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Das Rad des Schicksals

Das letzte Gefecht
von

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Ein ungleicher Kampf

Flüchten oder kämpfen?

Bunnys Instinkte drängten sie zur Flucht, doch der nüchterne Verstand erinnerte sie daran, das sie umzingelt war. Es gab kein Entkommen, weder vor, noch zurück. Und die beiden, glatten Betonwände links und rechts, waren viel zu hoch, um eine Möglichkeit zu bieten. Abgesehen davon, dass eine Flucht schon aus diesen praktischen Gründen ausschied, kam es für Bunny nicht in Frage, den kleinen Jungen im Stich zu lassen.

Er stand noch immer an der Wand gedrückt da, in seinen zitternden Händen, das Eisenrohr fest umklammert.

Solange die beiden echsenähnlichen Kreaturen jedoch mit ihr beschäftigt waren, befand er sich in Sicherheit.

Jedenfalls im Moment noch.

„Also schön, Jungs. Wir können dieses Missverständnis, doch sich klären, wie zivilisierte Bürger“ Bunny bezweifelte, das diese beiden Dämonen wussten, was zivilisiert bedeutete, doch ihr fiel keine bessere Idee ein, um Zeit zu gewinnen, als einfach drauf los zu reden.

Der Dämon vor ihr gähnte unvermittelt, als langweile er sich. Peitschengleich schoss eine ockerfarbene gespaltene Zunge hervor und zischte durch die Luft. Bunny wich zur Seite aus, bevor sie jedoch wieder in dem runden Maul verschwand, löste sich die Kreatur von ihrem Platz und stürzte auf sie zu.

Bunny zögerte nicht lange und sprang mit einem Sailor-Kick den Angreifer an. Als ihr Fuß ins Gesicht des Dämons traf, hatte sie das Gefühl, gegen eine Wand zu treten. Er strauchelte zwar ein wenig, aber Bunny geriet vollkommen aus dem Gleichgewicht. Sie stürzte rückwärts und schlug hart auf den Asphaltboden auf.

Wie durch ein Wunder – vielleicht aber auch dank ihrer Sailorkräfte – blieb sie unverletzt.

Sie stemmte die Hände auf den Boden und schüttelte leicht den Kopf, um ihre Benommenheit abzuschütteln. Aus den Augenwinkel, registrierte sie, wie der kleine Junge mit seinem Eisenrohr auf den Dämon zu rannte. Sie wollte noch Schreien, das er mit diesem Unsinn aufhören sollte, doch da war es bereits zu spät. Mit den Worten: „Stirb du elender Sampres-Dämon“ schlug er den Dämon direkt in den Rücken. Der Sampres-Dämon strauchelte ein wenig, aber das war auch schon alles, bevor er sich zähnefletschend zu dem Jungen umdrehte...
 

„Beeindruckende Spezialeffekte“ bemerkte Lead Crow leise, als sie dabei zusah, wie Pluto eine Schale, mit der silbernen Flüssigkeit, die sich in der Steinsäule befand, füllte und diese dann vor dem dunkelroten Tor abstellte. Das Zepter in ihrer Hand leuchtete auf und dicke Nebelschwaden stiegen aus der kleinen Schale empor.

Sie fügten sich zu einem runden Portal zusammen, auf dessen Oberfläche das Zeichen des Plutos violettblau schimmerte.

„Ich kann das Portal nicht lange offen halten. Doch bevor ihr geht nehmt das hier mit“ sie überreichte Fighter einen kleinen golden Schlüssel, den diese verwirrt entgegennahm.

„Ohne diesen Schlüssel, kann ich euch nicht zurück holen. Passt also auf, das ihr ihn nicht verliert“ warnte die Wächterin der Zeit.

„Okay“ bemerkte Lead Crow trocken „Und wie benutzt man ihn?“

„Wenn ihr die Prinzessin gefunden habt, gebt ihn ihr. Sie weis was sie tun muss“ sagte Pluto. Anspannung lag in ihrem Gesicht „ und jetzt geht.“

„Bin schon unterwegs“, entgegnete Lead Crow.

Sie ging an das Portal und streckte vorsichtig die Hand aus. Ihre Finger durchdrangen mühelos die Oberfläche.

Nun sah sie auch ihr Spiegelbild, es war leicht verschwommen und wackelte hin und her, als wäre es in einer Seifenblase gefangen, die zu platzen drohte. Kein schöner Gedanke, fand die Sailor Kriegerin. Fighter war nur ein paar Schritte hinter ihr und sie drehte sich zu ihr um.

„Ich überlass dir gerne den Vortritt“ bot sie freundlich an.

Ihrer Anspannung zum Trotz musste Fighter lachen.

„Damit ich als erste draufgehe?“ sie verzog die Lippen zu einem teuflischen Grinsen „Niemals“

Lead Crow seufzte, ein Versuch war es schließlich wert gewesen. Dann atmete sie tief durch und betrat das Portal. Sie spürte, wie etwas feuchtes Schweres gegen ihren Körper drängte, aber es hinderte sie nicht. Im nächsten Augenblick, betrat sie auch schon die andere Seite...
 

Das Schloss, erschien Mamoru, wie aus einem Märchenbuch. Allerdings aus einem, was ein Irrer geschrieben hatte. Die zehn bis fünfzehn Meter hohen Mauern waren aus grauem Stein errichtet und dicht mit Moos und Flechten überwachsen, was ihnen eine ungesunde grünliche Tönung gab. Hier und da waren schmale Schießscharten in die Mauer geschlagen, durch die man wunderbar Pfeile abschießen oder heißes Öl schütten konnte. Mamoru fand seine Befürchtung dadurch bestätigt, das die Mauersteine unter einigen Schlitzen dunkel verfärbt und moosfrei waren. Alle paar Meter stand zwischen den Mauerzinnen ein Turm, der hoch in den Himmel ragte.

Seltsamer Weise schien das Schloss vollkommen verlassen, selbst nach längerem bobachten konnte Mamoru keinerlei Anzeichen von Leben jeglicher Art entdecken. Sollte ihr erscheinen auf dem Planeten bereits bemerkt worden sein, so hielten ihre Feinde es anscheinend nicht für nötig, ihnen all zu große Beachtung zu schenken.

Mamoru konnte das allerdings nur Recht sein, um so leichte würde es für sie werden in das Schloss einzudringen. Er beobachtete das Schloss noch ein paar Minuten, sein Verlangen einfach hinein zu gehen und seine Verlobte zu retten war groß. Doch er wusste, das dies ein Sinnloses unterfangen sein würde. Allein, hatte er nun mal keine Chance, er war auf die Hilfe der Anderen angewiesen.

„Prinzessin, halt noch etwas durch. Ich bin bald bei dir“ flüsterte er leise, dann zog er sich in die schützende Dunkelheit, des angrenzenden Waldes zurück und schlich den kleine Pfad entlang, auf den er gekommen war...
 

Bunny sah die Angst in den Augen des braunhaarigen Jungen und handelte Instinktiv. Auf der Seite liegend, trat sie dem Sampres-Dämon die Vorderbeine unter dem Körper weg und er kippte um. Zeit sich darüber zu freuen hatte sie jedoch nicht, als sie bereits das wütende Fauchen des zweiten Dämons vernahm. Es gelang ihr grade noch zur Seite zu rollen, bevor die Kreatur auf den Boden aufschlug, genau auf die Stelle an der sie eben noch gelegen hatte. Bunny stemmte die Hände auf den Boden und sprang wieder auf die Füße – grade noch rechtzeitig, um dem erneuten Angriff des Sampres-Dämon zu begegnen. Da fiel ihr wieder ein, was Makoto ihr über Selbstverteidigung versucht hatte bei zu bringen.

Eine Klaue schoss auf ihr Gesicht zu und die Rasiermesser scharfen Krallen ließen die Wände Funken sprühen.

Bunny duckte sich, stützte sich mit dem Knie auf dem Boden ab und schnellte wieder hoch, sobald die Hand des Dämons über sie hinweggefegt war. Sie legte ihr ganzes Gewicht in den Aufwärtshacken, den sie der Echsenkreatur ins Gesicht verpasste.

Aus der Bahn geworfen, vollführte der Sampres-Dämon einen Salto und zielte dabei mit seinem Fuß auf Bunnys Kopf.

Mit diesen Angriff hatte sie nicht gerechnet und es gelang ihr nur mit knapper Not, den Kopf zu drehen um zu verhindern, dass er ihr das linke Auge ausriss. Mit einer Kralle erwischte er sie jedoch direkt unter dem Auge an der Wange. Angst stieg in ihr auf, als sie begriff, wie knapp der Schlag sein Ziel verfehlt hatte...
 

Das Erste, was Fighter bemerkte war, das es auf der anderen Seite des Portals viel kühler war, als an dem Ort welchen sie grade verlassen hatte. Sie sah kurz über die Schulter und erwartete eigentlich Pluto zu sehen, wie sie ihr durch einen nebeligen Schleier hinterher sah.

Aber da war nichts. Das Portal war verwunden und stattdessen befand sich ein dunkelrotes Tor hinter ihr.

Sie befanden sich in einem kleinen Raum, in dem es außer dem Tor hinter ihr und ein paar Bilder an den Wänden nichts zu geben schien. Eine weitere Tür auf der anderen Seite bildete den einzigen Ein oder Ausgang.

Als Fighter nach oben blickte, sah sie, wie helles Tageslicht durch, die gläserne Deckenkuppel herein fiel. Ab und zu streifte ein heißer Luftstrom ihr Gesicht und linderte für kurze Zeit die Kälte, die ihr in die Glieder kroch.

„Wir sollten uns nicht all zu lange hier aufhalten“ meinte Lead Clow und wandte sich der einzigen Tür zu.

„Hast du einen Plan?“ erkundigte sich Fighter.

„Nicht unbedingt“ gestand sie und zögerte einen Moment.

„Doch mir gefällt es hier nicht und außerdem müssen wir sowieso hier raus, um die Prinzessin zu finden“

Fighter konnte ihr nur zustimmen, auch ihr war dieser Ort unheimlich, doch das hätte sie niemals laut ausgesprochen.

Da sie keine andere Altarnative hatten, ging Fighter zur Tür und öffnete sie.

Sofort erstarrten sie beide.

Sie sahen aus wie Ratten mit ihren langen zuckenden Schnauzen, dem schmutzigen braunen Fell, den rosafarbigen Schwänzen und ihren vier Beinen mit den kleinen Klauen, die ein kratzendes Geräusch auf dem Boden verursachten – aber sie waren groß wie Pudel und es gab Dutzende von ihnen.

Sie rasten auf Fighter zu, als wäre sie ein Stück Käse.

Die Sailor Kriegerin, schlug die Tür wieder zu.

Eines der Rattenwesen prallte von außen gegen die Tür, flog rückwärts in seine Rattenwesen-Geschwister und stieß einen hohen, piepsigen Schmerzensschrei aus. Fighter verspürte eine flüchtige Befriedigung, den die Viecher hatten ihr einen riesigen Schreck eingejagt...
 

„Wir hätten Mamoru nicht alleine gehen, lassen sollen“ beschwerte sich Mars, doch keiner Antwortete ihr. Es wäre ohnehin, vergebliche Mühe gewesen.

Sie saßen alle zusammen in einer kleinen Höhle, um sich von der anstrengenden Reise zu erholen und auf Sailor Plutos Ankunft zu warten. Doch seit Mamoru sich dazu entschlossen hatte, das nahe gelegene Schloss auszukundschaften, war es mit der Ruhe schnell vorbei gewesen.

Eine erwartungsvolle Spannung lag in der Luft, sie ging von Mars aus, aber auch von Tin Nyanko, die nicht mehr länger einfach tatenlos rumsitzen konnte.

Saturn saß mit dem Rücken an der Wand gelehnt und beobachtete Galaxia, die am Eingang der Höhle stand. Ihre Gesichtszüge wirkten entspannt, doch an der Art, wie ihre Hände dicht neben ihrem Schwertgriff ruhten, erkannte Saturn, das auch sie jederzeit mit einem Angriff rechnete.

Es ist einfach zu ruhig, dachte Hotaru seufzend.

Ihre Reise war ohne jegliche Zwischenfälle verlaufen und auch nach ihrer Landung auf dem Planeten, waren sie von feindlichen Angriffen verschont geblieben. Eigentlich etwas ungewöhnliches, wenn sie bedachte, das sie sich nicht einmal die Mühe gemacht hatten unerkannt zu bleiben.

Ein plötzliches Flimmern, im hinteren Teil der Höhle erweckte Hotarus Aufmerksamkeit. Zuerst war es nur ein kleiner Punkt, doch dann wurde es rasch immer größer. Saturn sprang auf die Füße und griff nach ihrer Sense, an den Reaktionen der Anderen erkannte sie, das sie ebenfalls das Licht bemerkt hatten.

„Ich bin es, doch nur“

Dieses Mal kam das Erkennen – vertraute Stimme, gehört Setsuna, nicht aufspießen!“ – ihren Reflexen zuvor und bewahrten sie davor, sich auf einen Gegner zu stürzen, der keiner war. Mit einer raschen Handbewegung drehte Saturn ihre Sense so, dass ihr spitzes Ende nicht länger in Richtung des Neuankömmlings wies, während das Licht langsam wieder erlosch und eine Frauengestalt enthüllte.

„Mensch Pluto, bist du Lebensmüde?“ brauste Mars auf, während sie gleichzeitig versuchte, ihren keuchenden Atem wieder unter Kontrolle zu bringen.

„Sorry“ murmelte die Wächterin und sah sich in der Höhle um.

„Wo ist der Prinz?“ wollte sie schließlich wissen, als sie ihn nirgendwo erblicken konnte.

„Ich bin hier“ in diesem Augenblick betrat Mamoru die Höhle und sämtlich Anwesende wandten sich ihm zu...
 

Der Sampres-Dämon landete auf den Vorderpfoten. Wieder schnellte die ockerfarbene Zunge aus seinem Maul, als er den Kopf schräg legte und Bunny mit einem grüngelben Auge fixierte. Auf seine Vorderbeine gestützt, trat der Sampres mit beiden Hinterläufen nach Bunny aus.

Der Schlag traf sie mit unglaublicher Wucht und riss sie von den Beinen. Im Flug prallte sie mit dem zweiten Dämon zusammen, der sich grade wieder aufgerichtet hatte und gemeinsam krachten sie in die gegenüberliegende Steinmauer.

Das Geräusch des Aufpralls hallte durch die Gasse.

Bunny taten sämtliche Knochen weh, doch zu ihrem Glück, hatte der Dämon ihren Sturz gebremst und sie war unverletzt geblieben. Während sie sich wieder aufrichtete, drehte sie sich nach ihm um. Ganz langsam, als hinge sein Körper in den Fugen zwischen den Mauersteinen fest, rutschte der Dämon die Wand hinunter und fiel zu einem leblosen Haufen zusammen.

„Du hast ihn getötet!“ keuchte der kleine Junge und starrte sie mit, vor Überraschung geweiteten Augen an.

„Das war keine Absicht“ flüsterte Bunny und wandte sich mit wild klopfenden Herzen der anderen Seite zu.

Der Sampres-Dämon starrte auf den leblosen Körper seines Gefährten und dann sah er sie an. Betrachtete sie mit dem gierigen Hunger eines wilden Tieres. Von seinen Zähnen tropfte ein dicker Speichelfaden.

Jetzt hatte Bunny wirklich Angst...
 

„Vielleicht sollten wir uns einen anderen Ausgang suchen“ bemerkte Fighter und blickte zu der Tür, die schon erste Risse aufwies.

„Es gibt aber keinen anderen Ausgang“

„Und was ist mit dem Dach?“ Lead Crow blickte nach oben und schüttelte den Kopf.

„Zu hoch. Ohne eine Leiter kommen wir da nicht rauf“

Schon zersplitterte die Tür. Eines der Rattenwesen schob die Schnauze durch das Holz und zwängte seinen zuckenden Körper hindurch.

„Dann werden wir wohl diese nehmen“ sagte Fighter grinsend.

„Geht ja nicht anders“ Bevor sich das Rattenwesen ganz durch die Tür schieben konnte, hob Fighter die Hände.

„Star Serious Laser“ die gewaltige Attacke raste auf die Tür zu und riss sie aus den Angeln. Sie hörten die Schmerzensschreie der Rattenwesen, als sie von den Angriff mitgerissen wurden und dann einen lauten Knall als sie irgendwo aufschlugen. Fighter und Lead Crow rannten durch die Tür. Auf der anderen Seite tat sich ein Treppenhaus auf, in dem eine lange Wendeltreppe nach unten führte...
 

„Wir werden beobachtet“ wisperte Mamoru Galaxia zu.

„Aber nicht angegriffen“ entgegnete sie argwöhnisch.

Galaxia drehte sich zu den Anderen um.

„Geht langsam. Tut nichts, das bedrohlich wirken könnte. Keine ausholende Bewegung und so. Und sprecht nicht, wenn es nicht nötig ist, und auch dann nur ganz leise.“

„Wie schreit man leise?“ hauchte Saturn wenig zuversichtlich.

Galaxia drehte sich um und ging langsam weiter. Die anderen folgten ihr im Gleichschritt. Neben dem gleichmäßigen plätschern von Wasser, konnten sie von oben Rascheln hören, ein stetes Wogen, das sich durch den ganzen Gang bewegte: das Klappern winziger Fangzähne... das leise Rülpsen wohl gefühlter Mägen, das Knurren anderer, die weniger gut genährt waren, das Scharren aneinander gedrückter Leiber... das Schaben nackter rosaroter Rattenschwänze über Dachsparren. Jedes dieser Geräusche jagte Galaxia eisige Schauer über den Körper. Nun da sie wusste, wo sie waren, kam es ihr vor, als lauerten die Kreaturen in viel geringerer Höhe, tief genug, einfach die Arme auszustrecken und mit den Klauen durch ihr Haar zu streichen oder ihrer fleischigen Schwänze um ihren Hals zu schlingen. Für einen Moment war sie versucht, mit ihrem Schwert nach ihnen zu schlagen, aber sie wiederstand der Verlockung und ging weiter.

Nach dem sie ohne große Zwischenfälle ins Schloss eindringen konnten, befanden sie sich inzwischen tief in dem dunklen Kerkergewölbe, einzig und allein von Mamorus Spürsinn geleitet, der ihm sagte das die Prinzessin irgendwo hier unten sein musste...
 

Es ist aus, dachte Bunny.

Der Sampres-Dämon fletschte die Zähne und stürzte auf sie zu. Mit beiden Händen griff er nach ihr, umklammerte sie und versuchte, ihr das Rückgrad zu brechen.

Bunny verspürte unglaubliche Schmerzen. Sie bemühte sich, aus der Umklammerung freizukommen, aber es gelang ihr nicht.

„Stirb Mensch“ krächzte der Sampres-Dämon dicht an ihrem Ohr.

Sie bekam keine Luft mehr und ihr verschwamm bereits alles vor Augen.

In diesem Augenblick, traf den Dämon etwas am Auge. Stöhnend vor Schmerzen ließ der Sampres sie los und wich stolpernd zurück.

Bunny fiel keuchend zu Boden, neben ihr lag ein Eisenrohr.

Der Junge, fiel es ihr plötzlich wieder ein, er war noch immer da!

Langsam kam sie wieder zu Atmen und rappelte sich mühsam auf. Sie musste den Jungen beschützen.

Auch der Dämon kam wieder zu Besinnung und er schien mehr als nur Wütend zu sein. Fauchend wandte er sich dem braunhaarigen Jungen zu.

„Nein“ rief Bunny entsetzt, als der Sampres zum Sprung ansetzte.

Sie rannte los und während sie die Hand nach dem Jungen ausstreckte, schrie Bunny aus Leibenskräften „Nein.“

Zu ihrer völligen Überraschung und Erleichterung erstarrte der Dämon plötzlich mitten in der Luft. Dann explodierte er und Bunny wurde so heftig zurückgeschleudert, dass ihre Lungen ihren Dienst versagten. Sie hörte nichts, sah nichts, fühlte, wie ihr Gehirn sich der Ohnmacht ergab und wieder zu Bewusstsein fand, immer wieder im raschen Wechsel.

Endlich klopfte ihr Herz wieder. Hatte es überhaupt aufgehört zu schlagen? Oder war sie nur grade wieder erwacht und hörte es in ihren klingelnden Ohren pochen? Langsam drehte sie sich auf den Rücken; ihre Muskel erzählten ihr ausgiebig, wie sehr sie sie in diesem Augenblick verabscheuten und dass sie beschlossen hatten, sie für einige Tage zu strafen. Ihr Sehvermögen war einwenig eingeschränkt, dennoch blickte sie sich um und kam langsam auf die Beine. Ein Rascheln verriet ihr, dass noch jemand Anderes das Gleiche tat.

„Bist du in Ordnung, Kleiner?“ fragte sie den Jungen.

Er hielt sich den Kopf, grinste aber.

„Ja, noch in einem Stück.“ Dann blickte er auf den Boden, wo ein Häufchen Asche lag.

„Doch das ist immerhin mehr, als man von dem Dämon behaupten kann.“
 

Seren stand in der Zelle und betrachtete die blonde Frau auf den Boden. In den letzten Stunden war der goldene Halbmond auf ihrer Stirn mehr und mehr verblasst.

Seren wünschte, er könnte mehr Bedauern empfinden für das, was Zeros ihr angetan hatte. Schließlich war sie trotz allem, noch immer seine Schwester.

„Die Prinzessin, wird schon bald wieder aufwachen, mein Meister“ Zeros trat hinter ihm aus dem dunklen Schatten der Zelle. Sein linker Arm war steif und nur dank seiner dämonischen Kräfte, hatte er den anderen Arm nicht auch noch verloren.

Seren hatte keinerlei Mitleid mit ihm, wegen seiner Leichtsinnigkeit, war das Siegel weiter gebrochen.

Der Wahnsinn, der daraufhin folgte, war... nun, unglücklich.

Er wünschte sich ein Herz, das darüber hätte traurig sein können. Doch das Einzigste was er empfinden konnte, war sein Durst noch Blut und es verlangte, gestillt zu werden.

„Wenn sie aufwacht, will ich es wissen“ mit einem letzten Blick auf seine Schwester, wandte sich Seren ab und verließ die Zelle...
 

Die Wendeltreppe führte immer tiefer und tiefer und tiefer.

„Was glaubst du, wie hoch ist dieser Turm?“ fragte Lead Clow.

„Keine Ahnung“ antwortete Fighter nach Luft schnappend. „Aber ich hoffe nicht all zu hoch.“

Die kurzen Stufen waren aus demselben grauen Gestein gehauen wie der Rest des Turms. Sie waren vom jahrhundertenlangen Gebrauch ausgetreten, glatt und tückisch. Die beiden Sailor Krieger hielten sich dich neben der Wand auf, den auf der anderen Seite gab es kein Geländer und niemand von ihnen hatte große Lust in die Tiefe zu stürzen.

„Ich mag Wendeltreppen nicht“ murmelte Fighter und setzte weiter einen Fuß vor dem anderen. Die kurzen, unregelmäßigen Stufen, manche kaum zehn, fünfzehn Zentimeter hoch, waren schwieriger zu nehmen als höhere.

Fighter hörte Lead Crows Schritte hinter sich. Ab und zu rutschte auch sie von einer glitschigen Stufe ab und es gab ein schlürfendes Geräusch. Angesichts der bizarren Natur des Turmes hätte sie, Lead Crow gerne im Auge gehabt, aber das war auf dieser engen Treppe schlichtweg unmöglich.

Sie kletterten weiter, immer nach links um die Kurve. Der Turm schien gar kein Ende nehmen zu wollen.

„Lead Crow?“

„Ja?“

„Glaubst du... ach egal.“

„Nein was ist?“

„Glaubst du, das Bunny wirklich der Messias ist?“

Lead Crow schwieg eine Weile und es waren nur ihre Schritte auf den Stufen zu hören.

„Vielleicht“ sagte sie schließlich.

„Sie hat das Chaos besiegt! Nur mit ihrem Herzen.“

„Das stimmt“

„Also ist es vielleicht möglich?“

„Ich weiß es nicht“ räumte Lead Crow ein. „Bis jetzt, habe ich den Messias immer für eine Legende gehalten. Ich meine – ein einzelner Mensch der, die Welt den Frieden bringt – wie wahrscheinlich, ist das schon?“

„Nicht besonderst“ stimmte Fighter zu. „Aber wenn es doch so ist?“

Wieder schwieg Lead Crow einen Moment, dann meinte sie: „Wenn es wirklich so ist, dann sollten wir die Prinzessin schnell finden. Es währe dann nämlich nicht so gut, wenn sie hier draufgeht“

Fighter nickte grimmig und gemeinsam setzen sie ihren Abstieg fort. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, doch als sie das nächste mal aufblickte, war die Treppe zu Ende.

Sie standen vor eine unglaublich alten Tür, die aus drei breiten, mit rostigen Eisenverstrebungen verbunden Bretter gefertigt war. Es sah so aus, als sei sie seit Jahrhunderten nicht mehr geöffnet wurden.

Fighter drückte auf die Klinke, doch nichts rührte sich.

„Abgeschlossen“

„Aber nicht mehr lange“ grinste Lead Crow.

„Eintreten?“ fragte Fighter.

„Daran habe ich gedacht“

„Von mir aus gern.“

Gemeinsam nahmen sie kurz Anlauf und traten gegen die Tür. Splitternd flog sie aus dem Rahmen und krachte auf den Boden.

„Okay“, bemerkte Fighter trocken. „Das hat bestimmt niemand mitgekriegt“
 

„Und dir ist wirklich nichts passiert, Kleiner“ erkundigte sich Bunny bei dem braunhaarigen Jungen, der trotz des Angriffes der beiden Dämonen erstaunlich gelassen wirkte.

„Nein. Aber sie haben etwas abbekommen“ stellte er fest und deutete auf ihr Gesicht.

Erst in diesem Augenblick bemerkte Bunny das Brennen unterhalb ihres linken Auges. Sie tastete die Wunde vorsichtig ab und als sie die Finger wieder wegnahm, klebte Blut daran.

„Ist halb so schlimm“ log sie, damit er sich keine Sorgen machte.

„Eigentlich“ sagte der Junge und zog eine Grimasse, „sieht es ziemlich übel aus.“ Er griff in seine Hosentasche und holte ein Päckchen Taschentücher hervor.

„Hier, weil sie mir das Leben gerettet haben“ dann legte er den Kopf schief. „Wie haben sie das eigentlich gemacht?“

„Was gemacht?“ fragte Bunny unsicher, die eigentlich ganz genau wusste was der Junge meinte.

„Na, den Dämon in die Luft gejagt? Eigentlich können das nämlich nur Sailor Krieger und sie sehen nicht wie eine aus. Obwohl...“ er blickte sie aus schmalen Augen an „ich dieses Zeichen auf ihrer Stirn, schon mal gesehen hab. Ich weis bloß nicht mehr wo“

Seine Worte überraschten Bunny so sehr, das sie im ersten Moment keine Ton heraus brachte.

Das er die Sailor Krieger kannte war nicht weiter verwunderlich, selbst in ihrer Zeit, waren sie den meisten Menschen durchaus ein Begriff. Doch der Halbmond...?

„Ha, ich weiß es wieder“ rief der Junge plötzlich und riss Bunny damit aus ihre Starre.

„Ich hab ihn auf einem Bild gesehen, das meine Mama mir gezeigt hat. Da hatte ein Mädchen auch so einen Halbmond auf der Stirn“

„Einem Bild?“ wiederholte Bunny überrascht. Der Junge nickte und schaute sie mit großen Augen an. Erst jetzt viel Bunny auf, wie tief grün seine Augen waren. Irgendwo hatte sie dieses grün schon einmal gesehen, da war sie sich sicher.

Dann keuchte sie plötzlich auf, als es ihr wieder ein fiel. Nun ergab alles einen Sinn. Sie wusste wieder welches Bild er meinte und sie wusste auch wer er war.

„Oh mein Gott“ hauchte sie und starrte den Jungen mit weit aufgerissenen Augen an.

„Du bist Makotos Sohn“
 


 

byby Blacklady



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  mieze-katze
2008-01-09T22:24:33+00:00 09.01.2008 23:24
man du machst es aber auch wieder spannend ^,-
schreib bitte schnell weiter bin schon sehr gespannt wie es weiter geht
Lg Miezie
Von:  sunshinekate1987
2008-01-06T18:21:58+00:00 06.01.2008 19:21
uh, das ist wohl wink des schicksal, genau auf den sohn von makoto zu treffen. Bringt er Bunny jetzt zu ihr?
Bitte mach bald weiter.
Grüssle Kate
Von:  mondsternchen_c
2008-01-06T17:25:34+00:00 06.01.2008 18:25
Was auch erklärt, warum er sich wie Karate-Kid aufführt! xDD
Ist sie jetzt in der Zunkunft? Ach, das ist so herrlich verwirrend! ^^°
Bin schon sehr gespannt, was passiert, wenn Bunny aufwacht, hoffe es geht ganz schnell weiter! *.*


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