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Something lost and something found...

von

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chapter two

dis. erstmal vorweg....hier findet ein Gedankenwechsel bzw. ein wechsel des Erzählers statt^^ denke aber mit dem lesen wird des auch klar. viel spaß
 

chapter two
 

Ich brauche mal wieder viel zu lange für alles und könnte mich dafür ohrfeigen. Aber wenn ich schon etwas für ihn mache, dann soll es auch perfekt sein! Und ich muss sagen, ich bin zufrieden mit dem, was ich fabriziert habe. Man mag es mir vielleicht nicht ansehen, aber ich kann romantisch sein.
 

Mit einem prüfenden Blick schweife ich über den gedeckten Tisch – ein kleines Candle-Light-Dinner eigens für ihn.

Es soll als kleine nachträgliche Überraschung dafür dienen, dass wir wieder zusammen gefunden haben – wenn auch unter nicht allzu glücklichen Umständen. Seit dem Unfall sind wir noch nicht so wirklich dazu gekommen, allein zu sein. Vermutlich haben mir die anderen deswegen so kurzfristig abgesagt.
 

Mein Blick verweilt bei der Kerze, die mittig des Tisches steht und die ich vor wenigen Minuten erst entzündet habe. Nun muss ich darüber nur den Kopf schütteln, puste die kleine Flamme wieder aus und nehme die Kerze gänzlich vom Tisch. Es kann schließlich auch ohne Kerze ein schönes Abendessen werden.
 

Jetzt brauche ich ihn eigentlich nur noch holen und so springe ich von der Veranda die wenigen Stufen runter auf den Sand und folge den Fußspuren, die er hinterlassen hat.
 

Ich muss schmunzeln, als ich nach wenigen Metern an seinen Sandalen vorbeikomme, die er achtlos hat fallen lassen und hebe sie auf. Auch wenn nicht einmal die Gefahr besteht, dass sie verloren gehen können, denn wir sind hier vollkommen allein.
 

Ich gehe noch ein paar Schritte weiter und bleibe quasi hinter ihm stehen, nur aus einigen Metern Entfernung.
 

Da steht er – knöcheltief im Wasser. Der Wind umspielt sanft seine Haare und sucht sich einen Weg unter das lockere, offene Hemd.
 

Ich war so dumm…

Wir hätten schon die ganze Zeit gemeinsam verbringen können – nicht als Freunde, sondern als Paar. Ich hätte ihn nur einmal nach seinen Gefühlen fragen müssen. Stattdessen war ich davon ausgegangen, dass es nur ein Ausrutscher war. Dabei hielten wir die ganze Zeit die gleichen Gefühle im Innern verborgen.
 

Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?!
 

Ich folge ihm Stück für Stück ins Meer – aber überaus langsam und lautlos.

Ich liebe es ihn anzusehen. Seit dem Unglück nehme ich nur noch ungern den Blick von ihm.

Fast hätte ich ihn verloren – ich hatte solche Angst!
 

Ganz leicht nur streicht er mit den Fingern über die Wasseroberfläche. Ich weiß genau wie sehr ihm das Bass spielen bereits jetzt schon fehlt – selbst wenn er es leugnet. Ohne seinen Bass und der Musik geht er doch zugrunde!
 

Ärzte haben halt keine Ahnung was sich in den Herzen eines Musikers abspielt. Aber sie tun ja auch nur ihre Pflicht.
 

Das letzte bisschen Distanz überwinde ich nun schnell. Schlinge meine kräftigen Arme um seine schmale Taille und ziehe ihn fest an meinen Oberkörper heran. Kurz ist er überrascht und muss lachen, doch dann lehnt er sich vertrauensvoll nach hinten und lässt sich von mir halten.
 

Ich verteile sanfte Küsse auf seine Fingerspitzen und entlocke ihm ein feines Kichern. Sein Lachen hat er zum Glück nicht auch noch verloren – oder besser, er hat es schnell wieder gefunden.
 

Auch auf seiner Schulter hinterlasse ich kleine Küsse. Ich bin mal wieder so unfair und lasse ihm nicht einmal die Möglichkeit, sich zu mir umzuwenden, so fest halte ich ihn in meiner Umarmung und er ist mir hilflos ausgeliefert.

Wieder erhalte ich ein Lächeln von ihm.
 

„Kommst du essen?“ Meinen Kopf habe ich mittlerweile auf seine Schulter gebettet und unter meinen Händen spüre ich deutlich seine Atmung.

Langsam öffnet er seine Augen und sieht zum Horizont.

„Können wir noch kurz so stehen bleiben?“

Seine Frage ist so leise, dass sie vom Rauschen des Meeres fast übertönt wird und sein Blick wird mit einem Mal so traurig.

„Solange du willst!“
 

Ich liebe Momente wie diesen – besonders wenn er bei mir ist. Doch gerade jetzt, kann ich es nicht wirklich genießen.
 

Auf seinen Lippen liegt zwar ein hauchzartes Lächeln, aber sein Blick, der ruhelos in die Ferne schweift, ist melancholisch. Ich versuche ein Glitzern in ihnen zu sehen, die Reflexion der Wasseroberfläche –irgendetwas - aber sie blicken weiter in die Ferne – matt und leer.
 

Wäre ich damals nur früher gekommen…

„Es tut mir so leid!“ flüstere ich in sein Ohr.
 

Nun windet er sich doch aus meiner Umarmung und dreht sich zu mir um. Seine Hände ertasten sich gezielt den Weg zu meinem Gesicht.

„Wofür entschuldigst du dich? Dass du zu mir hältst und für mich da bist? Oder weil du mich gerettet hast… DU musst dich für rein gar nichts entschuldigen! Es sei denn, du bist jetzt nur aus Mitleid mit mir zusammen.“
 

Ich hebe meinen Blick, der während ich seinen Worten lauschte, unruhig auf dem Wasser wanderte und will etwas sagen. Will strickt seine letzte Äußerung verneinen, doch da sehe ich ihn schon lächeln.
 

„Ich habe dir soviel zu verdanken… dass kann ich in meinem Leben nie wieder ausgleichen.“

Mal wieder sieht er es aus einer völlig anderen Perspektive!

Aber egal was er sagt… egal wie oft er mir dankt… ich werde mir innerlich immer Vorwürfe machen. Denn wäre ich damals nicht noch in eine Bar gegangen, hätte ich viel früher bei ihm sein können.
 

„Ich wünschte, du könntest mich sehen…“

Ganz automatisch haben meine geheimen Gedanken ihren Weg über meine Lippen gefunden und sich ihm offenbart.

Wieder lächelt er und schüttelt leicht den Kopf.

„Das kann ich doch! …ich brauche nur die Augen schließen und schon sehe ich dich vor mir. Deine Augen… dein Lächeln… und dein leuchtendrotes Haar. Und irgendwann… sehe ich dich wieder richtig vor mir – ich glaube fest daran!“
 

Er schließt mich in die Arme und haucht mir einen zarten Kuss auf die Lippen. Und nun ist er es – so wie ich nur wenige Minuten zuvor – der zurück zum Strandhaus gehen will. Ein kleiner Rollentausch, denn diesmal halte ich ihn zurück. Gebe ihn nicht aus meiner Umarmung frei… aus der Umarmung und dem sanften langen Kuss.
 

„Nur noch ein bisschen…“ flüstere ich.
 

Auch ich hoffe – glaube – dass alles besser werden könnte – dass alles besser wird!

Alles was er braucht ist ein wenig Zeit, Ruhe… und unsere Unterstützung.
 

Keiner wird je vergessen, wie es dazu kam…

Unsere drei Freunde nicht… er nicht, weil er täglich unter den Folgen zu leiden hat…und ich, weil ich jede Nacht erneut von dem Unglück träume.
 

Jede Nacht habe ich erneut das Gefühl direkt vor Ort zu sein.

Die Unruhe im Hotel, die Hitze auf dem Flur… der Rauch, der unter seiner Tür hervorkroch.

Der glühende Türgriff, der mir die Finger verbrannte, der Gestank von Verbranntem und undurchdringbarer Qualm, der mir in den Augen brannte und mir das Atmen erschwerte.

Alles ist genauso!
 

Die Panik in unseren Stimmen, als wir nach seinem Namen riefen.

Der Schmerz der sich in unseren Schultern bildete, als wir versuchten, die Tür zu seinem Hotelzimmer aufzubrechen.

Und der Anblick, als er scheinbar schlafend in seinem Bett lag…
 

Nur eine Sache ist anders! In meinen Träumen komme ich zu spät.

Doch ich habe ihn nicht zu spät gefunden – zumindest war noch nicht gänzlich alles verloren - denn er lebt noch!
 

Nur eine Nacht… ein Unglück…und für uns alle begann ein neues Leben…

Viele unglücklich Zufälle, Schmerzen, Verzweiflung, Verlust… und doch sagst du mir immer wieder, dass du glücklich bist.
 

Ich kann nicht rückgängig machen, was geschehen ist. Nicht einmal ändern kann ich es – so sehr wir es uns alle auch wünschen.
 

Uns ist egal, ob du uns deine Wut zeigst, deine Verzweiflung herausschreist, oder deinen Schmerz in Tränen offenbarst – es sind alles Zeichen, dass du noch am leben bist. Genauso wie deine Umarmungen, mit denen du deine Dankbarkeit ausdrückst. Deine Nähe und auch dein warmes Lächeln, mit denen du uns dein Vertrauen zeigst und uns an deiner Freude teilhaben lässt.
 

Solange du bei uns bist, sind auch wir glücklich – besonders ich!
 

~ The End ~
 

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dis. ich denke ma...nu is jedem klar, wie denn mein pairing ausieht^^ hattet ihr die gleichen ideen oder was hattet ihr so für gedanken*lf* würde mich ja interessieren^^
 

LG Toto



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Astrido
2011-01-30T16:30:50+00:00 30.01.2011 17:30
gefällt mir gut. ich mags wie du es geschrieben hast.
armer toto... obwohl man auch blind bass spielen kann, ne?
hören geht ja noch^^
ich hatte auf shinya/toto getippt. aber mit die ist auch schön.
lg
Von:  yoshi_in_black
2006-10-04T10:54:13+00:00 04.10.2006 12:54
Ich finde es wunderschön, aber dennoch so traurig. Nya, ich kann mich in beide recht gut hineinversetzen und ich plädiere hier für eine Fortsetzung! Jawohl! Würde nämlich gern wissen, was genau passiert ist und wie es mit den beiden weitergeht.Aber zum Schluss noch was konstruktives: Ich finde deinen Schreibstil so toll! Du schaffst es einfach allles zu beschreiben, so dass man alles genau vr Augen hat und deine Sprache ist auch absolut genial und so poetisch.
Wegen dem Pairing: Ich hätte jetzt eher auf KaoxToshi getippt, aber so gefällt es mir auch!^^


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