst, hab ich mich in der Firma noch mehr angestrengt. Doch dann meinte dein Vater in einem seiner berühmten Gesprächen unter vier Augen, dass ich mich noch so sehr anstrengen könnte, dein Weggang habe nichts an meiner Position geändert. Er hat mir auch gleich klar gemacht, dass ich in keiner anderen Firma eine Stelle erhalten würde, da es sich niemand mit ihm verscherzen wollte. OK, das war jetzt nur die Kurzfassung des Gesprächs, aber den Rest kannst du dir wahrscheinlich denken. Ich habe gekündigt und musste die Wohnung räumen. Das Studium habe ich auch abgebrochen und ich werde mich jetzt endlich an deinen Rat halten und das machen, was mir Spaß macht“, fuhr Yue fort.

„Die Anmeldefristen und Vorstellungstermine für ein Kunststudium sind längst vorbei. Die waren doch im April?“ wollte Atemu wissen.

„Kunst?“ Aoi wirkte sehr überrascht, aber auch beeindruckt.

Das war so ziemlich das krasse Gegenteil von dem, was Yue zuvor gemacht hatte.

Yue lächelte. „Ja.“

Dann wandte er sich erneut an seinen Bruder. „Weiß ich. Mir bleibt nichts anderes übrig, als bis nächstes Jahr zu warten. Aber bis dahin kann ich noch eine Mappe mit Zeichnungen zusammenstellen.“

Atemu zog eine Augenbraue hoch. „Und wie willst du die Miete zahlen?“

Aoi war erneut überrascht. „Wenn ich bei dir einziehe, kann ich dir nichts zu der Miete dazugeben. Ich habe dir ja gerade erzählt, dass ich meinen Job verloren habe.“

„Ich habe einen Job in der Kaiba-Corp angenommen. Du weißt ja, Kaiba ist der Einzige, an den dein Vater nicht herankommt. Und er ist wohl auch der Einzige, der sich nichts aus dessen Drohungen macht. Wobei ich nicht glaube, dass dein Vater tatsächlich etwas gegen Kaiba unternehmen würde oder könnte“, erklärte Yue.

Atemu sah nun zwischen seinen Verwandten hin und her. „Und ihr erwartet jetzt, dass ich mich zwischen euch beiden entscheide, wer zu mir ziehen darf? Euch müsste ja klar sein, dass wir nicht zu dritt hier wohnen können. Die Wohnung ist auf höchstens zwei Personen zugeschnitten. Bisher habe ich alleine hier gewohnt. Also wie stellt ihr euch das vor?“

Aoi sah betreten auf den Tisch und auch Yue schwieg, nun war er es, der sein leeres Glas in den Händen drehte.

„Du bekommst selbstverständlich keinen Mietzuschuss mehr von deinem Vater?“ erkundigte Yue sich leise.

Atemu seufzte. „Nein.“

„Also bist du auf das Geld angewiesen?“ hakte Aoi nach, erhielt aber keine Antwort.

„Ich sehe schon, da hab ich natürlich schlechte Karten“, stellte Aoi enttäuscht fest.

Er war in der festen Annahme zu seinem Cousin gegangen, dass der ihm helfen würde, so wie er es auch schon früher getan hatte.

Immerhin hatte er ihm den letzten Job besorgt.

„Wir werden schon eine Lösung finden“, versuchte Yue den Jüngeren zu beschwichtigen.

Atemu ließ unbehaglich seinen Blick schweifen.

Sollte er sich im Endeffekt tatsächlich zwischen beiden entscheiden müssen?

Aoi hatte schon recht: Yue konnte ihm wenigstens Miete bezahlen und die Koffer standen auch schon gepackt im Flur.

Aber es sollte nicht darum gehen.

Yue würde mit einem festen Job besser eine Wohnung finden, als Aoi als Schüler und ohne Nebenverdienst.

Und er wusste nicht genau, wie lange Aois Freund diesen noch bei sich wohnen lassen würde, bevor er dann auf der Straße landete.

Sein Blick blieb auf Yugi hängen, der das Gespräch schweigend mitverfolgt hatte.

Er würde Atemu dabei sowieso nicht helfen können.

Doch der lächelte plötzlich. „Yue könnte zu Yugi ins Haus ziehen. Du meintest doch vorhin, dass ihr die Dachgeschosswohnung vermieten wollt. Oder habt ihr schon einen Mieter?“

Yugi schüttelte den Kopf. „Meine Mutter wollte erst Ende der Woche eine Anzeige schalten.“

„Das ist gut…“ erwiderte Atemu.

„Ich hab eine bessere Idee!“ Aois Augen funkelten.

„Wie wäre es, wenn du zu Yugi ziehst? Dann kann er auch in seinem Zimmer bleiben, mit dem einzigen Unterschied, dass ihr dann ein Doppelbett braucht.“ Der Schwarzhaarige lachte unbekümmert.

„Hm, ich weiß nicht…“ Atemu warf seinem Freund einen vorsichtigen Blick zu.

Sie hatten gerade erst wieder zusammengefunden; war es für einen solchen Schritt nicht noch etwas zu früh?

Obwohl sie ja praktisch schon zusammengewohnt hatten, wenn auch in einem Körper, nicht in einer Wohnung.

Aber ihm war auch klar, dass sie sich eigentlich seit nunmehr dreieinhalb Jahren kannten, davon ein halbes Jahr in fester Beziehung lebten.

Yugi blickte unsicher auf den Älteren zurück.

Er würde schon zustimmen, er hätte Atemu gerne wieder um sich, so wie früher Yami.

Seine Mutter würde sich einfach damit zufrieden geben müssen, Yugi war schließlich erwachsen.

Doch dann konnte er seine Begeisterung über diesen Vorschlag einfach nicht mehr zurückhalten.

„Ich finde die Idee super!“ Yugi strahlte seinen Freund an, der sofort zurücklächelte.

„Dann ist das ja geklärt! Und wir ziehen hier ein!“ Aoi grinste Yue an.

Der hob eine Augenbraue. „Denk aber nicht, dass ich die komplette Miete zahle!“

„Ich suche mir einen neuen Job“, erklärte Aoi und nahm einen Teller mit Kuchen entgegen, den Atemu ihm hinhielt.

Gemeinsam aßen sie nun den Kuchen, den Atemu und Yugi schon vorhin essen wollten.
 


 

Und nun die Schlagzeilen:

Meisterduellant Yugi Muto veröffentlicht Gedichtband und gesteht: „Ja, ich bin schwul!“ –

Widmung an Lebensgefährten
 


 

ENDE^^
 

Ich möchte mich recht herzlich bei allen bedanken, die mir je einen Kommentar geschrieben haben, die diese FF in ihren Favos haben oder die einfach nur mitgelesen haben^^

man liest sich^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (19)
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Von:  mrs_ianto
2016-03-19T19:01:00+00:00 19.03.2016 20:01
Ich bin ein Fan von deiner Geschichte. Inzwischen habe ich sie mindestens 3 Mal gelesen und finde sie immer noch so schön. Dein Schreibstil ist einfach fesselnd und vor lauter lesen konnte ich beinahe nicht schlafen gehen.
Mir gefällt, dass Yugi zwar Yami erkennt, Atemu aber nich tdie ganze Zeit mit ihm vergleicht, sondern sie bemüht ihn kennen zu lernen und sein Feund zu werden.
Yugis Verwirrung und Verzweiflung als er merkt, dass er Atemu liebt hast du gut beschrieben und finde es toll, dass nicht einfach alles toll ist, als die beiden sich ihre Liebe gestehen.
Dass Yugi natürlich gleich im dümmsten Moment Atemu Yami nennt ist unglücklich und dass Atemu Yugi erstmal rauswirft und ihn für verrückt hält, ist eine sehr verständliche Reaktion. Ich finde es aber schön, dass sich am Ende herausstellt, dass sich Atemu doch seine Gedanken gemacht hat und für seinen Yugi sogar nach Ägypten gereist ist.
Die FF hat jetzt einen festen Platz in meinem EBook und in meiner Favoliste.
Von:  bothest
2015-03-22T19:07:50+00:00 22.03.2015 20:07
Hallo!
Ich habe das ganze FF zu Ende gelesen und muss sagen es war ganz toll!☺
Von:  _Aurora_
2010-07-25T19:46:56+00:00 25.07.2010 21:46
Hi,

ich hab eben deine ff zu Ende gelesen und bin total begeistert! Du hast einen wunderbar leichten Schreibstil und ich hab die gesamte ff heute in einem Zug durch gelesen. Traumhaft schön wie sich im Endeffekt alles entwickelt und die Höhen und Tiefen der Geschichte haben mich total gefesselt und mitgenommen. Das ist, wie ich mit absoluter Sicherheit sagen kann die bezauberndste und schönste Yu-Gi-Oh-Fanfiction die ich jemals gelesen habe und ich habe schon einige durch ;). Ich bezweifle, dass ich so schnell wieder eine finden werde die dieser hier das Wasser reichen kann!

Großes Lob!

viele Grüße
wild-cat
Von:  Merylex
2010-07-03T15:13:35+00:00 03.07.2010 17:13
die Geschichte hat mir sehr gefallen.

die Idee mit Yugis Halsband war gut, ich hätte zwar was anderes als ne zigarrenverletzung genommen, fand das ein wenig zu makaber.

Das joey mit seto zusammenkommt hatte ich gehofft doch nach dem gespräch mit Yugi dachte ich schon Seto kann einpacken, darum war ich relativ überrascht als er dann doch was mit Seto angefangen hat. Was ich natürlich gut finde XD.
Schade das Bakura bis zum Schluss niemand hatte, ich hatte irgendwie gehofft er käme mit Aoi oder Yue zusammen.

auch das Atemu sich nun erinnern kann finde ich toll, obwohl du das ein wenig wirr geschrieben hast, mit Hypno und Marik etc.
jedenfalls lese ich gerne mal wieder einer deiner Storys, sie sind echt gut gemacht, nicht so voraussehbar und mit Überraschungen die sich Lohnen auch ein zweites mal gelesen zu werden.
Von:  patkinmon
2010-06-03T11:18:00+00:00 03.06.2010 13:18
ich bin sprachlos!
das war eins der besten Yami/Atemu x Yugi FF
die ich jemals gelesen habe!
Es gab ein happy end*riesig freu*
ich hatte erst schon angst dass es ohne happy end wird weil sich die beiden ja so gestritten haben.
aber jetzt ist alles gut
sie können zusammensein weil yugi nichtmehr schüler ist
sie ziehen zusammen *schwärm*
das perfekte familienleben!
ich hoffe du schreibst mehr zu den Beiden
ich lese es aufjedenfall
lg patkinmon

Von:  Jason95
2010-02-11T07:04:46+00:00 11.02.2010 08:04
WOW!Ich weiss einfach icht was ich sagen soll. Diese FF war einfach so hammermässig gut. Man konnte sich super in die Charaktere hineinfühlen und sich auch jede Stelle sehr gut bildlich vorstellen.
So einen Lehrer wie Atemu hätte ich auch gerne...
Ich würde mich freuen noch viele solcher Geschichten von dir zu lesen,
Mehr fällt mir nicht ein, ich bin schlecht im Kommis schreiben...

Vielleicht interessiert dich noch, dass ich mir grad die ganze Nacht um die Ohren geschlagen habe, nur um die FF in einem Stück zu lesen^^
Von:  Fischi-san
2009-12-01T16:50:01+00:00 01.12.2009 17:50
Puh, jetzt hab ich doch echt einen ganzen Tag gebraucht um die FF durchzuwälzen! XD
Und alles was ich sagen kann ist: WOW!
Die FF ist so~~~~ toll!
Diese ganzen Familientragödien,die Beziehungsentwicklung, die Hypnose, Aoi und Yue, Seto und Joey... Und hier fehlen mir die Worte!
Die FF ist so klasse und ich werd sie wahrscheinlich noch öfters lesen!^^
*total müde sei* Ahrg...Grippe ist was beschissenes!...back to Hauptthema! Also die ganze Storyline ist einfach nur genial durchdacht und geschrieben! Ich werd mir mal deine anderen FFs vorknöpfen und bin auf die sehr gespannt!^^
LG
Aki
Von:  SweetDesire
2009-09-07T15:55:54+00:00 07.09.2009 17:55
Hi erstmal,
ich habe deine FanFic eben zu Ende gelesen
und ich muss sagen, dass sie mir sehr gut gefallen hat
Man kann sagen, dass mich kaum eine FF so gefesselt hat
wie deine hier.
Echt Klasse.
Kaum Rechtschreibfehler, keine gramatikalischen Fehler,
man hatte einen tollen Lesefluss ...

ich hoffe von dir kommt bald noch eine FF mit dem Pair
Atemu x Yugi

LG
Alice
Von: abgemeldet
2009-09-06T10:07:40+00:00 06.09.2009 12:07
hallo *fröhlich wink*
Ja ich vermute, ich bin ein bisschen spät dran, aber ich hab vor zwei Tagen diese wunderschöne FF von dir entdeckt und war die letzten beiden Tage kaum mehr für etwas Anderes ansprechbar, weil die Story mich sooooo gefesselt hat!!!! Ich hab gar nicht genug davon kriegen können! Erstmal ein großes Lob dafür, sehr, sehr toll geschrieben und auch der Plot hat mir überaus gefallen!

Die erste Hälfte war schon total süß und zum Knuddeln, sowohl Yugi als auch Atemu, und die anderen Charas hast du alle auch sehr authentisch und einfach supi rübergebracht!! Auch die eingenen Charas haben nahtlos in die Story gepasst, ein abgerundet guter Eindruck! Hast du auch gut eingefädelt, dass Tea sich "anders orientiert" hat^^ Da gabs wenigstens deswegen kein Drama Oo
Sonst auch sehr schön beschrieben, wie sich Yugi und Atemu langsam näher gekommen sind und ich muss doch jetzt mal sagen, zwar auch schon bei der Theaterprobe, auch dann bei der Szene im Café nach dem Schlittschuhlaufen war mir irgendwie noch mehr klar, was in Atemu vorgehen musste - dass Yugi auch immer alles so negativ sehen muss!! XD Aber gut, an seiner Stelle wär ich auch traurig gewesen bei der Vermutung, dass Atemu dieses ganze "Pärchen-Spielchen" nur für die Mädels durchgezogen hat... Doch mal ehrlich, welcher Lehrer macht bitte sowas mit seinem Schüler ohne dass etwas dahinter steckt? ^^

Danach war auch alles richtig süß und ich weiß gar nicht, wie oft ich einfach nur grinsend durchs Zimmer gelaufen bin, um mir mal was zu trinken zu holen oder so, und meine Eltern sich wahrscheinlich gedacht haben, ich hätt n riesen Honigkuchenpferd zum Frühstück gehabt XDD War alles sehr gut nachzufühlen in der Story und auch schön fand ich die Einblicke in die Beziehungen der ganzen Clique! (Mokuba als Jungendlichen stell ich mir übrigens immer noch so süß vor, wie vorher^^ Der wird in meinen Augen wohl nie aus der niedlichen Kleiner Bruder Rolle herauswachsen können, hehe)

Die Liebesszenen zwischen Yugi und Atemu fand ich auch wirklich schön und einfühlsam geschrieben, Hut ab ;)

Ich zerbrech mir grad die ganze Zeit den Kopf darüber, was ich als konstruktive Kritik noch einbringen könnte, aber mir fällt gar nichts ein XD" Okay, dann sag ich halt, dass ich's nur nicht nett fand, dass mir deinetwegen fast das Herz stehen geblieben ist beim 19ten Kapitel!!
Mein Gott, hast du mir n Schock verpasst, als Atemu Yugi rausgeschmissen hat - für eine schreckliche Weile hab ich gedacht, dass alles unglücklich enden würde (vor allem weil ich in letzter Zeit oft auf "Unhappy Ends" bei diesem Pairing gestoßen bin) ;______________;
Mann war ich erleichtert als die Geschichte sich dann doch zum Guten gewendet hat *seufz* (Nicht auszudenken, wenn ich die Story gelesen hätte, während sie noch nicht fertiggestellt war, da wär ich ja gestorben nach dem 19ten Kapi O______o")

Ah, doch, jetzt fällt mir Kritik ein XD Aber keine Angst, es ist eher Kritik, die von meiner Unersättlichkeit als Leser kommt... Ich finds schade, dass es schon zuende war!!! XDDD OK, damit wär das auch abgehakt. Ich kann eben nicht genug davon kriegen, wenn ich denn mal eine so tolle Geschichte und einen sehr guten Schreibstil dazu finde, da bin ich aber sicher nicht die Einzige ^______^

So, jetzt bin ich fertig und zum Abschluss nochmal ein ehrlich gemeintes "Super gemacht!!!!!" meinerseits, das hatte einfach alles, was man sich wünschen kann^^ (Ich glaub nicht, dass ich schon oft solche langen Reviews geschrieben hab, das sagt also was XD)

Vielen Dank für die schöne Lesezeit und ganz liebe Grüße,
~haido ^^
Von:  Sitamun
2009-04-07T18:22:16+00:00 07.04.2009 20:22
So, nach der letzte Nachtschicht werde ich fürs Kommentieren keine weitere einlegen und einfach einen "Allround-Kommentar" zu allen Kapiteln schreiben - ansonsten würde ich ja kaum noch zu irgendwelchem Schlaf kommen^^'.

Also, ich finde diese Geschichte einfach grandios. Himmlisch. Liebe pur. Mal abgesehen vom letzten Kapitel ... das war nicht mehr ganz so wundervoll, weil Probleme und so - war herzzerreißend -, aber der Epilog hat das wieder ausgeglichen. Auch wenn ich Yugis Reaktion auf Atemus Geständnis, sich wieder erinnern zu können, ein wenig karg ausgefallen fand; ein wenig mehr von seiner Seite wäre sicherlich nicht falsch gewesen .... finde ich^^'.
Und zwischendurch waren Teile der Kapitel echt süße Zuckerstückchen bzw. der Charakter des Herrn Atemu Yamito ist purer Zucker. Erinnert nicht sehr stark an Pharao Atemu selbst, aber sein vorheriges Leben hat seinen Charakter wohl verständlicherweise stark beeinflusst, was die Veränderung gut erklärt.
Und apropos Zucker - diese Zwischensequenz, also das Weihnachtsextra, war ja mal der absolute Hammer. Süß. Süß. Süß. ♥
Vor allen Dingen, weil du im Prolog noch mal darauf zurückgegriffen hast mit dem Freundschaftsarmband. Eine vorzüglich gute Idee.

Schockiert war ich aber ziemlich durch Anzu/Honda und Seto/Alister - wer kommt schon auf solche Ideen? ôo (Oder ich leb einfach nur zu sehr hinter dem Mond, als dass ich so etwas merken würde >__>) Aber mit ersterem konnte ich mich auf die Dauer eigentlich ganz gut anfreunden^^.

So, orthographisch gesehen gab's im gesamten Geschichtsverlauf nur wenige Fehler. Hin und wieder fehlte mal ein Wort - wenn ich mich richtig erinnere und nicht im müden Zustand vor mich hin halluziniert habe -, minimale Grammatikfehler, aber über die kann man ganz gut hinwegsehen^^.

Und zum Schluss hab ich noch eine letzte Frage: Auf was bezieht sich das "es" im Titel? Einfach nur auf die Gefühle der beiden füreinander oder auf die "alte" Verbindung zwischen Atemu und Yugi, als sie sich noch einen Körper teilten?
Bisher konnte ich mir noch keinen vernünftigen Reim drauf bilden im Zusammenhang mit der Grundidee der Referendar/Schüler-Beziehung.

Sooo~ ... jetzt stalke ich mal deine anderen YaYu-Ffs.
Vielleicht ist noch etwas interessantes dabei^^.

Liebe Grüße,
Hanabusa


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