Augenblicke
Kapitel 1: Augenblicke
Miku war grade auf dem Weg zur Schule gewesen, als ein Schaufenster seine ganze
Aufmerksamkeit auf sich zog und er mitten im Gang stehen blieb. Das Geschäft
was er nun anstarrte, stand bestimmt schon seit 3 Jahren leer und war fast
schon vergessen, doch jetzt waren Menschen in diesem Geschäft. Es wurde
gestrichen und geputzt, immer wieder gingen Arbeiter ein und aus, doch das, was
Mikus Aufmerksamkeit wirklich auf sich zog war ein kleines süßes Mädchen mit
blond-weißen Haaren. Als wäre es Telepathie sah das Hübsche Wesen auf und
lächelte leicht, doch Miku hatte keine Chance das Lächeln zu erwidern, denn
plötzlich hatte er eine Hand im Gesicht und wurde die Strasse runter in
Richtung Schule gezogen.
“Du bist zu jung für so was." Miku kämpfte sich frei und schaute in die
grinsen Gesichter von Kanon und Teruki. “Ich bin schon 17.", protestierte er,
doch sein Protest führte nur dazu das die 2 größeren noch mehr lachten.
Schmollend und vollkommen beleidigt trennte sich der kleine von den anderen und
maschirte in seine Klasse, grade noch rechtzeitig, denn kaum saß er auf seinem
Platz kam die Lehrerin herein.
Der Tag driftete an Miku vorbei und obwohl Klausuren vor der Tür standen, nahm
er nichts wahr. Als der Tag zu Ende war, machte er sich auf den Weg nach Hause.
Er musste sich beeilen um nicht Kanon und Teruki zu begegnen, denn
normalerweise verbrachten sie den ganzen Tag in einem verlassenen Lagerhaus und
probten.Endtäuschung machte sich in ihm breit als er vor dem Café stand. Die
großen Fenster waren mit Zeitung abgeklept und ein enormer Lärm drang durch die
geschlossene Tür.Miku seufzte laut und bemerkte nicht wie sich von hinten 2
größere Jungs an ihn heran schlichen. "Wir haben den Verräter." Miku quiekste
laut auf und schaute in die verärgerten Gesichter der 2. “Kanon…Teruki…Hi."
stotterte er verlegen, doch zu spät. Das nächste was er wusste war, das er auf
dem Boden lag und sich vor lachen krümmte, wehrend Takumi und Kanon sich damit
abwechselten ihn zu kitzeln. Als sie endlich von ihm abliessen musste er sich
noch eine Standpauke gefallen lassen und wurde dann davon geschleppt. Miku warf
einen letzten Blick zurück auf das Café. Das blonde Mädchen stand davor und
klebte ein großes Plakat auf die Schrift war jedoch zu klein um sie aus dieser
Entfernung zu lesen.
"Miku jetzt konzentrier dich endlich!!!", Terukis Stimme riss ihn aus den
Gedanken, doch sie war nicht ruhig und freundlich wie sonst, sondern hart und
auffordernd. "Oh man dich hats echt erwischt." Kanon packte seinen Bass in die
Tasche. "So brauchen wir gar nichtmehr weiter Proben Teru, der Typ kriegts
heute nichtmehr hin." Miku bemerkte erst jetzt, das sie mitten in der Probe
waren und er ja eigentlich Singen sollte statt Löcher in die Luft zu starren.“
Und das von nem Zwerg der mir das Leben zur Hölle gemacht hat, weil ich damals
schon länger ne Freundin hatte als es diese Band gab." Teruki schüttelte
verständnislos den Kopf. " Ich muss jetzt zur Arbeit. Wir sehn uns nach den
Feiertagen in der Schule."
Auf Miku verabschiedete sich für heute und trödelte gemütlich nach Hause und
machte dabei abermals einen unnötigen Umweg zu dem Café, denn er wollte, nein
er musste wissen, was auf dem Plakat stand. Es gab nicht viel zu lesen nur ein
'Wir eröffnen in 4 Tagen. Angebote und weitere Aktionen in der ersten Woche."
Die Schrift war nicht sehr ordentlich, aber dennoch gut lesbar und das Plakat
war mit kleinen Bildchen verziert. Trotzdem gab es keinen Hinweis darauf, was
für ein Geschäft hier entstand.
Als Miku die Auffahrt zum Haus hochging stellte er schockiert fest, dass Leute
in das Haus neben an eingezogen wahren, das schlimmste war jedoch das seine
Eltern schon bei den neuen Nachbarn standen und als sie ihn entdeckten riefen
sie ihn sofort zu sich. Miku wollte eigentlich nichts sehnlicher als aus seiner
Schuluniform raus und sich seine Punk Klamotten anziehen, doch das musste jetzt
warten. Er schlenderte über den Rasen, stellte sich neben seine Eltern und
stellte sich höflich vor. Als er dann die nächsten 15 Minuten nicht beachtet
wurde beschloss er einfach zurück in sein Zimmer zu gehen, denn was könnte für
Kinder langweiliger sein als erwachsenen Gespräche. Miku zog seine Klamotten
aus und schmiss sie achtlos in eine Ecke des Raumes und zog sich dann etwas
über, als er hörte, wie unten die Tür geschlossen wurde und mindestens 3
verschiedene Stimmen im Flur wieder hallten. Um seinen Standpunkt klar zu
machen, schaltete er seine Musikanlage an und lies die schrille Musik, nicht
grade leise aus den Lautsprechern dröhnen. Immer noch nur in eine Boxershorts
bekleidet ging er zum Kleiderschrank um sich neue Sachen raus zu suchen. Er
wurde das Gefühl nicht los beobachtet zu werden und als er seinen kopf zur
Seite drehte um aus dem Fenster zu sehen, sah er in wie sein blonder Engel mit
einem anderen Mädchen in dem Haus gegenüber am Fenster standen und kicherten
wehrend sie ihm verstohlene Blicke zu warfen, nur im dann noch mehr zu lachen.
Miku brauchte einen Moment um zu begreifen warum sie lachten, doch als er es
vollkommen realisiert hatte, zog er schnell einen langen Pulli aus dem Schrank,
zog ihn über und riss die Gardine zu. Noch nie in seinem Leben hatte er den
Wunsch, in einem schwarzen Loch zu verschwinden, mehr gespürt als jetzt. Er
hatte sich bis aufs Blut blamiert und konnte nur hoffen diesem wunderschönen
Wesen nie wider zu begegnen.
Er liess sich auf sein Bett sinken, zog sich eine lederne Hotpans an und zog
seine Bücher zu sich. Das hatte er nun davon. er hatte den ganzen Tag nicht
aufgepasst und jetzt musste er als Strafe in die Schulbücher sehn. Doch Miku
war jetzt alles andere als in der Stimmung zu lernen und als er nach gut
einer Stunde immer noch dabei war den ersten Satz zu lesen, lies er das Buch
achtlos auf den Bodenfallen. Er schnappte sich seine Zigaretten und verliess
das Haus. Die Sonne war am untergehen, also beschloss er zum Fluss zu gehen,
und sich dort hinzusetzten und über einen neuen Song nach zu denken.Miku blieb
wie versteinert stehen, als er zu der Stelle kam, wo er fast immer im Gras saß
und aufs Wasser starrte. Amerikanischer Hip-Hop zerriss die Abendliche stille
und sein blonder Engel tanzte dazu, wehrend das andere Mädchen, welches Miku
noch zu gut in Erinnerung war, selbst versuchte ein paar der Bewegungen
nachzumachen, dabei jedoch kläglich scheiterte. Miku stand nur da und wusste
nicht was ihn mehr faszinierte. Er hatte erst vor kurzem einen Film gesehen, in
dem Amerikanische Kids in einer Disco zu Hip-Hop getanzt hatten und er war
begeistert gewesen. Er hätte allerdings nie gedacht mal eine Japanerin so
Tanzen zu sehen, da dieser Musik styl nicht sehr verbreitet war und die blonden
Haare auch eher für etwas anderes sprachen.
Als das andere Mädchen plötzlich aufstand versteckte Miku sich hinter einem
Busch, doch das Mädchen ging in die andere Richtung. Miku wurde etwas übermütig
als nur noch er und sein Engel da waren und trat wieder aus dem Busch heraus,
als sie erneut anfing zu tanzen. Miku wusste nichtmehr genau was dann
passierte. Er war näher dran gegangen und als sich ihrer beide Augen trafen
verlor der kleinere das Gleichgewicht, knickte mit dem fuß um und fiel hin.
Miku löste sich sofort auf seiner Starre und eilte zu dem am Boden liegenden.
“Bist du okey? Mein Name ist Miku…wir sind…Nachbarn." Stotterte er, wehrend er
seinem Engel auf die Beine half, "Hai…Ich bin Bou." Miku wurde etwas
unsicher…das war nicht grad die weiblichste Stimme und so aus der nähe
betrachtet… "Noch nie nen Menschen gesehen?" Die anfängliche Schüchternheit war
aus Bous Stimme gewichen und er wedelte jetzt mit seiner Hand vor Mikus Gesicht
rum. "Ach ja… nette Unterwäsche." Der Blonde packte seinen Kassettenrekorder
und fing erneut an zu kichern, wodurch Miku noch mehr verwirrt wurde. 'Stimme
wie n Kerl aber kichert wie n kleines Mädchen' Kopfschüttelnd machte er sich
auf den Weg nach Hause wo er feststellen musste, das seine Mutter immer noch
mit der Nachbarsfrau quatschte und eigentlich wollte er einem erneuten treffen
entgehen, doch sein Magen meldete sich Lauthals als er hoch gehen wollte und so
musste er dann doch in die Küche.
"Ah, Miku-chan… wie läufst du wieder rum? Und das vor den Nachbarn.", seine
Mutter seufzte hörbar verzweifelt und Miku musste sich verkneifen Wiederworte
zu geben oder Grimassen zu schneiden. Wehrend er darauf wartete, dass seine
Mutter ihm sein Essen fertig machte, holte er sich ein paar Möhren für seinen
Hamster aus dem Schrank und legte sie neben die Stäbchen aufs Tablett. “Ach
auf mich brauchst du keine Rücksicht nehmen.",erwiederte die Nachbarin
lächelnd. “Wenn ich da an meinen Sohn denke… " Mehr bekam Miku nicht mit denn
seine Mutter drückte ihm das Tablett in die Hand und schickte ihn auf sein
Zimmer. Typisch, wenn man schonmal zuhören wollte durfte man nicht und jetzt
war nichtmal seine kleine Schwester da, die er hätte ärgern können. Miku setzte
sich wieder auf sein Bett, fischte seinen Hamster aus dem Käfig und die beiden
machten sich über ihre Mahlzeit her.
Back to School
Hallo und willkommen erstmal (habs beim ersten Kapi vergessen XP) Ich hoffe
euch gefällt die FF und ihr verzeiht mir Fehler. Ich kenne AnCafe zwar schon
länger habe aber erst vor 2 Tagen beschlossen mich etwas intensiver mit ihnen
zu befassen und dann war die Idee für die ff schon entstanden. Viel spass beim
lesen ^^
Kapitel 2: Back to School
Miku erwischte sich immer wieder dabei, wie er seiner Mutter fragen über die
Nachbarn stellte und manchmal Minuten lang in Bous leeres Zimmer starrte. Er
konnte immer noch nicht fassen, das dieses Wunderhübsche Wesen ein junge war
und so langsam wurde ihm die Sache unheimlich, da er jetzt sogar Tagsüber in
Träume versank die von Bou handelten. Und wo waren Freunde wenn man sie
brauchte? Egal wann er versuchte sie Anzurufen, nie waren sie da.
Aber zum Glück war morgen wieder Schule… wie bitter, dachte er sich, freiwillig
zur Schule zurück zu wollen.
Miku rann am nächsten Morgen den ganzen weg zur Schule, schaffte es aber
trotzdem nicht ein ernstes Wort mit Teruki oder Kanon zu wechseln. Warum konnte
er eigentlich nicht mal 10 Minuten früher los gehen?
lustlos lies er sich auf seinen Stuhl sinken und starrte aus dem Fenster. Er
merkte nichtmal, wie die Lehrerin rein kam und wurde unsanft durch ein stück
kreide aus seinem Tagtraum gerissen. Mikus Augen weiteten sich, als er sah wer
neben der Lehrerin stand. Es war sein blonder Engel der es offensichtlich
witzig fand, wie Miku vor der ganzen Klasse zur Schnecke gemacht wurde.
"Mein Name ist Saito Kazuhiko. Bitte seid nett zu mir." Der Neuling wurde von
der Lehrerin zu dem freien Tisch neben Miku geschickt und setzte sich ohne
Protest dorthin. "Ich dachte du heißt Bou… und warum darfst du blonde Haare
haben?" Miku fand sich immer mehr ungerecht behandelt, immerhin durfte er
nichtmal seine Piercings tragen und gegen seine aufgehellten Haare hatten die
Lehrer auch protestiert. "Alle meine Freunde nennen mich Bou und die Haare… ich
hab solange geweint bis ich sie behalten durfte." Bou grinste breit und zeigte
ein Peace zu Miku. Miku hatte eigentlich gehofft das ein neuer Schüler den
Unterrichts beginn heraus zögern würde, denn das erste Fach war Englisch und er
hatte den Text nicht gelesen, aber kaum hatte Bou sich gesetzt hies es schon
Bücher raus und lesen. Miku wurde immer kleiner auf seinem Stuhl, denn die
Lehrerin wusste wie schlecht sein Englisch war
und er wollte sich nicht noch mehr vor Bou blamieren, doch anstatt ihm wurde
sein neuer Tischnachbar an die Reihe genommen. Bou stand auf und Fing an den
Text zu lesen und das Staunen in der Klasse wurde immer größer. Miku
hatte selten einen Japaner so Fliessend Englisch sprechen gehört… okey es war
nicht perfekt aber für einen Japaner schon eine Höchstleistung. Die Lehrerin
brauchte einen Moment um sich zu Sammeln, da auch sie erstaunt war. "Saitou-
san… sind sie vielleicht ein Halbjapaner?" Bou setzte sich Kopfschüttelnd
hin. "Ich habe 3 Jahre in Amerika gelebt." Wieder grinste der blond Schopf
breit. "Du bist echt fies." Miku konnte sich diesen Kommentar nicht verkneifen,
aber Bou streckte ihm lediglich die Zunge raus als Erwiderung. Als es endlich
zur Pause klingelte Packten alle schnell ihre Sachen zusammen und gingen
langsam Richtung Ausgang. Bou sah etwas verloren aus in diesem Gedrängel also
packte Miku ihn einfach an der Hand und zog ihn an der Menge vorbei nach
draussen. "Versuch immer dich ab zu setzten das dauert sonst ewig raus zu
kommen." Miku streckte sich freudig und bemerkte erst jetzt das er immer noch
Bous Hand in seiner hielt und das dieser nun einen leichten Rosa-Ton im Gesicht
hatte. Miku liess sofort seine Hand los und wurde selbst etwas rot im Gesicht.
"Da ist ja unser Casanova." Bou sah die beiden älteren jungen schüchtern an.
“Nix da Casanova… das ist Bou er wohnt nebenan und geht in meine Klasse. Bou
das sind Kanon und Teruki." Bou verbeugte sich leicht und als er Teruki ansah
huschte ein lächeln über seine Lippen. "Bist du neu hierhin gezogen? Wir haben
dich letzten in dem alten schuppen arbeiten sehen." Kanon musterte den blonden
aufmerksam und steckte sich wehrend dessen eine Zigarette an. " Hai… meine
Eltern eröffnen ein Café dort. Kommt doch nachher mit heute gibt's viel
Rabatt." Miku war der erste der zustimmte doch Kanon warf ihm nur einen bösen
Blick zu. " Sorry kleiner… heute ist Bandprobe."
"Ach Kanon… lass uns dahin sonst Quengelt Miku uns die Ohren voll ausserdem ist
unser Gitarrist immer noch verhindert.", Teruki zwinkerte Bou zu was diesen
dazu brachte zu erröten.
Nach der Schule trafen sich alle vor dem Schultor und machten sich auf den Weg
ins Café. Miku und Teruki versuchten dabei immer Bous meiste Aufmerksamkeit auf
sich zu ziehen, was dieser aber nicht wirklich wahr nahm. Überhaupt schien es
nur Kanon aufzufallen, doch dieser ging nur Schweigend neben den anderen her
und zog genüsslich an seiner Zigarette. Alle staunten nicht schlecht als sie
das Café erreichten. Ein rosa Schriftzug über die Fenster lies verlesen, dass
das Café 'Pink Sugar' hiess. Draussen saßen schon viele Leute und genossen ihre
Getränke in der Sonne und drinnen schien sogar noch mehr los zu sein. "Wir
gehen durch den Hintereingang." Selbst Bou schien etwas überrascht zu sein über
den großen Andrang und so folgten sie alle dem kleinen und landeten
schliesslich hinter der Theke. "Ah dort ist ein Tisch frei." Bou zeigte
auf einen Tisch in der Nische, der etwas verborgen lag, von dem man aber einen
erstaunlich guten Ausblick hatte. Die anderen 3 machten es sich dort gemütlich
und stöberten erstmal die Getränkekarte durch. " Was kann ich ihnen bringen?"
Kanon war grade dabei seine Zigarette an zu zünden, doch als er nach oben
schielte lies er vor entsetzten sein Zippo fallen und der lärm veranlagte nun
auch die anderen 2 dazu auf zu sehen und zu erstarren. Vor ihnen stand eine
junge Kellnerin. Sie hatte einen schwarzen Rock und eine schwarze Weste an,
dazu ein rosa Farbendes T-Shirt und Pinke Arm- und Beinstulpen. Doch das
auffälligste Waren ihre weis-blonden Haare.
"Bou-chan?" Ein junges Mädchen mit langen schwarzen Haaren fiel der Kellnerin
um den Hals. " Sag Mama ich zieh mich um… sexy Uniform… steht dir." Lachend
ging das andere Mädchen zu einer Tür mit der Aufschrift 'Privat'. " Das war
meine Schwester Sachiko, Miku du hast sie ja schon gesehen. Also was kann ich
euch bringen? Geht alles aufs Haus." Die anderen 3 waren immer noch unfähig
sich aus ihrer Starre zu befreien. "Bou-chan… bist du ein junge oder ein
Mädchen?" Kanon steckte seine Zigarette zurück in die Verpackung. "Beides?" ,
Bou war wieder rosa um die Nase geworden und sah nun etwas unsicher aus. "
Schade, n Junge im Minirock wäre cooler gewesen aber n Zwitter ist auch mal
was." Kanon und Teruki lachten, was dazu führte das Bou zu schmollen anfing und
Kanon, der für diesen Kommentar verantwortlich war, mit der Getränkekarte
auf den Kopf haute. Jetzt waren es Miku und Bou die lachten. Die 3 bestellten
ihre Getränke und als Bou damit zurück kam stellte er noch einen Teller mit
Keksen in die Mitte. " Die sind selbst gemacht… ich muss noch etwas Helfen aber
ich komm gleich hierher. Es dauerte eine geschlagene Stunde bis der
Massenandrang sich gelegt hatte und Bou sank erschöpft auf den Stuhl. " Oh Man…
wenn das jeden Tag so voll ist brauchen wir doch mehr Personal."
Bou nahm einen kräftigen Schluck von dem Eistee den er sich mitgebracht hatte.
" Deine Schwester hatte übrigens recht… das Kostüm steht dir, Bou-chan." Teruki
hatte sich etwas über den Tisch gebeugt und lächelte den kleinen nun an. Miku
kannte diesen Gesichtsausdruck nur zu gut, Teruki flirtete und dies machte ihn
fast verrückt…
Nächtest Kapitel: Eifersucht…
Eifersucht
T.T Gomene ne, ich glaub ich werd teruki immermalwieder takumi nennen, das hat
sich jetzt so eingebrannt XD aber ihr wisst ja wer gemeint ist und ich werd
versuchen bei teruki zu bleiben… versprochen ;_________; und thx schonmal
für eure lieben kommis *__________________*
Kapitel 3: Eifersucht
"MIKUUUUUUUUUUUUUUUU!!"
Der Angesprochene schreckte aus seinem Tagtraum auf. "Was willst du?", seine
kleine Schwester stand vor ihm und schaute ihn böse an. "Mich für die Schule
fertig machen." grob schubste sie ihren großen Bruder aus dem Bad und knallte
die Tür zu. 'Schule… Oh Mist ich komm zu spät.', Miku musste sich beeilen.
Seine Schwester hatte im Gegensatz zu ihm erst zur zweiten Stunde.In Windeseile
zog er sich an, stylte seine Haare und packte seine Schultasche zusammen. Für
Frühstück war keine Zeit mehr und seine Pausenbrote hatte er auch noch nicht
fertig. 'Warum müssen Mama und Papa ausgerechnet jetzt in den Urlaub fliegen'
Miku kam dem Nervenzusammenbruch mit jeder Sekunde näher und als es dann noch
an der Tür klingelte dachte er, er würde Ausflippen. Er rannte die Treppen
runter, stolperte dabei fast über Mikuru und schaffte es trotzdem irgendwie
heil zur Tür zu kommen. 'Was macht der Hamster auf der Treppe?' Miku öffnete
die Tür und hatte eigentlich damit gerechnet, das es eine Freundin seiner
Schwester sei, statt dessen stand Sachiko vor ihm. "Hey Miku… Bou hat gesagt er
hat gesehen wie du in deinem Zimmer fast n Heulkrampf gekriegt hast…"
"Jaja ich bin spät dran ich muss los…", Miku hatte keine Zeit mehr zu zu hören
und war dabei sich die Schuhe anzuziehen. "Deswegen bin ich da. Meine Eltern
bringen uns zur Schule wir können dich mitnehmen das ist schneller." Bei diesen
Worten wurde Miku hellhörig und seine Augen fingen an zu funkeln. "Danke das
wäre echt super." Sachiko kicherte leise. "Kommst du noch mit rüber?" Nickend
schlüpfte Miku in seine Schuhe, nahm seine Tasche und folgte Sachiko.
Es war das erste mal das er dieses Haus betrat, doch sofort wurde deutlich das
auch hier das morgendliche Chaos herrschte.
"Mama ich hab besuch für Bou mitgebracht." Eine ältere Frau die Miku noch gut
in Erinnerung hatte kam zu ihnen. "Ah… guten morgen. Geht doch in die Küche.
Kazuhiko komm sofort runter du hast besuch." Bisher hatte Miku nur die Lehrer
Bou bei seinem richtigen Namen nennen gehört und er wusste genau wie sehr
dieser seinen Namen hasste. "Mama nenn mich gefälligst…Bou…" Der blonde Junge
kam die Treppe runter gestürmt, doch als er Miku erblickte wurde seine Stimme
immer leiser und die letzten Stufen ging er langsam, fast vorsichtig
runter. Miku konnte seinen blick nicht von dem kleineren nehmen, der nur eine
Boxershorts anhatte.
"Ich geh mich Umziehen!" Bou war grade im begriff sich umzudrehen, als seine
Schwester ihn packt und in die Küche zerrte. "Lass mich los Sachiko… Du bist
fies… Warum sagt ihr nicht das Miku da ist." Miku folgte dem jammernden Bou
leise, dieser Anblick hatte ihm die Sprache verschlagen. "Miku-san willst du
auch was essen?" Als er dich Küche betrat waren Bou, sein Vater und seine
Schwester bereits am essen und es viel schwer nicht zu bemerken das sich die
beiden Kinder unter dem Tisch ein Fußduell lieferten. Frau Saitou hatte nicht
auf eine Antwort von Miku gewartet, sondern stellte ihm einfach einen Teller
hin. "Beachte die 2 nicht weiter… und wenn ihr nicht Aufhört binde ich eure
Beine zusammen." Miku hatte nicht erwartet, das diese Drohung irgendeine
Wirkung erzielen würde, um so überraschter war er, als die 2 fast schon Panisch
ihre Füße zu sich zogen und still dasaßen. Offensichtlich hatte Frau Saitou
diesen Worten schon öfters Taten folgen lassen. Miku setzten sich auf
den leeren Stuhl und fing freudig an sein Frühstück zu essen. "Deine Mutter hat
gesagt das du ein Morgenmuffel bist. Wenn du willst kannst du immer hier
Frühstücken es bleibt immer genug übrig." Bei diesen Worten fingen Mikus Augen
wieder an zu glänzen. "Wenn es wirklich keine Umstände macht sehr gern" Bou
wartete noch bis Miku zu Ende gegessen hatte, dann nahm er seine Hand und zog
ihn mit nach oben. Miku hatte schon oft in das Zimmer des blonden gesehen, doch
wegen des Vorhangs war kaum etwas zu erkennen. Umso erstaunter war er, als er
das Zimmer betrat. Er war sich zuerst nicht sicher, ob das nicht vielleicht
Sachikos Zimmer war. Die Tür war von beiden Seiten mit diversen Fotos überklebt
worden. Das Zimmer war schlicht eingeräumt. Links neben der Tür war ein großer
Schrank, der offensichtlich als Kleider-, Fernseher-, und Mangaschrank
verwendet wurde. An der Wand gegenüber der Tür war das große Fenster und dort
standen ein Schreibtisch und ein Schminktisch mit einem großen Spiegel, auf
dessen Rand Rosenranken eingraviert waren. An der Wand zur Linken Seite des
Zimmers stand ein Bett, auf dem bestimmt ein halbes Dutzend Stofftiere lagen.
"Donald !" Miku machte einen Satz zum Bett und hob das Stofftier hoch. Erst
jetzt bemerkte er, dass das, was er für die leere (linke) Wand gehalten hatte
ein Vorhang war. "Was ist dahinter?"Miku war die Neugierde deutlich anzumerken
und Bous Protest kam zu spät. Miku wusste nicht was er erwarten sollte…
vielleicht war Bou das Zimmer einfach zu groß gewesen, oder es war ein kleiner
begehbarer Kleiderschrank. Miku hatte irgendwas langweiliges erwartet, doch
was er jetzt sah war fast schon schockierend. Die Wand, oder besser das, was
davon noch zu sehen war, war quietsch Pink. Überall hingen Poster und Bilder
von diversen Visubänds und Musikern und auf dem Boden stand eine weiße Gitarre.
"Du spielst Gitarre?????" Miku war hellauf begeistert. Sie brauchten
dringend einen neuen Gitarristen in der Band. "Ich hab mit Kanon und Teruki ne
Band. Nach der Schule treffen wir uns du musst uns vorspielen."
Bou zog den größeren zurück und zog den Vorhang wieder zu. "Nein Danke."
Miku stand da wie bestellt und nicht abgeholt. warum hatte Bou ihn so Böse
angesehen?"Habt ihr streit?", Sachiko stand im Zimmer und schaute verwirrt
ihrem Bruder nach, der aus dem Zimmer stürmte. "Nein… Ich hab ihn nur gefragt
ob er als Gitarrist in meiner Band mitspielen will."
Sachiko hatte sich aufs Bett gesetzt und schaute nun traurig auf den Boden.
"Weisst du Miku… Bou hat Talent, er ist ein toller Gitarrist aber… es ist
einmal etwas passiert, vor fast 4 Jahren.", sie seufzte schwer und kämpfte
sichtlich gegen die Tränen. "Ich darf dir nicht erzählen was, und sag Bou nicht
das ich es erwähnt habe. Er muss erst wieder lernen anderen Menschen, nein
anderen Jungs zu vertrauen. Ich war so glücklich als ich euch 3 mit ihm im Café
gesehen hab, sonst läuft er weg wenn ein Junge ihm zu nahe kommt." sie stand
auf und ging zu Miku. "Deshalb trägt er Frauenkleider."Den letzten Satz
flüsterte sie in sein Ohr und als ein Hupen die eintretende Stille zerriss
meinte sie nur lässig. "Wir fahren jetzt."
Miku stieg schweigend in das Auto ein. Bou starrte die ganze Zeit schweigend
aus dem Fenster. Was hatte seine Schwester ihm sagen wollen? Warum hatte Bou
angst vor Jungs? er war doch immerhin selbst einer. Seine Gedanken fuhren
Achterbahn und selbst als er nach mehrmaligen Ermahnen von der Lehrerin zum
Direktor geschickt wurde hingen seine Gedanken bei Bou. Den restlichen
Unterricht musste er vor dem Klassenzimmer stehen und sich vor der Ganzen
Schule blossstellen. Miku hatte gehofft in der Pause mit Bou reden zu können,
doch dieser hatte trotz seiner auffälligen Haare irgendwie geschafft unter zu
tauchen. Miku verspürte nicht das Bedürfnis zu Kanon und Teruki zu gehen,
stattdessen suchte er überall nach Bou. Miku hatte die Toiletten abgesucht und
da er bezweifelte das Bou auf die Mädchen Toiletten durfte wollte er jetzt
offiziell aufgeben. 'Ich hab kein Boch wieder vor der Tür zu stehen…' Miku
überlegte kurz was er machen sollte und ging dann schnurstracks Richtung
Keller. Dort würde niemand nach ihm suchen und er hätte seine ruhe. Als er bei
den Treppen ankam, die in dem Keller führten beschloss er trotzdem lieber die
Schuhe auszuziehen, nur falls der Hausmeister da unten war. Nachdem Miku die
Tür leise geschlossen hatte horchte er einen Moment und als er sich sicher war,
der einzigste hier unten zu sein, ging er los. Ein süßlicher Duft lag in der
Luft und Miku brauchte einen Moment um ihn zu erkennen. Es roch eindeutig nach
dem Parfüm, dass Bou immer benutzte. Miku folgte dem schwachen Duft, bis er
allmählich stärker wurde. "Wie heisst dein Parfüm? " Er hatte Bou entdeckt,
zusammengekauert in einem kleinen Nebenraum. Er liess sich einfach an der Wand
runter gleiten, wehrend Bou, der Aufgeschreckt war, nachdem er so plötzlich
angesprochen wurde, ihn nur Ängstlich anschaute. "Sie hat dir doch schon alles
erzählt…Hau ab lass mich allein." Miku schaute besorgt auf den kleineren, dem
nun die Tränen aus den Augen strömten. "Ich weiss gar nichts…deine Sis hat zwar
was angedeutet, aber ich hab kein Wort kapiert. bitte erklär's mir." Er zog
dieses kleine Häufchen Elend zu sich und strich ihm sanft über den Rücken. "Du
wirst mich verachten…"
Miku seufzte dramatisch. "Wenn du's mir nicht erzählst klau ich dein Tagebuch."
Ein kleines Lachen mischte sich unter Bous schluchzten. "Keine Chance… Sachiko
beisst." Jetzt lachte auch Miku kurz auf. "Du bist so süß Bou-chan… bitte wein
nicht. Ich werde dich von nun an beschützen." Bou hatte sich etwas Aufgesetzt
und sah Miku ernst an. "Versprichst du's mir?", Miku nickte und lächelte ihn
sanft an. Bou drehte sich wieder weg und lehnte gegen die Wand. " Als ich 13
war lebten wir in Kyoto. In meiner Schule gab es eine Musik AG und weil
ich Gitarre spielte bat man mich Mitzumachen. Dort lernte ich Kyoske kennen.",
Bous Stimme Zitterte und er wischte sich mit dem Ärmel über die Augen bevor er
fortfuhr. " Wir waren gute Freunde, aber er war immer so Eifersüchtig. Er hat
mir erzählt das er eine schlimme Krankheit hat und er deshalb immer
ausrastet, aber wenn ich mit ihm ausgehen würde, würde es ihm besser gehen und
er wäre nicht so launisch also hab ich ja gesagt, weil er mir Angst gemacht
hat." Wieder legte er eine kleine Pause ein. "Kyoske war schon 16. Er hat mir
nie etwas getan, oder was von mir verlangt und ich hatte nicht das
Gefühl als wären wir zusammen. Ich hab mich in ein Mädchen verliebt und mich
heimlich mit ihr getroffen, aber dann hat er uns erwischt.", seine Stimme wurde
immer panischer und er Zitterte am ganzen Körper. "Ich hab versucht weg zu
laufen aber… er war schneller und dann… er hat… ich musste alles ertragen."Miku
nahm Bou in den Arm. Dieser Zitterte und schluchzte mittlerweile so doll,
das er nichtmehr in der Lage war etwas zu sagen, doch Miku lief es eiskalt den
Rücken runter. " Hat er dich…Verge…" Bou schlug ihm seine Hände auf den Mund
und nickte immer wieder. "Vier…vier Tage…" Miku wurde schlecht… wie konnte
jemand nur so was machen? Er zog Bou wieder zu sich und hielt ihn fest.
"Er hat gesagt das ich nur ihm gehöre… er hat mich behandelt als sei ich ein
Gegenstand. Er hat mich gezwungen für ihn Gitarre zu spielen und als ich mich
geweigert hab… da hat er mir die Finger aufgeschnitten und gesagt… wenn ich
jemals wieder für jemand anderes spiele kommt er zurück und Tötet mich damit
wir wieder vereint seien können."Miku strich dem Kleinen immer wieder sanft
über den Kopf."Ist er im Gefängnis?"
"Nein…er hat…sich angezündet…er war Krankhaft eifersüchtig.Später hab ich
erfahren das er eine andere Freundin fast erwürgt hat. Alle hatten Angst vor
ihm."
"Hey Bou-chan… der Kerl ist Tod… leider, sonst würde ich ihn nämlich gerne
abknallen." Miku zitterte jetzt vor Wut und Hass auf den Kerl, der seinem Engel
solche Dinge angetan hat. "Ich werde dich beschützen, ich hab's versprochen. Er
kann dir nichts mehr antun. Deine Schwester hat gesagt du Liebst es Gitarre zu
spielen und ich finde du solltest es die ganze Welt hören lassen."
"Du redest wie mein Psychiater." offensichtlich hatte Miku wirklich die
falschen Worte gewählt, denn Bou löste sich aus seiner Umarmung und Drehte ihm
den Rücken zu. "Sorry!! Hör zu… du willst das jetzt bestimmt überhaupt nicht
hören aber… ich liebe dich… ich liebe dich wirklich aufrichtig. seit ich dich
das erste mal gesehen hab kann ich dich nicht vergessen. Ich möchte das du
glücklich bist und ich werde dir jeden Wunsch erfüllen." Sein Herz raste
Aufregung… er hatte es gesagt… er hatte es tatsächlich gesagt. "Ich geh jetzt
nach Hause du kannst ja mitkommen." Er stand langsam auf und verliess den
Raum. Er war schon längst draussen, aber Bou war ihm nicht gefolgt. Seufzend
warf er einen letzten Blick in den blauen Himmel und machte sich wieder auf den
Weg. Hoffentlich hatte er keinen Fehler gemacht. Er spürte plötzlich wie sich 2
Arme um seinen Oberkörper schlangen. "Ich will… Ich will Gitarre spielen
für dich… und für alle anderen!" Ein lächeln legte sich auf Mikus Lippen
'Strike' Bou liess von Miku ab und ging um ihn rum. Er stellte sich vor den
größeren und küsste deren Lippen sanft. "Ich mag dich auch Miku… sehr doll
sogar, aber bitte lass mir damit Zeit… und such dir in der zwischen Zeit eine
andere Freundin." Miku war immer noch völlig perplex von dem Kuss. "Vergiss es…
Jetzt warte ich erst recht und wenn's 100 Jahre dauert." Bou lachte wieder und
nahm glücklich die Hand des anderen. "Es dir zu erzählen tat gut…arigatio."
~ Teruki stand am Fenster des Klassenraumes und traute seinen Augen nicht. Der
Pinsel in seiner Hand zitterte bedrohlich. Er hatte den dünnen Stiel so fest
mit der Hand umklammert das sich seine Fingernägel in sein eigenes Fleisch
bohrten. "Dieses Wiesel… das wird er bereuen!"
Kanon sah auf als er hörte wie sein Freund grundlos rumknurte. "Nani? Ist was
passiert?" Teruki lies den Pinsel vor schreck fallen. "Nein… nichts ist los."
Ein Nachmittag zu zweit
So eine kurzes 4tes Kapitel es dient lediglich als mini Überbrückung. Naja
hoffe trotzdem, dass es akzeptabel ist.
Kapitel 4: Ein Nachmittag zu zweit
Bou ging den ganzen Weg schweigend neben Miku her und obwohl Miku sich die
größte Mühe gab, ein Gesprächsthema zu finden, starb jedes Gespräch nach nur
ein paar Minuten.
Schliesslich erreichten die 2 ihr Ziel und Bou nuschelte ein 'Tschüss', als
Miku abbog um zur Haustür zu gehen.
"Ja… Tschau" Miku seufzte laut auf und kramte in seinen Taschen nach dem
Schlüssel. 'Nein…alles nur das nicht' Er hatte, wie schon so oft in seinem
Leben, den Schlüssel vergessen und seine Schwester würde sicher auch erst am
Abend nach hause kommen. "Bou, warte." Er lief schnell zu dem blonden
jungen, der grade dabei war um Haus zu verschwinden. "Ich hab meinen Schlüssel
vergessen… bitte bitte lass mich rein." "Du bist echt ein Held." der Sarkasmus
war nicht zu überhören, aber das störte Miku herzlich wenig. Er betrat das
Haus, wechselte seine Schuhe gegen Hausschuhe und wartete dann auf Bou. "Geh
schonmal hoch, ich hohl uns noch Trinken." Miku nickte nur, stieg dann die
Treppen rauf und betrat das Zimmer. Er setzte sich auf das Bett und nahm das
Donald Plüschtier wieder in seine Arme. Wieder liess er den Blick durch den
Raum schweifen und diesmal sah er sich die Fotos genauer an, die überall an der
Wand hingen. "Das ist meine Klasse aus Amerika." Miku zuckte zusammen und sah
Bou schuldig an. "Fotos sind zum angucken da, jetzt guck nicht so schockiert."
Miku musste lachen als er Bous Verzweiflung in der Stimme hörte. "Gomen, ich
hab mich nur erschreckt." Bou stellte ein Tablett auf den Boden und füllte die
beiden Gläser auf. "Für jetzt gibt's Schokolade und Chips und nachher koch ich
uns was zum Mittag… ausser du willst jetzt schon?" Miku bemerkte wie Bou zur
Uhr sah und auch er warf einen Blick darauf. Für Mittagessen war es eindeutig
noch zu früh. "Chips als Vorspeise!" und als wollte er seinen Worten Ausdruck
verleihen griff er in die Schüssel, nahm eine Handvoll Chips und begann zu
essen. "Wow, die sind lecker. Wo kauft ihr die?" Bou lachte und nahm sich auch
eine Handvoll Chips. "Die haben wir aus Amerika mitgebracht." Miku schnappte
empört nach Luft. "Du bist so~ fies." Er liess sich aufs Bett fallen und fing
an zu schmollen. Er hörte nur wie Bou wieder lachte.Der kleinere krabbelte zum
Bett und hielt Miku ein paar Chips vor den Mund. "Sei nicht beleidigt. Du
kannst doch hier soviel essen wie du magst." Miku gab nur ein murren von sich,
aß Bou aber dennoch aus der Hand. "Braves Hündchen." Miku war vom Bett runter
gekrabbelt und saß nun auch auf dem Boden. Er nahm eins der Gläser und nippte
daran, wehrend er Bou dabei beobachtete, wie er 2 Schachteln aus einer
Schublade nahm und ein paar Pillen daraus löste. Danach schrieb er etwas in ein
Buch, steckte die Pillen in den Mund, setzte sich wieder neben Miku und nahm
einen großen Schluck aus seinem Glas. "Bäh… eklig!" er verzog das Gesicht und
schüttelte sich. "Was waren das für Pillen?" Miku hatte irgendwie ein seltsames
Gefühl. "Nichts schlimmes… beruhigungs Tabletten und Antidepressiver. Ich soll
sie immer schlucken, wenn ich mich aufgeregt habe. Nur für den Fall, aber ich
brauch sie eigentlich nicht mehr." Bou lächelte stolz. Auch Miku lächelte sanft
und strich über Bous Kopf. "Braves Bou-chan!", er lachte und nahm sich noch
eine Handvoll von Chips. Die 2 verbrachten den restlichen Nachmittag gemeinsam
im Zimmer. Sie lachten viel, redeten, aßen Chips und Schokolade. Bou sorgte
immer wieder dafür, dass es was zu Lachen gab, indem er Witze riss oder Leute
nachahmte.Miku bemerkte erst wie spät es war, als es draussen anfing zu
dämmern. Mürrend zog er seine Tasche zu sich."Ich muss rüber, meine Schwester
erzählt meinen Elternsonst, ich hätte nachsitzen müssen.", er lächelte Bou
schwach an, dieser standnun auch auf und nickte. "Ich bring dich noch zur Tür."
Die 2 gingen Schweigend hintereinander die Treppe runter. Miku hatte ein etwas
seltsames Gefühl im Magen, das er sich nicht erklären konnte. "Wir sehen uns
morgen in der Schule." Bous Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. "Hai!", er
schlüpfte in seine Schuhe und nahm seine Tasche. Als er die Tür hinter sich
schliessen wollte winkte er noch einmal und Bou erwiederte seine Geste.
Als hätte er's geahnt wurde er zu Hause sofort von seiner Schwester
drangsaliert und seine Ausrede, er sei bei Teruki gewesen, konnte er auch nicht
benutzen, da Kanon und Teruki bereits hier angerufen hatten. Er gab es auf mit
seiner Schwester zu reden, schnappte sich sein Telefon und verkroch sich auf
sein Zimmer. Er wusste nicht ob er erst Teruki oder Kanon anrufen sollte,
Teruki hatte sicherlich mit Herzensangelegenheiten mehr am Hut, aber aus
irgendeinem Grund wollte er ihn nicht zu sehr an Bou heran führen. Er wählte
Kanons Nummer und lauschte dem monotonen Tuten eine gute Minute bevor er
aufgab.
Zerrissene Seele
Miku stand vor seinem offenen Kleiderschrank und packte ein paar Sachen in
seine Tasche. Er hatte es grade geschafft Kanon zu erreichen, aber als er
angefangen hatte sich seinen Herzschmerz von der Seele zu reden hatte dieser
ihn unterbrochen und gemeint, er solle vorbei kommen, da solche Sachen
nichts für Telefongespräche wären. Gesagt getan. Kaum hatte Kanon aufgelegt
hatte Miku auch schon seine Tasche gepackt.
Er suchte verzweifelt nach seinem Handy, denn als er seiner Schwester gesagt
hatte, sie wäre heute Abend allein zu Hause, hatte sie probt angefangen zu
heulen. Miku rief sich selbst aufs Handy an, da er absolut keine Ahnung hatte,
wo er es hingelegt hatte. Er folgte dem schrillen Klingelton bis ins Bad und
fand den kleinen Krachmacher im Wäschekorb. "Na endlich. Ich werd Bou ne SMS
schreiben, Maiko kann sicher rüber wenn was ist." Noch wehrend er mit sich
selbst redete tippte er die Nachricht ein und verschickte sie. Kurz darauf kam
ein fröhlicher Smily von Bou zurück, der wohl 'ja' bedeutete. "Maiko du
kannst rüber wenn was ist und meine Handynummer hast du ja auch noch." Seine
Schwester hatte immer noch Tränen in den Augen als Miku die Tür hinter sich
schloss. Miku wurde durch eine plötzliche Bewegung in seiner Jackentasche aus
den Gedanken gerissen und bevor er sich beherrschen konnte, entwich ihm schon
ein schrilles Quieksen. Er war nur froh, das in dieser Gegend kaum Häuser
standen, trotzdem spürte er, wie sich die Röte in seinem Gesicht ausbreitete.
Zögernd öffnete er den Knopf der Tasche und fragte sich, warum ihm nicht schon
beim zumachen aufgefallen war, wie dick die Tasche war. Vorsichtig lies er
seine Finger in die Tasche gleiten und berührte etwas warmes, flauschiges. Miku
wurde immer unwohler im Magen, wehrend seine Finger nun die Fellkugel
umschlungen und er musste feststellen, dass das, was er nun in der Hand hielt
Lebte. Er gab sich einen kleinen Ruck und zog seine Hand heraus. Sein Blick
fiel auf etwas kleines, braun-weißes, das sich jetzt versuchte aus seinem Griff
zu befreien und dabei rum quiekste. "Mikuru? Was machst du in meiner Tasche?"
Er lockerte den Griff um seinen Hamster und setzte ihn sich auf den Kopf. "Ich
glaub ich sollte dich öfters in deinen Käfig tun." Miku wurde wieder einmal
bewusst, das der Hamster absolute Narrenfreiheit hatte und eigentlich
nur zum fressen und scheissen in seinen Käfig ging. Miku durchforstete im gehen
seine Taschen und fand den Müsliriegel, den er sich eingepackt hatte. Er
brach ein Stückchen ab und hielt er über seinen Kopf, bis der Hamster es
genommen hatte. "Und wehe du verklebst das in meinen Haaren!" Miku ahnte
schlimmes, teilte sich aber weiterhin den Riegel mit Mikuru.Nach einer guten
halben Stunde erreichte er endlich Kanons Wohnung und klingelte. Ein poltern
war zu hören, dann ein Rumsen und Miku konnte hören wie jemand laut Fluchte.
Das Licht wurde angemacht und kurz darauf öffnete Kanon die Tür. "Hey…" Miku
fiel nicht mehr ein, das er sagen konnte. Er zog sich seine Schuhe aus und
folgte Kanon in sein Zimmer. Auf dem Weg dahin sah er den Grund, warum
es so ein gepolter gegeben hatte. Kanon war offensichtlich in der Dunkelheit
gegen den etwa hüfthohen Medizinschrank gelaufen, der im Flur stand. "Was macht
der Hamster auf deim Kopf? Ich hab keinen Käfig." Miku setzte sich auf das Sofa
und nahm den Hamster von seinem Kopf. "Das ist ein elender Schwarzfahrer. Der
hat sich in meine Tasche geschlichen." Kanon lachte vergnügt und reichte Miku
eine Wollmütze. "Die muss ihm als Nest reichen."
"Eine Mütze von Sex Pot… du bist ein verwöhnter Hamster." Miku musste zugeben
das er Neidisch war. "Tja kleiner, wenn du dein Taschengeld mal sparen würdest,
anstatt Hentai Mangas zu kaufen, könntest du dir auch ordentliche Sachen
kaufen." Kanons schadenfrohes Grinsen brachte Miku zum schmollen.
"Meine Mum hat mein Taschengeld gekürzt. Deine Eltern sind Steinreich. Du hast
sogar ne eigene Wohnung."
"Such dir n Nebenjob, aber du wolltest mir am Telefon doch sicher nicht deine
Geldsorgen anvertrauen." Miku schüttelte den Kopf und seufzte schwer. Er
wusste, dass er bei Kanon auf offene Ohren traf und das er Geheimnisse für sich
behalten konnte, aber jetzt kam er sich ein wenig dumm vor. "Ich weiss
einfach nicht, was mit mir los ist. Seit ich Bou das erste mal gesehen hab,
geht er mir nichtmehr aus dem Kopf."
"Ist doch ganz klar, du bist verliebt Miku. Ich gratuliere, du wirst
erwachsen."
"Aber Bou ist ein Kerl. N' Typ, das… das ist einfach…unfair." Miku bemerkte
erst jetzt, das Tränen über seine Wange rannen. Kanon setzte sich neben ihn und
legte seine Arme um den kleineren, um ihn zu trösten.
"Glaub mir, wenn die Liebe immer so fair wäre, würden wir alle weniger leiden.
Wir können uns nicht aussuchen, in wen wir uns verlieben. Es ist passiert. Shit
happens! Aber weisst du was? Wir leben nichtmehr im Mittelalter. Schwul sein
ist okey und ausserdem, vielleicht ist es nur ne Phase, aus der du wieder raus
wächst." Kanons Worte gaben Miku wieder etwas Mut und er wischte sich die
Tränen aus dem Gesicht. Er erzählte Kanon alles über seine Gefühle, seine
Träume und auch seine kleinen Sehnsüchte. Er erzählte ihm auch, was an diesem
Nachmittag passiert war, vermied es aber, über Bous Vergangenheit zu Reden, da
Bou ihn sicher hassen würde, wenn Miku einfach seine intimsten
Geheimnisse rum erzählte.Kanon zündete sich seine letzte Zigarette für diesen
Tag an. Miku lag auf dem Bett und war schon vor einer halben Stunde
eingeschlafen. Er öffnete das Fenster weit und lehnte sich leicht heraus.
Er hatte zwar bemerkt, dass Miku für Bou schwärmte, aber das es ihn so
erwischen würde, hätte er niemals gedacht. "Scheisse…", Kanon hatte seine Kippe
abbrennen lassen und es erst bemerkt, als die heisse Asche seine Finger
verbrannte. Automatisch lies er die Zigarette fallen und sah ihr ein wenig
wehmütig nach. Er raffte sich auf, nahm ein kleines Bündel vom Stuhl und
verliess das Zimmer.Nach ein paar Minuten kam er zurück in sein Zimmer, schloss
das Fenster und die Vorhänge und drehte sich dann zu seinem größeren Problem.
Er wusste wie schwer es war Miku zum schlafen zu bringen und wollte ihn jetzt
nicht aufwecken, aber er hatte keine andere Wahl. Wenn sich dieses Wiesel auch
so breit macht, dacht er sich und schob den schlafenden Körper auf eine Seite
des Bettes. Ein paar mal hatte er gedacht, Miku wäre aufgewacht, aber zum Glück
schien er einen erfreulichen Traum zu haben. Kanon zog die Decke unter ihm
hervor und deckte ihn vorsichtig zu. Danach nahm er sich die Gästebettwäsche
aus dem Schrank und legte sich neben Miku. Es dauerte etwas bis Kanon
einschlief. Er starrte die ganze Zeit in die Dunkelheit und hörte Miku und
Mikuru dabei zu, wie sie um die Wette atmeten.
Der schrille Ton des Weckers riss Miku aus seinem Schlaf und er bemerkte dann
erst, das er halb auf Kanon lag. "Ohayo Schatzi." Miku musste erst überlegen
was schlimmer war, halb auf Kanon zu liegen, oder auch noch von diesem dabei
ertappt worden zu sein. Nachdem er beschlossen hatte, das beides gleich schlimm
war, löste er sich langsam von Kanon und vergrub sich wieder unter der Decke. "
Wenn du Frühstücken willst musst du dir selbst was kochen." Miku hatte weder
Lust zu kochen noch wollte er aufstehen, aber er hatte schon gestern den ganzen
Unterricht verpasst und so musste er sich wohl oder übel von dem kuscheligen
Bett trennen.Kanon war schon dabei sich an zu ziehen, als Miku endlich aus den
Federn gekrochen war. "Oh, und keine Angst, ich werd Bou nicht erzählen, dass
du mit mir geschlafen hast.", erneut wurde Miku rot im Gesicht. "Ich hab nicht
mit dir geschlafen!", entgegnete er Zickig und das war scheinbar die Reaktion,
die Kanon hervorrufen wollte, da er Lachte und sich über Miku lustig machte.
Den ganzen Weg bis zur Schule musste sich Miku Kanons Sticheleien gefallen
lassen und egal wie doll er überlegte, er fand nichts, was er gegen Kanon
verwenden konnte.
"Kommt Bou eigentlich heute? Immerhin seid ihr ja gestern beide verschwunden."
"Er hat gestern noch gesagt das er kommt, aber er ist bestimmt noch nicht da."
Miku bemerkte, das Kanon seine Hand hob um jemanden zu grüßen und drehte sich
wieder nach vorn, um zu sehen, ob es vielleicht Teruki war. Kaum hatte er den
anderen gesehen, bemerkte er einen stechenden Schmerz im Gesicht. Am liebsten
wäre Miku zusammen gesackt, doch Teruki hielt ihn am Kragen fest. Er lies seine
Schultasche fallen, und als er seine Augen öffnete, sah er noch einmal Terukis
Faust auf sich zu kommen. Ein starker Schmerz durchfuhr den Körper des
kleineren und er fiel rückwärts auf den harten Boden. Er spürte eine warme,
klebrige Masse über sein Gesicht laufen und seine Nase schmerzte so sehr, dass
er sich sicher war, sie sei gebrochen. Wieder liessen Schmerzen seinen Körper
erzittern, als Teruki ihm in den Bauch trat. Miku zog scharf Luft ein, was dazu
führe, dass seine Nase wieder Schmerzte und er Blut verschluckte. Als er
plötzlich hochgehoben wurde und spürte, wie man ihn weg trug, wagte er noch
einmal seine Augen zu öffnen. Verschwommen sah er, wie Kanon nun auf Teruki
einschlug, wehrend andere Mitschüler und Lehrer versuchten die beiden
auseinander zu bringen.
"Sie haben Glück, ihre Nase ist nicht gebrochen." Miku schlug die Augen auf und
fand sich im Krankenzimmer wieder. Dort wo eigentlich seine Nase hätte sein
sollen, war ein großes Stück Watte festgeklebt worden und als er sich
aufsetzte, taten seine Rippen weh. " Wenn sie heute Abend immer noch so dolle
Schmerzen haben, fahren sie bitte in ein Krankenhaus und geben das hier ab."
Die Krankenschwester gab ihm einen Zettel und verwies ihn dann, zum Unterricht
zu gehen. Die ersten 2 Stunden hatte Miku völlig versäumt und die dritte Stunde
war auch schon halb rum. Er klopfte leise an die Tür von seiner Klasse und
öffnete sie dann. Seine Lehrerin sagte nichts also setzte er sich sofort auf
seinen Stuhl und bemerkte den leeren Platz neben sich. Bou war also doch nicht
gekommen. Als es zur Pause klingelte wagte Miku erstmal einen Blick in seine
Schultasche. Mikuru lag seelenruhig, in sein altes T-Shirt gerollt, da und
schlief. Als er sich dann den anderen anschloss, die raus gingen, hielt seine
Lehrerin ihn zurück. "Weisst du etwas von Saitou-kun? Ihr habt gestern schon
gefehlt." Miku redete sich damit raus, dass es Bou schlecht ging und er ihn
nach hause gebracht hatte, aber wo er heute sei wüsste er auch nicht. Danach
wurde er noch dazu verdonnert, alle Aufgaben für Bou mit zu erledigen,
damit ihm später nichts fehlen würde. Miku war froh, als er sah, das Kanon
alleine war und scheinbar auf ihn wartete, denn kaum hatte er den kleineren
gesehen, hatte er seine Zigarette weg geworfen und war zu ihm gerannt. "Wie
geht's dir? Nichts gebrochen? Ich weiss echt nicht, was mit Teruki los ist,
aber er wurde für ne Woche suspendiert."
Miku hatte es selten erlebt das Kanon die Fassung verlor, umso mehr
schmeichelte es ihn, dass er es wegen einer Schlägerei und um Sorge um ihn tat.
Die restlichen Stunden vergingen für Miku nur schleichend, da seine Rippen bei
jeder Bewegung schmerzten und seine Nase so angeschwollen war, dass er durch
den Mund atmen musste, wobei er sich ziemlich dämlich vorkam. Zum Glück vielen
die letzten Stunden wegen einer Konferenz aus, so das Miku schon früher nach
hause kam. Er wollte grade bei Bou klingeln, als die Tür aufgerissen wurde und
eine völlig entsetzte Sachiko vor ihm stand.
"Wo ist Bou? Du warst doch gestern bei ihm! Was ist passiert." Sachiko redete
schnell und zum Teil in Englisch so das Miku einen Moment brauchte um die
Situation zu verstehen. " Was meinst du mir 'Wo ist Bou'?" Sachiko sah ihn
verdutzt an, sprach jetzt aber ruhiger. "Komm rein… okey… was ist gestern
zwischen dir und Bou passiert?" Miku folgte ihr in die Küche und setzte sich
zögernd auf einen der Stühle. "Nicht viel, ich meine, also er hat erzählt, was
ihm passiert ist." Als Miku Sachikos fragenden Blick bemerkte, erzählte er ihr
die Geschichte, nicht sicher, ob er sie glauben sollte oder nicht. "Das
stimmt nicht, oder eher nur zur Hälfte." Miku spürte seinen Mund aufklappen und
seine Augen weiteten sich. "Nani?" Sachiko sah ihn entschuldigend an. "Hier…
schau das Foto." Sie schob ein Foto zu ihm, das auf dem Tisch lag. Miku nahm
das Foto und sah es an. Sachiko war sofort zu erkennen, obwohl es ein
älteres Bild war, war sie trotzdem schon recht groß und dünn. Vor dieser
jüngeren Sachiko knieten 2 Kinder. 2 kleine Bous. Sie trugen eine Schuluniform,
die Miku nicht zuordnen konnte. "Sie sind Zwillinge. Kazuhiko und Katsumi."
Miku sah sie schockiert an und obwohl er schlimmes ahnte, stellte er
seine Frage. " Was ist passiert?" Er hörte, wie Sachiko noch einmal Luft holte,
bevor sie zu erzählen anfing. "Früher, als wir in Kyoto lebten, wohnten wir mit
der Familie meiner Tante zusammen. Kyoske, das war kein Mitschüler sondern
unser Onkel, und er lebt noch und ist nicht im Gefängnis." Wieder klappe Mikus
Mund auf und ihm wurde schlecht. "Er hat Bou Gitarre spielen beigebracht und
als Gegenleistung hat er sich Abends, wenn keiner zu Hause war, ins Zimmer der
Zwillinge geschlichen. Katsumi hat es irgendwann nichtmehr ausgehalten und hat
es uns gesagt, aber Bou hat ihr eine Ohrfeige gegeben und sie angeschrien.
Daraufhin ist sie Weg gerannt. Obwohl ein Taifun das Gebiet unsicher machte,
haben wir den ganzen Abend gesucht, aber ohne Erfolg. 3 Tage später fand man
ihre Leiche in einem See." Sachiko nahm ein Taschentuch und wischte sich die
Tränen aus dem Gesicht. "Bou musste danach in eine Klinik, aber unserem Onkel
konnte nichts nachgewiesen werden. Wir sind nach einem halben Jahr nach Amerika
ausgewandert, da mein Vater dort Familie hat, die uns geholfen hat und Bous
zustand verbesserte sich in der Amerikanischen Klinik, aber er hat uns nie
erzählt, was wirklich passiert ist, wenn keiner da war." Sachiko nahm das Foto
und sah es kurz schweigend an. "Bou gibt sich die Schuld an ihrem Tod. Er hat
seit damals nie wieder ihren Namen erwähnt oder sonst gezeigt, das sie mal
existiert hat, aber dafür versucht er sein Leben für sie zu Leben." Miku
schluckte schwer. Das erklärte immerhin Bous weibliche Neigung. "Er hat nichts
davon erwähnt und er wollte eigentlich heute in die Schule."
"Er ist auch zur Schule gegangen, das hat er uns gesagt, aber die Lehrerin hat
angerufen und gefragt wo er ist." Miku strängte jede Zelle seines Gehirns an,
doch der Schock, das Bou eine tote Zwillingsschwester hat, ging ihm nicht aus
dem Kopf. Als das Telefon klingelte und die unheimliche Stille durchbrach,
erschraken die 2 und Sachiko ging schnell zum Telefon. Miku hörte noch, wie sie
etwas murmelte, das wie 'Bitte nicht Mama und Papa' klang, doch dann trat
wieder Stille ein, denn das Telefon befand sich im Wohlzimmer. Miku kam es vor
wie eine halbe Ewigkeit, bevor Sachiko zurück kam. "Das war Dr. Karuma. Er hat
Bou gefunden. In Kyoto! Er bringt ihn her." Miku war Aufgestanden und Sachiko
hatte sich ihm um den Hals geworfen und weinte nun vor Freude. "Wie lange
braucht man von Kyoto hier her? Ich komm rüber wenn Bou zurück kommt."
"Ich… am besten ich ruf dich kurz an. Der Doktor will sich noch mal melden."
Miku nickte nur und verabschiedete sich. Zuhause ging sofort hoch in sein
eigenes Zimmer, setzte Mikuru in seinen Käfig und legte sich dann vorsichtig
auf sein Bett. Er ignorierte den Schmerz und kuschelte sich noch mehr in
sein Kissen. Er wusste nicht warum er weinte. Natürlich war das, was Bou erlebt
hatte Traurig, aber warum weinte er dann so sehr? Warum verspürte er plötzlich
diese Leere in sich drin, die ihn zu erdrücken drohte. "Miku?" Der
angesprochene erschrak, als er die Stimme seiner Schwester hörte. "Du
weinst doch nicht etwa?" Miku wusste nicht warum, aber stand plötzlich auf und
ging zu seiner Schwester. Maiko, die ihren Bruder noch nie so erlebt hatte,
wich einen Schritt zurück und als Miku sie dann noch in den Arm nahm, hatte sie
endgültig das Gefühl, im falschen Film zu sein.
"Ich hab dich lieb Maiko. Egal was ich sage."
"Das weiss ich doch du Idiot… was ist los? Hast du Drogen genommen?" Miku
stellte sich wieder aufrecht hin und lächelte seine Schwester an, der jetzt
auch kleine Tränen in den Augen glitzerten.
"Nein… und jetzt raus aus mein Zimmer!" Miku war mit einem mal wieder er selbst
geworden und scheuchte Maiko aus seinem Zimmer. Er konnte es nicht fassen,
nicht nur das seine Schwester ihn beim heulen erwischt hatte, nein, was fiel
schlimmer war, er war auch noch nett zu ihr gewesen. Sein ruf als
gemeiner Bruder war damit zunichte gemacht worden. Als es an der Tür klingelte
sprang Miku sofort auf und lief nach unten, aber statt Sachiko oder Bou
standen seine Eltern im Hausflur und Maiko ergriff die sofort Situation und
erzählte, was Miku vorhin gemacht hatte. Seine Mutter ging sofort zu ihm und
meinte nur, sie sei Stolz, das ihr Sohn endlich erwachsen würde. Er war froh,
das keiner fragen über seine Nase stellte und konnte sich somit darüber
Gedanken machen, wie er sich für diese Aktion an seiner Schwester rächen
konnte.
Es war bereits Abend, als Sachiko endlich anrief und als Miku das Wohnzimmer
verlies, war er sich sicher zu hören, wie seine Mutter zu der Überzeugung kam,
dass er was mit Sachiko am laufen hatte. Sachiko stand schon in der Einfahrt
und sah ungeduldig die Einfahrt rauf, als sich Miku neben sie Stellte. Ein
schwarzer Wagen erschien kurz darauf am Horizont und nährte sich langsam dem
Haus. Ein älterer Man stieg aus, hob seine Hand zum Gruß und öffnete dann eine
andere Wagentür. Zögerlich stieg ein zerbrechlich wirkender Bou aus dem Wagen.
Die Augen auf den Boden fixiert, nährte er sich ihnen, in Begleitung des
anderen Mannes. Bou ging gradewegs an ihnen vorbei, ohne auch nur einmal
kurz auf zu sehen. Miku hatte das Gefühl, als würde ihm das Herz im Leib
zerrissen. Er drehte sich um und rannte sofort wieder zurück zu seinem eigenen
zuhause. Er wollte jetzt nur noch alleine sein, also schloss er seine
Zimmertür, drehte die Musik so laut auf wie er konnte und schrie sich die Seele
aus dem Leib. Er wollte nur noch schreien, egal wie viele Schmerzen es ihm
bereitete.
I truly love you
(So, ich hoffe dieses Kapitel gefällt euch. Endlich hab ichs schreiben können.
Das hatte ich nämlich von anfang an schon geplant. )
Miku wusste nicht, seit wie vielen Tagen er sein Zimmer nichtmehr verlassen
hatte, aber es waren bestimmt schon 3 oder sogar 4. Er hatte nicht das
geringste Bedürfnis etwas zu tun. Selbst sein Handy lies er Stunden lang
klingeln. Das Essen, was seine Mutter ihm vor die Tür stellte, rührte er nicht
an und das Badezimmer besuchte er nur mitten in der Nacht, wenn er sich sicher
war, das alle schliefen. Er hörte etwas an der Tür Klappern und drehte ihr den
Rücken zu. "Es ist abgeschlossen" murmelte er leise zu sich selbst. "Jetzt
nicht mehr!" Miku schrak auf und drehte sich um. Kanon stand im Zimmer,
seinen Dietrich in der einen, ein Tablett in der anderen Hand. "Deine Mum sagt
du hast seit 3 Tagen dieses Zimmer nicht verlassen." Kanon stellte das Tablett
neben Miku aufs Bett. "Und sie sagt, du kannst ruhig verhungern wenn du willst,
aber du sollst gefälligst den Hamster füttern." Miku wusste das er den kleinen
Mikuru völlig vernachlässigt hatte also rutschte er vorsichtig vom Bett, nahm
den Hamster, der vom Geruch des Essens wach geworden war, aus seinem Käfig und
setzte sich mit ihm aufs Bett. Er nahm die Schale mit Gemüse vom Tablett und
stellte es dem kleinen hin.
"Was machst du eigentlich hier?"
"Doofe frage Miku. Du und Bou ihr seid seit 3 Tagen nicht mehr in der Schule
gewesen. Ich war grade drüben und hab Bou Zettel gebracht, die ein Mitschüler
an mich abgedrückt hat. Er hat nach dir gefragt und als ich gesagt hab, das du
seit 3 Tagen dein Zimmer nicht verlassen hast, war er ziemlich down."
Miku hatte sich die Schüssel mit Reis genommen und angefangen zu Essen. "Der
Typ soll bloss weg bleiben. Seit er hier aufgetaucht ist, erzählt er mir nur
Lügen, ich hab keinen Bock mehr darauf."
"Hey Miku… ich weiss zwar nicht, was passiert ist, aber wenn jemand lügt, dann
hat das einen Grund. Du bist so verknallt in den Kerl, red noch mal mit ihm."
Miku antwortete nicht, er hatte keine Lust über Bou zu reden, also wechselte er
das Thema. " Was ist mit Teruki?"
"Er hat sich entschuldigt. Ist jetzt den ganzen Tag in der Halle und erschlägt
seine Drums, aber hey, deine Nase sieht ja wieder normal aus."
"Glaub mir, so fühlt sie sich auch. Aber ich bin froh das es ihm Leid tut, aber
warum?"
"Du bist nicht der Einzigste, dem Bou den Kopf verdreht hat." Miku hatte das
Gefühl, als würde sein Herz eine Etage runter rutschen. Gegen Teruki hatte er
keine Chance, er war klüger, größer, älter und erfahrener als Miku und
ausserdem war es ihm auch nicht entgangen, das Bou von Terukis Schmeicheleien
angetan war. Kanon blieb den ganzen Tag bei Miku und schaffte es, ihn wieder
etwas Aufzubauen. Erst als am späten Nachmittag seine Eltern zurück kamen,
verabschiedete Kanon sich von ihm. Da es schon Freitag war, würden sie sich
erst am Montag wieder sehen, weil Kanon an den meisten Wochenenden zu seinen
Eltern fuhr. Mikus Eltern schienen sichtlich erleichtert, dass ihr Sohn wieder
aus seinem Zimmer kam. Er vermied es aber ihnen zu erzählen, was der wahre
Grund für sein benehmen war. Als er am Abend einen Film anschaute, hörte er die
Türklingel, machte aber keine Anstalten die Tür zu öffnen, da seine Eltern noch
unten waren. Erst als er es an seiner Zimmertür klopfen hörte, drehte er sich
vom Fernseher weg und sah Sachiko, die die Tür hinter sich schloss. "Ich
soll dir den Brief von Bou geben, er hat Angst dir unter die Augen zu treten.
Er schämt sich wirklich sehr." Miku nahm den weißen Umschlag und sah sie für
einen Moment an. " Ich werd ihn lesen, aber nächstes mal würde ich's lieber aus
Bous Mund hören." Er wusste selbst nicht genau, warum er das sagte, immerhin
hatte er Bou vor ein paar Stunden noch zum Teufel gewünscht. War er wirklich so
verliebt? Kanon hatte recht, wenn Liebe wirklich fair wäre, würde man weniger
leiden. Sachiko verabschiedete sich wieder, mit der Begründung, sie müsse im
Café aushelfen und Miku öffnete den Brief, kaum war die Tür wieder geschlossen.
Was er jetzt las, lies sein Herz kurz Aussetzen.
"Lieber Miku, bitte verzeih mir, dass ich dich belogen habe. Ich schäme mich
aus tiefsten Herzen. Du hast mich von Anfang an mit Liebe, Freundlichkeit und
offenen Armen empfangen. Als du mir sagtest du würdest mich lieben und
beschützen wollen, da war ich so glücklich. Ich wünschte meine Schwester würde
noch Leben, dann würde ich sie dir vorstellen, damit du dich in sie verlieben
kannst, denn so einen Freund wie dich hätte sie wirklich verdient, denn du
könntest sie beschützen, immerhin habe ich versagt. Es ist meine Schuld das sie
Tod ist. Ich konnte sie nicht beschützen und als es darauf ankam habe ich nicht
nur versagt, ich habe mich auch noch gegen sie gestellt, weil ich es nicht
einsehen wollte, wie schwach ich war. Ich hoffe du kannst mich verstehen, oder
wenigstens den Grund, warum ich gelogen habe. Es ist leichter die Vergangenheit
zu verdrängen, weil jedesmal, wenn ich über Katsumi rede, mir klar wird,
das der wichtigste Teil meines Lebens fehlt. Sie war ein Teil von mir, aber
jetzt ist da nur noch diese endlose Leere. Aber du Miku, du schaffst es diese
Leere zu füllen. Ich würde mich sehr freuen, wenn du rüber kommen könntest. Ich
möchte nicht alleine sein und ich möchte dir etwas sagen, das ich hier
nicht niederschreiben möchte. Ich würde mich wirklich sehr über deinen Besuch
freuen.
In liebe, Kazuhiko."
Miku war verwirrt, warum unterschrieb Bou plötzlich mit Kazuhiko? Sonst hasste
er seinen Namen doch mehr als alles andere. Wie von der Tarantel gestochen
sprang er auf, zog sich einen Pulli an und lief rüber. Schon nach ein paar mal
Klingeln wurde die Tür geöffnet, aber statt der weiß-blonden Haare wurde Bous
Gesicht von langen schwarzen Haaren umrahmt. "Was hast du mit deinen Haaren
gemacht?" Es hatte Miku für einen Moment die Sprache verschlagen und Bou, der
Mikus fassungslosen Blick gesehen hatte, lächelte nur schwach. "Nichts." Er
griff sich an den Kopf und zog den schwarzen Haarschleier runter, so dass sein
Kopf wieder in seiner alten Farbe erstrahlte. "Komm doch rein." Bou trat einen
Schritt zur Seite und Miku liess sich nicht 2 mal bitten, sein Angebot
anzunehmen. Es standen nur ein paar Schuhe im Flur, also ging er davon aus,
dass sie alleine waren und da er noch seine eigenen Hausschuhe an hatte, ging
er Bou sofort hinterher ins Zimmer. " Meine Mum sagt ich muss meine Haare
schwarz färben, aber Sachiko hat mir ihre alte Perücke gegeben."
"Schwarze Haare stehen dir, auch wenn's ein kleiner Schock war." Bou bedeutete
Miku sich hinzusetzten und das tat er auch, wehrend er Bou beobachtete. Der
kleinere schloss die Gardinen an seinem Fenster und zündete ein paar Kerzen an,
die nun die einzigste Lichtquelle waren. Miku lief ein leichter Schauder
über den Rücken. Bous, vom Kerzenschein aufgehelltes Profil, hatte etwas
anregendes. Immer noch von seiner Schönheit fasziniert folgte Miku ihm mit
seinen Blicken, bis Bou neben ihm auf dem Bett saß. Sie saßen nur da und
schwiegen, wehrend die Kerzen Schatten an den Wänden tanzen liessen. Miku
drehte sein Gesicht zu Bou, der neben ihm saß. Er hatte das Gefühl, das Bou
innerlich mit sich kämpfte und glaubte zu spüren, dass der kleinere Zitterte.
Als Bou plötzlich seinen Kopf hob und Miku ansah, wollte er schon fragen was
los sei, doch dazu kam er nicht. Bou hatte sich ein Stück nach vorn gebeugt und
sanft seine Lippen geküsst. Mikus Herz begann zu rasen, seine Gedanken
überschlugen sich und die Schmetterlinge in seinem Bauch tanzten Tango. Er
setzte sich etwas auf und legte einen Arm um Bous zierlichen Körper, als dieser
seine Arme um Mikus Schultern gelegt hatte und sich bequemer hinsetzte.
Miku hätte nie gedacht, das Küssen so schön sein kann, denn bis jetzt hatte er
es immer als Ekelhaft abgestempelt, aber Bous Lippen schmeckten süß und er war
sich sicher, einen Hauch Erdbeere heraus zu schmecken. Seine Hand glitt langsam
über Bous Rücken und an einzelnen Stelle hielt er inne, um ihn zu kraulen. Bou,
der am Anfang tatsächlich gezittert hatte, kraulte Mikus Nacken und wurde
allmählich ruhiger. Nach einer kleinen Ewigkeit lösten sich die beiden
voneinander. Miku strich Bou sanft über die Wange und dieser schmiegte sich
gegen seine Hand. "Miku, ich liebe dich. Das wollte ich dir persönlich sagen."
"Ich weiss." Als Bou ihn geküsst hatte, war Miku plötzlich alles klar geworden.
Er wusste was Bou empfand und verstand es auch, warum er gelogen hatte, aber
all das war jetzt nicht mehr wichtig. Das einzigste was zählte war, das sie
hier zusammen waren. Miku zog Bou wieder an sich heran und küsste ihn. Der
blonde Junge erwiederte den Kuss sofort und vor Freude kullerte eine kleine
Träne seine Wange hinunter. Trotz der Wärme und des unendlich Glücks fühlte
Miku sich plötzlich unwohl in seiner Haut und löste sich abrupt von Bou, der
ihn unsicher ansah. "Ah, Gomen, ich muss ganz, ganz nötig auf Klo."
Ohne auf eine Antwort zu warten sprang er auf und verliess das Zimmer. Das Bad
war zum Glück nicht zu nah an Bous Zimmer, denn als er in dem kleinen Raum war,
holte er sein Handy aus der Tasche und wählte Kanons Nummer. Der gewünschte
Gesprächspartner ging, für seine Verhältnisse, recht zügig dran und die Panik
in Mikus Brust wich Erleichterung. "Kanon hier ist Miku. Es ist ein Notfall.
Ich bin bei Bou und, und wir haben uns geküsst." Kanon, der bis jetzt
geschwiegen, und wahrscheinlich mit dem Schlimmsten gerechnet hatte, verfiel
prompt in schallendes Gelächter. "Und wobei soll ich dir helfen?" Kanon
schaffte es nur schwer, diesen Satz verständlich auszusprechen.
"Wie küsst man richtig?" Als Kanon Mikus verzweifelte Stimme hörte, wurde er
wieder ernst und er gab Miku einen Crash-Kurs im Thema erstes Date. Miku nickte
immer fleissig mit dem Kopf und gab nur ein 'Ah', oder 'Okey' von sich.
Bou, der sich einwenig Sorgen machte, stand auf und ging zur Badezimmertür und
klopfte leicht gegen sie "Ist alles okey Miku?"
"Hai alles okey, geh wieder in dein Zimmer ich bin sofort da." Bou zuckte
verwirrt mit den Schultern, ging aber brav wieder in sein Zimmer und beschloss,
noch ein wenig romantische Musik an zu machen. Miku hatte sich inzwischen von
Kanon verabschiedet, der sich, nachdem er Bou gehört hatte, wieder über die
beiden Lustig machte, und ging nun wieder in Bous Zimmer. " Sorry das es
gedauert hat." Miku setzte sich aufs Bett und als Bou sich an ihn lehnen
wollte, zog er ihn auf seinen Schoss. "Miku, ich bin zu schwer." Miku war sich
sicher, das Bou rot geworden war, doch statt ihn wieder von sich rutschen zu
lassen, legte er eine Hand auf seine Wange und strich mit dem Daumen über seine
sanften Lippen. Bou reagierte so, wie Kanon es vorher gesagt hatte. Als er
spürte, wie Mikus Daumen seine Lippen berührten, schloss er fast automatisch
die Augen und nährte sich Miku, der seinen Daumen durch die eigenen Lippen
ersetzten. Er hatte das Gefühl, als sei Bou federleicht und sie würden
schweben. Etwas nervös, aus Neugierde und Angst, stupste er die Lippen des
Anderen kurz an. Er konnte spüren, dass auch Bou jetzt etwas unsicher wurde, da
er selbst nicht so recht wusste, was er tun sollte. Der Jüngere öffnete zögernd
seinen Mund einen Spalt und wehrend Mikus Herz wieder anfing zu rasen, lies er
seine Zunge vorsichtig in den Mund des anderen gleiten. Als ihre Zungen sich
berührten wich Bou zurück und kicherte leise. "Gomen. Das hat gekitzelt." Jetzt
musste auch Miku etwas Lachen und er strich ihm ein paar blonde Strähnen aus
dem Gesicht. "Stimmt, war ein seltsames Gefühl, aber Kanon meinte ich sollte
es tun." Miku schlug sich innerlich eine Hand vor die Stirn. Was für ein Idiot
er doch war, Bou würde ihn jetzt sicher für einen totalen Versager halten.
"Also führst du doch keine Selbstgespräche auf dem Klo." Bou schien darüber
sehr amüsiert zu sein, er gab sich aber die größte Mühe, sich wieder unter
Kontrolle zu kriegen. " Lass es uns noch einmal versuchen. Ich vertraue Kanon."
Miku war froh, dass die Kerzen nicht heller waren, denn mittlerweile war seine
Gesichtsfarbe von zartrosa zu tief rot übergegangen und hätte er sprechen
müssen, hätte er wahrscheinlich nur gestottert. Bou setzte sich breitbeinig auf
Mikus Schoss, legte erneut die Arme um seinen Hals und küsste ihn sanft. Miku
legte seine Arme um die Bous schmale Hüften und erwiederte den Kuss zärtlich.
Er beliess es einen Moment bei diesem einfachen Kuss, bevor er erneut mit
seiner Zunge über Bous Lippen fuhr und um Einlass bat. Bou öffnete dieses mal
fast augenblicklich seinen Mund und lies Miku ein. Zögerlich stupsten sich ihre
Zungen an, bevor sie in ein zärtliches Zungenspiel versunken. Mikus Kopf war
plötzlich leer. Kanons Ratschläge wurden von einem Meer auf den schönsten
Gefühlen und Empfindungen hinfort gespült. Miku strich sanft über Bous Seiten
und liess seine Finger dann vorsichtig unter seinem Oberteil verschwinden.
Seine Finger prickelten sanft, als sie über Bous weiche Haut glitten und der
kleinere fing unter den Berührungen leise an in den Kuss zu schnurren. Miku
strich über seinen Rücken und seine Seiten, zögerte dann kurz und wagte es über
seinen Bauch zu streicheln. Ein Gefühl der Erregung durchfuhr Mikus Körper und
er intensivierte das Zungenspiel erneut, wehrend seine Finger langsam
seinen Bauch hinauf glitten und er dabei sein Oberteil hoch schob. Bou löste
sich von Miku und zog sich sein T-Shirt aus. Miku wusste jetzt nicht mehr so
recht was er tun sollte. Er wollte Bou, soviel stand fest, aber das hier war
immerhin ihr erstes 'Date'. "Das ist bequemer.", keuchte Bou. Miku strich
wieder über seinen Bauch, fing an seinen Hals zu küssen und wanderte langsam
tiefer. Bou setzte sich aufrecht hin und stützte sich mit den Händen über Miku
an der Wand ab. Miku küsste jeden Zentimeter Haut, bis er Bous Brustwarzen
erreicht hatte. Er küsste sie immer wieder zärtlich, genoss es zu hören, wie er
dabei aufstöhnte und fing dann an, sie mit der Zunge zu liebkosen und sanft an
ihnen zu saugen. Als plötzlich die Tür aufgerissen wurde erschrak Miku so doll,
das er aus Versehen zu biss. Bou schrie kurz auf, bemerkte aber dann selbst das
jemand im Raum stand.
"Sorry, ich wusste ja nicht das ihr 2, also Mama und Papa bräuchten Hilfe, aber
ich sag, ich sag einfach du schläfst schon." Sachiko stotterte nervös vor sich
hin und wollte grade wieder gehen, als Bou sie zurück hielt. "Warte, ich komm
mit." Er küsste Miku noch einmal, stand auf und zog sich sein T-Shirt
wieder an. Miku folgte ihnen nach unten, einwenig traurig über das plötzliche
Ende, aber als Bou sagte er würde morgen zu Miku kommen, hatte dieser das
Gefühl, als würde er nach hause schweben statt zu laufen.
Rendevouz
Kaum war Miku Zuhause, da setzte er sich schon an seinen Pc und durchsuchte das
Internet nach allem, was er über Schwule herausfinden konnte. Es war nicht so,
dass er sich Sorgen machte, er hatte einfach nur Angst zu versagen und er würde
bestimmt nicht wieder Kanon anrufen und um Rat bitten. Nein, jetzt musste er es
alleine schaffen. Als er eingesehen hatte, dass das Lesen von Texten so
ziemlich das Sinnloseste war, versuchte er es mal mit runter laden. Auf anhieb
fanden sich viele Ergebnisse für seine Suche und zu seinem Erstaunen ging das
runter laden sogar schneller als er gedacht hatte. Er beschloss sich Duschen zu
gehen, damit er seinen Eltern erzählen konnte, das er schlafen gehe. So war es
nämlich völlig ausgeschlossen, das irgendjemand in sein Zimmer platzte und ihn
erwischte, wie er Schwulenpornos ansah. Gesagt getan, seine Eltern waren zwar
etwas verwundert, dass er an einem Freitag schon so früh ins Bett ging, gaben
die Fragerei aber auf, da Miku nicht antwortete. Als er wieder in seinem Zimmer
war, suchte er seine Kopfhörer, um gewisse Laute zu verbergen, schaltete das
Licht aus und begann, seine Filme anzusehen. Der Inhalt der Filme lies Mikus
Lust auf Sex erstmal verschwinden, obwohl er sich sicher war, das es schön
werden würde, denn im Gegensatz zu diesen Schauspielern, liebten sie sich und
es würde ganz sicher auch romantischer sein, das hoffte er jedenfalls. Mit
einem flauen Gefühl im Magen löschte er sämtliche Dateien, bevor er seinen
Computer ausschaltete und zu Bett ging.
Er Träumte die ganze Nacht lang wirres Zeug, welches meistens Ausschnitte aus
den Pornofilmen war, in denen Bou überall die Hauptrolle spielte. Als diese
Träume endlich aufgehört hatten, träumte er von dem, was am Abend wirklich
passiert war und er hatte das Gefühl, als könne er immer noch Bous weiche
Lippen spüren, diesen Hauch von Erdbeere schmecken und sein süßliches Parfüm
riechen. Miku stutze, gestern Abend trug Bou doch kein Parfüm. Zögernd öffnete
er seine Augen und sah Bou, der neben seinem Bett hockte und vor sich hin
strahlte. "Was machst du denn hier?" Miku wusste selbst das es nicht grad
höflich war, aber er fand die Frage dennoch berechtigt. "Seit gestern Abend
nervt Sachiko mich. Es ist glatt so als würde sie für mich auf Wolke 7
schweben." Bou stand auf und küsste Miku kurz. "Ich sag deiner Mutter, das du
wach bist." und als sei es das normalste der Welt, verliess Bou freudestrahlend
das Zimmer. Miku musste sich und seine Gedanken erstmal Ordnen, bevor er in der
Lage war klar zu denken. Da es nun endlich Wochenende war, ging er erstmal ins
Bad und kämpfte mit seinen Piercings, die, wie so oft, nichtmehr ohne Schmerz
in ihre Löcher wollten. Als er diesen Kampf beendet hatte, machte er sich
daran, seine Haare zu bändigen, was zum Glück ein schnelleres Vergnügen war.
Nicht so schnell dagegen war die Suche nach einem passenden Outfit und murrend
zog er sich eine einfache Jeans und sein rot-schwarz gestreiftes T-Shirt von
Sex Pot an. Als hätte er es geahnt, fing seine Mutter sofort wieder zu nörgeln
an und Miku fragte sich, ob der Grund dafür der Totenschädel oder der
Schriftzug war. Bou, der sich bis dahin mit Mikus Vater unterhalten hatte,
brachte seine Mutter zum schweigen, als er meinte, das er auch so ein cooles T-
Shirt haben wollte. Das Frühstück verlief ruhig, jedenfalls bis der Postbote
kam und für Miku und seine Schwester einen Brief hatte, indem ihre Oma ihnen
beiden ein kleines Sümmchen mitgeschickt hatte. Miku und Bou verabschiedeten
sich nach dem Frühstück sofort, aber vorher musste er seiner Mutter
noch hoch und heilig versprechen etwas von dem Geld auf sein Sparbuch zu
bringen. "Wo wollen wir hin?" fragten beide gleichzeitig und lachten dann.
Weder er noch Bou hatten sich darüber Gedanken gemacht. "Ich weiss nicht. Hast
du Geld? Dann können wir in die Stadt und zu Sex Pot. Ich brauch
dringend neue Sachen." Miku war nichtmehr zu retten und schwärmte vor sich hin.
Bou lachte nur und ergriff die Hand des anderen. " Wenn wir zur Bank gehen hab
ich Geld, aber was genau ist Sex Pot eigentlich?" Der braun Haarige kam wieder
in die Realität zurück und wehrend sie zur Bushaltestelle gingen, erzählte er
Bou, das es eine bekannte Modemarke für Punk Kleidung und Assessors war. Sie
schafften es grade noch, den Bus zu erwischen und wehrend der halbstündigen
Fahrt schaute Bou begeistert aus dem Fenster. Miku bevorzugte es zwar, mit dem
Zug zu fahren, aber wie er vermutet hatte, war Bou bis jetzt nicht in der
Innenstadt von Tokyo gewesen. Sie stiegen in der nähe der Bank aus und wehrend
Bou sich vor den Geldautomaten anstellte ging Miku schweren Herzens einen Teil
einzahlen. Als sie wieder draussen waren, nahm Bou sofort wieder Mikus Hand und
die 2 durchstöberten jeden Laden, der auf dem weg zu ihrem Ziel lag. Bou war
jetzt schon aus dem Häuschen, doch als er durch die Reihen mit Kleidung und
anderem Zeug ging, war er nichtmehr aufzuhalten. Sie verbrachten mehr Zeit
damit, Sachen an zu probieren als sich wirklich etwas auszusuchen, was sie auch
kaufen wollten. Miku kaufte sich am Ende nur eine neue Jacke und 2, äußerst
auffällige, Mützen, wehrend Bou sich für einen rosa und schwarz gestreiften
Pulli, eine Hose und viele Stulpen und Kniestrümpfe entschieden hatte.
"Wollen wir in das Café dort?" Miku zeigte auf einen kleinen, gemütlichen
Laden, doch Bous schien nicht zu glücklich über diesen Vorschlag. "Aber dann
hintergeh ich ja meine Eltern." Miku war erst ein wenig perplex, hatte er doch
wirklich vergessen, das Bous Eltern ein Café besaßen. "Dann vielleicht
Eisessen oder in einen Imbiss?" zu Mikus Freude hellte sich Bous Gesicht
wieder auf und sie beschlossen, einen Imbiss auf zu suchen, da es mittlerweile
schon Mittagszeit war und ihnen beiden der Magen knurrte. Zum Essen setzten sie
sich an einen Brunnen, da es in dem Imbissüberfüllt war. Miku bemerkte erst
jetzt, dass an diesem Brummen fast nur Pärchen saßen, und als sie auf Miku und
Bou aufmerksam wurden, hörte man von allen Seiten ein "Kawaii.", oder "So eine
süße Freundin." Es war Miku kaum aufgefallen, das Bou, obwohl er eine Hose
trug, trotzdem noch wie ein Mädchen aussah, besonders jetzt, wo er sich einen
Zopf gebunden hatte. Nach dem essen blieben sie noch eine Weile dort sitzen
und Miku fragte Bou über Amerika aus. Bou erzählt fröhlich von seiner Schule
und wie unterschiedlich doch alles von Japan war. Alles in allem war es ein
schöner Nachmittag gewesen, obwohl irgendwann das Thema Prüfungen anstanden,
die immerhin schon nächste Woche waren, aber beide waren sich sofort einig, das
sie durchfallen würden, also war's immerhin nur halb so wild. "Was machst du
eigentlich in den Ferien Miku?", der angesprochene sah etwas verwirrt zu Bou,
der nun schüchtern zu Boden sah, als hätte er eine peinliche Frage gestellt.
"Nichts, wieso?" Jetzt wurde Bou zu allem Überfluss auch noch zart rosa im
Gesicht und Miku kam sich etwas hilflos vor. "Sachiko wollte mit einer Freundin
für ein paar Tage nach Shizuoka ans Meer, aber ihre Freundin hat angesagt und
jetzt will sie nicht mehr und ich dache…vielleicht möchtest du ja…also ich
würde gerne mit dir fahren." Bou stotterte verlegen und sah die
ganze Zeit den Boden an und nun wurde selbst Miku etwas Rosa um die Nase. "Wenn
es keine Umstände macht." der blonde hatte endlich wieder aufgesehen und
umarmte den anderen freudig. "Wie schön! Ich muss nicht alleine fahren." Miku
sah sich verlegen auf dem Bahngleis um, wehrend er Bou, der immer noch eng an
ihn geschmiegt war, über die Haare strich. Es waren viele Leute da aber jeder
kümmerte sich nur um sich selbst und soweit Miku sehen konnte, war niemand aus
seiner Klasse da. "Hey Bou." obwohl er flüsterte, hob Bou den Kopf und er
andere ergriff die Chance und Küsste den kleineren zärtlich.
"Knutschen in der Öffentlichkeit ist verboten!" Die 2 angesprochen erschraken
uns sahen sich nach der Person um, die sie unterbrochen hatte. "Te-ru-ki!"
Mikus Stimme glich mehr einem knurren als etwas anderes, doch das störte Teruki
nicht, der nur vergnügt mit seinem Handy spielte und vor sich hin grinste.
"Macht ruhig weiter, ich hab meinen Film." Teruki drehte sich um, da der Zug
endlich einfuhr, doch bevor einer der beiden reagieren konnte, war Bou schon zu
Teruki gerannt und versuchte ihm das Handy aus der Hand zu reissen. "Lösch das
sofort wieder!" Miku zog Bou zu sich, der immer noch versuchte an das Handy zu
kommen. "Ganz ruhig kleiner. Ich hab euch nicht gefilmt. Willst du nachgucken."
Teruki hielt Bou das Handy hin und dieser nahm es auch, doch anstatt das Menü
ab zu suchen, warf er das Handy in einen der nun leeren Gänge und zog Miku mit
in den Zug, der dann auch schon abfuhr. Miku traute sich nicht zu fragen, was
das sollte. Der kleine zitterte so doll, das er sich seinen Teil dazu denken
konnte, also versuchte er Bou zu beruhigen. Da der kleinere an diesem Abend im
Café arbeiten musste, war ihr erster gemeinsamer Nachmittag in einem Desaster
geendet und Miku schwor sich, Teruki dafür umzubringen. Bou ging, ohne ein
weiteres Wort zu sagen zur Arbeit, wehrend Miku sich fluchend auf den Heimweg
machte.
"Was schimpfst du so? Hast du streit mit Bou?" Miku war so in Gedanken, dass er
nichtmal bemerkt hatte, wie Sachiko neben ihm aufgetaucht war und in böse
anfunkelte. "Nein hab ich nicht. Teruki, ein Kumpel von mir hat behauptet er
hätte uns beim küssen gefilmt." Es war Miku peinlich mit jemandem,
den er kaum kannte darüber zu sprechen, das er einen Jungen geküsst hatte,
obwohl er sich sicher war, es noch viel peinlicher zu finden, hätte er ein
Mädchen geküsst. Sachiko lachte nur und schien sich einen Keks zu freuen, das
ihr Bruder mit nem anderen Kerl rum knutschte. "Du musst Bou verzeihen, er
ist extrem Schüchtern. Jedenfalls tief in ihm drin. Nimm es ihm nicht übel."
Der braun Haarige war erleichtert, das Bous Reaktion aus purer Scham entstanden
war und nicht aus anderen ominösen Gründen. Sachiko schien sich die Wolke 7
wirklich mit Bou zu teilen, aber er war froh, das sich wenigstens einer für sie
freute, da Kanon und Teruki damit beschäftigt waren, sich über Miku lustig zu
machen. Sie trennten sich als sie endlich ankamen und obwohl Miku versuchte
leise in sein Zimmer zu schleichen, wurde er von seiner Schwester überrascht,
die sofort wieder das Gerücht in die Welt setzte, er hätte was mit Sachiko.
Wehren sein Eltern nicht da gewesen, hätte er sie definitiv geknebelt und in
die Besenkammer gesperrt.
Holiday Sunshine
In der nächsten Woche war Miku zu sehr mit den Prüfungen beschäftigt, als das
er sich an teruki hätte rächen können. Selbst in den Pausen und trotz der Sonne
blieben alle in ihren Klassenzimmern und übten zusammen, oder alleine für den
nächsten Test. Bou musste die meisten Prüfungen mündlich machen, da er ja nur
gut 2 Wochen in der Schule war und davon auch noch 4 Tage gefehlt hatte. Als
Miku am Freitag zur Schule kam, war Bou schon da und hatte scheinbar noch eine
Prüfung vor sich, da er auf den Stufen saß und seine Nase in ein Buch gesteckt
hatte. Miku hatte den anderen erst nicht erkannt, da er sich immer noch nicht
an die schwarze Perücke gewöhnt hatte, die er in den letzten Tagen immer mal
wieder getragen hatte. "Sag bloss du hast heute noch Prüfungen?" Miku setzte
Sich neben den kleineren und warf einen Blick in sein Buch. "Wenn meine Punkte
nicht reichen kann ich in Japanischer Geschichte noch eine Prüfung machen." Bou
schlug das Buch zu und packte es zusammen mit seiner Brille zurück in die
Tasche. "Viel Glück, falls du es brauchst." Bou stand auf und zog Miku mit ins
Schulgebäude und in die Toiletten. Er schloss die Tür der kleinen Kabine und
bevor Miku fragen konnte, antwortete der kleine mit einem leidenschaftlichen
Kuss. Sie lösten sich erst voneinander, als es zum Unterricht läutete und sie
machten sich auf den Weg in ihre Klasse.
Die nächste Stunde war eine Qual. Der Lehrer rief jeden Schüler einzeln nach
vorn, besprach die Ergebnisse der Test und sprach dann über die Noten. Miku
bemerkte, das Bou ausgelassen wurde und bekam ein mulmiges Gefühl, was sich
verschlimmerte, als er nach vorne gerufen wurde. Miku hatte bessere Ergebnisse
als er sich zugetraut hatte und war sich sicher, das sich sogar seine Mutter
über diese Noten freuen würde. nach ihm kamen noch 3 andere Schüler dran und
anschliessend wurden sie Raus, bzw. nach Hause geschickt. Miku warf einen
letzten Blick zu Bou, dem jetzt schön Tränen in den Augen glitzerten und
verliess dann als letzter das Klassenzimmer. Nur ein paar seiner Mitschüler
hatten sich auf den Weg nach hause gemacht, aber etwa die Hälfte stand vor der
Tür und sie warteten nur auf eins, zu wissen ob Bou versetzt wurde oder nicht.
Die Sekunden verwandelten sich in Minuten und es war, als würde das Ticken der
Armbanduhren in der ganzen Schule widerhallen. Die Tür wurde langsam
aufgeschoben und Bou kam mit gesenktem Kopf heraus und schloss die Tür. Als sie
wieder ins Schloss gefallen war, sah er auf und rief mit freudiger Stimme
"Bestanden!". Miku drängelte sich zu dem kleineren durch und Umarmte ihn
glücklich und erleichtert zugleich. Die ganze Klasse schien an Bou zu hängen,
wie sich jetzt Zeigte, da alle ihm auf die Schulter klopften und gratulierten.
Vor der Schule trafen sie auf Kanon und Teruki und Bou lud sie alle ins Pink
Sugar ein, wo natürlich keiner 'nein' sagte. Viele der Schüler tummelten sich
in dem Café, aber zum Glück nicht so viele wie am ersten Tag. Sie bestellten
alle ihre Getränke und bekamen sie nur einen kleinen Augenblick später.
Bou erkundigte sich erstmals bei Teruki, ob sein Handy noch okey sei und
entschuldigte sich am laufenden Band dafür, doch Teruki meinte nur das es halb
so schlimm war und er ja immerhin auch nicht ganz unschuldig war. Die 4 Jungs
konnten leider nur eine kurze Zeit zusammen verbringen, da sie ja alle, ausser
Bou, sehnsüchtig von ihren Eltern zuhause erwartet wurden. Miku war froh
darüber, das bou mit ihm mitkommen konnte, da er keine Lust hatte alleine zu
sein und ausserdem musste er auch noch seine Tasche für ihren Kurzurlaub
packen.
Wie er es vorher gesagt hatte, war seine Mutter mit den Noten mehr als
zufrieden und so konnte er sich in Ruhe aufs Packen konzentrieren. Bou musterte
sein Zimmer dieses mal etwas genauer, da er beim letzten mal nicht viel hatte
erkennen könne, weil seine Gardinen noch zugezogen waren. Mikus Zimmer war ein
Chaos für sich. Alles schien einfach irgendwie hingestellt worden zu sein, ohne
System oder Absicht. Links neben der tür stand sein Schreibtisch, der nun
eindeutig ein Computertisch war. Daneben stand ein Tv mit einer Spielkonsole,
deren Spielen überall verteilt waren, statt in den Regalen zu stehen. Sein
Kleiderschrank stand am Ende der Wand, was eindeutig ein schlechter Standpunkt
war, denn jedes mal, wenn Miku an der Schrank ging, stand er genau vor dem
Fenster und die Gardinen waren so gut wie nie zugezogen. rechts neben dem
Fenster standen 2 kleine Schränke und an der Wand hingen Regale, welche alle
voller Mangas, Zeitschriften und Katalogen für 'Spezial Interest' Shops und
wieder musste Bou schockiert feststellen, das Miku nichts von Ordnung hielt. An
der Wand Gegenüber vom PC und Fernseher stand ein Bett, von dem sich Bou
sicher war, das es normalerweise auch ein Sofa war, und neben dem Bett stand
ein Hamsterkäfig, der mindestens genau so Chaotisch war, wie das Zimmer. An der
Wand rechts neben der Tür war noch ein weiterer Schrank, dessen äusserliches
Erscheinungsbild darauf deuten liess, das hier unbeliebte Dinge wie Schulbücher
lagerten und daneben stand eine akustische Gitarre, die mindestens genauso
verschlissen aussah, wie der Schank und schon anfing als Spinnenbehausung zu
dienen. Miku war so sehr mit Packen beschäftigt, das er Bou ganz vergass, und
erst auf den kleinen aufmerksam wurde, als dieser sich auf den Boden gesetzt
hatte und anfing auf der Gitarre zu spielen.
Dem braunhaarigen blieb für einen Moment das Herz stehen und er lauschte
einfach nur auf die Melodie.
"So eine schöne Gitarre und du lässt sie so verstauben." Es war das erste mal,
das Bitterkeit in Bous Stimme lag und dies schockierte Miku etwas. "Ich hab
kein Talent und kenne niemanden der ne Gitarre will. Ich schenk sie dir gerne."
Miku versuchte Bou so zu beruhigen, doch der andere antwortete nicht, sondern
fing wieder an zu spielen. Miku erkannte sofort, das Bou Talent hatte, obwohl
die Melodie an manchen Stellen scheinbar etwas aus dem Ruder lief, aber das
hätte genau so gut an der Gitarre liegen können.
Mikus Mutter brachte die 2 am Abend zum Bahnhof und sie hatten Glück, denn der
Zug stand schon am gleis und so mussten sie nicht noch 15 min. rumstehen und
warten. Die 2 stündige Zugfahrt verbrachten die beiden mit Karten spielen und
als sie dann in Shizuoka ausstiegen mussten sie sich ihren Weg zum Hotel
erfragen, da die Karte, die Sachiko ihnen gegeben hatte, unleserlich und
definitiv auch noch falsch war.
Sie brauchten etwa doppelt so lange zum Hotel und waren darum heilfroh, als sie
endlich in ihr Zimmer durften. Doch statt des Versprochenen 2 Bett Zimmers
erwartete sie ein großes Doppelbett, was scheinbar auch eine Idee von Sachiko
war.
Bou hatte sich schnell wieder angeregt und nun doch gefallen an der Idee
gefunden, sich das Bett mit seinem geliebten zu teilen. Miku wäre unter
normalen umständen wohl auch glücklich gewesen, aber ihm wurde immer Mulmig,
wenn er Bou näher kam, weil er dann an das denken musste, was ihm in der
Vergangenheit widerfahren ist. "Sag mal, warum nennen dich eigentlich alle
Bou?", diese frage hatte Miku schon länger beschäftigt, doch er hatte bis jetzt
nie einen richtigen Moment gefunden, um diese frage zu stellen. "Ich weiss
nicht mehr genau, meine Eltern meinten Katsumi hätte mir den Spitznamen
verpasst, aber warum weiss ich nichtmehr genau." Er schloss den Schrank,
nachdem er zu Ende eingeräumt hatte, drehte sich zu Miku und streckte sich
genüsslich. "Ich geh mich als erster Duschen, hai?", Miku nickte nur und sah
Bou dann nach. Er war ein eher langsamer Einräumer, was wohl daran lag, das er
absolut keine Lust dazu hatte. Er hatte grade seinen Schrank geschlossen als
Bou aus dem Bad gewatschelt kam. Er trug nur eine Boxershorts und ein T-Shirt
und seine nassen Haare klebten an seinem Gesicht. Miku musste schlucken und
schaffte es nur schwer, seinen Blick von dem kleineren zu nehmen. Er schnappte
sich sein Waschzeug und huschte ins Bad, wo er sich erstmal in aller Ruhe
duschte. Als er aus dem Bad kam lag Bou schon im Bett, doch kaum hatte er den
anderen gehört, setzte er sich auf und streckte seine Arme nach Miku aus.
Diesem Dackelblick von Bou hätte niemand widerstehen können und so schaltete
Miku das Licht aus und legte sich neben Bou, der sich sofort an den größeren
kuschelte.
Miku lag noch länger wach und kraulte weiterhin Bou, der schon lange schlief.
Er wusste nicht wieso er nicht schlafen konnte, immerhin war er selbst auch
müde, aber ihm schwirrten so viele Gedanken im Kopf umher, das es mit dem
einschlafen einfach nicht klappen wollte. Zu seiner Erleichterung siegte
schliesslich die Müdigkeit über das Chaos und auch er durfte ins Traumland
einziehen.
Als er am Morgen erwachte, wusste er nichtmehr genau, was er eigentlich
geträumt hatte, aber ihm blieb auch nicht viel Zeit zum grübeln, denn ohne
weiter nach zudenken, ging er ins Bad um sich zu erleichtern, doch kaum hatte
er die Tür geöffnet, erklang ein schriller Schrei und Miku, jetzt vollkommen
wach, erblickte ein nacktes Bou, das sich schnell in ein Handtuch wickelte. "
Gomen nasai, Bou! Ich hab nicht geklopft." Miku ging einen Schritt zurück und
schloss die Tür wieder. Langsam stieg ihm die röte ins Gesicht und egal wie
sehr er auch versuchte, sich auf etwas anderes zu konzentrieren, der Anblick
von Bous nacktem Körper wollte ihm nicht mehr aus dem Kopf. Bou kam ein paar
Minuten später aus dem Bad, immer noch leicht rosa um die Nase und zu geniert
um Miku anzusehen. Der andere wurde jetzt selbst wieder rot und flüchtete
sofort ins Bad. Der kleine Raum war von dem süßen Duft des Parfüms eingenommen
und raubte Miku auch noch den letzten klaren Verstand. Wehrend er vor dem
Spiegel stand und seine Haare machte, viel sein Blick auf ein kleines Büchlein,
das ihm nur zu bekannt vor kam. Von der Neugierde überwältigt schlug er es auf
und blätterte die Seiten durch. Es war das Buch, in das Bou damals in seinem
Zimmer eingetragen hatte, wann er welche Tabletten geschluckt hatte. Miku
klappte das Buch schnell wieder zu. Was hatte er da grade nur getan? Er konnte
doch nicht so einfach in Bous Privatsphäre rum schnüffeln. Miku schob das Buch
zurück unter die Sachen von Bou und verliess das Bad wieder. Der kleine blonde
saß auf dem Bett und war grade dabei, alles für ihren Strandbesuch einzupacken.
"Miku kannst du die Sonnencreme aus dem Bad mitbringen?" Miku drehte sich
lächelnd auf den Versen um und ging wieder zurück ins Bad, wo er schon nach
kurzem Suchen fündig wurde und als er zu Bou ging und dem Kleinen die Flasche
gab, beugte er sich zu ihm runter und küsste sanft seine Stirn. Bou sah Miku
kurz etwas verwirrt an, lächelte dann aber Sanft und lehnte sich gegen den
anderen.
"Wenn du Schwimmen gehen willst musst du noch deine Badehose einpacken,
Badetücher hab ich schon."
"Hai. Kommst du auch schwimmen?" der braunhaarige löste sich von seinem Koi und
holte seine Badeshorts aus dem Schrank, die Bou dann in der Tasche verstaute.
"Nein…ich kann nicht Schwimmen." Für einen Moment verschwand die Fröhlichkeit
auf Bous Gesicht, doch ehe Miku etwas hätte sagen können, stand der Blonde
schon auf und drückte Miku die Tasche in die Hand. "Aber wehrend du Salzwasser
schluckst werde ich mich schön von der Sonne bräunen lassen." Miku folgte Bou
aus dem Zimmer und erzählte ihm, wie er sich über Bou lustig machen würde, wenn
dieser Abends einen Sonnenbrand bekommt, doch der kleine wusste sich zu wehrend
und so war dieser Traurige Moment im Zimmer schon längst vergessen, als sie den
Strand erreichten und nach einem schönen Platz suchten. Miku fand schliesslich
ein Fleckchen Strand, wo nicht so viel los war, und half Bou beim Aufbau ihres
"Lagers", zog sich dann um und wehrend Bou es sich unter der Sonne bequem
machte, ging er ins Wasser.
Wehrend Miku vor sich hin schnorchelte und den Meeresboden nach Muscheln oder
anderen Sachen absuchte, gingen seine Gedanken immer wieder zu Bou zurück und
ihm viel zum ersten mal auf, das er noch nie dessen Handgelenke gesehen hatte.
Bis jetzt dachte er es wäre einfach ein tick von ihm, Schweissbänder oder
Tücher um die Gelenke zu tragen, aber warum nahm er sie nicht ab, wenn er sich
sonnen wollte? Hatte er es vielleicht einfach nur vergessen oder hatte er, wie
Miku fast schon befürchtete, versucht sich die Pulsadern aufzuschneiden?
Verübeln konnte Miku es ihm nun wirklich nicht, immerhin hatte der kleine ja
schon mehr als genug durchgemacht, aber selbst wenn, die Narben müssten dünn
sein und kaum auffallen. Miku wurde jäh aus seinen tiefen Gedanken gerissen,
als ihn eine Welle packte und er erstmal eine Ordentliche Portion Meerwasser
schlucken durften. Hustend und prustend nahm er den Schnorchel aus dem Mund und
Schwamm zurück zum Strand. Bou schien es Miku anzusehen, denn als er sich neben
sein (Koi-) Backfisch setzte, hielt dieser ihm eine Flasche Wasser hin und
gluckste vergnügt vor sich hin. Schmollend nahm Miku die Flasche und trank
erstmal einen ordentlichen Schluck. "Warum trägst du Schweissbänder beim
Sonnen?" Miku konnte sich diese Frage nichtmehr verkneifen und strich sanft
Bous Arm hinunter, doch dieser zuckte zusammen und zog seinen Arm von Miku weg.
"Weil ich es will." Man musste Bou nicht kennen, um zu bemerken, das dies
eindeutig eine Lüge war und Miku hatte jetzt keine Lust angelogen zu werden und
beschloss es auf die harte Tour zu versuchen. "Lüg nicht immer Bou. Warum sagst
du mir nie die Wahrheit ich dachte du liebst mich." der Schock stand Bou ins
Gesicht geschrieben und Tränen rannen nun unaufhaltsam über die Wangen des
kleineren. " Ich liebe dich Miku…das musst du mir glauben. Ehrlich!"
"Jetzt wein doch nicht." Miku nahm Bou in den Arm und wiegte ihn sanft, um ihn
zu beruhigen. Mit dieser Reaktion hatte er nun überhaupt nicht gerechnet und
war daher selbst ein wenig schockiert. Bou hörte nicht auf zu weinen, egal wie
sehr Miku auf ihn einredete und um so mehr Zeit verging, um so größer wurde
Mikus schlechtes Gewissen. Mittlerweile fingen sogar die ersten Leute an, zu
Tuscheln und zu ihnen zu sehen, was die Situation für Miku nun wirklich nicht
leichter machte. Als ihm nun endgültig die Ideen ausgingen, küsste er erst Bous
Tränen weg und küsste ihn dann sanft auf die Lippen. Bou gluckste noch leicht,
riss sich aber zusammen, nicht wieder los zu heulen. " Ich liebe dich Miku.
Wirklich."
"Ich weiss. Ich das nicht sagen dürfen, sorry." Er küsste Bou noch einmal und
der kleinere schmiegte sich eng an ihn. "Jetzt guckt der ganze Strand her."
Miku bemerkte jetzt auch das alle Leute sie anstarrten und der Grund war
offensichtlich, denn anders als sonst war Bou oben ohne und somit für alle als
Junge erkennbar und ein schwules Pärchen das sich in der Öffentlichkeit küsste
war auch nicht grade etwas, was sich gehörte. Miku wurde puterrot und fing an,
alle Sachen in die Tasche zu Packen, nahm Bous Hand und zog ihn hinter sich her
und weg von der Menge. Sie fanden eine verlassene Stelle am Strand, die von
Felsen abgeschirmt wurde und machten es sich dort bequem. Bou seufzte schwer
und zog nach kurzem zögern das Schweissband von seinem rechten Handgelenk.
Mikus Augen weiteten sich und ihm wurde schlecht, als er die weiße, verbrannte
Haut sah, die darunter versteckt lag. Er nahm Bous Hand und strich zögerlich
mit dem Daumen über die Stelle, trotz der Verbrennung konnte man noch Spuren
von dünnen, senkrechten Narben erkennen und ein kalter Schauder lief Mikus
Rücken hinunter. "Was ist passiert?" er schaffte es nur schwer seinen Blick von
Bous Handgelenk zu nehmen und ihn anzusehen. "Als ich aufgehört habe zu ritzen
habe ich mich geschämt und ich hatte das Gefühl das alle nur auf diese Narben
starren. Ich hab mir Hautfetzen raus gekratzt, aber dadurch wurden die Narben
noch schlimmer und dann…dann hab ich meinen Arm über eine Kerze gehalten."
"Du Dummerchen, was machst du bloss immer für Sachen." Miku zog Bou in seine
Arme und küsste ihn Leidenschaftlich. Er würde ab jetzt dafür sorgen, das Bou
nie wieder leiden müsste. Er würde ihn Beschützen und ihn Glücklich machen.
Mikus Hände glitten wie von selbst über Bous Körper und er spürte eine seltsame
Erregung seinen Körper durchströmen. Er glitt mit seinen Händen über Bous
Rücken, seine Seiten, fuhr mit den Fingern zärtlich über seine Oberschenkel und
liess sie dann seinen Bauch hinauf wandern. Bous schnurren verwandelte sich in
ein keuchen, als Miku anfing seine Brustwarzen zu massieren und der
braunhaarige begann den Hals des anderen hinab zu küssen. Er biss sich leicht
in Bous Schulter fest, saugte an der Stelle und wanderte mit dem Kopf tiefer,
wobei er jeden Zentimeter mit Küssen überhäufte. Er begann mit seiner Zunge
Bous harte Brustwarzen noch weiter zu liebkosen und spürte plötzlich, wie eine
Hand sich auf seinen Lenden legte und anfing, ihn sanft zu massieren. Miku
stöhnte leise auf und während er nun auch eine Hand in Bous Schoss gleiten
lies, suchte er erneut die weichen Lippen des anderen. Als er das Glied des
anderen umfasste, stellte er erfreut fest, das Bou schon eine leichte Erregung
hatte und als er anfing seine Hand leicht auf und ab zu bewegen, stöhnte der
kleinere lustvoll auf. Miku löste sich von Bou und sah auf den kleineren hinab,
der auf dem Handtuch lag, eine leichte röte im Gesicht und als er ihm
vorsichtig seine restliche Kleidung auszog und Bous steifes Glied sah, war nur
noch ein Gedanke in seinem Kopf. Er wollte Bou lieben, sich mit ihm vereinigen
und ihre Körper verschmitzten lassen. Er sah Bou tief in die Augen und dieser
beantworte die nicht gestellte frage, indem er nickte. Mikus Herz schlug so
schnell, das er glaubte es würde gleich stehen bleiben, als er sich langsam
herunter beugte und Bous Glied seinem Gesicht näher kam. Neugierde und angst
bekämpften sich in seinem inneren, als er zögernd seinen Mund öffnete und sein
Glied mit der Zunge berührte. Bou stöhnte leicht und als Miku hoch sah, sah er,
das Bou die Augen geschlossen hatte und ihn nicht, wie befürchtet, beobachtete.
Miku schloss seine Augen und lies Bous Glied in seinen Mund gleiten. Er fuhr
mit der Zunge über seine ganze länge und saugte leicht an seiner Eichel. Der
Geschmack, der sich in Mikus Mund ausbreitete, konnte er nicht einordnen und zu
seiner Überraschung musste er zugeben, das es ein recht angenehmer Geschmack
und auch ein sehr angenehmes Gefühl war. Bou stöhnt genüsslich und fing an sein
Becken zu bewegen, und Miku liess seine Hand zu seinem Po gleiten, und strich
immer wieder vorsichtig über seinen Eingang. Er zog seine Hand zurück und lies
von Bous Erregung ab, um seine Finger mit Speichel zu befeuchten. Er fing
erneut an Bous Glied mit der Zunge zu verwöhnen und drang gleichzeitig mit
einem Finger in ihn ein. Bou verkrampfte sich kurz, doch da Miku seinen Finger
einfach nur still in ihm ruhen liess, entspannte er sich allmählich und Miku
begann seinen Finger in ihm zu bewegen, führte dann noch einen zweiten in ihn
ein dehnte ihn. Er liess von Bou ab, zog seine Finger aus ihm und setzte sich
höher. Bou öffnete seine Augen und lächelte Miku schüchtern an. "Tut's noch
sehr weh?" Miku beugte sich vor und küsste die Tränchen weg, doch Bou
schüttelte nur den Kopf. "Es war angenehm, du bist sehr sanft." Bou setzte sich
auf, küsste Miku kurz und zog ihm seine Badehose aus, worüber Miku froh war, da
diese schon seit geraumer Zeit zu eng war. Der blonde junge beugte sich
hinunter und Miku spürte plötzlich eine angenehme, warme Feuchtigkeit auf
seinem Glied. Er genoss es zu spüren, wie Bous Zunge seine Eichel verwöhnte und
zog den kleinen nur schweren Herzens von sich weg. Die beiden Jungs sahen sich
kurz an, nickten dann übereinstimmend und küssten sich noch ein mal. Bou legte
sich vor Miku auf das Strandtuch und spreizte seine Beine, so das Miku
dazwischen Platz nehmen konnte. Er zog Bou auf seine Oberschenkel und
platzierte sein, noch feuchtes, Glied an Bous Eingang und führte es vorsichtig
in ihn ein. Bou wimmerte leicht und krallte sich in dem Tuch fest. Miku war von
diesem Gefühl überwältigt, was er empfunden hatte, als er in ihn eingedrungen
war, doch er blieb still in ihm, bis sich Bou an ihn gewöhnt hatte und fing
dann langsam an, sein Becken zu bewegen und in ihn zu stossen. Bou schlang ein
Bein um Mikus Hüfte und suchte einen gemeinsamen Rhythmus mit seinem Koi. Beide
stöhnten leidenschaftlich und genossen den Moment der Vereinigung. Miku fing
langsam an etwas schneller zu werden und stiess immer tiefer in ihn, wehrend
seine Hand Bous Glied umfasste und er anfing es im Tackt zu Pumpen. Er spürte,
wie Bou wieder anfing sich zu verengen, doch sein stöhnen wurde immer schneller
und sinnlicher und auch Miku spürte, wie er dem Höhepunkt immer näher kam. der
blonde stöhnte laut auf und Miku spürte, wie sich eine klebrige Flüssigkeit in
seiner Hand verbreitete und er musste jetzt selbst nur noch ein paar mal in ihn
stossen, bevor er sich Tief in ihm ergoss. Miku war wie versteinert und er
schnappte angestrengt nacht Luft. erst als sein Herz anfing etwas ruhiger zu
schlagen, zog er sich aus Bou zurück, der sich seltsamerweise auf die Seite
drehte und Miku den rücken kehrte. Miku sah seine Hand an, die immer noch von
Bous Sperma verklebt war, beschloss aber, das ein anderes mal zu probieren und
wischte die Hand am Tuch sauber. Er krabbelte zu Bou hoch und stich ihm ein
paar Strähnen aus dem Gesicht, die an seiner Schläfe klebten. "Hab ich dir weh
getan?" Bou schüttelte den Kopf. "Aber was ist dann los? Du weinst doch wieder,
hab ich recht? Und du zitterst." Miku machte sich langsam wirklich sorgen um
seinem Schatz. "Hats dir nicht gefallen?" Eigentlich wollte er diese Frage gar
nicht stellen und er hoffte, das Bou sie verneinen würde. "Es war wunderschön."
Bou drehte seinen Kopf zu Miku und blinzelte ein paar Tränen weg. " Das war das
erste mal, das ich es freiwillig gemacht habe, ich dachte ich schaff es nicht.
Aber du warst so sanft und liebevoll." Miku drehte sich der Magen um. Er hatte
gar nicht mehr daran gedacht, was Sachiko ihm damals am Küchentisch gesagt
hatte ' Unser Onkel Kyoske hat sich ins Abends ins Zimmer der Zwillinge
geschlichen…' Miku beugte sich runter und küsste Bou sanft. "Ich hab nichtmehr
daran gedacht, sorry." Bou drehte sich wieder um und setzte sich auf. "
Entschuldige dich nicht, du hast mir heute sehr geholfen. Ich wollte nur noch
dich und hab alles vergessen, dabei hatte ich bis jetzt immer Panik vor diesem
Moment, aber jetzt werde ich Sex mit etwas schönem verbinden und spass daran
haben." Miku war einwenig gerührt und wurde rot im Gesicht. "Komm wir gehen ins
Meer und waschen uns, bevor wir ins Hotel zurück gehen." Bou nickte zögernd,
nahm Mikus Hand und folgte ihm ins kühle Nass. Es war ein angenehmes Gefühl,
das kühlende Wasser auf der heißen, verschwitzen Haut zu spüren und Bou liess
sich Sogar dazu überreden, noch etwas im Wasser zu bleiben und rum zu
plantschen.
Als sie ins Hotel zurück kamen, beschlossen sie, ein gemeinsames Bad zu nehmen,
da die Wanne schön groß war und wehrend Miku sich ums Badewasser kümmerte, hing
Bou ihre nassen Sachen zum trocknen auf. "Das Wasser ist fertig." Miku ging
zurück in den Wohnraum und sah Bou, der auf dem Bett saß und eine SMS schrieb.
Er setze sich hinter den kleinen und küsste seine Schulter. "Du solltest nicht
Nackt rum laufen wenn ich in der nähe bin." Bou lachte kurz auf. "Vielleicht
will ich dich ja Provozieren." Miku legte seinen Kopf auf Bous Schulter und
schielte auf das Display um zu lesen, was der andere da so fleissig Tippte. '
Sa-chan, Miku und ich haben grade zusammen geschlafen, es war so schön. Bin
MEGA Happy. Bou.' Miku errötete und wandte seinen Blick schnell ab. Bou hatte
scheinbar nichts bemerkt, das Miku gespannt hatte, worüber er nur zu froh war,
und um eine Ausrede zu haben, sich von Bou zu lösen, stand er auf und zog sich
aus. Er spürte, wie der kleinere ihn von hinten umarmte und ihm zärtlich "Du
bist sexy." ins Ohr hauchte. Miku wurde noch röter und auch Bou war rot im
Gesicht, strahlte aber bis über beide Ohren und zog den anderen mit ins Bad.
Miku stieg zuerst in die Wanne, damit Bou sich zwischen seine beine setzen
konnte. Dieses Bad war so schön und romantisch, das es eindeutig ein gelungener
Abschluss für diesen Tag war.
Liebesgeflüster
So~! Hier kommt Kapitel 9 und damit auch das Ende der Ferien
und das heißt für euch meine Lieben: Warten!!!! So leid es mir tut, aber ich
werde nur wenig Zeit am PC haben und kann nicht dafür garantiere, dass es
weiterhin so schnell gehen wird. Aber ich geb mir RIESEN mühe. Versprochen!!
Geniest dieses Kapitel und freut euch aufs Nächste. Ich wünschte ich könnte
meine Gedanken auf den PC übertragen, dann wäre ich schon 2 Kapitel weiter.
Liebesgeflüster
Das klingeln des Weckers riss Miku aus seinem Traum und als er auf das Display
schaute, wollte er glatt verzweifeln. Die Woche Urlaub war zu Ende und wäre es
nach Miku gegangen, wären sie die ganze Zeit dort geblieben und damit er auch
jetzt noch so viel Zeit wie möglich mit seinem Geliebten verbringen konnte,
hatte er sich glatt als Aushilfe im Café gemeldet. Er empfand es trotzdem als
Unmenschlich in den Ferien schon um 8 Uhr aufstehen zu müssen. Noch halb am
schlafen schlich er ins er ins Bad und nahm eine kalte Dusche. Seit 3 Tagen war
er wieder zu hause und ständig hatte er einen nackten Bou vor seinem geistigen
Auge und Abends träumte er davon, wie sie sich am Strand oder im Hotelzimmer
geliebt hatten. Miku schüttelte den Kopf und verbannte diese Gedanken in die
hinterste Ecke seines Gehirns. Er stieg aus der Dusche, band sich ein Handtuch
um und ging zurück in sein Zimmer, wo sein Handy noch einmal klingelte und dann
wieder schwieg. Miku nahm sein Telefon und war erleichtert, das es eine SMS war
und überglücklich, dass diese auch noch von Bou kam. 'Hab Sehnsucht nach dir.
Bin schon im Café, wir sehen uns gleich.' Miku lächelte glücklich und war jetzt
sichtlich motivierter zu Arbeiten. Er zog sich seine Uniform an, die aus einer
schwarzen Hose und Weste und einem weißen Hemd bestand, gab Mikuru frisches
Wasser und Futter und verliess dann das Haus.
Es war ein kühler Morgen aber der Himmel war klar und blau, also würde es später
sicherlich heiss werden, doch das machte Miku nichts aus. Das Café hatte eine
Klimaanlage und er konnte soviel Eiscafé trinken wie er wollte. Als er sein
Ziel erreichte begrüßte er zuerst Bous Eltern, die draussen waren und die
Tische vorbereiteten und traf drinnen dann auf Sachiko, die, seit Miku und Bou
aus dem Urlaub zurück waren, immer rot wurde und verlegen rum stotterte, soballt sie ihn sah.
Miku lächelte nur und ging nach hinten, wo er Bou traf. Er küsste ihn sanft und half
ihm dann dabei, alles für die Auslage vorzubereiten. "Sachiko ist immer noch
nicht drüber hinweg." Bou sah auf und errötete. "Hätte ich gewusst, wie sie
reagiert, hätte ich ihr nichts erzählt." Er seufzte dramatisch und trug dann
die ersten Tabletts nach vorn. Miku stellte die letzten Muffins auf sein
Tablett und folgte Bou, da er noch nicht wusste, wo alles hinkam.
In Mikus Augen hatte Bou sich seit dem Tag am Strand sehr verändert. Er log
zwar noch oft, wohl aus Gewohnheit, fügte die Wahrheit aber immer zum Schluss
hinten dran, oder erzählte die Geschichte wahrheitsgemäß noch ein mal. Miku
fiel es schwer sich auszumahlen, wie viel Überwindung es Bou kostete jemanden
so sehr zu vertrauen, verstand ihn aber und hatte auch Geduld und Verständnis,
was sicherlich auch dabei half, Bou Sicherheit zu geben.
"Meine Eltern fahren mit meiner Schwester für 2 Tage zu meiner Oma, wenn du
willst kannst du gern bei mir übernachten." Ein klirren war zu hören, doch es
kam nicht von Bou, sondern von Sachiko, die grade vorbeigelaufen kam und die
Pötte mit Löffeln hatte fallen lassen. Wäre Bou eine Animefigur, würde jetzt
ein Schweißtropfen über seinem Kopf erscheinen und als Miku sich
dieses Szene vorstellte, konnte er nicht anders als Lachen. Bou half seiner
Schwester beim aufheben, allerdings nur um sie schnell ausser Hörweite schicken
zu können "Hai ich komm gerne. Wann denn?"
"Hm, ich will nach der Arbeit mit meim Vater in die Videothek, aber du kannst
ja mit wenn du magst." Bou schüttelte verneinend den Kopf "Geht nicht ich muss
mit Sachiko erst einkaufen. Ich komm einfach rüber, hai?" Miku nickte und
freute sich schon riesig auf den gemeinsamen Abend mit Bou. Das einzigste was
seine gute Laune jetzt zerstörte, waren 2 Kunden, die Miku eigentlich nicht
treffen wollte. "Was wollt ihr 2 denn hier?"
"Hast du deine Tage. Sei mal freundlich zu deinen Sempais." Miku sah Teruki mit
einem Blick purer Verachtung an und selbst Kanon, der neben ihm stand und sich
über den Muffin hermachte, den Bou ihm gegeben hatte, verschluckte sich bei dem
'Sempai'. "Seit wann bist du auf Förmlichkeiten aus Teruki?" Kanon sagte, was
alle anderen dachten, doch der gefragte grinste nur und zog seinen
schwarzhaarigen Begleiter mit zu einem Tisch. Wie Miku sich gedacht hatte,
waren sie nur gekommen, um sich über Miku zu amüsieren und als wäre das nicht
genug flirtete Teruki am laufenden Band mit Bou. Der braunhaarige war froh, als
endlich noch mehr Gäste kamen und noch froher, als er Pause hatte. Er war grade
dabei sein Bento zu Essen, als Bou ins Zimmer kam.
"Sie sind weg und jetzt sind kaum Kunden da, also soll ich mit dir Pause
machen." Miku war froh zu hören, das die beiden Nervensägen endlich weg waren
und rutschte etwas zur Seite, damit Bou noch mit auf das kleine Sofa passte.
Obwohl Bou versuchte, die Stimmung zu lockern, war Miku einfach zu mies drauf.
Er vertraute Bou, so war's nicht, aber zu sehen, wie er von einem anderen Kerl
angeflirtet wurde, der zu dem auch noch wusste, das sie zusammen waren, machte
ihn rasend. Ein Stöhnen entwich ihm plötzlich und er sah nach unten, wo Bou
zwischen seinen Beinen hockte und an seinem Glied saugte. Miku biss sich auf
die Lippen um nicht noch einmal aufzustöhnen, doch dem Scheppern von draussen
nach zu Urteilen, waren die anderen noch gut beschäftigt, so das keiner
reinkommen würde. " Bou lass das." Mikus stöhnen machte diese Bitte nicht grad
überzeugend und er machte auch sonst keine Anstalten, Bou von sich zu stoßen.
Er schloss einfach seine Augen und genoss den Moment, bis Bou von ihm abliess.
Er öffnete seine Augen und sah Bou vor sich stehen. Das Gesicht den blonden und
seine Gestik verrieten sein Verlangen und Miku wollte es ihm besorgen. Er hob
den Rock von Bous Uniform und erblickte sofort die Beule in der Unterhose. Er
strich sanft darüber und reizte ihn noch etwas, bevor er die Unterhose etwas
runter zog um die Erregung den kleinen in den Mund zu nehmen. Bou stöhnte
lustvoll und krallte sich in Mikus Schultern fest "Ah, motto…Nimm mich!" Miku
liess von dem anderen ab und sah sich um. Das Sofa war eindeutig zu schmal und
zu klein und der Boden dreckig und hart. Bou nahm Mikus Hand und zog ihn zu
einer Ecke der Wand, vor der ein Schrank stand und ihnen Sichtschutz bot, und
lehnte sich mir dem Oberkörper dagegen. Miku war etwas unsicher, über diese
Position, hob aber dennoch Bous Röckchen hoch und drang in ihn ein.
Es hatte keinen Sinn. Jedes mal, wenn er anfing in Bou zu stossen rutschte er
raus. Er sah sich nachdenklich um und blieb dann an ihren Schuhen hängen. Beide
hatten Plateauschuhe an, und als Miku schnell aus seinen Schuhen schlüpfte, war
er kleiner als der blonde und er drang erneut in ihn ein. Bou warf Miku einen
vorwurfsvollen Blick zu, immerhin war er immer noch sehr eng und fand dieses
ewige neu eindringen langsam nicht mehr schön. Miku setzte sich langsam in
Bewegung und zu beider Erleichterung blieb er diesmal in ihm. Er presste seinen
Körper eng gegen Bous und als der Andere sein Gesicht zur Seite drehte, suchte
er seine Lippen und sie küssten sich so Leidenschaftlich, wie sie nur konnten.
Miku lies seine Hände auf Bous Hüften ruhen, da er es als sicherer empfand,
wenn Bou sich nicht über sein Röckchen ergoss. Miku biss in Bous Schulter, als
er kam, wofür Bou sich rächte, indem er ihm auf den Fuß trat. Er fluchte
leise, beschwerte sich aber nicht und zog sich dann aus Bou zurück. Der blonde
drehte sich zu ihm und sah etwas verwirrt aus, doch Miku lächelte nur liebevoll
und kniete sich vor ihn, um es ihm mit dem Mund zu besorgen. Er war etwas
nervös, da er sich bis jetzt immer davor gedrückt hatte, Sperma zu probiere und
die Vorstellung, das Bou jetzt in seinem Mund kommen sollte machten ihn etwas
unsicher. Doch noch bevor er sich etwas anderes hätte überlegen können, spürte
er etwas salziges, dickflüssiges in seinem Mund und er lies sofort von Bous
Glied ab, unsicher was er tun sollte. Er versuchte sich zu überwinden, etwas zu
schlucken, schaffte es aber nicht und umso dankbarer war er, als Bou ihm eine
Packung mit Taschentüchern brachte.
Der salzige Geschmack blieb den ganzen Tag in Mikus Mund, selbst nachdem er
gegessen hatte und ein Getränk nach dem anderen zu sich nahm.
Er war froh, als er nach Hause durfte, bedauerte aber, das Bou nicht mit kam,
sondern mit Sachiko zum Supermarkt ging. Er hoffte inständig Zahnpasta und
Mundspülung würden ihn von seinem kleinen Geschmacksproblem befreien und so
beeilte er sich, nach hause zu kommen.
Wehrend Miku im Bad seinen Geschmacksnerven den Gar ausmachte, schob Bou im
Supermarkt gelangweilt den Wagen hinter seiner Schwester her. "Was willst du
heute Abend essen?" Sachikos Stimme riss ihn aus seinen Gedanken und er musste
erstmal realisieren, wo er war. "Nichts. Ich schlaf bei Miku." Sachiko errötete
wieder und packte sich Fertignudeln in den Wagen. "Übertreibt es nicht sonst
merken Mama und Papa was auf der Arbeit morgen." Bou streckte ihr die Zunge
reus und folgte ihr wieder durch den Markt und packte sich dabei noch eine Packung
mit Süßigkeiten ein. Sachiko verschwand hinter einem Regal und als Bou
ebenfalls um die Ecke kam, sah er sie vor einem Regal mit Kondomen stehen. "Du
hast doch gar keinen Freund Sa-chan." Bou wurde etwas stutzig, als seine
Schwester nach einer Packung griff und in den Einkaufswagen legte. "Ich nicht
aber du Bruderherz und sag jetzt nicht ihr schlaft nur nebeneinander, das glaub
ich euch nicht." Bou war jetzt eindeutig der Meinung, dass seine Schwester zu
viel Fern sah. "Ich bin n Kerl! Ich kann nicht Schwanger werden. Das schafft
nur Arnold Schwarzenegger." Sachiko blieb abrupt stehen und Bou schaffte es
grade noch zu bremsen, da er sonst sicherlich in sie rein geprallt wäre.
"Kinder sind nicht das einzigste, was beim Sex schief gehen kann." Ihr Blick
sagte Bou, dass er es einfach akzeptieren und die Klappe halten sollte, und so
folge er ihr wieder schweigend das Regal endlang und blieb mit ihr bei den
Enthaarungsmitteln stehen. Er schielte leicht in das Regal und als er die
Wachsstreifen sah, wich er automatisch weg. Er hatte einen absoluten Horror vor
diesen Dingern, seit Sachiko mal auf die geniale Idee gekommen war, an ihm
auszuprobieren, ob es wirklich so weh tat, wie alle immer behaupteten und ja,
es hatte höllisch weh getan. Zum Glück überstanden sie das Bezahlen und den
Heimweg ohne größere Zwischenfälle, und kaum waren sie zu hause, machte Bou sich
daran seine Tasche zu packen und hatte eigentlich gehofft sich schnell aus dem
Staub machen zu können, doch grade als er die Haustür öffnen wollte, tauchte Sachiko
hinter ihm auf und hielt ihm eine Strafpredigt, doch Bou verstaute nur
grummelnd die Kondome in seiner Tasche und schloss die Tür extra laut hinter sich.
Miku schien grade erst zurück gekommen zu sein, denn sein Vater und Maiko saßen
im Auto und seine Mutter gab ihm grade noch die letzten Anweisungen. Sie
blieben vor der Haustür stehen, bis das Auto nichtmehr zu sehen war und Miku
führte Bou dann ins Wohnzimmer. "Soll ich deine Tasche hochbringen?" Bou nickte
lächelnd und gab Miku seine Tasche. "Arigatou." Wehrend der Kleine es sich auf
dem Sofa bequem machte, brachte Miku die Tasche und Mikuru hoch in sein Zimmer.
Er schmiss Bous Tasche etwas achtlos aufs Bett und kümmerte sich dann um
Mikuru, der sich mit Leibeskräften dagegen wehrte, in den Käfig gesperrt zu
werden. Als sich Miku wieder erhob und sah, das Bous Sachen sich auf seinem Bett
ausgebreitet hatten, räumte er sie zurück, in der Hoffnung Bou würde nichts
merken und als er einen länglichen Karton zu spüren bekam, sah er verdutzt auf
die schwarze Verpackung, die auf seinem Bett lag. Der braunhaarige wurde rot
als er dieses 'Utensil' vorsichtig anfasste und in die Tasche legte. Er schloss
sie diesmal vernünftig, räusperte sich und ging zurück nach unten. "Mama hat
mir Geld dagelassen, lass uns Pizza bestellen." Gesagt getan. Keine 5 Minuten
später hatten sie ihre Pizzen bestellt. Einen Film aus zu suchen war dagegen eine
kompliziertere Sache. Sie entschieden sich für eine Liebeskomödie, wollten aber
warten bis ihr Essen kam und zappten solange noch durch die Programme und
laberten über alles Mögliche.
Als sie sich am Abend dann in Mikus Zimmer zurück zogen, wurde ihm etwas mulmig
zumute, da er wieder an die Kondome denken musste. Er hatte noch nie eins
benutzt und in diesem Moment der Panik schein es ihm etwas absolut undenkbar
schweres, sich ein Kondom über zu streifen. Als er sich zu Bou drehte und ihn
fragen wollte, ob er duschen wollte, stand dieser schon nackt mitten im Zimmer
und zog sich seinen Schlafanzug an. "Wollen wir Baden oder Duschen?" Bei diesem
Anblick konnte Miku nicht mehr klar denken, da dies jetzt eh nichtmehr sein Kopf
machte. Als Bou allerdings den Kopf schüttelte, wurde er grob wieder in die
Realität zurück gerufen. "Aber morgen früh können wir zusammen Baden. Das ist
bestimmt schön so nach dem Aufstehen." Bou nahm ein kleines Täschchen und zog
eine Pillendose hervor, deren Inhalt er in seine Hand fallen liess. "Ich geh
eben ins Bad." Mit diesen Worten nahm er das kleine Täschchen und eilte an Miku
vorbei ins Bad. Der Ältere wollte sich grade auf sein Bett sinken lassen, als
sich ihm etwas langes schwarzes in den Weg stellte. Er wusste nicht ob Bou
diese verflixte Verpackung extra mitten aufs Bett gepackt hatte, oder ob sie
aus Versehenen dort hingefallen war. Etwas argwöhnisch setzte er sich hin und
nahm die Verpackung mal genauer unter die Lupe. Er hatte bis jetzt nicht
gewusst, das es so gefährlich sein kann, ein Kondom zu benutzen und fand den
Text immer ulkiger. Nach er 'Betriebsanleitung' kam eine Beschreibung des
'Produktes' und wieder wurde Miko rot im Gesicht. In dem Packet waren 2 Kondome
von jeweils 5 verschiedenen Sorten. Mit den normalen, bunten und denen mit
Geschmack konnte Miku sich ja noch anfreunden, aber als er die Worte
'geriffelt' und 'Noppen' las und die kleinen Bildchen daneben sah, konnte er
sich nicht vorstellen, wie das klappen sollte. "Sieh das nicht an!" Miku sah
auf und Bou stand in der Tür, mit hochroten Kopf und völlig verlegen. "Warum
bringst du sie dann mit?" Miku legte die Packung auf Bous Tasche und sah ihn
neugierig an. "Sa-chan hat mich gezwungen. Sie hat sie gekauft." Bou wurde
immer verlegener, wehrend Miku ein Licht auf ging, denn er hatte es dem blonden
nicht wirklich zugetraut, das er einfach mal so solche Kondome kaufte und er
ging davon aus, das der kleine nichtmal wusste, was das für Kondome waren. "Sie
hat wahrscheinlich recht. Wir waren unvorsichtig bei den ersten malen." Miku
war dankbar, das er wenigstens mit halbem Ohr zugehört hatte, als sie in
Biologie einen Film für Sexualkunde gesehen hatten und dort auch über Schwule
geredet wurde (was die Mädels glücklich gemacht hatte, da zur der Zeit ein
Yaoi-Manga Boom in Japan herrschte.) Miku ging zu Bou und küsste seine Stirn,
bevor er ins Bad ging um sich fertig zu machen. Als er zurück kam, lag Bou
bereits unter der Decke und sah ihn mit großen, erwartungsvollen Augen an. Der
größere schaltete das Licht aus und schlüpfte unter die Decke, wo er sofort von
Bou überfallen wurde und er erwiederte den leidenschaftlichen Kuss, doch bevor
sich daraus etwas hätte entwickeln können, glitt Bou von Miku und schlummerte
tief und fest. Miku gluckste vergnügte und küsste sanft Bous Wange. Er
vermutete, dass dies wohl die Nebenwirkung der Pillen war und gab sich damit
zufrieden, seinem süßen Koi beim schlafen zu zu sehen.
Dejá Vu
Die Sommerferien neigten sich dem Ende immer bedrohlicher, aber Miku fühlte
sich alles andere als entspannt. In den letzten Wochen war alles drunter und
drüber gegangen, was zum Glück aber zu 100% positiver Natur war. Bou hatte Miku
angefleht in seiner Band mitspielen zu dürfen und obwohl er noch nicht wieder
in Top Form war, merkte man wie viel mühe er sich gab und zum ersten mal
konnten sie anfangen ernsthaft Musik zu machen. Aber um so mehr sie sich
reinsteigerten um so deutlicher wurde klar, dass sie aus der Lagerhalle raus
mussten und nach ein paar Erkundigungen hatten sie ein Tonstudio gefunden,
welches seine Räume billig vermietete. Trotz der recht billigen Miete war es zu
viel um es vom Taschengeld zu bezahlen, also suchten sich auch noch Kanon und
Teruki einen Sommerjob. Tagsüber wurde geschuftet und Abends bis spät gespielt
und obwohl die 4 eigentlich hätten tot umfallen müssen, fühlten sie sich so
glücklich wie selten zuvor."Sagt mal…wie heisst eure Band eigentlich?" Sie
waren grade dabei aufzuräumen, als Bou die Stille durchbrochen hatte und nun 3
große Fragezeichen im Raum stehen sah. "Darüber haben wir uns noch keine
Gedanken gemacht." Teruki kratzte sich verlegen an der Nase."Ich weiss was.
Antique Café. Teruki und ich sind antik und Bou und Miku der Café."
Wahrscheinlich sollte es ein Witz sein, aber Kanons Witze waren selten
verständlich und so wunderte es keinen mehr, das niemand lachte. "Antique Café?
Wir wollen doch keine Teezeremonie abhalten." Teruki war zu recht misstrauisch,
doch bevor noch einer etwas sagen konnte, mischte sich Bou ins Gespräch ein.
"Wie wär's mit An Café?" Miku legte den kopf schief. "Können wir nicht das
Antique behalten und das Café weg kürzen?"
"Wie denn du Schlaumeier? Antique Ca. Da glaubt doch jeder wir wären aus dem
Altersheim entlaufen. Also ich find An Café gut." Miku musste sich geschlagen
geben, denn auch Kanon stimmte Teruki nickend zu und Bou machte ein paar
Freudensprünge.
Obwohl noch eine komplette Woche Ferien auf ihn zu kamen, war Miku überzeugt
das nichts auf der Welt die momentane Bestlaune ruinieren konnte, doch dann, es
war ein paar Tage, nachdem sich für ihren Bandnamen entschieden hatten, geschah
es. Miku hatte seinen freien Tag und schmachtete voller Sehnsucht dem Abend
entgegen, denn anders als er musste sein geliebter Bou arbeiten und so wunderte
es ihn auch nicht wirklich, als er überpünktlich das Haus verliess um sich auf
den Weg zum Studio zu machen.
Bou schloss die schwere Tür hinter sich und liess sich auf das Podest nieder,
auf dem ihre Instrumente standen. Eigentlich sollte er ja nach hause gehen, da
er sich nicht wohl fühlte, aber er konnte die Band nicht im Stich lassen. Es
würde noch eine gute Stunde dauern, bis die anderen herkamen und so konnte
er noch etwas üben. Er zog die Gitarre zu sich, wusste aber nichts mit ihr
anzufangen. Was war bloss los mit ihm? Seine Finger wollten sich nicht bewegen,
er konnte seine Hände nichtmehr bewegen. Panik kroch dem Blonden den Rücken
hoch. Er stiess die Gitarre weg von sich und rollte sich auf dem Boden
zusammen. Diese scheiss Hitze…ja daran musste es liegen, an der Hitze. Bou
schloss seine Augen und versuchte seine Gedanken zu kontrollieren, aber es
klappte nicht. Er hörte plötzlich die Tür auf gehen und Stimmen, dann wurde sie
wieder geschlossen und Stille trat ein. War das Teruki gewesen? Er hörte
Schritte, schwere, schlurfende Schritte die sich Quer durch seine Gedanken
zogen und ein Geruch nach Lack und Tabak legte sich wie eine schwere Decke über
ihn. Bou fuhr sich mit den Fingern über den Hals. Er hatte das Gefühl zu
ersticken und dieser unangenehme Geruch wurde immer stärker. Als er die Augen
öffnete, um zu sehen, wer dort war, war alles Dunkel. Er sah die Umrisse eines
großen Mannes, der sich neben ihn kniete, hörte das wimmern eines kleinen
Mädchens, welches sich in einer Ecke versteckte. Als er die rauen Hände auf
seinen Beinen spürte schloss er die Augen und leise Tränen rannen über sein
Gesicht. Was war er bloss für ein Schwächling. Seine Schwester saß dort und
weinte, aber anstatt sich zu wehren lies er alles über sich ergehen. Er war so
schwach. Er konnte ihm nicht entkommen. Nie…Der rasselnde Atem des Mannes
wurde lauter und Bou schrie vor Schmerz auf. Nein das durfte nicht passieren.
Er wollte doch nur Miku gehören und nur Miku durfte ihn so tief berühren. Bou
verkrampfte mit dem ganzen Körper. Er wollte endlich stark sein. Er liess seine
Finger über den Boden gleiten, bis er etwas hartes ertastete. Bou riss seine
Augen auf und lies den Gegenstand in seiner Hand auf den rothaarigen sausen.
Teruki wich in letzter Sekunde zurück und schaute den blonden fassungslos an.
Bou war mindestens genauso fassungslos. Teruki? Nein…nein das durfte nicht war
sein. Ihm wurde schlecht und auf einmal spürte er eine seltsame, warme
Flüssigkeit über seine Beine laufen. Oh Gott, es war also doch kein Traum
gewesen. Das grade war wirklich geschehen. Bou raffte sich auf, seine Beine
zitterten und Übelkeit schnürte ihm die Kehle zu. Er konnte nicht hier bleiben,
er musste weg rennen. Seine Beine liessen sich erst nur schwer dazu bewegen,
einen Schritt zu tun, doch als die Tür aufging und Miku herein kam, ergriff der
kleine die Flucht.
Miku, der sich grade noch mit Kanon unterhalten hatte, sah dem blonden nach und
schaute dann zu Teruki, der sein Hemd vom Boden aufhob und wieder anzog.
"Was ist passiert?" Kanon fand als erster seine Stimme zurück und beobachtete
Teruki nun genau. "Nichts. Ich bin rein, Bou hat geschlafen, dann hab ich mich
umgezogen, auf einmal hat er genuschelt und angefangen zu Zittern und ich
wollte ihn Wecken und dann wollte er mit der Metallstange auf mich
einschlagen." Teruki zeigte Demonstrativ auf das silberne Rohr, welches auf dem
Boden lag, doch das beruhigte Miku nicht, ganz im Gegenteil. Er glaubte Teruki
nicht. Er wusste selbst nicht wieso, aber was er eindeutig wusste, war das er
Bou suchen musste. "Ich geh ihn suchen. Üben können wir eh nicht." Der
braunhaarige wollte sich grade davon machen, wurde aber von Kanon Aufgehalten.
"Wir helfen dir. Wer ihn findet schickt den anderen ne SMS." Die 3 machten noch
einen Ort fest, wo sie sich in 2 Stunden wieder treffen wollten und gingen dann
in verschiedene Richtungen. Miku schaute unaufhörlich auf sein Handy,
kontrollierte ob es auch wirklich an war und bildete sich sogar ein, es
Vibrieren spüren zu können. Die 2 Stunden waren fast vorbei und keiner hatte
Bou gefunden. Eigentlich wäre Miku noch weiter gegangen, aber er musste zum
Treffpunkt. Schweren Herzens drehte er sich um und sein Herz blieb stehen.
Diesmal klingelte sein Handy wirklich. Er zog es so schnell aus der Tasche, das
es auf den Boden fiel und er hatte Schwierigkeiten, den richtigen Knopf zu
treffen, so sehr zitterten seine Finger. "Miku? Miku du musst sofort kommen.
Bou ist krank. Er liegt im Krankenhaus, beeil dich." Miku starrte nur auf den
Tutenden Hörer. Bou war im Krankenhaus? Aber warum? Der Kleine fing an so
bitterlich zu weinen, wie er es noch nie getan hatte. Er war so unfähig. Er
hätte merken müssen, wenn Bou krank war, aber er hatte sich nur auf sich
Konzentriert und die Band konzentriert und alles andere vergessen. Miku konnte
sich nicht mehr daran erinnern, wie Kanon und Teruki ihn gefunden hatten, oder
woher sie wussten, in welches Krankenhaus sie mussten. Er kam erst langsam in
die Realität zurück, da saß er schon lange an Bous Bett, hielt seine Hand und
wartete, das der kleine aufwachen würde. Als die Tür auf ging, drehte Miku
seine Kopf um, um zu sehen, wer rein kam. Sachiko brachte ihm ein Glas Wasser
und Dr.Karuma sah nach Bou. "Sie sind also Kazuhikos bester Freund?" Die Stimme
des ältere Mannes klang wie die eines dieser Märchenerzähler von den
Kinderkassetten, aber sie hatte etwas an sich, was Miku das Gefühl gab, als
könne er diesem Fremden alles erzählen. "Hai…Was ist mit Bou?" Miku nahm ein
schluck und das kalte Wasser tat gut, da er vom weinen Kopfschmerzen hatte und
seine Kehle trocken war. "Wussten sie das Bou seit 3 Wochen kaum noch und seit
4 Tagen überhaupt keine Medikamente mehr genommen hat?" Miku sah den Doc
fassungslos an. "Nani?" Dr.Karuma nickte und reichte Miku das rote Büchlein.
Etwas unwohl zumute schlug er die letzten Seiten auf und tatsächlich hatte Bou
seine Medizin auf eigene Faust und radikal abgesetzt. "Ich bin hier her
gekommen, weil ich mir Sorgen gemacht habe und da er nicht im Café war, sind
wir zu den Saitous gefahren, weil ich dieses Buch sehen wollte. Kurz danach kam
Kazuhiko völlig aufgelöst nach hause und hat sich sofort unter die Dusche
gestellt mit Anziehsachen und ist dort zusammen gebrochen."
Miku nahm noch einen Schluck Wasser. "Wir haben eine Band. Bou war schon im
Studio und hat geschlafen. Teruki, der rothaarige, hat ihn geweckt. Als Kanon
und ich dazu kamen, ist Bou weg gerannt." Der Psychoonkel sah Miku kurz etwas
schockiert an, ging dann aber raus um sich Teruki vor zu knöpfen. Miku wurde
wieder mulmig zumute. Die anderen beiden wussten nichts über Bous Situation und
jetzt so was. "Miku…verzeih mir…" Der angesprochene sah auf und bemerkte, dass
es Bou war, der ihn mit heiserer Stimme angesprochen hatte. "Wofür denn
verzeihen? Es ist doch nichts passiert." Miku strich dem blonden über die
Wange, dem jetzt Tränen übers Gesicht kullerten. Es war Miku jetzt egal ob Bous
Eltern es sahen oder nicht, er beugte sich hinunter und küsste ihm erst die
Tränen weg, bevor er kurz, aber sanft seine Lippen küsste. "Ich liebe dich Bou
und werde es immer tun, egal was in der Vergangenheit passiert ist. Aber heute
ist nichts passiert. Du hast nur geträumt." Bou schüttelte den Kopf. "Ich kann
sie einfach nicht vor ihm beschützen und jetzt ist er zurück gekommen, um mich
zu bestrafen." Miku sah ein, das es sinnlos war. Bou war viel zu durcheinander
um die Wahrheit zu verstehen, also versuchte er erstmal, ihn wieder zu
beruhigen, was aber auch fast unmöglich war. "Wo warst du bitte als Gott die
Gehirne verteilt hat? Meine Eltern haben so schon genug sorgen, jetzt müssen
sie auch noch unter diesen Umständen erfahren, das ihr Sohn schwul ist…oder wie
Dr.Karuma gesagt hat: glaubt Schwul zu seinen." Miku warf der aufgebrachten
Sachiko einen Blick der übelsten Sorte zu. "Du weisst es doch auch schon ewig
und Bou bildet es sich nicht ein, er liebt mich wirklich." Das hoffte Miku
jedenfalls. Aber wenigstens hielt Sachiko die Klappe, jetzt wo sie daran
erinnert wurde, das sie die 2 auch noch unterstützt hatte. Das einzigste was in
der Stille zu hören war, war ein Rascheln und dann das Geräusch, von nackten
Füßen, die über den Parkettboden tapsten. Der Braunhaarige spürte plötzlich wie
sich eine kalte Hand um die seine schloss und bemerkte Bou, der zitternd neben
ihm stand. "Bou du musst doch liegen bleiben." Er wollte den blonden grade hoch
heben, als die Tür erneut aufgerissen wurde. Plötzlich standen alle in dem
kleinen Raum. Kanon und Teruki, immer noch verwirrt wegen dem offensichtlichen
Informationsmangel, Dr.Karuma, ausser sich, weil Bou aufgestanden war, und Bous
Eltern, die Mutter ein nervliches Frack, der Vater unentschlossen ob er stark
sein sollte, oder ob er sich schwach zeigen sollte und Sachiko die
schuldbewusst an der Wand lehnte. "Ich liebe Miku…wirklich. Ich liebe ihn, ich
liebe ihn." Bou zitterte so doll, das Miku ihn festhalten musste und der kleine
klammerte sich fest an ihn und schluchzte bitterlich. "Kazuhiko das ist doch
Schwachsinn. Das bildest du dir nur ein." Der Doktor packte Bou und riss ihn
von Miku los, doch Bou war alles andere als gewillt, seinen Schatz los zu
lassen und als schlagen und treten nichts brachte, versengte er seine Zähne in
den Arm des älteren. Dr.Karuma lies Bou fallen und Miku stürzte sich sofort zu
ihm und zog ihn zu sich hin. "Aber Bou, bist du dir sicher?" Seine Mutter hatte
sich zu Wort gemeldet, immer noch erschüttert über diese Neuigkeit. Bou sah auf
und nickte nur knapp, verbarg sein Gesicht dann wieder in Mikus Brust.
"Frau Saitou, ich bitte sie. Diese Gefühle sind echt. Ich möchte Bou beschützen
und ihn Lieben." Miku standen die Tränen in den Augen. Warum musste alles immer
so kompliziert sein? Aber zum grübeln blieb keine Zeit mehr. Der zuständige
Arzt kam in den Raum und schmiss alle erbarmungslos raus und packte Bou wieder
ins Bett. Miku wurde von Kanon und Teruki hinausgezogen und dort erstmal zur
Rede gestellte. Er antwortete auf jede Frage und erzählte ihnen alles über Bou,
auch wenn es ihm nicht ganz geheuer war. Kanon und Teruki standen nur da und
hörten zu und je mehr Miku erzählte um so entsetzter und blasser wurden sie.
Teruki ergriff irgendwann die Flucht und Kanon stand nur da, zu schockiert
zum rauchen, und schwieg. Als dann Bous Eltern das Krankenhaus verliessen,
verabschiedete der schwarzhaarige sich knapp und machte sich langsam auf den
Weg. Miku bekam leichte Bammel, als er von den Saitous aufgefordert wurde, in
ihr Auto einzusteigen, tat es aber ohne Protest. Die Fahrt nach hause war still
und unangenehm und als Miku ausstieg und eigentlich zu sich wollte, hielt Bous
Mutter ihn zurück. "Ich habe Bou schon lange nichtmehr so glücklich gesehen,
wie in der letzten Zeit. Er redet viel über dich und…wenn eure Gefühle für
einander wirklich so stark sind, dann muss ich es akzeptieren. Aber bitte…bitte
tu meim Baby nicht weh!" Dem braunhaarigen rutschte das Herz in die Hose, als
sie vor ihm auf die Knie sank und wieder anfing zu weinen. "Das werde ich
nicht. Ich verspreche es." Er war ein wenig heiser und hatte das Gefühl als
käme sein Versprechen nicht glaubwürdig genug rüber, aber da Frau Saitou sich
wieder etwas beruhigte, nahm er an, dass sie ihm glaubte. "Aber bitte sagen sie
meiner Mutter nichts. Ich will es ihr selbst sagen…geben sie mir nur 4 Tage
Zeit." Sie nickte knapp, stand dann auf und ging zu ihrem Ehemann, der nach ihr
rief. Der Weg von einem Haus zum nächsten schien noch nie so mühsam und lang
gewesen zu sein und dann waren seine Eltern auch noch kurzfristig zu einer
Feier gefahren, dabei war alleine sein jetzt genau das, worauf Miku keine Lust
hatte. Er schlich ins Bad, liess sich Wasser in die Wanne laufen und ging dann
in sein Zimmer, um sich aus zu ziehen.
Als er in der Wanne saß, zog er seine Beine an, schlang die Arme darum und
verbarg sein Gesicht halb hinter den Knien. Es fühlte sich alles so unreell, so
falsch. Vor ein paar Tagen noch hatten sie sich hier in dieser Wanne heiß
geliebt und jetzt schien dieses Gefühl verloren und ein großes Loch klaffte
dort und schmerzte.
Sayonara
Kapitel 11: Sayonara
Der 2. Schultag ging zu Ende und Miku machte sich langsam auf den Weg nach
hause. Heute war der letzte Tag. Heute musste er es seinen Eltern erzählen,
sonst würde Bous Mutter es wahrscheinlich 'aus versehen' erzählen. Aber wie
sollte er es tun? Seit 4 Tagen suchte er nach dem richtigen Moment, aber er
fand ihn einfach nicht. Er schloss seufzend die Tür auf und murmelte ein "bin
zurück", wehrend er sich aus seinen Turnschuhen kämpfte. " Ah, Miku. Mama sagt
du sollst gleich in die Küche." Maiko warf ihm einen seltsamen Blick zu und ihm
wurde etwas bange. Hatte er sich etwa mit den Tagen verzählt? Was wenn seine
Eltern bescheid wussten? Er liess seine Tasche im Flur zurück und ging in die
Küche. "Miku… Ayumi hat mich grade angerufen… es muss schrecklich für dich
seien. Du warst so glücklich mit Sachiko und jetzt…" Miku verstand nur Bahnhof.
Ayumi war Bous Mutter. Aber was war denn jetzt mit Sachiko? Und wie oft sollte
er ihnen denn noch sage, das dort nicht, aber auch gar nichts lief. "Hör zu
Mum, ich hab nichts mit Sachiko…ich bin mit Bou zusammen." Miku riss seine
Augen auf und sah seine Mutter schockiert an, die ihren Ohren nicht traute. Er
hatte das doch grad nicht laut gesagt oder? "Nani? Miku was hast du grade
gesagt?" Okey, er hatte es laut gesagt. "I-Ich muss weg." Er drehte sich auf
den Versen um und lief rüber zu Bou. Wenn irgendwas mit Sachiko war, würde Bou
sicher völlig bestürzt sein. Zu seiner Überraschung machte Bous Mutter auf und
lächelte ihn sogar an. "Bou ist in seinem Zimmer. Bitte sprich mit ihm." Miku
nickte und ging hoch. Vielleicht träumte er ja nur, das wäre immerhin die
einzigste logische Erklärung, warum Bous Mutter ihn plötzlich mit offenen Armen
empfangen hatte. Miku klopfte kurz an Bous Tür und trat dann ein. Der kleine
blonde saß im Bett, sein Gesicht verheult. Er war erst seit 2 Tagen aus dem
Krankenhaus raus, durfte aber noch nicht wieder zur Schule. Er war blass, seine
Wangen waren eingefallen und seine Augen matt. "Bou…was ist passiert?" Miku
setzte sich neben ihn und küsste Bous Stirn. "Es ist Sachiko." Seine Stimme
zitterte und er musste gegen erneute Tränen kämpfen. "Sie hat ein Studium in
der Schweiz gekriegt… Sie wird dorthin ziehen." Er zog die Taschentuchbox zu
sich und putzte sich die Nase. Miku bekam einen Stich ins Herz. Er wusste wie
wichtig Sachiko für Bou war, aber er wusste auch wie hart sie für dieses
Studium gekämpft hatte. "Sie wird euch sicher besuchen kommen, und es gibt auch
noch das Internet und du hast doch jetzt mich, ich passe auf dich auf." Es war
nur ein schwacher Trost, aber Miku wusste sonst nichts zu sagen. "Ich hab
meiner Mum heute von uns erzählt. Das gibt bestimmt noch ne Diskussion wenn
Papa zuhause ist." Bou lachte kurz und nahm Mikus Hand in seine. "Wann kommst
du wieder zur Schule? Alle vermissen dich." Bou zupfte verlegen an seinem
Pyjamaoberteil, bevor er antwortete.
"Ich kann Teruki nicht unter die Augen treten und Kanon auch nicht."
"Aber die 2 wollen dich am meisten wieder sehen. Sie können dich verstehen und
Teruki sagt das es ihm leid tut. Er hätte dich vorher wecken sollen." Der
blonde schüttelte den Kopf.
"Es geht nicht… ich hab ihm was schreckliches vorgeworfen." Miku lächelte, als
er sah wie Bou sich vor Scham immer kleiner machte und seine Wangen allmählich
rosa wurden. "Du bist so Süß Bou." Er konnte nicht anders als den kleinen zu
knuddeln. "Hat er endlich aufgehört wegen mir zu heulen?" Sachiko kam ins
Zimmer und sah sich die Szene interessiert an. "Ich hasse dich geh aus meinem
Zimmer." Bou war eindeutig am schmollen, aber immerhin brach er nicht wieder in
Tränen aus. "Komm doch mit Bou, du passt noch in meinen Koffer." Miku liess von
Bou ab, als Sachiko ihn zu sich zog. Jetzt war sie es, die weinte und Bou
strich ihr beruhigend über den Rücken. Miku beneidete die 2 ein wenig, da er
sich ein solches Szenario zwischen seiner Schwester und sich überhaupt nicht
vorstellen konnte.
Miku und Sachiko wurden plötzlich von unten gerufen und alle sahen sich etwas
verwundert an, die 2 gingen dann aber ohne Bou nach unten.
Miku glaubte seinen Ohren nicht zu trauen, als sich Frau Saitou an ihn wandte.
"Miku-san, es fällt mir schwer, aber ich bitte dich für Bou zu sorgen wenn
Sachiko nicht mehr hier ist. Alleine schafft er es nicht mit der Welt fertig zu
werden. Bitte mach ihn glücklich." Miku nickte nur und kämpfte die Tränen
nieder, die sich einen Weg aus seinen Augen bahnten, jedoch ohne Erfolg. Er
wollte eigentlich wieder hoch zu Bou und mit ihm über die Band reden, aber
Sachiko stellte sich ihm in den Weg und hielt ihm eine predigt darüber, was sie
mit ihm anstellen würde wenn er Bou unglücklich machte und wieder einmal musste
er feststellen, das er ihr alles, aber auch wirklich alles zutraute…sogar einen
Mord.
Als Miku wieder in Bous Zimmer kam, hatte dieser sich grade angezogen und
betrachtete sich im Spiegel.
"Du bist dünn geworden." Miku stellte sich hinter sein Koi und umarmte ihn,
wehrend der blonde seinen Kopf gegen ihn lehnte. "Was wollte Mama?"
"Nichts…Nur das ich auf dich aufpasse." Bou seufzte und löste sich von Miku.
"Ich hab Angst. Ich war noch nie ohne Sachiko. Ich will mich für dich ändern.
Ich will ein normales leben ohne diese Pillen aber ich habe Angst es nicht zu
schaffen."
"Bou, nichts ist unmöglich, aber man muss alles Schrittweise und Zusammen
machen." Miku lächelte sanft und küsste Bou kurz. "Gemeinsam schaffen wir jede
Hürde."
Das Gesicht des Blonden hellte sich auf und er schmiegte sich an seinen
geliebten.
" Ich möchte morgen wieder zur Schule… und wenn auch nur für eine Stunde oder
so." Miku freute sich über diese Worte. Ein Schultag mit Bou war einfach viel
erträglicher als ohne ihn.
Miku blieb zum Abend bei Bou und erzählte ihm die Neuigkeit, dass sie gute
Aussichten hatten, mit der Band bald einige Live-Auftritte bei verschiedenen
Events zu kriegen, auf die sich Bou schon jetzt freute.
Als er sich dann von allen verabschiedete sah er, das sein Vater bereits zu
Hause war und sprach vorsorglich ein stummes Gebet. Obwohl er dir Tür so leise
wie möglich aufschloss und hinter sich wieder zu machte hörte er schon wie
seine Schwester rief "Miku ist wieder da!" Mit dem festen Beschluss sie im
schlaf zu erwürgen ging er in Richtung Wohnzimmer und mit jedem Schritt wurde
aus dem flauen Magen Gefühl Übelkeit.
Seine Eltern saßen auf dem Sofa und ignorierten ihn völlig, als er sie leise
begrüßte. Es war als hätte irgendjemand den Ton abgestellt. Diese Stille war
unangenehm und kalt und raubte einem Fast den Atem. Miku spürte kalten Schweiss
auf seiner Haut und und öffnete vorsichtig seinen Mund um etwas zu sagen, wurde
aber von seiner Schwester unterbrochen. "Miku bist du wirklich Schwul? Wie in
den Mangas?" Der Beschluss stand fest, diese nacht würde sie nicht überleben.
"Lies lieber was vernünftiges statt dieser scheiss Porno Mangas!" Normalerweise
flippte Miku nicht so schnell aus aber das war einfach nicht der Zeitpunkt für
kleine Kinder sich einzumischen. Endlich meldeten sich auch seine Eltern zu
Wort. "Miku hat recht. Geh jetzt bitte in dein Zimmer." Die kleine Wollte erst
Protestieren doch der strenge Blick ihres Vaters lies keine Wiederworte zu und
so verliess sie schmollend das Wohnzimmer. "Setzt dich Miku." Der braun Haarige
war etwas erleichtert. Die Stimme seines Vaters war ruhiger als er sprach und
seine Augen waren freundlich wie immer. "Mama hat mir erzählt was du ihr in der
Küche gesagt hast. Stimmt das?" Miku spielte nervös mit seinen Händen und
nickte dann knapp. "Hai… Ich liebe Bou." Seine Mutter gab einen Erschrockenen
Laut von sich und auch sein Vater guckte etwas verdutzt. "Und wie lange … ich
meine… seit wann bist du…schwul?" Miku sah wie sein Vater rot wurde und musste
feststellen das es mal ein netter Anblick war. "Bou…Ich meine Kazuhiko ist der
erste Junge in den ich mich verliebt habe." Miku lächelte unbewusst als er
wieder an die Zeit denken musste, wo der blonde hier her gezogen war. "Wenn das
so ist…" sein Vater seufzte kurz, bevor er weiter sprach " Wir können dir nicht
verbieten ihn zu sehen und das wollen wir auch gar nicht, aber das nächste mal
sagst du uns bitte vorher was los ist und nicht erst so spät." Miku sah seine
Eltern geschockt an. Er hatte mit einer Moralpredigt gerechnet die darauf
hinführte, das er jung war und verwirrt und seine Sexualität erkunden wollte.
"H…Hai, klar…nächstes mal." Er stand auf und ging in sein Zimmer, bevor seine
Eltern vielleicht doch zu dem Entschluss kamen, das es an seiner jugendlichen
Verwirrung lag. Er musste eigentlich noch Hausaufgaben machen, aber dazu war er
jetzt nichtmehr fähig. Er nahm seinen Hamster zu sich aufs Bett und spielte
etwas mit ihm, wehrend sein Geist das grade geschehene verarbeiten musste.
Maiko hatte die Nacht überlebt, da sie ihre Zimmer Tür abgeschlossen hatte,
doch zu seiner Freude wurde sein morgendliches Frühstück von einer blonden
Schönheit in der Mädchenuniform der Schule versüßt. Bou war gekommen um ihn ab
zu hohlen und Miku hatte das Gefühl, das seine Eltern langsam verstanden, warum
er sich in ihn verliebt hatte.
Die beiden machten sich gemeinsam auf den Weg zur Schule und wurden dort
stürmisch von Teruki und Kanon begrüßt.
Es dauerte fast 2 Wochen, bis Bou es einen ganzen Tag in der Schule aushielt
und obwohl es ihm in dieser Zeit oft nicht gut ging, kam er jeden Abend zur
probe ins Studio, da ihr erster Auftritt einen Tag vor Sachikos abreise war,
und Bou sie mit ihrem Auftritt verabschieden wollte.
Das Konzert war ein Erfolg für alle und obwohl sie am Anfang totale Neulinge
waren, bekamen sie tosenden Beifall, als sie sich am Abend von der Bühne
verabschiedeten.
"Das war KLASSE!!!!" Die 4 saßen im Café und verarbeiteten ihren Höhenflug mit
Eiscafé und Keksen, da sie für Alkohol zu jung waren. "Teruki hat recht. Mama
Papa beim nächsten mal müsst ihr unbedingt mit. Bou blüht richtig auf, wenn er
auf der Bühne spielt." Sachiko war hellauf begeistert und bedankte sich immer
wieder für diesen tollen Abend. "Gebt euch bloss mühe und werdet berühmt, damit
ich in der Schweiz angeben kann." Alle Lachten und obwohl Bou immer wieder in
Tränen ausbrach, schafften alle zusammen er immer wieder, seine Stimmung an zu
heben.
Es war schon spät, als die 4 Jungs sich voneinander verabschiedeten, denn
nachdem das Café geschlossen hatte, waren sie zu einem alten Spielplatz
gegangen. Doch irgendwann übermannte die Erschöpfung die 4 und so machten sich
alle auf den Weg nach hause.
"Miku… kann ich bei dir schlafen? Wenn ich alleine bin weine ich bestimmt nur
wieder." Bou sah auf den Boden wehrend er sprach. Miku lächelte und nahm Bous
Hand in seine. "Gerne, ich freu mich wenn du bei mir bist." , aber der braun
haarige konnte auch nicht leugnen, das er sich nach dem Körper des kleinen
sehnte.
Miku schloss leise die Tür auf und die beiden Jungs gingen auf Zehnspitzen nach
oben in Mikus Zimmer.
" Miku wo ist bei euch das Bad?"
"Warte kurz ich zeig's dir." Die 2 gingen ins Bad und wehrend Miku seine
Beisserchen putzte entfernte Bou sein Make-up. "Hier ne Zahnbürste, ich geh
schonmal ins Bett." Bou lächelte und nickte kurz und Miku verliess den Raum. Im
eigenen Zimmer fing er an sich aus zu ziehen, zog eine neue Boxershorts an und
bezog ein zweites Kissen. Er war grade mit dem letzten Knopf fertig geworden,
als Bou zurück ins Zimmer kam.
Miku schaltete das Licht aus und legte sich unter die Decke, wo Bou sich fast
Augenblicklich an ihn schmiegte.
Der ältere rutschte etwas weiter runter und suchte in der Dunkelheit die Lippen
seines geliebten und versank mit ihm in einen Leidenschaftlichen Kuss. "Miku…
Schlaf mit mir." Miku wurde rot und versteinerte für einen Moment, wehrend Bou
sich auf ihn legte und anfing über seine Brust zu küssen. Da ein leises Stöhnen
seinem Mund endweichte, konnte Miku nichtmehr leugnen, das er dagegen war.
"Aber wir müssen leise …AH" Er biss sich auf die Unterlippe, als er Bous kalte
Hand spürte, die anfing sein Glied zu massieren. Er wusste warum Bou Sex wollte
und obwohl es ihm einen kleinen Stich ins Herz gab, konnte er seine eigene
Leidenschaft nicht zurück halten. Er zog den kleinen höher und küsste ihn, um
weiteres Stöhnen zu überdecken, und glitt mit seinen Händen über den schmalen,
zitternden Körper seines Kois. Er wusste das Bou weinte, da seine Wangen nass
waren, aber er störte sich nicht weiter daran. Würde er jetzt aufhören würde
Bou die ganze Nacht stumm weinen und so hatte miku wenigstens die Hoffnung, das
der kleine nachher vor Erschöpfung einschlafen würde.
Miku gab auf, den Kuss zu halten, der ihr Stöhnen unterdrücken sollte, da sein
Bett sich entschlossen hatte, quietschen zu müssen. Und wenn sie schon erwischt
wurden, dann doch auch richtig.
Der ältere liess sich erschöpft neben Bou ins Bett sinken, und schnappte heftig
nach Luft. Ihr schnelles Atmen und Mikuru, der durch seinen Käfig flitzte,
waren die einzigsten Geräusche, die zu hören waren. Vielleicht hatten sie ja
doch Glück und seine Familie schlief so tief, das sie nichts gehört hatten.
Als Miku am Morgen die Augen öffnete, fand er Bou am Fenster stehen und nach
draussen schauen. Er wusste nicht wie, aber Bou hatte bemerkt, das er wach war
und hauchte nur " Sie ist weg…" leise gegen die Scheibe.
Sein Mund wurde trocken bei diesen Worten und etwas schien ihm die Luft ab zu
schnüren. Miku taumelte etwas, als er aufstand, sich Unterwäsche überzog und zu
seinem blonden Engel ging.
" Ab heute werde ich dich beschützen und für dich sorgen. Ich werde dich auf
Händen tragen und dir alle deine Wünsche erfüllen." Bou drehte sich um und
schmiegte sich an die warme Brust des älteren. " Du bist süß Miku… Arigatou."
Kleine Freudentränen glitzerten wie kleine Diamanten in seinen Augenwinkeln und
Miku küsste sie sanft weg.
~ Einige Jahre Später: ~
Eine junge Frau stieg aus dem Taxi und sah sich um. In der Gegend standen viele
Hochhäuser und überall waren Teure Mode Läden. Dies war der genaue Gegensatz zu
dem Ort, wo sie die letzten Monate in Japan gelebt hatte.
Ein lächeln umspielte ihre Lippen bei dem Gedanken, ihren kleinen Bruder nach
all den Jahren wieder zu sehen. Was wohl alles passiert war? Das langhaarige
Mädchen kramten einen Zettel aus der Tasche und betrachtete die Adresse. Es
dauerte noch gut eine halbe Stunde, bis sie die Adresse gefunden hatte und
wusste jetzt schon, das sie niemals in so einem Hochhauskomplex leben wollte.
Ihr wurde etwas mulmig zu mute, als sie an der Haustür klingelte, die Mikus
Nachnamen trug. Waren die beiden eigentlich noch zusammen? Sie wusste es nicht.
Bou hatte ihr mal eine Email geschickt und geschrieben, dass Miku Schluss
machen wollte, aber sie hatte nie nachgefragt, auf Angst eventuell alte Wunden
zu öffnen.
Ein junge mit rosa Haaren öffnete die Tür und sah sie an, als wäre sie ein
Gespenst. Sie standen da und schauten sich an, beide mussten das neue Äußere
des Gegenübers erstmal genau betrachten.
" Komm doch rein." Bou lächelte sanft und trat einen Schritt zur Seite, damit
seine Schwester eintreten konnte. "Gut siehst du aus, wie war der Flug?"
Sachiko zog sich die Schuhe aus und umarmte erstmal den pink haarigen. " Ich
hab dich vermisst." Dies war einer der seltenen Momente, in denen Sachiko ihre
starke Haltung ablegte und zuliess, dass Tränen sich einen Weg auf ihren Augen
bahnte.
Die beiden Geschwister lösten sich erst aus der Umarmung, als sie Mikus Stimme
hörten. “ Hey Sa-chan, bist ja doch hergekommen." Miku war ein ganzes Stück
gewachsen und sah um einiges Männlicher aus. Er hatte immer noch aufgehellte
Haare, jedoch etwas länger und mit vielen bunten Strähnen. " Ich muss ins
Studio. Wir sehn uns später." Er gab Bou einen Kuss und Sachiko eine Umarmung
und verliess dann die Wohnung. "Ihr seid also noch glücklich, ja?" Sie folgte
Bou ins Wohnzimmer, wo bereits Tee und Kuchen warteten. Der jüngere setzte sich
und schüttelte leicht den Kopf. Wir seit erst seit einem Jahr wieder zusammen.
Wir haben uns getrennt und das hat unsere Beziehung gerettet." Sachiko verstand
das nicht ganz, und da Bou scheinbar ihren verwirrten Gesichtsausdruck sah,
fing er wieder an zu erzählen. "Als wir damals den Vertrag gekriegt haben, hat
Miku nur noch gearbeitet und wir haben uns oft gestritten. Als er sagte er
möchte das wir abstand voneinander halten, hat es mir das Herz zerrissen." Ein
trauriges lächeln huschte über seine Lippen, bevor er die Tasse ansetzte und
einen schluck trank. " Wir waren 3 Jahre getrennt aber ich habe gespürt, das er
mich immer noch genauso liebt wie früher. Ich bin dann mit Teruki zusammen
gekommen, aber ich konnte nur an Miku denken und Teruki und Kanon haben uns
dann gebeten, es noch mal zu versuchen." Das rosa, welches sich auf seinen
Wangen ausbreitete, hatte fast die selbe Farbe, wie seine Haare und Sachiko
musste kichern.
Sie legte ihre Hand unauffällig auf ihren Bauch und lächelte schwach. " Ich
bekomme ein Baby… ich werde zu Mama und Papa ziehen und im Café helfen." Sie
stand auf und lachte als sie den entsetzten Gesichtsausdruck ihres Bruders sah.
Sachiko verliess die Wohnung einige Stunden später und ging traurig raus zu
ihrem Taxi. Sie hatte es nicht geschafft, Bou die Wahrheit zu sagen und bittere
Tränen der angst und Verzweiflung überkamen sie, wehrend sie zu ihren Eltern
fuhr.
Die vier An Café Jungs hatten eigentlich vor, in ihren Heimatort zu fahren,
doch das neue Album, verschiedene Aufnahmen und andere Sachen liessen ihnen in
den nächsten Monaten keine freie Sekunde und erst als der Anruf aus den
Krankenhaus kam, liessen sie alles stehen und liegen um dort hin zu fahren.
Anders als zu erwarten sahen Bous Eltern niedergeschlagen und blass aus. Gab es
Komplikationen, oder waren sie bloss übermüdet? Seine Mutter zögerte, bevor sie
Bou einen Umschlag überreichte.
" Lieber Bou, verzeih mir, dass ich es nicht übers Herz bringe, dir diese
Schreckliche Wahrheit selbst zu sagen.
Als ich zu dir kam hatte ich es vor, doch als ich neben dir saß, und wir uns so
fröhlich und unbeschwert unterhielten, brachte ich diese Worte nicht über die
Lippen. Dieses Kind bedeutet meinen Tod, doch trotzdem will ich es zur Welt
bringen. Verzeih mir, dass ich dich nicht noch mal besucht habe, aber hätte ich
dich gesehen, ich glaube ich hätte mich für mein Leben entschieden. Ich flehe
dich an, mein Kind ab und zu zu besuchen, damit es versteht, warum ich wollte,
dass es Lebt und ich möchte, das du ihr einen Namen gibst.
Ich werde dich immer lieben!
Sayonara, deine Sachiko."
Bou war zu geschockt zum Weinen, jegliche Farbe war aus seinem Gesicht gewichen
und er öffnete zitternd die Tür zum Krankenzimmer. Miku, dem selbst die Tränen
übers Gesicht liefen, begleitete ihn in den sterilen Raum. Sachikos Leiche war
bis zu den Schultern zu gedeckt und ein kleines weisses Tuch bedeckte ihr
Gesicht. Auf dem kleinen Nachtisch stand nur ein Gegenstand. Ein Foto von Bou,
wo er im Café gearbeitet hatte. Bou schlug sich die Hände vor den Mund und sank
auf den Boden. Warum passierte so was nur immer ihm? Er konnte seine Trauer
nicht länger zurückhalten und Miku versuchte nicht ihn zu beruhigen. Er setzte
sich neben den kleinen, nahm ihn in den Arm und hielt ihn Fest.
Als der pink haarige sich beruhigt hatte, verliessen sie den Raum wieder und
eine Krankenschwester kam zu ihnen, in ihren Armen ein kleines Bündel.
Bous zitterte immer noch, als die Schwester das winzige Baby vorsichtig in die
Arme legte. " Sie ist süß." Miku sah das kleine Ding an, als käme es von einem
anderen Planeten und dies entlockte Bou ein Kichern.
"Katsumi… Sie soll Katsumi heissen." Miku wusste sofort, das dies der Name
seiner Zwillingsschwester war und er wusste selbst nicht genau warum, aber
irgendetwas sagte ihm, er solle genau diese Entscheidung treffen.
"Wir werden sie aufziehen. Als unsere Tochter."
Bou lächelte glücklich und schaute wieder auf das kleine Wesen in seinen Armen.
"Arigatou… Sayonara Sachiko… ich liebe dich."