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Callboys

ZoxRo (LyxKa, SaxNa)
von

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Du oder ich

Hi!

Hier bin ich wieder mit einem neuen Kap für euch!
 

@miss_puma: ob Ruffy direkt in der ff vorkommen wird, weiß ich selbst noch nicht so genau, mal sehen. Und wie viele Kaps ich noch schreiben werde kann ich dir auch nicht sagen, aber 10-15 könnten es noch werden.
 

@Jet-chan: Ace bekommt schon noch seine Waffeln, keine Sorge. XD
 

@peach06: Über das Date zwischen Robin und Zorro wirst du später noch ein paar Details erfahren, jetzt geht es mehr um Zorro. Danke übrigends für das Kompliment!
 

@cada: Diesmal etwas mehr Text als beim Drabble *g* und Diego kommt auch wieder vor.
 

@Shiloa: Ob es in dieser ff ein Kap aus Diego's Sicht geben wird, weiß ich noch nicht, hatte aber daran gedacht. Hängt wohl hauptsächlich davon ab, wie die Storyline sich letztendlich entwickelt.
 

@Silja: Es lebe die Hintsuche!!!! Diesmal wirst du dich aber mit Diego begnügen müssen.
 

@Sydney: Hatte echt Bedenken, ob ich Ace's Charakter getroffen habe. Aber ich finde auch, daß man die Nebencharaktere eine ff nicht vergessen sollte.
 

@Heroeumel: Du bist echt mein Hero, mein Kommi-Hero *ggg*. Ace war eine Herausforderung, aber ich freue mich sehr, dass er dir so gefallen hat, wie ich ihn beschrieben habe.
 

@aisa25: Danke! Es werden auch noch einige Kaps kommen, versprochen!
 


 

15 Zorro Du oder ich

Meine Decke rutscht. Wo will sie nur hin? „Papa?“ Erklärung gefunden! Ich brumme ein leises: „…ja…“, ehe ich den Arm hebe, so dass Diego zu mir ins Bett krabbeln kann. Er klettert über mich drüber, zerrt an meinem Arm, damit ich ihn umarme, erst dann gibt er Ruhe. Kuina und ich haben ihn oft zu uns ins Bett geholt, als er noch ein Baby war. Er war so winzig, dass er fast nicht zu sehen war zwischen den weißen Laken.
 

Sie wäre sicherlich stolz auf ihn, könnte sie sehen, wie groß er inzwischen ist. Vielleicht sollten wir heute ihr Grab besuchen gehen, ich hatte letzte Woche schon keine Gelegenheit dazu. Manchmal schäme ich mich regelrecht ihre letzte Ruhestätte aufzusuchen, weil ich nicht weiß, wie sie über meine jetzige Situation urteilen würde. Anstatt zu studieren, wie ich es vor hatte, ziehe ich nachts mit fremden Frauen um die Häuser. Kein Wunder, dass man Diego im Kindergarten so mobbt. Wie soll ich nur jemals aus dieser beschissenen Lage kommen?
 

Ich sehe auf meinen kleinen Sohn, der müde zurück blinzelt. Doch wie es bei Kindern in diesem Alter oft der Fall ist, ist er in der nächsten Sekunde auch schon wieder putzmunter. „Waffeln?“ „Quälgeist“, entgegne ich, muss aber dennoch grinsen. „Papa, bitte! Bitte, bitte!“ Inzwischen liegt Diego mehr auf mir und piekt mir mit dem Zeigefinger in die Wange, damit ich endlich aufstehe. Na schön, vorher lässt er mich ja doch nicht in Frieden.
 


 

Wir haben für Ace ein paar Waffeln aufgehoben und sie auf den Küchentisch gestellt, damit er sie nicht übersieht, falls ihn der Hunger irgendwann in die Küche treiben sollte. Ich weiß nicht, was ihn gestern wieder geritten hat, dass er so ausfallend wurde, aber wirklich böse bin ich nicht mehr auf ihn. Vermutlich war er einfach noch wegen dieser Frau genervt, die ihn so mies behandelt hat.
 

Das schlimmste daran ist aber immer, dass man sich nicht zur Wehr setzen darf. Alvida würde sonst ausrasten. Gott weiß was für eine Strafe demjenigen bevorstehen würde, der sich nicht an die Regeln hält. Da fällt mir ein, ich muss noch wegen einem der Jungs mit ihr reden, obwohl ich mir wahrlich besseres vorstellen kann.
 

Diego und ich steigen aus dem Bus aus und laufen die wenigen Meter bis zum Friedhof. Der Grashüpfer eilt ein wenig voraus, schwingt dabei fröhlich seine kleine Gießkanne, will er doch Ausschau nach ein paar Eichhörnchen halten. Für ihn ist der Friedhof eine besondere Art von Spielplatz voller Geheimverstecke und bunter Blumen. Am Brunnen füllt er die Gießkanne, ehe wir zum Grab gehen.
 

Ich war gerade mal einundzwanzig als ich zum ersten Mal hier war, meine Frau und ihr Vater beerdigt wurden. Stumm stand ich da und sah in das tiefe Erdloch, in das man die beiden Toten hinabließ. Die Leere in mir war unfassbar groß, mein Glück zerbrochen wie Glas. Ein Autounfall nahm mir meine Träume, meine Liebe, mein Leben.
 

Doch das tragischste daran ist sicherlich, dass man Kuina hätte retten können. Ihr Wagen war eine Böschung heruntergerast, weil ein anderes Auto sie geschnitten hatte. Der Fiesta überschlug sich mehrfach, wobei mein Schwiegervater aus dem Sitz geschleudert wurde, durch die Windschutzscheibe flog und sich beim Aufprall das Genick brach.
 

Kuina hatte mehr Glück, zumindest während des Unfalls. Doch der Fahrer des anderen Wagens beging Fahrerflucht, ließ sie verletzt im Autowrack liegen, rief nicht einmal einen Krankenwagen. An diesem Abend wartete ich vergebens darauf, dass sie vom Einkaufen nach Hause kommt, mich anlächelt und sich mit Diego und mir ein paar nette Stunden macht.
 

Eigentlich hatte sie sogar vorgehabt Diego zum Einkaufen mitzunehmen, aber wie das Schicksal manchmal so spielt, kam es Gott sei Dank nicht dazu. Ich war mit ihm beim Kinderarzt wegen einer Impfung gewesen, aber das Wartezimmer war dermaßen voll, dass ich es nicht rechtzeitig nach Hause schaffte, so dass sie und mein Schwiegervater allein losfuhren. Kinder scheinen wirklich einen besonderen Schutzengel zu haben.
 

Ich knie nieder, zupfe das bisschen Unkraut aus der Erde, das sich in der letzten Woche gebildet hat. Kaum zu glauben, dass hier zwei Menschen begraben liegen, die mir so viel bedeutet haben. „Noch mehr Wasser?“ Fragend hebe ich meinen Blick, war ich doch zu sehr in meine Gedanken vertieft gewesen als zu merken, dass Diego bereits einen Teil der Blumen gegossen hat.
 

Ich nicke und schon springt er los. Aus dem Augenwinkel beobachte ich ihn, während ich weiter Unkraut jäte. Vielleicht hat Ace ja Recht wenn er sagt, dass ich überängstlich bin, aber andererseits ist Diego das einzige was mir noch geblieben ist. Würde ich ihn verlieren, würde mein Leben keinen Sinn mehr ergeben.
 

Früher habe ich es nie verstanden, wenn Eltern mit ihren Kindern schimpften, wenn diese etwas angestellt hatten, heute weiß ich was es heißt Vater zu sein, aus Sorge fast den Verstand zu verlieren. Nie wieder möchte ich dieses Gefühl erleben müssen, die Ungewissheit spüren.
 

Leise plätschert das Wasser aus dem roten Gießkännchen auf die dunkle Erde, bis Diego mal wieder seine närrischen Fünfminuten hat, wie so oft, wenn er mit Wasser spielt. Statt über die Blumen leert er den Rest über meine Hand, nur um anschließend wie eine Kichererbse loszulachen. Ich schnappe mir den kleinen Racker, kitzle ihn am Bauch, dass er vor Lachen beinahe schon den Tränen nahe ist.
 

„Kuina freut sich bestimmt, wenn sie euch so lachen sieht.“ Es gibt nur eine Person, die sich nahezu unbemerkt an mich heranschleichen kann und das ist Falkenauge! „Onkel Mihawk!“ Ich lasse meinen Sohn los und erhebe mich, schließlich weiß ich, was sich gehört.
 

„Besuchst du auch die Mama?“ „Natürlich. Schau, ich habe ihr auch etwas mitgebracht.“ Er gibt Diego zwei weiße Nelken und nickt ihm auffordernd zu. „Kannst du sie zu den anderen in die Vase stellen?“ „Ja, ich bin schon groß!“ Für einen kurzen Augenblick sehen wir meinem Sohn zu wie er sich als Hobbygärtner bemüht, erst dann frage ich: „Weshalb bist du wirklich gekommen?“ Eigentlich kenne ich die Antwort bereits und sie gefällt mir nicht.
 

„Alvida möchte dich sehen.“ „Das beruht allerdings nicht auf Gegenseitigkeit.“ Er grinst wissend, ehe er mir entgegnet: „Ich kenne dich inzwischen gut genug, um deine Antworten bereits zu wissen, bevor du sie ausgesprochen hast. Aber was erzähle ich das jemandem, der das gleiche über mich sagen könnte.“ Ich nicke nur kurz. Von den Jungs in der Agentur weiß wirklich niemand so viel über mich wie Mihawk. Aber im Moment habe ich ganz andere Sorgen. Treffen mit Alvida sind nämlich nie unproblematisch, das weiß ich leider nur zu gut.
 

„Und was ist mit Diego?“ „Keine Sorge, ich habe bereits Ray angerufen, er wird sich so lange um den Junior kümmern.“ „Na schön.“ Eine andere Wahl habe ich eh nicht. „Komm Diego, und vergiss deine Gießkanne nicht.“ Er nickt und folgt Mihawk und mir zum Osteingang des Friedhofs.
 

Schon von weitem kann ich die schwarze Stretchlimousine erkennen, die im Schatten der Bäume parkt. Manche würden sich sicherlich darüber freuen mit so einem Auto chauffiert zu werden, ich dagegen verbinde nicht nur angenehme Momente mit diesem Wagen, weil er mich zu sehr an seine Besitzerin erinnert. Großspurig.
 

Für Diego jedoch stellt die ganze Angelegenheit ein einziges Abenteuer dar. Neugierig wühlt er in den Fächern, drückt irgendwelche Knöpfe, bis ihn Mihawk auf das Geheimversteck mit den Pralinen aufmerksam werden lässt. Eine davon kostet allein fünf Dollar, aber die beiden futtern, als wären es billige Süßigkeiten aus dem Supermarkt. Für solche Dinge bin ich im Augenblick viel zu nervös und das sicherlich auch nicht ganz grundlos.
 

Langsam rollt die Limousine in die Tiefgarage der Agentur, lässt zusehends das beklemmende Gefühl in meinem Herzen wachsen, das sich seit Beginn dieser Autofahrt dort ausbreitet. Wie ich solche Momente doch hasse! Am schlimmsten ist dabei die Ungewissheit, das nagende Gefühl der Hilflosigkeit.
 

Schweigend betreten wir den Aufzug, in dessen Spiegelwänden ich unsere Gesichter betrachte, die durch die Halogenlichter ungewöhnlich blass wirken. Einzig Diego’s rotes Gießkännchen sticht hervor, als einziger Farbklecks in dieser tristen Szene.
 

Surrend öffnen sich die Türen in der obersten Etage, geben den Blick frei auf blauen Teppich und weißgetünchte Wände. Ich nehme Diego an der Hand, während ich Mihawk zum Aufenthaltsraum folge. Wie erwartet sitz dort bereits Ray an einem der Tische und liest sichtlich gelangweilt in einer Sportzeitschrift, wohl um die Zeit totzuschlagen.
 

Als er uns jedoch kommen hört, hebt er grüßend die Hand, was Diego als unmissverständliche Geste an ihn deutet, sofort auf Ray’s Schoß zu klettern. Wenigstens ist der Kleine so abgelenkt und ich muss mir keine unnötigen Sorgen um ihn bereiten, während meines Gesprächs mit Alvida. Ich hoffe bloß für mich, dass sie heute einen guten Tag hat.
 

Einen letzten Blick werfe ich auf meinen Sohn, der seinem momentanen Babysitter gerade etwas über Pralinenberge vorschwärmt, ehe ich zusammen mit Mihawk Alvida’s Büro aufsuche. Die Tür steht offen, so dass wir ungehindert eintreten können.
 

Wie eine Diva thront meine Chefin in ihrem teuren Ledersessel, während ihr gegenüber die drei Männer auf dem Sofa einen eher weniger glücklichen Eindruck auf mich ausüben. Aber ich kenne auch wirklich niemanden, der freiwillig in diesem Büro seine Zeit verbringt, bedeutet das doch meist nichts Gutes.
 

„Du bist ein Schatz, Mihawk. Im Gegensatz zu manch anderen hier ist auf dich eben Verlass.“ Galant erhebt sie sich, nimmt sich die Zeit uns zu zeigen, wer hier das Sagen hat. „Und du? Kann ich auch dasselbe von dir behaupten?“ Auffordernd sieht sie mich an, scheint ihre Geduld doch bereits stark strapaziert zu sein.
 

„Hab ich dich jemals enttäuscht?“, entgegne ich deshalb, weiß ich doch nur zu gut, was sie hören will. „Das kommt ganz darauf an.“ Ihre Hände wandern über meine Schultern, ziehen mich in ihre Umarmung, wobei sie es sich erwartungsgemäß auch nicht nehmen lässt, ihr Becken kess gegen meins zu drücken. Wie ich diese Spielchen doch verabscheue! Aber es wäre äußerst unklug von mir ihr das zu zeigen, auch wenn sie es garantiert sowieso weiß.
 

Deshalb umarme auch ich sie und flüstere in ihr Ohr: „Als Third ist es mir strikt untersagt, mich mit hübschen Damen einzulassen, das verstehst du doch sicherlich, oder?“ „Du bist ein Schlingel, mein Süßer. Aber nun gut, schließlich bist du nicht deshalb hier.“ Sie lässt mich wieder los, Gott sei Dank, denn ihr süßliches Parfum hat doch bereits empfindlich meine Nase gekitzelt, so dass es garantiert nicht mehr lange gedauert hätte, bis ich hätte niesen müssen.
 

„Es geht um folgendes. Schon seit geraumer Zeit beschleicht mich das ungute Gefühl, dass ihr Thirds mich versucht zu bescheißen, zumindest der ein oder andere von euch. Du bist für die Jungs verantwortlich, Zorro, also rede, wenn du etwas weißt. Und versuch ja nicht mich für dumm zu verkaufen, denn ich habe schon so eine Ahnung, wer von euch fünf das schwarze Schaf ist! Leider fehlen mir die Beweise, eure Akten sind einwandfrei.“
 

„Manchmal ist es genau das“, entgegne ich ihr, während ich selbst einen prüfenden Blick auf Joey, Brian und Luke werfe. Ich bin mir sicher, dass es einer der drei sein muss, der heimlich seine Dienste als Second anbietet und Alvida somit um eine Menge Geld prellt, denn dass Ray so etwas nicht tun würde, steht für mich außer Frage. Und offensichtlich auch für Alvida, sonst würde er jetzt nicht auf Diego aufpassen, sondern wie wir hier in diesem Zimmer sein.
 

„Was willst du damit sagen?“, fragt Joey dazwischen, wobei seine Augen nervös zwischen Alvida und mir hin und her blicken. Doch ich ignoriere ihn und wende mich wieder direkt an unsere Chefin: „Ich habe Cindy um Akteneinsicht gebeten, aber bis jetzt blieb mir nur abzuwarten.“ Sie rollt auf meine Antwort hin lediglich mit den Augen, drückt mir aber gleich im nächsten Moment fünf Hefter in die Hand.
 

Unaufgefordert setze ich mich an den Couchtisch und beginne sorgfältig in den Akten zu lesen. Dabei gibt es für mich keinen Unterschied zwischen meinem eigenen Ordner und denen der Jungs, schließlich will ich mir nicht nachsagen lassen, dass ich voreingenommen wäre. Doch meine Suche nach Indizien oder gar Beweisen für einen Betrug währt nicht lange, schließlich habe ich mir bereits seit geraumer Zeit überlegt, wie ein Third die Agentur bescheißen könnte, ohne dass es großartig auffällt, schließlich hegt Alvida diesen Verdacht gegen uns bereits etwas länger.
 

Allzu viele Möglichkeiten gibt es eigentlich auch nicht, schließlich werden wir ständig kontrolliert, ebenso unsere Termine und unser Erscheinungsbild. Um jemanden folglich einer solchen Tat überführen zu können, versetzt man sich am besten in dessen Lage. Wie würde ich versuchen Alvida zu hintergehen? Die Antwort darauf ist ganz einfach. Am besten gar nicht!
 

Ich überfliege den nächsten ausgefüllten Fragebogen, wobei ich gedanklich ein bla bla anhänge, schließlich steht ja immer dasselbe drin. Aber halt! Ich blättere ein paar Seiten zurück und finde tatsächlich einen Fragebogen, auf dem das gleiche geschrieben steht, Wort für Wort, sogar die Schrift ist die gleiche. Wie kann das sein?
 

Ich blättere weiter, wobei ich über diese mädchenhaft geschwungene Schrift weitere male stolpere, nur der Name der Kundin variiert. Damit dürfte wohl klar sein, wer hier ein falsches Spiel mit uns treibt. Schon clever die Fragebögen zu kopieren, schließlich musste sich so weder er noch seine Kundin eine Geschichte ausdenken, die sie auf eben einem solchen Fragebogen zu verfassen hatten. Er hätte nur auch bitte schön so clever sein sollen und nicht stets den selben Bogen zu kopieren. Idiot, nur wegen ein paar lausiger Dollar.
 

Aber egal wessen Ordner es auch sein mag, wen ich jetzt verraten muss, ich habe keine andere Wahl. Eine kurze Verschnaufpause gönne ich mir noch, dann schlage ich den Hefter zu und lese den Namen, der dort geschrieben steht. Luke Wood, alias David, Nummer 323, Third zweiten Grades.
 

Wortlos sehe ich ihn an und an seinem musternden Blick erkenne ich, dass er in meinen Augen nach Hinweisen sucht, ob ich ihn nun durchschaut habe oder nicht. „Man Alter, du wirst doch nicht ernsthaft mich beschuldigen wollen, oder? Ich bin gar nicht der Typ für so was.“ „Zorro beschuldigt niemanden umsonst, das weißt du, mein lieber Luke.“
 

Auch wenn Alvida’s Stimme ruhig klingt, so spüre ich doch, dass sie innerlich kocht. Ein kurzer Wink von ihr genügt und ihre beiden Bodyguards, die bis eben wie zwei brave Hündchen vor der Tür gewartet haben, betreten den Raum.
 

Panikartig springt Luke von seinem Platz auf und schreit schon fast: „Ich war’s nicht! Los, sag es ihnen, Zorro!“ Aber er war es, also schweige ich. „Du verfickter Hurensohn! Du hast doch bloß Angst, dass sie dir deinen Rotzbengel wegnehmen!! Wichser!!“ „Und warum hast du nicht an deine Schwester gedacht?“ Zwar habe ich nicht laut gesprochen, aber er hat mich dennoch verstanden. Jeder der Jungs hier hat einen triftigen Grund, weshalb er diesem Job nachgeht, ohne Ausnahme.
 

Widerstandslos lässt Luke sich abführen und selbst die anderen beiden verlassen das Büro. Am liebsten würde auch ich gehen, weg von diesem bedrückenden Ort, doch leider sieht es nicht danach aus, als würde Alvida dem zustimmen. „Luke, also. Ich hätte ihn ja für klüger gehalten, aber er ist eben nicht umsonst bloß ein Third zweiten Grades.“
 

Sie lässt sich wieder in ihrem Sessel nieder, schlägt die Beine übereinander und sieht Mihawk und mich prüfend an. „Ich darf dir übrigens gratulieren, du hast dir eben zweitausend Dollar verdient, aber ich nehme an, die soll ich dir gutschreiben, nicht wahr?“ Ich nicke zustimmend, denn alles andere wäre Geldverschwendung.
 

„Schön. Aber damit du nicht ganz mit leeren Händen nach Hause gehst, habe ich noch eine Kleinigkeit für dich, Herzchen. Mihawk, wärst du so nett?“ Sie deutet kurz auf ihren Schreibtisch, ehe sie sich wieder mir zuwendet. Das Grinsen in ihrem Gesicht gefällt mir gar nicht, aber ändern kann ich daran ohnehin nichts. So wehre ich mich auch nicht als ich Mihawk’s Hände spüre, die sich unter mein Shirt schieben.
 

Zwar steht er hinter mir, kann ihn nicht ansehen, aber ich weiß auch so, was er vorhat. Wortlos hebe ich meine Arme, spüre wie der Stoff meines Longsleeves nach oben geschoben wird, immer weiter, bis ich mit freiem Oberkörper dastehe. Alvida’s Blick wandert an mir hinab, doch anders als sonst bleibt sie sitzen, sieht mich nur an.
 

Ich lasse mir von Mihawk ein neues Oberteil überstreifen, hauteng, wie könnte es auch anders sein, eben ganz nach Alvida’s Geschmack. Pechschwarz mit einem silbernen Drachen darauf gestickt. Auch wenn es leicht durchsichtig ist, der Stoff hauchdünn, so nehme ich nicht an, dass es billig war. „Gut siehst du aus, wie immer.“ Ich sage nichts dazu, wäre eh sinnlos und würde meine Gegenüber höchstens noch unnötigerweise verärgern.
 

„Schneller!“ Erleichtert muss ich grinsen, denn dieser Ausruf kann nur von meinem Sohn stammen. Wir wenden unsere Aufmerksamkeit dem Flur zu, denn noch immer steht die Bürotür offen. Und was wir sehen, ist ein Bild für die Götter! Auf allen Vieren krabbelt Ray an uns vorbei, während auf seinem Rücken Diego sitzt und über das ganze Gesicht lacht. Wie schafft es dieser kleine Racker nur immer jeden für seinen Unfug zu begeistern und mir zu zeigen, dass das Leben trotz aller Umstände schön sein kann?
 


 

Bienchens kleine Cocktailrunde:
 

End of the road Death in the afternoon

6cl Gin 2 Eiswürfel

2cl Crème de Menthe 2cl Pernod

2cl Pastis trockener Champagner

Eis



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von:  Silja
2020-06-19T22:42:00+00:00 20.06.2020 00:42
Erstmal muss ich lachen, wegen meinen alten Kommi...jaja...der Weihrauch.

Interessant, wie sich die Ansichten über die Jahre hin ändern. Mir tut nämlich Luke jetzt schon leid. Er wird es wie all die anderen nur sehr unfreiwillig tun und hat wohl keinen Ausweg gesehen.
Zudem hatte ich davor schon die ganze Zeit mein Hirn durchsucht nach dem Todesgrund von Kuina und dachte schon an nen Autounfall, war mir aber nicht mehr sicher.

Was ich aber sagen muss, ich liebe deinen Schreibstil ja schon immer, aber ich möchte es nochmal sagen. Vor allem er ist schnörkellos. Und das auch egal aus wessen Sicht du schreibst, was ich schon beeindruckend finde, da du trotzdem die Personen unterschiedlich rüberbringst. Ich selbst finde das nämlich nicht einfach einen Stil durchzuziehen, es aber für verschiedene Personen anzuwenden. Weißt du was ich meine? Ich hoffe es
Antwort von:  Stoechbiene
22.06.2020 21:42
Der liebe Weihrauch...das waren noch Zeiten

Ich hoffe, ich weiß was du meinst und bedanke mich recht herzlich!
Von:  Heroeumel
2007-01-11T19:43:37+00:00 11.01.2007 20:43
ich finde, dass dir das kap wirklich mal wieder super gelungen ist!!
diego ist ein schatz und luke tut mir auch nicht leid!
freue mich wahnsinnig auf die fortsetzung!!
lg
Von:  Sydney
2007-01-10T20:32:17+00:00 10.01.2007 21:32
Hi!
Das Kapitel war mal wieder spitzenmäßig! Hat mir sehr sehr gut gefallen!

lg, Sydney

(Sorry, für die Länge ---> Zeitdruck -__-')
Von: abgemeldet
2007-01-09T16:04:35+00:00 09.01.2007 17:04
Oo.was macht alvida mit einem,wenn man was falsches macht??mehr als rauswerfen darf sie doch eig garnicht...ich hoff mal,dass sagts du uns noch!!und dürfen die callboys dann eig eine beziehung haben?oder muss die auch bezahlt werden?nee vllt eher nicht...boah ich glaub ich hab genug zum nachdenken bis zum nächsten kap^^
dein kappi war übrigens mal wieder klasse!!^^
Von:  4Kolibris
2007-01-09T15:56:27+00:00 09.01.2007 16:56
das ende hast du ja super abgerundet *-*
tut mir leid ich hab voll wenig zeit im internet mmomentan ich les grad die kkapitel und schreib eben ein mini-mini-kommentar... hdgggggdl mach weiter so!!!
Von: abgemeldet
2007-01-09T15:38:11+00:00 09.01.2007 16:38
DIEGO DIEGO DIEGO!!! ich liebe den kleinen kerl! der ist so super süß :o
das war mal wieder klasse und... mir fehlen langsam echt die worte, um dir immer wieder zu sagen, wie roll ich deine FFs finde, also verzeih mir bitte etwaige wiederholungen ;)
ich schließe mich, was Luke angeht, Silja an. mir tut er nicht leid. ich würde sagen, so wie du Alvida beschrieben hast, weiß jeder, womit er sich bei ihr einlässt. tja, also selber schuld...
ich hoffe du schreibst bald weiter und wir erfahren dann hoffentlich ein bisschen was neues über die 'beziehung' zwischen Robin und Zorro :)
bis dann cada :)
Von:  Silja
2007-01-09T13:27:47+00:00 09.01.2007 14:27
Lalalala...*reinhüpf*
Kuckkuck! Hier bin ich wieder! *strahl*
Nein...ich war nicht am Weihrauch!^^
*hinsetzt*brille zurechtrückt* So....dann schauen wir mal was du so fabriziert hast! *ernst schau*
Also...ich liebe Diego! Hab ich mit Sicherheit noch nicht erwähnt!
Aber jetzt sind wir wohl alle etwas schlauer, was die Sache mit Kuina angeht!
Mir ist dafür das Herz in die Hose gerutscht, als Falkenauge gesagt hat, dass Zorro zu Alvida muss!
Und dann hast du das so spannend gemacht! *fingernägel anknabber*
Aber mir tut Luke nicht leid! *zu den anderen Kommis schiel*
Er wusste wohl genauso gut wie die anderen, was Alvida mit ihm macht, wenn sie es rausbekommt! Selber Schuld kann ich nur sagen!
Zum Abschluss: Das Kap war....*düster drein blick*notenbüchlein zück*...also....ich denke...eine glatte 1 mit Sternchen!^^
Freu mich schon aufs nächste Kap!

P.S.: Hab leider keinen Hint gefunden! *schnief*
Von:  -ChiRo-
2007-01-09T11:17:14+00:00 09.01.2007 12:17
Bei deiner FF packt einen eine richtige Sucht nach dem kleinen Diego^//^ Süß! Aber Luke kann einem schon fast Leid tun, so wie der aufgeschmissen war. Na ja, Alvida ist eben streng...
genug geredet, das Kap war (wie immer) super gelungen und ich freu mich schon auf die Fortsetzung^^ *daumen hoch*
Von: abgemeldet
2007-01-09T01:25:41+00:00 09.01.2007 02:25
Oh ha...das ging ja richtig schnell!!!
Ich weiß echt nicht wie du es immer wieder schaffst einen so in die Geschichte reinzuziehen....das ist echt der Wahnsinn!! Zorro wird zu Alvida zitiert...und ich dachte nur ach du Schande...was kommt jetzt? Gott sei Dank nix Schlimmes(für ihn), jedenfalls noch nicht?! Allerdings hätte ich noch eine Frage: Erfährt man noch was die mit dem armen Luke angestellt haben? Oh Gott, er tut mir jetzt schon leid, nachdem wie er reagiert hat als sein "Betrug" aufgeflogen ist...ich seh schwarz!
Genug getextet, freue mich wie immer auf die Fortsetzung!!
lg


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