Zum Inhalt der Seite

Prince and Princess

Auf der Suche
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Nanimo - Nichts

9. Nanimo Nichts
 

Es folgte eine beunruhigende Stille. Niemand sagte etwas, ich hörte nur den gleichmäßigen Atem der beiden Unbekannten, die mich aufrecht hielten.

„Wo“, meine Stimme zitterte, „wo bin?“

Schweigen.

Dann Schritte.

Ich konnte deutlich vernehmen, wie jemand auf mich zukam und nur wenige Zenitmeter vor mir stehen blieb. Diese Person beugte sich zu mir herunter, sog leicht Luft ein und klatschte dann plötzlich in die Hände.

Ich fuhr bei dem plötzlichen Laut erschrocken zusammen.

„Wah!“, in der Stimme des Fremden lag etwas Kindliches und als er weiter sprach klang er immer mehr wie ein kleines Kind, das sich über ein neues Spielzeug freute, was mich nicht gerade glücklicher stimmte, „Er ist es wirklich! Das habt ihr toll gemacht, aber jetzt lasst ihn los! Ihr tut ihm ja weh!“

Sogleich wurden meine Arme freigelassen und ich sank auf die Knie. Meine Augen hatte ich noch immer geschlossen. Solange ich nicht wusste wo ich war, spielte es keine Rolle, ob ich meine Umgebung sah und mich noch mehr ängstigen würde, oder nicht.

Ein sachter Windhauch in dem ein leicht feuchter aber angenehmer Geruch lag, streifte meine Nase.

Ich zuckte, als der Fremde vor mir, mein Kinn berührte und anhob, „Mach doch die Augen auf“

Seine Stimme klang besorgt und etwas trotzig, „Ich tu dir nichts, du brauchst keine Angst zu haben“

Konnte ich ihm denn trauen? Ich schnaubte verächtlich, das sollte wohl ein Scherz sein, erst mich entführen und dann ganz unschuldig tun.

„Manno, was habt ihr denn gemacht? Ihr habt ihn ja ganz verschüchtert!“

Nun gesellte sich eine zweite, ernstere Stimme hinzu, „Kol, Ihr solltet eigentlich wissen, dass er nicht darauf eingegangen wäre“

„Ja, ja. Ich weiß doch, Pij“, es klang als schmollte er und der andere seufzte, „Ihr könnt alle abtreten! Nein, du nicht Pij!“

Ich hörte wie sich zahlreiche Schritte entfernten und schluckte bei dem Gedanken, wie viele Menschen bis gerade eben noch in diesem Raum gewesen sein mussten. Halle hätte es wohl eher getroffen, bei den Massen, die nun den Ausgängen entgegenstrebten.

„Er schient sich etwas beruhigt zu haben“, der Mann, der als Pij bezeichnet worden war, schien näher zu kommen.

„Mh? Du hast Recht, Pij“, die Stimme des Fremden vor mir war fröhlich, „Komm schon, Yuki, mach die Augen auf!“

Ich erwiderte nichts.

„Ach komm schon!“, flötete er und zog mich mit einem Ruck auf die Beine, „Du hast echt nichts zu befürchten!“

Plötzlich drückte er mir seine Lippen auf die meinigen. Ich riss entsetzt die Augen auf und zuckte zurück, „Wa…was…?!“

„Ah, du hast endlich die Augen aufgemacht“, ein junger Mann lächelte mich aus einem hellblauen und gelben Auge an. Seine schwarzen Haare tanzten wild um seine weichen Gesichtszüge. Bunte Perlen waren in ein paar kleineren Zöpfen geflochten und seine Haut wies eine gesunde und dunklere Bräune auf. Er trug eine schwarze Hose, darüber ein ebenso schwarzes Hemd, das an einigen Stellen zerrissen war und einen weiten und lockeren Ausschnitt besaß, darunter konnte man den Ansatz einer Narbe sehen, die irgendwo auf dem Bauch enden musste. Auch wenn ich mich gerade in einer etwas misslichen Lage befand, so musste ich doch zugeben, dass er nicht schlecht aussah. Nein, er sah irre gut aus und hatte Ausstrahlung.

Ich biss bei diesen Gedanken mir auf die Unterlippe. Er strahlte mich nur weiter ungeniert an, packte dann meine Hand und zog mich hinter sich her.

„Ich zeige dir alles, Yuki!“

„Wa…“, gerade als ich mich weigern wollte, hielt ein anderer Mann den schwarzhaarigen auf.

Wir drehten uns zu der Stimme um, die sich lautstark durch ein Räuspern bemerkbar gemacht hatte.

„Kol. Ihr habt Euch noch nicht einmal vorgestellt…“, dann wandte er sich an mich, „Mein Name ist Ouino - Pij’Ouino!“

Ich starrte ihn mit offenem Mund an, weniger wegen seinem Namen, als seinem ungewöhnlichen Äußeren. Sein Haar war komplett weiß und geflochten, reichte ihm bis zum Ellenbogen. Roten Augen sahen mich abwartend an und bildeten einen starken Kontrast zu seiner blassen Haut, um nicht zu sagen, dass er bleich war - totenbleich. Wie das Haar war auch seine gesamte Kleidung in einem einheitlichen Ton gehalten, weiß. Nur hier und da, war eine blutrote Schnalle oder ein gleichfarbiges Band angebracht. Im Gegensatz zu dem schwarzen Fremden neben mir, befand sich Pij’Ouinos Kleidung in einem sauberen, geradezu pingelig reinlichem Zustand. Keine Falte, kein Knick, kein Riss war zu sehen.

„Pij, du hast recht. Wie dumm von mir, ich habe in meiner ganzen Aufregung das Wichtigste vergessen“, ein zweifarbiges Augenpaar sah mich freudestrahlend an, „Ich bin Kol’saruo! Aber du kannst mich gerne Saruo nennen“

Ich hob nur eine Augenbraue.

„Kol! Ich werde Euch nun allein lassen“, sagte Pij’Ouino plötzlich und verbeugte sich leicht.

Ich sah ihm fragend nach, während er die große Halle durch einen der 5 Seiteneingänge verließ. Erst jetzt kam ich dazu mich einmal genauer umzusehen. Wir befanden und in einer riesigen quadratisch angelegte Halle. An jeder ihrer Wände befanden sich jeweils 5 kleiner Durchgänge. Nur gegenüber von uns befand sich ein großes Holztor. Das musste das gewesen sein, durch dass ich hereingebracht worden war.

„Dies ist die Empfangshalle“, klärte Saruo mich auf und lächelte, dann zeigte er auf 5 hohe Säulen, von denen vier in jeder Ecke und eine in der Mitte standen, „Von hier kann man in verschiedene Gänge gelangen und schließlich in die gewünschten Räumlichkeiten…“

Ich hörte nur mit halbem Ohr zu, wenn er mir von den architektonischen Besonderheiten dieses Gebäudes erzählte. Viel mehr interessierte mich, wo ich mich befand und wie ich hierher kam, warum und wie ich wieder hier fort kommen könnte.

Saruo schien meine Zweifel bemerkt zu haben und seufzte.

„Also gut, wenn du mir folgen willst“, er wartete meine Antwort gar nicht ab, sondern ging einfach vorneweg.

Ich schloss rasch auf, was blieb mir auch anderes übrig, als ihm zu folgen. Umbringen wollte er mich wohl nicht, dazu hatte er ja genug Chancen gehabt. Was also wollte von mir? Meine Familie war weder reich, noch berühmt. Es gab auch nichts, in dem ich besonders talentiert gewesen wäre.

Ich wollte ihn zu gerne fragen, doch traute ich mich nicht, ihn von mir aus anzusprechen. Er lief, nein er marschierte viel mehr vor mir her, wobei sein Haar auf und nieder wippte, ebenso sein lose sitzendes Hemd.

Endlich blieben wir vor einer einfachen Holztür stehen. Seit dem wir die große Halle verlassen hatten, waren wir in den Gang ganz links an der rechten Seiten gegangen, sind dann zweimal links abgebogen und schließlich noch ein mal rechts.

Saruo öffnete die Tür und bedeutete mir einzutreten. Es war ein kleines und gemütliches Zimmer. Weinrote Vorhänge säumten ein Fenster, dass jedoch keinen Blick nach draußen zu ließ, weil ein schwarzes Tuch zwischen die beiden Scheiben gespannt war. Rechts an der Wand stand ein hohes Regal, gefüllt mit zahlreichen antik wirkenden Büchern. Mitten im Raum stand ein kleines bequem aussehendes Sofa, dass in demselben Farbton wie die Gardinen und auch der Himmel des Bettes gehalten war. Links stand ein großes hölzernes Doppelbett. Es war erst frisch mit weißen Laken bezogen worden und leuchtete regelrecht in dem sonst braun und rot gehaltenen Raum.

Saruo stand schweigend neben mir, während ich das Zimmer musterte.

„Das ist dein Zimmer“, stellte er nüchtern fest.

„Äh…“, ich stockte.

„Fühl dich wie zu Hause, in 2 Stunden bringen dir die Dienstmägde dein Essen!“

Er wollte sich gerade umdrehen um zu gehen, als ich ihn an seinem Hemd festhielt. Wenn ich nicht jetzt fragte, wann dann?

„Warte!“

Er wandte sich überrascht zu mir um.

„Warum so überrascht?“, knurrte ich, „Sag mir erstmal, was das alles soll! Was wollt ihr von mir? Warum sperrt ihr mich hier ein? Ich gehe mal nicht davon aus, dass ihr mich so einfach wieder gehen lassen werdet, oder?“

Saruos Blick wurde ernst, „Da hast du Recht, Yuki“, er hob seine rechte Hand und strich mir sanft über die Wange, „Ich lasse dich wirklich nicht so einfach wieder gehen. Jetzt wo ich dich einmal habe, lass ich dich nicht wieder gehen…“

Ich starrte ihn an, stieß seine Hand fort und wich dann ein paar Schritte zurück, „Dann sag mir doch einfach, was ich hier soll!“

Er sah mich nur stumm an.

„Weißt du es denn selber nicht, oder warum antwortest du nicht?“

„Du…“

„Ja, ich höre?“, Woher ich plötzlich diesen Mut nahm, wusste ich selbst nicht, „Was soll ich hier?“

„Nichts…“, damit ging er und schloss die Tür hinter sich.

„HEY!“, ich wollte ihm nach, packte den Türknauf, doch die Tür ließ sich nicht öffnen, „Mist! Abgeschlossen“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Shanksy
2008-03-11T18:25:39+00:00 11.03.2008 19:25
WoW! Suuuuuuuuuuuupa Kapi! Und imma an der spannendesten Stelle aufhören, ne? *poke* Immer das gleiche mit euch Autoren...*kopf schüttel* das war mit unter eine Selbstbeleidigung...*ebenfalls Autor desu*
Freu mich schon riesig auf das nächste Kapi! *süchtig* hab wegen dieser FF sogar ne Pause im PC Raum verbracht um weiter zu lesen^^ bitte schreib schnell weiter!
Von:  Angelcerise
2008-03-09T19:59:59+00:00 09.03.2008 20:59
In welchen Irrenhaus ist der den gelandet *Fragezeichen über Kopf hab*
Ein sehr geheimnisvolles Kapitel^^
Ich freue mich schon auf das nächste XD


Zurück