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Terry Tupper

Und das Ei der Dummen
von

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Von fliegenden CD-Rom’s und dem SEOSS-Menü

<<Dunkel war’s, der Mond schien helle, als ein Dreirad blitzesschnelle langsam um die Ecke fuhr...» dieser Satz schoss Professor Allbus Dummwiedoof durch den Kopf, als er Haargehts wuchtige Gestalt auf dem quietschenden Dreirad um die Ecke rasen sah. „Wie geht es ihm?“ fragend blickte Dummwiedoof in den kleinen, mit rosa Frotteehandtüchern gepolsterten Fahrradkorb am Lenker des Dreirads. Haargeht seufzte und blickte zur Seite: „Vor einer halben Stunde ist der Kleine eingeschlafen. Er ist so ein lieber Junge!“ Das entsprach nicht ganz der Wahrheit, aber da er vor Allbus eine gehörige Portion Respekt hatte, behielt er es lieber für sich, dass er das heulende und ständig schreiende Kind kurzerhand mit Hilfe seiner Faust ruhiggestellt hatte. Dummwiedoof sah ihn streng an: „Du weißt selbst, dass es das Beste für ihn ist, wenn er bei seinen Verwandten aufwächst.“ Haargeht nickte, und legte das kleine, pinke Frottebündel auf den Treppen eines Mehrfamilienhauses im Langustenweg 32 ab. Dummwiedoof ließ einen Brief daneben fallen. „Da drin steht alles wissenswerte, was die Familie Durstej möglicherweise interessieren könnte. Und jetzt lass uns verschwinden, dieser ekelige Menschengestank hier überall bereitet mit Kopfschmerzen!“ Dummwiedoof quetschte seinen knochigen Hintern in den Fahrradkorb und Haargeht trat in die Pedale. Mit einem empörten Knirschen versuchte das bedauernswerte Dreirad auseinander zu fallen, doch es wurde unfairer Weise mit Magie zusammengehalten und so verschwanden die seltsamen Gestalten in der Dunkelheit...
 

Ca. 10 ½ Jahre später:
 

Wie gerädert wachte Terry auf. Er hielt sich seinen schmerzenden Kopf und wollte sich gerade auf die andere Seite drehen um weiter zu pennen, da pochte jemand auf den Deckel der alten Kühltruhe und schrie: „Terry! TERRY!!! Steh endlich auf!!! Ich habe Geburtstag, wir wollen zu McDaisy’s!“ Terry zuckte zusammen und wollte sich aufrichten, da stieß er – wie schon sooft – gegen den Kühltruhendeckel. Ein stechende Schmerz fuhr durch seinen Schädel und er ließ sich wimmernd wieder zurückfallen. Da wurde der Deckel aufgerissen und sein Magersüchtiger Cousin Dude schrie ihn sauer an: „DU SOLLST AUFSTEHEN!!“ Missmutig setzte sich Terry wieder auf und wollte grade aufstehen, da grinste Dude böse und ließ den Deckel wieder los, der krachend auf Terrys Kopf schlug. Als er wieder zu sich kam, konnte Terry Dude’s fiese Lache immer noch hören. Langsam öffnete er wieder den Deckel und stand auf. Schwankend kletterte er heraus und murmelte die magischen Worte: „Nie wieder Alkohol!“ Eigentlich hatte er die Flasche(n) Wodka nur angefangen, um heute mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus zu liegen und so Dude’s Geburtstagsparty zu entkommen, doch sein Magen schien inzwischen resistent gegen dieses Zeug zu sein. Da kam seine Tante Pestwurzia um die Ecke gewatschelt.

Terry hasste sie.

Sie hasste Terry.

Und das merkte man...

„Hier!“ sie drückte Terry ein T-Shirt und eine Jeans von Dude in die Hände, in der Gewissheit, das Terry eh nicht hereinpassen würde. Terry warf ihr einen miesen Blick zu und zeigte ihr hinter ihrem Rücken den Mittelfinger, dann verschwand er im Bad. Mit halbgeschlossenen Augen wankte er auf die Toilette zu und zertrat dabei ein bis zwei Kakerlaken. Angewidert wischte er seine Füße an Dude’s Nachthemd ab.

Nachdem er das Klo endlich erreicht und sei Geschäft dort ebenfalls erledigt hatte, stand er nun total erledigt am Waschbecken und versuchte, im verdreckten Spiegel sein Gesicht zu erkennen. Ah, da war es ja.

Über Nacht waren ein paar neue Pickel gesprießt, aber ansonsten hatte es wohl noch keine weiteren Veränderungen gegeben. Bartwuchs war immer noch ein Fremdwort, obwohl er seit ewigen Zeiten darauf hoffte und seine schulterlangen, schwarzen Haare (aus denen die himmelblaue Tönung allmählich herauswuchs) hingen ihm in die müde Visage.

Und natürlich war da noch die Narbe.

Knallrot stand es auf Terrys Stirn geschrieben: `BITCH´

Seine Tante hatte im mal erzählt, dass es ein Unfall in einem Tattoo-Studio gewesen war, aber Terry war sich nicht sicher, ob das wirklich der Wahrheit entsprach. Eben diese Tante kam wenige Minuten später ins Bad gestürmt, kaum das Terry sich in die Jeans gezwängt hatte. «Sie hat wieder am Schlüsselloch geglotzt...» Angeekelt sah Terry Pestwurzia an, der die Spucke noch immer am Mundwickel herablief. Sie grapschte nach seinem Arm und zog ihn dann hinter sich her, ins Treppenhaus. Vier Stockwerke tiefer traten sie wenig später aus dem Haus und Terry musste ein genervtes Stöhnen unterdrücken, als er sah, wer alles im Auto saß. Da sich keine gleichaltrigen mit Dude abgaben, war das Auto voll mit Sechs- bis Achtjährigen...

Eine halbe Stunde später erreichten sie dann McDaisy’s und Terry sah sich hoffnungsvoll nach einem Einzelplatz um, wurde aber im selben Moment von einem Siebenjährigen gepackt und zu einem riesigen Tisch mit viel zu vielen freien Plätzen geschleift.

Alles in allem hatte dieser Tag für Terry absolut beschissen begonnen, und es sah auch nicht so aus, als ob sich dass noch in irgendeiner Weise ändern würde.

Also wollte er wenigstens jetzt seinen Spaß, riss sich von dem Bengel los und ging zur Theke.

Er wollte grade bestellen, da drängelte sich seine Tante mit der gesamten Kinderschar an ihm vorbei. Terry warf ihr einen bösen Blick zu, dann sah er sich gelangweilt um. Plötzlich blieb sein Blick an einem Glaskasten hängen, in dem die Spielfiguren des aktuellen Kinder-Schrecky-Meal’s ausgestellt waren. Dude und seine Gäste standen davor. Begeistert schlug Dude gegen die Scheibe: „He, Mum! Guck mal, den will ich haben!!“ Pestwurzia lächelte breit und schob einen Schein über den Tresen.

Als das Grauen vor ihm endlich Platz gemacht hatte, trat Terry vor. Er strich sich die Haare tief in die Stirn, da kam auch schon die Angestellte angerauscht. Sie war kaum älter als Terry, und schien sich soeben auf den ersten Blick in ihn verliebt zu haben, wenn man nach ihrem weggetretenem Lächeln urteilte. Terry grinste. Für ihn war das nichts neues, alle Mädels rissen sich um ihn. Bittend sah er sie an: „Was kostet ein Austernburger?“

Das Mädchen war völlig hin und weg: „ 1 €.“ T

errys Blick wurde noch liebenswerter: „Ein SEOSS (= „Sollte Eigentlich Ohne Salmonellen Sein“) –Menü?“

„1 €.“

„Eine Cola?“

„1 €.“

„Deine Handynummer?“

„1 €.“ Das Mädchen lief knallrot an.

„Bis auf das Letzte bitte alles an Tisch fünf.“

Terry wollte gerade pfeifend zum Tisch zurückgehen, da hörte er plötzlich ein quietschiges Stimmchen: „He, du!“

Verwirrt sah er sich um.

„He, mein Sonnenliescht! Hol misch hiier raus!“

Terry zuckte zusammen, als er die kleine Plastik Figur eines Mitglieds der (leider) bekannten Band `Group Trecker´ im inneren des Glaskastens herumhüpfen sah. Schnell suchte er das Weite, während die Figur hinter ihm kreischte. Ein Schauer lief Terry über den beharrten Rücken, als das Plastikwesen etwas rief, was wie „Isch vermisse deinem Atem“ klang.
 

Als sie 1 ½ Stunden später endlich McDaisy’s verließen, war Terry völlig mit den Nerven am Ende. Die Kinder waren pausenlos mit ihren Figuren um ihn herumgerannt und hatten sich gegenseitig damit verprügelt, gleichzeitig hatte der Küchenchef ihn angepflaumt, weil die Bedienstete heulend auf dem Grill saß (und so den Burgern ihre Plätze streitig machte) und zu allem Überfluss hatte er das Gefühl, dass ihn die kleinen, nervigen Plastikviecher ständig anstarrten.

So war er alles in allem froh, endlich draußen zu sein. Damit war Dude’s Geburtstag dann auch gelaufen, diverse Gäste mussten nämlich los, zum Ballett-, Reit-, oder Geigenunterricht.
 

Einige Abende später saß Terry gelangweilt auf dem Deckel seiner Kühltruhe, da flatterte plötzlich eine CD-Rom durch den Briefschlitz. Neugierig ging er hin und hob sie auf. «... an wen ist die denn? Um diese Zeit???... ´An Terry Tupper, Auf der Kühltruhe , bei der Familie Durstej in London`... FÜR MICH???»

„Dad, Dad! Terry hat eine CD-Rom geklaut!!!“ Dude rannte an Terry vorbei und riss sie ihm dabei aus der Hand.

„Die gehört mir!!!“ verzweifelt versuchte Terry, sie wiederzubekommen, doch sein Onkel Volvo hielt die eben bereits erwähnte Disc schon in der Hand: „Pah, wer sollte dir schon so was schicken...?“ Er sah auf die DC-Rom und stutzte. Dann verzog er verärgert das Gesicht und zerbrach sie. Sekunden später war ein Rumpeln im Backofen zu hören, woraufhin Pestwurzia sich diesem verwirrt näherte und ihn dann öffnete. Sofort wurde sie von abertausenden von CD-Rom’s niedergestreckt, die in einem unglaublichen Tempo herausgeschossen kamen und schließlich auch noch aus dem Toaster flogen. Auf jeder dieser Disc’s stand nur ein einziger Name: `Terry Tupper´
 


 

PS: Das Bild von dem komischen Pikachu ist NICHT von mir so bearbeitet worden.. xD *sowas gar net kann*



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2006-10-06T13:44:38+00:00 06.10.2006 15:44
Wah was ne geile Idee xDDDDDDD Das ist echt kuwl xDD *rofl*
*weiterlesen tu*
Kommi zum zweiten Kap kommt sofort! ^^V
Von:  midori_chan
2006-08-10T10:59:59+00:00 10.08.2006 12:59
Hi^^
*muss sich beherrschen nicht loszuprusten*
Wie kommt man nur auf solche Ideen? Mir wäre sowas nie eingefallen xDD Echt cool! Mach schön weiter du hast noch genug arbeit vor dir^^

LG mi_chan


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