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Festhalten

if all wishes could come true
von

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Part 75 - One & One

Part 75 - One & One
 

The sky isn't always blue

The sun doesn't always shine

It's alright to fall apart sometimes,

mmm

I am not always you

And you are not always mine

It's alright to fall apart sometimes
 

After all is said and done

One and one still is one

When we cry, when we laugh

I am half, you are half

The heart isn't always true

And I am not always fine

We all have an angry heart sometimes
 

Look how far we have come

One and one still is

One moon (one moon)

One star (one star)

I love the one we are

One thread (one thread)

One line (one line)

Let's stand still in time

One moon (one moon)

One star (one star)

I love the one we are

One thread (one thread)

One line (one line)

That runs through our lives
 

Look how far we have come

One and one still is one
 

------------------------------------------ Robert Miles - One & One -----------------------------------------------------
 

Es folgten nur noch wenige Stunden der Dunkelheit und der Nachtruhe, als auch schon die Spitzen der schneebedeckten Berge erst dunkelrot, dann golden zu glimmen begannen und das Sonnenlicht des neuen Tages durch die Fenster der Schlafzimmer fiel. Die ersten Schritte tapsten auf den Gang herum und überall war ein leises Rauschen zu hören. Die Wasserohre zogen sich durch das ganze Gebäude und die Waschräume und Duschen waren im vollen Betrieb. Nur in zwei Bereichen des Camps noch nicht, und zwar in jenen, in denen zwei gewisse Lehrer als Aufpasser und Gruppenleiter eingeteilt worden waren. So wunderte es nicht, dass sowohl der Frühstücksdienst, als auch der Rest der Schüler viel zu spät und hungrig aus ihren Zimmern geschlurft kamen.
 

So auch Shaolan und ein paar seiner "Klassenkammeraden".
 

Es war bereits neun Uhr, war nicht die Rede davon gewesen, dass sie früh aufstehen mussten? Auf dem Flur bekam auch einer der älteren Schüler, das war doch der Junge aus Schule - Watanuki-, auf dem Gang gerade die Krise und scheuchte die Jüngeren hin und her, die sich einfach unbeeindruckt in den überfüllten Waschraum pressten, um sich die Zähne zu putzen.
 

Watanuki war den Tränen nah und klopfte zum wiederholten Male an Flourite-senseis Zimmertür. "Sensei~!"
 

In einem anderen Trakt des Gebäudes nutzten die Schüler die Abwesenheit des strengen Sugawa-senseis, um gemütlich draußen zu Frühstücken. Die Bediensteten hatten ihnen, obwohl das Frühstück längst vorbei war, mit einem warmen Lächeln noch ein paar Brötchen, warmen Kakao und Aufstrich eingepackt und nun satt, nutzten die meisten die Gelegenheit für eine weitere Schneeballschlacht.
 

So kam es, dass der Magier durch ein dumpfes *PÖNK!!!* schlagartig aus seinem tiefen, traumlosen Schlaf aufschreckte. Fast automatisch erwartete er eine Gefahr und suchte mit seinem Blick nach den Kindern, doch dann erkannte er, dass es nur Schneeball war. Der Brocken aus gefrorenem Wasser rutschte langsam von der Scheibe ab und hinterließ einen in der Sonne glitzernden Streifen aus Kondenswasser...
 

Wie viel Uhr es wohl war? (1)
 

Kurz nachdem der Schneeball an die Fensterscheibe geschlagen war, öffnete sich auch schon die Tür des kleinen Badezimmers und der Ninja trat gewaschen und fertig angezogen hinaus. Er hatte die Klamotten angezogen, die ihm der Magier mitgebracht hatte, welche wirklich viel wärmer und angebrachter waren für diese Gegend.
 

Nachdem der Krieger rausgetreten war, stellte er fest, dass auch Fye endlich aufgewacht war und ziemlich verschlafen und etwas verwirrt aus dem Fenster blickte. Daraufhin ebenfalls auf die Scheibe blickend, sah er ebenfalls den noch halb herunterrutschenden Schneeball und während er dem Anderen ein „Morgen" zumurmelte, ging er zum Fenster und schob die halb zugezogenen Vorhänge noch ein Stück bei Seite um herauszusehen.

„Scheint, als hätten wir ziemlich verschlafen.." stellte er fest, als er die Kinder und auch einen Teil des Lehrerpersonals auf dem Hof erkannte, die schon ziemlich in Aktion waren.
 

Die Kinder, die den Schneeball geworfen hatten, flüchteten eilig, als sie ihren strengen Sportlehrer am Fenster sahen. Das würde sicher was geben... nur zwei Kinder zögerten kurz und sahen zu dem Ninja, bevor sie der lärmenden Meute hinterherliefen. Sakura und Shaolan hätten gerne einmal nach ihren Reisebegleitern gesehen, schließlich hatte sich mittlerweile rumgesprochen, dass die sowohl der Physiklehrer, als auch der Sportlehrer nicht zu finden seien. Aber sie durften nicht auffallen, in dieser Welt waren die beiden nur ihre Lehrer.
 

Einer dieser kroch gerade müde aus dem weichen, bequemen Federbett und sah den größeren Mann, ein Gähnen mit seiner Hand versteckend, an. "Hm... um den Frühstücksdienst haben wir uns wohl erfolgreich gedrückt.. guten Morgen, Kuro-sama!"
 

Kurogane seufzte schwer, als er die Kinder so panisch wegrennen sah..soo schlimm war er doch nun wirklich nicht! Er ließ wieder von dem Fenster und drehte sich zu dem blonden Mann um, der gerade aufgestanden war und einen Moment lang wünschte er sich, er hätte noch einige Momente länger aus dem Fenster geguckt, denn der Magier hatte noch nichts an, weshalb ihm die Röte etwas ins Gesicht schoss, erinnerte er sich daran, dass er gestern wohl fast jede Stelle dieses Körpers berührt hatte.
 

Gedankenverloren bemerkte er, dass er den Anderen einen Moment lang nur anstarrte, ohne etwas zu sagen, doch schnell fasste er sich wieder und setzte an. "Aa... lass dir ruhig Zeit. Ich werde ihnen einfach erzählen, dass du wieder Fieber bekommen hast und ich mich deshalb die Nacht über um dich gekümmert habe."
 

Sofort wollte Fye wiedersprechen und aufspringen, um ihre verpassten Lehrer - und Bemutterungstätigkeiten wieder aufzunehmen, doch dann besann er sich. Sein ganzer Körper fühlte sich immer noch erschöpft an und sehnte sich erst mal nach einer erweckenden Dusche.
 

"Okay~ dann dusche ich erst mal"; verkündete er, stand auf und ging auf den Mann am Fenster zu. Jedoch achtete er darauf, dass Kuroganes Körper seinen vor den Kindern draußen verdeckte. Zufrieden lehnte er kurz seine Stirn an Kuroganes Brust. Der flauschige, schwarze Pulli, den er noch zwei Tage zuvor aus "Kuroganes" Teil des Schrankes gefischt hatte, war angenehm weich gegen seine immer noch etwas taube Haut. Seine Augen waren so schwer, noch etwas gerötet vom gestrigen Weinen, doch trotz der Ermattung, fühlte er sich wohl, geborgen und trotzte vor einer inneren Kraft. Und er hatte das erste Mal seit Wochen wieder richtig Hunger.
 

"Was hältst du davon, wenn du nach unseren Schützlingen sieht und ich, nachdem ich geduscht habe, noch ein Frühstück zusammenzauber? Heute Nachmittag beginnen doch die Wettkämpfe, da müssen wir fitt sein!"
 

Kurogane blieb ruhig stehen, als der Magier auf ihn zukam und sich an ihn lehnte, obwohl sein Herz dabei schneller anfing zu schlagen. Verdammt...er war doch auch nur ein Mann, ein junger und potenter dazu, selbst wenn es in letzter Zeit nicht so gut zwischen ihnen lief.
 

Tief atmete Kurogane durch. Dennoch tat diese Nähe zwischen ihnen viel zu gut und fühlte sich warm, friedlich und geborgen an, jetzt, wo einmal nichts zwischen ihnen stand. Einen Augenblick lang, erinnerte der Krieger sich zurück. Früher wäre er wohl in Panik geraten, käme der Magier ihm so nah und noch dazu, ohne dass er etwas an hatte. Weil er es nicht verstanden hätte, weil er es nicht wollte, sich vielleicht sogar davor geekelt hätte. Mit einem Mann zusammen sein.. das hätte sich Kurogane wirklich nie erträumt, geschweige denn, dass er einen liebte und das mit Haut und Haaren. Aber mittlerweile war das anders. Diese Nähe tat gut, einfach nur gut. Genauso wie es gut tat, ihn anzusehen, ihn zu berühren und sogar mit ihm zu schlafen. Da war nichts falsches dran.

Es war einfach nichts falsches daran, seine Familie so nahe wie möglich bei sich haben zu wollen. Wer sollte ihn dafür verurteilen, jemanden zu lieben? Für ein vollkommen normales und natürliches Gefühl? Selbst wenn es mit so viel Angst und Problemen verbunden war.
 

Sie beide hatten genauso das Recht, einen Menschen zu lieben und von ihm zurück geliebt zu werden. Genauso viel Recht wie jeder andere Mensch in jeder erdenklichen Welt. Egal, was sie verbrochen, was sie durchgemacht und erlebt hatten. Niemand konnte sie dafür verurteilen und wenn sie es taten, dann hatten sie einfach keine Ahnung. Es konnte Kurogane egal sein.
 

Leicht legte er die Arme um den kleineren Körper und brachte ihm seinen somit ein wenig näher und ließ erst wieder davon ab, als er von dem Magier angesprochen wurde.
 

„Mach das." Erwiderte er in einem fast sanften Ton und strich einmal durch die zerzausten Haare.
 

Ein Schaudern ging dem anderen Mann durch und durch. Das war so eine vertraute Berührung und dennoch hatte sie wieder einen neuen Unterton bekommen. Wie ein Musikstück, das jedes Mal, wenn sie wieder einen Schritt vor und zurück und wieder zwei vor gingen, einen neuen Ton bekam. Ihm kam wieder dieses Lied in den Kopf, das er in der Wohnung ihrer Ebenbilder - nicht IHRER Wohnung - gehört hatte und leise begann er es zu summen. Er hatte dieses Lied so oft gehört, dass er mittlerweile jeden Ton auswendig konnte. Er fragte sich, was wohl die alte Dame oben mit dem Lied verband und wie viel Jahre sie es schon rauf und runter hörte.
 

So nah am Fenster wurde es dann doch etwas kalt, noch ein Kuss für Ookiwanko, und mit einem Lächeln war Fye im Badezimmer verschwunden. Er summte immer noch weiter, auch als das warme Wasser schon längst über seinen Körper lief, warm und anschmiegend, frisch. Er spürte, dass es aus einer Quelle hoch in den Bergen kam und er ließ sich ein wenig von dem Geruch frischen Schnees, wenigen Gräsern und kälteresistenten Fischen und anderem Getier im Wasser einnehmen.
 

Für einen kurzen Augenblick, schloss der Ninja die Augen, als der Magier ihn küsste und dieses Lied vor sich hinsummte. Ein wenig hatte er das Gefühl, dass die Welt sich einen Augenblick lang drehte. Er fühlte sich einfach nur wohl in diesem Moment.
 

Reflexartig hob er flüchtig die Hand etwas, als der Magier sich wieder entfernte, als wolle er ihn aufhalten, doch er beließ es dabei und sah ihm hinterher, bis er im Bad verschwunden war. Schwer seufzte er, lehnte sich etwas an das kühle Glas hinter ihm, neigte leicht seinen Kopf nach hinten und beobachtete die kleinen Schneeflocken, die mittlerweile angefangen haben mussten zu fallen. Währenddessen hörte er dem Rauschen der Dusche zu und in seinem Kopf hallte diese Melodie wieder, die der Blonde eben vor sich hingesummt hatte.
 

Es konnte wirklich alles so einfach sein, schoss es ihm durch den Kopf.
 

Plötzlich flog wieder etwas mit einem "PLÖNK" an die Fensterscheibe hinter ihm und dadurch wieder aus den Gedanken gerissen, erinnerte Kurogane sich daran, dass er ja mal endlich nach unten gehen musste. Ohne den Kindern draußen einen tödlichen Blick zuzuwerfen, löste er sich von dem Fenster, krallte sich den schwarzen Wintermantel, der an der Garderobe hang - da dieser viel zu groß für Fye schien, schloss er, er wurde ebenfalls für ihn eingepackt - zog ihn über und verließ sein Zimmer um nach draußen zu gelangen und wenigstens ihre Reisekameraden zu finden.

Als er in draußen in den Schnee trat, fröstelte er sofort etwas, doch die frische Luft tat gut und unbewusst, nahm er einen tiefen Atemzug, bevor er sich den Mantel am Kragen etwas fester um sich schlang.
 

"KURO-wanko~~", fiel ihn etwas von der Seite an und im nächsten Moment hatte er einen weiteren Schneeball im Gesicht. Der war allerdings warm und roch verdächtig nach Kakao und Pfannekuchen. Die kleinen Ärmchen umklammerten sein Gesicht und Mokona kroch schnell durch Kuroganes Kragen unter den warmen Pulli. Hier war es sehr viel angenehmer, es war doch schon völlig durchgefroren von der Kälte!
 

Die Kinder hatten ihren Schock scheinbar schon vergessen und bauten nicht weit entfernt einen seltsamen Schneehaufen. Ein paar Lehrer liefen zwischen der Horde hin und her und redeten scheinbar gut gelaunt mit den Kindern. Es dauerte nicht lange, da hatte der Ninja auch schon Shaolan und Sakura entdeckt, die eifrig mit den anderen Kindern zusammen die fertigen Schneeblöcke an ihren Platz hievten und mit weiterem Schnee festklopften. Beide hatten gerötete Wangen und lachten ausgelassen, wenn irgendwo etwas einstürzte oder sie ein Schneeball der Kleineren traf, die sich in der Nähe eine wilde Schneeballschlacht lieferten. An den Mauerwänden waren Kisten aufgestellt und in scheinbar endlosen Reihen lehnten komisch gebogene Bretter an der Wand.
 

Kaum war Kurogane hinzu getreten, sah Shaolan auf. Er konnte mittlerweile so gut Personen und Dinge erspüren, dass er sofort de Anwesenheit seiner Reisekameraden bemerkte. Kurz zupfte er an Sakuras Schal, die kichernd und schneebedeckt für Tomoyos Kamera posierte und flüsterte ihr ein "Ich bin mal eben bei Kurogane-san" ins Ohr. Die Mädchen um Sakura Kicherten. "Wer ins Ohr flüstert, flüstert ins Herz!", riefen sie dem Pärchen zu und flammrot machte sich der Junge auf zu seinem "Lehrer" zu sprinten.
 

"Kurogane-san!"
 

Kurz grummelte der Ninja darüber, dass das Manjuu ihn innerhalb wenigster Sekunden entdeckt hatte, ihm ins Gesicht flog und sich dann in seinem Pulli verkroch.. hatte der Magier es nicht eingesperrt?! fragte er sich noch seufzend.
 

Nachdem Kurogane sich eine Weile in dem WirrWarr der Schüler umgesehen hatte, entdeckte er ihre Reisekameraden sofort, die fröhlich und ausgelassen mit den anderen Kindern im Schnee spielten und irgendwie gefiel ihm dieses Bild ziemlich gut. Er wusste nicht wann er die Beiden so ausgelassen und fröhlich gesehen hatte. Es musste eine Ewigkeit hergewesen sein. Zumindest der Junge hatte lange nicht mehr so ehrlich gelacht. Und auch, dass er Tomoyo im Blick hatte, erleichterte ihn seltsamerweise. Selbst wenn es sich nicht um seinen Schützling handelte, jedenfalls schien es ihr hier gut zu gehen. Gerade wollte er sich schon umdrehen und einen Lehrer oder ähnliches suchen und die Kinder in ihrer Euphorie, irgendwelche albernen Sachen mit Schnee zu basteln stören, als er auch schon die vertraute Stimme des Bengels vernahm.
 

Etwas skeptisch blickte er ihn einen Moment an. Vom Toben konnte er unmöglich so rot im Gesicht sein, er hatte genug Ausdauer um das gut wegzustecken. Hatte er jetzt etwa auch Fieber bekommen? "Geht es dir nicht gut? Du bist verdammt rot ihm Gesicht... du solltest besser auf dich aufpassen, wenn du die Feder gewinnen möchtest.." grummelte er den Jungen etwas tadelnd an.
 

Verdutzt blieb Shaolan stehen und sah zu seinem Lehrmeister auf. Einen ganz kurzen Augenblick war er sich unsicher, ob das nicht vielleicht doch der Kurogane dieser Welt sein konnte, aber dann nahm er sich zusammen. Es war Kuroganes Aura und er sollte sich lieber freuen, dass sein Reisekamerad scheinbar gute Laune hatte.
 

"Sakura...", murmelte er und wurde dadurch nur noch röter. "Ah! Fujitaka-san hat gesagt, dass die Gruppen sich nach dem Mittagessen im Hof sammeln sollen, dann werden die Materialen ausgegeben und die Probestrecke gefahren. Deine Gruppe ist die siebte Klasse und die zugehörige Partnergruppe der älteren Schüler, ich glaube am besten sprichst du einen Jungen namens "Watanuki" an." Angestrengt überlegte er, ob es noch etwas wichtiges zu sagen gab, dann sah er ein wenig scheu, aber dennoch direkt dem anderen Mann in die Augen "Geht.. geht es dir und Fye-san besser?", wagte er sich dann doch die persönliche Frage zu stellen.
 

Fragend zog er die Augenbrauen etwas zusammen, als er den Namen der Prinzessin aus dem Genuschel des Jungen erhaschte, sich jedoch auf den ersten Moment keinen Reim darauf machen konnte. Leicht wurde jetzt auch er etwas rot, als der Junge Untypischerweise diese persönliche Frage stellte. "Aa..uns gehts gut..mach dir keine Gedanken.." versuchte er so neutral wie möglich zu antworten und nebenbei die Bilder der letzten Nacht aus seinem Kopf zu verdrängen..verdammt, wieso dachte er jetzt an sowas?!
 

Schnell fing er sich wieder. "Watanuki" den Namen kannte er, war das nicht der verdammte Bengel, den diese raffgierige Hexe als ihren Küchenjungen ausnutzte? Das konnte ja was werden... der war ja noch aufgedrehter als der Magier und das Manjuu zusammen, dachte er sich schwer seufzend. "Geh wieder zu den Anderen.." wies er den Jungen an, bevor er sich in Bewegung setzte und nach dem lautesten aller Schüler hier Ausschau hielt.. und er fand ihn recht schnell, wie er mit irgendeinem großen Jungen stritt, dem der Ninja ebenfalls bekannt vorkam.
 

"Hey.." versuchte er sich in den lauthalsen Streit einzumischen.
 

"Wie, du hast mit Himawari-chan getauscht?! Was soll das denn jetzt? Aus welchen Grund? Falls du nicht zugehört hast, für jede Gruppe soll ein Junge und ein MÄDCHEN zuständig sein! Siehst du aus wie ein Mädchen? Nicht, dass ich's erkennen würde. Hast du Ahnung von Mädchenproblemen? Nein! Und deswegen sollte ein Mädchen, meine Himawari-chan, mit mir die siebte Klasse betreuen! Das hast du aus purer Bosheit getan! Du willst dich Himawari-chan und meiner Romanze nur in den Weg stellen, du fieser, unsensibler, stoischer Ker-"
 

Die Anwesenheit seines Lehrers ließ ihn verstummen und Watanuki versuchte sich nicht aufzuregen. Sugawa-san war wenigstens zuverlässig, wenn dieser zu spät kam, würde er sicher anständige Gründe haben. "Su-sugawa-sensei!"
 

Augenrollend hielt der Ninja sich ein Ohr zu, als er notgedrungen diesem Redefluss zuhörte und obwohl er es ja eigentlich gewohnt sein musste ohne Punkt und Komma zugetextet zu werden und man schon fast angst haben musste, der Andere erstickte, weil er vergaß Luft zu holen, bereitete ihm das hier gerade wirklich Kopfschmerzen.
 

Auch Doumeki blieb ganz still an einem Baum gelehnt stehen und wartete gespannt ab bis Watanuki endlich zu einem Ende fand und wann er denn bemerkte, dass auch der Lehrer hinter ihm stand.
 

"Bist du endlich fertig?" fragte er ihn nur gelassen und ruhig, als er endlich aufhörte mit ihm zu schimpfen und seine Aufmerksamkeit nun dem Lehrer galt.
 

Auch Kurogane war froh, dass es endlich aufgehört hatte. "Worum geht's?", fragte er den hyperaktiven Jungen einfach nur, da er keine Ahnung von nichts hatte und sie auch durch ihr verschlafen anscheinend wichtige Informationen verpasst hatten, fiel ihm nichts passenderes ein. Auch wenn er als Lehrer eigentlich mehr Ahnung als die Schüler haben musste.
 

"Pubertäre Anwandlungen.." antwortete Doumeki ruhig auf die Frage, die eigentlich ganz anders gemeint war..aber solang er damit Watanuki wenigstens innerlich zum Kochen bringen konnte, war ihm das wert.
 

"Aa.." bestätigte Kurogane den Größeren. "Das meinte ich aber nicht. Ich sollte mich bei dir melden...also, worum gehts?" wandte er sich jetzt wieder an den Kleineren.
 

Die Verwirrung stand dem Jungen mit der Brille nur zu deutlich ins Gesicht geschrieben. Wieso benahm sich Sugawa-sensei denn so komisch? Normalerweise kommandierte er nur rum.
 

"Nicht.. nichts wichtiges. Die jüngeren Schüler waren etwas beunruhigt, als Sie und Flourite-sensei nicht auffindbar waren. Ein Junge hatte sich gestern Nacht den Fuß verstaucht und wollte zurück nach Hause, aber wir konnten ihn beruhigen. Vielleicht sollten Sie, oder Fye- ähm Flourite-sensei mal nach ihm sehen." Es war anstrengend mit dem Sportlehrer zu reden, denn wenn man zu lange brauchte hörte er nicht mehr zu und wenn man etwas Falsches sagte, fuhr er sofort aus der Haut. Auch Immer Flourite-sensei zu sagen, wo der Physiklehrer doch von den meisten Schüler mit Vornamen angesprochen wurde, war anstrengend. Vor allem nach einer so kurzen, turbulenten Nacht und dazu kam noch das morgendliche Ärgernis mit diesem Sturkopf Doumeki..
 

Schwer seufzte der Ninja, als er dem Jungen weiter zuhörte...konnten Kinder denn nichts ohne Erwachsene? Kinder waren echt nur nervig, stellte er wieder einmal fest...heulten rum wegen einem verstauchten Fuß und wollten dann nach Hause? Sie sollten lieber mal einen richtigen Kampf mitmachen..dann wussten sie, was weh tat...dachte er sich. Obwohl, wünschen würde er auch niemandem freiwillig so eine anstrengende und gefährliche Reise, wie sie ihnen gegeben war.
 

"Sein Fieber ist über Nacht wieder gestiegen.. deshalb hab ich mich um ihn gekümmert..und deshalb haben wir auch verschlafen." ( 2 ) erklärte er dem Jungen, dass sie die ganze Nacht anscheinend nicht auffindbar waren, dem vollkommen überfordert wirkenden Jungen. Doch er war sich sicher, es hatte niemand versucht ihn zu finden oder ihn zu holen..jedenfalls hatte niemand an seiner Tür geklopft oder ähnliches, denn das hätte er mit Sicherheit gehört. Kurogane kannte den genauen Grund nicht, entweder hatten sie Angst vor ihm in dieser Welt oder aber genug Respekt, ihn über Nacht nicht zu stören. Noch eine negative Eigenschaft von Kindern: Sie logen. Aber sie schienen sich ehrlich Sorgen um den Magier zu machen, das erkannte er an dem Blick des Jungen, weshalb er ihm seine "sich ausgedachte Entschuldigung" auftischte.
 

Leicht verzweifelt warf er einen Blick auf das Fenster ihres Zimmers. Er hatte zwar gesagt, der Magier solle sich Zeit lassen, aber langsam war er selbst mit diesen vielen Menschen und vor allem Kindern überfordert... er konnte einfach nicht gut mit ihnen umgehen.
 

"Wo is denn dieses verda-" er unterbrach sich selber als ihm seine Funktion als Lehrer wieder bewusst wurde. "..dieses Kind?"
 

Watanuki musste all seine Selbstbeherrschung aufbringen nicht rot zu werden. Es gab Dinge, die er lieber nicht so genau hinterfragte oder überhaupt darüber nachdachte. Es war bekannt an der Schule, dass sie beiden immer zusammen zu spät kamen und nun auch verheiratet waren. Dennoch, als Vorbildfunktion für die Schüler, sollten sie ein wenig mehr Pflichtbewusstsein an den Tag legen. Aber es war nicht an ihm sich in die Belange von Lehrern einzumischen. "Im Krankenzimmer, Ich führe Sie hin", bot er sich dem Lehrer an, der sich hier ja auch noch nicht auskannte.
 

Skeptisch blickte der Ninja den Jungen mit der Brille an, nachdem ihm auffiel, dass er anscheinend peinlich berührt war..hatte er jetzt etwas falsche gesagt? In Gedanken ging er seine Worte selber noch ein-, zweimal durch und erst jetzt bemerkte er, wie zweideutig das doch klingen konnte. Fast wollte er selber wieder rot werden, doch da bot sich der Junge auch schon an, ihn zum Krankenzimmer zu bringen. Dass der größere Junge ebenfalls skeptisch eine Augenbraue hob und leicht den Kopf schüttelte, als Watanuki und er auch schon gingen, übersah er.
 


 

Drinnen war es schon sehr viel wärmer und die Krankenstation nicht weit vom Essenssaal entfernt. Kurogane klopfte, doch offensichtlich war die Krankenschwester nicht anwesend. Deshalb trat er einfach so ein und trat zu dem Jungen, der auf der Liege lag und ein Buch las.
 

"Wata-kun!", freute sich der junge mit den goldenen Augen "Oh.. ", sofort wirkte er etwas schüchterner. Sugawa-sensei, der war immer so laut und grob, brummte ihm ständig Extrarunden auf, wenn er frech war, den Sportunterricht schwänzte oder sich in der Gerätekammer herumtrieb. Er hatte gehofft, dass vielleicht Fye-sensei kommen würde, mit dem war es immer so lustig!
 

Als sie im Krankenzimmer ankamen, fiel ihm dieses Kind wieder ins Auge und jetzt erinnerte er sich daran, dass er es auf dieser Busfahrt schon einmal entdeckt hatte und es ihm damals schon bekannt vorkam. Er trat näher an das Bett heran und bei genauerem Hinsehen, erkannte er auch, wem dieses Kind ähnlich sah. Diese goldenen Augen, würde er wohl nie vergessen..und dieses feminine Gesicht, obgleich man trotzdem auf den ersten Blick nicht wusste, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte. Hier eher Junge und Mädchen, doch der Ninja wusste es besser und erkannte ihn als Jungen.
 

Für einen Augenblick trieb das Erinnerungen in ihm hoch. Unschöne Erinnerungen, an dieses Lager und an diesen „Ashura", der doch so ganz anders war als der aus Ceres. Ihm fiel wieder ein, was der Magier mit ihm getan hatte, um sein Leben zu retten und ein wenig flackerte die Wut in ihm hoch. Jetzt störte ihn die Tatsache, dass der Magier damals mit diesem Kerl geschlafen hatte auf einmal noch mehr. Obwohl es nur war, um sein Leben zu retten..so wie der Magier sagte. Aber er mochte diesen Gedanken trotzdem nicht. Er wollte sich diese Bilder nicht vorstellen, doch flackerten diese Illusionen in seinem Kopf auf. Aber es erinnerte ihn seltsamerweise auch an ihren Kuss...ihren ersten Kuss, registrierte er und ein wenig schlug sein Herz bei dieser Erkenntnis schneller. Verdammt...egal wo er war, egal was er tat, egal wen er traf. Alles erinnerte ihn an Fye.
 

Eine ganze Weile musste sein Blick tödlich und gedankenverloren auf dem kleinen Kind gelegen haben und innerlich schüttelte er seinen Kopf... dies hier war nur ein Kind, versuchte er sich selber zu beruhigen. Nur ein Kind, das verdammt noch mal noch nicht viel in seinem Leben verbrochen haben konnte.. Tief holte er Luft und leise seufzend, setzte er sich neben dem Kind auf das Bett... die Leute hier in dieser Welt konnten von Glück sagen, dass er heute gute Laune hatte..
 

Nur hatte er jetzt den Salat..was sagte man einem Kind, das Heimweh hatte?

Er konnte dieses Gefühl nur zu gut nachvollziehen..aber dieses Kind musste sich zusammenreißen!
 

Tadelnd blickte er es an und versuchte sich etwas daran zu erinnern, wie der Magier in dieser Situation mit dem Kind umgehen würde. „Du bist doch keine Heulsuse, oder? Und du möchtest doch irgendwann mal in deinem Leben was erreichen, oder? Dann musst du dich jetzt verdammt noch mal auch zusammenreißen..", versuchte er es.
 

Der Kleine fühlte sich wirklich unwohl unter diesem Blick. Warum sah ihn Sugawa-senei denn jetzt so böse an? Ständig tat er so als wäre er ein Ärgernis... dabei hatte er gar nichts getan.. im Gegenteil, er strengte sich im Sport- und Japanischunterricht immer an, wenn er nicht schwänzte.

Doch dann setzte sich der Lehrer neben ihn und sah von ihm weg, so dass er zumindest nicht mehr gegen die Tränen ankämpfen musste. Wäre doch Fye-sensei oder Fujitaka-sensei gekommen, das waren seine Lieblingsbetreuer. Er war schon seit der ersten Klasse hier im Internat und der einzige, den er außerhalb der Schule kannte, war Yasha. Doch der hatte nie Zeit..
 

Als er die Frage vernahm sah er etwas bedrückt auf die Wolldecke. "Ja aber.. mit meinem Fuß kann ich jetzt gar nicht mitmachen.. und nicht mitspielen. Da bin ich lieber im Internat."
 

"Aber im Internat ist jetzt doch nur der Hausmeister"; unterbrach ihn Watanuki.
 

Schwer seufzte der Krieger...da hatte das verdammte Kind natürlich Recht..mitspielen konnte es nicht mehr mit einem kaputten Fuß. Angestrengt, wirklich angestrengt dachte er nach, wie er jetzt antworten könnte..das war aber auch verdammt schwer. Wie konnte sein Ebenbild so einen Beruf ausüben?! Er musste hier echt nen Schaden haben! Aber einen gewaltigen! ärgerte er sich.
 

"Dann mach hier doch einfach "Ferien"..." fiel ihm wirklich absolut nichts besseres ein...und murmelte noch ein "Verdammt" zum Ende hin.
 

Der Lehrer schwieg und der Kleine sah noch nicht viel fröhlicher aus. Mit einem Seufzen fasste sich Watanuki ein Herz, auch wenn es eigentlich nicht seine Aufgabe war und er genug um die Ohren hatte. Mit einem Lächeln setzte er sich neben den Jungen. "Lass nicht den Kopf hängen, Ashura-kun. Nur weil du jetzt nicht mehr mitrennen kannst, heißt das nicht, dass du keinen Spaß haben wirst. Wir werden dir Krücken bauen und dann kannst du uns bei Dingen helfen, wo du nicht so viel laufen musst. Strecken befestigen, Kakao aufbrühen und Verletzte versorgen", er zwinkerte leicht, "davon wird es sicher noch ein paar geben. Außerdem sitzen wir doch abends immer alle zusammen und ich bin ganz sicher, dass deine Freunde auch ein wenig Rücksicht auf dich nehmen, dafür sind sie doch deine Freunde. Beiß einfach ein wenig die Zähne zusammen, wenns weh tut. Sugawa-sensei hat recht. Du bist doch sonst so ein tapferer Junge, hm?"
 

"Findest du..?", fragte der Kleine etwas unsicher.
 

"Ja klar, du hast doch schon alleine gelebt. Das is ziemlich schwer, das sage ich dir, weil ich auch schon lange alleine lebe und viel älter bin als du."
 

"Und ich darf echt bei den Großen mithelfen? Und bin nicht im Weg?"
 

"Quatsch." Nicht mehr, als mit zwei gesunden Füßen, dachte sich Watanuki seufzend mit grausigen Erinnerungen an den Hauswirtschaftsunterricht.
 

"Dann bastel ich mir jetzt eine Krücke!", rief der Junge und kletterte aus dem Bett. "Danke Watanuki-kun! Danke Sugawa-sensei!"
 

Kurogane hatte wirklich etwas an Respekt dem Jungen mit der Brille gegenüber gewonnen, dass er anscheinend mit Kindern umgehen konnte und das noch nicht einmal schlecht..immerhin wirkte dieses Kind jetzt nicht mehr ganz so depressiv... dafür umso manischer und schnell, jedoch mit einem wirklich tiefen Seufzen, hielt der Ninja das kleine Kind grummelnd an der Schulter zurück und verlagerte es wieder in das Bett. "Wenn es wieder besser werden soll, musst du auch liegen bleiben!" wies es den Bengel an... musste er als Lehrer denn jetzt als Krückenbauer herhalten? Fragte er sich...eigentlich könnte es ihm doch egal sein! "Wir kriegen das schon irgendwie hin..mit diesen verdammten "Krücken.."", grummelte er jetzt, bevor er etwas überfordert aufstand und das Zimmer auch schon verließ.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Es war Mittagszeit.
 

Fye hatte seine Dusche schon längst beendet, sich in warme Kleider und einen langen, bunten Schal geworfen. Er wirkte wie selbst gemacht und ging auf der Seite schon auf. Im Gehen machte er einen Knoten rein und rannte glatt in einen anderen Lehrer. Hochsehend, erkannte er ihn.
 

"Fujitaka-san! Guten Morgen."
 

Der ebenfalls blonde Mann lächelte entschuldigend. "Entschuldigen Sie, ich war in Gedanken. Und ihnen auch einen guten Morgen. Oder besser guten Mittag. Geht es ihnen besser?"
 

"Ja, sehr viel. Kuro-pon ist die reinste Wundermedizin!"
 

Fujitaka lachte. "Das kann ich mir vorstellen."
 

"Sie wirken in Gedanken." Fye erinnerte sich, dass Fujitaka-san gestern Abend noch zu Shaolan gegangen ist. Hoffentlich hatte er den Jungen nicht in all zu große Verlegenheit gebracht. Schließlich wussten sie so gut wie nichts über die persönlichen Beziehungen ihrer Ebenbilder, noch viel über diese Welt.
 

"Ja, es geht um Li-kun. Haben Sie nicht auch bemerkt, dass er sich die Tage etwas seltsam benimmt? Er ist so distanziert und höflich, sogar zu mir. Er war immer etwas zurück gezogen, aber seit er mit seiner Freundin an die Schule gekommen ist, kapselt er sich sehr von seinen Freunden ab..."
 

Da hatten sie den Salat. Fye lächelte schief und versuchte die Kurve zu kriegen. "Ach, sie kennen die jungen Leute doch. Wenn sie Mädchen im Kopf haben, is nichts anderes drin!"
 

Irgendwie tat es im Leid so über Shaolan zu reden. Er machte sich, auch nachdem Sakura und er ein vertrauteres Verhältnis hatten, immer noch sehr viel Sorgen um ihre Reise, war verantwortungsbewusst und manchmal immer noch viel zu ernst. Dazu hatten sie als Erwachsene dem Junge zusätzlichen Ärger bereitet, anstatt ihm bei Seite zu stehen. Shaolan war wirklich sehr erwachsen und ein guter Junge.
 

"Aber er ist ein guter Junge, machen Sie sich keine Gedanken." Der Blonde beugte sich etwas vor, um besser in das Gesicht des anderen Mannes sehen zu können.
 

"Es beschäftigt Sie aber noch was ganz anderes", stellte er fest.
 

Schwer seufze Fujitaka. "Ich.. ich habe ihm gesagt, dass ihn adoptieren will.. und er ist mir ausgewichen.. ich war mir sicher, er freut sich.. nun bin ich mir etwas unsicher.. die Behörden haben grünes Licht gegeben, aber ich will so etwas nicht gegen seinen Willen tun.."
 

Shaolan war doch Waise und sein Adoptivvater verstorben. So weit wusste Fye Bescheid. Oh ja, da war es sicherlich unangenehm gewesen so etwas gefragt zu werden, er konnte ja schlecht für sein Ebenbild entscheiden. "Lassen Sie ihm etwas Bedenkzeit und fragen Sie ihn, wenn wir zurück sind! Ich bin sicher, er is nur von den Socken und muss das erst Mal verarbeiten. Es ist schwer sich in dem Alter noch einmal auf einen Erwachsenen einzulassen, nachdem man seine Eltern verloren hat."
 

"Ja..", kam etwas zögerlich und der andere Mann zwang sich zu einem Lächeln. "Sie haben Recht. Ach ja, ihre und Sugawas Gruppe sind auch für das Mittag- und Abendessen eingeteilt, wenn es Ihnen denn besser geht."
 

"Klar, sorry wegen heute morgen."
 

"Schon in Ordnung."
 

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Wütend..wirklich wütend hockte der Ninja im Schnee und versuchte irgendwie aus größeren Baumästen eine "Krücke" für diesen verdammten Bengel zusammen zu basteln, musste die skeptischen Blicke der Kinder ertragen und das laute Gewusel um ihn herum...hin und wieder bekam er einen Schneeball an den Kopf -dafür musste er wirklich Talent haben...- und seine Nerven waren mittlerweile fast überstrapaziert und seine gute Laune von heute Morgen vergessen. Verärgert und grummelnd sah er hoch, als er die Aura des Magiers schon von weitem erkannte und er beobachtete, wie er sich mit diesem Lehrer unterhielt.. er hatte zwar gesagt, Fye sollte sich Zeit lassen aber verdammt nochmal, doch keine STUNDEN brauchen... was trieb der Kerl denn die ganze Zeit im Bad?! Aus manchen Menschen und Verhaltensweisen wurde der Ninja wirklich nicht schlau!
 

Sich von den anderen Lehrer verabschiedend, wetzte Fye auf den Ninja zu und fiel ihm um den Hals. "Kuro-pon! Denk an deine Falten!", lachend fielen sie beide in den Schnee und irgendetwas drückte gegen seinen, immer noch etwas schmerzenden Bauch. "Was ist das denn?", verwundert richtete er sich auf Kurogane sitzend auf und betrachtete die halb fertige Krücke. "Bastelst du dir ein neues Schwert?"
 

Mit einem Augenverdrehen regte er sich gar nicht erst groß darüber auf, dass er jetzt zum krönenden Abschluss auch noch vollkommen im Schnee lag.. Grummelnd blickte der Ninja den Mann, der jetzt auch einfach auf ihm sitzen blieb, in die Augen. "Wo zum Teufel steckst du denn verdammt?" fragte er den Magier. "Nein..das wird kein verdammtes Schwert...das wird ne Gehstütze für sonen verdammten Bengel.." klärte er ihn letztendlich jetzt doch auf und stützte sich etwas mit den Armen ab, um nicht vollkommen im kalten Schnee zu liegen.
 

"Kuro-daddy macht sich immer so viel Mühe!", freute sich der Magier, gar nicht auf den Vorwurf eingehend. Schnell stand er auf, denn er wollte nicht, dass Kurogane nun auch noch krank wurde. "Wir haben übrigens auch Mittags-. und Abenddienst... aber mach erst mal das Ding fertig. Hast du die Kinder gesehen?"
 

Fye fühlte sich frisch und ausgeruht und nun hatte er einen unsagbaren Bewegungsdrang. Schnee und die frische Luft waren ihm vertraut und weckten in ihm alle Lebensgeister. Im Gegensatz zu Kurogane, der schon wieder durchfroren und rot um die Nasenspitze aussah. Mit einem Seufzen machte er sich den Schal ab und legte ihm Kurogane um den Hals. Er war jetzt eh drinnen, um sich um das Essen zu kümmern.
 

Er wusste nicht genau warum aber leicht wurde er rot, als der Magier ihm den von ihm warmen Schal um den Hals legte, bevor er auf die Frage mit den Kindern antworten konnte. Eigentlich war es eine ganz normale Geste und schon öfters hatte Kurogane dem Anderen seinen Umhang umgelegt. Und doch war es gerade etwas so besonderes. Der Schal war warm und roch nach dem Magier.
 

"Aa..die spielen irgendwo dahinten.." antwortete er ihm, während er sich auch schon wieder an seine "Krücke" machte.
 

Doch Sakura hatte Fye-san schon längst entdeckt, denn nachdem er heute morgen nirgendwo aufzufinden war und seit kurzem rumging, sein Fieber sei wieder gestiegen, hatte sie aus Sorge ständig die Eingangstür des Landheimes bewacht. Sie hatte sich Sorgen gemacht, erst Recht, nachdem Fye-san vor ihrer Abreise noch so seltsam war und ihr von sich und Kurogane-san erzählte. Aber so wie es schien, hatten sich die Erwachsenen wieder vertragen, stellte sie wirklich lächelnd fest. Einen Moment wartete sie noch, bis der Magier von dem Schoß des Ninjas herunter war. Es war irgendwie seltsam die Beiden so zusammen zu sehen... sie wusste nicht genau, wie lange es zwischen ihnen schon so "intim" war.. aber dass Kurogane-san ihn mal nicht panisch von sich stieß, sondern sich seine Annäherungen in der Öffentlichkeit gefallen ließ, zeigte ihr gerade ein wirklich seltenes Bild. Sie freute sich wirklich für die Beiden!
 

Einen leicht besorgten Seitenblick auf Shaolan zuwerfend, der gerade schon wieder so gedankenverloren vor sich hin blickte, stieß sie ihn jedoch einmal aufmunternd in die Seite, bevor sie auch schon auf Fye-san zulief. Sie könnte Shaolan besser in einer ruhigen Minute fragen.
 

"Fye-san!" rief sie dem blonden Mann auch schon zu, vergaß, dass er hier eigentlich ihr "Sensei" war.
 

Auch Fye hatte sie in dem Moment entdeckt und trabte im Schnee auf sie zu. Obwohl ständig Menschen über den Hof liefen, war die Schneedecke noch ganz dicht und weiß und immer mehr der weißen Flocken segelten vom Himmel.
 

"Sakura~", rief er gut gelaunt und blieb lächelnd vor ihr stehen. "Geht es dir und Shaolan gut?"
 

Ein wenig aus der Puste blieb das Mädchen vor ihm stehen und sah zu ihm hoch. "Mir gehts gut." antwortete sie dem Mann lächelnd blickte dann jedoch flüchtig einmal zu Shaolan, der schon wieder damit beschäftigt war, bei dem Schneemannbau mitzuhelfen. "Nur Shaolan ist wieder so still heute.." bemerkte sie etwas besorgt. "Aber dir scheint es zum Glück auch wieder besser zu gehen. Ich habe gehört, dass du wieder Fieber hattest?"
 

"Hm...", tat er, als würde er überlegen. Er konnte sich mittlerweile ganz gut denken, was los war. Er fragte sich, wie weit sich Shaolan dem Mädchen schon anvertraut hatte. Ihre Erinnerungen an ihn, würde sie nicht wiedererlangen, selbst wenn er ihr etwas erzählte. Dafür kannte er die Hexe zu gut, sie musste genau so wie jedes andere Wesen das Prinzip des Ausgleichs gnadenlos einhalten. "Na ja, dieser Fujitaka-san scheint mit dem Shaolan dieser Welt eine enge Freundschaft zu pflegen und hat gestern mit ihm geredet. Vielleicht sind seine Gedanken noch bei diesem Gespräch? Aber du solltest dir nicht so viele Gedanken machen. Sag Shaolan einfach ganz oft, dass du froh bist, wenn du ihm ein offenes Ohr leihen kannst. Das ist wichtig zu wissen, auch wenn man's nicht erzählen mag. So hilfst du ihm."
 

"Du hast sicher Recht Fye-san.. ", antwortete sie dem Magier und fragte sich gerade ernsthaft, was Fujitaka-san mit Shaolan-kun zu tun hatte.. aber es konnte eigentlich nicht unbedingt etwas Schlimmes sein, denn Fujitaka-san hatte ein sehr freundliches und warmes Herz, das spürte sie und auch in ihrer eigenen Welt kam der Mann oft ins Schloss und war ein guter Freund ihres Vaters. Nur was könnte er Shaolan erzählt haben, dass er sich so in sich zurückzog? Schwer seufzte sie..sie konnte momentan wahrscheinlich sowieso nichts daran ändern und sollte abwarten, bis sie und Shaolan-kun eine ruhige Minute fanden, dann konnte sie versuchen mit ihm darüber zu reden.
 

"Würdest du bitte den anderen Kindern deiner Gruppe Bescheid sagen, dass sie für den Mittagsdienst reinkommen sollen?", bat er seine Reisekameradin noch und machte sich dann aufs Geradwohl ein paar anderen Kinder anzusprechen und sie reinzuschicken. Nach einer halben Stunde waren genug mehr oder weniger arbeitswillige Kinder versammelt und machten mit einem hyperaktiv herumwuselnden Physiklehrer die Küche unsicher. Das Personal staunte nicht schlecht, als sie auf einmal von dem blonden Mann, der beschlossen hatte ihren Menüplan aufzupeppen, liebenswürdig herumkommandiert wurden.
 

Nach einer Stunde, genau zur Mittagszeit um 1 Uhr, war der Tisch reichlich gedeckt mit Wienerwürstchen in Sahnesoße und Bratkartoffeln, Tofu-Salat und Pfefferminzwackelpudding. Dazu Saft und ein ceresianisches Geheimrezept. Zimtwasser mit süßen Nüssen! Fye räumte gerade die letzte dreckige Pfanne in eine große Maschine, die nach den Erklärungen der netten hier arbeitenden Leute, so eine Art automatischer Spüler war, als auch schon die Kinder in den großen Saal geströmt kamen. In dem großen Menschenauflauf brauchte es etwas, bis er die Kinder und Kuro-pon entdeckt hatte. Schade, dass sie hier nicht so oft zusammen sein konnten, da sie ja so tun mussten, als wären sie andere Personen, er vermisste ihr gemeinsames Frühstück.
 

Bevor der die Klappe zumachte fischte er noch Mokona hervor und hing seine Schürze an einen Harken. "Lass uns gut reinhauen Mokona! Schließlich müssen wir einen Wettkampf gewinnen!"
 

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Nachdem der Ninja es endlich geschafft hatte dem kleinen Kind diese "Krücken" zusammen zu basteln und mindestens 20 Minuten mit dem Kind im Schlepptau von der Krankenstation in den Essenssaal brauchte und noch weitere etliche Minuten brauchte, einen freien Platz in dem Gewusel zu finden, hatte er es endlich geschafft sich an den Tisch zu setzen. Sein Magen knurrte mittlerweile besorgniserregend, denn er hatte gestern weder was zum Abend noch heute was zum Frühstück gegessen... selbst, wenn er als Vampir nicht mehr ganz so dringend Nahrung in Form von Lebensmitteln zu sich nehmen musste, hatte sich sein menschlicher Teil all die Jahre an diese Art der Nahrungsaufnahme gewöhnt. Nun jedoch einen sehr skeptischen Blick auf dieses Essen werfend, das sehr experimentierfreudig auf ihn wirkte, seufzte er schwer und suchte mit seinen Augen in diesem Gewusel den Übeltäter. Er würde dafür sorgen müssen, dass der Magier hier nicht mehr in die Küche kam!
 

Doch der Hunger war stärker als sein Verstand und so blieb ihm nichts anderes übrig, als dieses Zeug zu essen und obwohl noch nicht alle saßen, fing er seinen Gewohnheiten nach trotzdem schon an zu Essen, so bemerkte er gar nicht, dass sich kein Schüler oder Lehrer auf den Platz neben ihn setzte, denn alle gingen davon aus, dass dieser Platz eh für den Physiklehrer bestimmt war.
 

Sakura dirigierte währenddessen Shaolan an den für ihn freigehaltenen Platz. Selbst wenn hier sonst alles nach Schulklassen und Jahrgängen aufgeteilt war, konnten sie während den Essenzeiten selbst entscheiden, bei wem sie sitzen wollten.

Das ausgelassene Spielen im Schnee hatte den jungen Archäologen letztendlich doch auf andere Gedanken gebracht. Durchgefroren und sich mit einem Jungen namens Ryu unterhaltend, mit dem er scheinbar in jeder Welt schnell Freundschaft schloss, ließ er sich von Sakura einfach mitnehmend. Ihre warme Hand wärmte angenehm seine kalten Finger und ein wenig musst er lächeln, als sie mit einem Seufzen unter all dem Gewusel doch noch zwei freie Plätze nebeneinander fanden. Auch stellte er erfreut fest, dass unter dem pinken Pulli den sie trug ( 3 )immer noch die Kette anhatte. Sofort wurde Sakura von ein paar Mädchen angesprochen und gemeinsam mit Ryu rätselten sie, was dieses komische Getränk mit den Nüssen nur sein konnte.
 

Endlich hatten sie die meisten Kinder gesetzt und Fye die letzte Schüssel Nachtisch auf den Tisch gestellt. Waren aber auch viele Kinder auf dieser Schule! So weit er das mitbekommen hatten, wohnten die meisten auch noch dort. Das erinnerte ihn an die Akademien in Ceres. Waren die Kinder talentiert genug und wurden von den Räten als geeignet befunden, durften sie schon mit 2 Jahren dort leben und lernen. Er selbst war bereits mit 13 in so eine Akademie gekommen. Mit einem Pfeifen schob er diesen Gedanken bei Seite und hielt nach Kuro-pon Ausschau. Und tatsächlich, neben Okiwanko war ein Platz frei. Aber gerade als er diesen mit geschwinden Schritt ansteuern wollte, ging ein Sirren durch die Deckenlampen und im nächsten Moment war alles dunkel. Nur noch von den Fenstern am Ende des Gangs schien helles Licht herein.
 

Sofort ging ein verwundertes und teils auch ängstliches Raunen durch die Reihen.
 

"Keine Angst! Nur ein Stromausfall!", hörte er einen Lehrer rufen." Gibt es hier irgendwo Kerzen?"
 

Erschrocken vom dem plötzlichen Ausfall des Lichtes und der darauf folgenden Dunkelheit, suchte Sakura die Hand von Shaolan..sie mochte es nicht, wenn es auf ihrer Reise so plötzlich dunkel wurde, denn dann passierte meist immer irgendetwas.
 

Auch Kurogane war auf die plötzliche Dunkelheit nicht gefasst gewesen und alarmiert stand er auf und suchte sein Schwert, nur um festzustellen, dass er es den Tag über im Zimmer gelassen hatte. Zwar musste das nichts bedeuten, trotzdem war es immer besser, auf alles gefasst zu sein. Sie hatten so viel erlebt auf ihrer Reise und mehr als einmal bemerkt, dass Unvorsichtigkeit genau das war, was sie sich nicht leisten durften.

Er schloss die Augen und nahm die Aura der Kinder und der des Magiers wahr, Zweiterem legte er, nachdem er aufgestanden und zu ihm gegangen war, die Hand auf die Schulter und drückte sie etwas, nur um sicher zu gehen, dass ihm niemand zu nahe kam, bis hier wieder Licht war.
 

Als die Lichter erloschen atmete Fye tief durch. Einatmen. Ausatmen. Draußen hörte er den Wind vollgepackt mit Schnee gegen die Scheibe prasseln, ein dicker Kloß bildete sich in seinem Hals. Gleichzeitig schollt er sich in Gedanken selbst, konzentrierte sich auf das Murmeln der Kinder und die ganzen Auren um sich herum. Deswegen nahm er gar nicht wahr, dass Kurogane zu ihm gekommen war und zuckte erst einmal heftig zusammen, als sich eine schwere Hand auf seine Schulter legte.
 

Scheinbar nach vielen Minuten, indem die Lehrer versuchten die Kinder ruhig zu halten und der Ninja konzentriert die Gegend abspürte, kamen endlich einige Angestellte des Jugendheimes mit Kerzen in den Raum, der dadurch wieder an Licht gewann.
 

Und dann dauerte es nicht lange bis die Kerzen angezündet wurden und ja, jetzt sah es richtig gemütlich und schön aus. Dieses gelbliche, flackernde Licht war sehr viel schöner und majestätischer als dieses kalte, weiße Licht aus den Neonröhren. Immer noch mit klopfenden Herzen sah Fye zu Kurogane auf, lächelte. Alles in Ordnung. Wortlos zog er Kurogane zu ihrem Platz und setzte sich. Sie sollen sich beeilen, sonst würde das leckere Essen noch kalt werden.
 

Genau wie die meisten Kinder atmete der Ninja erleichtert aus und nahm die Hand wieder von der Schulter des Magiers. Schnell beruhigte sich die Aufruhe in dem Saal und Kurogane ließ sich von Fye zu seinem Essen zurückziehen. Trotzdem sah er sich währenddessen noch einmal genau in dem Raum um, ob ihm irgendwas unauffälliges auffiel. Doch für den ersten Moment fiel ihm nichts sonderliches auf und so versuchte er sich wieder zu beruhigen..man musste zwar vorsichtig sein aber man durfte auch nicht alles gleich überbewerten, es war eben nur ein Stromausfall.
 

Wieder an seinem Platz angekommen sah er nur missmutig auf den Rest von seinem Essen, der Appetit war ihm jetzt irgendwie vergangen...außerdem war das Essen sowieso nicht so ganz sein Geschmack. Eigentlich überhaupt nicht. Aber dem Rest schien es zu schmecken, wie er feststellte und für einen Augenblick fragte er sich wirklich, ob vielleicht mit ihm was nicht stimmte, wenn allen Leuten ständig das Essen des Magiers schmeckte, nur ihm nicht.
 

"Kommt das aus Ceres?" fragte er den Magier, nachdem er das Essen noch eine Zeit lang begutachtet hatte. Das interessierte ihn gerade wirklich, weshalb er diese Frage leise stellte.
 

Fye fischte gerade das letzte Tofu-Stückchen aus seinem Salat, als Kurogane diese Frage stellte. Sein Blick folgte den aus roten Augen und dann stahl sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen. "Quasi. Es fehlt noch eine Zutat, Kryin-Saft, aber den gibt es hier anscheinend nicht. Oder er heißt anders. Es ist ein Getränk dass den Magen beruhigt und von innen wärmt! Man kann es auch mit Alkohol trinken, aber davon wird man dann sehr schnell beschwippst! Es gehört zu dem Gebot der Gastfreundschaft jedem, der an die Tür klopft ein Glas davon anzubieten und auch in den Gaststätten bekommt man es kostenlos zum Essen. Auf Reisen ist es auch sehr praktisch, denn es gefriert schwerer als Wasser.", plapperte er glücklich etwas aus seiner Heimat erzählen zu können darauf los. Doch dann stoppte er und sah den Krieger eine Weile von der Seite an. "Magst du es, wenn ich von Ceres erzähle?"
 

Während er dem Magier zuhörte, betrachtete er weiterhin das Essen vor sich und versuchte sich Ceres mehr bildlich vorzustellen. Obwohl er schon dort gewesen war, in Träumen, real, bei seiner Schwester zu Hause, hatte er nie wirklich Gelegenheit gehabt, solche Kleinigkeiten wahrzunehmen, denn immer stand irgendetwas anderes im Vordergrund. Ashura.

Er hatte sich noch nie Gedanken darüber gemacht und auch, wenn einige Geschichten des Magiers ihm nicht sonderlich gefielen, so war es für ihn doch auch interessant solche Dinge zu erfahren. Das Bild vervollständigte sich bei jedem Mal ein wenig mehr, ließ ihn tiefer blicken und gab ihm oft Unsicherheiten, doch auch viel Halt, denn einige Dinge verstand er dadurch einfach besser.
 

Kurogane blickte zur Seite und sah den Magier an. "Ja..irgendwie schon. Es zeigt mir viel von dir." gab er einfach ehrlich zu. Die Kinder um ihn herum waren zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als dass irgendwer ihr Gespräch mitbekam.
 

Die Kerze flackerte vor dem einzelnen blauen Auge und verlieh ihm einen warmen, goldenen Schimmer. Wanderte der Blick tiefer, konnte man sehen, dass die schmalen, von der Kälte immer noch ganz roten Lippen zu einem nachdenklichen Ausdruck verzogen waren. Innerlich ganz ruhig, trotz diesen Themas, was ihn sonst so aufwühlte, lehnte der Magier aus Ceres seine Gesicht auf seine Hände und sprach leise, ganz sanft.
 

"Es ist meine Heimat. Es heißt, das Land, in dem man geboren wurde, ist die erste Liebe. Auch wenn man fortgeht, die Erinnerungen daran verblassen, oder andere Dinge werden wichtiger.. etwas im Herzen bleibt dort zurück, eine leise Sehnsucht, ein Stück Ruhe, das man nur dort finden kann. Das erste, was du von der Welt gesehen hast, muss doch etwas Besonderes sein. Jedes erste Mal hat seinen Zauber. Ganz lange wollte ich mich nicht daran erinnern, aber jetzt tu ich es gerne. Schließlich habe ich bisher mein Leben dort verbracht.. ich finde es traurig, dass sich Sakura so wenig an ihr Land erinnert.. aber so gesehen.. vielleicht ist es auch nicht ganz so traurig.. das erste, was sie gesehen hat, nachdem sie aufgewacht war, ist Shaolan. Die Welten und Länder, die wir bereist haben, mögen zwar immer unterschiedlich gewesen sein, aber die Gesichter, die sie sah, blieben gleich. So gesehen sind Shaolan, Mokona, du und ich ihr Heimatland, ihre erste Erinnerung..."
 

Plötzlich merkte er, dass er vom Thema abgekommen war. Seit wann war das so, dass er einfach seine Gedanken laut aussprechen konnte? Er sah zu Kurogane, erwiderte den stechenden Blick. Sonst hatte er so darauf geachtet nicht zu viel zu sagen und nun floss es einfach aus ihm heraus. Es war nichts mehr Besonderes mehr, und gleichzeitig war es, eben weil es nichts Besonderes mehr war, etwas ganz Besonderes. Ein anderes Besonders.
 

Diese Worte machten den Krieger nachdenklich. Wirklich nachdenklich.

Eine zweite Heimat also. Das mussten sie für das Mädchen sein. Eine neue Heimat, frei von Erinnerungen und Vorurteilen. Auch wenn sie sich Stück für Stück an ihre alte Heimat erinnerte, waren dies nur Träume. Vielleicht würden sie ebenfalls nie zurück in ihr Wüstenland kehren. Dann würde die Prinzessin ihre alte Heimat nie neu kennen lernen. Und auch der Bengel würde sich ewig danach sehnen. Und er konnte es nachvollziehen. Er selbst sehnte sich nach Japan. Nach den Menschen, die er dort kannte. Genauso mussten es seine Reisekameraden tun. Auch der Magier sehnte sich nach seiner Heimat, egal, wie es ihm dort ergangen war. Und er hatte Recht, diese Sehnsucht würde wahrscheinlich ein Leben lang nicht verschwinden.
 

Er selbst, könnte es nicht ertragen, seine Heimat für ein anderes Land aufzugeben. Nicht noch einmal. Deshalb hielt er so sehr daran fest, selbst wenn es noch so aussichtslos war, wieder zurück nach Hause zu gelangen. Egal, wie lange es dauerte.

Und auf einmal, fühlte er sich verdammt egoistisch.

Wenn Fye und er zusammen bleiben wollten, selbst, wenn ihre Reise zu Ende war, mussten sie in der selben Welt bleiben und für den Krieger kam da nur Japan in Frage.

Was bedeuten würde, der Magier würde sein Heimatland nie wieder sehen.. nie mehr.

Doch wäre er selber bereit, unter anderen Umständen Ceres zu bevorzugen? Wenn es diesen König nicht gab..hielt sie nichts davon ab. Eine Welt, in der es ständig dunkel war und kalt...dort könnte er nicht leben.
 

Und selbst wenn der Magier das immer wieder erwähnte, dass sein Traum eine Zukunft in Japan war...war er wirklich bereit dafür für immer seine Heimat zu verlassen? Sicher, im Gegensatz zu Kurogane ging er freiwillig auf diese Reise. Doch unter anderen Umständen sah die ganze Sache vollkommen anders aus. Darüber hatte sich Kurogane noch nie Gedanken gemacht... es war alles so selbstverständlich für ihn. Egoistisch. Verdammt egoistisch.
 

"Stell dir vor..." fing er nach einer Weile an und fixierte nun mit seinem Blick die kleine Flamme der Kerze vor sich. "...deinen verdammten König würde es nicht mehr geben.. und es bestände keine Gefahr mehr für dich. Du müsstest nicht mehr wegrennen..und könntest vielleicht sogar wieder in deine Heimat zurück...könntest du dann wirklich damit glücklich werden, mit mir in Japan zu bleiben?"
 

Die Kinder ihnen gegenüber, ein paar laute und wilde Jungen, stießen hart gegen den Tisch und die Kerze wackelte. Ruhig legte Fye seine Fingerspitzen auf den Kerzenhalter und stabilisierte sie so. Das Metall fühlte sich warm unter seinen Fingern an, Metall, Metall wurde im Feuer geformt..
 

Er erinnerte sich an die ceresianische Winterstille, die Schneestürme, die wenigen wiederstandsfähigen Blumen. Die rauschenden, reißenden Bäche, die jedes Frühjahr entstanden, wenn in den Bergen die Gletscher schmolzen. Das Wasser trat über die Ufer und benetzte den Schnee, ließ ganze Täler spiegelglatt werden. Dann konnte man hinunter sehen, scheinbar über den Himmel gehen und ganz dort unten sah man die verlassenen Bauten und Felsen und Sträucher. er erinnerte sich auch an das zugefrorene Meer, die landestypischen Lieder und Tänze, Keira, Keiras Augen; Ashuras Augen- Die Gerichte und Lieder seines Landes, waren das einzige, was er hatte mitnehmen können.
 

"Ja. Ich wusste, dass ich nicht wiederkommen, wenn ich gehe. Es gibt kein "wenn". Außerdem, war ich schon einmal in Japan und.. habe mich neu verliebt. Die zweite Liebe ist auch besonders. Sie ist schwerer und auch ein wenig ernster, aber.. ich bin sicher, ich kann glücklich werden so zu lieben."
 

Fast wollte der Ninja schon wieder leicht rot werden, aufgrund der Art und Weise, wie man die Worte des Magiers interpretieren konnte und erneut blickte er den Mann neben sich an. Schwer seufzend und mit einem Ausdruck in den Augen, der deutlich 'Du bist wirklich ein Idiot' aussprach. Doch eher sanft, anstatt ärgerlich war und für einen Moment fragte sich Kurogane erneut, womit er den Anderen verdient hatte. Es machte ihn glücklich, das zu hören, selbst wenn es gleichzeitig so traurig war, dass man etwas zurück lassen musste. Er bemerkte gar nicht, wie seine eigenen Gefühle ihn gerade überlisteten und er sich schon vorgebeugt hatte um dem Magier einen flüchtigen Kuss zu geben. Kurogane konnte darauf einfach nichts mehr antworten. Es schien, als hätten sie sich nach so langer Zeit endlich gefunden.
 

Das Auge des Magiers weiterte sich, als er den unverhofften Kuss realisierte. Es überraschte ihn wirklich wie offen Kurogane mit "Ihnen" auf einmal umging, doch sein Herz machte einen kleinen Sprung und ausnahmsweise benahm er sich einmal ruhig, erwiderte den Kuss und lächelte nur leicht als sich Kurogane wieder löste. Schlang nicht hyperaktiv die Arme um ihn und machte kein Geschrei darum, wie er es sonst getan hätte. Irgendwie fühlte er sich ruhig. Es lag nicht daran, dass sein Körper noch nicht ganz gesund war oder er noch ausgelaugt von ihrem Streit. Es schien einfach, dass eine Anspannung, eine innere Gehetztheit, endlich abgeklungen war. Die Stille war nicht unerträglich, einfach mal nicht in Bewegung, auf der Flucht sein war in Ordnung.
 

Es war grad gut so wie es war.
 

Eine kleine Hand auf seinem Knie riss ihn aus seinen verträumten Gedanken. "Fye-sensei~ mögen sie ihren Nachtisch gar nicht?", fragte Ashura mit einem süßen Lächeln und Fye hätte vor Schreck beinahe die Kerze umgeworfen. Doch dann riss er sich zusammen. Es war ein Kind, nur diese Augen waren so verdammt selten, dass er kurz in Panik geraten war. Leicht lächelte er und griff nach der kleinen Glasschale und dem Löffel und übergab beides dem Jungen, der zu seiner Bittaktion seinen Körper halb über Kuroganes Knie gelegt hatte. "Sicher. Ich hatte grade einen Kuro-pon Nachtisch."
 

Erst als sich irgendein Gewicht auf seinen Beinen befand, wurde dem Ninja bewusst, dass er gerade tatsächlich in aller Öffentlichkeit den Magier geküsst hatte... verdammt... prompt wurde er rot und sah sich in der Gegend um, doch die Leute verhielten sich normal..entweder waren sie es aufgrund ihrer Ebenbilder schon gewohnt oder aber, es hatte keiner gesehen.
 

Grummelnd blickte er auf das Blag, das halb auf seinem Schoss lag und noch grummelnder, blickte er dann den Magier an, der jetzt SOWAS zu dem Kind sagte.
 

Zum keine Ahnung wievielten Mal heute schwer seufzend, vergrub er Gesicht etwas verzweifelt in seiner Hand.
 

Fye lachte einfach nur und nippte, beobachtend wie das Kind seinen Pfefferminzwackelpudding verschlang, an seinem Zimtwasser. Allmählich schienen alle mit dem Essen mehr oder weniger fertig zu sein, jedenfalls ließ der gestiegene Lärmpegel darauf schließen. Wenn Kinder nicht den Mund voll hatten, machten sie eben am liebsten Krach.
 

Einen fragenden Ausdruck auf den Gesicht beobachtete er, wie eine junge Lehrerin vom Mathelehrer gestützt auf einen Stuhl kletterte und dann mit einem Löffel gegen einen Topf klopfte. "Bitte mal herhören!", rief sie und nach einigen Minuten wurde es tatsächlich leiser.
 

"Auch der Stromausfall ändert nichts daran, dass gleich die Vorbereitungen für den morgigen Wettkampf im Skilaufen beginnen! Kommt bitte gruppenweise ab 15 Uhr zu den Ausgabeständen draußen auf dem Hof. Die Kleinen zu erst, eine viertel Stunde später die nächste Gruppe und so weiter. Habt ihr das verstanden?"
 

Durch die Reihen ging ein braves, vielleicht etwas gelangweiltes "Jaaah~".
 

"Gut, dann stapelt jetzt bitte das Geschirr und geht dann in eure Zimmer und macht euch fertig. Ihr habt alle im Schnee gespielt, denkt daran euch gut aufzuwärmen. Wir haben kein Strom, aber rubbelt euch mit einem Handtuch bitte gut die Haare trocken, sonst werdet ihr noch krank."
 

"Die Lehrer hier sind wirklich um ihre Schüler besorgt", stellte Fye freudig fest. Oh je, und sie hatten ihre Pflicht schon am ersten Tag vernachlässigt. Nicht dass ihre Ebenbilder aus den Flitterwochen zurück kamen und gleich arbeitslos wurden!
 

Ebenfalls fragend hörte er der Frau zu und schnell beruhigte er sich wieder von seiner eben durchgezogenen Aktion. "Schi- fahren?" fragte er genervt. "Was soll das denn sein?"
 

"Keine Ahnung~"
 

"Das wissen Sie als Sportlehrer nicht?", fragte klein Ashura neben ihn mit großen, erstaunten Augen. Sein Mund war noch ganz vom Pudding verschmiert. "Sind sie etwa auch aus einer anderen Dimension?"
 

Für den ersten Moment fühlte sich der Ninja wirklich ertappt...also war dieses komische Dings-fahren irgendeine Sportart.. wenigstens kam er jetzt mal wieder in Bewegung, dachte er sich noch, bevor er das freche Balg neben sich nun etwas verwirrt und leicht ärgerlich anblickte. "Wie meinst du das.."auch"?"
 

Jetzt sah der Lehrer ihn schon wieder so böse an. Der Junge wurde auf seinem Stuhl gleich ein Stück kleiner. "Na ja... ich hab.. hab gelauscht...", nuschelte er, "Sakura-chan und Shaolan-kun waren doch auch aus einer anderen Dimension, da dachte ich.. na ja, es gibt doch ganz viele alte Geschichten, wo das Leute können! Und auf fliegenden Teppichen reisen auch! Und unter Wasser atmen!"
 

"Ich glaube, du hörst zu viele Geschichten... " brummte er das Kind neben sich etwas bedrohlich an. Dafür war für ihn das Thema erledigt und er stand dann auf um aufs Zimmer zu gehen. Selbst wenn sie keinen Strom hatten und damit auch die Heizung ausfiel, würde er versuchen, sich ein wenig aufzuwärmen und den Kopf frei zu kriegen. Immerhin wurde es bald ernst und sie mussten die Feder unbedingt gewinnen.
 

Bedrückt sah der Junge zu seinem Lehrer, als Kurogane den Raum verlassen hatte.
 

Fye wuschelte ihm über den wilden Haarschopf. Das schwarze Haar war vertraut weich. "Sag mal, kann es sein, dass du Ashura heißt?"
 

"Aber Sensei, ich bin doch in ihrer Klasse! Das wissen Sie doch."
 

"Hahaha, stimmt!" Mit einem Ruck stand er auf und griff nach den Tellern. Sie sollten schnell aufräumen, es gab noch genug zu tun! "Geh am Besten auch auf dein Zimmer, Kleiner."
 

"Ja~p!" Eilig sprang das Kind vom Stuhl, biss die Zähne zusammen, als es auf seinem verletzten Fuß aufkam, angelte nach seiner Krücke und gab dann ein überraschtes Quietschen von sich, als es von zwei Händen hochgenommen wurde. Der Magier nahm das Kind huckepack und ließ seine Klasse den Aufräumdienst übernehmen. "Ich bringe dich, du musst schileßlich in ner halben Stunde schon wieder unten sein, da wäre es unpraktisch, wenn du ne Stunde zu deinem Zimmer brauchen würdest."
 

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Als der Krieger die Zimmertür öffnete, musste er die beißende Kälte in diesem Raum feststellen und er hoffte wirklich inständig, dass bald wieder irgendwas in Gang kam, um die Räume hier zu heizen. Fröstelnd rieb er sich einmal über die Arme um sie zu wärmen, während er sich an das Fenster stellte und in den nun stillen Hof blickte. Hoffentlich machte dieses verdammte Balg ihnen jetzt keine Probleme und hatte wirklich nur einem Gespräch gelauscht und war nicht auch ein Teil dieser, wie es für ihn mittlerweile schien, "inzinierten Reise". Obwohl ihn das wieder ein Stück näher an den Mörder seiner Mutter bringen könnte, von dem er damals besiegt wurde. Bei den Erinnerungen daran, biss er sich hart auf die Lippe. Verdammt, dass er damals auch einfach so versagt hatte. Dieser Kerl hätte längst ihm Jenseits schmorren können. Die Wut und Hass flackerten in ihm auf, als er sich das hässliche Gesicht dieses Mörders vorstellte.
 

Er fragte sich wirklich, was für einen Sinn es für einen verdammten Bastard aus einer anderen Dimension machte, sein Dorf zu zerstören.

Irgendwann würde er ihn sicher finden und dann, würde er diesen Kerl töten.

Schon alleine aus diesem Grund durfte er sich nicht weiter hängen lassen.
 

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Endlich waren alle verletzten Kinder verstaut, alle anderen ein wenig herumgescheucht worden und letztendlich auf den Hof bugsiert worden. Gut gelaunt vor sich hinpfeifend wuselte Fye die Gänge entlang, in denen Kuroganes und seine Gruppe untergebracht waren. Aber kein Kind schien noch seine Hilfe zu benötigen. Das letzte Grüppchen eilte eilig an ihm vorbei und endlich war er an Kuroganes Tür angekommen. Er spürte ganz deutlich, dass der Krieger da drin war. Da gehörte er aber gerade nicht hin, weil sie beide auf dem Hof helfen sollten die Ski und so komische Stöcke auszugeben. Den Sinn und Zweck letzteres hatte er noch nicht ganz verstanden, aber er war sicher das kam mit dem Ausprobieren.
 

"Kuro~sama~", platzte er breit grinsend herbei und erwischte Kurogane dabei, wie er gerade wieder finster Löcher in die arme, hilflose Wand starrte. Ein wenig irritiert blieb er stehen, beschloss dann ihn auf andere Gedanken zu bringen und hüpfte an seinem Rücken hoch, bis er einen Halt fand und so hängend Kuroganes Wange erreichen konnte, auch ohne dass sich der größere Mann runterbeugte. Mit einem übertrieben Schmatzlaut drückte er ihm einen Kuss auf die Wange. "Warum schaust du denn so finster drein? Gibts was, was dir Sorgen macht? Du solltest dich lieber gaaa~nz doll freuen, weißt du warum?"
 

Fast wollte er sich schon erschrecken, als der Magier auf einmal an ihm hing, er hatte gar nicht bemerkt, dass er reingekommen war. Doch nun durch den Anderen aus den Gedanken gerissen, blickte er ihn kurz grummelnd an. "Nein. Warum?"
 

"Na, wegen den "Schneeanzügen"!", rief das gut gelaunte Ding an seiner Schulter. Mit einem Plumps landete er wieder geschickt auf seinen Füßen und kramte in der Tasche herum, die er Kurogane mitgegeben hatte. Da musste doch irgendwo... mit einem "Fyu~" holte er den schwarzen Ganzkörperanzug heraus und hielt Kurogane vor die Nase. Silberstreifen waren an den Armen und Beinen befestigt, wie auch an der Hüfte. An den Oberarmen und an der Brust waren Taschen befestigt in die man was rein tun konnte und an der Seite seltsame Schlaufen. Innendrin war er auch noch ganz weich gefüttert, aber die Hauptsache war, dass er hauteng anliegen würde.
 

Skeptisch beobachtete er den Magier dabei, wie er in der Tasche rumkramte und noch viel skeptischer betrachtete er danach, was ihm dann vor die Nase gehalten wurde "Was?!" brachte er entsetzt hervor.. Was auch immer dieses Kleidungsstück darstellen wollte, der Ninja fand es verdammt schrecklich. Er hatte Stil verdammt! Und Stolz dazu! "Vergiss es! Nie im Leben zieh ich sowas an!"
 

"Aber Kuro-nana~", das Kleidungsstück vor sich herhaltend betrachtete Fye es. "Ich bin sicher es sieht klasse an dir aus. Der Kurogane dieser Welt mochte es doch auch, und bisher schien mir, dass er so ziemlich deinen Geschmack hatte."
 

"Ich bin aber nicht er und- " versuchte er sich weiterhin zu weigern, brach dann aber ab. Er hatte jetzt wirklich keine Lust auf eine Diskussion, die ihm noch die letzten Nerven raubte und die er am Ende doch verlor. Er wusste genau, wie unnachgiebig und vor allen nervig der Magier manchmal sein konnte. Eine ganze Weile noch, sah er das Kleidungsstück vor sich tödlich an und widerwillig, und ein "Verdammt." murmelnd, riss er es dem anderen Mann aus der Hand und war kurz daran auch schon dabei, seinen Pullover mit einem schweren Seufzen auszuziehen. Das Ding sah nicht nur hässlich aus, es war mit Sicherheit auch noch verdammt umbequem!
 

"Ich glaube man lässt die Kleider darunter an...", warf Fye ein, als Kurogane auch noch die Hose ausziehen wollte. Nicht dass er so einen Anblick nicht gerne sah. Den nackten Rücken musternd, der noch leise Spuren der gestrigen Nacht aufzeigte, war ihm erst gar nicht bewusst, dass er einen Schritt nach vorne gegangen war und eine kühle Hand auf die warme Haut gelegt hatte. Die Wirbelsäule zeichnete sich deutlich ab, stark und fest, aber dennoch zerbrechlich, die Schulterblätter hielten in ihren Bewegungen inne, als auch Kurogane innehielt. Langsam glitt die Hand nach unten und ein leichter Kuss ließ den leichten, süßen Geschmack von Schweiß und ein paar Pulloverfussel zurück.
 

"Aa.." antwortete der Ninja knapp darauf, dass man die Klamotten darunter anließ und wurde seltsamerweise daraufhin leicht rot. Jetzt hatte er sich schon wieder vor diesem "Idioten" blamiert. Verdammt..irgendwas stimmte doch absolut nicht mit ihm. Wieso wurde er neuerdings wieder so oft rot in der Gegenwart des Magiers? Er war doch ein Ninja..verdammt.. Schnell schloss er den Knopf wieder, den er schon geöffnet hatte und zog sich die Hose wieder etwas zurecht, als sich eine kühle Hand auf seinen Rücken legte, die ihn leicht schaudern ließ. Ob er nun eine Gänsehaut bekam, weil es in diesem Raum ohne Beheizung verdammt kalt war mit freiem Oberkörper oder ob es an dieser Berührung lag, wusste er nicht.
 

Für einen Moment schloss er die Augen und fühlte, wie sich die Hand auf seinem Rücken bewegte und letztendlich den Kuss. Langsam drehte er sich um, fuhr mit seiner Hand einmal durch die blonden Haare und blickte dem Magier direkt in das blaue Auge. "Ich zieh dieses verdammte Ding nur wegen dir an.." versuchte er immer noch etwas genervt zu wirken.
 

"Jap, jap. Und für Sakura-chan! Schließlich wollen wir ja was gewinnen, ne~?"
 

Schwungvoll wirbelte er herum und öffnete seine eigene Tasche. Er hatte nach dem Duschen einfach seine ganzen Sache in Kuroganes Zimmer geschleppt. Auch wenn sie gelernt hatten ein wenig Distanz zu wahren, hatte Kurogane sicher nichts dagegen, wenn sie noch ein paar Mal im selben Zimmer schliefen. Und sollte er doch etwas dagegen haben, wusste Fye schon welche Argumente er anbringen musste, um die Meinung des sturen Mannes zu ändern.
 

Sein eigener "Schneeanzug" sah ganz ähnlich aus. Er war weiß und an den Seiten befanden sich hellblaue Streifen. Es erinnerte ihn fast an seinen Mantel aus Ceres. Der Lattenrost quietschte wieder einmal demonstrierend, als er sich drauf setzte und sich in den Anzug schlängelte. Was sollte denn das, war sein Ebenbild aus dieser Welt ein Stück größer als er? Er trug Jeans und Pulli und dennoch wirkte der Anzug ein wenig zu groß, als er in den Spiegel sah.
 

Noch immer ziemlich missmutig, hatte sich der Krieger seinen Pullover wieder angezogen und es letztendlich ebenfalls in dieses schreckliche Kleidungsstück geschafft. Er vermied den Blick in den Spiegel lieber und betrachtete auch den Magier aufgrund dieses seltsamen Anzuges, der auch noch viel zu groß für ihn schien einen Moment lang. Gut, an dem Magier sah dieses Ding nicht wirklich soo albern aus. Wenigstens waren sie warm, stellte Kurogane ziemlich früh fest.
 

Kurz überlegte er noch, ob er sein Schwert mitnehmen sollte oder lieber hierlassen..aber wenn sie schon so umständliche Klamotten tragen mussten, was würde dann noch auf sie zukommen? Also entschied er sich dagegen.
 

Innerlich verdrehte er noch einmal die Augen, am liebsten würde er sich hier in diesem Zimmer verkriechen..das würde jetzt sicher sehr anstrengend werden mit diesen ganzen Kindern und auch noch in einer Sportart versuchen zu gewinnen, indem sie so lästig bewegungseinschränkende Klamotten anziehen mussten.
 

"Komm..." forderte er den Magier ziemlich demotiviert auf und wollte gerade zur Tür schreiten als ihm zwischen den auf dem Boden herumliegenden Klamotten des Magiers etwas blinkendes auffiel, das seine Aufmerksamkeit weckte. Langsam ging er darauf zu und kniete sich vor dem Klamottenhaufen nieder.
 

"Was ist das denn?" fragte er den Mann, der noch halb vor dem Spiegel stand, während er selbst etwas in die Hand nahm, das einer zerbrochenen Scheibe sehr ähnlich sah. Warum schleppte der Andere denn ein so unnützes Ding mit durch die Gegend.
 

Ende Part 75 ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

( 1 )

R : *lol* oh nein..ich krieg wirklich angst um die Arbeitsstellen von Kuro und Fye der Welt XD;
 

M: ich glaube die ist berechtigt..
 

allerdings.. in dieser welt sind sie ja auch kuro und fye oO vielleicht is das die schulleitung schon gewohnt?
 

R: ja..ich glaub auch, dass die das alle schon gewohnt sind XD praktisch wärs
 

( 2 )

( R :Kuro is einfach nicht klar, wie zweideutig das hier wirken könnte..deshalb sagt ers auch so, wie er es Fye schon sagte..is halt einfach normal für ihn, dass so zu sagen.. er will die Kinder nicht verstören oder so, deshalb erwähn ich das hier nochmal.. ^^; )
 

( 3 )

(M: die Kleider hatten sie netterweise von ihren Ebenbildern geliehen bekommen)
 

Anmerkung: One & One ist Eigentum von Robert Miles. Wir machen kein Geld damit.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Sonna-Eraseus
2008-03-08T19:13:47+00:00 08.03.2008 20:13
Hallöchen ^^

Oh man ... die beiden sind zusammen einfach Zucker. Wenn ich mir vorstelle, Fye und Kurogane in Schnee, während Kurogane eigentlich Krücken basteln will ... XD Oder die 'sentimentale' Anwandlung beim Essen ...

Ashura scheint ja mal ein ganz lieber zu sein ... ob da noch was kommt, das er das Gehemnis der Dimensionsreisenden kennt? Ob er sich verplappert?
(Und ob Kurogane nicht doch lieber sein Schwert mitnehmen sollte? XD)

Bis zum nächste Kapitel
Sonna
Von:  Schreiberling
2008-01-23T15:19:16+00:00 23.01.2008 16:19
Hallo.
JUHU es geht weiter und dass sich die beiden wieder vertragen haben, ist einfach unbezahlbar.
Ich mag es wie sie miteinander umgehen. CUTE

Ausserdem war es schoen zu hoeren, was beide so ueber ihre Heimat denken. Ich finde, dass ist echt toll beschrieben und erinnert einen selbst dran, was noch so kommen mag.
Ich hoffe, dass es hier noch bis zum Japanaufenthalt immer immer weitergeht.
Es ist so toll das zu lesen.

Der kleine Ashura hier kann ja nichts fuer sein Ebenbild, aber trotzdem ist es kein Wunder, dass Fye sich jedesmal erschreckt.
Freu mich schon auf den naechsten Teil und bin vor allem auf den Sport mit den Stoecken gespannt, HIHI
VLG
Von:  Engelchen_Fynn
2008-01-23T09:36:56+00:00 23.01.2008 10:36
Wow, die letzten Kapitel waren wirklich sehr gut und sooo süß. *seufz*
Hoffentlich haben die beiden jetzt endlich die Kurve bekommen. Hm, das heißt nicht das ich jetzt keine Dramatik mehr will, ich liebe Dramatik. *gg*

Bin ja mal gespannt wie lange der kleine Reisetrupp noch seine Ruhe hat, bevor sie wieder in einer Welt landen in der es um Leben und Tod geht (wie gesagt, ich liebe Dramatik ... und Gefahr... *hüstel*).

Nun denn, ich hoffe es geht bald weiter, ich freu mich schon auf mehr. ^-^


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