Zum Inhalt der Seite

Der Tod steht Dir gut

Story zur Adoption freigegeben, weitere Informationen am Ende von Kapitel 17
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 6

Hey Ihr Süßen!
 

I'm back^___^

Und hab Euch n Leckerbissen mitgebracht.

Hoffe, es bekommt und liegt nicht allzu schwer im Magen^.~
 

Bitte seit mir nicht böse, wenn ich nicht auf Eure Kommis eingehe, aber sonst

würde das heute mit dem hochladen einfach nix mehr werden^^°

Aber seit versichert, ich verschlinge jeden einzelnen^.~
 

Fühlt Euch alle ganz dolle angeflauscht

Und viel Spaß

bei
 

Kapitel 6
 

„Und? Bereit für den großen Auftritt?", zwinkerte Draco ihm verschmitzt

zu. Nervös rückte Harry seinen Schulumhang zurecht, obwohl es da gar

nichts zurecht zu rücken gab und nickte ein wenig unsicher.

Draco beugte sich runter und gab seinem kleinen Löwen einen Kuss auf

die Nasenspitze:

„Mach dir keine Sorgen. Es wird alles gut werden.", versuchte der

Silberblonde dem Kleineren ein wenig Mut zu zusprechen, ehe er mit

Schwung die Tür zum Großen Saal aufstieß, in dem die gesamte Schule

aller Wahrscheinlichkeit nach beim Frühstück versammelt war.
 

Unruhig ließ Dumbledore seinen Blick über die versammelte Schülerschar

schweifen. Ihm waren keinesfalls die nervösen Blicke entgangen, die sich

die Siebtklässler Gryffindors zuwarfen.

Wenn er daran dachte, was für ein „Schlachtfest" Voldemort punkt

Mitternacht veranstaltet hatte, wurde ihm ganz schlecht.

Er konnte nur hoffen und beten, dass das Ganze nicht nur eine Ablenkung

gewesen war, um Harry und Draco erneut zu entführen, da genau diese

beiden jungen Männer mit Abwesenheit glänzten und das Harry, egal, wo

er sich gerade befand, stark genug gewesen war, das Massaker der

vergangenen Nacht abzublocken. Denn er bezweifelte nicht, dass

Voldemort sich einen Spaß daraus gemacht hat, das „Vergnügen" durch

die Fluchnarbe zu dem Gryffindor zu schicken.

Dabei waren die Zwei mit Sicherheit gestern Abend auf dem Ball

gewesen. Nur irgendwann haben sie sowohl Harry als auch Draco aus

den Augen verloren und waren weder in Dracos Quartier, noch sonst wo

auf dem Gelände Hogwarts auffindbar.

Ausgerechnet wieder diese Beiden.

Hatten sie vergangenes Schuljahr nicht schon genug durch machen

müssen?

Musste Voldemort sie wieder auf dem Kicker haben?

Aber wie bereits beim Festmahl zu Beginn des Schuljahres, wurden die

großen Flügeltüren aufgestoßen und kein geringerer als Draco stand im

Türrahmen. An seiner Seite ein ein klein wenig verschüchtert

wirkendender Harry.

Dennoch blieb Dumbledore seine Schimpftirade im Halse stecken.

Denn Harry und Draco trugen beide das Zeichen des Schicksals.

Das silberschwarze verschlungene Tattoo der Schicksalsschwestern war

nicht zu übersehen. Bedeckte es doch, wie in den alten Geschichten

beschrieben, bei dem einen Partner die linke und bei dem anderen die

rechte Körperhälfte.

Erneut verneigte sich Draco mit leicht spöttischer Eleganz:

„Bitte verzeihen Sie unsere Verspätung, Direktor. Aber wir sind... erneut

aufgehalten worden."

Harry warf seinem Partner daraufhin einen etwas undurchdringlichen Blick

zu, schwieg aber.

„Draco… Harry... können Sie uns verraten, wo Sie vergangene Nacht

gesteckt haben?"

Der Slytherin legte seinen Kopf schief, schlang einen Arm um die Hüfte

des kleineren Gryffindors und antwortete lächelnd:

„Tut uns leid, Sir, aber das können wir nicht."

„Können Sie mir wenigstens verraten, wie es zu dem Schicksalsbund

kommen konnte?"

Erstaunte Japser hallten durch die Große Halle.

Denn in vielen Zaubererfamilien wurden noch die alten Geschichten

erzählt und somit wussten die meisten Kinder etwas mit diesem Wort

anzufangen. Auch wenn die Mehrheit der Magier diesen Bund nur noch für

eine alte Legende hielt, da schon seit ewigen Zeiten niemand mehr von

sich behaupten konnte, dass die Schicksalsschwestern ein besonderes

Interesse an dieser einen Verbindung hatten.

Jetzt lachte Draco leise in sich hinein und hauchte seinem kleinen Löwen

einen Kuss auf die Schläfe. Dennoch war es Harry, der jetzt zum ersten

Mal das Wort ergriff und mit leiser Stimme lächelnd meinte:

„Tut uns ebenfalls leid, Sir, aber das können wir auch nicht."

Resigniert nickte Albus dem jungen Paar zu.

Er wusste, dass er sie nicht zum reden bringen würde können.

Etwas umgab dieses Paar. Eine zitternde Aura der Macht, welche nur

darauf wartete von den beiden entfesselt zu werden.

Und genau diese Macht sagte Albus auch, dass man den Beiden nichts

gegen ihren Willen entlocken konnte.

Erst war ihm lediglich Draco etwas unheimlich erschienen, als dieser

Anfang des Schuljahres zurückgekehrt war. Doch nun waren es beide,

Draco und Harry, die ihm ein wenig Angst einflößten. Irgendetwas musste

heute Nacht geschehen sein. Etwas, das weder mit dem Massaker

Voldemorts noch mit dem Schicksalsbund zu tun hatte- oder?

Etwas, das vielleicht bereits während der Entführung seinen Anfang

genommen hatte?

Er konnte es nicht genauer bestimmen, da sich beide Schüler in einen

dichten Mantel des Schweigens hüllten. Und er bezweifelte das

irgendjemand anderes in der Lage sein würde, das Schweigen, welches

der Silberblonde und Schwarzhaarige um sich herum aufbauten, zu

durchbrechen.

Erneut sollte er eines besseren belehrt werden.

Denn eine honigblonder Lockenschopf hatte die Gunst der Stunde genutzt

und seine Arme fest um die Hüften des Slytherin geschlungen.

Und statt dieser das kleine Mädchen zusammenstauchte, schaute er voller

Verwunderung in die himmelblauen Augen, welche voller Vertrauen zu

ihm aufblickten. Draco ging sogar soweit, seinen Arm von Harrys Taille zu

lösen und um das Mädchen zu legen.

„Was... machst du denn hier?", fragte er verwundert den Lockenschopf.

Das Mädchen kuschelte sich mit dem Gesicht in die Roben des

Silberblonden, ehe es antwortete:

„Gestern Nacht hat Voldi das Viertel in dem wir wohnten, angegriffen.

Meine Urgoßmutter hat es für sicherer gehalten, Mum und mich nach

Hogwarts zu holen..."

„Und warum... ich meine... warum kannst du dich...", hilflos brach Draco

den Satz ab. Wenn er weitersprach, würde er es riskieren, dass seine

Deckung aufflog.

Das Mädchen lachte leise, zog an seiner Robe, so dass er sich genötigt

sah, vor der Kleinen in die Hocke zu gehen. Harry folgte seiner Bewegung

und gemeinsam schauten sie erwartungsvoll in das vergnügt wirkende

Kindergesicht.

Sie wussten beide, dass der Kuss, den Draco der Kleinen zum Schluss

auf die Stirn gegeben hatte, zum einen die Kleine in ein Koma fallen

lassen und zum anderen dafür Sorge tragen sollte, dass die Erinnerung an

Gevatter Tod gelöscht wurde.

Das mit dem Koma schien geklappt zu haben. Aber bei der Erinnerung

schien die Magie Dracos versagt zu haben. Schließlich haben sowohl

Draco, als auch Harry das Erkennen in den himmelblauen Augen sehen

können.

Statt einer Antwort schlang das Mädchen ihre Arme um die jungen

Männer, drückte ihnen jeweils einen Kuss auf die Wange und wisperte

ihnen ein: „Danke..." ins Ohr.

Lachend wuschelte Draco der Kleinen durch die Lockenmähne.

Dann wandte er sich augenzwinkernd an Harry, nachdem er sie vorsichtig

mit seinen magischen Sinnen abgetastet hatte: „Scheint, als wäre unsere

Kleine hier eine Seherin."

„Hat unsere kleine Seherin denn auch einen Namen?", erkundigte sich

Harry ebenfalls lachend.

Ihm fiel ein Stein vom Herzen.

Die Magie Dracos hatte nicht versagt.

Im Gegenteil.

Die Begegnung mit dem Tod hatte die Gabe des Mädchens aus den

Tiefen ihres Geistes geweckt und um ein vielfaches verstärkt.

Manchmal konnte es geschehen, dass die Berührung des Todes die

speziellen Gaben eines Menschen zum Vorschein brachte und sie sogar

noch verstärkte.

Es hieß doch: die Begegnung mit dem Tod verändere jeden Menschen.

Den einen zum positiven, den anderen zum negativen.

„Kathryn McGonagall. Und ihr seit Draco und Harry.", stellte die Kleine

selbstverständlich fest.

Synchron nickten die jungen Männer.

„Und ihr seit durch ein sehr starkes Band miteinander verbunden.", fuhr

sie verträumt die Zeichnungen in den Gesichtern Harrys und Dracos nach.

Die jungen Männer nahmen jeweils eine kleine Hand zwischen die ihren

und drückten sie sanft.

„Wie geht es dir?", erkundigte sich Harry leise.

Es schien, als würde diese Frage Kathryn aus ihrem tranceartigen

Zustand reißen. Vergnügt lächelnd, löste sie ihre Hand aus der seinen und

griff nach einer Krücke, die neben ihr auf dem Boden lag, richtete sich

gestützt auf die Gehhilfe auf und meinte:

„Soweit ganz gut. Nur noch für mein Bein brauche ich diese Krücke. Aber

die Ärzte meinen, dass ich bald wieder ohne laufen kann."

„Das ist schön zu hören.", verstärkte Draco kurzzeitig den Druck um die

zarte Hand. „Aber solltest du nicht langsam zu deiner Mutter und

Urgroßmutter zurück gehen?"

Erneut schlang die Kleine die Arme um beide und schüttelte vehement

den Kopf:

„Nein. Ich will bei euch bleiben... die Träume... sie werden langsam zu

viel... nur bei euch finde ich... Ruhe...", wisperte sie immer leiser werdend.

Zum Schluss hatten Draco und Harry Schwierigkeiten sie zu verstehen.

Dennoch erschraken sie gewaltig, als ihnen klar wurde, was sich hinter

den Worten der Kleinen versteckte.

War die Gabe denn schon soweit ausgeprägt, dass die Kleine sich nicht

mehr in der Lage sah, sie zu beherrschen?

Normalerweise wuchs solch eine Gabe mit der Reife des Menschen, aber

bei Kathryn schien sie jeden Rahmen zu sprengen, wenn sie nur noch in

ihrer Nähe zur Ruhe kam.

„Ich... ich wusste, dass... dass ich euch wiedersehen würde... deswegen

habe ich noch solange durchgehalten... aber jetzt... bitte schickt mich nicht

weg... Voldemort...", hier verlor sich die Stimme der Lockenkopfes in

einem Schluchzen.

Geschockt schlossen Harry und Draco die Kleine in eine feste Umarmung.

„Scht... Kleines... scht...", versuchte Draco Kathryn zu beruhigen.

„Niemand schickt dich fort...", hilflos blickte er auf Harry, der nicht minder

hilflos zurückschaute.

Ihnen war klar, wenn die Mutter die Nähe zu Kathryn verbot, konnten sie

sich offiziell nicht darüber hinwegsetzen. Es würde ihre Bemühungen der

Kleinen zu helfen nur eine wenig verkomplizieren.

Langsam beruhigte sich der Blondschopf.

Lehnte sich schwer an Draco und schaute mit tränenfeuchten Augen aus

den Tiefen seiner Robe zu dem Silberblonden auf:

„Wirklich?"

„Wirklich.", bestätigte ihr Harry, was Draco mit einem Nicken bekräftigte.

Vollends beruhigt ließ sie zu, dass Harry ihr vorsichtig mit einem weichen

Taschentuch das Gesicht abtupfte.

Inzwischen war eine ältere, ebenfalls honigblonde Frau an die kleine

Gruppe herangetreten und legte eine Hand auf die Schulter des

Mädchens.

„Kathryn?", erkundigte sie sich leise. „Alles in Ordnung?"

Wieder lächelnd wandte sich Kathryn ihrer Mutter zu:

„Ja Mum. Alles klar."

„Möchtest du mir die beiden jungen Männer nicht vorstellen?", erkundigte

sich jetzt auch die Mutter mit einem erleichterten Lächeln.

Es war nicht zu übersehen, dass ihre Kleine in Gegenwart der jungen

Männer um einiges ruhiger und gelassener schien, als sie es seit diesem

verhängnisvollen Unfall je gewesen war.

Dennoch war es ihr ein Rätsel, wie sich die drei kennen konnten.

An den Emblemen der Umhänge konnte sie zweifellos ausmachen, dass

der Silberblonde und der Schwarzhaarige Schüler von Hogwarts waren.

Und sie hatten bisher noch nie Kontakt mit der Schule oder seinen

Schülern gehabt.

Woher konnten sich die drei also kennen?

Allerdings konnte sie auch erkennen, dass die jungen Männer sich um ihre

Kleine sorgten und versuchten ihr zu helfen.

„Mum, darf ich dich mit Draco und Harry bekannt machen? Draco, Harry

meine Mum, Minerva, die Jüngere.", kicherte Kathryn leise in sich hinein.

Ihre Mutter stöhnte leise auf und verpasste ihrer Tochter einen Klaps auf

den Hinterkopf.

„Nennt mich Minna. So können keine Verwechslungen mit meiner

Großmutter entstehen.", zwinkerte sie den beiden zu.

Lachend nickten Harry und Draco und erhoben sich endlich aus ihrer

Hocke. Jeder immer noch einen Arm locker um die Schulter ihrer Tochter

geschlungen.

Liebevoll strich Minna ihrer Tochter über die Wange:

„Du bist da, wo du hinwolltest- nicht wahr?", lächelte sie traurig.
 

Eines der bestgehütetsten Geheimnisse der Familie McGonagall war,

dass Seherblut durch ihre Adern floss. Es wurde sogar gemunkelt, dass

sie ihre Linie bis auf Kassandra von Troja zurückverfolgen konnten. Aber

das war nur eine unbestätigte Geschichte...

Jedoch war es eine Tatsache, dass sich in jedem Mitglied der Familie auf

die eine oder andere Weise irgendein Talent der Wahrsagerei

manifestierte. Bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger.

Sie, die nie einen Funken Magie in ihrem Leib gehabt hatte, hatte nicht nur

eine äußerst magisch begabte Tochter zur Welt gebracht, wenn die

spontanen Ausbrüche der Magie irgendein Indikator waren, sondern

wusste auch, dass ihre Instinkte um ein vielfaches stärker ausgeprägt

waren, als bei normalen Menschen- oder auch Muggeln, wie die Zauberer

zu sagen pflegten.

Und genau diese Instinkte haben ihr, als sie an dem Krankenbett ihrer

kleinen Kathryn gehockt und in das bleiche, schmale Gesicht gestarrt

hatte, gesagt, dass sie ihre Tochter verloren hatte.

Selbstverständlich war ihre Tochter am Leben.

Gevatter Tod hat ihre Seele noch nicht gewollt.

Dennoch hatte sie das Gefühle des Verlustes nicht von sich schütteln

können.

Und es verstärkte sich mit jeder Nacht, die sie in das Bett ihrer mit

Alpträumen- oder wäre Visionen der bessere Begriff?- geplagten Tochter

schlüpfte, um das am ganzen Leib zitternde Bündel an sich zu pressen

und ihm somit zu vermitteln, dass da noch jemand war.

Jemand, der gewillt war, Wärme und Trost zu spenden.

Niemals hatte ihre Kleine mit ihr über ihre Visionen gesprochen.

Einmal hatte sie vorsichtig nachgefragt.

Danach nie wieder.

Die schreckgeweiteten großen Augen, fast zu groß für dieses kleine

schmale Gesicht, das tränenfeuchte, blasse Gesicht, die mitunter blutig

gebissenen Lippen, das Zittern, das sich bei ihrer Frage noch verstärkt

hatte, hatten jede Starrköpfigkeit die Visionen ihrer Tochter betreffend

ausgetrieben.

Ihr war nichts weiter übrig geblieben, als das zitternden Bündel in ihre

Arme zu schließen und zu jedem ihr bekannten und unbekannten Gott zu

beten, dass die Visionen bald besser würden.

Als sie einmal ganz vorsichtig vorgeschlagen hatte, sich eventuell mit ihrer

Großmutter, Minerva in Verbindung zu setzen, um nach einem geeigneten

Lehrer für sie zu suchen, hatte ihr kleiner Blondschopf sie nur verloren

angelächelt und in weite Ferne blickend gesagt:

„Mum, es gibt nur zwei Menschen, die mir helfen können. Leider ist der

Zeitpunkt noch nicht gekommen... und solange werden wir noch

durchhalten... Vertrau' mir, Mum.", bei den letzten drei Worten hatte ihre

Kleine sie direkt angeschaut. Ein durchdringender Blick, der ihr direkt in

die Seele fuhr.

‚Zu alt für eine neunjährige...', war es ihr damals durch den Kopf

gegangen.

Angesichts dieser Entschlossenheit in dem Gesicht ihrer kleinen Tochter,

hatte sie die Zähne zusammengebissen und weitergemacht.

Hatte sie tagsüber vollen Herzens bei der Reha unterstützt und nachts

versucht ihr etwas von der Last, die auf den schmalen Schultern zu ruhen

schienen, abzunehmen.

Und mit jeder Nacht, die sie mit ihrer von Visionen geplagten Kathryn

verbracht hatte, hatte sich das Gefühl des Verlustes verstärkt.

Sie hatte gewusst, dass sie ihre Kathryn bald gehen lassen musste.

Wenn nicht, würde sie bald an den Visionen zerbrechen.

Dabei war unklar wen sie mit „sie" meinte- ihre Kleine oder sich selber...

Und jetzt, wo sie sie mit den beiden jungen Männern sah, wusste sie, dass

Kathryn von genau diesen Beiden gesprochen hatte.

Die Ruhe und Gelassenheit, die diese jungen Männer ausstrahlten,

weitete sich auf ihre Kleine aus und es war das erste Mal seit Monaten,

dass sie Kathryn so unbeschwert lächeln sah.

Minna erkannte noch etwas, als sie die drei miteinander agieren sah:

Der Silberblonde und der Schwarzhaarige mochten vielleicht distanziert

wirken- Draco mehr, als Harry- aber sie sorgten sich um den jeweils

anderen und wie sie gerade bewiesen haben, waren sie auch durchaus in

der Lage auf andere einzugehen.

Sie hatte keine Ahnung wie die beiden das angestellt hatte, dass Kathryn

auf einmal so ruhig und ausgeglichen schien, aber sie würde den Teufel

tun, diesen Frieden ihrer Kleinen zu versagen.

Und wenn die Hände, welche in einer behütenden Geste auf den

schmalen Schultern ihrer Kleinen ruhten, irgendetwas aussagten, dann,

dass die beiden jungen Männer mehr als gewillt waren sich um ihre Kleine

zu kümmern. An den entschlossenen Gesichtsausdrücken konnte sie

erkennen, dass die Zwei sich in dem Fall sogar über sie hinwegsetzen

würden, falls sie ihr Einverständnis verweigerte.
 

Mit strahlenden Augen nahm Kathryn die Hand ihrer Mutter in die ihre:

„Ja Mum, jetzt bin ich angekommen..."

Traurig lächelnd nickte Minna.

Blickte Harry und Draco fest in die Augen:

„Passt bitte gut auf meine Kleine auf- ja?"

Der Kleinere der beiden nickte lächelnd und Draco antwortete mit einem

ruhigen: „Selbstverständlich." für beide.

Kathryn schlang ihre Arme um die Hüften ihrer Mutter und barg ihr Gesicht

in der Bluse:

„Hab dich lieb, Mum."

„Ich dich auch, meine Kleine... ich dich auch...", wisperte sie leise in die

Locken ihrer Tochter, als sie ihr einen Kuss aufs Haupt hauchte.

„Werde glücklich..."

Langsam löste sich der Lockenschopf von ihr:

„Und du..."

Danach schmiegte sie sich erneut an Draco, der nicht lange zögerte und

sie vorsichtig in seine Arme nahm und behutsam darauf achtete, dass das

verletzte Bein nicht zu sehr beansprucht wurde, als er das kleine Mädchen

auf seiner Hüfte absetzte.

Harry hatte inzwischen die Krücke an sich genommen und lächelte ihr

beruhigend zu:

„Machen Sie sich bitte keine Sorgen, Minna. Wir werden alles in unserer

Macht stehende tun, um Ihrer Kleinen zu helfen. Selbst wenn es ein Leben

lang dauert..."

Sie fragte nicht nach dem Warum:

Warum die beiden es auf sich nahmen...

Warum nur sie dazu in der Lage waren...

Warum... es so weh tat ihre Kleine ziehen zu lassen, obwohl jede Faser

ihres Seins ihr sagte, dass es das einzig Richtige war. Das keine andere

Option existierte.

Sie nickte einfach nur und schaute mit tränenfeuchten Augen zu, wie die

beiden jungen Männer ihre Tochter in ein neues Leben trugen.
 

Als sich die großen Flügeltüren hinter ihnen geschlossen hatten und sie

auf dem Weg zu ihrem Quartier waren, erkundigte Harry sich mit leiser

Stimme:

„Ein ganzes Viertel?"

Draco schloss die Augen.

Er wusste, dass sein kleiner Löwe mit dieser Frage auf Voldemort

anspielte.

„Ja...", seufzte er leise.

Eine Weile herrschte Schweigen zwischen ihnen.

Nur das Geräusch ihrer Absätze hallte durch die leeren Gänge.

Kathryn hatte das Gesicht in der Kuhle von Dracos Hals vergraben und

schien das erste Mal seit Monaten friedlich zu schlafen.

„Du hast es gewusst- oder?"

Unbewusst verstärkte Draco die Umarmung um den kleinen Lockenschopf

in seinen Armen:

„Ja... die Elementare haben mich gewarnt...", gab er noch leiser zu.

Erneut kehrte Ruhe ein.

Und Draco hoffte, dass Harry mit seinen Fragen fertig war.

Er hatte sich getäuscht.

„Wie viele?"

Unvermittelt blieb Draco stehen.

Wagte es nicht seinem Gefährten in die Augen zu blicken.

„Über Zweihundert... zweihundertvierzehn..."

Er sah, wie Harry sich ihm nährte.

Spürte, wie sich zwei Finger unter sein Kinn legten und ihn zärtlich

zwangen den Kopf zu heben, damit er in die tiefen Smaragde schauen

konnte.

Mit dem Daumen strich sein kleiner Löwe ihm über die Wange.

Wischte so die Tränen fort, von denen er gar nicht wusste, dass er sie

vergoss.

„Segen und Fluch...", wisperte Harry leise.

Draco gluckste verloren:

„In diesem Fall wohl eher Fluch..."

„Deswegen wolltest du mich gestern nicht hier lassen? Oder? Weil du

wusstest, dass es zu diesem Massaker kommen würde..."

Geschlagen schloss Draco die Augen.
 

Ruhig blickte Harry auf die geschlagene Gestalt seines Gefährten.

Fuhr weiterhin beruhigend mit dem Daum über dessen Wange.

Er wusste, dass Draco nichts hatte sagen können.

Der Silberblonde nichts hatte tun können.

Die Schicksalsschwestern hatten entschieden, dass an diesem Abend

diese zweihundertvierzehn Leben zu enden hatten und Draco musste

dieser Entscheidung Folge leisten.

Hätte er zum Beispiel Dumbledore gewarnt, wäre der Orden in Aktion

getreten und hätte das eine oder andere Leben retten können oder es

wäre das eine oder andere Leben, welches noch gar nicht hätte enden

dürfen, erloschen.

Das hätte erneut viele, viele Schicksalsfäden durcheinander gebracht und

er hätte sich vor den Schicksalsschwestern verantworten müssen.

Auch wenn Skuld, Verdandi und Urd so wirkten, als könnten sie keiner

Fliege was zu leide tun, konnte Harry mit Bestimmtheit sagen, dass mit

ihnen überhaupt nicht zu spaßen war, wenn man eine ganz bestimmte

Grenze übertrat. Und ein Tod, der sich daran machte Leben zu retten,

obwohl er genau wusste, dass er sie eigentlich heimholen sollte, gehörte

zu den Dingen, von denen Harry sich sicher war, das sie hinter dieser

Grenze lagen.

Dennoch hatte der Silberblonde dafür gesorgt, dass er diese...

Veranstaltung... nicht hatte verfolgen müssen.

Er wusste, dass Voldemort ihm das Ganze über ihre Verbindung geschickt

hatte, damit er wie immer alles aus erster Reihe mitverfolgen konnte.

Der Bann, welcher jedoch um den Palast der Kerzen lag, hatte verhindert,

dass irgendetwas ihren Frieden dort hatte stören konnte.

Somit war ihm diese Vision erspart geblieben.

Und er konnte sagen, dass Voldemort nie wieder in Lage sein wird, ihm

etwas über ihre Fluchverbindung zu schicken. Er konnte nicht sagen,

woher er diese Gewissheit nahm, aber er wusste, dass es irgendwas mit

Schicksalsbund zu tun hatte.

Bei Gelegenheit sollte er vielleicht mal die Schwestern fragen...
 

Draco spürte wie sich weiche Lippen auf die seinen legten und versuchten

ihm etwas Komfort zu vermitteln.

Erstaunt öffnete er seine Augen und blickte gerade zu in liebvoll

scheinende Smaragde.

Er hörte, wie Harry sich kurz von den Elementaren bestätigen ließ, dass

der Gang in dem sie standen leer war und dann mit einem nicht minder

liebevollen Lächeln, die Hand von seiner Wange nahm und stattdessen

auf seiner Schulter ablegte.

Mit dem nächsten Augenzwinkern standen sie in Dracos Räumen.

Genauer gesagt im Gästezimmer.

Ohne ein weiteres Wort schlug Harry die Decke zurück und Draco

verstand die stumme Aufforderung.

Vorsichtig legte er seine leichte Last in das große Bett.

Beobachtete wie sein kleiner Löwe darauf achtete, dass Kathryn

tatsächlich warm eingepackt war, ihr dann ein paar Strähnen aus dem

Gesicht strich und ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn hauchte.

Draco tat es ihm nach.

Vorsichtig strich er ihr über die Wange und gab ihr einen Kuss auf die

Stirn:

„Träum süß.", flüsterte er gegen die zarte Haut, ehe er sich wieder

aufrichtete, nur um von Harry in die Arme geschlossen zu werden und in

seinem... nein, ihrem Bett zu landen.

Sein kleiner Löwe arrangierte es so, dass er an den Kleineren geschmiegt

lag und sein Kopf auf dessen Oberkörper lag.

Es hatte schon seine Vorteile, wenn man über Magie verfügte, die selbst

die Hogwarts' überstieg und dem Schloss gar nichts weiter übrig blieb, als

ihnen das Apparieren innerhalb seiner Mauern zu gestatten.

Beruhigend fuhren die langen schmalen Finger durch seinen silberblonden

Haare.

„War es so schlimm?", wisperte Harry fast unhörbar.

Unwillkürlich verstärkte er den Klammergriff um seinen Kleinen.

„Schlimmer...", flüsterte er erstickt und vergrub sein Gesicht in den Roben

seinen Geliebten, als er versuchte die Schreie, das Flehen, das Betteln,

das grausame Gelächter, das Blutbad, die schwarzen Flüche und ihr

bitterer Nachgeschmack aus seinen Erinnerungen zu verbannen.

Er versuchte stattdessen die Erinnerungen an seinen kleinen Löwen in

den Vordergrund zu stellen:

Wie er sich unter ihm gewandt, wie er geseufzt, nach mehr verlangt hatte.

Wie der Kleinere blutige Striemen auf seinem Rücken hinterlassen hatte,

als die Ekstase ihn zu übermannen drohte.

Wie sie sich im Einklang bewegt hatten, nur um gemeinsam Erlösung zu

finden.

Immer und immer wieder.

Nur um irgendwann vollkommen erschöpft in den Armen des Anderen

einzuschlafen... und am nächsten Morgen dank der Schicksalsschwestern

als gebundenes Paar wiederaufzuwachen.

„Hätte ich dich nicht weggebracht... du wärst erneut zerbrochen... immer

und immer wieder... bei jedem einzelnen...", nuschelte Draco in den

schwarzen Samtstoff.

Das war etwas, was er nicht verantworten konnte.

Er hatte Harry nicht Schritt für Schritt ins Leben zurückgeführt, nur damit

Voldemort diesen Erfolg bei der nächsten Gelegenheit zunichte machen

konnte.

Wieder brachte Harry ihn dazu, zu ihm aufzuschauen.

Wieder verlor sich Draco in diesen wunderschönen liebevoll strahlenden

Smaragden.

„Bin ich aber nicht... und werde ich auch nicht."

Draco zog fragend eine seiner Augenbrauen hoch.

„Ich habe dich...", bekam er einen Kuss auf die Stirn gedrückt. „... und du

hast mich...", er bekam einen Kuss auf die Nasenspitze, was ihn dazu

veranlasste diese zu krausen. Das wiederum entlockte seinem Löwen ein

kleines Lachen, welches ihn leicht lächeln ließ. „... und wir haben jetzt

Kathryn...",versiegelte der Schwarzhaarige ihm die Lippen mit einem so

zärtlichen Kuss, dass es ihm fast den Atem raubte.

Er war zu Hause angekommen.

Er wusste, dass er bei Harry auch Schwäche zeigen konnte.

Sein kleiner Löwe war die einzige Seele auf dem Erdenrund, bei der er

wusste, dass sie diese Schwäche niemals gegen ihn verwenden, sondern

ihn stattdessen in den Arm nehmen und erlauben würde, dieser Schwäche

nachzugeben. Er musste bei seinem Kleinen nicht immer den Starken

mimen. Bei ihm konnte auch er fehlbar sein.

Harry würde ihm diese Momente gestatten, ihn auffangen und wieder

aufrichten.

Sein Gefährte verstand ihn wie kein anderer.

Und in diesem Moment, in dem die Erinnerung an Voldemorts... privates

Schlachtfest... ihn fast zu übermannen drohte, fand er vergessen in den

Armen seines Geliebten...
 


 


 

*verlegen räusper*

Braucht mal wieder einer von Euch nen Termin beim Zahnarzt seines

Vertrauens? Die Rechnungen können vertrauensvoll an mich

weitergeleitet werden- ich werde sie dann dem Aktenvernichter

anvertrauen^.~
 

cu next?

kessM^___^



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-03-04T15:18:37+00:00 04.03.2007 16:18
Erst war ich stutzig, was du mit Zahnarzt des Vertrauen meintest. Als ich kapierte, hab ich herzhaft gelacht. :D Dein Kapitel ist genau nach meinem Geschmack. Mir gefaellt, wie du Gefuehle beschreibst.
Und du hast wieder neue Fragen aufgebracht.. -> die kleine Seherin..
Weiter so.
Viele Gruesse aus Polen,
Taen^____^
Von:  LuziNeko
2007-03-02T18:10:57+00:00 02.03.2007 19:10
Hi du ^.^
*.*
ICh liebe die Story *.*
#*schmacht*
willst du wirklcih meine Zahnarztrechnung..Oo?
*schief grins*
die ist etwas... hoch Oo''
*gg*

Aber da ich, glaube ich zumidnest, das erste mla in dieser Story kommentiere...
alles von Anfang an:
Ich mag deinen STil... Den mochte ich schon immer XD
Darum beneide cih dcih echt~

Zur Idee... Ich finde das mal originell XD
Allein die Idee ist sowas von... niedlich~
*drop*
*spinnt ein wenig*

Und jtzt ncoh zu dem Kapitel~ ICh glaube dann bin cih fertig Oo
wenn ich was evrgessen habe~ sags mir infach XD

Also:
Das war mal wieder einfach nur zuckersüß~
kaum Schicksalsbund und schon haben sei ihre eigene Tochter XD
Und dann noch Minerva McGonnagals Urenkelin~
Ich fand die kleine schon bei ihrem ersten Auftritt einfach kawaii~ und jetzt wächst sie mir ncoh mehr ans Herz^^

So~ Zum Schluss ncoh eine kleine Bitte:
Lass deine ARmen LEser nicht so lange warten~
*bettelblick afusetz*
*sich schon mit Entzugserscheinungen gequält hat*

*noch bestechungssüßigkeiten dalass*
*knuddl*

Grüße^^

LuziNeko
Von: abgemeldet
2007-03-01T14:50:39+00:00 01.03.2007 15:50
Schön! Du schreibst endlich weiter!^^
Das neue Kapitel war mal wieder Spitze!
Schreib bitte, bitte schnell weiter! Lass deine Leser nicht so lange warten, ich erinnere an Entzugserscheinungen!^^
Liebe Grüße
Lirielle


Zurück