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Konsequenzen des Erinnerns

Eine HG/SS-Geschichte.
von

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3. Unerwünschte Fragen

Nachdem durch Severus Auftreten beim letzten Kapitel ziemlich viele Fragen entstanden sind, wird vielleicht die eine oder andere mit diesem Kapitel beantwortet. Aber ähnlich wie Hermine, kennt ihr natürlich bisher auch nur einen Bruchteil der Wahrheit.
 

3. Unerwünschte Fragen
 

Von Malfoy-Manor aus apparierte er kurz ins Muggel-London. In einer Seitenstraße verwandelte er seine schwarze Kleidung in angemessene Muggel-Sachen und kaufte im Eiltempo ein. Jeder Schritt aus seinem Versteck barg das Risiko entdeckt oder gar gefangen genommen zu werden.
 

Seit er auf der Flucht vor dem Ministerium war, wurde sein Leben unnötig durch solche Dinge, wie Einkaufen und andere alltägliche Dinge erschwert, aber ein Verräter wie er konnte sich schlecht Hauselfen halten. Zum Glück hatte er genug Geld für einige Jahre auf einem Muggel-Bankkonto, dass er in weißer Voraussicht vor langer Zeit eingerichtet hatte.
 

Voll bepackt betrat er wieder die Seitenstraße, verwandelte seine Kleidung zurück und verkleinerte das Gepäck, bevor er vor die Tür seines Verstecks apparierte. Innerlich betete er zu allen guten Göttern, dass Hermine nichts Dummes angestellt hatte. Noch nie hatte er sie so kurz nach einer Gedächtnisveränderung allein gelassen.
 

Wie es schien wurden seine Gebete erhört, den Hermine saß recht friedlich in einem Sessel nahe des Kamins und starrte nachdenklich in die Flammen. Sie hatte ihn ganz sicherlich hereinkommen hören, aber sie drehte sich nicht zu ihm um. Er stellte die Einkäufe in der Küche ab und begann das Abendessen zuzubereiten. Es war zwar erst später Nachmittag, aber da Dank des Besuches bei Malfoy, das Mittagessen ausgefallen war, hatte er jetzt ordentlich Hunger. Sein Zauberstab ersparte ihm so manche aufwändige Arbeit und zwanzig Minuten später stand er mit Hermines Lieblingsessen vor ihrem Sessel und fächelte ihr den Duft zu. „Komm essen. Wie ich Dich kenne hast Du auch nichts zu Mittag gegessen.“
 

Hermine reagierte gar nicht und Severus seufzte auf. Mit so etwas hatte er fast gerechnet. Sie hatte ihm heute früh viel zu schnell geglaubt und wahrscheinlich den ganzen Tag gegrübelt. Jetzt war sie in Depressionen versunken. Er kannte das schon, wie er so viele ihrer Verhaltenszüge kannte, die sie immer wieder zeigte. So stellte er denn den Teller ab und zog sie einfach aus dem Sessel in seine Arme. Das war das einzige, was half, wenn sie so abwesend war. Entweder würde sie ihn gleich schreiend wegstoßen oder einfach losheulen. Er wusste nicht, was ihm lieber sein sollte. Mit beidem fühlte er sich heute nach dem Besuch bei Malfoy überfordert.
 

Doch Hermine tat weder das eine noch das andere, sondern sie lehnte sich an ihn und fragte ganz leise. „Werden Sie mir irgendwann mal die ganze Wahrheit sagen und nicht nur diese paar zusammengestückelten Fakten?“
 

„Das kann ich nicht, weil Du es nicht wollen würdest. Vertraue mir in diesem Punkt. Bleib einfach noch eine Weile hier und genieße den Frieden, den diese vier Wände Dir bieten können.“
 

„Warum?“
 

Verdutzt hielt Snape Hermine ein Stück weg. „Warum was?“
 

„Warum haben Sie Professor Dumbledore umgebracht?“
 

Das war eine dieser Fragen, die immer wieder kamen und es war auch immer wieder eine Frage, die er scheute. Nicht, weil er sie nicht beantworten konnte, sondern weil es ihm schwer fiel. Am Anfang hatte er ihr alles erzählt, aber nach ein paar Mal hatte er es aufgegeben und ihr eine veränderte und stark verkürzte Version aufgetischt. Wie beim Rest der Geschichte hatte sie stets gewusst, dass das nicht alles war, aber meist nicht weitergebohrt. Vielleicht spürte sie, dass es besser war, dieses Thema nicht zu sehr anzutasten. Vielleicht würde er auch heute wieder Glück haben.
 

„Ich war durch einen unbrechbaren Fluch gezwungen, es zu tun und nein, ich habe es nicht gern getan. Der Direktor war mein Freund.“
 

Ernst sahen sie einander ein paar Sekunden lang in die Augen, dann wand sich Hermine aus seinen beschützenden Armen und setzte sich wieder in den Sessel. „Und wieder sagen Sie mir nicht alles. Wie soll ich Ihnen dann vertrauen?“
 

„Ich kann Dich nicht dazu zwingen, aber vielleicht hilft es Dir, wenn ich zugebe, dass das nicht alles ist, sondern nur das Wesentliche. Alles würde viel zu lange dauern und ehrlich gesagt bin ich des Erklärens müde.“ Er ließ sich auf die Couch fallen und Hermine konnte nicht abstreiten, dass sie eine gewisse Erschöpfung an dem sonst so undurchschaubaren Mann wahrnahm.
 

„Wie oft haben Sie mir denn schon alles erklärt?“ fragte sie vorsichtig nach.
 

„Ich habe nicht mitgezählt, aber bestimmt schon ein dutzend Mal. Du wachst mindestens einmal in der Woche ohne Gedächtnis auf.“
 

„Dann verstehe ich, dass Sie es leid sind. Aber wenn dieses Problem mit meinem Gedächtnis mal wieder aufhört, werden Sie mir dann alles noch einmal erklären? Vollständig meine ich.“
 

Ein bedächtiges Stirnrunzeln war seine Antwort. Wie sollte er ihr denn erklären, dass er ihr am Ende gar nichts mehr sagen würde und sie dann noch nicht mal mehr wissen würde, wo sie die letzten Monate verbracht hatte? Wieder eine Lüge, um die er nicht herum kam. „Ja, das werde ich wohl.“
 

„Gut, dann lassen Sie uns das Problem mit meinem Gedächtnis analysieren und lösen.“
 

„Nein.“
 

„Was? W.... was soll das heißen, nein?“
 

„Das soll heißen, dass ich das schon zu oft mit Dir besprochen habe und Du nur Zeit und Gelegenheit hast, einen kleinen Teil des Problems zu erkennen, bevor es wieder auftritt. Ich bin mittlerweile so weit in meinen Forschungen, dass es nicht mehr lange dauern kann, bis ich das Problem gelöst habe. Du solltest Deine Zeit besser nutzen. Da hinten neben dem Stuhl steht zum Beispiel Deine Handarbeit. Das ist etwas, an dem Du immer weiterarbeitest, auch wenn Du nicht mehr weißt, wann Du sie angefangen hast.“
 

Irritiert sah sich Hermine nach der erwähnten Handarbeit um und vergaß dadurch sogar ihre Erwiderung bezüglich der verweigerten Zusammenarbeit. „Handarbeit? So was kann ich doch gar nicht?“ Sie zog einen kleinen Runden Korb unter dem Stuhl vor. Darin lag ein großer Kissenbezug und eine Menge Stickgarn. Auf dem Kissenbezug waren die Umrisse eines großen roten Herzens und eine bereits fertige Umrandung aus Blätterranken zu sehen. Es sah toll aus und Hermine stand ein Moment der Mund offen. „DAS habe ich gemacht?“
 

Snape nickte. „Ja, daran hing von Anfang an Dein Herz.“
 

„Und warum sticke ich so was? Professor, was hat das zu bedeuten?“
 

„Ich weiß es nicht.“ Schon wieder eine Lüge. „Ich nehme an, dass Du an jemand Bestimmten gedacht hast, als Du es anfingst, aber ich weiß nicht an wen, wenn es das ist, was Du wissen wolltest.“
 

Okay, das schien plausibel und schnell verdrängte Hermine den Gedanken, sie könne es vielleicht für ihn gestickt haben.
 

Severus dagegen dachte darüber nach, wie lange diese Geschichte noch funktionieren würde und was er ihr wohl sagen sollte, wenn noch ein paar Wochen vergangen wären. Doch egal, es war später noch Zeit sich Gedanken darum zu machen.
 

Hermine beschäftigte sich an diesem Abend tatsächlich wieder mit ihrer Stickarbeit. Sie war zwar kein Meister in dieser Tätigkeit, aber einen einfachen Blattstich bekam sie gerade noch hin und es machte ihr Spaß daran weiterzuarbeiten. Fast zu viel Spaß, denn sie vergaß darüber sogar ihre weiteren Fragen an Snape. Erst als die Zeiger der Uhr sich langsam Richtung Mitternacht bewegten, fiel ihr all dies wieder ein. Sie gähnte herzhaft hinter vorgehaltener Hand und überlegte kurz, ob sie heute noch mit ihm diskutieren wollen, verschob es dann aber doch auf morgen. Er hatte die ganze Zeit ruhig mit einem Buch in der Ecke gesessen und schien ihr zumindest soweit harmlos zu sein, dass sie jetzt beruhigt ins Bett gehen konnte. Sie verschwand kurz im Bad und sagte „Gute Nacht.“ zu ihm, bevor sie in ihr Schlafzimmer ging.
 

Im Bett fiel ihr noch auf, dass sie keine Ahnung hatte, wo er eigentlich schlief, aber im nächsten Moment hatte ihr müder Geist schon beschlossen für heute abzuschalten.
 

Wo Snape schlief fand sie am nächsten Morgen ganz einfach heraus. Sie hatte sich einen Morgenmantel übergeworfen und war dabei ins Bad zu schleichen, als ein markerschütternd lauter Schnarcher die Stille durchschnitt. Hermine fuhr zusammen und sah sich nach der Quelle des Lärms um. Snape lag in voller Montur auf der Couch und hatte sich nur eines der Sofakissen in den Nacken geschoben. Eine leichte Decke lag über ihm und Hermine fragte sich augenblicklich, ob er immer so schlief.
 

TBC
 

Das nächste Kapitel wird für Hermine ziemlich unangenehm. Die Frage ist nur, warum. Lasst euch überraschen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Belly-chan
2006-08-21T11:45:56+00:00 21.08.2006 13:45
Hey =D
Ein cooles Kap!^^
Ich hab so ne vermutung an wen Hermine gedacht aht als sie dies Ding da angefangen aht zu8 stricken !^^
Aber ich wills ganz genau wissen ,a lso schreib schnell weiter!
Bye bye Belly


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