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Festhalten

if all wishes could come true
von

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Part 45 - shinjitsu no hana

Part 45 – Shinjitsu no hana
 

Grummelnd sah Kurogane dem Blonden noch nach und ging daraufhin die Treppen weiter runter in den Keller, wo sich die Sakekisten befinden sollten. Als er in dem Keller ankam, bemerkte er das schummrige Licht hier unten und verstaubt war es auch.. wenn diese Hexe ihren Gehilfen nicht hätte, würde wahrscheinlich auch der gesamte Laden so aussehen.
 

Nachdem er sich eine Zeit lang hier umsah, wirklich nichts besonderes außer Gerumpel entdecken konnte und dann letztendlich die Kisten, die er hoch schleppen sollte, setzte er sich wieder in Bewegung, um diese zu holen. Er hatte den leichten Kopfschmerz noch gar nicht mehr wirklich registriert seitdem er wach war und sich um den Verband des Anderen kümmerte. Doch jetzt wurden sie wieder nur zu deutlich, verschlimmerte sich sozusagen mit jedem Schritt.
 

Irgendwann zog ein regelrechtes Stechen durch seinen Kopf hin zu seinem rechten Auge, worauf der Ninja erschrocken zusammen fuhr und leicht zusammen sackte, sich die Hand vors Auge hielt und versuchte den Schmerz loszuwerden und biss sich die Zähne zusammen, um nicht durch dieses Stechen wahnsinnig zu werden oder laut aufzuschreien. Und plötzlich rasten Bilder durch seinen Kopf, sah sie vor seinem schmerzenden Auge, in sekundenschnelle und schwer zu erfassen.

Bilder, die sein Dorf zeigte, Blut, tote Menschen, Dämonen, Blut.. überall Blut...
 

Sein Körper verkrampfte sich unter dem Schmerz und dieser Bilder, was sollte das jetzt schon wieder sein?

Blut.. Leichen, sogar das Geschrei meinte er zu vernehmen.

Die Bilder wurden immer schneller und immer mehr Blut, mehr rote Flächen tauchten vor seinem Auge auf, seine Mutter, das Schwert.. der Arm seines Vaters.. das letzte was er von ihn gesehen hatte, Blut tropfte, Blut floss...

Immer schneller und schneller...Blut.. und dann ein Gesicht, das ihm bekannt vorkam, blonde Haare, blaue Augen...wieso? Es passte nicht in diese Erinnerungen...

Dann wurde es schwarz, der Schmerz löste sich auf und nur seine eigenen schweren Atemzüge waren in diesem Keller zu vernehmen.. sein Körper zitterte seltsamer Weise und er löste seine ebenfalls zitternde Hand von dem jetzt nicht mehr schmerzenden Auge...was zur Hölle war das gewesen?!

Er verstand es nicht.. seine Erinnerungen.. und der Magier.. in so einer seltsamen Form.
 

Kurogane dachte es wäre nun endlich vorbei, nachdem er zu einem 'Vampir' geworden war...doch statt dessen wurde es anscheinend immer schlimmer. Der Schmerz war kaum auszuhalten und er war jetzt noch verwirrter als vorher...vor allem weil die Kopfschmerzen erst jetzt vollkommen verschwunden waren, die er nach dem Trinken und der Zeremonie übrig hielt. Was hatte das alles schon wieder zu bedeuten?
 

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Als der Magier auf die Terrasse heraus trat, atmete er erst einmal tief die frische, vom Regen geschwängerte Luft ein und sah in den sternenklaren Himmel. Shaolan und Sakura dösten erschöpft auf einem der Sitzkissen vor sich hin und auch die Hexe saß schweigend auf der kleinen Treppe, die zum Garten hinunterführte und beobachtete wie die Nebelschwaden ihrer Pfeife in den Himmel stiegen und dort vom Wind verweht wurden.
 

Von fern war das Rauschen des Verkehrslärmes zu hören und jenseits des Garten waren riesige, gläserne Bauten zu sehen, die sich in den schwarzen Nachthimmel erstreckten und sich scheinbar irgendwo dort oben mit ihnen verbanden, dennoch wirkte dieser Garten wie das Ende der Welt.. Ob die Menschen in dieser Dimension wohl so weit bauen könnten, dass sie die Sterne pflücken konnten? Fye schmunzelte über seinen eigenen Gedanken. Er hatte noch eine Welt zuvor den Planeten gesehen, Kurogane etwas über Äther erzählt und wusste,

dass das Sternenlicht von eigentlich schon längst erloschenen Sternen kam.
 

Irgendwo traurig.
 

"Du magst es vielleicht so betrachten“, hörte er die Hexe neben sich mit ihrer einnehmenden Stimme sagen. Sie hatte wieder seine Gedanken gelesen., „.. aber es gibt Menschen, für die birgt dieses Wissen auch eine Hoffnung."
 

"Die Menschen hier wissen, dass Sterne nur sterbende Sonnen sind?"
 

"Sie wissen noch viel mehr darüber, als in deiner Welt.."
 

"Ich find es immer noch traurig.. "
 

"Traurig, dass etwas bleibt und Menschen fasziniert, obwohl der Verursacher längst tot ist ?"
 

"Dass Dinge allgemein vorbei gehen müssen.. dass selbst Dinge, in die man fast hartnäckig und naiv seine Hoffnung legt, so wie Sterne.. dem Gesetzt unterworfen sind, dass alles vorbei geht.. alles weiter geht, egal wie sehr man sich dagegen wehrt."
 

So war es auch mit Sagen und vergangenen Heldentaten, die man sich in seiner Welt noch am Lagerfeuern oder seinen Kinder erzählte, wenn man sie ins Bett brachte. Sagen von Menschen, die alles aufgegeben hatten, um das zu tun, was sie richtig fanden. Als Kind hatte er so etwas faszinierend gefunden und sich gewünscht auch so jemand zu werden.. Doch er hatte gelernt, dass das woran man glaubt und wofür man sich aufgeben will, nicht immer das „Gute“ sein musste. Die Welt war komplizierter geworden, je älter auch er wurde und was nützte es in Sagen weiterzuleben, wenn der Körper und die Seele längst irgendwo verloren waren. Was brachte es..? Er wollte lieber beschützen, was er hatte, was ihm wichtig war.. so sehr er diese Helden aus seiner Kindheit bewunderte... ihr Verhalten kam ihm im Endeffekt unheimlich dumm vor.. vielleicht wenn man nichts anderes hatte, dann konnte man sein Leben für ein Ideal wegschmeißen, um irgendetwas gutes in seinem Leben getan zu haben.. doch wenn man etwas beschützen wollte, dann verstand man solches Verhalten nicht. Und selbst wenn er irgendwann vor so einer Entscheidung stehen würde.. was dank Ashura sehr bald sein könnte... er täte es nur, um das was er hatte zu beschützen oder um wenigstens etwas wieder gut zu machen, was er in der Vergangenheit angerichtet hatte. Obwohl das unmöglich war.
 

"Befürchtest du das auch mit deinem frisch erschaffenen Halb-Vampir?"
 

"Warum war "Wahrheit" der Preis? Was hast du davon?"
 

"Tja."
 

Ein wenig verstimmt sah er sie an. Er hatte schon früh gemerkt, dass die Hexe gerne redete und meist einem damit auch was sagen wollte.. jedoch wurde er gerade wirklich nicht schlau aus ihr. So viel Respekt er auch vor ihr hatte.. er mochte es nicht, wenn jemand scheinbar über ihn Bescheid wusste und dachte er könnte mit etwas spielen, was ihm sehr ernst war.
 

"Sieh lieber einmal nach deinem Vampirchen", empfahl sie ihm mit einem undeutbaren Lächeln und kümmerte sich dann wieder drum ihre Pfeife neu zu stopfen. Doch bevor er leicht alarmiert von der Terrasse getreten war, sagte sie noch einmal etwas in den Sternenhimmel und er hatte das Gefühl, dass es wichtig war. „Man kann den Lauf der Welt nicht ändern.. und selbst wenn.. Sie ist so konzipiert, dass alles einen Sinn hat.. alles in sich greift.“
 

Noch einmal musterte er sie einen langen Moment. Mit dem langen violetten Seidenkimono, ihre Gestallt eingehüllt von süßlich riechenden Rauch, das Gesicht nachdenklich und mit einem undeutbaren wissenden und dennoch irgendwo bekümmerten Lächeln in den schwach scheinenden Sternenhimmel gerichtet, wirkte sie mehr wie ein Gemälde, ein Geist, der dem Lauf der Welt nur verträumt und wissend zusah, statt so sehr einzugreifen, wie sie es mit ihrer Aufgabe Wünsche zu erfüllen wirklich tat.
 

Er hatte schon früh von ihr gehört, sie war eine Legende in seinem Land und kam in vielen Geschichten und Märchen in den verschiedensten Gestalten vor, doch die Rolle, die sie spielte verstand er immer noch nicht. Wie so vieles hatte er ihre Existenz einfach nur hingenommen.
 

Es gab vieles, was er einfach nur hingenommen hatte und worüber er noch nachdenken musste und wieder einmal fühlte er sich mehr wie ein Erwachsener, der immer noch ein Kind war und immer nur so weit dachte, wie es seine egoistischen Bedürfnisse zuließen.
 

Er riss sich selbst aus seinen Gedanken und trat wieder in den totenstillen, vollgestopften Laden, der im Halbdunkeln lag und suchte den Weg zur Kellertreppe. Der Ninja kam ihm gerade entgegen und er lächelte leicht, scheinbar ging es ihm doch gut.
 

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Tief holte der Ninja Luft nachdem dieses seltsame Geschehen wieder vorbei war, mit dem er nichts außer Verwirrung anfangen konnte, doch hinterließ es gleichzeitig auch ein seltsames Gefühl in ihm. Das Gefühl, dass er jemandem falschen vertraut hatte, das wieder irgendetwas in der Luft lag. Wieso hatte er das Gefühl, dass plötzlich so viele Lügen in der Luft lagen?
 

Er versuchte die Gedanken zu verdrängen, ebenso die Bilder.. obwohl es schwer fiel und sie ihn durcheinander brachten. Wieso war der Magier in diesen blutverschmierten Erinnerungen zu sehen? Und er hatte nicht das Gefühl, dass dieses Bild nur so in seinem Kopf auftauchte, es hatte irgendetwas damit zu tun...es war nicht fremd im Zusammenhang mit diesen Bildern.
 

Aber oberflächlich war gerade alles wieder in Ordnung, er wollte doch seine Gedanken ausstellen, genauso wie er es einigermaßen erfolgreich wegen dieser Vampirgeschichte tat, wollte er über solche Sachen im Moment nicht nachdenken.
 

Mit einem Seufzen hob er die erste Kiste an und er war erleichtert, dass ihm wenigstens das Tragen von Kisten absolut keine Probleme machte, selbst wenn er einen Teil seiner Kräfte verloren hatte und somit ging er mit dem Kasten und einem extrem unguten Gefühl in der Brust und Magengegend die Treppe hoch.
 

Kurogane bemerkte den Magier im ersten Moment nicht, zu sehr war er noch mit diesen seltsamen Bildern die ihm vorschwirrten beschäftigt und unbemerkt erschrak er sich, als dieser plötzlich vor ihm stand. Kurz tauchte bei seinem Anblick wieder ein Stechen in seinem Kopf auf, der jedoch genauso schnell verschwand.. irgendetwas stimmte nicht.. wahrscheinlich lag es aber auch nur an seinem neuen Zustand, er war eben einfach kein Mensch mehr. Das fiel ihm jetzt erst richtig auf..
 

"Steh nicht nur so faul rum.. hilf mir lieber.." Er versuchte seinen Kopf wieder klar zu bekommen und wenigstens normal zu tun, er wollte sich von solchen Gedanken nicht mehr verrückt machen lassen, nicht jetzt, nachdem sie erst so viel Chaos durchgemacht hatten. Doch wartete er auch nicht groß irgendeine Antwort ab, sondern seufzte einmal und trug die Kiste brav an ihm vorbei weiter zu dieser Hexe.. er hatte schon so oft bemerkt, wie hilfsbereit der Magier doch war, erinnerte er sich an bestimmte Dächer oder Mehlsäcke, außerdem war es eher um von sich abzulenken.
 

Fye folgte Kurogane schweigend durch die halbdunklen Räume und griff auf halben Weg nach einem der Kisten. "Dann gib mir auch eine Kuro-won oder dachtest du an mentale Unterstützung?", fragte er in leicht neckenden Ton. Der Ninja schien als wäre nichts, jedoch hatte die Hexe ihm sicher nicht umsonst gesagt, dass er einmal nach Kurogane sehen sollte. Er würde einfach noch achtsamer sein. Nicht, dass er es bisher nicht war, denn er wusste einfach, dass die ganzen Ereignisse, genau so wie bei ihm, nicht spurlos an dem Krieger vorbei gegangen waren.
 

Kurogane wusste selbst nicht wieso er auf einmal so gereizt war, doch nachdem der Magier sich eine der Kisten nahm, stellte er seine eigene schnell ab und riss dem Blonden diese auch sogleich wieder aus den Händen. "Lass das verdammt! Du bist noch nicht gesund!", fuhr er ihn an und wusste selber, wie paradox das sein musste, hatte er ihn gerade noch faul genannt.. obwohl es nicht ernst gemeint hatte und nun hatte er den Salat. Er musste wirklich aufpassen, was er sagte. Ein wenig Sorgen machte er sich zwar schon, doch war das mit Sicherheit auch nicht der einzige Grund, warum er so gereizt und schlecht gelaunt war.
 

Überrascht ließ der Blonde sich die Kiste abnehmen und lächelte nur leicht, nahm dem anderen seinen gereizten Zustand nicht übel, hatte er doch sicher jedes Recht dazu. "So süß Kuro-nyan. Immer machst du dir Sorgen." Erst wollte er noch ein paar Flaschen herausnehmen, damit Kurogane nicht das ganze Gewicht der zwei Kisten tragen musste, aber er wollte dem Anderen nicht auch noch vor Auge führen, dass er nun so viel schwächer war.
 

Seine alte Stärke würde zwar mit der Zeit dank der Tatsache, dass er sein Blut regelmäßig trank, wiederkommen, jedoch nicht ganz und er wollte ihn nicht unbedingt daran erinnern. So lief er einfach neben ihm her, bis sie die Terrasse erreichten, wo die Hexe auch schon erfreut die Ankunft der Sakeflaschen zur Kenntnis nahm.
 

Die beiden Jüngeren schliefen immer noch und fast schon automatisch und sich dessen gar nicht bewusst, ging er zu ihnen, um sie etwas zuzudecken und sich danach zu Kurogane, der Hexe und den Sakeflaschen auf die Verandatreppe zu setzten. Er machte eine Flasche auf und hielt Kurogane eines der Flachen Sakeschälchen hin, um ihm einzuschenken.
 

Schweigend nahm er das Schälchen an und ließ sich darin Sake einschenken, den er auch schnell runter schüttete, das konnte er wirklich gut gebrauchen und er hob ein wenig seinen Kopf, um in den Sternenhimmel zu sehen, der dem aus seiner Welt fast zum verwechseln ähnlich sah und hing so seinen eigenen Gedanken nach, dachte an die Bilder und noch dazu, jetzt an etwas ganz anderes.

Vorhin war ihm das erste mal aufgefallen, dass er kein Mensch mehr war.. sondern so eine Art "Halb-Vampir" und auch erst jetzt bemerkte er, dass er dieses Wort so hinfällig einfach benutzt hatte, ohne sich Gedanken darüber zu machen, was ein Vampir überhaupt war.. er hatte nie von so etwas gehört, dass er nun so mit den Anderen zusammen bleiben konnte, das war alles, was er wusste. "Was bin ich jetzt eigentlich?" fragte er nach einer Weile, bevor er sein Schälchen zum Nachschenken hinhielt.

Er wusste es wirklich nicht, er war kein Mensch mehr.. aber auch kein Tier.. vielleicht so etwas wie ein Dämon, aber das konnte er sich nicht vorstellen.. und das wäre wirklich das Schlimmste für ihn, das zu sein, was er am meisten verabscheute.
 

Yuuko seufzte in ihr Sakeschälchen und trank es auf Ex aus, schwieg aber und genoss weiter den Anblick der Sterne, überließ dem Magier Kurogane die Frage zu beantworten. Dieser überlegte einen Moment, wie er es am besten erklären könnte.
 

"Dein Körper ist etwas verändert... du kannst immer noch Kraft erlangen, in dem du isst und trinkst und schwächer werden, wenn du es nicht tust. Aber du kannst nicht davon sterben.. deine Heilkraft ist stärker.. jedoch brauchst du das Blut deiner "Beute", um zu überleben oder keinem Blutrausch zu verfallen.. Richtige Vampire haben mächtige magische Fähigkeiten und sehr viel Kraft, dafür verschwindet ihre Seele ein Stück.. bei Halb-Vampiren ist es nicht so, jedenfalls nicht, wenn sie nicht dem Wahnsinn verfallen..", erzählte der Magier ruhig, aber mit einem traurigen Unterton in der Stimme, " Was du bist, kann ich nicht genau sagen... dein Körper ist verändert, aber dein Geist nicht.. obwohl du merken wirst, dass deine Sinne manche Dinge nun ganz anders wahr nehmen.. ich habe schon einmal ein paar Halbvampire gemacht... es war ein Experiment... Soldaten.. man kann die Zeremonie auch anders abhalten.. wenn Halb-Vampire keine feste Beute oder Beutegruppen haben, auf die sie durch Blut fixiert werden, dann ist es, als würden sie nie satt werden.. sie werden wahnsinnig und greifen alles an.. jedoch brauchst du das nicht befürchten, " Sein Lächeln wurde etwas beruhigender, als er Kurogane ansah, "du bist eigentlich ein Mensch mit veränderten Körper und einer Sucht nach Blut.. solange du dieses bekommst, kann nichts passieren.. und sollte ich es dir irgendwann nicht mehr geben können, dann bist du eh automatisch wieder ein Mensch..
 

Und.. " Sein Blick verdunkelte sich etwas und sah in den Himmel, als könnte ihn das Funkeln dort oben ein wenig beruhigen. "Du kannst in diesem Zustand nicht sterben... es sei denn ich verliere mein Leben, aber durch einen zusätzlichen Zauber, würdest du eh zu einem Menschen werden, wenn ich sterbe, also keine Sorge.. " Er wusste wie grausam das war... wie grausam es war nicht sterben zu können... nicht durch seine eigene Hand, sondern nur durch jemand anderen, der es jedoch nicht tun wollte. Aber es ging nicht anders.. auch mit seiner vollen Zauberkraft hätte er diesen Nebeneffekt nicht umgehen können.
 

Während der Magier ihm erklärte, zu was er nun geworden war, starrte er regelrecht ins Leere und einige Sachen, stießen ihm sauer auf.. Worte wie "Experiment" erst recht, dass er nun nicht mehr sterben konnte.. nicht, bevor der Magier starb.. "endloses" Leben.. vor so etwas hatte er sich immer gefürchtet.

Er seufzte schwer.. er hatte sich nun einmal so entschieden, und nicht nur diese "Unsterblichkeit" schien einer der Nebeneffekte zu sein, andererseits bekam er Kopfschmerzen, sah seltsame Bilder und wäre hin und wieder in einem dieser Blutrausche.

Das war eine Menge, eine Menge die sich in ihm verändert hatte.. von seiner nicht mehr vorhandenen Stärke mal abgesehen und er hoffte, dass es schlimmer nicht mehr kommen konnte. Wenn sein Geist noch derselbe war, wie lange wohl noch, in einem so veränderten Körper? Würde er sich nicht automatisch mitverändern?

Vielleicht würde er wirklich irgendwann wahnsinnig werden..
 

Der Ninja schloss für einen kurzen Moment seine Augen, das war einfach alles zu viel auf einmal...wie sollte er das noch alles verarbeiten? Am Besten wäre, er würde sich weiterhin keine Gedanken mehr machen.. um nichts mehr.. ihre Zukunft die Zukunft bleiben lassen.. vergessen, dass er ein "Halb-Vampir" war, sich nicht über mögliche Folgen den Kopf zerbrechen, diese schrecklichen Bilder vergessen, sowohl die unten im Keller als auch die, in diesem Schiff.. und die Tatsache vergessen, dass er nicht mehr sterben konnte..

Auch wenn es schwer fallen würde.

Einfach so weiter machen wie vorher.. die Steine über die er dabei stolpern würde, nicht ernst nehmen.. oder zu versuchen gar nicht erst ins Stolpern zu kommen.
 

Leicht zuckte er zusammen, als eine schrecklich laute, schrille und aufgedrehte Stimme ihn aus seinen Gedanken riss "Yuuko!! Mir egal ob du noch irgendwelche Arbeit für mich hast! Ich gehe jetzt! Bin noch mit Himawari-chan verabredet und hab keine Lust.. nur weil du irgendwelche Gäste hast, Überstunden zu schieben!....Himawarii-chaaan~~!!!!........Hast du gehört, Yuuko?!?!? Dieses Feuerwerk ist nur einmal im Jahr.. nur EINMAL!!", hibbelte der Schüler wild gestikulierend durch die Gegend.. "Hach.. ich freu mich ja so.. Himawari-chaaaan.. ich komme~~!!!"
 

Fye erkannte sofort den bitteren Gesichtsausdruck des Ninjas, wurde aber augenblicklich durch einen lauten Knall und einem von grünen und goldenen Funkenregen am Himmel abgelenkt.
 

"Es fängt an.", informierte sie die Hexe und ignorierte dabei Watanuki, der schon längst zur Gartentür heraus war. Darauf hatte die Hexe also die ganze Zeit gewartet. Das schwarze Mokona hüpfte aufgeregt auf ihrem Schoß herum und auch ihr Mokona zuckte aufgeregt mit den Ohren und wurde wach, wie auch die Kinder.
 

Mit einem strahlend aufgeregten Lächeln sprang der Magier auf und griff nach Kuroganes Hand und zog ihn hoch. "Lass uns mitgehen Kuro-sama!" Er wurde vor Aufregung regelrecht hibbelig und weitere knirschende Explosionen erleuchteten den Himmel in allen möglichen Farben. Auch in den umliegenden Gassen war Geknalle und Zischen zu hören. Ohne eine Antwort abzuwarten zog er den Krieger Watanuki hinterher, bis sie auf einer großen Wiese nahe eines Tempels ankamen, wo sie einen guten Blick auf das Feuerwerk hatten.
 

Staunend sah er in den Himmel und hielt dabei immer noch Kuroganes Hand.

"Kurogane.... ich weiß, dass das nicht einfach ist.. aber wenn... wenn es schwierig wird damit klar zu kommen... rede bitte mit mir..", er drückte die Hand in seiner fester und sah in Kuroganes Gesicht, dass immer wieder von den hellen Farben des Feuerwerks aufgehellt wurde. Ein Schaudern ging ihm durch und durch. Es war kalt und feucht, jedoch lag eine Elektrizität in der Luft, die wohl weniger von dem Feuer am Himmel kam, als von der freudigen, aufgeregten und beinahe ehrfürchtigen Stimmung um sie herum. Die Luft roch nach Rauch und irgendetwas süßlichen, wie feuchtes Nadelholz.. Weihrauch.
 

Noch einmal zuckte Kurogane zusammen, diesmal jedoch wegen einem lauten Knall und seltsamen Lichtern am Himmel und gerade, wollte er aufspringen, irgendwas unternehmen, denn er ging im ersten Moment davon aus, dass es sich um Dämonen oder sonstiges handelte, was dort am Himmel erschien, doch kam er gar nicht groß dazu, seine Erkenntnis und die Gefahr die er darin sah auszusprechen, als er auch schon von dem wieder aufgedrehten Magier mitgezogen wurde und nicht davon ausging, dass man ihn jetzt hätte stoppen können.

Vielleicht war es in dieser Welt auch etwas ganz normales, dass komische Sachen am Himmel auftauchten.. die Leute hier schienen sich sogar darüber zu freuen und augenblicklich, waren seine ganzen Gedanken wieder wie in Luft aufgelöst, bis der Magier wieder darauf zu sprechen kam.
 

Jedoch war er unbewusst etwas ruhiger geworden, während die andere Hand ihn mitzog und auch diese auffallende Freude über die seltsamen Lichter der anderen Menschen und des Magiers, ließen ihn in Bezug auf diese "Bedrohung" ruhiger werden und wenn es sich nicht um Gefahr handelte, dann konnte er es vielleicht auch ein wenig genießen.
 

Eine Weile sah er dem anderen Mann in das blaue Auge und er wünschte sich, er hätte noch mehr von diesem beruhigenden Blau, so wie früher. Kurz ließ er sich die Worte durch den Kopf gehen, er wollte jetzt nicht weiter an so etwas denken außerdem.." Das Selbe gilt auch für dich." antwortete er seinem Gegenüber, während er mit seiner Hand vorsichtig über den Verband strich, der Andere hatte ebenso Sachen, mit denen er klar kommen musste, mal davon abgesehen, dass dieser Zustand für ihn auch nicht gerade einfach sein musste. "Mach dir um mich keine Sorgen, mir geht es gut.. ich komm schon irgendwie damit klar, es war immerhin meine Entscheidung.."
 

"Ich bin sicher, dass du irgendwie damit klar kommst, schließlich bist du sehr stark.. ", erwiderte Fye immer noch etwas traurig. Diesmal zuckte er nicht zusammen, als Kurogane seinen Verband berührte, sondern sah ihn immer noch unentwegt an. Irgendwie tat diese Berührung, so normal und gleichzeitig besonders sie war, gut. "Aber es könnte leichter für uns beide sein, wenn du mich helfen lässt.." Langsam hob er seine Hand und strich dem Mann vor sich über die Wange, die Schläfe entlang. "Wenn nur ich rede habe ich das Gefühl... dass du so viel für mich tust... und ich dir nichts zurück geben kann.. dass ich immer nur etwas tun will, damit es dir gut geht, aber nicht kann.." Kurogane hatte ihm gerade gesagt, er sollte ehrlich reden, wenn ihn etwas bedrückte und auch wenn es ihm immer noch verdammt komisch und ungewohnt vorkam über etwas zu reden, was in ihm vorging, tat er es nun ohne Zögern. Es war irgendetwas Vertrautes zwischen ihnen, das ihm jede Scheu und jede Angst nahm.. obwohl Worte zwischen ihnen so leicht missverstanden wurden. "Du tust so viel für mich.. hast so viel getan.. sogar mein Leben gerettet, obwohl du dadurch hättest sterben können.. manchmal fühle ich mich so nutzlos... statt dich zu beschützen, wie ich es will, bin ich so oft der Grund, warum du wieder traurig bist.. "
 

Einen Moment lang, hörte der Ninja den lauten, jedoch wie er feststellen musste, nicht unbedingt unangenehmen knallenden Geräuschen in ihrer Umgebung zu, sah den Mann vor sich weiter an "Die verdammten Umstände...vielleicht,...aber nicht du..", versuchte er ebenfalls etwas ehrlich zu sein, auch wenn ihm so was verdammt schwer fiel und er wollte nichts sagen, was sich komisch, nach Selbstmitleid oder missverständlich anhörte. "Natürlich, mache ich mir Gedanken.. ich weiß nicht, was auf mich zukommt...weiß nicht, was ich bin und vielleicht..." er machte eine kurze Pause, überlegte, ob es wirklich gut war, einfach das zu sagen was in ihm vorging, worüber er eigentlich nicht mehr nachdenken wollte. "Vielleicht.." er schloss die Augen, versuchte sich auf die Hand in seinem Gesicht zu konzentrieren, die ihm so viel Sicherheit zurück gab. "Ja.. mit Sicherheit bin ich traurig und ich habe Angst, etwas zu sein, von dem niemand weiß, was genau.. nicht sterben zu können.. nicht mehr das verlieren zu können, was mir alles bedeutete.. nämlich, mein Leben...und doch, habe ich jetzt etwas, was zu verlieren mir viel mehr Angst macht.. viel mehr bedeutet..", langsam hob er seinen Arm, fasste mit seiner eigenen Hand vorsichtig um die in seinem Gesicht um sich irgendwo festzuhalten, an dem, was ihm mehr Verlust bedeuten würde als alles Andere "..aber.. ich weiß nicht, wie ich damit verdammt noch mal umgehen soll... irgendetwas ist anders und ich will nicht verlieren...und das, obwohl ich nicht einmal mehr meine Kräfte habe.. ich immer wieder nach Blut verlangen werde.. es eigentlich nur eine Frage der Zeit ist.. es gibt so viel, worüber ich nachdenke.. aber.. nicht wegen dir.. nicht wegen dir fühle ich mich so.." diesmal wurde Kurogane leicht rot, was man sicherlich durch die vielen Lichter am Himmel nicht sehen würde.. so hoffte er. "Ich bin sehr froh, dass du noch am Leben bist und wir.. zusammen...und sag nicht, dass du nutzlos bist.." - 'Manchmal vielleicht' dachte er noch kurz, ohne es auszusprechen.
 

Er hatte ihm sein eigenes Schicksal aufgezwängt, begriff Fye in diesem Moment und sein schlechtes Gewissen nagte an ihm. Er wollte so gerne sagen, dass es bald anders werden würde. Dass er nicht immer auf der Flucht sein würde, dass sie nicht immer auf der Flucht sein würden, und er ihn bald zurück in einen Menschen verwandelte. Irgendwo hatte er immer damit gerechnet mit Ashura kämpfen zu müssen.. er war entschlossen gewesen, um seine Familie zu schützen.. aber immer hatte er damit gerechnet zu verlieren.. ihre Spur zu verwischen, damit er sie nicht fände, aber damit gerechnet selbst am Leben zu bleiben hatte er nicht. Er wusste, dass er schwächer war.. dass er ihn nicht töten konnte oder ewig versiegeln.. und er hatte sich längst damit abgefunden gehabt, dass sein Schicksal nun mal war zu rennen, bis er gefangen wurde. Doch jetzt hatte er die Verantwortung für zwei Leben, hatte einen Wunsch. Zukunft. Japan. Er würde kämpfen müssen.. so oder so, aber welche Chance hatte er, erst recht jetzt mit seiner halben Zauberkraft? Er wollte dem Anderem nicht sagen, dass er ihn allein lassen würde.. dass er eher als Mensch sterben würde, als ewig als Vampir zu leben, weil Fye selbst sicherlich vor ihm starb.
 

"Mach dir keine Gedanken... Nicht sterben zu können, bedeutet nicht "Unsterblichkeit".. und ich verwandle dich zurück in einen Menschen.. das habe ich dir versprochen und das werde ich auch einhalten.." Er sah hoch zu dem funken- und farbenübersäten Himmel und obwohl so viele Menschen in diesem Park war, war es bis auf das Feuerwerk beinahe still. Dennoch waren sie etwas abseits und sprachen so leise, dass sie niemand anderes hören konnte. "Und es wird nicht zu diesem Blutrausch kommen... am Anfang wirst du mein Blut noch häufig brauchen, aber du wirst stärker... du wirst sogar den Größtteil der Stärke zurück bekommen, die in deinem Blut liegt, sogar ohne dass ich selbst davon wieder schwächer werde.. wir teilen das selbe Blut und die selbe Kraft, deswegen ist es auch nicht wirklich schädlich für mich so viel Blut zu verlieren... es bleibt reintheoretisch bei mir.. ich werde nur schwächer, wenn du nichts trinkst.. denn mein Körper ist mit deinem Verbunden und ihm geht es gut, wenn es dir gut geht.. "
 

Er drehte sich dem anderen Mann gänzlich zu und sah hoch in seine Augen. "Ich bin so froh... dass du noch da bist.. dass wir zusammen sind..", schnell senkte er den Kopf wieder, als er merkte, wie sich ein paar Tränen ungewollt nach oben stahlen und er drückte Kuroganes Hand an seinem Gesicht ein wenig fester. "Ich will einfach nicht loslassen.. es ist mir zu wichtig dafür.. du bist mir zu wichtig... auch wenn ich manchmal denke, anders wäre es vernünftiger.. aber ich kann nicht.. nein.. ich will nicht.."
 

Schwer seufzte Kurogane und sah den Magier etwas verzweifelt unverstehend an, löste seine Hand von der des Anderen und legte sie an das andere Kinn um den Kopf wieder etwas anzuheben, ihn somit zu zwingen, sein Gesicht jetzt nicht zu verstecken. "Dummer Magier.. nun heul doch nicht gleich schon wieder..", sagte er ihm leise, während er wieder Blickkontakt suchte. "Es ist jetzt nun einmal so.. so verdammt schwer das auch werden könnte.. und wenn mich eines noch mehr verwirren würde, wie mich der ganze verdammte Kram hier sowieso schon verwirrt...dann mit Sicherheit, wenn du einmal vernünftig wärst...". Er fuhr ein wenig mit seiner Hand das Kinn weiter hinauf, blieb kurz unter den Lippen stoppen und sah ihn einfach an, bevor er vorsichtig mit den Fingerspitzen über die Lippen strich.. über die Lippen von dem Körper, der jetzt mit ihm verbunden war. "Jetzt.. ist doch erst mal soweit alles in Ordnung, machen wir doch solange, weiterhin das Beste aus dieser nervigen Reise.. vergessen wir diesen ganzen Kram für eine Zeit.."
 

Die Worte waren beruhigend. Und so unglaublich schön und süß, dass er tatsächlich ein wenig daran glaubte. Er kam einen Schritt näher, so dass sich ihre Körper beinahe berührten und erwiderte den Blick. "Ja... " Das Lächeln auf seinem Gesicht war absolut ehrlich. "Unsere Reise geht weiter.. und wir sind zusammen.. das sollten wir genießen und nicht dauernd daran denken, was kommen würde.." Er schlang etwas die Arme um Kuroganes Seite und bemerkte, dass das Feuerwerk um sie herum aufgehört hatte, Rauch in der Luft lag und die Menschen um sie herum aufgeregt zu reden und zu klatschen anfingen. Mit geschlossenen Augen lehnte er seinen Kopf gegen Kuroganes Brust und lauschte seinem immer wieder beruhigendem Herzschlag.
 

Kurogane fühlte sich wirklich um einiges beruhigter, auch wenn sie eigentlich das getan hatten, was er nicht gut haben konnte : weglaufen.

Aber vielleicht war dies manchmal einfach die einzigste Möglichkeit ein Problem zu lösen, außerdem hatten sie noch sich Beide.. die Kinder, das weiße Tier...sie waren nicht alleine.

Der Ninja nahm den Geruch des Anderen auf und spürte die Wärme, die von dem kleineren Körper ausging und er war sich sicher, er war so oder so unweigerlich mit dem Anderen verbunden...Vampirsache hin oder her...es war sein Schicksal.
 

Er löste sich wieder etwas von dem Magier, nahm die Hände aus den blonden Haaren und legte sie auf die Schultern seines Gegenübers, um ihn somit auch wieder ein wenig von sich wegzudrücken und ihm wieder ins Gesicht sehen zu können.

Die aufgeregten Menschen um ihn herum waren ihm vollkommen egal, er bemerkte sie nicht einmal mehr.. wichtig war nur der Mann vor ihm..

Etwas beugte er sich nach unten und küsste diesen verdammten Mann, der so viel Unruhe in sein Leben und sein Herz brachte, der so viel Unglück und gleichzeitig doppelt so viel Glück brachte und der nun irgendwo ein Teil von ihm war.
 

Sein verbleibendes Auge fiel zu und zärtlich erwiderte er den Kuss. Es war jedes Mal ein berauschendes Gefühl sich auf diese Art und Weise mit dem anderen Mann zu verbinden, ihn zu schmecken, zu spüren. und auch wenn sie sich im Gegensatz zu anderen Paaren selten küssten, hatte es etwas unglaublich intimes, vertrautes, dennoch aufregendes und einfach nur wunderschönes. Er seufzte wohlig in den Kuss und wurde etwas intensiver, spielte ein wenig mit seiner Zunge über die Lippen seines Gegenübers und hielt sich an seinen Armen fest.
 

Einen Moment verschwammen die Geräusche und der Trubel um ihn. Dieser Kuss schaffte sogar einen Moment all seine Gedanken aus seinem Kopf zu verbannen und nur noch ein wohlig, weiches und geschützt.. nein geliebtes ... Gefühl zurück zu lassen. Als sie sich lösten lächelte er versunken. Genoss einfach so nah bei Kurogane zu sein und war einfach nur glücklich. So simpel es klang. Dieses Glücksgefühl war alles was er gerade empfinden konnte und verträumt sah er in diese roten Augen, unfähig irgendetwas zu sagen.
 

Nachdem der Kuss viel zu schnell wieder endete, sah Kurogane den Anderen ebenfalls an, versank einmal mehr in diesem Blau, selbst wenn es nur noch eines dieser verdammt schönen Augen gab.

Ein wenig fühlte er sich verlegen, weil der Magier ihn regelrecht verträumt und schweigend einfach nur ansah, es machte ihn irgendwie nervös, weshalb er sich leise räusperte und kurz den Blickkontakt abbrach, der Blonde trotzdem keine Reaktion zeigte. Doch schnell fing er sich wieder und atmete seufzend tief aus, bevor er den Anderen wieder ansah, diese seltenen Momente taten einfach jedes Mal zu gut und endeten viel zu schnell.

Wieder kam er dem anderen Gesicht ein wenig näher, als er sich erneut runterbeugte und leise flüsterte "Wieso hörst du auf, bevor wir richtig angefangen haben?", bevor er die anderen Lippen mit seinen ein zweites Mal berührte, diesmal fordernder und um das zu untermalen, hatte er einer seiner Hände am Hinterkopf des Anderen in den blonden Haaren vergraben um ihn näher an sich zu drücken und diesmal er es war, der mit seiner Zunge über die anderen Lippen strich, intensiver werden wollte.
 

Er hätte eh keine rationale Antwort auf diese Frage gehabt und deswegen lächelte er nur leicht, bis ihn der andere Mann kurz darauf schon an sich zog und wieder, diesmal etwas fordernder, küsste. Genießend schloss er die Augen und drückte Kurogane mit den Armen um seine Hüfte noch etwas näher, neckte ihn erst ein bisschen, indem er nur mit den Lippen erwiderte. Doch als er merkte, dass Kurogane wirklich ungeduldig wurde, öffnete er seine Lippen etwas und empfing die fremde, weiche und warme Zunge mit seiner eigenen, spielte erst ein wenig mit ihr, bevor er ihr ungehindert Einlass in seinen Mundraum gewährte, ausnahmsweise dem Krieger einmal die volle Kontrolle überließ und sich auf seine Spiele und Bewegungen einließ; sich ein wenig hingab.
 

Eine ganze Weile ließ er den Anderen sich hingeben und er selbst, gab sich ebenfalls leicht hin und als er sich von dem Magier löste, bemerkte er, dass die Leute mittlerweile alle gegangen waren. Trotz all dem, was passiert war, war er überwältigt von dem Kuss und von dem anderen Mann, allein dafür hatte es sich gelohnt, das alles durchzumachen um ihn am Leben zu erhalten.

"Vielleicht, sollten wir zurück gehen.. du bist nicht gerne lange in einer Welt und wenn es hier keine dieser Federn gibt, dann wollen die Bälger bestimmt auch so schnell wie es geht in eine andere Welt."
 

Mit leicht geröteten Wangen löste er sich etwas und nickte nur, obwohl sein Kopf nur etwas von "anderer Welt" verstanden hatte. Einmal atmete er tief durch, damit die Hitze in ihm etwas abklang, was jedoch war das recht schwer, das die Luft sehr feucht und noch voll süßlich riechenden, stickigen Rauch war. "Okay.." Leicht lächelte er noch mal zu dem Krieger auf und ging mit ihm in die Richtung des Ladens.
 

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Irgendwann musste Sakura eingeschlafen sein und sie war erst wieder aufgewacht, nachdem sie laute Knallgeräusche in ihrer Umgebung wahrnahm, bemerkte aber sofort, dass sie sicher in irgendwelchen Armen lag und wusste, dass ihr in diesen irgendwo vertrauten Armen nichts passieren würde, also blieb sie einfach ruhig liegen, öffnete etwas die Augen und sah diesen umwerfenden Lichtern am Himmel zu.
 

Sie wusste, dass Shaolan es war, der sie gerade festhielt und seltsamerweise, war sie ein wenig aufgeregt, nachdem sie das feststellte und gleichzeitig, fühlte es sich so warm und sicher an.. sie fühlte sich hier absolut wohl...konnte sogar ihre Sorgen um die beiden Männern und um das, was ihre Federn anrichteten, vergessen.

Ein wenig kam der Prinzessin das hier nur all zu bekannt vor.. und gleichzeitig, fühlte es sich fremd an.. wie etwas vertrautes, was einen Schritt weiter gegangen war..
 

Ein leichtes Lächeln hatte sich auf ihre Lippen gelegt und sie blieb mit Absicht still um diese Situation nicht kaputt zu machen und seufzte nur einmal leise. Egal wie schrecklich es war und werden würde, bis jetzt war dieser Junge immer in ihrer Nähe gewesen, hatte ihr Mut gemacht und sie irgendwo festgehalten.. dabei kannte sie ihn nicht einmal..
 

Sie wusste nicht, ob der Junge bemerkt hatte, dass sie wach war, so vorsichtig war sie in ihren Bewegungen gewesen, hatte kein Wort gesagt und nicht in das andere Gesicht gesehen, sie wusste auch so, dass sich Shaolan mit Sicherheit ebenfalls diese Lichter am Himmel ansah..
 

Fasziniert sah er dem Feuerwerk zu. Er hatte so etwas schon einmal gesehen, bei Schaustellern, die in das Wüstenreich kamen, oder zu besonderen Anlässen und obwohl solche Lichter über einer unendlich scheinenden dunklen Wüstenlandschaft einen ganz besonderen Zauber hatte, faszinierten ihn auch die Gebilde an dem Himmel dieser Welt. Etwas verträumt erinnerte er sich an sein zu Hause, wie er mit Sakura-hime so etwas angesehen hatte, seinem Vater und leise seufzte er, drückte das Mädchen immer noch an sich und überlegte sich, ob er sie wecken sollte, damit sie dieses Feuerwerk auch sehen konnte.
 

Doch als er hinuntersah bemerkte er, dass sie längst wach war und verlegen stellte er fest, in was für einer Position sie sich befanden. Schlagartig wurde er rot, doch dem Mädchen schien es nichts auszumachen. Vielleicht war sie auch einfach nur zu sehr benommen... eigentlich hätte er seine Hand von ihrer Schulter nehmen sollen, jedoch tat es im Moment viel zu gut, war viel zu vertaut, als dass er es gekonnt hätte.
 

Mittlerweile war das Feuerwerk vorbei und ein seltsames Gefühl blieb in ihr zurück und so viel Mühe sie sich auch gab, nicht zu zeigen, dass sie wach war, konnte Sakura nicht anders als etwas verträumt weiter in den Himmel zu sehen und leise "Das war wunderschön, nicht wahr Shaolan-kun?" vor sich her zu flüstern.
 

Shaolan zuckte ein wenig zusammen, denn seine Prinzessin klang etwas zu wach, um benommen zu sein und sofort ließ er sie los. "E-es tut mir Leid.. ich.." Rot werdend sah er zu Boden, als auch schon die beiden Erwachsenen wieder in den Garten geschlendert kamen.
 

Jetzt selbst ein wenig rot werdend, wollte sie gerade noch verhindern, dass Shaolan sie los ließ und nach einer der Hände greifen, als auch sie mitbekam, dass die beiden Männer wieder zurück kamen. "N-Nein..schon gut.." stammelte sie vor sich hin und löste sich dann von dem Jungen.
 

Kurogane hatte natürlich alles gesehen und etwas skeptisch sah er den beiden Bälgern aus der Weite zu. "Was treiben die da, verdammt?" grummelte er etwas vor sich hin.
 

Fye lachte einfach nur und setzte ein Grinsen auf, das Shaolan durchaus als unheilvoll erkannte. "Ach Kuro-daddy, wir müssen nun mal akzeptieren, dass sie langsam in das Alter kommen, in dem sie nicht nur Händchen halten! Wenn man sich liebt, dann will man doch viel mehr: Kuscheln, Küssen, Streicheln, sich ausziehen, den anderen Körper erforschen..", während der Magier all diese Dinge aufzählte und damit Bilder in Shaolans Kopf setzte, die er dort wirklich nicht gebrauchen konnte, wollte er sich noch auf ihrer Reise auf irgendetwas konzentrieren, lächelte die Hexe einfach nur in sich hinein, trank den letzten Schluck Sake aus ihrem Schälchen und stand auf. "Ihr werdet jetzt weiterreisen.", informierte sie die nun wieder versammelte und wache Gruppe und Mokona, der die ganze Zeit in ihrem Schoß mit dem schwarzen Mokona zusammen friedlich gedöst und ihr leichtes Kraulen genossen hatte, machte schläfrig die Augen auf.
 

Auch in Kuroganes Kopf tauchten mit diesen Wörtern Bilder auf, die er dort gerade nicht gebrauchen konnte und etwas wurde er rot, nicht nur, weil ihm diverse Bilder im Hirn rumflackerten sondern auch, weil man sich manchmal wirklich nur fremd schämen konnte für gewisse Magier und so grummelte er, leicht rot im Gesicht etwas durch die Gegend, ohne weiter auf diese Wörter einzugehen.
 

Ein wenig traurig sah das weiße Mokona Yuuko an und dann das schwarze Mokona "Wir müssen jetzt schon weiter?" fragte es und ließ etwas die Ohren hängen, auch wenn es gerne, wirklich sehr gerne mit Kurogane, Fye, Shaolan und Sakura zusammen reiste und diese lieb hatte, so lieb hatte es auch Yuuko und das Schwarze...und es machte Mokona traurig, dass es nicht bei allen gleichzeitig bleiben konnte.
 

Jedoch war nichts an den Worten der Hexe zu ändern und nach einer sehr langen Abschiedzeremonie zwischen dem weißen und dem schwarzen Mokona öffnete es den Mund und die 5 Reisenden verschwanden aus dem Laden der Hexe und das einzige was noch an sie erinnerte, waren 2 verlassen daliegende Sakeschälchen und ein blutiger Verband auf dem kleinen Canapé mit dem Schmetterlingsmuster.
 

Yuuko und das schwarze Mokona saßen noch lange in der warmen Nacht, bis zum nächsten Morgen.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~part 45 ende~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Anmerkung: Diesmal ohne Songtext. Der Titel ist jedoch von Nightmare und wer die Möglichkeit hat, sollte in das Lied beim Lesen unbedingt einmal reinhören. Es ist einfach nur wunderschön... und passt zur Stimmung.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Sonna-Eraseus
2007-03-04T11:45:40+00:00 04.03.2007 12:45
Also, die letzten fünf Kapitel hatten es echt in sich.
Was ihr euch für ne Lösung für das 'Problem' habt einfallen lassen ... echt genial. Wenn das nicht so ernst wäre, würde ich ja jetzt sagen: irgendwas/wer musste den beiden ja mal klar machen, dass sie nicht ohne einander können. *pfeif*
Ich glaub, Yuuko hat mit ihrem Preis irgendeine bestimmte Absicht. Nämlich das sich die beiden irgendwann nicht mehr so sehr gegenseitig verletzen. Denn das passiert ja leider immer, wenn sich einer der beiden in Ausflüchte flüchtet. Ich hoffe mal, das die beiden das hinkriegen. So langsam machen meine Nerven diese 'Drama' nicht mehr mit. -_-"

Und mit dem, was Kurogane da gesehen hat, als sein rechtes Auge wehgetan hat, oder mit der Scherbe, die Fye mitgebracht hat, kommt bestimmt auch noch so einiges auf uns zu ... *oh oh*

by: Sonna
Von:  Azazel_Il_Teatrino
2007-03-03T21:12:21+00:00 03.03.2007 22:12
und es geht weiter...XDD
ich fand das kapitel passte sehr gut da hin... einfach weil es die nötige ruhe gegeben hat...^^
also sowohl für kuro und fye, shaolan und sakura und auch für alle leser...XDD
ich bin sehr gespannt,was ihr euch als nächstes ausdenkt...*schon sehr hibbelig ist*
freu mich aufs nächste kapi...^^

ganz liebe greets
meiyû


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