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Digisoap

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Mit jeweils einer schweren Kiste liefen zwei junge Männer die Treppe hinauf.

Es war Samstagmorgen und in einer Woche würde ein neues Semester an der

Universität beginnen. Zeit für die neuen Studenten, die ihr Studium nun

beginnen wollten.

So nun auch diese Beiden.

„Wieso haben wir eigentlich eine Wohnung im 4. Stock? Du willst mich doch

unbedingt am Boden kriechen sehen, oder?“ fragte der Braunhaarige.

„Wieso mussten wir um 6 Uhr zum raufschleppen antanzen? Du willst mich doch

unbedingt in meiner morgendlichen Verfassung sehen, was?“ meinte der

Schwarzhaarige daraufhin schlecht gelaunt.

„Ein bisschen Rache muss sein“, grinste darauf der Braunhaarige. „Außerdem

kommen sonst die ganzen anderen und auf Stau im Treppenhaus mit einem Sofa

auf dem Rücken hab ich echt keinen Bock.“

„Dir ist schon klar, dass bei den anderen auch noch vier von uns dabei sind?“

„Ja, und? Dann können wir die Beine hochlegen und die anderen auslachen!“

„Ja, oder im naheliegendsten Fall lassen sie uns sogar mitmachen und wir

dürfen ihr Sofa hoch schleppen.“

„Wieso denkst du frühmorgens immer um so vieles logischer als sonst?“

„Weil ich frühmorgens keinen Bock habe meine unbegrenzte Intelligenz zu

verstecken.“

„Irgendwie hast du recht. Wir sollten uns wirklich nicht so beeilen. Unsere

Freunde kommen doch auch erst später. Gehen wir in die Stadt und

frühstücken.“ Gut gelaunt stellte der Braunhaarige die Kiste in der neuen

Wohnung, bei der sie inzwischen angekommen waren, ab und stieg die Treppe

hinunter.

„TAKATO!!!“ brüllte der andere durch das Haus.

„Was ist denn?“ fragend drehte er sich um und sah seinen Freund überrascht

an.

„Willst du mir jetzt etwa sagen, dass du mich um fünf in der früh, am

Samstag aus meinem Bett gezerrt hast, damit du dann um halb sieben mit mir

frühstücken kannst?!“

„Beruhige dich! Hättest du um fünf schon so logisch gedacht, dann könntest

du jetzt weiterschlafen.“

„Takato ...“, schnaubte der Schwarzhaarige und seine Augen blitzten wütend

auf.

„Henry ...?“

„Ich zähle jetzt bis fünf und wenn ich dich dann erwische, werde ich meine

schmerzhaftesten Kung-Fu-Künste bei dir anwenden ...“

„Hey, Alter ...“

„1...“

Schreiend rannte Takato die Treppen runter. Sein Freund konnte schnell

werden. Und er war auch ein guter Kung-Fu-Kämpfer. Und ein besonders guter

Morgenmuffel war er auch. Leider...

Er schaffte es noch bis zur Haustür, ehe er von Henry eingeholt wurde. Doch

das Glück kam ihm dazwischen:

Er stieß schwungvoll die Tür auf und wollte nach draußen rasen, doch vor der

Tür stand eine junge rothaarige Frau, ungefähr in seinem Alter. Takato

konnte ihr gerade noch mit einem Haken ausweichen, doch Henry prallte voll

mit ihr zusammen. Benommen lagen beide am Boden. Doch dann fasste sich der

Junge wieder.

„Entschuldigung. Das war keine Abs...“

„Kannst du nicht aufpassen?! Sind wir hier im Kindergarten oder was? Ihr

spielt hier wie zwei kleine Jungs Fangen! Das ist ein Hochhaus und kein

Kindergarten!“ fuhr ihn das Mädchen an.

„Was ist denn hier los?“ fragte ein anderes Mädchen, das ebenfalls so alt

wie die anderen sein musste.

„Der Stadtkindergarten macht gerade einen Ausflug!“ zischte das erste

Mädchen und ging an Henry vorbei ins Haus.

„Hä?“ machte daraufhin die andere.

„Ich bin Takato, also dem Typen der da neben dir steht, nachgejagt und dann

stand da plötzlich dieses Mädchen vor der Tür, das ich fast umgemäht habe“,

erklärte Henry muffig.

„Zieht ihr auch hier ein?“ fragte das Mädchen.

„Äh, ja. Und das ist Henry, der ist normalerweise nicht so unfreundlich. Das

kommt bloß daher, weil er heute so früh aufstehen musste.“

„Ich bin Jeri Kato. Und das vorher war Rika Nonaka. Die ist normalerweise

auch nicht so unfreundlich, außer wenn sie mit Jungs zusammenrennt, die

gerade Fangen spielt.“

„Wir haben nicht Fangen gespielt! Das war ein Lauf auf Leben und Tod!“

protestierte Takato.
 

„Oh tut mir Leid. Da muss ich wohl was verwechselt haben.“ entschuldigte sich das Mädchen.

Plötzlich hörten sie einen Schrei der von oben kam.

„Das war Rika!“ sagte Jeri besorgt und lief mit den Jungs nach oben. Henry rannte als erstes ins Zimmer.

„Was ist passiert?!!“

„Da eine Spinne!!“

„Das ist alles? Eine Spinne? Und deswegen hast du so geschrieen?“

Henry nahm die Spinne auf seine Hand und hielt sie Rika vor die Nase. Diese gab einen Schreckensschrei von sich.

„Spinnst du?!!“ sie schien jetzt noch wütender zu werden stand auf und zog das andere Mädchen mit nach unten. „Das gibt’s doch nicht!! Dieser Kerl macht mich noch wahnsinnig!!! Warum hast du mir eigentlich nicht geholfen?!!“ fuhr sie nun auch Jeri im Treppenhaus an.
 

Währenddessen bei den Jungs:

„Na toll. Und was mach ich jetzt mit der?“ fragte der schwarzhaarige Junge und hielt die Spinne hoch. „ Auch egal.“ er schmiss sie aus dem Fenster. Plötzlich hörte er von unten einen Schrei. Kurz danach auch schon stampfte Rika ins Zimmer.

„Was soll der Mist?!!!“

„Was den?“

„Du hast mir die Spinne drauf geschmissen!!“

„Oh. Tut mir Leid.“

„Das sollte es auch!!“

„Ach beruhige dich. Das ist doch auch nur ein Lebewesen.“ wollte Takato sie beruhigen.

„Aber ein ekliges!“ sie ging wütend aus dem Zimmer. Die beiden Jungs folgten ihr.

„Ah. Wie kann man bloß so blöd sein?!“

„Ich sagte doch es tut mir Leid!!“
 

„Mir reicht’ s! Komm Takato, du schuldest mir noch ein Frühstück!“ meinte

Henry und zog Takato in die andere Richtung. Der sah Jeri noch mit einem

entschuldigenden Blick an und verschwand dann mit seinem Freund.

„Ich glaub’ s nicht! Da hat man seine erste eigene Wohnung und dann wohnt

man mit so einer Tussi im gleichen Haus! Im gleichen Stockwerk!! Tür an

Tür!!! Die wohnen genau neben uns!“ schimpfte Henry drauf los, als sie sich

weit genug entfernt hatten.

„So schlimm sind die Beiden doch gar nicht! Die Rothaarige war eben auch

schlecht drauf, so wie du, und Jeri ist wirklich nett.“

„Nett anzusehen, meinst du wohl. Du hast doch noch fast gar nichts mit ihr

geredet! UND ICH BIN NICHT SCHLECHT DRAUF, GENAU WIE DIESE BLÖDE KUH! ICH BIN GAR NICHT SCHLECHT DRAUF!“ funkelte Henry seinen Freund sehr böse an.

„Ja, klar!“ Takato hob beschwichtigend die Hände.

„Aber Jeri gefällt dir, deshalb sind diese Zicken auch sooo nett!“

„Stimmt ja gar nicht!“ protestierte Takato, doch der Schwarzhaarige hatte

genau ins Schwarze getroffen: sie gefiel ihm.

„Deswegen wirst du auch so rot...“ meinte Takato spöttisch.

„Ich werde bei so etwas immer rot!“ schmollte Takato und sah Henry böse an.

„Hey, ist doch nicht so schlimm, Alterchen! Das wird schon noch!“ Henry

klopfte Takato auf die Schulter. Bester Laune hüpfte er den U-Bahnschacht

hinunter.

„Wo willst du eigentlich essen gehen?“ fragte Takato.

„Hab eigentlich gar keinen Hunger!“

„Wieso rennst du dann hier runter?“

„Wir finden schon noch was anderes, das wir machen können, Takato. Glaub

mir!“

„Du hast Stimmungsschwankungen ... Schlimmer als ein Mädchen!“

„Mein Vater hat eine Frau mit zwei Töchtern geheiratet, Suzie ist mit mir zu

meinem Vater gezogen, glaubst du, das wirkt sich nicht auf einen

pubertierenden Jugendlich schädlich aus?“

Henry’ s Vater hatte sich damals von Henry’ s Mutter scheiden lassen und

bekam das Sorgerecht für seine beiden jüngeren Kinder. Kurz darauf heiratete

er wieder. Die Scheidung war für den damals 14-Jährigen schwer gewesen, und

als Jan Jyu dann seine Hochzeitspläne eröffnete, war das Verhältnis der

Beiden schwer geschädigt. (Wie dramatisch T^T. Sorry, dass ich das jetzt

einfach so ohne Vorwarnung rein bring, aber ich brauch das für den weiteren

Verlauf der Geschichte, irgendwie brauch ich ja einen Grund um Henry

psychisch fertig zu machen *vor Micha versteck* ^^°)

„Du hast ’nen Totalschaden würd ich mal sagen“, grummelte Takato.



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