~ Wenn es nicht Liebe ist, was ist es dann? ~ (Teil 2)
Teil 2.: ~ Wenn es nicht Liebe ist, was ist es dann? ~
Inuyashas Pov: Inspiri Musi: Amanda Ghost - Cellophane
„Inuyasha?“ Plötzlich umfasst sie meine Wange, streicht zart darüber und betrachtet mich mit einem warmen Blick. Zögernd schüttle ich das Gesicht, als würde sie durch die Geste verstehen, dass ich es nicht kann. Ich kann sie nicht lieben.
„ICH bin dein Beschützer…“, sage ich stockend und weiß, dass ich lüge. Denn ich bin nicht nur das…aber sie ist Kikyos Wiedergeburt. Ach, was denke ich denn da? Es ist ja nicht so, als wäre das der Grund für meine Entscheidung – denn die liegt doch viel tiefer.
„…und ich will dich niemals verletzen. Ich kann das nicht…“, ich senke schwer den Blick herab, doch ihre Finger wandern unter mein Kinn, umfassen es und ziehen es hoch.
„DU wirst mich nie verletzen und soweit ich es verstanden habe, verwandelst du dich nur, wenn du in Gefahr bist!“
Ich schüttle das Gesicht. „Es könnte auch passieren, wenn du in Gefahr bist und…ich habe Angst davor…“
Stille. Eine Stille von ihrer Seite aus. Ich blinzle mehrmals und stehe auf, ohne dass sie mich zurückhält.
Ich werde jetzt gehen. Ganz einfach. Ich lasse sie zurück…Ja. Ja genau! Das wäre die beste Entscheidung.
„Wenn du gehst…dann werde ich in Gefahr sein“, hält sie mich auf. Am Fenster stehe ich nun, schaue hinaus. Die Kühle des Windes erreicht mein Gesicht und lässt mich im Inneren frosten. Das ist ja die reinste Zwickmühle. So ein verdammter Mist.
„Mir egal“, entgegne ich schroff und reiße gleichzeitig meine Augen auf. Mir ist das überhaupt nicht egal und doch sage ich solche verletzenden Worte? Das ist doch nicht richtig.
„Dann geh…GEH doch!“
Diese Worte habe ich nun nicht erwartet. Was habe ich denn erwartet? Vielleicht, dass sie mich zurückhält? Ich kann ja so stur sein und wenn ich mir einmal was in den Dickschädel gesetzt habe…dann mache ich das auch noch.
Ich springe aus dem Fenster!
Springe ohne mich umzusehen…
Es ist besser so, Kagome. Wäre ich noch geblieben, dann hätte ich vielleicht doch eingesehen, dass meine jetzige Entscheidung falsch gewesen ist. Hätte sie mich gerade nur aufgehalten…
Dann wäre ich nicht gesprungen. Dann hätte ich nicht mehr die Stärke gezeigt. Hätte ihr nicht mehr wahr machen können, dass ich sie nicht liebe.
Ich liebe sie. Vielleicht zuuu sehr…
Und mit diesen Gedanken verlasse ich ihre Welt…
*
Die Kühle, die an meinem Gesicht entlang streift, kühlt mein brodelndes Blut ab. Stampfend gehe ich durch die Büsche.
„Ich bin so blöd…so blöd…blöd…BLÖD trifft es ja nicht mal…Keh“, murre ich und haue mit meinen Fäusten gegen die Baumstämme.
„Oh ja…Blöd ist relativ wenig, um deine Beschränktheit zu messen!“
Verharrend bleibe ich stehen und runzle die Stirn.
„WAS machst du hier? Hast du nichts Besseres zu tun?“, gifte ich zynisch meinen Bruder an, der an einem Baumstamm lehnt.
„Hey, ich war es nicht gewesen, der diesen Mensch hergebracht hat. Also…um auf deine Frage zurück zukommen…NEIN, ich habe nichts Besseres zu tun!“
Sein Blick wandert zu meiner leeren Schwertscheide. Seine Augenbraue zuckt.
„Du hast es doch nicht wirklich verloren, oder?“, fragt er vorwurfsvoll und grinst sich einen.
Ich balle sofort meine Hände zu Fäusten. Kann er dieses hämische Grinsen nicht mal unterlassen? Ihm freut es wohl, mich ohne Schwert zu sehen. „Ich werde es mir aber zurückholen…verlass dich drauf!“ Meine Stimmlage klingt mürrisch und ich spüre wie meine schlechte Laune ansteigt, je länger er mich mit diesem Grinsen in den Augen mustert. „Ohhh…wenn das ein Halbdämon sagt“, betont er bissig, „dann wird es sicher auch so sein!“ Er kommt einem Schritt auf mich zu.
„Halte deine dämliche Klappe, ich könnt dich auch ohne Schwert umbringen!“
„Hatten wir das nicht schon alles? Ich will dich nicht mehr töten…es bringt mir auch nichts. Und mal ehrlich…ohne Tessaiga könntest du mich eh nie besiegen!“ Herausfordernd kommt er mir näher.
„Schon vergessen, dass ich auch eine dämonische Hälfte in mir habe?“, funkle ich.
„OHH bitte, willst du die etwa mit mir vergleichen? Das ist nur widerliches Drecksblut was du hast…das hat nichts mit einem wahren Dämon zu tun!“
Meine Pupillen verengen sich. Warum rede ich überhaupt mit ihm? Ich kann ihn nicht ausstehen…und ich glaube ihm auch kein einziges Wort. Vielleicht will er mich nicht mehr offensiv und vor allen Leuten umbringen, doch ich weiß einfach, dass dieses Ziel von ihm noch vorhanden ist. Der Hass von uns beiden ist stets spürbar. Da kann er sagen was er will.
„DU bist doch der Dreck“, funkle ich und lasse meine Fingerknochen knacken.
„Ach wirklich? Zumindest lasse ich mich auf kein Menschenweib ein…“, wieder lächelt er und obwohl seine Mimik sich nicht verzieht, weiß ich genau, was er mir damit sagen will.
„Ach halt doch dein Maul!“ Wütend gehe ich an ihm vorbei. Ich habe keine Lust auf eine Konfrontation und ich habe das Gefühl er will mein Dämonenblut regelrecht heraufbeschwören. Dreckskerl.
*
Im Dorf suche ich bereits nach Miroku. Ich muss mit ihm dringend sprechen.
Ich sehe ihn vor Kaedes Hütte sitzen.
„Hast du sie also wieder weg gebracht?“, begrüßt er mich. Ich nicke nur und lasse mich lautstark zu Boden plumpsen.
„Oh hast du etwa deinen Bruder gesehen?“, erkennt er, ohne dass ich etwas dazu sagen muss.
„Woher weißt du das?“ Ich schaue ihn nicht an, starre gerade aus, schiele hoch zum hellen Morgenhimmel.
„Man sieht es dir einfach immer an, wenn ihr aufeinander trifft!“
„Der kann mich mal“, entgegne ich knapp und balle wieder die Faust auf meinem Schoß. Ich sitze im Schneidesitz, meine silbrigen verwandelten Haare werden von dem Morgenwind leicht durch gewuschelt.
„Willst du etwas Bestimmtes?“, fragt er unsicher.
„Ich…ich muss Tessaiga wieder kriegen!“
„Das ist uns schon allen klar…wir sollten uns auch sofort auf dem Weg machen! Kommt Kagome heute auch her?“
„KAGOME kommt gar nicht“, schreie ich sofort und merke, wie er neben mir zusammen zuckt.
„Ohh…das ist es also…WAS hast du wieder angestellt?“
„WIESO glaubt jeder, DASS ich immer etwas angestellt habe?“, frage ich aggressiv und kaue auf meinen Zähnen herum.
„Man sieht es dir einfach immer an“, wiederholt er.
„Keeeh…ich bin ihr Beschützer…all diese dämlichen Gefühle waren nur geheuchelt“, mit einer wegwerfenden Handbewegung unterstütze ich das von mir eben Gesagte.
„Das hast du ihr doch nicht so gesagt?“ Miroku sucht meinen Blick und seufzt.
Ich zucke mit den Schultern. „Ich kann DAS gerade nicht gebrauchen. Mir vollkommen egal. Wenn sie das nicht versteht, dann eben nicht“, rede ich wie ein Kleinkind drauf los.
„Du hast also eure Liebe solange auf Eis gelegt, bis du dein Schwert wieder hast?“, rätselt er sich zusammen. Ich presse meine Lippen zusammen.
„Liebe…pah…wir lieben uns doch gar nicht“, versuche ich mal wieder. Miroku jedoch schüttelt nur den Kopf.
„Oh mann, Inuyasha. Du bist ECHT gut weißt du? Wie soll denn das funktionieren? Wenn du sie siehst, dann…“, er beendet seinen Satz nicht.
„Deswegen werde ich ihr auch vorerst aus dem Weg gehen!“, meine ich schnell.
Ich weiß, dass das sowieso nicht geht.
„Und wenn sie angegriffen wird?“
„Na dann übernimmst du das…oder Sango…oder was weiß ich. Ich muss mein Schwert wieder kriegen und deshalb…“, ich springe auf meine nackten Füße, klopfe mir etwas Staub vom Suikan und rümpfe die Nase, „werde ich auch Kagura aufsuchen!“
„Alleine?“ Mirokus Augen fallen fast aus den Höhlen.
„Natürlich allein. Ich brauch kein Anhängsel und keine Hilfe! Ihr wisst was passiert wenn mein dämonisches Blut überkocht, ich will euch nicht verletzen!“ Das letztere flüstere ich fast.
„Das wäre aber keine gute Idee“, sagt eine plötzlich mir bekannte weibliche Stimme.
Ich verdrehe die Augen und wende mich abrupt herum.
„KAGOME?“
Mein Mund bleibt offen stehen. Sie ist mir nachgekommen? Sie kann doch nicht einfach so ihre Welt verlassen…ist sie einfach so in den Brunnen gesprungen? Hatte sie gar keine Angst gehabt? SIE IST MIR GEFOLGT? Weiß ihre Familie davon?
Mein Mund ist auf die Sekunde staubtrocken. Miroku lächelt nur ungezwungen.
„WAS um Gottes Willen machst du hier?“, herrsche ich sie an, meine Stimme echot über den Dorfplatz.
Kagome kommt mit kurzen Schritten immer näher und lächelt mich an.
„Ich werde dich begleiten!“
Ihre Stimme trieft vor Ehrlichkeit. Mein Herz trommelt. Ich werde einen Blick zu Miroku, der noch immer lächelt. WAS ist daran so lustig?
„Schon vergessen, was ich dir gesagt habe?“, funkle ich sie an und benutze einen extra härteren Ton.
„Meinetwegen bin ich dir egal, meinetwegen sind von deiner Seite aus keine Gefühle vorhanden…“, sie schaut mich dabei beschwörend an, „aber deshalb bin ich nicht hier…DENN DU Bist mir nicht egal…von meiner Seite aus sind Gefühle vorhanden und ich will bei dir sein!“
Nervös befeuchte ich mir meine Lippen. Verdammt noch mal. Wie hat sie überhaupt den Weg zum Dorf gefunden? Und bevor ich mir diese Frage beantworten kann, kommt die Antwort auf zwei Beinen sogar noch auf mich zu.
Das kann doch nicht sein. Sango???
Mein Blick glüht, als sie hinter Kagome stehen bleibt. „Ich hab sie geholt, du bist ja zu feige…“, begrüßt sie mich spitzbübisch.
„ICH brauche sie aber nicht. IHR könnt das nicht einfach so entscheiden“, fahre ich Sango an und habe den dringenden Verdacht, dass Miroku daran nicht so unbeteiligt gewesen ist. Und überhaupt was ist mit Kagomes Familie? Hat sie was mitbekommen?
„Du hast sie doch auch einfach so hergebracht…oder? Und wir haben auch nichts dagegen gesagt!“
Na wo sie Recht hat…verdammt…
Knurrend wende ich mich zur Seite. „Sie bleibt HIER! Ist das klar?“, befehle ich und werfe Sango einen Blick zu.
„Ich kann auch für mich selbst entscheiden. Ich weiß zwar nicht, wohin wir gehen…aber ich komme mit!“
Ihre Worte verwirren mich. Sie kennt meine Welt nicht, sie weiß nicht, dass diese Welt vor Dämonen nur so wimmelt. Sie kann sich nicht verteidigen und zum anderen…nein…ich kann mich jederzeit verwandeln. Ich suche ihren Blick. Das kann sie nicht ernst meinen.
„Geh zurück…und zwar schnell, bevor es in deiner Welt auffällt!“, meine ich nur, ohne auf ihr soeben Gesagtes einzugehen.
Trotzig stellt sie sich mir entgegen. „NEIN!“ Sie verschränkt die Arme vor die Brust. Ich studiere ihr Gesicht, ihre Augen funkeln. Sie wird nicht gehen…ich könnt sie höchstens zwingen, aber ich muss wohl einsehen, dass sie genauso stur ist.
„DAS will ich aber nicht“, sage ich scharf.
Kagomes Pov:
„MACH PLATZ!“, schreie ich und sehe mit Vergnügen, wie die Kette an seinem Hals reagiert. Mit riesengroßen Telleraugen mustert er mich schockiert. Er hat wohl vollkommen vergessen, dass er diese Kette trägt.
Er knallt lautstark zu Boden. Rappelnd versucht er sich wieder auf die Füße zu bringen.
„KAGOME“, tobt er vor Zorn und kommt einen langen Schritt auf mich zu. „Ich komme mit oder du kannst weiterhin dem Boden Gesellschaft leisten!“
„Ist das etwa dein neues Druckmittel?“, lacht Miroku.
Inuyasha straft den Hoshi mit einem wütenden Blick.
„Ja….scheint wohl auch zu wirken“, antworte ich, doch mein Blick bleibt auf ihn gehaftet.
Grummelnd wischt er sich mit dem Handrücken über die Stirn.
„Du blödes Weibstück…dann komm mit. Aber mach mir keine Vorwürfe wenn du in zwei Teile geschnitten wirst. Von einer Waffe hast du wohl auch noch nie was gehört!“
„Ohhh…eine Waffe?“ Gespielt runzle ich meine Stirn. „Nein, was ist das für ein altmodisches Gerät?“, lächle ich. Inuyasha stutzt. „Wenn du schon wie Kleber an mir dran heften willst, musst du auch eine Waffe haben und damit umgehen können….und da du DAS nicht kannst, bleib lieber hier!“, versucht er nun in einem einfühlsameren Ton.
„Dann lern ich es eben…!“
„Gott, du bist so stur“, meint er nur kopfschüttelnd.
„Da haben sich wirklich zwei gefunden“, grient Sango. Wir werden von Miroku und der Dämonenjägerin von der Seite aus beobachtet…als wären wir Frischfleisch.
„Na gut…beweis es…!“, sagt er nur siegessicher.
„Sango…“, fügt er etwas lauter hinzu, „holst du mal eben den Bogen und den Köcher aus Kaedes Hütte?“
Während er das sagt, erbleicht mein Gesicht.
„Bogen…äh…Köcher?“, frage ich verwirrt.
„Jaa, hast du etwa gedacht du kannst mit einem Brotmesser rumfuchteln?“
„Du hast das ERNST gemeint? Ich soll eine Waffe kriegen? Ich soll Leute umbringen?“
Inuyashas Pov: Inspiri Musi: Another Level - From the heart
„Glaub mir, das sind keine Menschen die du umbringst, dass sind Dämonen und jeder ist dir dankbar, wenn du ihnen den Hals abschneidest!“
Kagome schluckt bei meinen Worten. Hoffentlich sieht sie nun ein, dass das zuviel für sie ist. Hoffentlich bleibt sie in Sicherheit. Sie soll nicht mitkommen.
„Äh…äh…“, zweifelnd sucht sie nach Worten, als Sango ihr den Bogen und den Köcher in die Hände legt.
„Gut, spann den Bogen, setz den Pfeil an und schieß…ähm…“, ich wende mich um und suche ein gutes Ziel, als ich etwas erspähe. Mein Lächeln wird breiter, „…auf ihn. Triff ihn!“
„WAAAS? Das ist doch dein Bruder“, grollt sie.
„Ja eben…!“
Ich lächle Kagome an.
„Spinnst du? Sei mal ernst!“
„Glaub mir Kagome, er meint es ernst!“, greift Miroku ein.
Kagomes Pov:
Versteinert mustere ich die beiden und mein Blick fällt auf Sesshomaru, der an einem Baum lehnt. Er hat uns wohl gesehen, zumindest weiß ich nicht, ob er zu uns schaut. Doch ich kann seinen Blick fühlen.
„Dann versuch den Baum zu treffen!“
„Aber er steht vor dem Baum und wenn ich…daneben schieße? Ich habe das noch nie gemacht.“ Spinnt Inuyasha? Wieso muss ich ihm überhaupt beweisen, dass ich mit einer Waffe umgehen kann? Man kann auch alles friedlich lösen, man muss doch dafür nicht töten…
Zwanghaft denke ich an Kagura zurück. Bei der hilft Reden wohl nichts mehr…
„Mach schon, sonst geh ich allein!“ Er ist sich wohl sicher, dass ich verliere.
Ich starre ihn unentwegt an, hole mir ein Pfeil aus dem Köcher und lege den Bogen an.
„So wird das nie was“, grinst sich Inuyasha einen. „Willst du dich selbst mit dem Bogen umbringen?“
„ICH hab das noch nie gemacht, Idiot“, gifte ich schnell und verkrampfe meine Finger.
„Soll ich es dir zeigen?“, fragt er mich leise. Verwundert schweift mein Blick zu ihm. Jetzt will er mir helfen? Ich dachte, er will nicht, dass ich ihm helfe und mitkomme?
„Nein, ich krieg das schon hin!“, meine ich und versuche wieder den Bogen anzulegen. Ich nehme den Pfeil und lege ihn auf die Sehne.
Ich schließe die Augen, mein Herz trommelt vor Aufregung. Oh mein Gott. Ich halte gerade einen Bogen in der Hand.
„Spanne die Sehne…“, höre ich seine Stimme. Ich tue, was er mir sagt. „Willst
du blind schießen?“, kommt direkt ein dummer Spruch hinterher.
Ich grummle leise, blinzle und versuche den Baumstamm ins Visier zu nehmen. Sesshomaru lehnt noch immer daran und bewegt sich kein Bisschen.
„Ich schieße nicht, wenn dein Bruder da steht!“
„Glaub mir, er hat so schnelle Reflexe, er wird nicht von einem Pfeil getötet…leider…“, meint Miroku leise.
Inuyasha sagt nichts dazu und doch fühle ich seinen Blick auf mich ruhen.
„Er soll da weggehen“, meine ich noch mal.
Ich halte inne und als ich erneut blinzle, kommt Sesshomaru tatsächlich auf uns zu geschlendert.
„Hat er mich etwa gehört?“, kommt es überrascht von meinen Lippen.
„Er hat ein genauso gutes Gehör wie ich“, erklärt Inuyasha. „Er hat alles gehört!“
Ich beiße mir auf die Unterlippe und ziele wieder auf dem Baumstamm. Meine Finger zittern.
Ich treffe sowieso nicht. Ich muss aber treffen. Ich will Inuyasha begleiten. Bitte triff….Ich flehe den Pfeil regelrecht an.
„Nun mach schon…“, regt mich Inuyasha an.
„Ich schließe die Augen, meine Füße sind vollkommen verkrampft. Ich lasse den Pfeil von der Sehne preschen. Ich höre nur einen Zischlaut.
Stille.
Niemand sagt was…ich halte die Augen geschlossen. Sicherlich habe ich nicht getroffen…
„Anfängerglück“, höre ich brummig von Inuyashas Seite.
Ich schiele und schaue zum Baumstamm. Meine Augen werden größer. Der Pfeil prangt inmitten des Baumstammes. OH MEIN GOTT! Ich habe getroffen?
„ICH hab getroffen“, kreische ich und hüpfe in die Luft.
„Super Kagome…Die perfekte Waffe für dich“, lobt mich Sango und ich spüre einen lobenden Händedruck von Miroku auf meiner Schulter.
„Besser hätte es Kikyo auch nicht machen können“, höre ich Miroku flüstern.
Kikyo??? Ist das etwa ihre…?
Ich schaue auf den Köcher und den Bogen. Gehört das etwa Kikyo?
Ich suche Inuyashas Gesicht, doch er hat sich von mir abgewendet. Seine Hände sind wohl wieder vor seiner Brust verschränkt.
„Ich habe getroffen“, wiederhole ich und rede eher mit seinem Rücken, als mit ihm.
Er sagt nichts dazu?
„Schön für dich! DU kommst trotzdem nicht mit“, raubt er mir meinen letzten Nerv. Seine Stimme klingt angespannt.
„Du hast gesagt, ich soll treffen, dann kann ich mitkommen!“
„DAS habe ich nicht gesagt, ich habe nur gesagt, du sollst mir beweisen, dass du damit umgehen kannst. Es war nie die Rede davon, dass du dann mitkommst“, schleudert er mir entgegen, ohne sich umzudrehen.
Ich fahre um ihn herum und trample mit dem Fuß auf.
„Baka…ich komme mit und damit hat es sich! Ich lasse dich nicht alleine losziehen!“
Inuyashas Mundfalten zucken bei jedem meiner ausgesprochenen Worte.
„Gut, wenn du unbedingt sterben willst. Bitte……ach Sango? Ich nehme Kirara!“
Sangos Gesicht wirkt bleich, schaut zwischen uns beiden Kontrahenten hin und her.
„Wirklich? Kagome…kommt also mit?“, hakt die Dämonenjägerin nach.
„Ja hast du doch gehört! Sie will sich gerne zerfleischen lassen, vielleicht auch noch von mir. Wer kann es ihr übel nehmen…“, meint Inuyasha nur scharfzüngig und schaut auf ein kleines Kätzchen, dass auf Sangos Schulter Platz genommen hat.
„Und was ist mit deiner Familie?“, hakt Sango nach und betrachtet mich sorgsam.
„Ich bin ja nicht lange weg…und wenn dann…muss ich mir eben eine Ausrede überlegen!“, meine ich sicher und höre nur Inuyashas leises Murmeln: „Kurz weg??? Sie hat ja keine Ahnung!“
„Also krieg ich Kirara?“, will Inuyasha mit scharfem Ton wissen. Sango nickt und schaut zu dem kleinen Kätzchen.
„Wie kann uns denn so eine kleine Katze helfen können?“, will ich verstört wissen und kriege zum gleichen Moment einen riesigen Herzkollaps als die Katze zu Boden springt und sich vor meinen Augen verwandelt.
„OH mein GOTT“, rufe ich nur angsterstarrt.
Vor mir steht sie nun, riesengroß wirkt sie….sie hat Fangzähne und ist genau so groß wie ich???
„Sie ist eine dämonische Katze?“, vergewissere ich mich noch mal schüchtern.
„Was hast du denn gedacht?“, entgegnet mir Inuyasha knapp und schnippisch und springt auf Kiraras Rücken.
WAAAS, darauf soll ich springen??? Ist das sein Ernst? Abwartend mustert er mich.
„Ich hau auch alleine ab, wenn du nicht endlich kommst!“
Handle ich wirklich richtig? Meine Familie weiß nicht wo ich bin und Ayumi wird sich sicher Sorgen machen…vielleicht sollte ich doch zurückgehen? Zweifelnd und mit bohrenden, beklemmenden Herzen starre ich Kirara an.
*
Anmerkung: SOOOOO endlich kommt ein neues Kap. Der fertige Teil Nummer 2.
Ich hoffe ihr seid mir weiterhin treu geblieben. Ich hoffe das nächste Kap wird rasch folgen und falls nicht schon mal ein großes Sorry. Ich werde auf jeden Fall versuchen, das nächste so schnell es geht hochzuladen und zu tippen.
Hab euch sehr lieb und vielen Dank für eure lieben Worte. Damit meine ich besonders meine liebe Piiiii und Inusdarling *kiss4evaaaa*Das nächste Kap wird auch um deutliches länger sein, denn da gibts noch mehr Handlung *hihihi* also maybe schaff ich in Word wieder 40 Seiten Xx *gg*
Sooo hoffe es hat euch das Kap gefallen!!!
Eure Lily