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Harry Potter und die Unmöglichkeit von Zeitreisen

von

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Die Stunde der Wahrheit

A/N: Hallöchen! Ich dachte mir, bevor jetzt morgen „Deathly Hallows“ rauskommt und wir (zumindest diejenigen, die den Band schon auf Englisch lesen werden, so wie ich) wissen werden, wie es enden wird, dachte ich mir, ich schieb noch schnell ein neues Kapitel von meiner FF zwischen.

Erst einmal natürlich wieder vielen Dank für eure Reviews! Und sogar so lang dieses Mal! Wow! Ich weiß, es war ein fieses Ende, aber dieses Mal war die Wartezeit ja etwa einen Tag kürzer. Naja, äh, so richtig schreibfaul bin ich eigentlich nicht, nefret89, bei mir mangelt es halt einfach an der Zeit zu schreiben, vor allem, weil ich noch eine DBZ FF nebenbei laufen habe. Ich update die beiden immer abwechselnd (zumindest im englischen Original) und für diese FF habe ich immerhin nach diesem Kapitel noch zwei weitere fertig. Danach müsst ihr euch aber leider gedulden. Zu Ginny kann ich nur sagen – abwarten. Genauso mit Ron. Ich habe etwas für ihn geplant, ich verrate aber noch nicht was! Wird auch noch ein bisschen dauern… Allgemein sage ich jetzt mal, dass ihr noch abwarten müsst, was passieren wird, aber immerhin wird dieses Kapitel schon einige eurer wichtigsten Fragen beantworten!

Viel Spaß bei diesem Kapitel!
 


 

Kapitel 25: Die Stunde der Wahrheit
 

Zuerst traf Dumbledores Antwort auf erstaunte Stille, da jeder von ihnen erst einmal die wahre Bedeutung dieses einfachen Wortes verstehen musste. Ja. Harry wagte es nicht zu blinzeln, als er den Schulleiter anschaute, als ob er Angst hatte, dass, sobald er seine Augen schloss und sie wieder öffnete, er wieder in ihrem Gemeinschaftsraum war und herausfand, dass nichts von dem hier geschehen war. Nur Sekunden später explodierten Stimmen um ihn herum, Fragen flogen durch den Raum, Ausrufe der Erleichterung und Freude füllten seine Ohren, doch noch immer sagte Harry nichts.
 

Sie konnten nach Hause zurückkehren. In ihre eigene Zeit. Fast fünf Monate hatten sie darauf gewartet, das zu hören, und jetzt, jetzt konnte er nicht, wollte er nicht glauben, dass das wirklich wahr sein sollte. Um ganz ehrlich zu sein, er mochte es, in dieser Zeit zu leben – nach langen Jahren, die er sich nach ihnen gesehnt hatte, hatte er endlich seine Eltern zurück. Nur einmal in seinem Leben wollte Harry egoistisch sein, doch fand, dass das unmöglich war. Die anderen hatten alle ihr Leben und ihre Familien – oder in Dracos Fall Freiheit von seiner Familie – in ihrer eigenen Zeit und Harry konnte ihnen das nicht verweigern.
 

Zur gleichen Zeit, als er beschloss, dass er den anderen ihre Leben nicht verweigern konnte, füllte ihn ein neues Gefühl der Entschlossenheit, und ein Feuer, das während der letzten Monate relativen Friedens ein wenig kleiner geworden war, flammte wieder erneut auf. Sie würden nach Hause zurückkehren. Er würde endlich das beenden, was er in der Nacht zu seinem Geburtstag begonnen hatte. Er würde endlich Voldemort töten. Der Krieg würde endlich enden.
 

„Bitte“, hallte Dumbledores Stimme plötzlich durch sein Büro und schnitt effektiv das Stimmengewirr, das den Raum füllte, ab. „Ich weißt, dass ihr alle über diese Entwicklungen sehr aufgeregt seid, aber ich muss euch bitten, noch ein wenig länger aufzupassen, bevor ihr mich mit all den Fragen, die ihr haben könntet, bombardiert. Es gibt noch ein paar Fakten mehr, die ich euch erzählen, oder besser zeigen muss.“
 

Der alte Schulleiter erhob sich von seinem Stuhl und ging zu einem Schrank, den Harry sofort erkannte. Und er wurde nicht enttäuscht, als Dumbledore ihn öffnete um das sanfte silberne Glühen der Erinnerungen zu offenbaren, das Denkarium herausnahm und es auf seinen Tisch stellte. Es juckte in Harrys Fingern und er fragte sich, was für eine Erinnerung sie sich gleich anschauen würden. Harry nahm an, dass sie entweder von diesem Lewthwaite oder von Dumbledore sein würden, doch er wusste sicher, dass die Informationen, die diese Erinnerung enthielt, äußerst wichtig für ihre Rückkehr sein würden.
 

„Es könnte ein wenig eng werden“, fuhr Dumbledore schließlich fort. „Aber ich glaube, ihr solltet alle diese Erinnerung sehen. Das wird uns allen etwas Zeit und Energie dafür ersparen um später darüber zu sprechen, was wir nun tun sollen. Ich würde vorschlagen, dass einer von euch zuerst geht und ich dann als letzter reingehe, damit die Erinnerung nicht anfängt die Begebenheiten abzuspielen bevor ihr alle da seid.“ Seine Augen wanderten über die Leute, die in seinem Büro saßen und standen, bis Harry seinen Blick auf sich spürte. „Harry, würdest du…“
 

Dumbledore musste nicht mehr sagen, da Harry bereits stand, bereit sich in die Erinnerung zu stürzen. Er durchschritt die Entfernung zu dem Denkarium in ein paar entschlossenen Schritten und zögerte nicht einmal um tief einzuatmen, was er normalerweise tat, bevor er eine Erinnerung betrat, als er sein Gesicht in die silberige Flüssigkeit tauchte. Sofort spürte er, wie seine Füße den Boden verließen und er durch die Dunkelheit fiel. Nur wenige Augenblicke später stand Harry auf dem Bürgersteig einer hell erleuchteten Muggelstraße. Als er hoch in die Sonne schaute und seine Augen vor ihr schützen musste, nahm Harry an, dass es gerade kurz nach Mittag war.
 

Einer nach dem anderen kamen die anderen um ihn herum an, doch Harry achtete nicht auf sie, als er sich umschaute. Diese Straße erinnerte ihn unheimlich an den Ligusterweg. Die roten Backsteinhäuser sahen alle gleich aus, die Gärten waren feinsäuberlich gepflegt und wenn er es nicht besser wüsste, würde er sagen, dass die gelangweilten Hausfrauen schon ihre Hälse verrenkten um einen besseren Blick auf sie erhaschen zu können. Doch vielleicht war dieses Gefühl nicht unbegründet, da er plötzlich die Erinnerung von einem sehr exzentrisch gekleideten Albus Dumbledore (er trug einen limonengrünen Nadelstreifenanzug) die Straße herunter zu einem Haus mit der Nummer zehn gehen sah.
 

„Wie ihr wahrscheinlich inzwischen bemerkt habt“, sagte der Dumbledore, der mit ihnen zusammen in die Erinnerung gekommen war, „ist das meine Erinnerung an den Besuch mit Mr. Lewthwaite. Wenn ihr mir bitte folgen würdet…“
 

Keiner von ihnen sagte ein Wort, zu nervös und aufgeregt über das, was sie gleich sehen würden, wen sie treffen würden, wenn auch nur indirekt. Sie folgten beiden Dumbledores entlang dem Kiesweg, der zu der Vordertür führte und warteten geduldig, als der Dumbledore aus der Erinnerung klingelte. Nur eine kurze Zeit später wurde die Tür geöffnet und offenbarte einen kleineren, drahtigen Herren, der am Stock ging, mit dünnem grauen Haar, das über seinen Kopf gekämmt war um eine kahle Stelle zu verdecken. Die braunen Augen des Mannes weiteten sich, als er den Zauberer vor seiner Tür erkannte.
 

„Albus Dumbledore!“, rief er erstaunt aus, trat sofort beiseite und führte den Zauberer hinein. Harry und die anderen folgten ihm und Harry fühlte sich mit elf Personen in dem engen Flur sofort eingeengt, obwohl neun von ihnen gar nicht da waren. „Direktor! Das ist eine Überraschung! Wie komme ich zu dieser Ehre? Kommen Sie herein, kommen Sie herein…“
 

Harry seufzte erleichtert, als dieser kleine Mann, er nahm an, das war Norton Lewthwaite, in das angrenzende Zimmer humpelte, offensichtlich das Wohnzimmer. Norton Lewthwaite wies auf eine Sesselgruppe, die um einen Couchtisch herumstand und er und Dumbledore setzten sich einander gegenüber hin. Harry nutzte diese Chance sich in dem Wohnzimmer umzuschauen und war ein wenig überrascht. Obwohl die Häuser alle denen im Ligusterweg ähnelten, sah dieses Wohnzimmer überhaupt nicht so aus wie das von seiner Tante und seinem Onkel. Die Möbel waren plüschig und sahen bequem aus, dunkles Holz und warme Farben, mit viel Schnickschnack, sowohl magisch wie auch Muggel, auf verschiedenen Regalen.
 

Unter diesen Dingen stand auch ein Zauberbild von zwei Männern – einer noch ein Teenager während der andere um die dreißig zu sein schien – die nebeneinander standen und in die Kamera winkten. Harry trat näher heran, als er etwas äußerst sonderbares in diesem Foto bemerkte. Trotz des Altersunterschieds könnten diese beiden Männer als Zwillinge durchgehen! Es war mehr als die Ähnlichkeit zwischen einem Vater und seinem Sohn und der plötzlich nicht ganz so unwahrscheinliche Gedanke, dass es ein und dieselbe Person war, schoss ihm durch den Kopf. Sein Herz fing an schneller zu schlagen. Also war es wirklich wahr – Norton Lewthwaite war in der Zeit zurückgereist.
 

„Tee, Direktor?“, fragte Norton Lewthwaite plötzlich und riss Harry aus seinen Gedanken. „Ich habe gerade eine Kanne gekocht. Ich hoffe, Sie mögen Earl Grey?“
 

„Danke, Mr. Lewthwaite“; sagte Dumbledore, der erst jetzt das erste Mal sprach, seit der dieses Haus betreten hatte.
 

Lewthwaite schwang seinen Zauberstab und eine weitere Teetasse kam zu der, die bereits auf dem Tisch stand. Er füllte die andere Teetasse mit der dampfenden Flüssigkeit und bot Zucker und Milch an, was Dumbledore beides höflich ablehnte. Sobald beide gemütlich saßen und den ersten Schluck von ihrem Tee genommen hatten, sagte Lewthwaite schließlich: „Ich möchte wirklich nicht unhöflich erscheinen, Direktor, aber ich bin mir sicher, dass Sie nicht nur hier sind, um mit mir eine Tasse Tee zu trinken.“
 

„In der Tat“, sagte Dumbledore letztendlich und stellte seine Tasse auf den Tisch. Er zog seinen Zauberstab hervor und platzierte einen Zauber auf das Zimmer, damit sie nicht gestört wurden. Sobald er sicher war, dass keiner das, worüber sie sprechen würden, überhören konnte, schaute Dumbledore ihn mit einem sehr ernsten Gesichtsausdruck an. „Mr. Lewthwaite, ich bin hier um mit Ihnen über den Zauber Proferre Tempus zu sprechen.“
 

Harry bemerkte, dass Lewthwaite sich den Bruchteil einer Sekunde sichtbar verspannte und er war nicht der einzige. Die anderen bei ihm und besonders der Albus Dumbledore in der Erinnerung, hatten das ebenfalls bemerkt.
 

„Ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen, Direktor“, entgegnete Lewthwaite mit einer leicht zitternden Stimme. Es war für jeden im Zimmer offensichtlich, dass dieser Mann nicht überzeugend lügen konnte.
 

„Oh, ich glaube, sie wissen es schon. Ich glaube sogar, sie wissen nicht nur von dem Zauber, sondern haben ihn auch schon bei sich angewendet.“ Harry sah, dass Dumbledores Blick den von Lewthwaite traf und er verstand plötzlich, was der alte Zauberer tat. Er wusste nicht, ob er wütend sein sollte, dass er Legilimentik benutzte oder nicht. Seiner Meinung nach war das noch immer ein Eingriff in die Privatsphäre von jemandem, aber auf der anderen Seite half ihnen das, herauszufinden, ob Norton Lewthwaite den Zauber wirklich kannte oder nicht. „In der Tat, ich weiß, dass sie diesen Zauber benutzt haben um in der Zeit zurückzureisen und zurückgekehrt sind.“
 

Mit einem resignierten Seufzer sackte Norton Lewthwaite tiefer in die weichen Polster des Sessels. „Sie haben mich durchschaut, Sir, und ich werde noch nicht einmal fragen, wie Sie es herausgefunden haben. Ich bin mir sicher, Sie würden mir das nicht verraten.“
 

„Da haben Sie Recht, Mr. Lewthwaite“, antwortete Dumbledore. „Weiterhin vertraue ich darauf, dass meine Nachforschungen in dieser Sache zwischen uns bleiben werden. Es ist sehr wichtig, dass Sie mit niemandem darüber sprechen, ansonsten würde ich mich dazu gezwungen sehen, ihre Erinnerung an dieses Ereignis zu löschen.“
 

„Natürlich, Direktor“, versprach Lewthwaite. „Nun, ich bin mir sicher, Sie haben einige Fragen über diesen besonderen Zauber und meine Erfahrungen damit.“
 

Dumbledore lächelte und nickte leicht. „Wenn Sie noch in Hogwarts wären, hätte ich Hufflepuff wahrscheinlich mit fünf Punkten belohnt. Doch meine Quelle sagte mir, dass Sie diesen Zauber benutzt haben, da sie, wie soll ich es sagen, mit Ihrem Leben unzufrieden waren.“
 

Lewthwaite schmunzelte bitter und wies mit seinen Händen auf das Zimmer. „Wer immer oder was auch immer Ihre Quelle ist, sie hat Recht. Nach Hogwarts hatte ich immer von einem besseren Leben geträumt, davon, große Dinge zu tun, doch unglücklicherweise waren weder meine ZAGs noch meine UTZe gut genug für eine herausragende Karriere. Sie wissen, dass ich gerade eben ein A in meinem Verwandlungs-UTZ bekommen hab. Sie sehen ja, was es mir gebracht hat. Ich habe einen mittelmäßigen Job, ich lebe in meinem mittelmäßigen Haus und habe ein mittelmäßiges Leben. Ich war gerade ein paar Jahre aus Hogwarts raus und war von meinem Leben schon gelangweilt, also hatte ich beschlossen, es zu ändern. Zuerst wusste ich nicht wie, doch dann habe ich mich an etwas erinnert, was ich während meiner ZAG-Studien gefunden hatte.
 

„Damals fand ich ein Buch in der Bibliothek und ich weiß noch nicht einmal, warum ich es aus dem Regal genommen hatte, weil kein Titel und kein Autor auf dem Einband stand, doch als ich es geöffnet hatte, fand ich eine sehr interessante Lektüre über einen Zauber, der Proferre Tempus genannt wird, ein Zeitreisezauber. Ich war so von dem Zeitreisekonzept ohne Zeitumkehrer eingenommen, von den Möglichkeiten, die das bot, dass ich beschlossen hatte, diese Informationen zu notieren. Als ich mich an diese Notizen erinnert hatte, wusste ich, dass das der Schlüssel dazu war, mein Leben zu ändern.“
 

Norton Lewthwaite seufzte, als er sich an diese Zeiten zurückerinnerte, und trank einen Schluck von seinem Tee. Er schaute zu Dumbledore und Harry folgte seinem Blick; so sah er, wie der weise Zauberer Lewthwaite mit großem Interesse anblickte. „Fahren Sie fort“, sagte Dumbledore bloß.
 

Der alte Zeitreisende stellte die Tasse zurück auf den Couchtisch bevor er schließlich seine Erzählung fortfuhr. „Es brauchte ein paar Monate Vorbereitung, sich die Zauberstabsbewegungen einzuprägen und dann auf den richtigen Moment zu warten – Sie müssen wissen, dass dieser Zauber nur am letzten Tag eines Monats funktioniert und dass man nur Jahre zurückreisen konnte; deshalb kam man an dem gleichen Tag an, an dem man abgereist ist, nur ein paar Jahre in der Vergangenheit – bevor ich diesen Zauber auf mich angewendet hatte. Ich bin dann zurückgereist, zehn Jahre um genau zu sein, und kam nur ein paar Tage bevor mein anderes selbst seinen Hogwartsbrief bekam, an.
 

„Ich hatte ihn beobachtet, was eine ziemliche Erfahrung war, wenn ich es so sagen darf, bis Professor Dippet, ich bin mir sicher, Sie erinnern sich, dass er der stellvertretende Schulleiter war, zum Haus meiner Eltern kam und ihn darüber informierte, dass er ein Zauberer war. Danach hatte ich meinem jüngeren selbst ein paar Tage Zeit gegeben, sich an diese Entwicklung zu gewöhnen, bis ich mich ihm gestellt hatte, zwei Wochen nachdem ich in dieser Zeit angekommen war. Er war ein wenig überrascht, um es milde auszudrücken, doch nachdem ich meine, unsere Situation erklärt hatte, war er mehr als bereit mich ihm helfen zu lassen.
 

„Ich habe neun Jahre in der Vergangenheit verbracht, ihn durch Hogwarts geführt und dann später durch seine Ausbildung im Ministerium, und habe sichergestellt, dass er die ganze Zeit gute Noten hatte, damit seine Zukunft besser sein würde als meine.“ Er seufzte und rieb sich müde die Augen. „Während ich das getan hatte, dachte ich immer, ich würde zu einer Zukunft zurückkehren, in der sich alles geändert hatte, aber ich hatte Unrecht gehabt. Nach neun Jahren kam ich zurück… an genau dem gleichen Datum, als ich gegangen war, aber überhaupt nichts hatte sich verändert. Ich war neun Jahre gealtert, aber alles andere was gleich geblieben. Ich arbeitete noch immer als Verkäufer, meine Wohnung war noch immer ein Rattenloch und ich…“
 

Harry hörte, wie Hermine stoßartig ausatmete. Harry hatte es ebenfalls verstanden. Die Theorie von den verschiedenen Zeitebenen war wahr. Norton Lewthwaite hatte sein Leben in einer anderen Zeit geändert, aber seine eigene war unverändert geblieben.
 

Lewthwaite seufzte wieder und schüttelte seinen Kopf. Als er das sah, fühlte Harry Mitleid in sich für diesen Mann aufsteigen. „Das einzig Gute, was aus diesem Experiment herausgekommen war, war, dass ich mit neun Jahren mehr auf dem Buckel endlich eine Frau getroffen hatte, die mich nicht von Hogwarts kannte. Mildred und ich hatten nur ein Jahr später geheiratet. Sie war wirklich das Beste, was mir je widerfahren ist, und obwohl wir keine Kinder hatten, haben wir viele glückliche Jahre miteinander verbracht. Sie ist vor zwei Jahren gestorben…“
 

Norton Lewthwaite ließ seine Worte verhallen und starrte nun geistesabwesend aus dem Fenster. Da er das Gefühl hatte, es wäre ziemlich unangemessen ihn in solch einer Situation anzustarren, in dem Wissen, dass er nicht wusste, dass er beobachtet wurde, wandte Harry seinen Blick von ihm ab und schaute sich wieder in dem Zimmer um. Er dachte an die Offenbarung von vor wenigen Momenten und sein Herz erleichterte sich. Er würde etwas tun können. Er würde kämpfen können! Kein zurücksitzen und nur zuschauen, wie sich alles vor ihm abspielte, mehr, kein Gefühl der Hilflosigkeit mehr. Voldemort würde nicht wissen, wie mit ihm geschah.
 

Und noch wichtiger, er konnte endlich sein Versprechen erfüllen…
 

Harry schaute zurück zu Lewthwaite und Dumbledore, gerade als die Szene um sie herum verblasste und er sich wieder in Dumbledores Büro wiederfand. Niemand sagte etwas, aber es war auf ihren Gesichtern offensichtlich, dass sie alle die Wichtigkeit dieser Erinnerung verstanden hatten.
 

Harry Potters Blick traf auf Dumbledores und dieses Mal konnte er nicht das gewohnte Funkeln hinter der halbmondförmigen Brille des alten Zauberers sehen. Dumbledore wusste, was er tun würde, aber wusste auch, dass er ihn nicht aufhalten konnte. Nicht mehr. Harry drehte sich um und ließ seinen Blick auf seinen Eltern ruhen. „Wir müssen reden“, sagte er bloß und wollte gerade voraus gehen und das Büro verlassen, als Dumbledores Stimme ihn verharren ließ.
 

„Harry, einen Augenblick, bitte. Es gibt nur noch eine Sache, die ich euch allen erzählen muss. Es geht darum, was getan werden muss, damit ihr nach Hause zurückkehren könnt.“
 

„Dafür braucht ihr mich nicht“, entgegnete Harry bloß ohne sich umzudrehen. Er schaute bloß Ron, Draco und Hermine an. Die letztere hatte Tränen in ihren Augen und Harry bot ihr ein kleines Lächeln, um sie zu trösten, ihr zu sagen, dass es ihm gut ging, aber dass er das einfach tun musste. „Ich bin mir sicher, die anderen werden mir alles erzählen. Das ist jetzt wichtiger für mich.“
 

„Natürlich, Kumpel“, sagte Ron sofort. „Geh du vor. Wir sehen dich später.“
 

Harry warf ihm ein dankbares Lächeln zu und klopfte seinem Freund auf die Schulter, als er an ihm vorbeiging. „Danke Ron. Ich schätze das sehr.“ Der junge Mann zögerte einen Augenblick, bevor er sich räusperte. „Du kannst deinen Eltern alles erzählen, wenn sie es wollen. Wir müssen keine Geheimnisse mehr bewahren.“
 

„Außer einem“, entgegnete Ron und zwinkerte Harry zu, der sofort verstand und ein leises Schmunzeln nicht unterdrücken konnte, trotz des Ernsts dieser Situation.
 

„Du hast Recht… Wir sollten deinen Eltern noch nicht davon erzählen. Oder vielleicht auch gar nicht.” Harry wagte einen flüchtigen Blick zu Arthur und Molly, die von diesem merkwürdigen Wortwechsel ein bisschen verwirrt zu sein schienen. „In Ordnung, bis später. Mum, Dad?“
 

„Wir sind direkt hinter dir, Harry“, sagte James ernst. Er hatte seinen Arm um die Taille seiner Frau gewickelt und nickte ihm zu, vorzugehen. Ohne ein weiteres Wort verließen Harry und seine Eltern Dumbledores Büro.
 

~*~
 

Das war wahrscheinlich der längste Gang zum Raum der Wünsche, den Harry je erlebt hatte, obwohl es wahrscheinlich nur sein Kopf war, der ihm einen Streich spielte. Sein Herz schlug schnell und hart gegen seine Brust und seine Hände waren schweißnass. All diese Monate hatte er auf diesen Moment gewartet, wenn er seinen Eltern endlich die Wahrheit erzählen würde.
 

Aber waren sie bereit die Wahrheit zu hören?
 

Harry hielt fast abrupt an, als dieser Gedanke durch seinen Kopf schoss. Was, wenn sie nicht bereit waren? Und nun da er darüber nachdachte, wie genau wollte er es ihnen sagen? Er hatte nie nicht geplant, seinen Eltern die brutale Wahrheit zu sagen, sobald es ganz sicher war, dass ihre eigene Zeit von den Ereignissen in dieser Zeit nicht verändert wurden, aber er hatte nie darüber nachgedacht, wie er das anstellen wollte. Wie erzählt man seinen Eltern, dass, wenn sie nichts unternahmen, sie in einem Jahr tot sein würden? Wie erzählt man ihnen, dass Voldemort sie umgebracht hatte, als man ein Jahr alt war?
 

Nun, bereit oder auch nicht, sie standen jetzt vor der Tür zum Raum der Wünsche, die aus heiterem Himmel aufgetaucht war, nachdem Harry drei Mal am Gemälde von Barnabas dem Bekloppten vorbeigegangen war. Nachdem er einmal tief durchgeatmet hatte, legte Harry seine Hand auf den Türgriff, öffnete die Tür und trat herein. Jetzt gab es kein zurück mehr.
 

Das Innere des Raums repräsentierte den Gryffindor Gemeinschaftsraum und Harry musste leicht grinsen. Es war merkwürdig, wie sein Unterbewusstsein diesen Ort als den ausgewählt hatte, wo er sich am wohlsten fühlte. Es brannte ein Feuer im Kamin und drei bequeme rote Sessel standen um den Kamin herum. Ein kleiner Couchtisch stand an der Seite mit drei dampfenden Bechern. Dem Geruch nach zu urteilen, der zu ihnen herüberzog, waren diese Becher mit heißer Schokolade gefüllt.
 

„Verdammte Scheiße!“, rief James aus, sobald er in dem Raum stand und die Tür hinter ihnen zugefallen war. „Das sieht genauso aus wie der Gemeinschaftsraum!“
 

Harrys Grinsen weitete sich, als er sich umdrehte. Er hatte sich gerade daran erinnert, dass der Raum der Wünsche nicht auf der Karte des Rumtreibers eingezeichnet war, deshalb wusste sein Vater wahrscheinlich gar nichts davon, dass er existierte. „Willkommen im Da-und-fort-Raum, wie die Hauselfen ihn nennen. Der offizielle Name des Raums ist Raum der Wünsche“, erklärte Harry ihnen. Seine Mutter hatte einen verwunderten Blick auf ihrem Gesicht, als sie sich umschaute. Von einer Sekunde zu nächsten stand ein hohes Bücherregal an der Wand direkt vor ihr, offensichtlich ihr Werk.
 

„Das ist fantastisch“, hauchte sie, als sie sanft über das Regal strich. „Diese Magie…“
 

„Das ist Hogwarts“, sagte Harry bloß mit einem Schulterzucken, froh über die kleine Ablenkung, obwohl er wusste, dass sie nicht andauern würde.
 

„Ich frag mich, warum wir diesen Raum nie gefunden haben…“, grübelte James leise, als er zu Harry hinüberging. „Ich meine, wir haben alles andere gefunden. Ich hoffe, du hast meinem anderen selbst davon erzählt, damit die Rumtreiber aus der Zukunft die Karte auf den neuesten Stand bringen konnten.“
 

Harrys Kehle zog sich schmerzhaft zusammen und das Grinsen verschwand sofort von seinem Gesicht. Seine Eltern bemerkten sofort die Veränderung seiner Stimmung und schauten ihn besorgt an. „Vielleicht sollten wir uns hinsetzen“, sagte er grimmig zu ihnen.
 

Keiner von ihnen sagte ein Wort, als sie sich in die drei Sessel um das Feuer herum setzten. Harry schaute auf seine Hände herunter und eine angespannte Stille legte sich über sie. Das Feuer knisterte im Kamin und störte die Stille. Er wusste, dass er beginnen musste, aber er wusste nicht wie. Es war einfach so schwer.
 

„Harry?“ Der junge Mann schaute auf, als er die sanfte Stimme seiner Mutter hörte. Ihre grünen Augen blickten ihn mitfühlend and und sie faltete ihre Hände um seine. „Was immer es ist, was du uns erzählen musst, hab keine Angst. Wir können es ertragen.“ Harry warf ihr einen Blick zu, als ob er fragte ‚Bist du sicher?’, doch das leise Lächeln auf ihrem Gesicht war so aufrichtig, dass er schließlich nickte.
 

„Dad, Mum“, begann er zögerlich. „Ihr-ihr habt gesagt, dass ihr alles wissen wollt… Bevor ich anfange, muss ich euch einfach noch mal fragen, ob ihr es wirklich, ich meine wirklich wissen wollt. Alles?“
 

„Erzähl es uns, Harry…“, bettelte sein Vater fast. „Wir haben so lange gewartet. Erzähl uns, was in deiner Zeit geschehen ist.“
 

„In Ordnung“, krächzte Harry, und er musste sich räuspern. „Was ich euch jetzt erzählen werde, ist nicht… ihr werdet es nicht mögen. Dad, du… er hat schon einen Teil davon herausgefunden… Ihr wisst, dass ich von Voldemort diese Narbe habe.“ Harry zog seinen wilden Pony zur Seite offenbarte die berühmte blitzförmige Narbe. „Du weißt, dass er hinter mir her war, aber du weißt noch nicht, warum und wann.“
 

Harry atmete noch einmal tief durch und trug die Prophezeiung vor, wobei er die ganze Zeit auf einen goldenen Flecken im hinteren Bereich des Raums schaute, weil er vor der Reaktion seiner Eltern Angst hatte. Doch als er fertig war, hörte er seine Mutter scharf einatmen und den Fluch, der die Lippen seines Vaters verließ.
 

„Jemand hatte gelauscht, ich weiß nicht wer“, fuhr er fort, da er jetzt nur noch diese schmerzhafte Erzählung hinter sich bringen wollte. „Er hatte nur die erste Hälfte der Prophezeiung gehört, sie aber an Voldemort weitergegeben. Zwei Jungs waren am Ende vom Juli geboren worden – Neville, der Sohn der Longbottoms, und ich. Voldemort hatte gedacht, ich wäre derjenige. Er wählte mich aus. Er griff mich an Halloween 1981 an, nächstes Jahr. Wir hatten uns versteckt, unter dem Fidelius-Zauber. Ihr hattet ihn gerade eine Woche vor dem Angriff angewendet. Doch der Geheimniswahrer hatte euch verraten, er hatte Voldemort erzählt, wo ihr euch versteckt hattet.“
 

Es sprudelte alles einfach aus ihm heraus. Er konnte jetzt nicht aufhören. In ein paar Minuten würden seine Eltern alles wissen und irgendwie war Harry sich sicher, dass dann etwas von der Last auf seinen Schulter verschwinden würde.
 

„Ihr hattet es nicht erwartet. Ihr wart nicht vorbereitet gewesen.“ Erinnerungen, die normalerweise nur unter dem Einfluss eines Dementors zum Vorschein kamen, kämpften sich an die Oberfläche seiner Gedanken. Er zitterte trotz der Wärme des Feuers. „Er hatte einfach die Tür in die Luft gejagt und war in unser Heim eingedrungen. Dad, du hattest versucht Mum und mich zu retten. Du hattest ihr befohlen mich zu nehmen und wegzulaufen. Du wolltest ihn aufhalten.“ Seine Stimme klang in seinen Ohren als wäre sie weit weg, doch er fuhr fort, während er alles vor seinem inneren Auge sah. Ein Blitz grünen Lichts. „Voldemort hat dich umgebracht. Dann ging er Mum und mir hinterher. Wir versteckten uns in meinem Zimmer. Er gab dir die Wahl, Mum. Du konntest mich aufgeben und leben, aber das hast du nicht getan. Du hast mich beschützt und er hat dich umgebracht.“ Harry fühlte Tränen in seinen Augen und musste ein paar Mal blinzeln um sie loszuwerden. „Dann richtete Voldemort seinen Zauberstab auf mich. Er wandte den tödlichen Fluch an, aber anstatt mich zu töten, prallte er auf ihn zurück. Er verlor seinen Körper und verschwand. Der tödliche Fluch hat mir diese Narbe verabreicht.“
 

Harry schaute sie schließlich an und sah ihre kreidebleichen Gesichter. Leise Tränen liefen an den Wangen seiner Mutter herunter, während sein Vater nur ungläubig den Kopf schüttelte. Plötzlich sprang James auf und trat mit einem Schrei auf den Eimer mit den Holzstücken ein, wobei dieser quer durch den Raum flog.
 

Stille. Nur das schwere Atmen seines Vaters war hörbar.
 

„Wie hast du überlebt?“, fragte die leise Stimme seiner Mutter schließlich. „Ich meine, den tödlichen Fluch… Niemand hat ihn überlebt…“
 

„Ich bin der einzige, der diesen Fluch je überlebt hat“, informierte Harry seine Mutter. „Aber das war dein Werk. Du bist gestorben um mich zu retten. Deine Liebe hat mich beschützt, zumindest das hat Dumbledore mir erzählt. Aber ich glaube ihm. Du hättest mich aufgeben und dein eigenes Leben retten können, aber das hast du nicht getan. Das hat mein Leben gerettet.“
 

„Ich könnte dich nie aufgeben, Harry. Keinen von euch. Ich würde bereitwillig mein Leben geben um euch zu retten“, erzählte Lily ihm aufrichtig. „Danke, Harry… Dass du ehrlich zu uns warst… Das muss schwer für dich gewesen sein… Aber wer hat dich aufgenommen? Sirius? Oder war er…“
 

Lilys Stimme verhallte, als sie sah, wie ihr Sohn seinen Kopf schüttelte. Harry schaute sie an und dann seinen Vater, der noch immer schwer atmete, ihn aber ansonsten ruhig betrachtete. „Hagrid ist bei den Ruinen des Hauses aufgetaucht. Er hat Sirius dort getroffen. Sirius… er hatte mich bereits in den Trümmern gefunden und war bereit, mich mit zu ihm nach Hause zu nehmen, aber Hagrid hatte Anweisungen von Albus, mich zum Ligusterweg zu bringen…“
 

„Nein!“, rief Lily außer sich, aber Harry tat so, als hätte er sie nicht gehört.
 

„Weil deine Liebe mein Leben gerettet hat, Mum, würde ich in Sicherheit sein, solange ich den Ort, wo dein Blut verweilt, mein Zuhause nennen kann. Da Tante Petunia meine einzige lebende Verwandte von deiner Seite war, hatte Albus mich dort untergebracht.“
 

„Aber Sirius ist dein Pate“, widersprach James. „Es war sein Recht, dich aufzunehmen, dich großzuziehen. Die Dursleys! Ich kann es nicht glauben! Es steht ausdrücklich in unserem Testament geschrieben, dass du bei Sirius leben sollst, wenn uns etwas zustößt.”
 

„Sirius… er…“ Harry zögerte, beschloss dann jedoch, dass er ihnen das nicht verheimlichen konnte. Es war zu wichtig. Früher oder später würde er es ihnen eh erzählen. „Alle dachten, dass er euer Geheimniswahrer war. Sogar Albus und Remus. Sie wussten nicht, dass ihr im letzten Augenblick getauscht hattet… Sirius war die offensichtlichste Wahl. Er hatte darauf bestanden, zu tauschen…“
 

„Was ist passiert, Harry?“, fragte sein Vater ihn, dessen Stimme langsam anfing, gefährlich zu klingen. „Wer hat uns verraten?“
 

Wurmschwanz!“, spie Harry, nicht dazu in der Lage, den Hass und die Wut aus seiner Stimme zu halten. „Ihr habt ihn statt Sirius zum Geheimniswahrer ernannt. Er hatte euch an seinen Lord verkauft. Sirius wusste das und nachdem er mich an Hagrid übergeben hatte, war er ihm nachgegangen. Um eine lange Geschichte kurz zu fassen: Sirius hatte sich ihm gestellt, aber Peter hatte vor einen Haufen Muggel sein schauspielerisches Können unter Beweis gestellt und Sirius beschuldigt, euch getötet zu haben. Dann hat er eine ganze Straße in die Luft gejagt, dabei zwölf der Muggel getötet, seinen Finger abgeschnitten und ist in den Abwasserkanälen verschwunden. Sirius wurde ohne Verhandlung nach Askaban geschickt.“
 

„Peter?“, frage Lily überrascht, aber James explodierte einfach.
 

„Ich werde diese Ratte umbringen!“
 

„James, bitte“, bat Lily, während sie eine beruhigende Hand auf seinen Arm legte und ihn sanft herunterzog um auf der Armlehne neben ihr zu sitzen. „Lass Harry erst seine Geschichte zu Ende erzählen.“
 

Harry wollte lachen. Seine Geschichte. Das war keine Geschichte, das war sein Leben. „Sirius ist zwölf Jahre später ausgebrochen, weil er herausgefunden hatte, dass Wurmschwanz als Haustier für Ron posierte. Alle dachten, er wäre hinter mir hergewesen. Ich habe alles am Ende meines dritten Schuljahres herausgefunden, aber Sirius war noch immer ein Flüchtling und Wurmschwanz war entkommen. Den Rest seines Lebens war Sirius entweder auf der Flucht oder im Grimmauldplatz eingesperrt gewesen. Er starb zwei Jahre später. Bellatrix hat ihn getötet.“
 

James schloss seine Augen und schluckte schwer. Harry konnte sich nicht vorstellen, was jemand fühlen musste, nachdem ihm erst erzählt wurde, dass er sterben würde und dann dass sein bester Freund ebenfalls sterben würde, während ein dritter Freund zum Verräter geworden war. „Was ist mit Remus?“
 

„Er lebt“, erzählte Harry ihnen und sah sofort die Erleichterung auf ihren Gesichtern. „Und er ist mit einer gewissen Nymphadora Tonks zusammen.“
 

„Tonksie? Sirius seine Cousine?“ James lachte plötzlich laut los. „Remus und die kleine Tonksie? Sie kommt nächste Jahr nach Hogwarts, oder?“
 

„Ich glaube schon…“, antwortete Lily, ebenfalls mit einem kleinen Lächeln auf ihrem Gesicht.
 

„Das ist unglaublich! Dieser alte Wolf!“
 

Harry erlaubte endlich ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht, froh darüber, dass seine Eltern diese schlechten Nachrichten so gut aufgenommen hatten. Aber vielleicht, vielleicht würde es auch nur etwas dauern, bis sie alles richtig verstanden. Er war sich sicher, dass es nicht einfach für jemanden war zu hören, dass er in etwa zehn Monaten sterben würde. Oder vielleicht nahmen sie es so gut auf, wie sie es taten, weil sie sich jetzt vorbereiten konnten. Jedoch war Harry sich einer Sache sicher. Solange er noch in dieser Zeit lebte, würde er alles in seiner Macht tun, um seine Eltern zu beschützen. Wenn er es dabei schaffte, Voldemort noch mit auszuschalten, umso besser.
 

„Harry?“ Der junge Zauberer schaute auf, als sein Vater seinen Namen rief. James hatte eine Hand nach ihm ausgestreckt und Harry nahm sie. Er erlaubte sich, hochgezogen zu werden und direkt in eine starke und männliche Umarmung von seinem Vater. „Es tut mir Leid, dass du das alles alleine durchmachen musstest. Aber keine Angst, dieses Mal werde ich nicht zulassen, dass Voldemort mich umbringt. Dieses Mal werde ich die richtigen Entscheidungen treffen. Wir werden einen Weg hier herausfinden.“
 

„Dein Vater hat Recht“, stimmte Lily zu und lächelte tröstend. „Wir finden einen Weg.“
 

James ließ ihn los, aber nur eine Sekunde später befand er sich in den Armen seiner Mutter und begrub sein Gesicht in ihrer Schulter, obwohl sie ein paar Zentimeter kleiner war als er. Als sie durch sein wildes Haar strich, brach der Damm, der die ganze Zeit all seine Gefühle der letzten Monate in Schach gehalten hatte, zusammen. Erst eine, und dann eine weitere Träne entkamen seinen Augen und bald zitterten seine Schultern mit Schluchzern.
 

Seine Eltern kannten die Wahrheit. Sie wussten, dass er sie nie wirklich kennen gelernt hatte, dass er keine echten Erinnerungen an sie hatte. Und er hatte irgendwie das Gefühl, als ob sie vorhatten, all die verlorenen Jahre wieder gutzumachen.
 

Sie hatten Recht. Sie würden einen Weg finden. Voldemort würde sie in dieser Zeit nicht kriegen.



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Von:  Najina1
2007-07-28T15:58:17+00:00 28.07.2007 17:58
jetzt ist es endlich raus. keine gezwungenen halbwahrheiten mehr. das ist gut. vorallem für harry. für den muss es verdammt schwer gewesen sein endlich seine eltern zu treffen und ihnen nichts erzählen zu können sondern sie nur dauernd anzulügen. und so wie sie reagieren scheinen sie ja gut damit umgehen zu können. so kann zumindest in dieser zeitebene harry höchstwahrscheinlich glücklich leben. die zeit wird dann zwar mit anderen problemen geplagt werden aber harry hat auf jeden fall seine eltern. jetzt wird harry nichts mehr halten um voldemort endgültig zu töten. denn ich bezweifel dass er ihn lebend davon kommen lässt.
ron muss seinen eltern das auch noch erzählen. wissen die eltern eigentlich wer draco ist? nein, oder? da würde mich nämlich mal interessieren wie sie darauf reagieren. wäre bestimmt interessant. aber ich finde es gut, dass ron und harry molly und arthur verheimlichen wollen, dass noch ein weiterer weasley wartet und dann auch noch ein mädchen. denn dann würden sie vielleicht die vergangenheit ändern und es gäbe keine ginny und das wäre alles andere als gut.
was am schluss noch mal interessant wäre, wäre zu sehen wie sich das leben des kleinen harry entwickelt.
aber vorher gibt es bestimmt noch einen haken beim zurückreisen. ich kann mir nicht vorstellen, dass das so einfach wird. mal sehen was du noch auf uns zu kommt.
schreibst du mir das nächste mal wieder ne ens? wäre echt nett.
freu mich schon drauf.
bis denne

najina
Von:  nefret89
2007-07-23T10:12:56+00:00 23.07.2007 12:12
hallöchen!!!! heute vor 2 tagen is der neue band auf englisch raus gekommen und da ich am wochenende wettkampf hatte, konnte ich erst gestern abend anfangen mit lesen!!! aber wie das nun mal so is, ha ich die nacht durch gemacht und bin fats am ende des buches!!! *heul* ok, ich will hier nichts verraten, denn es wär nich fair gegenüber denjenigen, die sich erst im oktober an den letzten teil vergnügen wollen oder können!!! so, nun zu diesem kap!! ach, es is ja so traurig mit harrys eltern, ich mein sie können gerettet werden, aber was sie erfahren mussten war ja nen ganz schöner schock, obwohl ich sagen muss, sie haben es ganz gut verkraftet!!! na ja, aber wenigstenz konnte harry nun seinen gefühlen mal freien lauf lassen und sich bei seiner mum ausheulen!! diese andeutung mit den weasleys war bestimmt ginneys geburt, oder täusche ich mich da???? wie gesagt, *harryxginney-fan bin* *fahne schwenk*!!! ^^ na ja mal sehen wie sie nun endlich nach hause können und ob harry sein leben noch den anderen mitgliedern des ordens erzählen wird!! der liebe sirius (*auch sehr gern mög*) sollte ja nun auch nen bissl lieber zu seinem kleinen großen patenkind sein, oder??? und was die sache mit wurmschwanz angeht, immer drauf auf ihn, er hat es verdient!!!!! so ein böser junge!!! nun gut, ich bin dan mal auf das nächste kap gespannt und viel spaß beim weiteren schreiben und, wenn du noch nich fertig bist, auch beim lesen!!!
de nefret
Von: abgemeldet
2007-07-20T18:59:25+00:00 20.07.2007 20:59
super
jetzt können wenigsten hier harrys eltern und sirius gerettet werden
bin gespannt was passiert und wie james wurmschwanz jetzt begnetet
weiter so
leona


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