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Das Herz des schwarzen Drachens

von

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Ungerechtigkeit

Ihr Verstand sagte ihr eiskalt, dass alles was sie gesehen hatte, wahr war. Ihre Mutter war tot. Sie war jetzt allein. Sie würde damit leben müssen, ob sie wollte oder nicht. Die Tränen hatten aufgehört zu fließen. Arva wischte sich zitternd mit dem Ärmel das Gesicht ab und tastete mit feuchten Händen nach dem heruntergefallenen Stein. Sie fand ihn und hängte ihn sich nur um den Hals. Er leuchtete nicht mehr. Seltsam betäubt begann sie zu überlegen, was sie jetzt tun sollte, während sie mit schmerzendem Kopf an der Wand lehnte.

Sie jemandem Bescheid sagen. Aber wem? Die Dorfwachen würden bestimmt glauben, dass sie selbst Nyla getötet hatte. Sie trauten ihr nicht. Ohne Nylas Schutz würden nicht zögern Arva sofort hinzurichten. Sie hatten Arva immer für gefährlich gehalten. Sie musste fliehen. Weit weg. Verwandte hatte sie nicht. Sie hatte Freunde in der Nachbarsiedlung, aber dort würde man sie schnell aufspüren. Am besten das Land verlassen. Man würde wahrscheinlich nach ihr suchen, um sie hinzurichten. Auch wenn sie unschuldig war. Aber niemanden würde das interessieren. Man hatte ihr nie geglaubt. Wohin würde man ihr nicht folgen? Diarra. Die Elfen standen kurz vor dem Krieg mit Diarra. Es war verboten die Grenzen zu übertreten. Die Menschen waren Feinde. Vielleicht würde sie dort vorerst sicher sein. Sie konnte sich im Wald verstecken und den Menschen aus dem Weg gehen. Sie wäre sicher hinter der Grenze. Sicher vor ihrer eigenen Rasse, die sie mehr fürchtete als den Feind.

Ein sarkastisches Halb-Lächeln brachte ihre Mundwinkel zum Zucken.

„Ja, jetzt können sie mich zu Recht verrückt nennen.“, dachte sie in einem unangebrachten Anflug schwarzen Humors. Sie seufzte müde. Es war Zeit zu gehen.

Ihr war zwar noch schwindelig, aber sie zwang sich dennoch, aufzustehen und in die Küche zu gehen.

Dort ließ sie sich, von dem kurzen Weg schon erschöpft, auf einen Stuhl sinken und trank ein wenig Wasser aus einem Krug, um wieder zu Kräften zu kommen. Danach ging es ihr schon wieder etwas besser und sie fühlte sich kräftig genug, um ihre Sachen zu packen.

Während in ihrem Kopf eine seltsame, taube Stille herrschte, die von keinem Gedanken unterbrochen wurde, packte sie mechanisch etwas zum Essen, ihr weniges Geld, Kleidung, und eine warme Decke ein und wollte gerade hinausgehen, als sie laute Stimmen vor der Tür vernahm. Sie verhielt sich so ruhig wie möglich und horchte.

„Ich wollte heute Nacht nach meinem Esel sehen, weil ich aus dem Stall so seltsame Geräusche gehört habe, aber dann merkte ich, dass sie aus dem Nebenhaus kamen und nicht aus dem Stall. Die Tür war zerbrochen, also bin ich hinein gegangen, um zu sehen, ob die kleine Irre womöglich wieder einen Anfall hat und Nyla vielleicht Hilfe braucht, da habe sie gesehen; sie stand vor der Leiche ihrer Mutter und war ganz mit ihrem Blut besudelt...“

Arva stockte vor Schreck der Atem. So rasch wie möglich schlich sie zum Fenster und sprang mit ihrem Rucksack heraus, was von den Stadtwachen, die zusammen mit dem alten Mann anrückten, der aufgeregt von der riesigen Blutlache plapperte, zum Glück unbemerkt blieb.
 

Sie wartete, bis die Männer das Haus betreten hatten und huschte dann schnell in den Wald, der kurz vor ihrer Tür begann. Die ganze Siedlung war von einem riesigen Waldgebiet umgeben, in dem noch viele andere Dörfer der Elfen Schutz fanden.

Arva versuchte vorsichtig zu gehen, um nicht zu laut zu sein und hörte noch wie einer der Wachen rief: „Sie kann noch nicht weit sein, sucht alles ab.“

Arva gab es auf leise sein zu wollen und rannte stattdessen so schnell sie konnte tiefer in den Wald, aber weil es Nacht war und sie im fahlen Mondlicht den Boden kaum erkennen konnte, stolperte sie mahrfach über Wurzeln und Stöcke. Beim dritten Mal, als sie stolperte, verdrehte sie sich den Knöchel und fluchte. Trotzdem stand sie auf und rannte ungeachtet des Schmerzes weiter. Zwar schienen die Wachen sie nicht zu verfolgen, aber sie wollte kein Risiko eingehen und sicherheitshalber einen Vorsprung haben.

Nach einer Weile schmerzte der verletzte Knöchel so sehr, dass sie nur noch langsam vorwärts kam, doch als sie plötzlich ein Geräusch hinter sich hörte, rannte sie erneut los, wie ein aufgeschrecktes Reh. In Panik sah sie sich um, konnte aber Niemanden entdecken.

Plötzlich stolperte sie über etwas Großes, Weiches, das ein Knurren von sich gab. Arva lag reglos da und hoffte, dass der Wolf einfach wieder einschlafen würde, doch zu ihrer Überraschung setzte er sich auf und zog sein Schwert.

Jetzt erkannte Arva, dass es ein Mensch war, über den sie gestolpert war, eine Frau. Sie hatte unter einer Felldecke geschlafen.

„Entschuldigung!“ wimmerte Arva ängstlich. Die Frau musterte sie mit zusammengekniffenen Augen und fragte in einem unfreundlichen Tonfall:

„Wer seid Ihr?“

Vor Angst sprudelten ihr die Worte aus dem Mund, noch ehe sie daran denken konnte, dass es besser wäre zu lügen.

„Ich heiße Arva Seleas! Tochter von Nyla! Ich bin sechzehn Jahre alt und komme aus...“

„Ja, ja, schon gut,“ unterbrach die Frau sie,

„Ich wollte nicht deine ganze Lebensgeschichte hören. Sag mir nur, warum läufst du nachts allein im Wald herum, Arva Seleas?“

„Ich habe mich verlaufen!“ log Arva. Die Frau stieß ein ungläubiges Brummen aus, was Arva noch nervöser machte, dann sagte sie:

„Und ich dachte schon du wärst vor etwas auf der Flucht, wo du es doch so eilig hast?“

Arva erröte ertappt, was man im Dunkeln zum Glück nicht sah, und erwiderte schnell:

„Ich wurde von Wölfen verfolgt!“

Die Fremde betrachtete die vom Mondlicht karg beleuchtete Elfe nachdenklich, beschloss dann ihr Schwert wieder einzustecken, und brummte dann erneut, diesmal resigniert.

„Dann würde ich dir aber empfehlen im Hellen weiter zu gehen, jetzt im Dunkeln wirst du dich nur noch weiter verlaufen... von mir aus kannst du dich mit hierher legen, dann musst du dir keine Sorgen um die wilden Tiere machen, ich pass' schon auf, dass dich niemand frisst, während du schläfst.“

Arva war hin und hergerissen. Einerseits wollte sie so weit wie möglich vom Dorf weg und sie hatte Angst, dass man sie hier entdeckte. Andererseits schmerzte ihr Knöchel inzwischen so sehr, dass sie ohnehin nicht weit kommen würde und sie hatte auch keine Lust den Tieren, von denen sie der Frau erzählt hatte, zu begegnen. Wahrscheinlich war der Bär auch noch irgendwo in der Nähe. Dieser Gedanke war so grauenerregend, dass es keiner weiteren Überlegungen mehr bedurfte, um sich zu entscheiden. Die Gesellschaft der Fremden.

Arva murmelte ihren Dank und breitete mit zitternden Händen ihre Decke nah neben der Schlafmatte der Fremden aus. Die Frau kroch ebenfalls zurück unter ihre Felldecke. Arva war furchtbar erschöpft und schlief trotz der Furcht und des ungemütlichen Schlafplatzes sofort ein.
 

Als die Elfe am nächsten Morgen erwachte, hatte sie Kopfschmerzen und spürte, dass ihr Knöchel stark angeschwollen war. Sie blickte sich nach der Frau um, die gerade dabei war ein Feuer zu machen, um zwei scheinbar gerade erst erlegte Hasen zu braten. Im Licht des Sonnenaufgangs leuchteten ihre ungewaschenen, kurzen, blonden Haare golden und das Feuer ließ die gleiche Farbe in ihren silberblauen Augen tanzen.

Von dem seltsamen Anblick fasziniert, setzte Arva sich auf und strich gedankenverloren über ihren schmerzenden Kopf. Doch ihre Finger zuckten sofort zurück, als sie aus Versehen die Wunde, die sie in den Wirren der letzten Nacht gar nicht bemerkt hatte, berührten.

Es war ein stechender Schmerz und sie gab ein erschrockenes Geräusch von sich.

Die Frau blickte von ihren Hasen auf und sah die Verletzung. Sie kam näher und betrachtete die Verletzung mit einem besorgten Stirnrunzeln.

„Ist das heute Nacht passiert?“ Fragte sie ruhig und holte Verbandszeug und eine Wasserflasche aus ihrem Gepäck.

„Glaube schon…“ Murmelte Arva, während die Bilder der letzten Nacht undeutlich vor ihrem geistigen Auge vorbeiflimmerten, ohne klare Konturen anzunehmen. Klauenspuren… Zerrissene Vorhänge… Kaputte Möbel…Kalte Haut…

Die blonde Frau hatte begonnen ihre Kopfwunde zu säubern, als Arva unvermittelt in Tränen ausbrach.

„Tut es so weh?“ Fragte die Fremde besorgt und drückte Arvas Gesicht sanft gegen ihre Brust, während sie fortfuhr die Verletzung fachmännisch zu versorgen. Arva fühlte sich erleichtert, als sie sich bei der Fremden anlehnen konnte und weinte sich wie ein kleines Kind an ihre Schulter gekuschelt aus. Das alles war so ungerecht! Warum musste ausgerechnet ihr so etwas Schreckliches passieren? Ihre Mutter war die einzige Person gewesen, die sie trotz ihrer "Anfälle" geliebt hatte. Aber ausgerechnet diese großherzige, tolerante Frau war einen grausamen, sinnlosen Tod gestorben. Niemand würde sie nunmehr in Schutz nehmen. Schon allein, wegen dem, was ihr bösartiger, verlogener Nachbar den Wachen erzählt hatte... Man würde Arva wie ein Monster jagen. Sie hatte kein Zuhause mehr. Als vaterloser Bastard war sie nun absolut allein…

Nachdem die Frau sie fertig versorgt hatte, versuchte sie geduldig die verzweifelte Elfe zu trösten. Sie strich ihr zärtlich durch das lange schwarze Haar, während sie sie fest im Arm hielt und redete leise auf sie ein, obwohl Arva so in ihre eigenen verzweifelten Gedanken versunken war, dass sie nicht verstand, was sie zu ihr sagte. Das junge Mädchen atmete bei jedem Schluchzen den beruhigend normalen Stoff-Duft des groben, weißen Leinenhemdes der Frau ein, bis ihre Sinne sich ganz und gar auf diese alltägliche Sinneswahrnehmung konzentrierten. Die hysterischen Stimmen in ihrem Kopf verstummten nach und nach, während Arva langsam wieder in die Realität zurückkehrte. Außer dem Stoffgeruch nahm sie nun auch den Körpergeruch der Frau wahr. Zwar war der bittere Akzent von getrocknetem Schweiß unangenehm, aber hauptsächlich roch sie einfach warm und lebendig, was Arva unendlich tröstlich erschien.

Nach einer Weile löste sie sich ein wenig wiederstrebend aus der Umarmung der Frau, die sie geduldig gehalten hatte, während Arva innerlich gegen ihre Verzweiflung gekämpft hatte.

Arva blickte aus feuchten Augen zu ihr auf und bemerkte, dass die Fremde gar keinen spitzen Ohren hatte, also keine Elfe sein konnte. Das erstaunte sie ein wenig. Hatte sie die Grenze zum Reich der Menschen bereits überschritten? Doch so weit konnte sie in der Nacht unmöglich gelaufen sein, ganz egal, welche Furcht sie getrieben hatte.

Die Blonde lächelte sie sanft an und reichte ihr ein Taschentuch, mit dem sie sich ihre triefende Nase putzen konnte. Als Arva den ausgestreckten Arm der Frau betrachtete, merkte sie, dass dieser für eine Frau ziemlich muskulös war. Das brachte sie auf einen alarmierende Idee.

„Seid ihr etwa eine Siarra?“ rief Arva, deren frisch erwachte Neugier auf willkommene Weise ihre verzweifelten Gedanken verdrängte.

„Oh, tut mir Leid,“ antwortete die Fremde überrascht, „Ich habe mich gar nicht vorgestellt. Ich bin Siria Nimrodis. Und ja, ich bin eine Siarra… Möchtest du vielleicht etwas von mir zum Anziehen haben? Dein Kleid sieht recht mitgenommen aus… die Wölfe scheinen euch ja übel erwischt zu haben.“ Arva bemerkte geschockt, dass ihr ehemals blaues Kleid vollkommen blutgetränkt war.

„Nicht nötig," Sagte sie mit zitternder Stimme, „Ich habe selbst etwas zum Wechseln eingepackt.“

Siria betrachtete Arva prüfend, als überlegte sie, ob es angebracht war ihr noch weitere Fragen zu stellen. Doch zu Arvas Erleichterung schien sie zu denken, dass es wohl besser war, Arva nicht zu direkt zu der Tragödie zu befragen, die sich letzte Nacht ganz offensichtlich bei ihr abgespielt haben musste.
 

Während Arva sich hinter einem Baum umzog, was nicht so einfach war, weil sie mit einem Fuß ja nicht auftreten konnte, kümmerte sich Siria um die zwei Hasen, die bereits über dem Feuer schmorten. Sie dufteten köstlich und Arva bedauerte, dass sie nur Brot und Käse eingepackt hatte.

> Ob es unverschämt wäre, sie zu fragen, ob sie mir etwas abgibt? Sie schafft bestimmt nicht beide Hasen. < Überlegte Arva und packte dann doch lieber Brot und Käse aus und setzte sich damit neben Siria ans Feuer. Sie wollte sich von beidem ein Stück abschneiden, musste jedoch feststellen, dass sie kein Messer hatte, um dies zu tun.

„Ähm...entschuldigung, habt Ihr vielleicht ein Messer?“ Fragte sie die Siarra ein wenig beschämt.

„Natürlich!“ Antwortete diese und reichte ihr einen Dolch, der in ihrem Gürtel gesteckt hatte, gleich neben zwei dünnen Schwertern, dessen Scheiden ebenfalls daran festgemacht waren. Die Elfe zögerte.

> Ob sie damit wohl schon jemanden umgebracht hat? <

„Ich meinte eigentlich eher ein Brotmesser.“ Sagte sie vorsichtig.

„Tut mir Leid, so etwas habe ich nicht. Ich schneide alles mit dem Dolch. Ist praktischer.“

> Diese Siarras sind wahrhaftig Barbaren. Sie essen mit dem gleichen Messer, mit dem sie ihre Feinde abstechen… Aber es wäre unhöflich ihn jetzt nicht zu benutzen...< Dachte Arva und schnitt widerwillig eine dünne Scheibe Brot und ein kleines Stück Käse damit ab.

„Du bist ja sehr sparsam.“ Bemerkte Siria, „Hast du noch eine lange Reise vor dir? Wohin willst du?“

Arva erstarrte. Was sollte sie sagen? Sie kannte die Namen der umliegenden Dörfer nicht und zurück in ihr Heimatdorf konnte sie auch nicht.

Erneut stiegen der Elfe die Tränen in die Augen und Siria sah sie erschrocken an.

„Was hast du denn, Schätzchen? Hab ich was Falsches gesagt?“ Arva schüttelte den Kopf und rief : „Ich weiß nicht wo ich hin soll!“

Siria setzte sich wieder neben sie und strich ihr tröstend durchs Haar.

„Warum weißt du das nicht?“

Arva schniefte und wusste nicht, ob sie ihr die Wahrheit anvertrauen konnte. Siria war so nett, aber sie kannte sie erst seit ein paar Stunden und wer wusste, ob sie, wenn sie erfuhr, dass Arva vielleicht eine Mörderin war, sie nicht ausliefern würde.

> Siarras sollte man nicht vertrauen. < Beschloss Arva und antwortete nicht. Sie weinte auch nicht mehr. Sie starrte nur traurig in die Flammen des Lagerfeuers und bemitleidete sich selbst für ihr hartes Schicksal.

Als Siria keine Antwort bekam, zuckte sie nur die Schultern und sagte:

„Wenn du kein Zuhause hast, kannst du mit zu mir kommen, ich wohne im Palast der Königin von Namaycuh. Es ist eine lange Reise, aber es wäre bestimmt ein Zimmer für dich frei und vielleicht könnten wir dir dort auch Arbeit beschaffen.“

Arva starrte sie überrascht und voll Dankbarkeit an.

> Wie kann sie mir so spontan vertrauen? Sie will mich mit zu sich nehmen, obwohl sie mich gar nicht kennt und ich ihr nicht einmal sage, warum ich weg muss? Vielleicht sind die Siarras doch nicht so kaltherzig, wie alle sagen! <

„Vielen Dank!“ Antwortete Arva, „Ich würde gerne mit Euch gehen!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Evaleska
2008-05-06T08:38:34+00:00 06.05.2008 10:38
Gegenkommentar comment-für-comment-zirkel
Noch mal danke für deinen Kommi, auch wenn das schon eine Weile her ist ^^'

So, gar nicht so leicht, noch was anzumerken, bei so ausführlichen Kommentaren.
Allgemein ist das eine sehr gute Geschichte. Du schreibst sehr authentisch. Das macht es dem Leser leicht, sich die Situation vorzustellen.

"Arva erwachte am Boden liegend in ihrem Zimmer. Alles war dunkel."
"Doch es war so dunkel, dass sie nicht erkennen konnte, wo sie sich befand."
Das ist widersprüchlich. Sie weiß nicht, wo sie ist, doch am Anfang schreibst du gleich, sie liegt in ihrem Zimmer. Besser wäre hier "ein Zimmer" oder etwas ähnliches.

"Fast alle Möbel lagen kaputt im Zimmer verteilt..."
Kaputt klingt im Zusammenhang mit Möbeln etwas seltsam. Es gibt kaputte Glühbirnen, aber Möbel sind doch eher zerstört. Außerdem hast du in dem Satz zweimal "lagen" verwendet. Vielleicht fällt dir noch eine Alternative ein.

"Aber wo sollte ich hin?"
Sie denkt wohl darüber nach, also heißt es "soll".

"...da habe sie gesehen..."
Da fehlt das "ich".

"Sie starrte nur in die Flammen und verfluchte denjenigen, der ihr und ihrer Mutter das angetan hatte."
Sie glaubt die ganze Zeit, dass ein Tier ihre Mutter getötet hat. "Denjenigen" passt da nicht so ganz. Bei dem Blutbad, was es angerichtet hat, könntest du ruhig "die Bestie" oder dergleichen schreiben.

Ansonsten ist das ein sehr gelungenes Kapitel, das zum Weiterlesen animiert.
Noch was anderes. Wo hast du das Bild von Siria Nimrodis her? Die sieht ja echt cool aus ^^

Liebe Grüße
Lianora
Von:  MiKiYu
2007-11-23T20:55:30+00:00 23.11.2007 21:55
Gegenkommentar comment-für-comment-zirkel
Danke für den Kommi zu Cyan. Ich weiß nicht, ob ich in nächster Zeit daran weiterschreiben werde, da ich nur wenig Zeit habe nd beschlossen hab, mich auf eine Geschichte - Vampirdämon - zu konzentrieren.
Also, nun zu deinem 1. Kapitel:

Insgesamt gefällt mir der Plot, es ist eine gute Einleitung für eine Geschichte. Allerdings hast du dich bei den Gedankengängen der Hauptperson etwas zu kurz gefasst, wie ich meine. Das macht ihre Handlungen schwerer nachvollziehbar und raubt dem Charakter ein wenig die Tiefe, da sie nicht abwägt, nicht genug zweifelt. Meiner Meinung nach müsste das etwas mehr ausgearbeitet werden, damit an sich besser in die Person hineinversetzen kann.
Du hast eine direkte, zitierende Form der Gedankenbeschreibung gewählt, ich bevorzuge in meinen Geschichten, die Gedanken in die Erzählebene einzuflechten, da ich eh aus der Perspektive der jeweiligen Person erzähle. Aber das ist vielleicht einfach nur Geschmackssache.
Hier noch einige Kleinigkeiten, die mir ins Auge gefallen sind:


Seufzend rieb sie sich die Augen, während sie verzweifelt versuchte sich zu erinnern, was geschehen war.

Verwundert betaste sie die reglose Gestalt, und erst als sie die langen Haare berührte, in der noch die Rosenknospen hangen, die sie noch vor kurzem erst persönlich darin eingeflochten hatte, erkannte sie, dass es ihre Mutter sein musste.
- Du solltest entweder „noch“ oder „erst“ verwenden, „erst“ klingt aber besser, denke ich.

Die Frau schien auch nicht zu atmen und regte sich auch nicht, als Arva kräftiger schüttelte und heiser nach ihr rief.
- Es ist ihre Mutter. „die Frau“ klingt nach Abstand, ein wenig zu barsch für jemanden, zu dem man eine enge Beziehung hat. Du kannst dir behelfen, indem du zuvor den Namen der Mutter einführst, dann hast du mehr Bezeichnungen für sie zur Auswahl.

Dann dachte sie:
>Bitte, ich brauche Licht<
- vermeide Ausdrücke wie „dann dachte sie“. Dass sie denkt, sollte aus dem Kontext klar werden. So klingt es ein wenig stumpf. Du kannst es beispielsweise durch „Arva konzentrierte ihre Gedanken. >Bitte ich brauche Licht<, hallte beschwörend in ihrem Kopf wieder.“ Oder so ähnlich.

>Sie ist bestimmt tot!< Dachte Arva entsetzt und eine erstickende Kälte stieg in ihr empor.
- Das ist nicht authentisch. Entsetzen zeichnet sich durch abgebrochene, kurze und unzusammenhängende Gedankenfetzen aus. „Sie ist bestimmt tot“ klingt ziemlich analytisch, als würde sie einen Stein auf seine Merkmale untersuchen.

Sie brauchte beide Hände, um die schwere, steife Frau auf den Rücken zu drehen, darum legte sie den Lichtstein kurz beiseite, der daraufhin erlosch.
– „deshalb“ eignet sich hier besser. Erneut: der Ausdruck „Frau“ ist viel zu distanziert. „Körper“, „Gestalt“ sagen weniger über das Verhältnis aus, hier ist es aber weniger auffällig.

>Ich muss die Dorfwachen verständigen, aber sie werden bestimmt glauben, dass ich sie getötet habe, und ich könnte nicht mal das Gegenteil beschwören.
– gespanntes Verhältnis zu der Mutter??? Ich finde es unlogisch, dass sie erst später darauf kommt, dass sie keine Krallenspuren verursachen konnte. Aber das kann man ja noch ihrer Verwirrung zuschreiben…

Dort ließ sie sich, von dem kurzen Weg schon erschöpft, auf einen Stuhl sinken und aß langsam ein Stück Brot und trank etwas,
- wie kann sie da essen? Mir wäre in dem Moment echt übel. Vielleicht solltest du so etwas einfügen wie „Sie zwang sich etwas zu essen, um wieder klar denken zu können“ oder so in der Art. –ließ mit „ß“-



Arva überlegte nicht lange, sondern rannte so schnell sie konnte tiefer in den Wald, aber weil es Nacht war und sie im Mondlicht ihre Schuhe kaum sehen konnte, stolperte sie ständig über Wurzeln und Stöcke.
- man spricht vom „Boden unter ihren Füßen“ oder „dem Untergrund“, ihre Schuhe dürften ihr in der Situation herzlich egal sein ^^


Plötzlich stolperte sie über etwas großes, weiches, das ein Knurren von sich gab.
- kleiner Tipp: Die neue Rechtschreibung schreibt vor, „etwas Großes, Weiches“ zu schreiben -> „etwas Großes“ – „das Große“ – in diesem Fall bin ich mir recht sicher, aber dafür gibt es ganz bescheuerte, komplizierte Regelungen, die ich mir leider selbst nicht merken kann. Also ohne Gewähr ^^


Abschließend kann ich nur sagen, dass deine Einleitung eine gute Basis für eine Geschichte schafft. Du hältst Arva mit ihren „Anfällen“ ebenso geheimnisvoll wie den Vorfall durch Arvas Gedächtnisschwund. Auch Siria ist eine interessante Person. Man fragt sich, was sie in diesem Wald verloren hat und warum sie so viele Waffen mit sich herumschleppt.

LG, Miki

Von:  Hoellenhund
2007-08-12T13:04:48+00:00 12.08.2007 15:04
[Fanwork Comment-Zirkel]

Hallohallo!

So, habe ich mir also das 1. Kapitel deiner 1. Fiction vorgenommen^^
Ich muss sagen, dass es mir eigentlich ganz gut gefallen hat. Die Idee der Geschichte mag ich und man möchte auch weiterlesen, da der Leser ja noch nicht erfahren hat, was es mit Arvas "auser Kontrolle geraten" auf sich hat, das ist wirklich schon interessant.

Dein Schreibstil gefällt mir auch seeehr sehr gut, deine Sätze sind immer sehr ausgewogen und deine Wortwahl angemessen, es lässt sich einfach gut und flüssig lesen, das gefällt mir, daran kann ich wirklich nichts mäkeln, was selten vorkommt^^

Einige Mankos hat die Sache für mich allerdings dennoch, vor allem Inhaltlich, vor allem innerhalb des Empfindens und der Reaktionen der Charaktere. Es gibt sehr viele kleine Stellen, die mir beim Lesen unlogisch erschienen, ich habe sie dir im Folgenden alle aufgeführt, dann kannst du selbst entscheiden, ob du es ändern willst, oder es so gehört^^

Und noch etwas: Du kannst eigentlich sehr schön beschreiben, aber dir fehlt noch ein wenig die richtige Technik um Emotionen auszudrücken. Wenn etwas eigentlich sehr emotionslastiges geschieht, erzählst du einfach in deinem normalen Stil weiter, wodurch die Gefühle dem Leser nicht so recht übermittelt werden. Ein paar Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge dazu findest du ebenfalls im Folgenden^^

Missverständnisse und sonstige Kleinigkeiten:

"Sie spürte, dass es dort wo sie saß, feucht war. Doch es war so dunkel, dass sie nicht erkennen konnte was es war."
-Etwas missverständlich, da es kein Nomen zu geben schein, auf dass sich das "es" im 2. Satz bezieht. Ich vermute mal, du beziehst es auf feucht, aber da bin ich erst beim 2. Lesen drauf gekommen. Beim 1. Lesen klang es für mich so, als meintest du, sie konnte nicht erkennen "wo" sie war *g*

"Es war so dunkel, dass sie nicht erkennen konnte wer es war."
-Du hast eben schon mindestens 2x erwähnt, dass es so dunkel war, dass sie nichts erkennen konnte, beim letzten Mal sogar wörtlich. Hier würde wirklich "Sie konnte nicht erkennen, wer es war" reichen.

"aber als sie die weichen, langen Haare berührte, die über das Kopfkissen fielen,erkannte sie, dass es ihre Mutter war."
-Nur aus langem Haar zu schließen, dass es ihre Mutter war, finde ich reichlich seltsam. Vielleicht könnte sie noch den Duft eines Schampoos erkennen oder so etwas, aber nur das Gefühl von Haar finde ich hier nicht ausreichend.

Die Passage am Anfang des Kapitels, als Arva weint, weil ihre Mutter offensichtlich tot ist, finde ich persönlich zu neutral geschildert, da könnten noch ein paat Emotionen hinein, vielleicht durch kürzere Sätze und indem du manchmal einen Satz mit dem wichtigen Nomen beginnst. Zum Beispiel: Tränen flossen ihr über die Wagen.
Klingt schon viel dramatischer als: Über ihre Wangen flossen Tränen *schnarch* ^.~

"Sie ist tot und alle werden denken ich hätte sie getötet!"
-Das ist wirklich das 1. was ihr einfällt, wenn ihre eigene Mutter tot ist ö.ö Gut, andere würden verzweifelt sein und heulen, sie macht sich Sorgen, dass andere etwas Schlechtes über sie denken ^^"
Naja, aber das könnte vielleicht noch passen, da du ja ergänzt, dass es nicht das 1. Mal gewesen wäre. Aber dass Arva das alles in diesem Moment so völlig klar erscheint (vor allem weil sie gerade eben noch völlig benommen war und nicht einmal zur Tür gehen konnte) finde ich unlogisch.
Vielleich sollte sie es nicht denken, sondern der Erzähler könnte den Teil mit dem "das ist nicht das 1. Mal, dass sie außer Kontrolle gerät" ergänzen.
Das Mädel muss doch völlig fertig mit der Welt sein. Überall Blut, Mutter tot, alles zerstört, kaum fähig einen klaren Gedanken zu fassen...

"Mit einem Aufschrei lies sie den Lichtstein fallen und stolperte so weit wie möglich vom Bett weg. In der Dunkelheit begann sie verzweifelt zu schluchzen. Sie weinte, bis sie keine Tränen mehr hatte und kaum noch Luft bekam, dann wischte sie sich mit dem Ärmel das Gesicht ab und überlegte was jetzt zu tun war."
-In der Passage vermisse ich ein paar Gedanken, wie genau sich Arva fühlt, was in ihr vorgeht. Dadurch, dass es fehlt, wirkt es ein wenig oberflächlich.

"Ihr war immernoch schwindelig, aber sie zwang sich dennoch aufzustehen und in die Küche zu gehen. Dort aß sie schnell ein Stück Brot und trank etwas und nachdem sie das getan hatte, ging es ihr schon wieder besser."
-Sieh isst erst mal in aller Ruhe was? Sie hat Angst, Panik, dass sie von ihrem eigenen Volk missachtet wird und will fliehen, da hätte ich verstanden, wenn sie schnell ein paar Vorräte zusammengerafft hätte, aber erst mal etwas essen?
Sie hat ihre Mutter gerade ziemlich entstellt gesehen, mir würde da der Appetit vergehen...

"„Ich habe sie gesehen, sie stand vor der Leiche ihrer Mutter und war ganz mit ihrem Blut besudelt...“"
-Dafür muss der aber ne gute Erklärung haben sich mitten in der Nacht vor fremder Läute Häuser herumzutreiben xD

"Arva überlegte einen Moment und rannte dann so schnell sie konnte tiefer in den Wald, aber weil es Nacht war und sie ihre Schuhe kaum sehen konnte, stolperte sie ständig über Wurzeln und Stöcke. Beim dritten Mal als sie fiel, verstauchte sie sich den Knöchel und fluchte."
-Kürzere Sätze - mehr Emotionen. Die Panik, die Arva spürt, müsste hier mehr rauskommen, sie hat doch Angst, oder nicht? Sonst würde sie nicht davon laufen.
Und woher weiß sie, dass ihr Knöchel verstaucht ist, hat sie ein Ultraschallgerät dabei? Schreib hier lieber dass er verdammt schmerzt, das reicht, den Rest kann sich der Leser denken ^.~

"Die Frau musterte sie argwöhnisch"
-Also im Haus war es Stockfindster, dann muss es das im Wald doch auch gewesen sein und da du nichts von einer Lampe geschrieben hast: Wie mustert die Frau sie?

"Die Fremde betrachtete sie nachdenklich"
-Und das obwohl du 2 Sätze davor gesagt hast, dass es so dunkel ist, dass die Frau Arvas Schamesröte nicht sehen konnte...

"Murmelte Arva und ihr wurde plötzlich bewusst, dass sie es nicht gewesen sein konnte, die ihre Mutter getötet hatte."
-Könnte doch auch passiert sein, als sie im Wald ständig gestürzt ist, die Wunde am Kopf

"Die Klauenspuren auf den Vorhängen und im Gesicht ihrer Mutter waren der Beweis, es musste ein wildes Tier gewesen sein, sie war selbst ein Opfer, warum war sie eigentlich auf der Flucht?"
-Das fällt ihr früh ein, wirklich ^^""""
Vor allem, weil sie im Haus meinte, gerade während der Kratzspuren müsste sie es gewesen sein (was ich bei ner Elfe schon nicht recht verstanden habe) oder habe ich das am Anfang falsch verstanden?

"Arva fühlte sich erleichtert, als sie sich bei der Fremden anlehnen konnte und weinte sich an ihre Schulter gekuschelt aus."
-Emotionen^^ Sie schluchtz bitterlich, kann gar nicht mehr aufhören zu weinen - irgendwie sowas^^

"Arva bemerkte geschockt, dass sie noch immer das Kleid trug, das mit dem Blut ihrer Mutter besudelt war."
-Hat die Frau es nicht bemerkt oder spricht sie es nur nicht an? Dass sie es nicht bemerkt hat, wäre merkwürdig, ich wundere mich nur, dass Arva sich darüber nicht wundert *g*

Kleine Fehlerlein^^

"darum legte sie den Lichtstein kurz beiseite, der daraufhin erlöschte"
-Die Vergangenheit von erlischen ist erlosch, nicht erlöschte ^.~

So, das wars von mir, ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen^^
Bye Hölly
Von:  blacksun2
2007-07-24T21:28:00+00:00 24.07.2007 23:28
ich schließ mich den anderen Kommischreibern an, ich finde die Geschichte inhaltlich und ausdrucksmäßig gut bis sehr gut
bin gespannt ob Arva den Mörder ihrer Mutter findet

nur zwei kleine Kritikpunkte: 1. vielleicht kommt es ja noch, aber ansonsten müsstest du mal erklären was Siarras sind und 2. ist die Reaktion von Arva auf den Tod ihrer Mutter ein wenig unlogisch, wenn jemand neben seiner toten Mutter aufwacht, würde er sich wohl kaum Sorgen machen, dass andere ihn dafür beschuldigen, und wie hat der alte Mann sie überhaupt gesehen, denn um die Frau auf dem Bett zu sehen und Arva müsste er wenn schon direkt vor dem Fenster (oder wie er es gesehen hat) stehen

hoffe das klingt jetzt nicht zu hart, weil ich finde die Geschichte wirklich sehr interessant und werde demnächt weiterlesen
Von:  Kiana
2006-07-27T09:13:30+00:00 27.07.2006 11:13
Hy !

Mir gefällt deine Story echt gut !
Würd gern wissen, wer bloß ihre Mutter umgebracht hat ?
Schreib bitte weiter !
Kannst du mir dann Bescheid sagen ?!

a liabes grüssle Yun'he
Von: abgemeldet
2006-07-16T06:46:44+00:00 16.07.2006 08:46
huhu.

ja also ich farge mich auhc wie es nun weiter geht, ist shcon sehr interessant, die story an sich gefällt mir auhc gut, was ich an deinem schreibstil zu sagen habe, ich finde du hast besonders am anfang sehr häufig sie...sie...sie...sie... ich weis das ist immer blöde wegzubekommen, aber vielleicht bekommst du es ja hin. und wenn arva denkt --> sie ist tot! dachte sie. kannst du ja vllt. markieren --> >>Sie ist tot!<<

ansonsten mach weiter so :)

liebe grüße
Von:  _aliz_
2006-07-14T18:11:06+00:00 14.07.2006 20:11
Hi!^^
Die arme Arva!
Ich frage mich, ob sie jetzt wirklich ihre Mutter umgebracht hat! oder war das ein anderer!?
schreib schnell weiter!
du sagst mir doch dann bescheid, oder!?
*knuff*
_aliz_


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