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Danger

wenn man nicht weiß, was man ist
von

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Take this Life

Langsam kommt Sarah wieder zu sich und findet sich in einem Bett wieder. Das ist schon der erste Fehler. Es liegt Jahre zurück, dass sie in einem ordentlichen Bett geschlafen hat. Sie blinzelt und sieht nun alles klar. Das war ein heftiger Trip. Plötzlich bemerkt sie die Menschen die um sie herum stehen.

„Sie ist wach.“, sagt der Mann, dessen Codename Wolverine lautet, kühl. Er steht locker an der Wand gelehnt, während genau neben dem Bett ein Mann im Rollstuhl sitzt.

„Wer seid ihr? Wo… wo sind meine Freunde?!“, fragt Sarah wütend. Verwirrtheit ist ein Zeichen von Schwäche, Zorn symbolisiert Mut und Stärke. Das hat sie von klein auf gelernt und konnte sich so immer durchschlagen. Wolverine mustert sie böse aus dunklen Augen. Doch der Mann im Rollstuhl blickt sie freundlich an.

„Mein Name ist Professor Xavier und der freundliche Herr an der Wand hört auf den Namen Logan oder auch Wolverine. Deinen Freunden geht es gut.“

„Wo bin ich? Was mache ich hier?“ Das Mädchen traut der ganzen Situation nicht.

„Du bist in Sicherheit.“, der Gesichtsausdruck von Professor Xavier zeugt eindeutig von Freundlichkeit, doch auch, dass er keine weiteren Fragen beantworten wird. Der Rollstuhl bewegt sich plötzlich von ganz alleine Richtung Tür und Logan folgt dem Professor.

Erst als die Tür verschlossen ist, fragt Logan: „Warum haben sie gelogen?“

Der Mann im Rollstuhl bewegt seine Lippen nicht, doch seine Stimme ertönt in Logans Kopf klar und deutlich: „Leute, die soviel erlebt haben wie ihre Freunde, kann der Tod nur eine Verbesserung bedeuten.“ Obwohl Logan sich normalerweise beschwert hätte, dass er es hasst, wenn der Professor nicht normal mit ihm redet, bleibt er stumm und denkt über seine Worte nach. Schweigend bewegen sich die beiden Männer nebeneinander her, doch dann sagt der Professor plötzlich: „Frag.“ Logan ist nicht einmal mehr verwirrt. Er ist es mittlerweile gewohnt, dass der Professor seine Gedanken liest.

„Wieso sperren Sie sie nicht weg? Sie wird doch bestimmt abhauen!“

„Nein“, antwortet der Professor in ruhigem Ton, „sie ist schon weg.“
 

Sarah blickt sich in dem Raum um. Die Tür wurde von außen abgeschlossen, aber ein großes Fenster gibt den Blick auf einen Wald frei. Sofort springt sie aus dem Bett. Dann merkt sie erst, dass ihre beiden Unterarme sorgfältig verbunden sind. Wütend reißt sie die Binden runter und legt ihre teils noch relativ frischen, teils halb verheilten Wunden frei. Dann fällt ihr Blick zu dem Fenster. Dieses lässt sich einfach öffnen und sie steigt auf die Fensterbank. Ca. einen halben Meter vor dem Fenster steht eine Massive Eiche und über die dicken Äste fällt es dem jungen Mädchen leicht nach draußen zu gelangen. So schnell sie kann, rennt sie über das Gelände, bis sie endlich und außer Atmen den Wald erreicht. Sie blickt sich noch mal zu dem riesigen Gebäude um, als sie ihn erblickt. Wolverine. Oder Logan. Man erkennt ihn schon von weitem, die dunklen Haare, der von Muskeln bespickte Körper und der mörderische Blick. Er kommt auf sie zu gerannt. Noch 500 Meter und er würde sie erreichen. Voller Panik wendet sich Sarah Richtung Wald und rennt. Es ist Herbst und überall liegt nasses und feuchtes Laub. Obwohl Sarah ein paar Mal ausrutscht, schafft sie es auf den Beinen zu bleiben und rennt weiter. Sie merkt wie ihre Beine schwerer werden, doch sie zwingt sich weiter zu rennen. Plötzlich steht sie vor einem steilen Abhang. Hier geht es nicht weiter. Dieser Abhang ist mindestens 20 Meter tief und kein Weg führt hinunter. Voller Panik dreht sich das Mädchen um, der wolfsähnliche Mann holt immer mehr auf. Dann rennt Sarah. Auf dem nassen Laub kann sie oft Strecken rutschen, sodass sie ihre Beine wenigstens ein wenig entlastet werden. Doch immer öfters droht sie auszurutschen, hinzufallen, den restlichen Abhang hinunter zurutschen. Und dann passiert es: Ihr Schuh bleibt in einer vom Laub verdeckten Wurzel hängen, sie fällt, stößt sich den Kopf an einem Stein, rutscht den restlichen Abhang hinunter und bleibt unten liegen. Sarah verflucht sich selbst für ihre Tollpatschigkeit, rappelt sich auf und will mit dem Blick nach hinten gerichtet weiter rennen, doch sie stößt gegen etwas und knallt wieder auf den Boden. Als sie den Blick auf das richtet, gegen was sie gestoßen ist, drückt sie sich mit aller Kraft nach hinten, doch ihr Rücken knallt gegen einen Baumstamm. „Kommst du jetzt endlich mit?!“, Wolverine lässt seine Frage wie eine Aufforderung klingen und seine Stimme gleicht einem Knurren. Sein Gesicht nähert sich ihrem und ihre Nasenspitzen trennen nur noch wenige Zentimeter. „Nur wenn du mich zwingst.“ Doch zu Sarahs Pech hat diese Antwort nicht den gewünschten Erfolg, denn Logan sieht das als Aufforderung an und packt sie erbarmungslos an ihrem Unterarm. Dann zerrt er sie auf die Beine und hinter sich her. Das Mädchen schreit vor Schmerz auf: „Ah, verdammt! Du hast wohl noch nie eine offene Wunde gehabt, also verdammt noch mal lass mich los!“ Doch Logan lässt sie nicht los. Im Gegenteil, er drückt noch fester zu, damit sie auch gar nicht auf die Idee kommt, wieder abzuhauen. Wolverine drückt mit so einer Kraft zu und zieht sie hinter sich her, dass das Mädchen eigentlich nur ihre Beine anheben zu braucht um einen Schritt nach vorne zu tun. Doch sie versucht trotzdem mit aller Gewalt nicht mitzumüssen. Dort würde man ihr ihre hart erkämpfte Freiheit wieder nehmen. Und die Behandlung dort scheint auch nicht sehr angenehm zu sein. Wolverine merkt gar nicht, wie er seine Finger genau in die offenen Wunden drückt. Irgendwann wird der Schmerz in Sarahs Unterarmen unerträglich und Tränen steigen ihr in die Augen. Mit ihrer letzen Kraft rammt sie die Ferse ihrer Schuhsohlen in den Boden, sodass sogar Logan kurz stehen bleibt. „Lass los… bitte…“, sagt sie flehentlich und sinkt auf die Knie. Wolverine starrt sie überrascht an und lässt los. Das Mädchen will nicht mehr weglaufen. Sie sitzt da wie ein geschlagenes Kind. Tränen laufen ihr über das Gesicht und sie hält sich die von Schlamm und Dreck verschmutzen Wunden. Bei den offenen Schlitzen fließen Eiter und Blut unaufhörlich ihre Unterarme hinunter. Der Mann merkt, dass er wohl etwas zu grob rangegangen ist und kniet sich zu ihr runter. „Okay, hör zu.“, sagt er deshalb mit fast ruhiger Stimme. „Du kommst nun mit. Ich werde deine Wunden nicht mehr berühren, wenn du das tust, was ich sage.“ Sarah hält den Kopf gesenkt, sie weiß, dass sie diesen Kampf nicht gewinnen kann. Sie hat verloren. Sie ist gebrochen. Wolverine mustert das Mädchen, das vor ihm im Schlamm kniet, mit völlig durchnässter Kleidung und ohne einen Funken Stolz mehr. Er greift sie vorsichtig am Oberarm und als sie nicht zusammenzuckt zieht er sie auf die Beine. Langsam geht er mit ihr in Richtung des Schulgeländes zurück. Keiner sagt mehr ein Wort, Sarah hält den Blick gesenkt, bis die Schule in Sichtweite ist.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2006-08-18T22:34:51+00:00 19.08.2006 00:34
Also Logan ist ziemlich gut getroffen!
Mir ist aufgefallen das du in der Gegenwart schreibst...
das ist ungewöhnlich, aber interessant.
Dein Stil gefällt mir wirklich gut.
Von: abgemeldet
2006-07-25T14:54:28+00:00 25.07.2006 16:54
Hey
Warum adult. Wie kannst du das einen X-Men fan der noch nicht erwachsen ist blos antun *heul*
Von:  Kim_Seokjin
2006-06-10T21:38:04+00:00 10.06.2006 23:38
Ja, Wolverines Methoden sind nicht die sanftesten, aber sie wehrt sich ja auchnicht ohen Grund. Er weiß zuwenig über sie oder?
Was hat sie alles durchgemacht? Wird das noch mal geklärt?


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