The sleeping one
Chapter 1: The sleeping one
Ein braunhaariges Mädchen rannte den Korridor der Krankenstation entlang. Draußen war es schon längst dunkel und der Rest der Duell Academie war in tiefen Schlaf gehüllt.. Sie schien als einzige noch wach zu sein. Vorsichtig schob sie eine Tür auf und schlich sich herein. Es standen alle möglichen medizinischen Geräte herum und in der Mitte des Zimmers stand ein Bett in dem ein junger Mann lag. Neben dem Bett saß auf einem kleinen Hocker ein Mädchen mit lange blonden Haaren. Sie war eingeschlafen. Die braunhaarige lächelte und schob die Tür hinter sich zu. Langsam und leise ging sie auf das Bett zu, um das Mädchen nicht zu wecken. Als sie dort angekommen war legte sie ihre Arme um ihren Rücken und ihre Kopf auf die Schulter der Blonden.
„Alexis, du kannst jetzt ins Bett gehen“, flüsterte sie ihr ins Ohr.
„Hmm...“, kam es nur von dem blonden Mädchen zurück.
„Ruh dich doch ein bisschen aus. Ich lös dich ab.“
Langsam öffnete Alexis die Augen und blickte sich um. Als sie ihre Freundin hinter sich stehen sah, und bemerkte, dass es schon dunkel war, richtete sie sich erschrocken auf.
„Ist es schon wieder so spät?“, fragte sie und rieb sich die Augen. „Ob ich lange geschlafen hab?“
„Kommt drauf an wie lange du hier warst.“, antwortete die braunhaarige. „Es ist jetzt elf Uhr. Geh ruhig ins Bett.“
„Und du?“
„Ich hab schon ein bisschen geschlafen, das reicht“, entgegnete sie lächelnd.
„Zoe, passt auf dich auf. Wenn du nicht mehr schläfst wirst du noch krank“, meinte Alexis besorgt.
„Ach was“, winke Zoe lachend ab. „Ich bin hart im nehmen. Mach dir mal um mich keine Sorgen.“
Sie schaute auf den jungen Mann der im Bett lag.
„Um ihn müssen wir uns jetzt kümmern. Da bleibt uns keine Zeit uns um mich zu sorgen, das würde Atticus auch nicht wollen,oder?“
Alexis schaute Zoe leicht besorgt an. Sie wusste wie ihre Freundin war und dass sie sich nie um sich selbst, sonder immer nur um andere kümmerte. Doch sie wusste auch, dass das für sie auf Dauer nicht gut sei. Aber anders kannte sie sie nicht..
„Ich werd dann mal gehen“, sagte Alexis nach einiger Zeit des Schweigens.
„Ja mach das.“ Zoe setzte sich auf den Hocker auf dem Alexis vorher gesessen hatte. Und ich werde mich hier um Atticus kümmern und nebenbei ein bisschen Hausaufgaben machen. Ich will ja keinen Stress mit Prof. Crowler.“
Alexis musste lächeln. Sie fand es beachtlich, dass ihre Freundin trotz der Situation, die für alle nicht sehr leicht war, aber für sie doppelt so schwer, noch so guter Dinge war. Erst war Atticus einige Monate verschwunden und jetzt lag er im Koma.
„Ich schau morgen vor der Schule noch mal vorbei, ok? Dann kannst du dich weil fertig machen!“, sagte Alexis, die bereits in der Tür stand und zum gehen bereit war.
„Ja, Sir!“, antwortete Zoe und salutierte mit einem leisen Lachen.
„Bis Morgen, Zoe!“
Dann schloss sich die Tür und Zoe war alleine. Sie setzte sich wieder hin und schlug ihr Buch auf, dass sie sich mitgebracht hatte. „Die wichtigsten 101 Regeln für Duellanten, vor Prof. Doc. Crowler“. Sie seufzte und schaute zu Atticus. Wie friedlich er da lag und schlief. Sie konnte sich gar nicht vorstellen, wie es ist nichts von seiner Umwelt mit zubekommen. Sie war auch fest davon überzeugt, dass er spürte wenn jemand neben seinem Bett saß und mit ihm redete. Sanft strich Zoe ihm über die Stirn. Wie hatte sie es vermisst ihn zu berühren.
„Ach Atticus, ich wünschte du würdest endlich aufwachen“, sagte sie leise und küsste ihn auf die Wange.
Er lag schon mehrere Tage in diesem Zimmer und schlief. Und keiner konnte sagen, wann er wieder aufwachen würde. Alle hofften, dass dies bald geschehen würde, denn sie vermissten es mit ihm zu reden und seine Nähe zu spüren.
Zoe nahm Atticus´ Hand und legte ihren Kopf darauf.
„Weist du noch, als du mir das erste Mal so über die Wange gestreichelt hast? Es war vor einem Jahr, draußen im Park auf dem Mädchencampus. Du hast dich gegen die Regeln dort hin geschlichen und das nur um mich zu sehen. Du hättest einen Verweis kriegen können, mein Lieber. Aber das war dir egal...Ich weiß nicht mal, wieso ich dir immer aus dem Weg gegangen bin, vielleicht bin ich vor mir selbst fortgelaufen. Aber ich weiß, das es nicht war, weil ich dich nicht mochte. Ich mochte dich sehr, und meine Gefühle haben sich nicht geändert...aber ich frage mich wieso du weggegangen bist und das ohne mit etwas zu sagen. Niemandem hast du etwas erzählt. Nicht einmal deiner Schwester. Ich will doch nur wissen was los ist.“
Mit Tränen in den Augen schlief sie ein....
„Zoe! Hey, Zoe! Wach doch auf!”, Alexis hatte ihre Freundin an der Schulter gepackt und rüttelte sie. „Es ist schon halb neun! Wach doch auf!“
„Hmmm....was ist los?“, murrte Zoe vor sich hin.
„Der Unterricht fängt in einer halben Stunde an!“
„WAS?“ Zoe schreckte auf. „Wie viel Uhr ist es?“
„Halb neun, hab ich doch gesagt!“
„Oh, so ein mist. Ich bin wohl eingeschlafen!“ Zoe sprang auf und lief auf die Tür zu.
„Wo willst du hin?“, rief Alexis ihr nach.
„Ich will mich nur schnell frisch machen, so kann ich doch nicht in den Unterricht!“, antwortete sie und riss die Tür auf.
Zoe rannte in den Flur und schaute sich vor lauter Gehetze nicht um und krachte in eine Person, die gerade um die Ecke gebogen war. Beinahe wäre sie hingefallen, was ihr zu allem Übel gerade noch gefehlt hätte. Doch der jemand, mit dem sie zusammen gestoßen war, hatte sie am Arm und an der Hüfte gepackt und gerade noch so halten können.
„Das ging ja noch einmal gut!“, meinte er.
„Das tut mir wahnsinnig leid, aber ich bin in Eile“, entschuldigte sie sich bei ihm. Jetzt erst bemerkte sie, mit wem sie da zusammen gestoßen war.
„Zane?“
„Wen hast du den erwartet“, antwortete er mit einem lächeln.
„Wo gehst du hin?“, fragte Zoe und zupfte ihren Rock zurecht.
„Ich will mal schauen wie es meinem Alten Freund geht, und dann werde ich zum Unterricht gehen, und du?“
„Unterricht...Ach ja...du ich habs total eilig ich hab voll verschlafen und ich muss mich schnell frisch machen, sonst komm ich zu spät.“ Mit diesen Worten war Zoe verschwunden.
„Aber...der Mädchencampus liegt doch in der anderen Richtung!“, wollte er ihr noch hinter herrufen, da war sie aber schon weg.
„Ach guten Morgen, Zane“, begrüßte ihn Alexis, die gerade ihre Kopf aus der Tür streckte, als sie seine Stimme gehört hatte.
„Sag mal, weißt du was mit Zoe los war? Sie meinte irgendwas von verschlafen und frisch machen und zu spät kommen“, fragte er Alexis und ging auf sie zu.
„Ja, sie hat heute wieder eine Nachtschicht eingelegt!“
„Oh, verstehe, sie hat also wieder die ganze Nacht bei Atticus verbracht“, nachdenklich schaute Zane zur Seite und biss sich leicht auf die Unterlippe.
„Irgendwann vergisst sie noch ihren Kopf“, sagte Alexis und schüttelte ihren.
„W-was?“
„Sie hatte ihr Schulbuch mit hergenommen und das hat sie liegen gelassen...Naja, ich geb es ihr in der Klasse!“, meinte sie, legte es auf den Hocker hinter sich und kümmerte sich weiter um ihren Bruder. Sie legte ihm einen feuchten, kalten Waschlappen auf die Stirn um sein Fieber zu senken, und zupfte sanft die Bettdecke richtig.
„Ach, lass mich das doch machen, ich bin doch mit ihr in einer Klasse. Ich seh sie eh gleich“, erklärte Zane und nahm das Buch an sich.
„Das wäre sehr nett von dir“, bedankte sich Alexis und richtete ihre Aufmerksamkeit zurück auf Atticus.
