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Prince and Princess

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11. Chi no Inu - Das Blut der Hunde

11. Chi no Inu Das Blut der Hunde
 

Ich lief nervös in meinem Zimmer auf und ab, als es an der Tür klopfte. Überrascht wandte ich mich um. Jemand öffnete von Außen und ließ sich selbst ein. Wieso hatte man dann überhaupt erst geklopft? Ich schnaubte verächtlich, als ich den Mann namens Pij’ouino erkannte.

„Kol’saruo schickt nach dir“, sagte er monoton und sah mich dabei nicht einmal an. Sein Blick war auf den Boden gerichtet.

„Mir doch egal“, erwiderte ich trotzig und drehte mich knurrend um, „Ich würde es vorziehen wenn mich IRGENDWER erst einmal aufklären würde, was ich hier überhaupt soll!“

Pij’ouino schwieg nur. Dann hörte ich Schritte und zwei kräftige Männer packten mich an den Armen und zerrten mich aus meinem Zimmer.

Na toll, dachte ich, erst wurde ich gegen meinen Willen in ein Zimmer gesperrt und nun aus selbigen gewaltsam wieder entfernt. Langsam verging mir selbst die Lust mich zu wehren, hatte ja doch keinen Sinn.

Ich seufzte lautstark, was wohl Pij’ouinos Aufmerksamkeit einen kurzen Moment auf sich zog. Seine kühl dreinblickenden Augen trafen für eine Sekunde die meinigen. Vielleicht bildete ich mir es nur ein, aber ich hätte schwören können, ein feindseliges Blitzen in ihnen gesehen zu haben.
 

Ich wurde abermals durch dunkle Gänge geschleift und konnte nicht die Hand vor Augen sehen. Es war mir ein Rätsel wie sich die anderen drei Männer hier zu Recht finden konnten. Wir liefen eine ganze Weile, ehe wir vor einer Tür Halt machten, die von einer einzelnen Kerze angeleuchtet wurde. Ringsherum herrschte immer noch tiefstes Dunkel.

Selbst wenn ich es irgendwie geschafft hätte mich aus dem Griff der Männer zu befreien und zu fliehen, ich hätte hier niemals herausgefunden.

„Kol’saruo!“, Pij’ouino klopfte sacht an der Tür.

„Nur herein!“, kam die dumpfe Antwort.

Pij’ouino sah mich kurz an, er wollte etwas sagen, biss sich jedoch auf die Unterlippe und nickte den beiden Männern zu, die mich immer noch fest hielten.

Auf der Stelle öffneten sie die Tür und stießen mich gewaltsam in das Zimmer, das dahinter verborgen lag. Erschrocken über die plötzliche Wucht verlor ich das Gleichgewicht und stolperte, wäre beinahe bäuchlings auf harte Holzdielen gefallen. Jedoch wurde ich bevor ich den Boden begrüßen konnte von starken Armen aufgefangen.

„Haha, danke Hirosh…“, wollte ich mich bedanken, doch als ich mich wieder aufrappelte und nun vor der Person stand, die mich aufgefangen hatte, schluckte ich, „Kol’saruo“

„Oh, du erinnerst dich an meinen Namen! Das freut mich!“, er lächelte mich fröhlich an.

Wie hatte ich ihn mit Hiroshi verwechseln können? Wieso hatte ich überhaupt gerade an ihn gedacht? Ich erinnerte mich plötzlich wieder an die Situation als mich Hiroshi einmal aufgefangen hatte. Danach hatte er mich geküsst. Augenblicklich wurde ich rot bei dem Gedanken und schüttelte ihn sofort wieder ab.

„Was ist denn? Macht dich meine Nähe so nervös?“, Kol’saruo hatte sich mir bis auf Augenhöhe genähert, so nah, dass ich mich selbst in seinen schmalen Pupillen widerspiegeln sehen konnte.

„Huh?“, entfuhr es mir und ich wich einen Schritt zurück.

„Na, na, aber nicht doch!“, der schwarzhaarige Mann vor mir lächelte verstohlen und streckte seine Hand nach meinem Gesicht aus.

Vor Schreck blieb ich starr stehen und kniff die Augen zusammen, einen Schlag erwartend. Er streichelte mir aber sachte durchs Haar und über die Wange. Bei der plötzlichen Berührung zuckte ich kurz zusammen und schlug mit einem Mal die Augen auf, starrte den anderen Mann verwirrt an. Dieser sah mich aus seinem blauen und gelben Auge sanft an. Meine Augen weiteten sich noch mehr, als mich Kol’saruo in eine liebevolle Umarmung zog und sein Gesicht in meinen Haaren vergrub.

Geschockt von der unerwarteten Wendung des Geschehens wehrte ich mich nicht, sondern verspannte mich noch mehr.

Als Kol’saruo aber eine Hand an meinem Rücken unter mein Hemd schob, erwachte ich blitzartig aus meinem Trance und stieß den Mann mit aller Kraft von mir. Er stolperte nur ein paar Schritte zurück, fand sein Gleichgewicht wieder und sah mich aus traurigen Augen an.

Ich schluckte.

„Oh Mann“, Kol’saruos Stimme klang weder wütend noch zornig, vielmehr schmollend, als habe man einem kleinen Kind seinen Lolly weggenommen, „Du magst mich nicht“

„Huh?“, ich sah ihn irritiert an.

„Keiner mag mich“, der schmollende Unterton wandelte sich in weinerliches Quengeln.

„Was soll das?“, fragte ich genervt, „Bist du ein Mann oder eine Maus?“

Kol’saruo schaute mich verdutzt an, „Mit so einem Konter hätte ich nun nicht gerechnet“

Ich schwieg, aber mit meinen Gedanken bereits auf einen möglichen Angriff meines Gegenübers eingestellt und vorbereitet.

Dieser ließ sich allerdings in einen nahe stehenden Sessel fallen, schlug ein Bein über das andere und lehnte sich gemütlich zurück. Er schien die Ruhe selbst zu sein, was meine Anspannung eher noch steigen ließ. Ein leises Gähnen entfuhr ihm und er schloss seine Augen, den Kopf auf die hohe Lehne gelegt.

Mein Puls raste, ich sah die Tür, ungeschützt von dieser Seite und nicht abgesperrt, soweit es mir bewusst war. Auf der anderen Seite standen vermutlich noch die anderen Männer, aber sicher konnte ich mir bei keiner meiner Überlegungen sein. Also hätte ich diese Chance einfach nutzen sollen, solange sie mir noch blieb. Auch auf die Gefahr hin, mich in den dunklen Irrgärten dieser Gemäuer zu verlaufen.

Ich sah noch einmal zu Kol’saruo, der immer noch unbeweglich auf seinem Sessel saß und leise ein und aus atmete. Mein Blick fiel auf sein halbzerrissenes Hemd. Der Ausschnitt war so weit, dass ich aus meinem Winkel einen viel zu tiefen Einblick erhielt. Ich wurde sofort rot, als ich mich bei dem Gedanken erwischte, wie gut der Mann eigentlich aussah. Um mich selbst wieder zur Vernunft zu bringen schlug ich mich mit beiden Händen vors Gesicht und sagte zu mir selbst, „Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt um über meine neuerlichen Neigungen nach zudenken“

Kol’saruo musste mein Selbstgespräch gehört haben, „Was denn für Neigungen?“, er hatte den Kopf gehoben und sich auf seinen rechten Arm aufgestützt.

Erschrocken zuckte ich zusammen und drehte meinen Blick rasch von ihm weg.

„Was denn? Magst du mich nicht einmal ansehen?“, der Sessel knarrte, als sich Kol’saruo erhob, „Bin ich denn so hässlich?“

Er schritt langsam auf mich zu, „Oder ist genau das Gegenteil der Fall?“

Nun stand er genau vor mir, doch ich hatte meinen Kopf immer noch von ihm abgewandt. Ich konnte seinen Atem auf meinem Gesicht spüren. Widererwarten gab der andere Mann einen angenehmen Duft von sich. Plötzlich packte Kol’saruo mein Kinn und zwang mich ihn anzusehen. Schnell wich ich seinem intensiven Blick aus. Wenn ich schon meinen Kopf nicht wegdrehen konnte, dann wenigstens meine Augen, doch ich konnte seinen festen Blick auf mir spüren. Ich biss die Zähne zusammen.

„Ich bin dein Typ!“, es war keine Frage.

Kol’saruo stellte mich vor eine Tatsache, der er sich selbst so sicher war, dass es fast schon wieder beängstigend war.

„Du bist ganz schön selbstverliebt!“, knurrte ich und funkelte ihn an.

„Das klingt ja fast so, als wolltest du mich herausfordern“, ein zynisches Lächeln umspielte Kol’saruo Lippen.

„Interpretiere ruhig alles so wie du es willst“, zischte ich wütend.

„Oh ja, das werde ich“, mit diesen Worten zog er mich gewaltsam an sich ran und küsste mich stürmisch.

Ich zappelte wild und biss ihm auf die Unterlippe. Blut sickerte aus der Wunde und ließ einen metallenen Geschmack in meinem Mund zurück. Kol’saruo zuckte nur kurz zurück und leckte sich mit der Zunge über die Lippen, entließ mich zwar aus dem Kuss, nicht aber aus der Umarmung. Er war einfach viel stärker als ich. Ich hatte keine Chance gegen ihn.

Ein mulmiges Gefühl breitete sich in meinem Magen aus. Langsam bekam ich es wirklich mit der Angst zu tun.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Angelcerise
2008-11-10T12:53:48+00:00 10.11.2008 13:53
Klasse Kapitel^^
Endlich geht es weiter XD
Dieser Kol’saruo soll seine Finger und vor allem Lippen da lassen wo sie hingehören *knurr*
Schreib bitte schnell weiter ;-)
Von:  evejean
2008-11-10T06:04:48+00:00 10.11.2008 07:04
ui ein neues kapitel "freu"
aber es bleibt spannend und wieder ein cliffhänger "grummmel" bitte bald weiter schreiben.

lg eve


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