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Liebestrank Nr. 19

Alicia Blade Übersetzung
von

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Liebe ist… zu teilen, aber manchmal auch zu behalten

Hi!

Stellt euch vor, endlich, endlich ist Kapitel 12 fertig. Nachdem ich jetzt mein Latinum hinter mir hab (wenn ich auch nicht bestanden hab...) hab ich edlich wieder Zeit zu schreiben. Und so ein langes Karnevals-Wochenende kommt doch gut dafür, oder? (Freitag bis einschließlich Dienstag.) So, und jetzt werde ich mich an Secret Cupid vergehen. Viel Spaß beim Lesen und vielen lieben Dank an meine Kommischreiber, ohne euch hätte ich wahrscheinlich längst aufgehört
 

Disclaimer: Das Übliche
 

heagdl, Prinzess
 

PS: 2000 Yen sind etwa 16,50 €
 


 


 

Kapitel 12: Liebe ist… zu teilen, aber manchmal auch zu behalten
 


 

„Ich hab Muffins mitgebracht!”, flötete Makoto, als sie Minakos Wohnung ohne anzuklopfen betrat.
 

Da das Backen Makoto länger als erwartet gekostet hatte, war sie als letzte angekommen und nun scharrten sich die anderen Mädchen schnell um sie herum um einen der noch immer warmen Mohnmuffins zu ergattern.
 

„Makoto-chan, du bist unglaublich!“, sagte Usagi mit vollem Mund, genoss den Muffin aber nur einen Moment lang, bevor sie es hinunterschluckte und nach einem weiteren griff. Es dauerte nicht lange, bis die Mädchen es sich auf dem Boden von Minakos Wohnzimmer gemütlich gemacht hatten, kicherten, sich unterhielten, tratschten und Pläne fürs Wochenende schmiedeten.
 

„Aber bevor wir irgendwas anderes machen,“, sagte Rei und hob beide Hände hoch. „will ich die Geschichte von Minako und Motoki wissen.“
 

Alle Mädchen richteten ihre Aufmerksamkeit sofort auf die strahlende Blondine, die unschuldig anfing ihren weichen Muffin in kleine Stücke zu zerreißen und ihn sich in den Mund zu schieben.
 

„Ja, Mädel, erzähl schon.“, fügte Makoto neugierig hinzu.
 

Usagi zog die Stirn kraus. „Wovon redet ihr? Hab ich was verpasst?“
 

„Oh, das war, nachdem du die Spielhalle heute verlassen hattest, Usagi-chan.“, antwortete Ami selbstgefällig. „Motoki hat Minako ihr Essen gebracht und sie wunderschön genannt und sie dabei sehr bewundernd angelächelt, vor den Augen aller.“
 

„Sogar Mamoru's.“, fügte Rei hinzu, so als ob diese Tatsache eine wichtige Rolle in der Geschichte spielen würde. Usagi blinzelte noch nicht mal bei der Erwähnung seines Namens, sondern wandte ihre Aufmerksamkeit Minako zu, die so aussah, als ob sie jeden Moment wegen eines nicht erzählten Geheimnisses platzen würde.
 

„Nun?“
 

Sie lehnten sich alle noch weiter nach vorne und Minako lachte fröhlich.
 

„Es war wirklich nicht bedeutend.“, sagte sie. „Noch nicht jetzt, zumindest. Aber er hat herausgefunden, dass ich ein bisschen für ihn am Schwärmen bin, und als er das herausgefunden hat, da hat er…“
 

„Er…?“, fragten die anderen einstimmig.
 

„Er hat mich geküsst!“
 

Alle schnappten nach Luft.
 

„Nicht möglich!“
 

„Wann war das?“
 

„Wo war das?“
 

„Wie kommt es, dass du es uns nicht erzählt hast?“
 

Sie brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen. „Doch möglich. Es war gestern Abend in der Spielhalle, kurz vor Ladenschluss. Und ich wollte es euch sofort erzählen, aber wir haben uns nicht richtig getroffen, seit es passiert ist. Außer heute Morgen, aber da hatten wir nicht viel Zeit zum Quatschen.“
 

Usagi besaß die Höflichkeit zu erröten, brachte das Thema aber schnell wieder auf Minakos neue Romanze zurück. „Und du hast behauptet, es wäre unbedeutend. Du Lügnerin!“
 

Minako kicherte wieder und ihr Gesicht strahlte. „Nein, nein, es war kein Kuss Kuss . Er war nur auf die Schläfe. Genau hier.“ Sie zeigte auf die Stelle ihres Gesichtes, wo er sie geküsst hatte und die anderen Mädchen seufzten. Sie zuckte fröhlich mit den Schultern. „Dann musste ich gehen, also hab ich ihm einen Abschiedskuss gegeben. Nur auf die Wange, aber… nun, es ist ein Anfang!“
 

Alle lachten zustimmend.
 

„Du kannst dich glücklich schätzen .“, sagte Makoto kopfschüttelnd. „Motoki ist so ein Süßer.“
 

„Und ein richtiges Sweetheart.“, seufzte Ami.
 

„Jepp, viele Mädchen würden heute Nacht gerne mit dir die Plätze tauschen.“, sagte Usagi mit einem Zwinkern.
 

„Ich bin so eifersüchtig.“, sagte Rei, aber wegen ihrem Lachen und dem Glitzern in ihren Augen war diese Aussage schwer zu glauben. „Auf euch beide! Erst küsst Usagi Mamoru, Hottie Numero Uno und jetzt kommt Minako daher und--“
 

„Hey, ich habe Mamoru-baka nicht geküsst!“
 

Die Gruppe verfiel schnell in Schweigen und alle wandten sich an Usagi, die vor einem Augenblick noch so fröhlich gewesen war und nun Rei mit unmissverständlicher Wut anstarrte. Die Priesterin rutschte einen Moment bedrückt hin und her, bevor sie den Kopf schüttelte und Usagis Blick begegnete.
 

„Woher willst du das wissen? Du hast dein Gedächtnis verloren, erinnerst du dich?“
 

Die Brauen zusammen ziehend verschränkte Usagi die Arme. „Ja, und das Letzte, an das ich mich erinnere, ist, wie ich einen Milchshake über den Kopf des Idioten ausgeschüttet habe. Ihr müsst alle denken, dass ich verrückt bin, um zu glauben, dass ich in 72 Stunden dazu übergehe, ihn zu küssen.“
 

„Nicht verrückt.“, sagte Minako bestimmt. „Aber höchstens verrückt nach ihm.“
 

„Du auch?“, fuhr Usagi auf.
 

„Usagi-chan, reg dich nicht auf.“, sagte Ami logisch. „Wir kritisieren oder bewerten dich in keinster Weise. Wir sagen dir nur, was passiert ist.“
 

„Aber ich hab ihn nicht geküsst!“
 

„Doch, hast du.“
 

„Nein, hab ich nicht! Das würde ich nicht!“ Sie bemerkte, dass sie mittlerweile schrie und zwang sich dazu, tief durchzuatmen.
 

Während sie schwieg, fragte Makoto: „Warum rebellierst du so sehr dagegen?“
 

Obwohl sie ihre Erkenntnis ihren engsten Freunde nicht äußern konnte, erweckte Makotos Frage eine Stimme in Usagis Kopf, die sie seit ihrem komischen Erwachen nach den vergessenen drei Tagen zu vergessen versuchte. Eine kleine Stimme, die ihr immer wieder sagte, dass sie vielleicht Mamoru nicht hasste. Dass vielleicht, unter sehr seltsamen Umständen, sie ihn sogar mochte. Vielleicht mochte sie es, wenn er sie ärgerte. Vielleicht hielt sie den Atem an, wenn er sie ansah. Vielleicht hoffte sie, dass sie auf dem Weg zur Schule in ihn hineinrennen würde. Vielleicht sehnte sie sich danach, seine Stimme zu hören, und sogar den verhassten Spitznamen, damit ihr Tag vollkommen war.
 

Vielleicht unter sehr seltsamen Umständen, hätte sie sogar nach diesen Gefühlen gehandelt.
 

Aber wenn das der Fall war, wenn sie es sich auch nur für einen Moment eingestand, wenn sie sich glauben ließ, dass sie ihn geküsst hatte, dann hatte alles sich verändert. Und es wäre ihr nicht mehr möglich zu der komfortablen neckenden, ärgernden Beziehung zurückzukehren, an der sie so lange gearbeitet hatte. Es wäre ihr nicht mehr möglich, ihm in die Augen zu sehen ohne dahin zu schmelzen und ohne sich zu fragen, wie der Kuss gewesen war. Ob er es gemocht hatte. Ob sie es gemocht hatte.
 

Sie konnte die Dinge sich nicht so drastisch verändern lassen, nicht, wenn sie es verhindern konnte. Und bis jetzt war der einzige Weg zu diesem Ziel Rebellion gewesen.
 

Sie biss sich auf die Lippe und bemerkte, dass die Mädchen noch immer auf eine Antwort warteten.
 

„Ich rebelliere dagegen, weil ich ihn hasse und nichts was auch immer jemand sagt oder tut, wird das verändern.“, brachte sie hervor. „Und ich hab ihn nicht geküsst. Ich würde ihn nie küssen. Ende der Geschichte.“
 

Sie stand auf, schnappte sich ihren Mantel und eilte zur Tür der kleinen Wohnung.
 

„Usagi?“, rief Makoto ihr besorgt hinterher.
 

„Ich hole etwas Schokolade. Ich komme zurück.“
 

Minako zog an ihrem blonden Haar, als die Tür hinter ihrer Freundin zuschlug. „Aber ich habe eine ganze Schublade voller Schokolade.“, murmelte sie.
 

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„Also ehrlich.“, regte sich Usagi auf, als sie in den Supermarkt stürmte. Sie hatte herausgefunden, dass sie, indem sie ihre ganze Aufmerksamkeit auf all die nervigen Marotten richtete, die Mamoru in den vergangenen Monaten an den Tag gelegt hatte, viel leichter all ihre Wut an die Oberfläche bringe konnte. Das war sehr hilfreich, denn als sie an all seine wundervollen Marotten gedacht hatte, hatte sie angefangen zu schwinden. Sie brauchte diese Wut. Ohne sie – wer weiß wohin sie ihre Gedanken und Gefühle geführt hätten.
 

„Die Frechheit von diesen Mädchen! Anzunehmen, dass ich Gefühle für diesen… diesen… Idioten habe! Andere Gefühle außer Wut natürlich. Der Gedanke dass ICH IHN küsse ist absolut, ganz und gar…“
 

Ihre Schritte und ihre Schimpftirade machten gleichzeitig halt, als sie um die nächste Ecke zu den Süßigkeiten bog und dort Mamoru mit einem Einkaufskorb stehen sah, eine Tafel Dove-Schokoriegel in der Hand. Er sah zu ihr auf und sie hörte ihn scharf die Luft einziehen, als sich ihre Blicke trafen.
 

Einen Moment später verschwand Mamorus Überraschung und seine Mundwinkel hoben sich. „Toll dich hier zu treffen, Odango.“
 

Sie hatte ihn wegen ihrem in ihrem Kopf laut pochenden Herzen fast nicht gehört, aber sie schaffte es, sich aus ihrer Trance zu befreien, ihre Schultern zu straffen und dann ihre Aufmerksamkeit den Regalen voller Schokolade zuzuwenden. „Fang ja nicht an, Baka.“
 

Als Mamoru nicht antwortete, versuchte sie all ihre Energie darauf zu konzentrieren, dass es so aussah, als würde sie voll und ganz mit den Süßigkeiten beschäftigt, anstatt zu versuchen, jedes Wort und jede Tat Mamorus zu analysieren. Diese unterdrückten Gedanken waren der Grund, warum es Usagi eine ganze Minute abverlangte bis sie merkte, dass die Box mit der zartbitteren Godiva-Schokolade leer war. Sie schnappte nach Luft und zog die leere Box heraus um nachzusehen, ob dahinter noch eine Stand. Es gab keine.
 

„Oh, das darf mir nicht passieren!“, heulte sie auf.
 

Ein nervöser Mamoru räusperte sich hinter ihr und sie machte einen Satz, da sie kurzzeitig vergessen hatte, dass er da war. Dann drehte sie sich um und schenkte ihm ihren bösen Blick, weil er ihren Moment des Selbstmitleids unterbrochen hatte. Der Blick verschwand, als sie sah, wie er eine in Gold eingewickelte Schokoladentafel aus seinem Einkaufskorb ziehen sah.
 

„Ich glaube, ich habe die letzte abbekommen.“, sagte er verlegen.
 

Einen Schmollmund ziehend zwang sich Usagi dazu, tief einzuatmen und sich langsam wieder der Schokoladenauswahl zuzuwenden.
 

„Du kannst sie haben.“, schlug er vor.
 

„Nein, ich such mir etwas anderes aus.“
 

„Du scheinst sie wirklich haben zu wollen.“
 

„Das ist meine Lieblingsschokolade, aber es ist okay.“
 

„Ich bestehe darauf. Ich such mir was anderes aus.“
 

„Nein, ich bestehe darauf. Du hast sie zuerst gehabt.“
 

„Usagi-chan…“
 

„Mamoru! Ich will die dumme Schokoladentafel nicht!“, schrie sie und war geschockt, dass ihr Tränen in die Augen stiegen. Schnell schnappte sie sich eine Hershey's Schokolade mit Mandeln und eilte zum Kassierer. Aber als sie nach ihrer Geldbörse griff, wurde ein 2000 Yen-Schein an ihrer Nase vorbei gereicht. Sie sah auf und Mamoru lächelte sie mit dem wütendmachensten, charmantesten Lächeln an.
 

„Wie wär's, wenn wir sie teilen?“
 

Zu überrascht von dem Wackelpudding in ihren Knien konnte Usagi nur zusehen, wie er seinen Einkaufskorb voller Lebensmittel dem Kassierer gab – obwohl Lebensmittel nicht ganz das richtige Wort dafür war.
 

Usagi zog eine Augenbraue hoch, als der Kassierer eine Süßigkeit nach der anderen einscannte.
 

„Bist du etwa eine Naschkatze, Mamoru-baka?“
 

Er gluckste und sah sie aus dem Augenwinkel heraus an. „Es war eine lange Woche.“ Dann nahm Mamoru sein Wechselgeld und die Süßigkeiten und dirigierte Usagi mit seinen Fingerspitzen in ihrem Rücken aus dem Laden. Die Berührung ließ sie erzittern und sie betete, dass er es nicht bemerkte.
 

„Ist dir kalt?“
 

So viel zu göttlichen Eingriffen. „Nein.“
 

„Wirklich? Du rennst im Dunkeln in deinem Pyjama durch die Gegend und dir ist nicht kalt? Ich bin beeindruckt.“
 

Usagi errötete und sah hinunter auf die rosa Hose mit den aufgedruckten Monden und Sternen, denn sie hatte vergessen, dass sie diese trug.
 

„Steht dir gut.“; sagte er neckend, aber bevor sie einem Temperamentsausbruch unterliegen konnte, hatte er ihr seine Jacke über die Schultern gelegt und führte sie den Bürgersteig hinunter. Sie rebellierte nicht, aber sie hatte das Gefühl, dass sie das hätte tun sollen. „Wie hört sich der Park an?“
 

Romantisch., dachte Usagi. Sie sagte nichts.
 

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Und so saß Usagi plötzlich und völlig überraschend in ihrem Pyjama auf einer Parkbank unter einem sternenreichen Himmel und aß Schokolade mit dem Mann, in den sie hundertprozentig nicht verliebt war.
 

Während sie an ihrem Hershey's Riegel knabberte, überrascht, dass sie sich unterbewusst wie eine Lady benehmen wollte, packte Mamoru vorsichtig die Godivatafel aus, zerbrach sie in kleine Stücke und legte sie auf die Verpackung zwischen sich und Usagi. Sie ignorierte sie zuerst, hatte aber schnell das Gefühl, dass sie sich dumm benahm und wenn Mamoru den kleinen Schatz mit ihr teilen wollte, sollte sie sich wirklich nicht beschweren. Die Versuchung gewann die Oberhand und so naschte sie schließlich von der paradiesischen Süßigkeit.
 

Etwa da fiel ihr auf, dass Mamoru nicht redete.
 

Oder sie ärgerte.
 

Oder ihr fiese Spitznamen gab.
 

Die Stille wurde schnell unerträglich und Usagi versuchte sich damit zu amüsieren, ihre in Turnschuhen steckenden Zehen in die Erde zu graben. Dann berührte ihre Hand etwas Warmes, sie schnappte nach Luft und sah zur Seite. Ihre Finger waren mit Mamorus verschlungen und schwebten über der Schokolade.
 

Sie schluckte.
 

Einen Moment später zog er seine Hand weg und wenn man im Mondlicht besser sehen könnte, hätte sie schwören können, dass er errötete.
 

Mit rasendem Puls nahm Usagi schnell ein Stück Schokolade und steckte es sich in den Mund. Sie versuchte nur an die schmelzende Wärme auf ihrer Zunge zu denken und nicht an die plötzlich aufgetretene in ihren Wangen oder in ihrem Bauch.
 

„Also…“, sagte Mamoru und räusperte sich.
 

Usagi atmete angesichts des gebrochenen Schweigens erleichtert auf.
 

„Was machst du eigentlich nachts draußen in deinem Pyjama?“
 

Sie erstarrte beim Kauen, verzog die Lippen und zwang sich zu schlucken. „Nun, ähm…“ Kichernd zog sie an einer Haarsträhne. „Ich war mit den anderen bei Minako-chan. Wir wollten bei ihr übernachten, weißt du? Aber dann, haben sie… nun, einfach nicht aufgehört mich zu ärgern. Du weißt, wie Mädchen sein können. Und ich brauchte eine Pause davon, also bin ich losgegangen um mir einen Snack zu kaufen.“
 

Mamoru antwortete zuerst nicht und Usagi schlang seinen Jacke zum Trost noch enger um sich.
 

Plötzlich, als ob die Stille für sie nicht mehr zu ertragen war, stöhnte Usagi und legte den Kopf in den Nacken. „Sie wollen einfach nicht mit diesem dämlichen Streich aufhören!“, schrie sie in den leeren Park.
 

„Welchen Streich?“
 

„Oh, jetzt tu nicht so, als ob du nicht mitmachen würdest! Du weißt schon, dieses „Usagi hat Gedächtnisverlust, also lasst uns alle so tun, als hätte sie sich zum Narren gemacht und Mamoru geküsst“, ha ha ha!“
 

Schweigen regierte wieder, während sie sich zur Vergeltung das letzte bisschen Schokolade in den Mund steckte und sich ihre Verärgerung allmählich wieder beruhigte.
 

Wenn sie hingeschaut hätte, hätte sie das liebevolle, wehmütige Lächeln auf Mamorus Gesicht gesehen, aber das tat sie nicht.
 

Schließlich flüsterte er: „Du hast mich geküsst.“
 

„Hab ich nicht!“
 

Die Grillen um sie herum fingen friedlich zu zirpen an.
 

„Okay.“, sagte er unverbindlich. „Aber du hast versucht, mein Geschirr zu spülen.“
 

„Das würde ich nicht.“
 

„Gut. Aber was ist mit meiner Jacke, die du in die Reinigung gebracht hast?“
 

„In deinen Träumen!“
 

„Wenn du das sagst. Oh, aber du hast mir auch Kekse gebacken.“
 

„Warum sollte ich all diese Sachen machen?“
 

Er lächelte neckend. „Vielleicht magst du mich?“
 

„Ich mag dich nicht.“
 

„Warum hast du mich dann geküsst?“
 

„Ich hab dich nicht geküsst!“
 

„Okay. Außer, ja, hast du doch.“
 

„Nein, hab ich nicht.“
 

„Hast du doch.“
 

„Hab ich nicht!“
 

„Hast du doch.“
 

„Ich habe dich niemals geküsst!“, schrie sie so laut sie konnte, sprang auf und brachte die zirpenden Insekten so effektiv zum Schweigen. „Ich habe dich niemals geküsst! Es ist nicht passiert! Ist es niemals!“
 

Mamoru sah sie durch seine niedergeschlagenen Wimpern an, der Hauch eines Lächelns lag immer noch auf seinen Lippen, und dann stand er nachdenklich neben ihr auf. Seine beeindruckende Größe und der Blick, den er ihr schenkte, ließen Usagi sich plötzlich ganz klein und ziemlich närrisch vorkommen.
 

Sie schluckte und trat einen kleinen Schritt zurück, aber dann legte Mamoru seinen Kopf etwas schief und ein paar Strähnen fielen über die stechenden Augen und sie konnte sich nicht bewegen.
 

„Das hab ich nicht.“, flüsterte sie und schüttelte den Kopf, während Mamoru näher kam. Dann waren seine Arme um ihre Taille geschlungen und sie fühlte sich schwindlig und verloren und verwirrt und nervös und aufgeregt. Ihre Hände trafen auf seine Brust um die Balance zu halten und sie leckte sich instinktiv über die Lippen. „Ich würde mich erinnern.“
 

„Okay.“, wisperte Mamoru zurück und sah sie konzentriert an, bevor er sich hinunter beugte und seine Lippen über ihre flattern ließ.
 

Sie schnappte nach Luft und schloss die Augen. Ich träume., dachte sie und ließ ihren Körper mit seinem verschmelzen, als er sie näher zog. Dann löste sich Mamorus sensibler Mund langsam von ihrem und Usagi fühlte wie ihre Hände über seine Schultern in seinen Nacken glitten und sich dort verschränkte, so, als ob sie ihn da halten wollte. Wenigstens eine ihrer Fragen war beantwortet: Sie küsste ihn gerne.
 

„Du hast außerdem gesagt, dass du mich liebst.“, flüsterte er und sein warmer Atem kitzelte ihre leicht geöffneten Lippen.
 

„Uh-uh.“, sagte sie und schüttelte den Kopf, hatte Angst, die Augen zu öffnen. „Das hab ich nie gesagt.“
 

„Ja, hast du.“ Er küsste zärtlich ihren Mundwinkel.
 

Sie wimmerte sanft bei der Berührung. „Nein, ich würde mich erinnern.“
 

„Okay.“
 

Wieder überbrückte er die Entfernung zwischen ihnen.
 

Dieses Mal war Usagi mehr darauf vorbereitet und erwiderte den Kuss so gut wie ihr ungeübter Mund konnte. Mamoru antwortete, indem er den Kuss vertiefte, drückte ihren Körper in seinen und teilte ihre Lippen mit seiner Zunge.
 

Stöhnend krallte Usagi ihre Fingernägel in den Stoff seines Hemds und erlaubte ihm, ihren Mund zu erkunden, benommen, schwach und zitternd. Und obwohl es sich anfühlte, als ob der Moment Stunden dauerte, konnte Usagi nicht anders als zu denken, dass er viel zu früh aufhörte.
 

Mit einem letzten, liebevollen Küsschen auf ihre Lippen, bewegte Mamoru seinen Kopf um eine Haaresbreite von ihr weg.
 

„Sag mir, dass du mich liebst.“
 

„Ich liebe dich.“, sagte sie, die Worte entkamen ihr, als hätte sie keine Kontrolle über sie.
 

Usagi schnappte nach Luft, ihre Augen flogen auf und ihre Hand legte sich über den Mund, der sie betrogen hatte.
 

„Du hast mich reingelegt!“, schrie sie.
 

Mamoru gluckste, konnte sein erfreutes Grinsen nicht verstecken und zog sie wieder zu sich. „Ich weiß. Jetzt kannst du es nicht mehr leugnen.“
 

Ihre blauen, von Angst erfüllten Augen schauten in seine.
 

„Es ist okay.“, sagte er, lachte wieder leicht und küsste sanft den Handrücken der Hand, die immer noch über ihrem Mund lag. „Ich liebe dich auch.“
 

Nervös nahm sie ihre Hand weg. „Tust du?“
 

„Ja.“ Er küsste ihre Stirn und erkannte, dass es sie zu küssen aufhören viel schwieriger war, als er gedacht hatte.
 

„Wirklich?“
 

„Wirklich.“ Der Pfad seiner Küsse führte über ihre Schläfe zu ihrer Wange.
 

„Oh.“ Plötzlich erstrahlte Usagis Gesicht von einem Lächeln. „Oh! Nun… aber… nun, okay!“
 

Sie vergrub ihre Finger in seinem Haar und küsste ihn so leidenschaftlich, wie sie konnte.
 

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Fast eine Stunde später öffnete Minako ihre Wohnungstür und fand Mamoru auf ihrer Schwelle, der wie ein Idiot grinste und neben einer Tafel Schokolade eine kichernde Usagi bei sich hatte. Die anderen drei Mädchen erschienen bei dem Aufruhr bald im Flur, eine Mischung aus Stolz und Überraschung stand auf ihren Gesichtern geschrieben.
 

„Ich glaube, das gehört euch.“, gluckste Mamoru.
 

Lachend schüttelte Minako den Kopf. „Nein, du kannst sie behalten.“, sagte sie und schloss die Tür vor seiner Nase.
 

Und genau das tat Mamoru auch.
 


 

ENDE



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Kommentare zu diesem Kapitel (25)
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Von:  Yoshy03
2009-07-13T21:41:12+00:00 13.07.2009 23:41
Ne schöne FF^^
ich bin ehrlich überrascht, das es doch recht wenige MamuxBunny FF gibt eher Bunny x Seyja (Pfui -kann den typ einfach net ab)
und freu mich doch tierisch das die FF so schön is vorallem die Idee fiond ich i-wie niedlich^^
schreib mir doch ne ENS wenn du mal wieder ne schöne MamuXBunny übersetzt^^
vll einmal eine wo mamu ziemlich in pridulie kommt^^
Von: abgemeldet
2008-01-14T15:39:55+00:00 14.01.2008 16:39
DAs ende war echt toll!!!! bin begeistert!!!
Von:  sunshinekate1987
2007-09-04T20:11:29+00:00 04.09.2007 22:11
so toll, hab alle auf einmal gelesen und bin so begeistert. Tolles ende.
tolle übersetzung und super schreibstil
Von: abgemeldet
2007-08-01T12:20:46+00:00 01.08.2007 14:20
Ein wundervolles Ende, man möche allerdings gar nicht mehr auffhören zu lesen! Es war so spannend und romantisch, dass ich Abends im Bett gelegen habe und mir überlegt habe, wie es wohl weiter gehen könnte. ( Auch wenn ich Dir erst heute dieses Kommi schreibe, ich weiß das noch, als wäre es gestern gewesen )
Wirklich gut gemacht, schreib weiter...ich glaube ich bin nicht die Einzige, die sich neue GEschichten von Dir erhofft. ;-)
Lg
Steppi

Von: abgemeldet
2007-03-01T21:46:55+00:00 01.03.2007 22:46
Hey,genial:)))Das Ende ist auch supi^^Na endlich hat sie nachgegeben, dieser Sturkopf*hehe*Einfach total cool die Story*wunderschön*

lg,Anneli
Von: abgemeldet
2007-02-27T20:49:24+00:00 27.02.2007 21:49
apropos andere storys....wer gerne weitere storys von alicia blade lesen will...kann sich gerne bei mir melden...ich kenne eine gute seite wo fancifs von ihr hochgeladen sind...die sind seeehr schön^^..ich denke dass diese acuh was zum übersetzten sind(wer lust hat....und mit erlaubnis von alicia^^)..bye...
Von:  Bunny_T
2007-02-27T14:26:11+00:00 27.02.2007 15:26
Oooh, wie schön. Ich bin ja hier richtig dahingeschmolzen;)Und der Schluss mit dem, du kannst sie behalten ist auch schön.

Endlich hat sie es eingesehen und er hat auch endlich mal die Wahrheit gesagt. Sehr schön. Ach ja, so muss eine Geschichte aufhören;) Du hast das so gut geschrieben. Da kann man genau mitfühlen wie man sich damals bei seinem ersten Kuss gefühlt hat. Schön. Also, ich freu mich schon auf deine nächste Story;)
Kannst ja mal ne ens rüberschicken wenns soweit ist;)

Liebe Grüße
Bunny_T
Von: abgemeldet
2007-02-26T19:22:16+00:00 26.02.2007 20:22
hi!!!
die story ist wirklich schön,...da ich aber nicht abwarten konntew wie sie endet hade ich die original story von alicia blade(auf englisch) gelesen....due hast das echt super gemacht mit dem übersetzen...hab auch alles genau so verstanden, wie du es geschrieben hast^^

bye
Von:  wolfgangjulia
2007-02-26T14:15:52+00:00 26.02.2007 15:15
hui, super das ist doch mal ein ende aber woher nimmt maoru auf einmal so den mut?

lg juli

danke für diese tolle fic und danke das du es uns ermöglicht hast sie zu lesen.
Von: abgemeldet
2007-02-26T10:50:52+00:00 26.02.2007 11:50
So ein schönes Ende, voll romantisch!!!
*dahinschmelz*
Ich weiß gar nicht was ich noch dazu schreiben soll!!!
Freu mich schon auf deine nächsten Story's!!!

LG Fantaghiró


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