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Festhalten

if all wishes could come true
von

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Part 86 - No one ever said....

Part 86 – No one ever said....
 

Come up to meet you, tell you I'm sorry

You don't know how lovely you are
 

I had to find you

Tell you I need you

Tell you I set you apart
 

Tell me your secrets

And ask me your questions

Oh let's go back to the start
 

Running in circles

Coming in tales

Heads are a science apart
 

Nobody said it was easy

It's such a shame for us to part

Nobody said it was easy

No one ever said it would be this hard
 

Oh take me back to the start
 

I was just guessing

At numbers and figures

Pulling your puzzles apart
 

Questions of science

Science and progress

Do not speak as loud as my heart
 

Tell me you love me

Come back and haunt me

Oh and I rush to the start
 

Running in circles

Chasing tails

And coming back as we are
 

Nobody said it was easy

Oh it's such a shame for us to part

Nobody said it was easy

No one ever said it would be so hard
 

I'm going back to the start
 

----------------- Coldplay – The Scientist-------------------
 

Anmerkung: Lufthol: Okay, wir haben uns dagegen entschieden der ganzen FF das Label "angst" und "darkfic" zu geben, aber für die folgenden Kapitel wäre das wohl angebracht. Wir sind halt wie CLAMP XD Erst Friede, Freude, Eierkuchen, dann kommt der Hammer. Tut uns Leid. oo Echt T _______T <--- dieses Zeichen ist das meist gebrauchte in unserem RPG...
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Die Stimme des Mädchens brachte ihn zurück in die Realität. Auch wenn hier alles starb, es gab noch eine Person, die Fye beschützen musste. Wie damals. Damals starben auch alle, so unbedeutend wie irgendwelche Fliegen: seine Mutter, sein Vater, seine Geschwister, die Nachbarn, seine Freunde, die unzähligen Haustiere. Nur Keira lebte noch. Dem Tod war alles einerlei. Aber ihm selbst durfte nicht alles einerlei sein!
 

Endlich wieder Gewalt über seinen Körper besitzend, lief der Magier aus Ceres zu Sakura und riss sie vom Boden hoch. Der Junge sah sie beide unbeeindruckt an. Fye wollte zu Kurogane, Kuroane starb, "Shaolan" war tot. Alles schien ihn überrennen, alles wollte ihn lähmen.
 

Die Feder in der Hand es Jungens war so schwarz wie Pech geworden. Ein Dimensionstor tat sich hinter ihm auf, silber schimmernd... er kannte dieses Schimmern, dachte er matt, die silbernen Augen in der Luft.. er hatte sie vergessen, verdrängt. Es verwunderte ihn schon gar nicht mehr, dass auch die Zerstörung seines Dorfes durch die fremden Soldaten mit den Dimensionen und damit mit diesem gottverdammten Schicksal zu tun hatte. Es wunderte ihn nicht. Es wunderte ihn wirklich nicht. Das Schicksal existierte nur, um sie alle wahnsinnig zu machen. Das war alles. Sein ganzer Daseinszweck.
 

Er wusste welche Feder das war, er spürte es ganz deutlich, weil es das einzige im Raum war, was noch irgendwie "Shaolan" war. Die Erinnerungen der Prinzessin, die sie nie wieder bekam.. Hart schlug Fye zu, gegen diese Hülle aus Fleisch, die kein Herz mehr besaß, nur erfüllt von diesem harten, bitteren Schicksal, dem sie so lange davongelaufen waren. Wut, unglaubliche Wut - "Shaolan" zuckte nicht einmal.
 

Plötzlich wurde es still um ihn herum. Der Junge hatte ein ganz sanftes, scheues Lächeln, als er die Feder ansah. Genau so wie der Shaolan, den er kannte, obwohl seine Wange rot von seinem Schlag war und noch viel röter von Blut.
 

Fye war so schlecht. Etwas fiel klirrend zu Boden.
 

Sein Herzschlag wurde immer langsamer. Kurogane starb. Das spürte er, weil er der Raserei so nahe war und sich dennoch nicht bewegen konnte. Er musste zu ihm. Jetzt.
 

'Du fühlst dich hilflos oder', kam Fye auf einmal Ashuras Stimme aus der Vergangenheit n den Kopf, 'ich sorge dafür, dass du nie wieder hilflos sein musst. Ich mache dich zu so einem mächtigen Mann, dass du nie wieder hilflos sein musst'
 

Nie wieder? Er fühlte sich ständig hilflos..
 

'Ich mache dich zu einem mächtigen Magier..'
 

Fye schloss die Augen.
 

Er spürte die so lang nicht mehr gespürte Hitze seiner Magie durch seinen Körper fließen. Jeder müde Muskel war unter Feuer, sein Gesicht, die stummen Tränen darauf, die nicht flossen, sein Kopf, seine Brust, bis zu den Füßen stand er in diesem unsichtbaren Feuer. Auch wenn hier nur Tod war, er hatte nicht vor ihn noch einmal zu akzeptieren. Nicht das was er liebte. All die Opfer, all die Berge aus Leichen hatten ihn stärker machen sollen.
 

Er . War. Kein. Kind. Mehr.
 

Das Dimensionstor flackerte silbern vor ihm auf, doch bevor Shaolan mit der Feder hindurchgehen konnte, schloss es Fye mit einer Kraftanstrengung. Magie war so stark wie sein Wille und seine Emotionen. Und er hatte noch nie etwas intensiver gespürt als diese unsagbare Wut auf das Schicksal und die Trauer und Liebe für diese Menschen. Shaolans Köper sackte zu Boden, leer wie er war - und nun abgeschnitten, von welcher Magie auch immer ihn beherrscht hatte, selbst abgeschnitten von der Magie seines Herzens. Auf das Mädchen hatte Fye längst einen Schlafzauber gelegt. Er hatte es selbst nicht gemerkt, aber er hatte ihre Schreie nicht mit anhören können.
 

Mit langsamen Schritten ging der Magier barfuß durch die Blutlache. Hin zu den Körpern, die dort lagen. Sein Körper bewegte sich fast so automatisch wie Shaolans zuvor, als er Kurogane von seiner Prinzessin löste, sie lebten noch, auch wenn sie viel Blut verloren hatten.
 

Vorsichtig, als hätte er eines seiner Geschwister auf dem Arm, nahm er Kurogane hoch und bettete ihn in seinem Schoß. So hatte das auch immer sein Vater mit seiner Mutter gemacht und ihr dann was vorgelesen. Eine wunderschöne Erinnerung, auch wenn sie unter all dem Rot zu ertrinken drohte. Er war froh nicht zu weinen, denn sonst hätte er nicht in Kuroganes Augen sehen können.
 

"Kuro-wanko.. keine Angst, es tut bald nicht mehr weh..."
 

Mit zitternden Händen durchfuhr er die Blutlache bis seine Hände rot waren. Rot wie alles hier. Die Welt bestand nur noch aus rot. Früher bestand sie nur aus weiß wie Schnee, dann aus rotem Schnee und nun war alles nur noch Blut mit Schwärze. Wann würde es endlich nur Schwärze sein?
 

Zittrig begann er Zeichen auf Kuroganes Stirn und Brust zu malen. Seine Hände glühten vor blauem Feuer, er dachte sein Herz bricht.
 

Irgendwas wurde hell in dieser bleiernen Dunkelheit und irgendetwas brannte auf seiner Stirn.. nicht auf seinem Oberkörper, wo immer noch Blut raussickerte. Nein, es brannte auf seiner Stirn und in seinen Ohren.
 

Er wusste nicht, wo er war.. wusste nicht einmal mehr, wer er war..
 

Aa.. stimmte ja... er war ein Ninja..und lebte in Japan... aber warum drehte sich alles so seltsam?
 

Wieso drehte sich alles? Aber nicht schwindelerregend? Irgendwer führte ihn..was war das? Tanzte er etwa? So ein Schwachsinn, er war ein Ninja, Ninjas tanzten nicht.!
 

Irgendwas roch komisch... wo kam dieser Geruch her? Er kannte ihn nicht, er war absolut fremd.. es roch verbrannt und dann klirrte es ohrenbetäubend laut... was machte er da? Kochte er etwa? So ein Schwachsinn, er war ein Ninja, Ninjas kochten nicht.
 

Irgendwas war warm..warm um ihn herum.. und vertraut... irgendwer war da.. irgendwas war da.. sein Herz war ganz warm, voller Glück, voller Leid, voller Sehnsucht, voller Angst, voller Leben. Voll von einer Person.. was sollte das? Liebte er etwa...nein, so ein Schwachsinn... er war ein Ninja, Ninjas liebten niemanden!
 

Etwas heißes lief ihm übers Gesicht.. er hatte eigentlich keine Kraft, aber irgendetwas ließ Kurogane die Augen öffnen und er blickte in blaue... der Magier... jetzt erinnerte er sich auch wieder.. was war passiert? Und was redete er da?
 

Kurogane spürte, wie ihm irgendwas auf die Stirn gemalt wurde..
 

Sein Arm bewegte sich wie von alleine und hielt die Hand davon ab weiterzumachen, indem seine eigene den anderen, viel dünneren Arm umfasste.. Kurogane kannte dieses Ritual.. er wollte Magie benutzen.. aber er durfte hier keine Magie benutzen..der Raum war nicht geschützt, nicht so wie der Raum bei der Hexe.. „Nicht...", er wusste nicht einmal, ob er es gesagt oder nur gedacht hatte, er wunderte sich, dass er überhaupt noch in der Lage war Worte zu denken, zu sagen..

vielleicht träumte er ja auch einfach nur... er war so unwahrscheinlich müde..
 

Der Magier hätte nicht gedacht dass in diesen blutroten Augen noch Erkennen lag. Bis er ein leises "Nicht" die blutigen Lippen verlassen hörte, nur ein Hauch, aber in diesem totenstillen Raum hätte er sogar Gedanken gehört. Fast wären Fye wieder die Tränen hochgekommen, aber er wollte nicht, dass das letzte was Kurogane sah, seine Tränen waren. Er hatte doch versprochen nicht mehr zu weinen und dieses Versprechen schon einmal gebrochen.
 

"Lass los, du Idiot..", flüsterte Fye und ein Lächeln legte sich ungewollt auf seine Lippen, er wollte nicht weinen, "vertrau mir."
 

Die viel zu schwache Hand wegnehmend, noch ein letztes Mal diese Warme Hand, diese Narbe, seine Familie festhaltend, ließ sie los, sie platschte auf den Boden wie ein toter Fisch. Er musste weiter machen, er .... Fye durfte diese Person nicht sterben lassen. Jeden, nur sie nicht. Nur nicht seine Familie.. Er zeichnete weiter, hektisch, murmelte Worte, von denen er hoffte dass es in seinem Wahn die richtigen waren. Sein Herz zitterte vor Angst, aber sein Wille, sein verdammter WUNSCH war stärker. Wenn es nur auf die Intensität der Wünsche ankäme, müsste sich jetzt die Welt verändern. Doch der Mann in seinen Armen starb immer noch.
 

"Eile zurück", flüsterte er, "eile zurück in deine zerbrochen Schale. Eile zurück und fülle mit Leben, sei der Leim der die Scherben hält, sei die Hand, die sie zusammenfügt. Was immer zusammen gehört und nicht getrennt werden darf, füge es zusammen und werde ein Teil von ihm. Beschütze ihn und lass ihn leben. Füge zusammen was zerbrochen ist...oh bitte.. "
 

Seine Hand wurde fahriger, die Zeichen zittrig, aber dennoch akkurat.
 

"Füge zusammen... füge..", der Zaubernde bekam Schluckauf und im nächsten Moment explodierte Licht in dem Raum. Blaues Licht, Tausende Sterne, das ganze Universum krachte über seinem Kopf zusammen. Doch als die Sterne alle ausgebrannt waren, war die Farbe aus der Welt verschwunden. Kein Blut mehr auf dem Boden, kein silbernes Flackern. Die Fackeln waren aus.
 

Die orange, rote Morgensonne hielt vor der Schwelle zum Tempel Einhalt, als hätte sie aus Versehen etwas Verbotenes berührt. Fye sehnte sich so nach dieser Sonne. Die einzige Farbe waren blutrote Augen, die sich langsam schlossen. Menschliche, lebendige Augen. Kurogane war weder ein Vampir, noch an der Grenze zum Tode.
 

"Ich liebe dich, Kurogane... "
 

Von all dem bekam Kurogane nichts mehr mit.. seine Augen waren so schwer gewesen, sein Körper so schwach..er wollte was sagen, irgendetwas tun, was den Magier davon abhielt irgendwelche Dummheiten zu tun.. Magie zu benutzen... doch er konnte ihn nicht aufhalten, sein Körper erlaubte es ihm nicht. Diese Schwere lag weiterhin auf ihm, doch irgendwann verschwand das Gefühl von Flüssigkeit auf seinem Körper, der Geschmack von Blut aus seinem Mund, sein Atem war nicht mehr flach sondern regelmäßig, so regelmäßig, wie er für einen Schlafenden sein sollte.
 


 

„Fye.." musste die Stimme eines Mädchens in den Ohren des Magiers klingen.
 

,,Fye." wiederholte sich die Stimme.. „Ashura.. ich glaube, er ist aufgewacht."
 


 

Noch einmal presste Fye Kuroganes Körper an sich. Noch einmal erlaubte er sich einen Kuss, er hoffte Ashura würde es nicht bemerken. Noch einmal prägte er sich das Gesicht ein. Dann stand er auf. Ging zu Sakura, strich ihr sanft über das Haar. So viel Zeit hatten sie gehabt, so viel hatten sie sich gesagt, und nun, wo er gehen musste, brauchte dieses Kind mehr Trost als er jemals geben könnte. Alle schliefen. Vielleicht war das besser so. Am liebsten hätte er sein Herz einfach zu Kurogane gelegt. Aber er hatte nicht viel Zeit.
 

Er nahm das zu Boden gefallene Herz des Jungen an sich. Nur eine mit Magie gefüllte Kugel, ein Tao-Zeichen :Schwarz mit einem weißen Punkt, weiß mit einem Schwarzen Punkt. Nichts war perfekt. Dann nahm Fye den Junge auf die Schulter. Ihn würde er mitnehmen. Eine leere Hülle, aber hier würde er nur Berserker spielen, sobald er aufwachte. Er dufte keine Magie hinterlassen, deswegen nahm er einfach einer der Sutrenblätter und schrieb mit seinem eigenem Blut.
 

Dann lief er noch einmal durch den dunklen Palast. In "seinem"Zimmer angekommen, griff er sich den auf dem Boden neben seinem Futon liegenden Anhänger und - die Zeit wurde knapp - öffnete mit letzter Kraft das Tor in die nächste Dimension.
 

Fye sah nicht einmal, was dort war, er sank einfach zusammen und drückte Shaolan an sich. Wartete bis das Licht sie vollkommen in sich aufgenommen haben würde und fern, weit weg von hier, brachte.
 

~~~~~~~
 

Laut klirrend fielen die Glasscherben, als das Weinglas zersprang, nachdem es mit dem Bildschirm kollidierte war.
 

Verdammt... seine ganzen Pläne waren zunichte gemacht.. dieser dreckige Magier, der ihm eigentlich eine Hilfe sein sollten, hatte alles kaputt gemacht, denn er hatte den Jungen an sich gebracht. Der Ninja, den er tot sehen wollte, lebte noch und auch die japanische Prinzessin lebte.. damit war der Bannkreis, den sie so über Nihon spannte, zu stark..
 

FWR war wütend... wirklich wütend.. wie konnte dieser dreckige Magier nur all seine Pläne zerstören?! Und das als seine erste Schachfigur..
 

~~~~~~
 

Kurogane lief so schnell ihn seine verdammten Beine trugen nachdem er aufgewacht war. Urplötzlich rasten die Ereignisse der letzten Stunden nur so durch sein Gehirn und er war hellwach. Er spürte die Aura, die Magie, des Magiers in naher Ferne. Er musste sich beeilen.
 

„Fye!" mit einem Ruck hatte der Ninja die Schiebetür zu seinem Zimmer aufgerissen und seine Befürchtung bestätigte sich, als ein Schwall an Magie den Blonden und den Jungen schon ummantelte.
 

Verdammt! Ihm wurde schwarz vor Augen und seine Beine gaben nach, bevor er auch nur einen Schritt in dieses Zimmer machen und den Magier aus dem Dimensionstor reißen konnte! Kurogane biss die Zähne zusammen und hielt sich auf die wie Feuer brennende Stelle auf seiner rechten Seite.. zwar hatte der Blonde Magie angewendet, um sie alle zu retten, aber die Wunde konnte er nicht ganz verschließen, auch war Kuroganes Körper von dem Kraftaufwand, den er trotz Magie noch selbst benötigte, zu geschwächt.
 

Versuchend sich noch irgendwie an dem Türrahmen festzuhalten, sackte der Krieger zusammen...er musste sich zusammenreißen, wenn er jetzt nichts unternahm, verschwand der Magier!.. aber sein verdammter Körper machte ihm einen Strich durch die Rechnung.. Obwohl er in diesem Moment schwach war..spürte er, dass er längst seine frühere Stärke zurück hatte, dass er kein Vampir mehr war sondern wieder ein Mensch.
 

„Wo willst du hin? Verdammt, Fye! Bleib hier!"
 

Das Licht schloss ihn und Shaolan fast vollständig ein und ein paar Stellen seines Körpers hatten sich schon aufgelöst, waren hineingeflossen in die nächste Dimension, welche auch immer das sein sollte, als der Magier Kuroganes Stimme hörte. Bis ins Mark erschrak er, obwohl er es nicht äußern konnte, er war gerade viel zu müde... müde im Körper, zum müde im Kopf, zu zittrig im Herzen, um im ersten Moment etwas zu tun. Warum war Kurogane hier? Wie hatte er es so schnell geschafft, vor Erschöpfung hätte er noch tagelang schlafen müssen...
 

"Kuro-pon...", flüsterte Fye heiser und versuchte aufzustehen. Doch was tat er da?Er hatte nicht die Kraft noch einmal ein Dimensionstor zu öffnen, er musste durch dieses hindurch.. Die letzten Sekunden... was sagte man in den letzten Sekunden, die man sich sah? Seine Brust schmerzte, er konnte nicht atmen, er spürte immer noch ihr gemeinsames Blut, aber die Magie war so schwach, dass sie kaum jemand anderes spüren konnte, der fremde Herzschlag war so schwach, dass er dachte sein eigenes Herz wäre ihm abhanden gekommen. "Kurogane..."
 

„Bleib hier...verdammt..." wiederholte der Krieger etwas leiser, denn hatte er keine Kraft mehr gehabt, diese Worte laut auszusprechen. Sein Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen, auch er begriff, dass es die letzten Sekunden sein würden, die er den Anderen noch zu Gesicht bekam. In diesem Moment wünschte sich Kurogane so sehr die Zeit anzuhalten, die Zeit rückgängig zu machen. Sie hatten gekämpft.. so viel gekämpft... und letztendlich doch verloren..
 

„Geh nicht... zurück zu ihm...", flüsterte er leise, eher zu sich selbst und er hatte Mühe diese verdammten Tränen zurück zu halten, die sich wieder ihren Weg nach außen bahnen wollten. Es war alles umsonst gewesen.. Kurogane konnte wieder jemanden nicht beschützen...

Der Magier floh, weil sein König aufgewacht war, da war er sich sicher. Und er selbst konnte sein Versprechen nicht mehr halten, ihn vor diesem König zu beschützen. Jetzt gab es keine Zukunft mehr für sie....
 

Fyes Augen wurden geblendet von dem gleißenden Licht, blau und hell wabberte es um ihn herum und er musste sich bemühen den Dimensionszauber aufrecht zu halten, denn er WOLLTE nicht gehen. Doch dann verschwand auch der Raum und letztendlich auch die zusammengesunkene Gestalt an der Tür.
 

Dann wurde es eiskalt und er brach zusammen. Er wusste nicht wo er war, es war ihm auch egal. Das Dimensionstor schloss sich und das letzte bisschen seiner Magie um ihn herum versiegte wie der ausgelaufene Sand einer zerbrochenen Sanduhr...
 

~~~~~~~~
 


 

Der Krieger wusste nicht, wie lange er dort saß, nachdem sich die beiden Personen schon längst aufgelöst hatten und nichts mehr in diesem Raum, außer die zerknüllten Papiere, an den Magier erinnerten.
 

Und auf einmal brach alles über den Ninja ein, alles um und in ihm zusammen.
 

Die Ereignisse der letzten Tage, Stunden, Minuten. Das realisierend, was er verloren hatte. Das Blut, die dumpfen Schreie, der leblose Körper seiner Prinzessin, die kalten Augen des Jungen.
 

Kurogane war so übel, sein Magen rebellierte und diese verdammten Tränen liefen und liefen.
 

Er wollte dem Magier doch verzeihen...er wollte versuchen alles wieder aufzubauen... er hätte alles in Kauf genommen, nicht von ihm getrennt gewesen zu sein... und jetzt war er hier alleine. Jetzt war er von dem Blonden getrennt... wusste nicht in welcher Dimension er sich befand, ob er darauf wartete von Ashura gefunden und getötet zu werden.. wusste im Grunde gar nichts.. nur, dass er ihn nie wieder sehen würde..
 

Sein sowieso schon schwacher Körper verkrampfte sich unter dieser Erkenntnis immer mehr, eine Hand vor den Mund gepresst, da ihm so verdammt schlecht war, brach der Krieger völlig zusammen. Weinte einfach nur. Weinte sich diesen verdammten Schmerz von der Seele, in der Hoffnung, dadurch würde es besser werden, dadurch würde er endlich wieder Luft bekommen... aber in diesem Moment war er sich nicht sicher, ob jemals wieder etwas gut werden würde.
 


 

~~~~~~~~~~
 

Schnee knirschte unter den paar Schritten, die er machen musste um bei dem Mann anzukommen, der gerade in dieser stillen Einöde gelandet war.
 

Leise ging er vor ihm in die Hocke.
 

Blutverschmiert und mit einem wie tot wirkenden Körper an sich gepresst saß er da. Wahrscheinlich hatte er ihn noch nicht einmal bemerkt.
 

Langsam zog er seinen Mantel aus und legte ihn dem blonden Mann vor sich um die Schulter. „Bist du endlich zur Vernunft gekommen?" Sprach der König leise, fast kalt, bevor er seine kalten Hände an das Gesicht des Magiers brachte, kurz über die Wange strich, danach das Kinn etwas anhob, um endlich sein Gesicht und seine blauen Augen wiedersehen zu können.
 

In diesem Augenblick zog sich sein Herz zusammen, nur noch ein Auge.. aber er dieser Magier hatte selbst Schuld.
 

,,Genug Magie, um sein Leben zu retten.. und genug Magie, die Dimension zu wechseln.. aber mich noch einmal zu versiegeln, dazu reicht deine halbe Magie nicht aus, Fye."
 

Der Mann mit jenem einzelnen, blauen Auge hatte nicht gewusst wie lange er hier schon saß und sein Körper teilnahmslos dabei beobachtete, wie er immer stärker zitterte, fast schon so heftig, dass er den Jungen kaum mehr halten konnte.
 

Irgendetwas berührte immer wieder sein Gesicht.
 

Eiskalt.
 

Er war froh darum, der Schnee war seine Tränen.
 

Plötzlich legte sich etwas weiches um seine Schultern und eine Stimme sprach zu ihm. Fye brauchte etwas um die Stimme zu erkennen, den Worten einen Sinn zu geben, aber er brauchte keine Sekunde, um zu wissen, wer da vor ihm kniete.
 

Sein Gesich wurdet am Kinn angehoben, aber er sah die goldenen Augen nicht, obwohl sie stechend intensiv in sein Auge sahen. Leicht lächelte Fye.. "Ihr seid schnell... Ashura-ou.."
 

„Ich habe auch viel zu lange warten müssen...", antwortete der König und lächelte ebenfalls. Er war zwar wütend, unwahrscheinlich wütend auf den Mann vor sich, der ihn einfach versiegelt und sich gegen ihn aufgelehnt hatte, doch konnte er in diesem Moment auch sein Glück kaum fassen, ihn endlich wieder bei sich zu haben. Und weg von diesem Mann zu wissen, der sein Schicksal sein sollte.. das war so absurd, das einzige Schicksal dieses Magiers war allein nur er, der König von Ceres.
 

Der Blonde war ungehorsam gewesen, viel zu oft ungehorsam, dass er ihn selbst sogar eingesperrt hatte um ihn nicht zu verlieren,aber wahrscheinlich hatte er ihn unterschätzt. Noch einmal würde er ihn nicht aus den Augen lassen und ein zweites Mal verlieren.
 

„Steh auf...", bat der König ihn. „Und komm mit ins Schloss, deine Puppe wartet schon auf dich." Am liebsten hätte er dieses Mädchen umgebracht, nachdem er erwacht war.. dieses blonde Mädchen, dessen Aura ihn seinen ganzen Schlaf über begleitet hatte, weil sie seinen Schlaf bewachte.. aber er musste vorsichtig sein, wenn er den Mann zurück wollte, für sich. Nur für sich.
 

Er war in Ceres? Innerlich lachte Fye auf, er war in Ceres! Kein Wunder, dass Ashura ihn so schnell gefunden hatte.... er hatte irgendeine Dimension gewählt und ausgerechnet in seinem Heimatland war er gelandet.
 

Mit letzter Kraft stand er auf, Shaolans Körper war schwer wie ein Stein. 'Deine Puppe' ... ? Chi... "Chi.. ?" fragte er müde. Sie lebte also noch. Wankend ging er ein paar Schritte vorwärts, der schwere Mantel auf seinen Schultern roch so vertraut nach Ashura, nach Kindheitserinnerungen, dass Fye sich am liebsten auf ewig darin vergraben hätte. Schwer atmete er durch, drückte den herzlosen Jungen nur noch mehr an sich.
 

Endlich sah er den Mann vor sich deutlich. Stolz und aufrecht stehend wie immer, als wären nur Sekunden und nicht ein ganzes Jahr vergangen, seit er aus Ceres geflohen war. Der Wind spielte mit den langen schwarzen Haaren und Ashuras Hände waren immer noch so fein und stark und edel wie das letzte Mal, als sie ihn berührt hatten. Fye griff danach und sah direkt in die diese kalten, goldenen Augen. Dann wurde entgültig alles schwarz und er verlor das Bewusstsein.
 

Kurz stockte der König, als der blonde Mann nach seiner Hand griff, diese Berührung hatte er Ewigkeiten nicht mehr gespürt. Vielleicht war alles einfacher, als er dachte und Fye hatte diesen Mann aus Japan längst vergessen.
 

Plötzlich sackte der Magier zu Boden und der Junge fiel aus seinen Armen direkt in den Schnee, schnell genug konnte Ashura den Blonden davor bewahren ebenfalls hineinzufallen, während er ihn am Arm packte und dann sanft in seine Arme nahm.
 

Mit einem Blick zu den zwei Wachen, die er mitgenommen hatte, eilten diese schnell herbei und nahmen den Jungen an sich. Dieser Junge hatte kein Herz... was wollte Fye nur mit dieser seelenlosen Hülle? Aber irgendwie schien er eine Vorliebe für so etwas zu haben, Ashura musste sich nur an das blonde Mädchen erinnern. Ein wenig machte ihn das wütend, Fye sollte nicht so viele andere ’Dinge’ in seinem Herzen und bei sich tragen.. konnte er nicht endlich damit anfangen, nur IHN zu sehen?!
 

Schweigend betrachtete er das schlafende Gesicht des Blonden, während er ihn zum Schloss trug.
 

~~~~Königreich Ceres~~~~~~~
 

Immer und immer wieder strich der König durch die blonden Haarsträhnen. Fye schlief jetzt schon seit fast einem Tag und er war kaum von seiner Seite gewichen. Zu lange war dieser Anblick ihm verwehrt gewesen. Vorsichtig, denn der Andere schlief und würde es eh nicht mitbekommen, beugte er sich runter und küsste ihn leicht auf die Lippen.
 

Es war ganz still in dem Raum, nur die regelmäßigen Atemzüge des Blonden waren zu hören und hin und wieder schmollte das blonde Mädchen vor sich hin, das auf dem Boden saß und einfach nicht zu ihrem Freund konnte, weil Ashura ihn für sich einnahm.
 

~
 

Fyes Zustand änderte sich auch die nächsten Tage nicht groß und das magische Mädchen wurde immer unruhiger, sagte aber nichts, zu große Angst hatte sie vor dem König. Ab und an war Fye bei Bewusstsein, doch dann legte sich die Gewissheit was geschehen war, wo er war wieder auf ihn und er hatte keine Lust die Augen aufzumachen. Er konnte nicht, er wollte ewig schlafen, schlafen, schlafen. Noch nie hatte er die Dunkelheit, die er so gefürchtet hatte, mehr willkommen geheißen.
 

~
 

Am dritten Tag jedoch konnte er nicht mehr einschlafen. Langsam öffnete er die Augen. Ihm war so übel. Die Wärme auf seinem Kopf bewegte sich weiter, er bemerkte sie erst bewusst, als Ashura seine Hand kurz wegnahm.
 

Augenblicklich sprang das Mädchen auf und lief zu seinem Bett. "Fye!"
 

Erleichtert atmete der König durch als Fye endlich seine Augen aufschlug, mittlerweile hatte er sich wirklich Sorgen gemacht. Bevor er etwas sagen konnte, drängte sich das blonde Mädchen zwischen ihn und dem Magier und er seufzte schwer. Fürs erste würde er es gutheißen lassen müssen, dieses Mädchen war manchmal wirklich wie die Pest. Und so stand Ashura auf.
 

„Ich werde erst mal draußen nach dem Rechten sehen, wird Zeit, dass hier wieder Ordnung herrscht.. danach unterhalten wir uns, Fye." Sagte Ashura, während er schon dabei war den Raum zu verlassen. „Alleine." Fügte er noch hinzu und warf dem Mädchen einen Blick zu.
 

Leicht lächelte Fye, als Chi fast ins Bett kletterte vor lauter Sorge und Aufregung. Seine Hand wurde ganz fest gedrückt und er erwiderte den Druck. Die schweren Türflügel fielen hart ins Schloss, als Ashura den Raum verließ. Augenblicklich versuche der Magier seinen schlaftrunkenen Verstand aus der unglaublichen Mattigkeit, die ihn übermannt hatte, zu reißen. "Chi", sagte er eindrücklich und sah sie ernst an, "Du musst etwas für mich tun. Es ist sehr wichtig.. erinnerst du dich an den bewusstlosen Jungen, der mit ins Schloss gekommen ist?"
 

„Klar! Chi tut alles für Fye!", antwortete das Mädchen fröhlich, den anderen endlich wieder bei sich zu haben. So lange hatte sie ihn vermisst! Und dann blockierte dieser blöde Ashura auch noch die ganze Zeit das Bett!
 

Der Mann im Bett lächelte etwas und sein Herz zog sich etwas zusammen, noch mehr als bisher schon. Er hatte dieses Kind ja so vermisst. "In seinen Kleidern sind zwei Dinge. Eine runde schwarz-weiße Kugel und ein Anhänger. Du musst beides nehmen und sehr gut verstecken, an einen Ort, an dem Ashura-ou es auf keinen Fall finden wird, hast du verstanden, Chi? Das ist sehr wichtig."
 

Fragend blickte Chi Fye an, aber dann nickte sie, die Aufgabe hatte sie verstanden und das würde sie schon hinbekommen. Oft hatte sie mit Fye gegen Ashura gehandelt oder etwas für ihn erledigt, das war sie gewohnt. Etwas besorgt blickte sie Fye dann aber doch an. Er war viel blasser als sonst und auch spürte sie, dass es ihm nicht wirklich gut ging. Sie spürte immer, wenn es ihm nicht gut ging. Außerdem hatte er immer noch diese seltsamen, blutigen Klamotten an. Das waren echt komische Klamotten! Die waren doch viel zu dünn für Ceres. Vorsichtig legte sie dem Mann vor sich die Hand auf die Wange. „Fye.. aber dafür darfst du nicht mehr traurig sein, ok? Chi mag nicht, wenn Fye immer nur traurig ist.."
 

Fye schauderte unter dieser angenehmen Berührung. Vorsichtig legte er eine Hand auf Chis, er konnte sie Aufgrund des getrockneten Blutes kaum bewegen und auch so fielen ein paar getrocknete, schwarze Krusten wie Asche auf die weiche, blütenweiße Bettdecke. Er lag in einem prächtigen Raum.. einen Raum den er nicht kannte, aber das Schloss hatte unzählige Räume. Er war gleichzeitig verwundert und erleichtert, dass Ashura ihn noch nicht gesäubert hatte, auch wenn der blutige Yukata das ganze Bett verschmiert hatte. Aber so war er wenigstens nicht völlig ungeschützt vor seinem König gewesen.
 

"Ach Chi.. vom Lächeln allein geht die Traurigkeit nicht weg.. ich kann daran nichts ändern... aber lass dich davon nicht selbst traurig machen, es geht mir immer was besser, wenn du in meiner Nähe bist."
 

„Fye..." flüsterte sie leise... sie konnte es wirklich nicht haben, wenn er so sprach und so traurige Augen hatte. Immer hatte dieser Mensch, der ihr so wichtig war, nur traurige Augen..Aber wenn sie ihm etwas gutes tun könnte, in dem sie in seiner Nähe war, würde sie das tun.
 

Chi versuchte ein Lächeln auf ihre Lippen zu bekommen. „Ich bin immer für dich da, Fye!" und plötzlich war sie wirklich wieder etwas besser drauf..endlich war Fye wieder da! Endlich war Fye wieder da! Das wurde ihr erst jetzt wieder bewusst. Kurz nahm sie den Mann vor sich in den Arm. „Chi ist so froh, dass du wieder da bist!", versuchte sie ihn aufzuheitern. „Und irgendwann, erzählt Fye Chi, was passiert ist, ok?", sagte sie noch, bevor sie aufsprang und ihm den Gefallen endlich tun würde und die Sachen aus der Tasche von dem Jungen verstecken würde.
 

Als Chi herausgestürmt war, stand Fye auf. Seine Schritte waren unsicher und seine Beine schmerzten vom langen Liegen. Er schlang den mittlerweile eher roten als hellblauen Yukata mehr um sich, als er am Fenster angekommen war.
 

Anders als in vielen Welten, die sie besucht hatte, gab es hier kein Glas, das den kalten Wind abhielt, sondern eine magische Barriere, die nicht einmal die Kälte durchkommen ließ. Unter ihm erstreckte sich das riesige Schloss und dahinter die ewige Weite des Schneelandes Ceres. Müde schloss er für einen Augenblick die Augen. Obwohl sein Kopf es verstanden hatte, konnte sein Herz immer noch nicht fassen, dass er hier in Ceres war.
 

Es war wie ein wirrer Alptraum...
 

~~~~~~~~~~~~~~
 

Die Tage vergingen, ohne dass er es überhaupt mitbekam. Zu viel hatte Ashura damit zu tun, die Leute in seinem Schloss wieder zur Vernunft zu bringen und ihnen neue Manieren beizubringen, einfach wieder Ordnung zu schaffen. Das Mädchen kümmerte sich währenddessen viel um Fye und Fye stand einfach oft nur teilnahmslos an dem großen Fenster in seinem Zimmer und blickte nach draußen. Oft war der blonde Mann in der Zeit vor seiner Versiegelung distanziert von ihm gewesen, aber nie zog er sich regelrecht so zurück. Nun gut, es war eine Menge Zeit vergangen..aber etwas mehr hatte sich Ashura schon davon erhofft, wenn er endlich wieder da war..
 

Diese Wut stieg wieder in dem König hoch. Ein Glück für den Magier, dass er freiwillig zurück kam, sonst hätte er alles was ihm wichtig war zerschlagen müssen.. zerschlagen. Eigentlich sollte er Fye ebenfalls bestrafen, für seine Ungehorsamkeit.. aber irgendwas tief in ihm drin brachte das momentan nicht übers Herz, wenn er einfach nur da stand und den ungewohnt stillen Magier betrachtete. Vielleicht musste er das ja auch gar nicht und plötzlich kam in ihm durch diese Erkenntnis ein Machtgefühl hoch. Vielleicht hatte Ashura das ja auch alles nur vollkommen falsch interpretiert.. dieser Mann aus Japan.. musste ihm wehgetan haben.. aber, was dachte sich Fye eigentlich? Er hatte es ihm so oft gesagt! So oft..
 

Langsam ging Ashura ein paar Schritte auf den Mann zu, der wie so oft einfach nur vor dem Fenster stand und nahm ihn von hinten in die Arme.
 

"Habe ich es dir nicht gesagt? Du kannst nicht vor mir fliehen.. mir nicht entkommen. Ich bin der Einzige, der dich immer lieben wird.. egal was du getan hast, egal was du tun wirst.. ich bin der Einzige, der dir vergeben kann. Der Einzige, der dich lieben kann."
 

Wie es jetzt wohl Shaolan ging?, fragte sich Fye während er schon seit Stunden auch an diesem Tag dem Schneetreiben jenseits des Schlosses zusah. Er hatte seinen König die ganzen Tage nicht gesehen und nachdem er festgestellt hatte, dass er hier eingeschlossen war, hatte er keine Möglichkeit gehabt nach seinem jungen Reisebegleiter zu sehen. Aber er war ja eh nur eine lebende Hülle, sein Herz hatte Chi hoffentlich gut versteckt. Er würde dieses Kind nicht sterben lassen... es durfte nicht so traurig enden. Fye war nicht mehr bereit so traurige Dinge einfach hinzunehmen, zu viel hatte er einfach hingenommen oder sich in seinem hilflosen Zorn gesteigert. Es wurde Zeit, dass er etwas unternahm.
 

Was gerade Kurogane tat und fühlte? Ihre Blutverbindung war schwach, zusätzlich ausgedünnt durch die Dimensionen, die zwischen ihnen lagen, aber ganz leicht konnte er es noch erahnen. In solch stillen Stunden, wenn er einfach nur den weißen, weißen Himmel betrachtete. Er litt... das spürte er.... aber es tat gerade zu weh an ihn zu denken, er durfte hier nicht weinen, Ashuras Spähern, die ihn garantiert beobachteten, nicht zeigen, was er für diesen Mann fühlte. Er musste seine Rolle gut spielen, wenn er jemals zu Kurogane zurück wollte. ... und hoffentlich konnte Tomoyo noch ceresianische Schrift lesen. Er hatte es dem wissbegierigen Mädchen in seinem "Traum", in diesem Schloss das Wünsch erfüllte, beigebracht. Und auch wenn er nicht wusste wie viel sie davon auch geträumt hatte, hoffte er dass diese Fähigkeit immer noch vorhanden war.
 

Auch an Sakura dachte er, besonders wenn er Chi ansah. Hart biss er sich auf die Lippen und versuchte sich ihre Gesichter in sein Herz einzubrennen, damit er sie auf keinen Fall vergaß, auch wenn er sie vielleicht nie wieder sehen würde. Und auch Moko-chan... er würde Chi Pfannekuchen machten, ermunterte er sich verzweifelt selbst, aber er würde es schon vermissen Mokona dauernd vom Naschen abhalten zu müssen..
 

Plötzlich legten sich Arme von hinten um ihn und für einen Moment dachte er es wäre Kurogane. Doch dann erkannte der Magier die andere Statur, die andere Größe, den anderen Geruch, die andere Art ihn anzufassen. Er kannte all diese Dinge so genau, als hätten sie nicht nur ein Jahr, sondern ein Leben zusammen verbracht.
 

Ein wenig war er erleichtert als er Ashuras Worte vernahm. Fye brauchte seit er aufgewacht war viel länger, bis er irgendetwas in seinem Kopf fand, so als würde er noch halb schlafen. Fye war davon überzeugt gewesen, dass sein König ausflippen würde, ihn schlagen, vielleicht sogar versuchte ihn umzubringen und.. das schlimmste, er hatte sogar damit gerechnet, dass er ihn wieder an diesen dunklen, kalten Ort einsperrte.
 

Innerlich wappnete er sich. Er musste die Maskerade beginnen lassen. Hoffentlich wusste er noch wie das ging... er hatte so mühsam gelernt ohne Masken zu leben und diese Wahrhaftigkeit viel zu viel genossen.
 

"Der einzige der mir vergeben kann...?" Fye wand sich nicht aus der Umarmung, ließ es zu, konnte sich aber sonst nicht bewegen. "Wie vergibt man überhaupt, Ashura-sama? Das habe ich mich schon lange gefragt... wie vergibt man... deiner Meinung nach...?"
 

Der König schloss die Augen, es war einfach viel zu lange her, dass er diesen Mann in seinen Armen hielt. Manchmal, für eine Sekunde dachte er, dass er ihn am liebsten einsperren würde, ihn verprügeln, dafür dass er ihn versiegelt hatte. Doch im nächsten Moment, begriff er, dass genau das es war, was den Anderen von ihm weg trieb.
 

Ashura liebte diesen Menschen. Mit Haut und Haaren, mit all dem, was ihn verband.
 

Er wollte ihn für sich, ganz alleine, nur für sich..
 

Der König öffnete seine Augen wieder und blickte fast leer in die weiße Wüste draußen.
 

„Indem du mein Herz hast." Antwortete er dem blonden Mann in seinen Armen. „Vergiss diesen Mann. Vergiss diesen Mann aus Japan." Kam es fast kalt von ihm. „..ich bin da. Ich bin immer da. Du musst nicht stark sein, um bei mir zu sein. Du musst nicht stark sein, damit ich bei dir bleibe. Ich bleibe immer bei dir. Ich bin kalt genug, um dich zu lieben. Lass uns dieses Land, wieder zu unserem machen."
 

Konzentriert lauschte Fye den Worten seines Königs. Ließ sie in seinen Kopf sickern, in sein Herz sacken, doch sie fanden keinen Wiederhall. Was Ashura ihm geben wollte war eine Entschuldigung, ein Mittel gegen den Schmerz, den sein Handeln verursacht hatte. Kurogane vergab ihm... und sicher ganz anders als sein König. Und gleichzeitig spürte er wie ähnlich sie sich doch wahren, Kurogane hatte ihm auch vergeben, weil Fye sein Herz hatte und er die Person, die er liebte, einfach nicht hassen wollte... Doch warum... warum dann dachte er an Kurogane mit einem warmen Gefühl in der Brust, selbst unter all der schwarzen Verzweiflung, und an Ashura nur mit dieser beklemmenden Kälte und dem Gefühl schwach zu sein?
 

Vorsichtig berührte Fye eine der warmen Hände, die um seinen Körper geschlungen waren. Keine Narben... fein wie die eines Königs, stark wie die eines Gott des Kriege sein mussten. Diese Hände könnten sicher jeden Schmerz von ihm fernhalten, wenn er es nur verlangte. Sicherlich müsste er nicht mal in diesem Krieg mitmachen, wenn er es wirklich nicht wollte und dafür nur bei Ashura blieb.. aber vor ihm selbst konnte Ashura ihn nicht beschützen. Fye hatte sich verändert. Er war kein Kind mehr. Er war nicht hilflos. Er wollte etwas schützen. Zum ersten Mal in seinem Leben wollte er so viel schützen und er durfte sich nicht besiegen lassen. Am wenigsten von ihm selbst..
 

"Fühlst du das... ?", flüsterte er und betastete Ashuras Hände. Sein Magen war so flau, er hatte seit Tagen nichts gegessen und wieder einmal wurde ihm gefährlich bewusst wie überlegen Ashura ihm nun war. Magisch, durch sein verlorenes Auge, und körperlich eh. Er musste aufpassen, dass zumindest sein Wille frei blieb. Mit allen Mitteln. "Diese Hand ist nicht kalt... ich bin nicht kalt.. du brauchst nicht "kalt genug" sein. Ich bin warm Ashura.... mein Körper lebt und mein Herz schlägt genau so warm und lebendig wie deines. Nur weil wir in diesem Schneeland geboren sind, müssen wir nicht eisig wie Schnee sein... "
 

Innerlich seufzte der König.. Fye hatte sich mehr verändert, als ihm lieb war.

Er war es nicht gewohnt, dass Fye so mit ihm sprach, war es nicht gewohnt, dass Fye jetzt so dachte.. früher hätten diese Worte den Blonden ihm wieder hörig gemacht, ihn wieder schwach gemacht und ihn ein Stück mehr zurück zu Ashura gebracht, egal was vorgefallen war. Sie kannten sich lange, das konnte diese Reise doch nicht alles kaputt gemacht haben, so sehr verändert konnte sich der kleinere Mann doch nicht haben.

Etwas löste sich der König aus der Umarmung, und drehte den Mann etwas zu sich rum... wenn Worte nichts brachten, mussten eben Taten folgen, dachte sich Ashura, als er auch schon die Lippen auf die des Magiers brachte. Auf die seines Magiers. Sein Hofmagier!

Fye konnte doch nicht alles vergessen haben... warum zeigte er ihm die ganze Zeit über nicht, die er schon hier war, dass er ihn immer noch liebte?!
 

Als Ashura ihn umdrehte, um ihn zu küssen, hatte er schon fast gar nichts anderes mehr erwartet. Irgendwie.. tief ins sich drin, hatte Fye geglaubt, dass diese Worte seinen König, seinen Vater, irgendwie berühren konnten. Aber Worte waren schon immer schwach zwischen ihnen gewesen, sie hatten nie geredet, nur immer ihr Spiel gespielt, wer den anderen mehr verletzten, intrigieren, erpressen und berauschen konnte, um seinen Willen zu bekommen.
 

Er schloss die Augen und ließ den anderen Mann einfach machen. Er wehrte sich nicht, als er seine Lippen offenzwang und so vertraut, so jahrelang vertraut, mit seiner Zunge dazwischen glitt. Ihm war übel. Einst hatte das so gut getan, nun wollte er sich am liebsten den Mund ausspülen. Ein tiefesitzendes Gefühl, dass er diesen Mann von sich fern halten musste, hatte sich in seiner Brust ausgebreitet, als wäre es schon immer da. Dieser Mann, der ihm seiner Zukunft berauben wollte, der Mann wegen dem er immer und immer wieder wegrennen musste. Dieser Mann... vielleicht war er auch nur eine Marionette dieses unsichtbaren Fadenspielers, dem Schicksal? Bei diesem Gedanken kamen ihm die Tränen, es tat ihm so leid, so leid, so leid. Nicht dass er ihn versiegelt hatte, nicht dass er ihn geliebt hatte, nicht dass er weggelaufen war, nicht dass er ihn gehasst hatte, nicht dass er ihm jetzt etwas vorspielte, nicht dass er in diesem Mann immer noch seinen Vater und Bruder und die Person, die ihn liebte sah. Er war nicht mehr sein Universum, und gerade deswegen konnte er erkennen, dass Ashura genau so manipuliert wurde wie er. Und ihn manipulierte, jetzt auch wieder manipulierte. Opfer waren nur die Toten, wer noch lebte, der trug immer in irgendeiner Weise Schuld. Fye interessierte sich nicht mehr für Vergebung, er hatte sich selbst vergeben, obwohl er sich nicht verzeihen konnte, aber diesen Mann konnte er nicht hassen, wenn er ihn so besitzergreifend, verzweifelt küsste.
 

Er hatte doch selbst bei Kurogane gelernt, dass man eben nur so lieben konnte, wie man liebte. Seine Tränen wurden dicker und liefen in ihren Kuss, tünchten ihn salzig, und das obwohl er doch nicht mehr weinen konnte. Aber es schien, dass gerade der Damm mit diesem Kuss brach, etwas was die letzten Reste in ihm zusammen gehalten hatte, all den Schmerz und die Verzweiflung zurückgehalten und ihn nicht einmal weinen ließ, als er Japan verließ.
 

Aber jetzt brach die ganze Wahrheit auf ihn ein.
 

Shaolan hatte sein Herz verloren.

Sakuras Herz war gebrochen.

Kuroganes Herz vermutlich auch, Kurogane war nicht da, Kurogane litt, er konnte ihn nicht halten, nicht berühren, nicht erreichen, nicht sehen, nicht schmecken, nicht beschützen.. vielleicht nie mehr.
 

Und nun löschte auch Ashura ihren letzten blutigen Kuss aus.

Und bald würde er auch die letzte Berührung auf seinem Körper auslöschen, denn er wusste dass sie irgendwann miteinander schlafen würden, er und sein König, gegen seinen Willen oder mit seinem Einverständnis.
 

Wie viele Jahre würden vergehen bis auch die Erinnerung verschwand?

Er fühlte sich gerade schwach und hilflos, doch er musste weiter gehen, lieber er tat es jetzt, als in einem noch schwächeren Moment.
 

Alles auf eine Karte.
 

Fast ein wenig zaghaft erwiderte er den Kuss, als die fremde, vertraute, aber nicht so vertraut wie SEINE Zunge, schon längst in seinem Mund wütete. Er erinnerte sich an den Geschmack von Kuroganes Haut und das beruhigte sein panisch klopfendes Herz. Er umarmte seinen König, klammerte sich an ihn, wie ein ertrinkendes Kind. Nein, er war nicht am ertrinken, er hatte schwimmen gelernt, aus eigener Kraft. Er würde nicht mehr Ashuas Namen rufen und wenn, dann nur um ihn anschließend zu ertränken.
 

~~~~Japan ~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Kurogane kämpfte und kämpfte. Er wusste gar nicht mehr wie lange er hier stand und mit einem Holzschwert auf die Strohpuppe einschlug. Auch wenn seine Wunde immer noch nicht ganz verheilt war und er Schmerzen hatte, sein Körper nicht so viel geben konnte, wie er von ihm verlangte, ließ er ihm keine Pause.
 

Die Sonne war bereits fast untergegangen, die den ganzen Tag unerträglich heiß auf ihn geschienen war.

Er bekam kaum noch Luft, so trocken war sein Hals. Schweiß lief ihm die Stirn und den Rücken runter, trotzdem schlug er immer und immer wieder zu.

Er durfte nicht aufhören. Er musste stärker werden und so viel trainieren wie er konnte. Er wollte auch gar nicht aufhören, denn er wollte nicht nachdenken.
 

Die feindliche Armee hatte sich wieder in Gang gesetzt und jetzt war es nur noch eine Frage der Zeit bis sie hier am Palast ankamen. Er musste Tomoyo beschützen.
 

Außerdem musste er vergessen. Diesen verdammten Mann endlich vergessen, diesen Jungen vergessen. Am besten alles vergessen!

Diese Wut herauslassen, diesen verdammten Schmerz loswerden.. solange trainieren bis er umfiel und traumlos schlafen konnte, nur um am nächsten Morgen aufzuwachen und wieder von vorne anzufangen.
 

Plötzlich stockte der Ninja in seinen Bewegungen als ihn wie aus heiterem Himmel ein Gefühl überkam. Immer noch atmete Kurogane schwer, von der ganzen Anstrengung und sein Herz schlug so wild, dass er dachte, es sprang ihm gleich aus der Brust.
 

In seinen Adern brannte es seltsamerweise, fast so, als wäre er kurz vor einem Blutrausch gewesen und er begriff, dass es der Anteil des Blutes war, das immer noch in seinem Körper floss. Die Magie, die auf seinem Körper lag, die Magie, die durch seine Adern floss..
 

Ashura...
 

Kurogane wurde übel.. wie sollte er vergessen, verdammt? Wie verdammt sollte er vergessen, wenn er diesen Mann immer noch spürte? Wenn diese Magie noch auf und in ihm verborgen lag? Wenn er meinte, das Herz des Anderen schlagen zu hören? Wenn er meinte, seinen Schmerz zu fühlen.. wenn er meinte, so wie jetzt, diesen Ashura in ihm zu spüren?! Selbst, wenn das alles vielleicht nur Einbildung war?!
 

"Verdammt! VERDAMMT!", schrie der Krieger. Er wollte das nicht spüren! Er wollte das nicht fühlen! Vielleicht war es Einbildung, vielleicht war es echt... doch wie er es auch drehte und wendete, weil er zu schwach war.. weil er selbst verdammt noch mal zu schwach gewesen war und nicht beschützen konnte, hatte er den Magier in die Arme von Ashura zurückgetrieben! Er wollte es nicht spüren, er wollte es nicht fühlen! Er wollte sich das nicht vorstellen!
 

Fest umgriff er das Holzschwert wieder und schlug zu, so hart er konnte.. er wollte vergessen, er wollte alles vergessen!
 

~~~~~~
 

Die Prinzessin des Königreiches CLOW konnte nicht schlafen, obwohl sie es liebend gerne getan hätte. Sie war so traurig, sie glaubte selbst ohne Erinnerung, dass sie nie in ihrem Leben so traurig gewesen war. Shaolan war verschwunden. Was in diesem Tempel passiert war, hatte sie immer noch nicht verstanden. Kurogane war verletzt worden und seit dem nicht mehr ansprechbar... es war als würde er sie gar nicht mehr erkennen... und Fye war weg. Sie wusste nicht wohin, sie wusste nicht weswegen, aber mit Kurogane wollte und konnte sie auch nicht reden.
 

Wie eine Schlafwandlerin tappte sie im Garten das Palastes herum. Die Rauchschwaden fielen mittlerweile auch ihr auf. Tomoyo war beschäftigt mit dem Krieg, Kurogane konzentrierte sich auf den Krieg, alle hatten hier nur Krieg und Angst im Kopf. Sakura hatte nur Shaolan im Kopf. Und ihre Freunde.. alles nur die Schuld von diesen Federn.. sie wollte sie wirklich nicht mehr... alles nur ihre Schuld.
 

Stumm presste Sakura Mokona an sich, die auch ganz still war. Das Wesen verließ nie ihre Seite, seit es einmal versucht hatte Kurogane aufzumuntern und beinahe halbiert worden war. Wie hatte das alles nur passieren können? Gab es denn kein Weiterkommen mehr?
 

„Sakura-chan." Kam es leise und freundlich von hinten. Seit Tagen beobachtete Tomoyo schon dieses traurige Mädchen.. Kurogane ließ man in so einem Zustand besser in Ruhe, außerdem,konnte sie es nicht ertragen ihn so zu sehen. Das war alles auch mit ihre Schuld.. endlich hatte Kurogane jemanden gefunden, den er mit all seiner Kraft beschützen wollte und liebte. Den er beschützen wollte, weil er ihm etwas bedeutete und sie hatte alles kaputt gemacht. Dass dieser Krieger sich so für sie verantwortlich fühlte.... sie hätte es früh genug erkennen müssen und handeln müssen. Aber es hatte ihr gefallen, es hatte ihr wirklich gefallen, dass dieser Krieger für sie da gewesen war.. es nahm auch ihr als Prinzessin ein wenig die Einsamkeit. Es hatte Spaß gemacht Kurogane zu ärgern, Kurogane danach wieder zu trösten. Aber diese Tragödie... sie hätte sie verhindern müssen.. irgendwie.. Über sich selbst ärgernd, wischte Tomoyo sich die Tränen aus ihren Augen, bevor sie sich ein Lächeln aufzwang und sich neben Sakura setzte. „Mach doch nicht so ein Gesicht, hm? Shaolan ist bei Fye-kun... es geht ihm sicher gut." Versuchte sie ihr Mut zu machen, obwohl sie wahrscheinlich alle auch an dem Ausbruch des Jungen zu knabbern hatten.
 

Sakura spürte wie Tomoyo-hime sich neben sie setzte. Sie mochte das Mädchen wirklich, aber das was sie ihr sagte konnte sie nicht trösten. "Und wo ist Fye -san ? Warum sagt mir niemand was... warum verdrängen alle immer alles, bis es aus ihnen heraus bricht...?"
 

„Ich weiß es nicht.." antwortete Tomoyo Sakura. Anscheinend wusste keiner wo Fye und Shaolan sich momentan befanden. Und selbst wenn Kurogane es wusste, würden sie bestimmt keine Antwort von ihm bekommen. Tief atmete Tomoyo die klare Abendluft ein. Es war ganz still draußen, nur das dumpfe Geräusch, wenn Holz immer wieder hart auf Holz traf, war zu hören. „Aber auch du... solltest nicht alles herunterschlucken, bis es aus dir herausbrichst.. wenn du reden möchtest bin ich gerne bereit zuzuhören." Bot sie sich dem Mädchen an und versuchte weiter zu lächeln, auch wenn dieser traurige Blick aus grünen Augen weh tat.
 

"Ach Tomoyo-hime... das sagst ausgerechnet du..."; leicht lächete Sakura jetzt doch, "dabei bist du doch auch so traurig... tun deine Wunden denn noch sehr weh?"

Vorsichtig nahm sie die Hand des Mädchens, ohne Scheu, auch wenn das hier niemand sonst tat. Aber das musste doch schrecklich sein so allein zu sein und nur bestimmten Menschen nahe kommen zu dürfen. Sie wusste nicht warum, aber irgendwoher kannte sie dieses Gefühl.
 

Bei diesen Worten wurde Tomoyo das Herz wieder schwer... das war wirklich ein unwahrscheinlich liebes Mädchen. Nicht dafür gemacht traurig zu sein.. lieber sollte sie lächeln und glücklich sein. Etwas wurde Prinzessin Tomoyo rot, als das Mädchen einfach so ihre Hand nahm.. das tat normalerweise niemand. Nicht einmal Souma oder Kurogane gingen so weit. Immer war sie es, die deren Hand nahm um sie zu halten.. aber nie traute sich jemand, nach ihrer Hand zu greifen. Sicher, Souma und Kurogane.. ihre treuen Beschützer, ihre treuen Freunde.. nur dieses Mädchen und auch Fye-kun, gingen so unbefangen mit ihr um.. obwohl sie sie nicht einmal kannten..

Es war ein seltsames und fremdes Gefühl für Tomoyo..aber es war schön....
 

Plötzlich hörte Sakura wütendes Gebrüll. Nichts ungewöhnliches, weil hier auch die Soldaten probten, die ihr immer wieder ekelige Blicke zuwarfen. Sie kamen ihr zwar nie zu nahe, aber wie konnten sie sie nur so ansehen, ohne ein funken Gefühl, nur Gier... Sie kämpfte die Tränen zurück. Bilder kamen ihr hoch, wie Shaolan und sie miteinander geschlafen hatten, wie wunderschön es sich angefühlt hatte, auch wenn es ein wenig weh getan hatte. Wie vorsichtig und doch irgendwie sehr geschickt Shaolan gewesen war. Wie sie für einen kurzen Moment eine Welt nur für sich geschaffen hatten. Ohne Sorgen, ohne Federn, einfach nur sie beide ganz allein in allen Welten.
 

Wieder dieses Gebrüll, aber diesmal konnte Sakura eine bestimmte Stimme heraushören und nun konnte sie sich nicht mehr zurückhalten. Auch wenn er sie ständig ignoriert hatte, auch wenn sie nicht zum Trainingsplatz gehen sollte, aber sie musste doch irgendetwas für ihren Freund tun können, wenigstens etwas Schmerz stillen können!!
 

Plötzlich sprang das Mädchen neben ihr auf und Tomoyo folgte Sakura, zum Trainingsplatz.. obwohl sie nicht sehen wollte, was sie dort sah.

Kurogane war immer noch verletzt und war so versunken in seiner eigenen Wut und Trauer, dass er gar nicht mehr wahrnahm, was um ihn herum passierte.
 

"Kurogane-san!", schrie Sakura so laut sie konnte. Kurogane drosch wie wild mit dem Schwert auf eine Holzpuppe ein. Sie rief noch lauter. "KUROGANE-SAN!!!"
 

Auf einmal hörte Kurogane seinen Namen, erst klang es dumpf und weit weg, doch dann realisierte er, dass es ganz unmittelbar aus der Nähe kam und er hielt in seinen Bewegungen inne. Er versuchte seinen schnellen Atem zu beruhigen, als er den Kopf etwas in die Richtung wendete, aus der die Stimme kam..
 

Da stand diese Wüstenprinzessin mit diesem verdammten Wollknäuel im Arm. Auch Tomoyo stand daneben. Was wollten die denn jetzt von ihm verdammt? Warum ließen sie ihn nicht in Ruhe? Sahen sie nicht, dass er beschäftigt war? "Was ist denn, verdammt?", fragte er die drei Gestalten.
 

Nun konnte Sakura wirklich nicht an sich halten, obwohl sie sich doch vorgenommen hatte sich zusammen zu reißen. Aber dort stand ihr einziger Freund, der einzig Übriggebliebende von ihrer Familie, der noch da war und sie konnte nicht mit ansehen, wie es ihm so schlecht ging, er sich wieder von ihnen allen abkapselte, wie zu Beginn ihrer Reise. Sie hatte diesen Mann damals nicht gekannt, aber schon da gespürt, dass er ein unglaublich gutes und sanftes Herz hatte. Jetzt wo Kurogane nicht mehr so mit dem Schwert herumfuchtelte, rannte sie zu ihm und fiel ihm um die Brust. Er war so viel größer als sie, aber dafür drückte sie mit all ihrer Kraft zu und schaffte es sogar ihn ganz zu Umarmen.
 

"Hör auf damit!", rief sie, "du tust dir doch nur selber weh! Die brauchst Ruhe, damit deine Wunden heilen!"
 

Augenblicklich war der Ninja ruhig, als sich die dünnen und schwachen Arme um ihn legten und dieses Mädchen ihm so nahe kam. Sein Atem überschlug sich immer noch fast und auch sein Herz pochte überdimensional schnell, aber er war innerlich ruhiger geworden, für eine Sekunde verschwand sogar der Schmerz in seiner Brust. Obwohl er kurz zischte, als das Mädchen so fest zudrückte, dass es an seiner Wunde wehtat, ließ er sie gewähren... .Noch einmal blickte er auf und sah Tomoyos besorgten Augen und das Manjuu, das traurig die Ohren hängen ließ, und auf einmal bemerkte er, dass er so vielen Leuten in diesem Moment Sorgen bereitete. Das hatte er nicht gewollt.
 

Das Mädchen, das ihn gerade so fest umarmte, hatte angefangen zu weinen und es tat ihm Leid. Dieses Mädchen hatte genauso einen geliebten Menschen verloren wie er. Zwei geliebte Menschen, wie er feststellte. Und er hatte es einfach vergessen.. vergessen wie sich dieses Mädchen fühlen musste, dass sie ebenfalls noch da war und das Manjuu.. alles, was von seiner kleinen „Familie,", so wie der Magier ihre Reisetruppe gerne nannte, noch übrig war..
 

Sie mussten zusammenhalten, sie sollten es tun... langsam ging der Krieger etwas in die Knie, nachdem all diese Gedanken ihn überkamen, um das weinende Mädchen etwas in die Arme schließen zu können.. er hatte sie nie umarmt, fiel ihm auf. „Pscht.." versuchte er sie zu beruhigen, wahrscheinlich hatte er sich dieses Verhalten von dem Magier abgeguckt, aber er wollte gerade wirklich für sie da sein, obwohl er sich noch etwas unsicher war, wie das ging.
 

So viele Dinge gingen Kurogane gerade durch den Kopf. Er sollte versuchen, dieses Mädchen zu beschützen, selbst wenn es ihn dauernd schmerzhaft an ihre Reise, ihre Gruppe und an den Magier erinnerte. Er war kein Vampir mehr, der Magier weg, das hieß er könnte in Japan bleiben...aber das Mädchen brauchte ihre Federn und das Manjuu war noch da.. vielleicht,sollte er weiter mit ihr auf Reisen gehen nachdem dieser Krieg in Japan beendet war. Er konnte sie doch unmöglich alleine losschicken.. wahrscheinlich fühlte sie sich noch allein gelassener als er, denn er war wenigstens zu Hause.. das Mädchen hatte kein zu Hause mehr..
 

Der rasende Mann, den sie regelrecht verzweifelt umarmte, schrie sie nicht an und drückte sie auch nicht weg, wie sie fast vermutet hatte. Statt dessen ging er etwas in die Hocke und umarmte sie. Sakuras Herz blieb beinahe vor Erstaunen stehen, der schwarzhaarige Mann hatte das noch nie getan... er kam ihnen körperlich noch nie sehr nahe, außer Fye, aber das war ja was anderes, deswegen dachte sie, er mochte das einfach nicht. Aber als sie jetzt von so großen Armen zurück umarmt wurde kamen ihr beinahe die Tränen und sie umarmte den Krieger fester.
 

Es war ein komisches Gefühl, aber sie merkte wie das einen großen Teil an Verwirrung und Schmerz in ihrer Brust für einen Moment linderte. Sie fühlte sich so verwirrt, hatte auf einmal Heimweh nach ihrem Bruder und Yukito, obwohl sie sich kaum an sie erinnerte und noch größeres Heimweh nach Shaolan und Fye-san.
 

Schwer seufzte Kurogane, als das Mädchen sich fester an ihn drückte.. wie hatte er nur so blind sein können und sie einfach vergessen? Wenn er nicht für sie da war, wer sollte es denn sonst sein? Wenn er weiter seiner Wut und seinem Schmerz ergeben war, dann verlor die Wüstenprinzessin gleich drei Menschen.. und sie waren doch die Einzigen, die sie kannte, deren Erinnerungen nicht in irgendwelchen Federn steckte. Er musste für sie da sein.. allein schon für den Magier und den Jungen, er musste auf sie aufpassen... das war er ihnen schuldig. Auch wenn er nicht verstand, was passiert war, warum dieser Junge ihn fast umgebracht hatte, die Erinnerung an dieses Ereignis tat unwahrscheinlich weh. Und auch wenn er wütend war, auf den Magier, dass er einfach gegangen war, in eine andere Dimension, so fern von ihnen... vielleicht von Ashura getötet wurde.. er ihn nie wieder sehen würde, war er es ihnen schuldig.

Kurogane bemerkte gar nicht, während er über all diese Dinge nachdachte, sich auch seinerseits die Umarmung noch mehr gefestigt hatte, er das Mädchen einfach an sich drückte und hoffte die Welt um sie herum würde einfach nur verschwinden.. oder die Zeit würde sich zurückdrehen.

Der Ninja würde so viel anders machen.
 

Aber sie durften jetzt nicht aufgeben. Das Mädchen war dem Jungen so verdammt wichtig.. er liebte sie, das wusste jeder von ihnen.. und Kurogane mochte diesen verdammten Bengel.. er musste jetzt für ihn auf sie aufpassen. Und auch dem Magier bedeutete dieses Mädchen so unwahrscheinlich viel, das hatte der Krieger schon sehr früh gemerkt.. selbst, als das Lächeln des Blonden noch falsch war und seine Worte nur aus Lügen bestanden, immer wenn Kurogane seine Reisekameraden grummelnd dabei beobachtet hatte wie sie ihre dämlichen Kindereien trieben oder schreckliche Sachen kochten, war unwahrscheinlich viel Leben in Fyes Bewegungen gewesen.. Fye...
 

„Mir fällt schon was ein.." murmelte er leise, eher zu sich selbst, auch wenn er nicht mehr daran glaubte, dass es diesmal eine Lösung gab, durfte er nicht aufgeben und sich hängen lassen. „Mir fällt schon was ein..", wiederholte er noch einmal leise, er wollte an diese Worte glauben..
 

Sakura atmete zittrig durch in seinen Armen, lauschte den Worten, die so unglaublich mutmachend klangen. Sie wollte daran glauben, auch wenn sie mittlerweile wusste, dass Erwachsene nicht allmächtig waren, keiner ihrer Gruppe allmächtig war. Aber dass der Krieger wenigstens aus seiner Starre erwacht war und sich nicht nur darauf konzentrierte sich von allem abzulenken, gab ihr etwas Mut zurück und ließ auch sie ein wenig mehr die Zukunft ins Auge nehmen.
 

Das Gesicht etwas an Kuroganes Schulter versteckend, nickte sie. "Aber... Kurogane-san... du darfst nicht versuchen alles allein zu schaffen.. "
 

Der Krieger schloss die Augen als er diese Worte vernahm.. „Nein.. wir halten zusammen..", antwortete er dem Mädchen einfach, selbst wenn solche Worte für ihn untypisch waren. Er ließ sich gerade einfach von seinen Gefühlen leiten. Er war zu müde und zu geschafft um weiter darüber nachzudenken, was falsch und richtig war, wer er selbst war und wie er sich zu verhalten hatte. „Und auch das verdammte Manjuu."
 

Nun hüpfte auch das weiße Wesen auf die beiden zu und klammerte sich an Kuroganes Hinterkopf. Alle waren so traurig und Mokona auch, selbst mit seinen 108 Tricks hatte es Sakura nicht aufmuntern können und Kuro-pon ignorierte es. "Ja, Mokona hält auch zusammen!"
 

Sakura lächelte leicht und drückte ihre Nase nur noch mehr gegen die Schulter des Kriegers. "Wir dürfen nur nicht aufgeben... ich will Shaolan zurückholen... und auch Fye-san.."
 

Etwas überrascht blickte Kurogane das Manjuu an, als es von seinem Kopf wieder runtergesprungen war und albern wie immer rumhoppelte. Der Gedanke war ihm ja noch gar nicht gekommen.. das Manjuu war ja noch bei ihnen, das Wesen, das sie in andere Dimensionen bringen konnte.. sie konnten den Magier und den Jungen suchen.. sie hatten eine Chance, auch wenn sie sehr gering war und es lange dauern könnte, bis sie die Dimension fanden.. aber sie hatten eine Chance.
 

Gleichzeitig jedoch war Krieg in Japan.. er konnte seine Prinzessin nicht alleine und im Stich lassen... schwer seufzte er. „Das müssen wir noch einmal in Ruhe besprechen..", antwortete er der Wüstenprinzessin.
 

Tomoyo hatte die ganze Zeit die Szene vor sich beobachtet. Es war schön und gleichzeitig tat es weh, es mit anzusehen... Jetzt, wo der Krieger endlich wieder ruhiger geworden war, traute auch sie sich ihn wieder anzusprechen und langsam kam sie auf die kleine Gruppe zu. „Kurogane...läufst du ein paar Schritte mit mir? Ich möchte dir etwas zeigen."
 

Der Krieger, der sich schon längst aus der Umarmung befreit hatte, blickte seine Prinzessin fragend an, stand dann jedoch auf. „Aa."
 

Die anderen Krieger, die hier trainiert hatten, sahen verstohlen zu ihnen herüber. Das kam nicht all zu oft vor, dass ne Frau hier her kam und schon gar nicht, dass sich solche Szenen hier abspielten. Und am allerwenigsten kam es vor, dass ausgerechnet der Ninja der Prinzessin darin verwickelt war.
 

Das Mädchen bemerkte die Blicke nicht, aber Souma tat es und mit einem Blick ihrerseits brachte sie die Männer dazu sich wieder auf ihr Training zu konzentrieren,
 


 

~~~~~~~Ceres~~~~~~~~~~~~
 

Ashuras Herz schlug seltsamerweise etwas schneller als Fye seinen Kuss nach einiger Zeit erwiderte und das wunderte ihn. Seit wann reagierte sein Körper so unkontrolliert auf die Berührungen des Anderen? Sonst war er immer beherrscht gewesen.. aber diese Berührung war so lange her, dass sein Körper nicht mehr wusste, wie er damit umzugehen hatte und er war überrascht, dass Fye den Kuss erwiderte. Aber das ließ den König Hoffnung schöpfen und mehr gab er sich dem Kuss hin, bevor er sich etwas atemlos löste. „Fye.." flüsterte er und blickte ihm in die Augen.. er wollte mit ihm schlafen, er wollte ihn endlich wieder ganz für sich haben.. diesen Mann alles vergessen lassen außer ihn. Langsam schoben sich seine Hände unter den Stoff, den der andere trug.
 

Fye Herz klopfte los wie ein junger Vogel als er die Hände seines Königs auf seiner bloßen Haut spürte. Er erwiderte den Blick und das erste Mal las er ihn anders, als die Male zu vor. Doch er erkannte dennoch was darin geschrieben stand. Seine Sicht verschwamm noch mehr, als weitere Tränen sich ihren Weg nach oben suchten. Er wollte nicht... er wollte nicht weinen und er wollte niemanden Nahe sein außer seiner Familie!!
 

"Ashura-ou...", flüsterte er leise.
 

„Keine Angst.." sagte der König leise, während er in dieses tränengefüllte Auge blickte, kalt, weil er wusste, dass diese Tränen nicht ihm galten, bevor er ihre Lippen etwas näher brachte. „.. bald tut es nicht mehr weh.. ich werde dich alles vergessen lassen. Du gehörst nur mir. Hier bist du sicher..", flüsterte er leise, bevor er ihre Lippen endlich wieder aneinander brachte und den blonden Mann erneut küsste, seine Hände weiter über die warme Haut fahren ließ. Er würde Fye das Herz rausreißen und alle Erinnerungen an die Menschen, dem diese Tränen galten, zerpflücken und auslöschen.
 

Unwohlsein, fast Panik, kam in dem ceresianischen Magier auf und gleichzeitig versuchte er sich zu beruhigen. Es war doch nichts besonderes. Mit dem Ashura in Shurano hatte er doch auch geschlafen... es war ... doch nur das.. das Zusammenbringen zweier Körper. Es war nicht das, was er mit Kurogane fühlte. Es musste es einfach als zwei unterschiedliche Dinge betrachten. Dass musste er sich einfach immer vor Augen halten .Verzweifelt versuchte er sich zusammen zu reißen, seine Hände zitterten und er musste sie wirklich zwingen sich weiter an Ashura festzuhalten und nicht seinen König damit wegzustoßen, damit er nicht näher kam. Wie sollte er Ashura bloß etwas vor machen, wenn er sich ständig nur darauf konzentrierte nicht wegzulaufen? Aber er musste das hier durchstehen, wenn er jemals zurück nach Japan wollte. Er durfte dem König nicht zeigen, wie sehr sein Herz an den in Japan zurückgelassenen Menschen hing, er musste Ashura vormachen, dass er sein Herz zurückhaben konnte.
 

Fye wehrte sich nicht und das ließ Ashura langsam seine Sicherheit zurückgewinnen, diesen Mann vor sich wieder sein Eigen werden zu lassen. Der Magier war zurückgekehrt, endlich wieder bei ihm. Ob es war, weil er wusste, dass Ashura ihn eh überall finden würde oder weil er endlich zur Vernunft gekommen war, konnte der König noch nicht sagen. Aber es war eh einerlei.. jetzt gab es kein Entkommen mehr.
 

Jahrelang hatte der König in diesem kahlen Glassarg in diesem kalten Wasser geschlafen.

Jahrelang hatte er sich in seinen Träumen nach dem anderen Mann gesehnt.. und jetzt wollte er keine Sekunde mehr verlieren.
 

Fye hatte ihn einfach versiegelt.. allein gelassen, im Stich gelassen.. er war wütend.. aber der Magier war wieder da, was seine Wut etwas eindämmte. „Viel zu lange habe ich auf dich warten müssen, Fye..", sprach der König, nachdem er den Kuss wieder abbrach und sich etwas von dem Magier löste, nur um ihn zu dem Bett rüberzuziehen, das in unmittelbarer Nähe in diesem Raum stand.
 

Sanft, aber doch bestimmt, drückte er den blonden Mann auf die Matratze, küsste und berührte ihn. Er wollte alles, einfach alles. Seinen Körper konnte er haben.. seinen Willen musste er erst wieder brechen, um ihn zu erhalten und sein Herz musste er an sich reißen.
 

Das riesige Bett auf dem er lag war weich und komfortabel, quasi das Gegenteil von der kleinen, durchgelegenen Pritsche, in der Kurogane und er im diesem Schullandheim miteinander geschlafen hatten. Dennoch hatte Fye sich dort durchaus wohler gefühlt. Dieser damals vertrauter Luxus kam ihm jetzt einfach nur fremd vor, die von damals so vertrauten Hände eisig und falsch. Er zwang seinen Blick auf Ashuras Gesicht, auch wenn er nicht seine Augen fixierte, sondern wie das schwarze Haar ständig in sein Gesicht fielen.
 

Er spürte wie diese Hände sein Oberteil lösten, seinen Körper berührten, seinen nackten Brustkorb entlang hin zu seinem Bauch... diese Lippen waren überall... er fühlte sich einen Moment wie in diesem Raumschiff, genau so hilflos, und genau so schmerzend... angefüllt bis oben hin von dieser Panik die Menschen zu verlieren, die er liebte und gleichzeitig voll Angst davor selbst daran zu brechen... zu sterben.. aber es war doch nur Ashura... eben weil er es war.. bei einem Fremden wäre ihm egal gewesen, den hätte er einfach aushalten können, ein wenig hassen, aber bei einem Fremden hätte nicht jede Berührung so ein Chaos ausgelöst, das ihn schwach und hilflos machte.
 

Als Ashura seine Hände berührte schrie Fye heiser auf und drückte sie weg. Die Tränen rollten ihm schwer übers Gesicht und sich den Bauch haltend rollte er sich zu einer Kugel unter dem anderen Körper zusammen. "Bitte.. Ashura...", brachte seltsam klar für seinen Zustand hervor, "Ich hab seit mehreren Tagen nichts gegessen... ich kann das jetzt nicht.... tun.. "
 

Für einen Moment hielt der König in seinen Bewegungen inne, als der Mann unter ihm auf einmal anfing sich zu wehren und Ashura stockte.. was sollte das jetzt?! Sie waren so weit gegangen und jetzt sollte er einfach aufhören? Und dann mit einer so billigen Ausrede?
 

"Das hat dich doch sonst auch nicht gestört..", antwortete Ashura dem Magier und kam ihm langsam wieder näher. „Du hast mich so lange warten lassen... so lange hier festgehalten.. jeden Tag, jede Sekunde habe ich an dich gedacht, Fye.. habe ich mich nach dir gesehnt...jetzt lass mich nicht noch länger warten..."
 

Hart schlug der Magier nach seinem König. "NEIN! Ich habe gesagt ich WILL nicht! Hat nicht einer deiner verdammten Konkubinen Zeit?!", entfuhr Fye ihm wütend. Warum? Warum war es so geworden?! Es gab Zeiten, in denen sie beide sich ganz anders verhielten, in denen Ashura ihn nie verletzt hätte! Ein wenig geschockt sah er, dass er Ashura direkt über dem Auge getroffen und von dort ein dünnes Rinnsal Blut über die hohen Wangenknochen geflossen war. Oh verdammt.. das hatte er nicht bezwecken wollen und ein Ausdruck echten Bedauerns trat in das verbleibende blaue Auge.
 

Sich vorsichtig etwas aufrichtend nahm er Ashuras Gesicht in beide Hände und küsste über die Wunde. "Tut mir Leid... ich wollte dich nicht schlagen... aber ich... ich kann das jetzt einfach nicht tun...ich möchte... aber ich kann nicht... "
 

Erschrocken riss der König seine Augen auf, als Fye ihn plötzlich schlug... er verstand es nicht, er verstand es wirklich nicht.. seit wann schlug Fye ihn? Seit wann stieß er ihn so brutal von sich?! Seit wann stieß der Magier überhaupt mal jemanden von sich? Oft hatte Ashura beobachten müssen, wie er sich mit anderen vergnügte, nur um ihm eins auszuwischen, ihn eifersüchtig zu machen.
 

Kalt blickte er den Mann unter sich an, der sein Gesicht längst in seine Hände genommen und sich entschuldigt hatte, doch hart schlug nun Ashura die Hände des anderen Mannes von sich und richtete sich auf. „Das ist ja fast lächerlich.." sagte er kühl, während er aufstand und das Zimmer verlassen wollte. „Ich würde dir raten langsam mal wieder zur Vernunft zu kommen... du hast auch Pflichten, Fye... du bist immer noch mein Hofmagier, vergiss das nicht." erinnerte er den blonden Mann und verließ den Raum.
 

Erleichtert ließ Fye sich in die Kissen sinken, als die Tür ins Schloss krachte. Sein ganzer Brustkorb schien zu brennen unter all den heftigen Herzschlägen. Er konnte es nicht glauben, Ashura war wirklich gegangen... er war wirklich weg... Er rollte sich mehr ins Bett und zog die Bettdecke wieder über sich, in dieser Dunkelheit fühlte er sich wohl. Unbewusst suchte er etwas an seiner Brust, fand es aber nicht. Es war schon ein alter Reflex geworden, dass er diesen Anhänger umgriff. Doch dort wo ihn Chi hingebracht hatte, war er sicherer. Waren ihre Erinnerungen sicher vor diesem König.
 

Langsam beruhigte er sich.
 

Lügen und Schauspielern hatte er auch schon einmal besser gekonnt...
 

Er musste sich zusammenreißen, oder sich endlich eine gute Geschichte ausdenken... seine Haut brannte wie Feuer. Bei jedem anderen wäre es kein Problem gewesen, nur Ashura... egal wie sehr er durchblickt hatte, dass er ihn manipuliert hatte, egal wie sehr sich von ihm gelöst... irgendetwas von dieser alten Abhängigkeit, von dieser Liebe, war immer noch da... dieser Mann war so lange sein zu Hause gewesen und nun, wo sein selbstgewähltes zu Hause so weit fort war und er nur noch umgeben von alten, zerbrochenen Träumen war, fühlte er sich selbst unglaublich... alt.. und zerbrochen.
 

Langsam schloss Fye sein Auge. Doch ein heftiges Knurren hielt ihn davon ab und etwas verstimmt öffnete er es wieder. Es war keine Lüge gewesen, dass er Hunger hatte... und auch wenn er keine Lust hatte etwas zu essen, es war absolut unsinnig seinen Körper halb umzubringen. Wenn er tot war, konnte er nirgendwo hin. Also stand er wieder auf und machte sich auf dem Weg zur Küche.
 

Doch bevor Fye dort ankam, rannte irgendjemand hart in ihn rein und fiel auf den Boden und dann klirrte es.
 

"Aua..aua...", murmelte Chi, die in den Magier gerannt war und nun auf dem Boden lag, sich schmerzend den Kopf hielt und sich dann umsah. Ohje..ohje...das schöne Essen.. da hatte sie sich so viel Mühe gegeben und nun lag alles auf dem Boden und die Teller waren kaputt...
 

Wütend blickte das blonde Mädchen nach oben, wer denn wohl der Übeltäter war, der so unachtsam durch die Gegend lief, doch als sie erkannte, dass es Fye war, lächelte sie und sprang auf. „Fye! So ein Zufall! Chi wollte gerade zu dir! Chi hat gekocht für Fye!", erzählte sie aufgeregt, doch ein Blick auf die zerbrochenen Teller trübten ihre Freude wieder. „Aber das kann Fye wohl nicht mehr essen..."
 

Überrascht sah der Magier das Mädchen an und war im nächsten Moment froh, dass er sich das tränennasse Gesicht gewaschen hatte, bevor er den Raum verließ. "Chi!", nannte er lächelnd ihren Namen. "Oh, na ja, heben wir es erst mal auf, vielleicht kann man noch was retten! Und den Nachtisch machen wir dann zusammen, ich kenne ein neues Rezept für eine Süßigkeit, die sich "Pfannekuchen" nennt!"
 

„Pfannekuchen?", fragte Chi nach und half Fye dabei, der schon angefangen hatte die Sachen vom Boden zu helfen. „Fye hat schon lange nicht mehr mit Chi gekocht!", war ihre Laune jetzt wieder ziemlich angehoben und sie beeilte sich alles aufzuheben, damit sie endlich damit anfangen konnten! Und Süßigkeiten mochte sie am liebsten! Und am besten kochen, konnte Fye!
 

~~~~~~~~~~Japan~~~~~~~~~~~~~
 

Die japanische Prinzessin und der Krieger waren mittlerweile am Ende des Garten angekommen und schlugen den Weg zu den Tempeln ein. Alle waren mit den Kriegsvorbereitungen beschäftigt, der Schutzkreis hielt zwar noch, aber dennoch mussten Vorbereitungen getroffen werden.. Als sie das Gelände betraten kam sofort wieder der glatzköpfige Alte auf sie zugewuselt und fiel vor der Prinzessin auf die Knie. "Ehrwürdige Prinzessin, Sonne Japans, Schwester der ebenfalls ehrwürdigen Amaterasu, willkommen! Euer Besucht ehrt uns, womit können wir euch unsere bescheidenen Dienste erbringen?"
 

Tomoyo, das ganze zu genüge gewohnt, lächele einfach. "Bringe uns bitte zu den beschrieben Sutren, die ihr gefunden habt."
 

"Es ist mir eine Ehre, ehrwürdige Prinzessin, Sonne Japans, Schwester der ebenfalls ehrwürdigen Amaterasu's."
 

Aufspringend lief der Mönch, leicht gebückt aufgrund seines Alters, aber durchaus stolz seiner Prinzessin einen Dienst verrichten zu können, vor und führte sie zu einem kleinen Nebentempel. Auch hier war der Gesang der Mönche zu hören, die für die gefallenen Soldaten und die Verstorbenen beteten. Der Raum war dunkel und nur von Kerzenlicht erfüllt. Darin stand nur eine kunstvoll verzierte Truhe, vor der der Mönch gerade in die Hocke ging. Ein leises Klacken und er öffnete sie. Was er herausbeförderte waren blutverschmierte Papierstücke, er legte sie vorsichtig auf ein schwarz-goldenes Tablett und reichte es Tomoyo.
 

Ein mulmiges Gefühl überkam Kurogane, als er den Tempel betreten musste.. wieso schleppte Tomoyo ihn ausgerechnet hier hin? Das Erlebnis steckte einfach noch zu tief in ihm drin und war noch lange nicht richtig verarbeitet, als dass er ruhig diesen Tempel betreten konnte.. Fragend beobachtete er seine Prinzessin wie sie sich mit den Mönchen unterhielt und sie etwas blutverschmiertes aus der Truhe beförderten. Was sollte das? Er verstand es nicht ganz, warum sie ihm das zeigen wollte und was es zu bedeuten hatte, also wartete er einfach nur ab.. er hatte eh keine Lust, groß Fragen zu stellen.
 

Tomoyo ließ den Mönch den Raum verlassen und nun waren sie wieder allein.
 

"Erkennst du das nicht?", fragte sie und hielt dem großen Mann die Sutren hin. Sie war bewusstlos geworden, deswegen wusste sie nicht wie viel Kurogane gesehen hatte und was genau passierte, war ihr auch etwas schleierhaft. Obwohl sie es sich denken konnte, der Junge hatte sein Herz verloren und wollte die Feder an sich bringen, die den Schutzkreis um Japan aufrecht hielt. Als sie erwacht war, hatten die Priester ihr diese blutbeschriebenen Sutren gebracht und ihr kam die Schrift bekannt vor. Aber niemand hatte das bisher entziffern können. Vielleicht konnte es ja Kurogane, auf jeden Fall war er der rechtmäßige Eigentümer, wenn wirklich Fye sie beschrieben hatte, dann war die Nachricht sicher für ihren Ninja.
 

Konzentriert blickte Kurogane die Sutren an und dachte nach... aber er erinnerte sich nicht, jemals welche gesehen zu haben, die mit Blut beschrieben waren. „Nein." Gab er ehrlich zu. Auch die Schrift war komisch.. das war kein japanisch.. aber irgendwo, hatte er diese Art von Schriftzeichen schon einmal gesehen...und plötzlich fiel es ihm wieder ein. Das war die Schrift des Magiers, er hatte sie öfter gesehen. Als sie das Café in Outo eröffnet hatten, auf den zahlreichen seltsamen Zeichnungen, die der Magier gemacht und irgendwas daneben gekrakelt hatte. Was auch immer da drauf stand, Fye musste es geschrieben haben. „Was steht da drauf?", fragte er jetzt ein bisschen aufgeregt, obwohl er wusste, dass seine Prinzessin ihm wohl auch keine Antwort darauf geben konnte, woher sollte sie die Schrift aus Ceres lesen können?
 

"Ich hoffte, du könntest mir das sagen. Also hat es Fye-kun geschrieben..", Tomoyo seufze schwer und hielt Kurogane die Papierstücke hin. "Wenn du möchtest, kannst du sie behalten, Kurogane. Die Priester haben sich davon Abschriften gemacht, aber niemand konnte diese Sprache entziffern.."
 

Kuroganes Herz schlug seltsamerweise etwas schneller, je länger er sich die Sutren ansah.. das war eine Nachricht... oder aber auch ein Zauber, den er gebraucht hatte um sie vom Tod abzuhalten.. der Krieger wusste es nicht, aber das was er vor sich hatte war von Fye. Wie blöd von ihm.. wenn es wirklich eine Nachricht war, was erhoffte sich der Magier davon? „Natürlich nicht." Antwortete er seiner Prinzessin. „Die Schrift kommt ja auch aus Ceres... wie sollten sie etwas entziffern können, was aus einer vollkommen fremden Dimension kommt?" Seine Hände zitterten ein wenig als er die Sutren an sich nahm.. er wusste nicht genau warum, vielleicht weil es etwas von dem anderen Mann war, den er verloren hatte, vielleicht weil es alle Erinnerungen an dieses Ereignis wieder hervor brachte..
 

Hätte er sich doch nur einmal ein wenig mehr für das Land und die Sitten des Magiers interessiert.. sich einmal ein bisschen intensiver mit der Sprache und der Schrift auseinander gesetzt.. wenigstens einmal nachgefragt.. dann hätte er vielleicht etwas davon verstanden..
 

Ende Part 86
 

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Vielleicht mal eine Anmerkung : Ashura ist schizophren ^^;;
 

Anmerkung 2: Nach dem letzten Kapitel bat man um eine Fortsetzung. oo Hier ist sie. oo Langsam leiten Rakuen und ich das Finale ein. Es sieht wohl so aus, als ob diese FF 100 Teile haben wird. ^^; Obwohl wir uns ungern von Kuro, Fye und co trennen wollen..
 

Anmerkung 3. The scientist ist von Coldplay, gehört daher nicht uns, und wir machen kein Geld mit der Verwendung dieser Songauszüge.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Sonna-Eraseus
2008-03-11T11:20:41+00:00 11.03.2008 12:20
Also, ob mir die Entwicklung gefällt, weiß ich noch nicht. Kurogane und Tomoya sind zwar nicht tot, Sakura scheint es auf den ersten Blick auch einigermaßen verkraftet zu haben ... aber Fye wieder bei Ashura? NEIN! Und Shaolan erst ... *graus*

Chi ist das einzig positive an der Situation ... die Kleine ist so was von süß ... ich hoffe sehr, das sie Fye eine Stütze ist, das Lügengebilde aufrechtzuerhaltn, bis Kurogane und Sakura ihn gefunden haben und ihn und Shaolan zurückholen ...

Gruß
Sonna
Von:  Albus_Potter
2008-03-03T19:53:09+00:00 03.03.2008 20:53
Diese Hand ist nicht kalt... ich bin nicht kalt.. du brauchst nicht "kalt genug" sein. Ich bin warm Ashura.... mein Körper lebt und mein Herz schlägt genau so warm und lebendig wie deines. Nur weil wir in diesem Schneeland geboren sind, müssen wir nicht eisig wie Schnee sein... "
den satz liebe ich voll XD
ich geb ja ehrlich z ich liebe ashura-ou überalles
und einfach dieses machgehabe zu lesen si geil *@*
naja das kapi is nicht so brutal wie die andern aber
oO omg fast vergewaltigung *@* yeah XDDD''
Von:  Engelchen_Fynn
2008-03-03T16:28:50+00:00 03.03.2008 17:28
Gut, es gefällt mir nicht das Fye jetzt wieder bei Ashura (ich kann den Kerl nicht leiden) ist, aber ich bin dennoch erleichtert.
Kurogane ist nicht tot. *indieLufthüpf*

Das bedeutet immerhin das es noch Hoffnung gibt. Das sie Fye finden und das mit Shaolan...keine Ahnung, lässt sich ja vielleicht auch regeln, sonst hätte Fye ihn ja nicht mitgenommen.

Mmh, vielleich kann Mokona ja Fye's Schrift lesen, oder sie fragen Yuuko (kann man sich von der nicht einfach wünschen das Fye wiederkommt .... Na ja, ok, das wäre dann doch etwas langweilig).

Ich fand das Kapitel wirklich spitze und bin froh das die Fortsetzung so schnell kam. ^^

Eine Sache übrigens, wenn Fye wieder nach Japan kommt, kann er dann nicht Chii mitnehmen, armes Mädchen, das die ständig Ashura um sich rum hat. Dass das bei ihr nocht keinen Kancks hinterlassen find ich echt bewundernswert....

Ok, freu mich wie immer auf mehr, also immer schön fleißg sein. ^^


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