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The Fast and The Furious ~ 3 ~

Halte dir die rasende Schnelligkeit der Zeit vor Augen
von

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Part I, Chapter Seventeen

Here we go! :)
 

Wiedermals vielen lieben Dank für die Comments und euch nun auch ganz viel Spaß beim Lesen des neuen Chapters! ;)
 

http://animexx.onlinewelten.com/forum/thread_5383742/0/#13374469975668
 

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THANKX
 


 

LaimWilks
 

Vielen lieben Dank für das große Lob :) Mitten im Schreibprozess fällt es mir doch ehrlich gesagt etwas schwer, gut abzuschätzen, ob ich mich jetzt im neuen Chapter steigern konnte oder nicht. Daher so ein positives Feedback zurück zu bekommen freut mich wirklich sehr!!! :]

Ja, Hero ist bei mir schon ein kleiner Sturkopf und gibt natürlich nicht so mir-nichts-dir-nichts auf. Allerdings hat er selbstverständlich auch seine Beweggründe und Ansichten wie Interpretationen (immerhin lässt Kai durch seine lange Verschwiegenheit diesem jene Interpretationsfreiräume auch nur zur Genüge...)!

Es wird natürlich jetzt auch immer interessanter, weil sich langsam die Geschichtsstränge enger miteinander verbinden und ich bin schon sehr gespannt, wie dir die folgenden Chapter gefallen werden ;)
 

Guave_Lexi
 

Merci!!! :) Sich an den Storyverlauf des Films anzulehnen und dennoch Kai... eben wie Kai wirken zu lassen (sorry, kann es gerade nicht anders formulieren), ist schon eine kleine Herausforderung an mich. Und so ganz ist mir das auch nicht gelungen, würde ich sagen. Aber dass dir sozusagen "mein" Kai dennoch von seinen Charakterzügen so gut gefällt, lässt mich natürlich freudig grinsen ;)

Und ich muss dir Recht geben - nachdem ich nämlich fertig war mit diesem Part des Chapters habe ich es sogar selbst ein wenig vermisst, dass diese Motorradszene so kurz gewesen ist. Immerhin ist Kai heutzutage doch eher selten bis gar nicht mit diesem unterwegs und dass er sich auf seine Maschine nach so langer Zeit wieder länger traut und dann auch noch Tala mitnimmt, wäre eigentlich eines längeren Abschnitts definitiv würdig gewesen. Das habe ich also wirklich "verbockt" 'xD Aber es wäre dann vielleicht auch zu früh zu emotional geworden... und dieser Part kommt ja jetzt erst noch! :)
 

Angelheard
 

Haha, ja langsam kommt da eben etwas zusammen, was zusammen gehört und das Eis zwischen den beiden ist auch so gut wie weggetaut :) Die Bezeichnung Klammeräffchen trifft wohl wirklich ganz gut auf die Szene zu xD Tala wird definitiv bei vier Rädern bleiben, was man ihm bei Kais professionell-rasantem Fahrstil wohl kaum verübeln kann ;)

Wenn Tala außerdem wirklich Kai irgendwie dazu bringen täte, einen Unfall mit dem Wagen zu bauen, dann würde ihn wohl nicht nur Kai, sondern auch Bryan strangulieren. Die viele Zeit und das viele investierte Geld in diesen schönen Wagen! Ich glaube in diesem Moment würde sogar Kai jegliche Zuneigung im Affekt vergessen :P
 

Phoenix-of-Darkness
 

Yay, dann habe ich ja wirklich mit dieser Fanfiction bei dir ins Schwarze getroffen xD Ich hatte anfangs doch etwas Bedenken hinsichtlich des Potentials, weil die Story ja eigentlich durch den Filmverlauf vorgegeben ist - und man aus Interesse, wenn schon nicht den Film schauen, doch zumindest den Storyverlauf nachlesen könnte. Daher ist diese so durchweg positive Resonanz doch echt etwas, was mich leicht aus den Socken haut :) Dem werde ich natürlich weiterhin versuchen, so gut es nur geht, gerecht zu werden ;)

Was die Fahrt anbelangt, habe ich das ja - wie schon bei Guave_Lexi angedeutet - wirklich etwas mit der Fahrt verbockt. Andererseits ermöglicht die Kürze der Szene wiederum natürlich dem Leser einen größeren Interpetationsspielraum für das, was alles auf der Strecke eventuell vorgefallen ist, was Tala solch' weiche Knie beschert hat xD

Und dass dir die Gespräche zwischen Kai und Hiro so gut gefallen, ehrt mich :) Die beiden haben im Wesentlichen - auch wenn sie zwei grundauf verschiedene Charakter zu sein scheinen - doch in bestimmten Punkten gewisse Gemeinsamkeiten und das nur auf verschienen Seiten ausgelegt. Diese Reibungen kommen für mich daher auch im Grunde genommen ganz natürlich im Schreiben daher ^^' Und es gibt dem ganzen nochmals eine gewisse interessantere Nuance in Bezug auf ihre Partnerschaft.
 

MikaChan88

Lieben Dank! *blush*
 

bloodydream

Haha, dankeschön! :] Sprachlosigkeit ist immerhin etwas, was ich doch eher seltener bei anderen auslöse ;) *knuff*
 

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Titel: The Fast and The Furious ~ 3 ~

Part: I

Chapter: Seventeen von ?

Music: Bon Jovi / Album: Bounce

Autorin: Marlene

Coautorin / Betaleserin für Part I: Neo-Flame aka -LeilanAlseides-

Fanfiction: Beyblade, Film - Fanfiction

Pairing: TalaxKai, RayxMariah, KanexSalima

Disclaimer: Siehe Kurzbeschreibung

Warning: OOC, Shonan-ai, Lemon, Action, Dramatik
 

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Part I, The Fast and The Furious , Chapter Seventeen
 


 


 

~ + ~ ............... ~ + ~
 


 

Was zuletzt geschah...
 

Nachdem er diesen im Zündloch umgedreht hatte, war ein gleichmäßiges Motorengeräusch vom Auto zu vernehmen.„Schnurrt wie ein Kätzchen, gut“, sprach Tala seinen nächsten Gedanken laut aus. Seine eisblauen Augen richteten sich dabei auf das Verdeck. „Und sogar an ein Schiebdach habt ihr gedacht, nicht schlecht.“

„Tja, alles allein nur für dich“, gab Kai mit einem sarkastischen Unterton von sich, während er seine Hände ans Steuer anlegte. „Ich weiß und ich bin dir auch ewig für deine Bemühungen dankbar!“, entgegnete Yuri mit einem Grinsen auf den Lippen.Auch auf Kais Lippen breitete sich ein sanftes Lächeln aus, während er seinen Kopf zu Tala drehte.
 

„Warum kann ich dir das jetzt einfach nicht glauben?“

„Vielleicht, weil du mich schon zu gut kennst?“, antwortete Tala mit einer Gegenfrage. „Wer’s glaubt wird selig.“

„Hey, einen Versuch war es wenigstens wert!“, gab Yuri sich verteidigend von sich und hob zugleich seine Hände vor sich.

Kai schüttelte wiedermals nur leicht den Kopf und trat dann aufs Gaspedal. Der Wagen reagierte sofort, sodass der Silbernhaarige zu Beginn etwas verwundert über die Schnelligkeit war und dementsprechend scharf die Kurve nahm, die aus dem Werkstattplatz hinausführte.
 

Hinter ihnen folgte Talas restliche Crew ihnen ein Stück laufend, die sich fast kindlich freuten. Diese blieben schließlich am Straßenrand zurück und schauten dem Wagen nach, wie er auf den Straßen von L.A verschwand. „Und ich sage euch, er wird ihn doch schrotten!“, wettete Kane und verschränkte dabei zugleich skeptisch seine Arme vor der Brust.

Im nächsten Moment fing er sich dafür jedoch eine leichte Kopfnuss von Salima ein.
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Sie waren bereits einige Zeit auf den Straßen unterwegs, bis Yuri Kai die Anweisung gab, auf die Autobahn zu fahren. Nach einer längeren Fahrt und einigen darauffolgenden Nebenstraßen, fand sich Kai auf der Küstenstraße wieder.

Mittlerweile hatte Tala das Verdeck runterfahren lassen, sodass ihnen mit dem Wind, der durch ihre Haare fuhr, frische Meeresluft in die Nasen stieg.

Sie hatten großes Glück, denn heute war ein schöner, sonniger Tag. Das Meer war recht ruhig und die Sonne schien wärmend auf sie herab. Yuri genoss die schöne Aussicht auf die Bucht mit dem sich dahinter erstreckenden weiten Ozean und gab nur ab und zu Kai eine Anweisung.
 

Schließlich lehnte sich der Rothaarige bequem in seinem Sitz zurück und zog aus seiner linken Hemdtasche seine schwarze Sonnenbrille hervor und gab ein zufriedenes Seufzen von sich.

Kai warf daraufhin einen kurzen Blick auf den Rothaarigen und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

„So sieht also deine Bestrafung für mich aus? Ich darf den Chauffeur spielen?“, brach er nach langer Zeit wieder die Stille zwischen ihnen.

Sogleich hatte er die volle Aufmerksamkeit von Tala, der ihn über den Rand seiner Gläser hinweg anschaute und dabei immer noch zufrieden grinste.

„Nicht doch, mein Schöner. Für dich habe ich mir etwas ganz Besonderes einfallen lassen, wart’s nur ab. Noch ein wenig Geduld.“
 

Kai konnte sich aus dieser Aussage nichts erschließen, sodass er sich einfach wieder auf die Fahrbahn konzentrierte.

„ - du trägst heute wieder diese Zeichen.“

Es war nur eine Feststellung seitens Yuri und dennoch fasste Kai es etwas perplex auf. Er hätte nicht gedacht, dass Tala so genau darauf achten würde.

Nach einiger Zeit gab er nur ein kurzes „Ja“ von sich und fühlte dabei den Blick des Rothaarigen, wie jener bedächtig auf ihm lag.

Der Silbernhaarige konnte regelrecht spüren, wie Tala die Frage nach den blauen Zeichen auf der Zunge lag.
 

Dennoch behielt der Rothaarige sie für sich und Kai war ganz froh darüber, dass Yuri dies tat; denn jener würde es heute noch früh genug erfahren. Jedoch nur, wenn sich sein Vorhaben würde in die Tat umsetzten lassen...

„Bieg jetzt gleich rechts ab, dann kommen wir auf eine Schnellstraße“, wies Tala ihn im nächsten Moment an und riss ihn somit aus seinen Gedanken. Kurz nickte er nur und tat daraufhin das, was man ihm gesagt hatte.
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Kurze Zeit später hatten sie die Straße erreicht, von der Tala gesprochen hatte und Kai konnte einmal den Wagen auf höheren Gängen austesten, da auf dieser Schnellstraße, trotz des schönen Wetters, nicht so viele Fahrer unterwegs waren.

Ab und zu warf Yuri ihm dabei einige Verbesserungen ein und gab ihm ein paar Tipps wie er den Wagen besser unter Kontrolle halten konnte.

Kai probierte gerade einen dieser Tricks aus, als plötzlich ein schwarzer Ferrari mit Höchstgeschwindigkeit an ihnen vorbeipreschte...

Als Yuri diesen erblickte, grinste er nur.

„So mein Schöner, jetzt schlägt deine Stunde.“
 

Irritiert blickte Kai auf Tala.

„Ich will, dass du gegen diesen Idioten fährst und gewinnst!“, forderte der Rothaarige, sichtlich entspannt, im nächsten Augenblick.

„Tala... hast du eben gerade geschlafen? Das war ein Ferrari“, entgegnete Kai.

„Nein, das habe ich nicht. Ich habe den Ferrari klar und deutlich erkannt. Und du wirst ihn schlagen!“

Als Yuri die Zweifel in Kais Augen sah, lächelte er ihm aufmunternd zu.
 

„Kai... ich habe schon viele junge Fahrer Rennen fahren sehen. Sie hatten die perfekten Autos, doch konnten sie kein Stück damit umgehen. Doch bei dir ist das vollkommen anders! Als ich dich zum ersten Mal fahren sah, wusste ich, dass du für diese Rennen geboren worden bist! Du hast den Wagen und das Talent! Du musst es nur noch nutzen.“

Kurz hielt der Rothaarige inne, ließ die Worte auf Kai wirken, welcher leicht verkrampft auf die Fahrbahn und den Ferrari, der immer weiter verschwand, blickte.

„Und dazu bin ich jetzt hier. Ich bin hier, um dir den Arschtritt zu verpassen, den du brauchst, mein Schöner. Du kannst es, also mach' es einfach!“
 

Kai gab ein leichtes Seufzen von sich.

„Das war also dein Plan. Hätte ich mir ja denken können... Sadist.“

„Du kommst eben nicht ungeschoren davon, wäre ja zu schön“, grinste Tala und sah, wie sich auch auf Kais Lippen ein Lächeln ausbreitete.

„Na dann.“

Plötzlich legte der Silbernhaarige so schnell einen höheren Gang ein und trat aufs Gaspedal, dass selbst Yuri nicht einmal darauf gefasst gewesen war, ein leichter Schreckensschrei ihm entwich und ihm seine Sonnenbrille leicht verrutschte.
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Es dauerte nur wenige Minuten, da hatten sie den schwarzen Ferrari eingeholt. Lässig und kühl überholten sie diesen sogar im nächsten Augenblick und ließen zwei verwunderte Männer zurück, bis sie vor einer roten Ampel halten mussten und diese mit ihrem Gefährt wieder zu ihnen aufholten.

Kai blickte sogleich etwas aufgeregt zu Tala, welcher ruhig seinen Blick erwidert und ihm aufmunternd zunickte. Der Silbernhaarige lehnte sich daraufhin beruhigt in seinem Sitz zurück und legte einen Arm auf seine Türseite.

Zugleich beugte Yuri sich gelassen vor und blickte wieder über den Rand seiner Gläser hinweg zu dem Ferrari und dessen Insassen herüber, welche den Blick kalt und hochnäsig erwiderten als sie neben dem Mitsubishi hielten.
 

„Schickes Auto“, sprach Yuri diese mit einem Lächeln auf den Lippen an. Die Typen sahen sich daraufhin für einen kurzen Moment an und grinsten blöde, dann sahen sie zurück zu Yuri, während Kai gelangweilt aufs Lenkrad blickte.

Warum konnte der Rothaarige nicht einfach sagen, dass er ein Rennen haben wollte? Na ja, wenigstens wussten die Typen nicht, dass Yuri einen Porsche besaß und sogar noch ein neueres Model als diese beiden – woher auch immer...!

- Wahrscheinlich bei einem illegalen Straßenrennen gewonnen.

Hätten sie es gewusst, kämen sie sich bestimmt verarscht vor.
 

Doch Yuri schien sich an Kais schlagartig gewandelter Laune nicht zu stören, sondern sprach ruhig, den beiden Männern zugewandt weiter.

„Was muss man denn für so einen hinlegen?“, ermittelte er schließlich, woraufhin dem Fahrer ein abfälliger Ton über die Lippen flog, ehe er zu einer Antwort ansetzte. Sein Beifahrer schien sich zugleich köstlich zu amüsieren und sich das Lachen kaum noch verkneifen zu können. Sie mussten Tala wahrhaftig für einen Idioten halten.

Wie sie sich doch irrten! Wenn die nur wüssten, dass der Rothaarige der beste illegale Straßenrennfahrer von L.A war, dann würden sie ihre Klappen garantiert nicht so weit aufreißen.
 

„Mehr als du jemals zahlen könntest, Rothaar!“, entgegnete der Ferraribesitzer letztlich mit einem fiesen Grinsen im Gesicht, während er sich seine Sonnenbrille aufsetzte.

Kai fand diese Situation mittlerweile einfach nur lächerlich und gab einen leisen Pfiff von sich.

„Was, glaubst du etwa, dass du dir so einen leisten könntest, Clown?“, fuhr man ihn daraufhin sogleich von der Seite an. Doch er kümmerte sich gar nicht um sie. Sollte doch Yuri mit denen fertig werden, er hatte ihnen das Ganze eingebrockt, weil er seine „Rache“ haben wollte. Sollte er zusehen, wie er in dieser Sache wieder Land gewann.
 

Und da Kai heute sowieso nicht nach Streiten und bösen Kommentaren zumute war und er sich von solchen Idioten nicht die gute Laune verderben lassen wollte, warf er nur einen leichten Blick zu Yuri, um ihn dadurch aufzufordern, endlich zum Wesentlichen zu kommen. Dieser verstand den Blick seines Gegenübers und nickte leicht.

„Hey, ihr könnt uns nicht einfach ignorieren, ihr kleinen Milchbubis!“, keifte der Fahrer mit der Sonnenbrille wütend und warf dann einen Blick zu seinem Beifahrer, der ihm mit einem kurzen Ausruf zustimmte. „Die haben doch nur Schiss, Steve!“
 

Tala war trotz der prüden Beleidigungen immer noch die Ruhe selbst, runzelte nun leicht die Stirn und starrte daraufhin unentwegt die beiden an, während ein kleines abwertendes Lächeln auf seinen Lippen lag.

„Woll’n wir mal herausfinden, wer hier die wirklichen Milchbubis sind? Machen wir ein Rennen. Gewinnen wir, gehört der Ferrari uns, gewinnt ihr, gehört dieser Karre hier euch. Na, was sagt ihr?“

Kai nahm zugleich die Hände vom Steuer und seufzte leicht, blickte dabei zur Ampel hoch, die mittlerweile das zweite Mal auf grün umgesprungen war. Wenn das so weiter ging, würden sie noch den ganzen Tag vor dieser blöden Ampel verbringen.
 

„Seh ich so aus als ob ich spinne?!“, brüllte der Fahrer des Ferraris namens Steve zurück, wurde aber sogleich von seinem Freund am Ärmel gezogen und in ein leises Gespräch verwickelt. Sein Freund schien dies wohl für einen Witz zu halten, den er mit Links gewinnen könnte.

Nun warf auch Kai zum ersten Mal einen Blick auf die beiden Männer im Ferrari, die vielleicht gleich diejenigen sein würden, die er zu schlagen hätte. Doch irgendwie war seine Aufregung verschwunden. Er war sogar seltsam ruhig und entspannt wie er es zuvor noch nicht einmal bei einem Straßenrennen gewesen war. Woran das lag?

An der Atmosphäre? Daran, dass er sich verändert hatte oder dass Yuri an seiner Seite war? Er wusste es nicht genau.
 

„Heute noch, wenn’s geht, Mädels!“, rief Yuri den beiden Männern zu, die eine hitzige Diskussion darüber führten, ob sie das Angebot bei der hohen Gewinnchance nicht doch annehmen sollten. Eine leichte Gereiztheit schwang in der Stimmte des Rothaarigen mit, die jedoch nur Kai auffiel, wahrscheinlich weil dieser Yuri auch mittlerweile besser kannte.

Schließlich beendeten die Insassen des Ferraris ihre Debatte, wenn man lauter Wörter unklar durcheinander gewispert und anschließend geschrien überhaupt als eine Diskussion bezeichnen konnte, und nickten schließlich nur.
 

Yuri erwiderte nichts, sein geheimnisvolles Lächeln breitete sich nur zu einem ungenierten Grinsen aus, während er sich daraufhin wieder zurück in seinen Sessel lehnte und ganz cool seine Brille hochschob.

„Bei der nächsten Grünschaltung geht’s los!“, warf er noch kurz rein und blickte daraufhin ganz gelassen auf die Straße, während sich die Ampel mittlerweile wieder auf rot umgeschaltet hatte.

Kai seufzte nochmals, legte dann aber eine Hand aufs Steuer und die andere um die Gangschaltung, blickte zu der Ampel empor.

Für einen kurzen Moment spürte er dabei Talas Blick auf sich ruhen, bis plötzlich dies nicht mehr das Einzige blieb, was er von dem Rothaarigen zu spüren bekam.
 

Yuris Hand hatte sich von der Seite auf Kais Bein gelegt und fuhr nun hauchzart über dieses hinweg.

„Ganz ruhig, mein Schöner! Ein Auto braucht viel Liebe und Gefühl, es ist nicht so wie ein Mensch.“

Kai wusste, dass dies des Rothaarigen Art war, ihn aufzumuntern und ein bisschen gelang es Yuri ja auch, weil er gleich darauf etwas grinsen musste. Auch störte der Silbernhaarige sich wenig an Yuris Hand, die mittlerweile auf seinem rechten Oberschenkel innegehalten hatte und auf diesem ganz leicht ruhte.

„Leg nicht zu viel Power in den Start. Schalte dafür in einen hohen Gang und tritt leicht aufs Gaspedal um dann bei der Vorwärtsbewegung sofort in den nächsten Gang zu schalten. Leg' aber erst den ersten Gang ein, wenn die Ampel auf gelb geschaltet hat, also kurz vor deinem Start.“
 

Kai nickte nur auf Talas Rat hin und nahm seine eine Hand von der Gangschaltung, strich flüchtig mit dieser über Yuris Hand und hob sie dann hoch zu seinen Haaren, um sich durch diese zu fahren, um so zu tun als sei die Berührung nur ein Versehen gewesen.

Yuri wusste es natürlich wieder besser und konnte sich ein weiteres Grinsen nicht verkneifen. Der Silbernhaarige war manchmal einfach zu süß.

Dann jedoch konzentrierte er sich wieder aufs Wesentliche und beugte sich nochmals leicht vor, um die beiden Ferrarifahrer für einen kurzen Moment zu beobachten, welche sich ihres Sieges schon sicher waren.
 

Wieder etwas verärgert über diese beiden Mistkerle lehnte er sich zurück, beließ aber seine eine Hand auf Kais Bein und schob sich seine Brille lässig mit einem Finger hoch.

Zugleich schaltete die Ampel auf gelb und Kai tat das, was Yuri ihm geraten hatte. Der Wangen beschleunigte schließlich im ersten Gang, da er die Kupplung kommen ließ. Die Reifen begangen zu quietschen und hinterließen eine schwarze Spur auf der Straße.

Plötzlich spürte Kai, wie sich Yuris Hand etwas fester in seinem Oberschenkel vergriff, sodass er einen ganz kurzen Blick zur Seite warf.

Dort saß Tala immer noch völlig entspannt da, jedenfalls sah es so aus. Wie es mit Talas Gefühlswelt stand, dass konnte der Silbernhaarige immer noch nicht genau sagen...
 

„Gib’s ihnen!“, sprach Tala jetzt mit einer unglaublich ruhigen Stimme, während sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen schlich. Im selben Augenblick wandelte sich das gelbe in grünes Licht und die Wagen preschten sogleich über die Straße davon.

Anfangs lagen die beiden Wagen noch dicht beieinander, doch dann begann sich der Ferrari einen Vorsprung aufzubauen. Doch daran störte sich Kai nicht im Geringsten. Er fuhr ganz ruhig sein Rennen und wusste genau, was zu tun war. Er musste nur den richtigen Moment abwarten.
 

Auf diesen musste der Silbernhaarige auch nicht zu lange warten. Denn vor ihnen erschienen die ersten normalen Fahrzeuge. Der Ferrari musste so seinen Speed verringen, was Kai die einmalige Chance bot, wieder aufzuholen. Doch statt dies mit dem Nos-System zu machen, schaltete er einfach in einen niedrigeren Gang und verlangte dem Wagen so ziemlich viel ab. Als sie mit dem schwarzen Sportwagen wieder auf gleiche Höhe lagen, wich Kai einfach auf die Gegenfahrbahn aus, umfuhr gelassen zwei entgegenkommende Fahrzeuge und fuhr dann wieder zurück nach rechts.

Der Ferrarifahrer, der diese Möglichkeit nicht wahrgenommen hatte, sondern versucht hatte, einfach an den Wagen auf seiner Spur vorbei zu fahren, hatte dadurch wichtige Zeit verloren.
 

Diese nutzte Kai jetzt und schaltete wieder in den höchsten Gang zurück. Yuri blickte in den Rückspiegel und sah den Ferrari immer weiter verschwinden. Dann wandte er sich an Kai, der ohne jegliche Gefühlsregung auf die Straße schaute und fuhr.

„Hey, du hast durch ein gutes Manöver gewonnen, Schöner. Mein erstes Auto, das du mir erbeutet hast. Ich wusste doch, dass ich noch Geld mit dir machen werde!“

Kai gab nur ein abfälliges Geräusch von sich und schaute dabei für einen kurzen Moment nach links zur Seite. Dann jedoch breitete sich ein Grinsen auf seinen Lippen aus, während er seinen Kopf zu Yuri drehte.
 

Im nächsten Augenblick hatte er blitzschnell seine eine Hand vom Steuer genommen und sich Talas Sonnenbrille stibitzt; diese setzte er in aller Ruhe auf und blickte dann wieder auf die Fahrbahn.

„Wenn du den Wagen bekommst, bekomme ich wenigstens die Sonnenbrille.“

„Bedien' dich nur. So hast du zumindest ein Andenken von mir!“, lachte Tala und zog endlich seine Hand von Kais Bein zurück.

Der Silbernhaarigen warf ihm auf diese Äußerung hin einen schiefen Blick über den Rand der schwarzen Gläser zu.

„Als ob ich das von dir bräuchte.“
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Kurze Zeit später fuhren sie auf eine Art kleine Raststätte ab, wo sie erst einmal auf die Typen mit dem Ferrari warteten. Diese tauchten gut 10 Minuten später auf und kamen nur widerwillig und in einem heftigen Streitgespräch vertieft neben Yuri und Kai zum Stehen.

Während sich Kai lässig an den Wagen gelehnt hatte, war Tala sitzen geblieben, bis die beiden aufgetaucht waren. Nun, da diese endlich angekommen waren, stieg auch er aus und ging zu den beiden herüber, während der Silbernhaarige das ganze Szenario lieber mit einem eindeutigen Desinteresse von der Ferne aus beobachtete. Sollte doch Yuri das nur machen, schließlich war auch er derjenige, der den Wagen bekam.
 

Zu Kai Verwunderung jedoch musste der Rothaarige nicht einmal lange mit diesen Möchtegernstreetracern rumdiskutieren. Anscheinend sprach er sich nur mit ihnen ab, wann sie ihm den Wagen bringen sollten und ließ sie dann auch schon wieder ziehen.

Mit quietschenden Reifen verschwanden die beiden Idioten und waren schon bald darauf nicht mehr zu sehen...

Tala trat zugleich zu dem Silbernhaarigen herüber, der für ihn das Rennen gewonnen hatte, so wie er es sich gewünscht hatte. Und er musste zugeben, dass er richtig stolz und zufrieden war. Der Silbernhaarige hatte alles perfekt gemacht. Nun ja, er war ja auch selbst mehr als perfekt.
 

Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen, gesellte er sich schließlich zu Kai, der immer noch an den Mitsubishi gelehnt stand und beugte sich zu diesem vor.

„Die wirst du nie wieder sehen, Tala. Glaub mir“, meinte Kai ganz unerwartet und zog dabei Yuris Bille ab, blickte seinen Gegenüber, der ihm doch recht nahe war, eine ganze Zeit lang durchdringend an.

Doch Tala zuckte nur mit den Schultern.

„Sollen sie’s nur probieren. Sehr weit werden sie damit nicht kommen... Aber dazu sind wir jetzt nicht hier!“, entgegnete Yuri ihm und ergriff ihn daraufhin an der Hand, zog ihm zu dem kleinen, schönen Restaurant hoch, welches große Ähnlichkeit mit einem Strandhaus hatte.
 

Vor diesem waren in einigen großen Töpfen Palmen aufgestellt worden, die den Weg zu den Treppen zeigten. War man einige Schritte auf diesem Weg gegangen, so wandelte sich der Gehweg in Holzplatten um, welche auf schönem, weißen Sand lagen. Kam man vorne bei den Holztreppen an und lief diese hinauf, fand man sich auf einer großen Veranda wieder, auf der einige runde Tische standen, die schön dekoriert worden waren.

Überall lag dabei vereinzelt auf den Holzplatten etwas Sand und die Balken sowie die Decke über der Veranda, waren mit einem Netz verziert worden, in welchem Muscheln, Perlen und Fischattrappen verschiedenster Größen hingen.
 

Kai war schon öfters in dieser Gegend gewesen, doch an solch ein kleines, schönes Lokal konnte er sich beim besten Willen nicht erinnern. Entweder es war erst vor kurzem eröffnet worden oder er war all die Jahre einfach dran vorbeigefahren, ohne es zu registrieren.

Aber das war nun auch irrelevant, schließlich hatte Tala ihn hierher geführt und es ihm gezeigt und es gefiel ihm auch sehr gut, das musste er zugeben...
 

Sie setzten sich gemeinsam an einen Tisch auf der Veranda statt in das Restaurant hineinzugehen, das man durch ein große, weit geöffnete Tür hätte betreten können. Kai hatte beim Vorbeigehen dabei einen Blick hineingeworfen und festgestellt, dass es auch drinnen sehr gemütlich aussah. Auch innen war die Dekoration ans Meer und an den Strand gebunden, er hatte aber auch einige Bilder an den Wänden entdecken können.

Alles in allem also eine recht schöne Gestaltung, die auf den betrachtenden Gast sehr einladend und heimisch wirkte. Das gefiel Kai sehr gut, denn er kannte es nicht anders von zu Hause. Seine Mutter hatte das auch immer so gewollt. Es sollte gemütlich und schön zugleich aussehen; wo man mit denen zusammentrifft, die man liebt und die man als deine Familie ansieht, das nennt man Zuhause! – So ähnlich hatte sie es immer gesagt.
 

Kai driftete in seinen Überlegungen ab, nachdem sie Platz genommen hatten. Gedankenverloren blickte er über die hölzerne Veranda hinweg über den Parkplatz, die Straße und schließlich auf den Strand und aufs Meer hinaus. Seine Augen erhielten dabei einen leichten Glanz von Sehnsucht und ein leises, kaum zuhörendes Seufzen entglitt ihm. Yuri jedoch ahnte ansatzweise, über was er nachdachte und blickte besorgt auf ihn, hob schließlich etwas zögerlich eine Hand und legte diese auf die des Silbernhaarigen.

Jener schreckte sogleich aus seinen Gedanken und griff stattdessen zu seinem schwarzen Shirt, zog von diesem Yuris Sonnebrille ab und reichte sie dem Rothaarigen zurück.
 

Doch dieser drückte Kais Hand mit der Bille mit sanfter Gewalt zu diesem zurück, lächelte und schüttelte leicht den Kopf. Der ehemalige Profifahrer blickte ihn daraufhin etwas verwirrt an, doch ehe einer der beiden zum Sprechen ansetzten konnte, war auch schon eine nette Bedienung erschienen, um ihre Bestellung aufzunehmen...
 

In Kürze hatten sie ihre Getränke geordert und sich von der netten, jungen Dame wegen des Essens beraten lassen. Schließlich entschieden sie sich für leichte Kost, einen großen Salat mit allerlei Meerestieren zubereitet zu dem auch Baguette gereicht wurde. Diesen wollten sie sich teilen, da ihnen die Bedienung zugesichert hatte, dass jener mehr als ausreichend für zwei Personen war. Und zu viel wollten die beiden in der Mittagshitze sowieso nicht zu sich nehmen, das machte einen nur müde und erschöpfte einen viel zu schnell.
 

Nachdem die Kellnerin ihre Bestellung angenommen hatte, verschwand sie sogleich mit einem Lächeln auf den Lippen zurück ins Lokal. Sie schien sich bei den beiden ihren Teil zu denken. Doch weder Yuri noch Kai störten sich daran.

Die Hand des Rothaarigen lag wieder auf der seines Gegenübers, welcher seine jedoch im nächsten Augenblick zurückzog.

„Dich bedrückt etwas“, erhob Tala nach langer Zeit des Schweigens seine Stimme und schaute seinen Gegenüber dabei durchdringend an.

Kai blickte daraufhin leicht irritiert auf und schüttelte nach einiger Zeit bedenklich den Kopf.
 

„Leugne es nicht. Ich sehe es dir an, Kai -“

Augenblicklich schlug der Jüngere seine Augen nieder und fixierte stattdessen Yuris Sonnenbrille, die er immernoch in seinen Händen hielt.

„Ist schon gut. Nichts Schwerwiegendes“, murmelte Kai schließlich, während er dabei begann, an der Brille herumzuspielen.

Tala taktierte ihn darauf mit einem ungläubigen Blick, den Kai aber gekonnt ignorierte, indem er so tat als sei die Sonnebrille plötzlich überaus interessant.

„Ich habe nur nachgedacht“, fügte er nach einer längeren Pause hinzu und warf zum ersten Mal wieder einen Blick auf seinen Gegenüber.
 

Dieser lehnte sich leicht zurück, während auf seinem Gesicht die pure Skepsis geschrieben stand.

„Es ist gut, wirklich.“

„Kai, du weißt, dass ich -“

Ehe Tala seinen Vorschlag zu Ende sprechen konnte, fuhr ihm auch schon seine Begleitung ins Wort.

„Du brauchst dich nicht um mich zu sorgen. Ist schon gut.“ Doch diese Aussage beruhigte Yuri keineswegs. Stattdessen schienen diese Kommentare des Jüngeren für ihn eine Bestätigung dafür zu sein, dass eben doch etwas nicht stimmte.
 

„Aber -“

„Kein „aber“, Tala! Mach dir bitte keine Sorgen“, erwiderte Kai und legte schließlich die Sonnenbrille beiseite, Yuris Blick ausweichend. Der Rothaarige selbst zögerte nochmals für einen Moment, sah dann aber ein, dass es keinen weiteren Sinn hatte. Im Bezug auf dieses Thema hatte er wohl noch einiges zu lernen, ehe sich der Silbernhaarige ihm anvertrauen würde...

„Wenn du dir so sicher bist... Nun gut“, gab er schließlich nach und schaute zur Seite, als die Bedienung gerade mit ihren kalten Getränken zurückkam und diese vor ihnen auf dem Tisch abstellte.
 

Fast gleichzeitig griffen die beiden Männer nach ihren Cocktails. Während Tala sich einen rötlichen mit viel Spiritus bestellt hatte, bevorzugte Kai, einen zu wählen, der nicht alkoholisch war, da er als Fahrer das Risiko nicht eingehen konnte, mit Alkohol im Blut zu fahren.

Als sie gemeinsam ihre Gläser erhoben, blitzten Talas eisblaue Augen für einen kurzen Augenblick freudig auf.

„Auf den neuen Wagen, deinen Sieg, den heutigen Tag... und vor allem auf uns!“, sagte er letztlich und lächelte seinen Gegenüber dabei an.

Dieser konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, stieß mit dem Rothaarigen an und erwiderte dabei: „Ja, auf diese Zeit!“
 

Nachdem sie angestoßen und etwas getrunken hatten, wurde es wieder leiser um sie. Während Yuri ständig zu überlegen schien, welches Thema er ansprechen sollte, um wieder auf ein Gespräch mit dem Jüngeren eingehen zu können, genoss Kai sichtlich die Stille zwischen ihnen und blickte fasziniert hinaus aufs Meer.

Die hellen Sonnenstrahlen, die in der Ferne auf die Wasseroberfläche trafen und dort in alle Richtungen gespiegelt wurden, boten dem Betrachter einen farbenfrohen Lichterglanz, der an Millionen von Diamanten erinnerte.
 

„Die wiederkehrenden Wellen sind wie die Gedanken, die dich immer wieder heimsuchen und quälen. Das Meer selbst spiegelt die unendlichen Weiten der Gedankenzüge wider, die so unergründlich und finster sein können wie die unerforschte Tiefe der Meere - und die Sonnenstrahlen, sie... sie sind wie die Menschen, die Licht ins Dunkle bringen, hoffnungsvoll schimmernd an der Wasseroberfläche, doch in der Tiefe verschwinend“

Stumm hatte Yuri Kais philosophischen Worten gelauscht, in denen plötzlich so viel Bedenklichkeit und Traurigkeit lag.

Als der Silbernhaarige ihn daraufhin anblickte, wurde dieses Gefühl nur noch verstärkt.
 

Plötzlich hatte Yuri das Bedürfnis einfach aufzuspringen und an Kais Seite zu treten, ihn zu sich in seine Arme zu ziehen und nie wieder gehen zu lassen, ihn immerwährend vor allem Unrecht zu beschützen.

Denn unerwartet wirkte der Silbernhaarige nicht mehr so stark und stolz wie einst. Tala wusste, dass jener ihm zum ersten Mal gestattete, auch hinter seine Fassade zu blicken und zu erkennen, wer Kai Hiwatari in Wirklichkeit war.

Und dieses Bild sah viel trauriger aus, als man es sich wohl je hätte vorstellen können.
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Es dauerte nicht lange, da servierte man ihnen auch schon ihr Essen. Seither hatten sie sich angeschwiegen und sich dem Salat gewidmet, der wirklich köstlich war. Ab und an warfen sie sich gegenseitig für einen kurzen Moment einen Blick zu. Doch sonst veränderte sich nichts an der Stille zwischen ihnen.

„Es ging so schnell vorbei“, erhob schließlich Tala ganz plötzlich das Wort und ließ seine Gabel sinken, blickte hinüber zum Meer wie zuvor Kai es getan hatte.

Der Silbernhaarige wurde wieder aufmerksam, hörte ebenso auf zu essen und blickte für einen kurzen Augenblick seinen Begleiter durchdringend an, ehe sich ein sanftes Lächeln auf seine Lippen legte.
 

Kai verstand sogleich, was Tala mit seiner Aussage meinte. Der Satz sprach auf ihre gemeinsame Zeit an, die sie bereits hinter sich gebracht hatten und bei näherem Überlegen musste der Silbernhaarige feststellen, dass wirklich einiges in recht kurzer Zeit geschehen war. Bevor er Yuri richtig gekannt hatte, hatte er diesen nicht ausstehen können, hatte gemeint, dass der Rothaarige ein Verbrecher ohne Schamgefühl sei und das Wort Respektlosigkeit erfunden hätte.

Aber mittlerweile hatte der Ältere ihn vom Gegenteil überzeugt. Er hatte sich zwar anfangs dagegen gesträubt, doch nachdem er dem Rothaarigen gegenüber offen gewesen war, hatte er ganz neue Seiten an ihm entdeckt, Seiten, die ihm vielleicht für immer verborgen geblieben wären, hätte er sich nicht dazu durchgerungen, auf Yuri einzugehen.
 

Damals hatte der Silbernhaarige zwar noch Zweifel gehabt, ob dies wirklich die richtige Entscheidung wäre, doch heute konnte er dazu nur sagen, dass es wohl der beste Weg gewesen war, den er hatte beschreiten können.

Doch wie einmal ein jeder Weg sein Ende fand, so würde es auch diesem und somit bei ihnen sein. Nichts hielt für immer...

Irgendwann würden ihre Wege auseinander gehen und sie würden sich wahrscheinlich nie, nie wiedersehen, sich einmal – vielleicht sogar in näherer Zeit- lebewohlsagend von einander verabschieden.

Und dann wäre es vorbei.

Ein Stück Vergangenheit, manchmal in ihren Gedanken herumspukend.

Mehr nicht...
 

Welch Ironie des Schicksals.

Sein aufrichtiges Lächeln wandelte sich in ein trauriges und auch seine rubinroten Augen verloren leicht ihren Glanz bei jenen Gedanken, die ein jähes Unbehagen in ihm auslösten, ohne dass er ganz wusste, warum. Hätte er nur die Zukunft vorhersehen können, er hätte die Zeit mit der Crew und auch mit dem Rothaarigen mehr genossen und mehr zu schätzen gewusst. Doch dafür war es jetzt zu spät. Das Einzige, das er dafür noch tun konnte, war sich für die schöne Zeit erkenntlich zu zeigen.

„Ja. Die Veranstaltung ist bereits morgen“, erwiderte der Silbernhaarige und griff wieder zu seiner Gabel.
 

Mit dieser stocherte er leicht abwesend in den Salatblättern herum und wartete ab, bis Yuri darauf aufmerksam wurde und ihn leicht verwundert anschaute.

„Stimmt etwas nicht?“

„Nein, alles in bester Ordnung“, antwortete Kai recht niedergeschlagen und blickte weiterhin auf den Teller. Tala hatte nach kurzer Zeit genug davon und zog den Teller zu sich herüber, dass der Silbernhaarige ihn im nächsten Moment verwirrt anschaute.

„Ich sehe doch, dass dem nicht so ist... Was bedrückt dich, Kai? Du weißt doch, dass du mir alles anvertrauen kannst!“
 

Kais trauriges Lächeln verschwand im nächsten Augenblick von seinen Lippen, während unerwartet ein sehr ernster Ausdruck in seine Augen trat und er seinem Gegenüber fest in die Augen blickte.

Yuri wurde leicht unwohl zumute bei diesem Blick, er wandte sich jedoch nicht von dem anderen ab. Er wusste ja mittlerweile, dass es dem Silbernhaarigen nicht leicht fiel, über Sachen zu reden, die ihn wirklich beschäftigten.

Daher wartete er erwartungsvoll und vor allem sehr geduldig ab, bis Kai tatsächlich wieder zu sprechen begann.
 

„Tala - Ich hab deine Autos gesehen, dein Leben... die Werkstatt und auch die ganzen Teile für deinen neuen Wagen, den wir in wenigen Monaten fertig stellen konnten. All' das kostet Geld, eine Menge Geld.“ Für einen kurzen Augenblick brach Kai ab und wandte seinen Blick vom Rothaarigen weg als könnte er diesem nicht mehr standhalten.

„Und du kannst mir nicht erzählen, dass du dieses Geld allein mit deiner Werkstatt und den illegalen Rennen zusammenkriegst.“

Kai spürte regelrecht, wie Talas Blick ihn durchbohrte und als er aufsah, blickte er direkt in zwei kalte, eisblaue Opale, die ihm entgegenfunkelten.
 

Jegliche emotionale Züge waren aus Talas Gesicht gewichen als wäre er wieder nur Yuri für ihn. Ganz ruhig betrachtete Tala schließlich seinen Gegenüber.

„Du willst also wissen, woher ich das Geld für mein Leben zusammenkriege?“

Der Angesprochene hob leicht seinen Kopf und erwiderte wieder standhaft seinen Blick.

„Ich will die Wahrheit... Yuri.“

Der Rothaarige stutzte etwas, so eine Aufrichtigkeit war er von seinem Gegenüber diesbezüglich nicht gewohnt.

„Einfach nur die Wahrheit, um Gewissheit zu erlangen“, endete Kai schließlich und senkte wieder etwas seinen Blick.
 

Im nächsten Moment spürte er jedoch Talas Hände, wie sie eine Hand von ihm ergriffen und jener diese zu seiner Wange führte, sie leicht an sie legte. Die tiefen blauen Augen lagen dabei immer noch auf dem Silbernhaarigen, was leichtes Unbehagen in diesem auslöste, da der Ältere erneut keine Gefühle preisgab.

Ihn nur durchdringend musterte...

„Was siehst du, mein Schöner?“, ermittelte Tala plötzlich und hauchte einen Kuss auf die innere Handfläche, während er diese immer noch an seine Wange hielt.

Dieser zögerte kurz, ehe er antwortete: „Ich... ich sehe dich.“
 

Ein sanftes Lächeln breitete sich auf Talas Lippen aus und seine Augen erhielten einen strahlenden Glanz.

„Und was tue ich gerade?“, fragte der Ältere weiter, sodass sein Gegenüber ihn leicht verwundert anstarrte. Zugleich führte Yuri Kais Hand von seiner Wange zu seiner Brust, legte sie an der Stelle ab, an welcher der Herzschlag des Rothaarigen deutlich zu spüren war.

„Du blickst mich an, sprichst mit mir... lässt mich dir nahe sein -“ Nur zögerlich kamen diese Worte über Kais Lippen, doch in seine Augen trat zugleich ein fester Ausdruck, der seine Unsicherheit verschwinden ließ.
 

„Ja. Und weil du mir so viel bedeutest, will auch ich dir nahe sein. Ich will dir helfend zur Seite stehen. So wie für meine Crew, würde ich auch für dich alles tun... nein, sogar noch viel mehr als das, wenn ich es vermochte! Kein Weg wäre mir zu weit, kein Wort wäre mir zu viel. Es ist egal, was du von mir verlangst oder wünschst, ich würde es tun und da wäre es mir egal, was ich dafür opfern oder verüben müsste. Solange ich mein Ziel erreiche, dich glücklich zu sehen, ist mir alles andere egal -“

Zögerlich löste Tala seine Hände von der Kais, welche für einen Moment immer noch an der Stelle seines Herzens verweilte, ehe dieser sie letztlich langsam zurückzog.

„Und das, Kai... das ist die Wahrheit!“
 

Der Silbernhaarige wusste auf einmal nicht, was er davon halten, geschweige denn was er dazu sagen sollte. Tala hatte ihn an einem wunden Punkt erwischt.

So schenkte er seinem Gegenüber nur ein hauchzartes, unsicheres Lächeln und wandte sich dann wieder dem Essen zu.

Wenige Minuten später tat es ihm der Rothaarige gleich. Still beieinander sitzend, genossen sie die so unglaublich vertraut wirkende Stille um sich herum, als seien sie schon immer beieinander gewesen...
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Als sie fast zwei Stunden später wieder im Wagen saßen und Kai zur Ausfahrt hinausfuhr, hatte sich die Stimmung immer noch nicht gelockert. Seit ihrem Gespräch hatte sich zwischen ihnen etwas Seltsames aufgebaut, dass sie verstummen ließ.

Erst als sie wieder auf der Schnellstraße fuhren und Kai sich aufmerksam an einigen Ortschildern orientierte, erkannte Yuri, dass der Jüngere anscheinend ein bestimmtes Ziel zu verfolgen schien.

„Bevor wir zurückfahren würde ich... würde ich dir gerne noch etwas zeigen. Etwas, das mir persönlich sehr viel bedeutet.“
 

Überrascht wandte Tala sich von der Aussicht ab und blickte mit voller Aufmerksamkeit zu dem Silbernhaarigen, dessen Augen auf die Straße gerichtet waren. Erst wenige Minuten später richteten sich zögerlich die rubinroten Augen in Richtung Beifahrersitz. Erleichterung breitete sich in diesen aus, als Yuri Kai kurz darauf ein aufrichtiges Lächeln schenkte und leicht nickte.

„Sehr gern.“
 

~ + ~ ............... ~ + ~
 

Ungefähr eine halbe Stunde später fuhr Kai eine kreisbogenartige Ausfahrt hinauf und lenkte den Wagen auf eine abseits gelegene Landstraße, die sie nur kurze Zeit befuhren, bis der Silbernhaarige gleich wieder nach links auf eine Seitenstraße abbog und diese entlang fuhr.

Mit der Zeit zeichneten sich in der Ferne die Umrisse eines riesigen Gebäudes ab. Es dauerte nicht lange, da konnte Tala erkennen, um welches es sich handelte. Es war die Hauptzuschauertribüne des Komplexes, der an eine der größten, schwierigsten und bekanntesten Rennstrecken der Welt grenzte.
 

Tala war zwar recht verwundert darüber, dass Kai ihn gerade hierher geführt hatte, stellte jedoch erneut keine Fragen, sondern wartete darauf, dass der Silbernhaarige den ersten Schritt wagen würde...
 

Wenige Zeit später hielt dieser den schwarz-roten Mitsubishi an einem der Nebenausgänge an und stieg, sogleich er den Motor ausgeschaltet hatte, aus, ohne Tala auch nur anzublicken.

Dieser tat es ihm schließlich gleich und folgte dem Jüngeren mit einem leichten Abstand, während der ehemalige Motorradweltmeister sich ganz sicher seinen Weg auf die Rennstrecke zu bahnte.
 


 

to be continued...
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  MikaChan88
2012-08-25T19:07:19+00:00 25.08.2012 21:07
wieder mal ein geniales kapi
bin ja mal gespannt wie es weiter geht ^-^

cu,
MikaChan
Von:  Noctis_Lucis
2012-08-22T15:15:22+00:00 22.08.2012 17:15
Ich Kann Phönix of darkness nur zustimmen.
Auch ich bin froh wenn diese FF jedesmal weiter geht :)
Allein der Anfang mitd em Autorennen zu genial XD
Ich Freue mich darauf wenn es wieder weiter geht ich bin wirklich gespannt was dir noch so schönes einfällt ^^
Mach weiter so Die FF ist einfach nur Mega klasse :)
mfg Laim
Von:  Alex_Dryden
2012-08-09T04:44:09+00:00 09.08.2012 06:44
OMG...
Das kapital war so geil...es war einfach nur spannend, schön, auch romantisch etwas und fazinierend.
Es liegt alles noch im dunkel was Yuriy nun eigentlich macht und woher er soviel Geld hat und er scheint es auch die Antwort nicht raus rücken zu wollen.
Und das das Gespräch der beiden. Die gesamte Atmosphäre war so schön und zum Teil auch etwas geheimnisvoll. ich war so gespannt beim lesen, das ich ganz die Zeit vergas.
Ich bin jetzt richtig gespannt was Kai ihm sagen und zeigen will da auf der rennstrecke. Ich hab zwar eine Vermutung aber ich lass mich da ganz von dir überraschen XD

Auch das rennen war super. Du kannst das alles immer so toll beschreiben.
Hach ich wünschte meine FFs wären auch nur annähernd so gut wie deine.

Ich freu mich ganz doll auf das nächste Kapitel, bitte lass uns nicht all zu lange warten *___*
Ich will mehr von diesen tollen Emotionen lesen.

Bye Gauve_Lexi

(PS.: Die BB Mangas sind super und haben jetzt einen Ehrenplatz in meinem Regal, denn ich hab jetzt alle da^^)
Von:  Phoenix-of-Darkness
2012-08-08T10:26:28+00:00 08.08.2012 12:26
Wow ich bin wieder einmal so baff von deinem Schreibstil!!
Zudem bin ich auch sehr froh, wieder ein neues Kapitel zu lesen UND vorallem, dass du mit dieser FF nicht aufgibst und fleißig weiter schreibst.
Denn ich muss zugeben...wo früher sehr oft neue YuKa FFs on kamen oder neue Kapitel folgten, ist heute nicht mehr so viel los.
Daher war ich hocherfreut, dass du wieder ein Kapitel on gestellt hast und meine Vorfreude wurde nicht getrübt sondern voll befriedigt.

Grinsend habe ich das Rennen verfolgt und konnte mir die Mimiken der einzelnen Personen perfekt ausmalen.
Aber auch das kleine Restaurant hast du so fantastisch beschrieben, dass ich mir wünschte so eines doch hier in der Nähe zu wissen.
Auch die Gespräche zwischen Yuri und Kai hast du sehr gut gestaltet.
Es herrscht eine schöne Atmospähre zwischen den beiden.
Einzige Kritik wäre:
Warum ist das Kapitel jetzt zu ende!? Jetzt muss ich ja wieder warten!!
Denn ich bin sehr, sehr, sehr gespannt was nun folgt.

Grüße~
Phoenix-of-Darkness
Von:  Angelheard
2012-08-08T05:28:06+00:00 08.08.2012 07:28
Wie geilo :)
Die Beschreibung mit dem Aútorennen war einfach genial, es hat mich richtig mitgezogen und ich hab mitgefiebert :)
Da ist Tala ja Kais Frage ganz geschickt ausgewichen, jetzt ist Kai immer noch nicht schlauer, woher Tala seine Ressourcen und wie er diese alle bezahlt.
Spannung pur, was wird Kai ihm wohl an der Rennstrecke alles zeigen und vor allem erzählen, bin schon mehr als neugierig.

Lg Angel
Von:  Phetonix
2012-08-08T02:39:45+00:00 08.08.2012 04:39
Ui, wie spannend *-* Ich bin so versunken in der Geschichte, dass meiner Mutter mich fünf mal rufen musste eh ich sie gehört hab ^^v. Ich hab irgendwie jede Gefühlsregung mitgefühlt, mal war ich kurz vorm flennen, dann war ich wieder voller Erwartungen...Echt fesselnd *____* Ich weiß gar nicht was ich noch sagen soll, ich bin gerade zu geflasht dafür...
Wundervolle Story, bin aufs nächste Kapitel gespannt.
LG die Banane


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