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Der Schatz der Verdammten

Pirates Of The Caribbean - The Damned Treasure
von

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Norrington zieht gleich

Das leicht windschiefe Häuschen am Strand lag ruhig in der mittäglichen Hitze, gesäumt von schattenspendenden Palmen und durchzogen von einer sanften Meeresbrise.

Im Haus selbst war es deutlich kühler, Jack war inzwischen aufgestanden und sah in der Küche – auf einem Stuhl fläzend und die Füße auf dem Tisch abgelegt – seiner Gastgeberin etwas amüsiert beim Kochen zu. Sie bereitete einen frischen Salat zu, sowie eine kalte Melonensuppe.
 

"Ich hoffe ich störe dich nicht, Liebes." meinte der Pirat, als sie sich an ihm vorbeizwängte um eine Schüssel aus dem Schrank hinter der Sitzecke zu holen. "So wenig wie ein lahmes Pferd in der Kirche." gab sie schnippisch zurück. Er feixte, "Ich kenne mich mit Kirchen zwar nicht aus..."

"Das kann ich mir gut vorstellen. Im Gegensatz zu einem Pferd wärst du da wirklich fehl am Platz." sie grinste ihn an, bevor sie sich wieder dem Salat widmete. Jack hob empört beide Zeigefinger und holte Luft, um etwas zu erwidern, ließ es dann aber doch bleiben – ihm war aufgefallen, dass sie wahrscheinlich Recht hatte.
 

Sie warf einen ungeduldigen Blick durch die offene Verandatür nach draußen und seufzte "Wo bleibt er nur...?"

"Also Schätzchen, du musst mir jetzt schon mal verraten, wer mich da gestern aus dem Meer gefischt hat und mich so unverschämt mit einem Pferd vergleicht." warf Jack dazwischen und nahm sich einen Apfel aus der Obstschale auf dem Holztisch. Sie blitzte ihn an. "Der großartige Jack Sparrow interessiert sich also tatsächlich für seine Retter?" stichelte sie, stellte ihm einen Teller Suppe vor die Nase und ließ sich selbst auf einem der Stühle nieder.
 

Der Pirat sah sie nur mit einem entwaffnenden Lächeln an. Sie hielt seinem Blick stand "Ehrlich gesagt hatte ich eigentlich damit gerechnet, dass du verschwindest, sobald du wieder gerade stehen kannst."

"Siehst du, du wirst noch lernen, dass Captain Jack Sparrow unberechenbar ist. Klar soweit?" sagte er mit besonderer Betonung auf das Wort 'Captain', ohne das Lächeln zu verlieren. "Außerdem kann ich schon seit langem nicht mehr gerade stehen."
 

Sein Gegenüber schaute ihm einige Momente fragend in die Augen, musste dann aber lachen. "Es stimmt schon, was über dich erzählt wird. Ich bin Cattleen Dawson, aber nenn mich einfach Catt." sie streckte ihm kumpelhaft die Hand hin. Er nahm sie, hauchte einen Kuss auf den Handrücken und wisperte mit einem etwas überheblichen Ton "Captain Jack Sparrow."

"Iss etwas. Schmeckt nicht so schlimm, wie es vielleicht aussieht." forderte Catt ihn auf und erhob sich dann, um noch einen Blick auf die Veranda zu werfen. Dabei konnte der Pirat seine Gastgeberin etwas genauer betrachten:
 

Sie trug einen weiten, zerschlissenen Rock in blau, dessen Stoff so dünn war, dass man beinahe hindurchsehen konnte und der ihr bis zu den nackten Fesseln reichte und zudem ein weißes, ärmelloses Mieder. An Geschmeide trug sie wenig, bis auf ein dünnes, schwarzes Lederband um den linken Fußknöchel. Daneben auffälligen Armschmuck, bestehend aus unzähligen, schwarz-türkisen Perlenkettchen am linken Handgelenk, und einem schwarzen Lederband sowie einem silbernen Kettchen - das mit klimpernden Silbermünzen und bunten Perlen bestückt war - am rechten Arm. Außerdem schmückte jeweils ein silberner Ring ihren linken Zeigefinger, den rechten Daumen und den rechten Ringfinger. Schuhe trug sie keine.
 

Plötzlich stürzte Catt auf die Veranda hinaus, Jack vernahm einen kurzen aber heftigen Wortwechsel und schlürfte nebenbei die Melonensuppe.

Kurz darauf kam ein recht lädierter Greg, Catts jüngerer Bruder – soviel hatte Jack inzwischen herausgefunden – hereingetrottet, seine Schwester im Schlepptau. "Was hast du dir dabei gedacht? Wenn die dich erwischt hätten, dürfte ich jetzt wahrscheinlich deine Reste von irgendeinem Kiel kratzen." sie hatte Greg beim Ohr gepackt und bugsierte ihn unsanft in eines der anderen Zimmer.
 

Jack sah sie mit einem nichtssagenden Gesichtsausdruck an. Catt schüttelte nur den Kopf und setzte sich wieder neben ihn.
 

~~~
 

"Besetzt die Kanonen, klar bei Schießeisen und Enterhaken!" Anamaria brüllte verschiedene Anweisungen über das Deck, auf dem es vor Piraten nur so wuselte. Auch Will und Elizabeth griffen zu den Waffen, das Schiff, dass sie verfolgte hatte aufgeholt und nun war auch klar, um welches Schiff es sich handelte.

"Dieser dämliche Norrington legt es anscheinend wirklich darauf an!" meinte Gibbs grimmig, als er sich mit Säbel und Pistole ausrüstete. Liz sah ihn ein bisschen verständnislos an, wahrscheinlich ob der Bezeichnung dämlich für einen Ranghohen der Marine, besann sich dann aber schnell wieder und griff ihrerseits zu einer Feuerwaffe. "Kannst du damit überhaupt umgehen?" fragte Will eher spöttisch als besorgt.
 

Sie funkelte ihn gefährlich an. "Kannst du kochen?"

"Nein, aber was hat das damit..." wollte Will leicht verwirrt entgegnen, doch seine Verlobte schnitt ihm das Wort ab "Siehst du, und ich werde dich trotzdem heiraten!" Damit ließ sie ihn perplex stehen und eilte zum Heck, wo auch Anamaria stand.

"Das wird verdammt eng, ihre Kanonen reichen mindestens doppelt so weit als unsere. Gleich sind sie auf Schusshöhe." meinte die Steuerfrau, den Blick auf die nahe Unity II gerichtet. "Das heißt sie können uns treffen, aber wir sie nicht?" Anamaria sah die Tochter des Governors an und nickte langsam. Liz Augen weiteten sich. "Was können wir tun?"
 

"Nichts, das ist es ja gerade. Flüchten können wir nicht mehr, aber für die Kanonen müssten wir noch näher ran." Elizabeth überlegte einen Moment, dann schien ihr ein Geistesblitz durch den Kopf zu fahren. "Na also. Dann steuern wir noch näher ran!"

"Wie bitte?" Anamaria schaute sie entgeistert an. "Wenn wir jetzt beide Anker abfieren und die Segel einholen, verringert sich unser Tempo rapide. Damit rechnen die nie und ruck zuck sind wir nahe genug für die Kanonen." erklärte Liz aufgeregt. "Ehe die überhaupt merken, was los ist und ihre eigenen klarmachen können..." murmelte Anamaria, Liz' Gedanken fortsetzend.
 

Dann grinste sie. "Das würde Jack gefallen!" sie wandte sich um und schrie "Segel einholen! Anker fallen lassen!"

Zuerst hielten alle nur verdutzt inne, auf ein "Na los, sonst lass euch kielholen, ihr lahmes Pack!" ihrer Steuerfrau hin, machten sie sich aber schnell ans Werk. Anamaria sah wieder nach vorn und sagte, an die Unity II gerichtet "Na was sagt Ihr jetzt, Commodore?" Dann klopfte sie Elizabeth hart auf die Schulter "Du kommst auf Ideen."

"Anker beidseits abgefiert, Segel eingeholt, Ma'am!" rief Gibbs. Anamaria schaute dem schnell näherkommenden Schiff entgegen und sah die Mannschaft darauf wie in einem zerstörten Ameisenhaufen hektisch herumwuseln, was ihr wiederum ein Lächeln auf die Lippen spielte, angesichts ihres bis hier tadellos funktionierenden Plans.
 

~~~
 

Catt sah den Piraten, der ihr gegenüber saß, nachdenklich an, während dieser – den Salat völlig verschmähend – sich über die dünnflüssige Melonensuppe hermachte. Sie wusste zwar nicht, was es war, aber irgendetwas haftete diesem komischen Kauz an, was ihn auf eine merkwürdige Art unwiderstehlich machte.

Dennoch misstraute sie dem Piratencaptain, wie sie es allen Fremden tat. Schließlich war er ein Freibeuter, ein Gesetzesloser und solchen Menschen konnte man nicht trauen. Und doch gebot ihre gute Erziehung eine gewisse Gastfreundschaft.
 

Greg schlich sich auf Zehenspitzen durch den Flur. Jack hob leicht den Kopf, als er die Bewegung realisierte. Der Junge sah ihm einen Moment lang erschrocken in die Augen, dann legte er einen Finger auf die Lippen und huschte so leise es ging über die Türschwelle in die Küche.

Seine Schwester hatte von alldem scheinbar nichts mitbekommen. Jack schmunzelte amüsiert und wandte sich wieder seiner Suppe zu, um Catts Aufmerksamkeit nicht auf ihren Bruder zu lenken. Greg stahl sich gerade hinter ihrem Rücken an ihr vorbei und war schon fast bei der Eingangstür, als Catts Hand nach hinten schnellte und seinen Arm zu fassen kriegte.
 

"Hast wohl gedacht, du kannst mich austricksen, hm?" raunte sie, ohne ihn anzuschauen. Greg schnitt eine bedauernde Grimasse. "Ab in dein Zimmer." befahl sie, als ihr Bruder missmutig davon getrottet war, sah Jack sie an. "Du bist ziemlich streng. Was hat er denn gemacht?"

"Sich in Tortuga mit einer Piratenbande angelegt. Allerdings verstehe ich nicht, warum die so aufgebracht waren." Catt kratzte sich am Kopf. Jacks Blick hatte etwas Fragendes. "Er hat ihnen anscheinend nur gesagt, dass du bei uns bist. Daraufhin hat der Captain wohl gemeint, er habe dich erschossen und dass du tot seiest."

Der Pirat sah sie verdutzt an. "So?"



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2006-07-31T14:54:04+00:00 31.07.2006 16:54
So, jetzt hast du immerhin schon 4 Kommis^^
Zwar von der ein und selben Person, aber trotzdem ..
Auch das vierte Kappi war wieder Klasse, nur nebenbei..
es heißt nicht Governor, sondern Gouverneur.
Hoffe du schreibst bald weiter!
Schickst du mir eine ENS wenns weiter geht?! Wär echt lieb -
deine Menteni^^


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