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Mit pochenden Kopfschmerzen lag sie am kalten Boden.
°Wo, wo bin ich?°
Temari richtete sich auf und merkte, dass sie immer noch draußen im Park lag.
°Ich bin wohl nicht nachhause gegangen. Und alles nur wegen ihm.°
Sie hielt sich den Kopf und zog ihre Nase hoch, denn diese begann aufgrund der immerwährenden Kälte zu laufen.
„Mistwetter ey, in Suna ist es wärmer… Ich hätte drin bleiben sollen, obwohl nachts ist es in Suna ja noch tötlicher als hier…“
Temari richtete sich auf und versuchte ihre Schärpe fester um ihre Hüfte zu binden, damit sich ihr Kleid nicht vom Körper löste.
°Mist, die Schärpe ist ja kaputt… Ich hab sie verloren… Ich hoffe hier war kein elendiger Spanner und hat mir in den Ausschnitt geglotzt.°
Mit ihrem Fächer stapfte sie auf den Boden und eine Schar Vögel flog aus den nahen Bäumen kreischend davon.
„Und nun? Lass dir was einfallen? Du kannst nicht halbnackt mitten am Tag nach Konoha reinmarschieren, es ist hell und jeder sieht, dass du halbnackt bist… Womöglich laufe ich noch diesem, diesem… Nara über den Weg…“
Wie musste sich ernsthaft zwingen ein Grinsen zu unterdrücken und wütend dreinschauen. Innerlich fände sie es nämlich überhaupt nicht schlimm, ihm jetzt über den Weg zu laufen.
Langsamer richtete sie sich auf und lief in der Menschenleeren Gegend erst einmal einige Meter, um sich zu überlegen, ob sie zuerst nachhause gehen sollte? Sie brauchte dringend neue Klamotten. Nach einiger Zeit willigte sie ein, denn sonst würde womöglich ein Suchtrupp nach ihr geschickt werden, Gaara hatte schon mal die Wächter solange genervt, bis diese einen Suchttrupp für Temari organisierten, als sie eine Nacht weg war und erst spät Nachmittags am nächsten wiederkam. Er hatte zwar Kankuro den Suchtrupp in die Schuhe geschoben, doch Temari wusste, dass Gaara diesen organisiert hatte, auch wenn er es nicht zugeben wollte.
°Na dann wollen wir mal aufbrechen…°
Ihren Fächer schleifte sie hinterher und sie ging durch die angenehme Luft in Konoha und versuchte das Dorfinnere wieder zu finden. Möglichst nicht an den Jungen der die Schatten kontrollierte zu denken, ging sie ins Dorf.
°Er ist jünger als du Temari, außerdem hat er dieses… dieses… dieses Mistgör mit den Blumen, schlag ihn dir aus den Kopf Temari…°
Die Blicke der Leute verfolgten sie und ihr Gesicht verkrampfte sich.
°Ja, glotzt mir ruhig auf die Brüste, elenden Spanner…°
Wütend stapfte sie durch die belebten Gassen, warum musste es auch diesmal so voll sein? Können die ganzen Händler nicht nachmittags das Dorf besuchen kommen? Sie begegnete komischerweise keinen einzigen Menschen aus Sunagakure.
°Wo sind die alle hin? Haben die auf einmal eine andere Mission?°
Sie dachte, die meisten aus Sunagakure mussten Streife laufen, darauf achten, dass nicht außergewöhnliches hier vor sich ging und die Häuser sämtlicher wichtiger Bürger Konohas als Leibgarde schützen?
Sie kam näher an dem Quartier der Shinobi aus Suna an und bemerkte, dass eine ziemliche Menschentraube vor diesem stand. Fragend hob sie eine Braue und vergaß darüber hinaus, dass sie halbnackt durch die Gegend lief.
°Was ist da los?°
Sie beschleunigte ihren Schritt und ihr Ausschnitt verflüchtigte sich unbemerkt nochmals um einige Zentimeter. Aufgeregtes Gemurmel hörte sie, es bemerkte niemand, wie sie in das Haus eintrat, in dem genauso großes Gewusel herrschte.
>Kein Zeichen, alle sind verschwunden…<
>…abgereist sein können sie auch nicht…<
>Ihr müsst sie finden… unbedingt<
Zack, da war seine Stimme. Ihr Herz schlug höher. Sie bog um eine Ecke und sah ihm in die Augen. Er sah besorgt aus.