Zweifel
Zweifel
-ein Kapitel über Hakura-
Ich bin wieder hier, ... in meinem Revier war nie wirklich weg hab mich nur versteckt...
(Nein ich hab mich nicht von Panini editieren lassen ^.^)
Meine Schwarzgurt Prüfung im Taekwondo hat mich sehr viel Zeit und Nerven gekostet, aber jetzt ists vorbei und ich hab bestanden juhuuuuuuuuuuu!
Zwar stehen jetzt wieder und immer noch Klausuren an, aber nach diesem Stress nehm ich diese pillepalle Klausuren doch mit links oder?! Naja wir werden sehn >.< Jedenfalls steckt das Kapitel voller Rechtschreibfehler glaub ich, ich konnte es nicht mehr überarbeiten, morgen steht schon wieder ne Matheklausur an!
Dieses Kapitel witme ich jedenfalls mal meiner Mieze white_cat zu Nikolaus und als Entschädigung dafür das ich ihren Geburtstag wieder verpennt hab!
ES TUT MIR LEID!!!!
*kuffel*
deine Maus
Eure Faey
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Es waren noch sieben Stunden bis Mitternacht!
Hakura stand am Rand der Wüste, dort wo die Mauern Dobbie Villages aufhörten und nur noch ein Meer aus Sand sich vor ihr erstreckte. Die Sonne schickte noch ihre letzten Strahlen über den Horizont bis sie dahinter verschwand und die Schamanenstadt und alles darum in Dunkelheit tauchte. Das Abendrot spiegelte sich in Hakuras gleichfarbigem Haar.
Sie wusste das er hinter ihr stand, spürte seine Blicke in ihrem Nacken. Stechend, kalt und voller Gier. Ja sie kannte ihn nur zu gut. „Meister...?“ , fragte sie, ohne sich um zu drehen. Er trat näher an sie heran, während sie weiter in die beginnende Dunkelheit starrte.
Die Schamanin verdrängte das Verlangen sich zurück zu lehnen und in die Arme ihres Meisters zu fallen. Zu sehr hatte er sich verändert, seit er sie aus dem Reich der Toten zurück in die Welt der Lebenden geholt hatte. Und gleich darauf, war da dieser alte Greis Despart gewesen und sie hatte keine ruhige Minute mehr.
Aber, ... es hatte sich alles verändert, nicht nur die Welt um sie herum, sondern auch er, er am aller meisten. Er war nicht mehr der selbe Eintausend Jahre konnten einen verändern.
Was ihr Meister nun noch für sie übrig hatte war Begierde, sexuelles Verlangen.
Aber Liebe, ...nein! Dazu war er schon lange nicht mehr fähig. Sein warmer Atem an ihrem Hals, die Hand an ihrer Hüfte. Jahre war es her, das er sie so berührt sie geküsst hatte... tausend Jahre, als sie noch die einzige war, der er Vertrauen schenkte. An deren Schultern er ihr seine Sorgen mitteilte.
Ihr Retter...
„Hakura?“
Sie schaudert. Ihr war kalt, trotz des Feuers um das sich alle gescharrt hatten. „Geht es dir gut? Möchtest du eine Decke?“, fragte Taeko, doch das rothaarige Mädchen schüttelte den Kopf und daraufhin ging die Koreanerin unverrichteter Dinge wieder zurück zum Feuer.
Die Schamanen saßen, in dicke Decken gehüllt an dem brennenden Holzhaufen, der prasselnd Wärme gab. Alle warteten, das die Uhr endlich Mitternacht ansagte. Das Ende des Jahres, so wie die westlichen Länder es kannten, stand kurz bevor.
Anna hatte sich an Yoh gelehnt und starrte ins Feuer. Auf ihrem Schoß saß Taro und grinste über beide Ohren. Rin saß ganz nah am Feuer und nahm hier und da einen brennenden Ast heraus, spielte damit, während Taeko sie besorgt immer wieder zu sich rief.
Spielerisch wedelte das kleine Mädchen mit dem Stöckchen herum ohne sich zu verbrennen und Hotu schnurrte um ihre Beine herum. Es war wirklich erstaunlich wie wenig Angst sie vor diesem Monster aus Flammen hatte.
Noch vor ein paar Stunden, hatte die kleine Rin wieder mal in einer Ecke gekauert.
So wie Hakura es früher immer tat, wenn das Feuer wieder durch ihre Träume gejagt war.
Es waren noch sechs Stunden bis Mitternacht.
Yoh, Horo² und Ren mühten sich verzweifelt damit ab eine Plane über die aufgehäuften Holzscheite zu legen um diese vor dem aufkommenden Sturm zu schützen. War das Holz einmal nass konnten sie das Silvesterfeuer vergessen. Hakura kam gerade von der Stadtmauer zurück.
Niemand fragte sie wo sie gewesen war.
Niemand schöpfte Verdacht.
Niemand konnte wissen, dass sie bis vor ein paar Minuten noch in den Armen eines gefährlichen Jemands gelegen hatte, der sie alle zu vernichten plante.
Unauffällig ging sie an den Männern vorbei bis sie jemand rief.
„Hakura?“
Die Stimme klang so schneidend, dass die junge Schamanin zusammen fuhr und glaubte, dass jemand wüsste oder ahnte wo sie die letzte Stunde gewesen war.
Bedächtig drehte sie sich um. Dort stand Ren.
„Könntest du bitte nach Rin sehen? Sie ist oben in der Wohnung!“,
bat er auf seine Weise fast schon höflich.
Hakura nickte. Es zog ein Sturm auf. Dunkel Wolken prophezeiten Regen, Blitz und Donner. Kaum hatte sie die Haustür hinter sich geschlossen, fing es in der Ferne auch schon an zu grollen. Sie stieg die Treppen hinauf bis zu Taekos Wohnung und schon im Flur konnte sie von dort eine melodische Stimme singen hören konnte.
“Little child,
be not afraid
though rain pounds harshly against the glass
like an unwanted stranger,
there is no danger
I am here tonight“
Und tatsächlich, kaum waren die gesungenen Zeilen verklungen, polterte es kurz und ein Strom lief an den Fensterscheiben hinunter, als Hakura gerade die Wohnung betrat.
Denn wie das Lied beschrieb hatte drückte der Wind den Regen gegen das Fenster wie einen ungebetenen Gast.
Rin saß auf dem Bett. In den Armen ihrer Mutter. Hakura sah sie dort aneinander gekuschelt liegen. Das Lied, das Taeko sang trieb der Rothaarigen Tränen in die Augen.
“Little child,
be not afraid
though thunder explodes and lightning flash
illuminates your tear-stained face
I am here tonight“
Ein Blitz erleuchtete den Raum für kurze Zeit und Rin fuhr erschrocken zusammen. Auch ihr liefen Tränen das kleine verschreckte Gesicht hinunter. Taeko drückte ihre Tochter fester an sich, wog sie hin und her. Vor ihrem Vater würde sie sich wohl nie so ängstlich zeigen, ging es Hakura durch de Kopf. Nicht weil er sie nicht verstand sondern weil Ren und Rin sich einfach so ähnlich waren und keine Blöße geben wollten.
„...and someday you'll know
that nature is so
the same rain that draws you near me
falls on rivers and land on forests and sand
makes the beautiful world that you'll see
in the morning“
Hakura schluchzte laut und unbewusst. Sie wusste nicht was über sie gekommen war. Vielleicht war es, das sie nie jemand so in den Schlaf gesungen hatte.
Niemand ihr jemals ihre Angst so liebevoll nahm.
Die Angst die sie erst seid ihrem Tod in sich trug.
Angst vor dem Feuer, das sie zu Staub zerfallen lassen hatte. Sie schüttelte sich schon bei dem Gedanken daran.
Taekos Stimme wurde leiser, es war fast ein Flüstern, ein Summen.
„For you know,
once even I was a
little child,
and I was afraid
but a gentle someone always came
to dry all my tears,
trade sweet sleep for fears
and to give a kiss goodnight“
Die Koreanerin wischte mit dem Zeigefinger Träne für Träne von der Wange ihrer Tochter, küsste sie auf die Stirn. Dann strich sie ihr durchs Haar und lächelte sanft auf Rin herab in deren Arm ihr kleiner Kater Hotu schnurrte.
„...well now I am grown
and these years have shown
that rain's a part of how life goes
but it's dark and it's late
so I'll hold you and wait
'til your frightened eyes do close“
Auch Rin konnte jetzt wieder lächeln. Ein Lächeln, das Hakura, die immer noch unbemerkt hinter dem Türrahmen an der Wand lehnte, das Herz beinahe zerspringen ließ.
Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und rannte wieder nach draußen die letzte Strophe des Liedes im Ohr, die von Taeko nur noch geflüstert wurde, während Rin im Halbschlaf leise summte.
“...and I hope that you'll know
that nature is so
the same rain that draws you near me
falls on rivers and land on forests and sand
makes the beautiful world that you'll see
in the morning...
everything's fine in the morning
the rain'll be gone in the morning
but I'll still be here in the morning“
Sie kannte so etwas nicht, so geliebt zu werden, nicht einmal von dem Mann dem sie über alles ergeben war.
...ihre Begleiter...
Hakura schüttelte den Kopf um ihre Gedanken frei zu bekommen. Sie sah der Vierjährigen zu wie sie den brennenden Stock um sich herum wirbeln lies und dabei ein diebisches Grinsen auf dem Gesicht behielt. Plötzlich fiel ein glühendes Stück des Astes direkt vor Hakuras Füße.
Die rothaarige verspürte den Drang aufzuspringen und davon zu laufen. Feuer löste in ihr eine panische Angst aus. Es weckte in ihr immer die Bilder eines brennenden Dorfes aus dem gequälte Schreie hallte, Bilder eines lodernden Scheiterhaufens auf dem sich ihr eigener Körper befand und seid einigen Tagen auch die Vorstellung einer gewaltigen Feuerkugel die auf sie zu raste.
„Warum hast du so eine Angst vor Feuer Haku-chan?“, fragte die Kleine in ihrer kindlich naiven Stimme und riss Hakura aus ihrer Trance. Doch es steckte mehr dahinter, hinter diesem unschuldigen kleinen Kind. Es schien als wüsste Rin den Grund für Hakuras Angst. Um sie herum war die Zeit stehen geblieben, die Flamme die vor ihren Füßen zu zischen begonnen hatte regte sich nicht mehr. Die Schamanen um sie herum hielten in der Bewegung inne. Dieses Kind, Rin, war nicht normal! „Warum hast du Angst vor Donner?“, stellte Hakura die Gegenfrage.
Rin zwinkerte kaum merklich und das Flämmchen flackerte erneut auf. Dann, mit einem gezielten Blick des kleinen Mädchens erlosch es, doch um die beiden herum regte sich kein Lüftchen und diese Totenstille lag immer noch über den Schamanen am Lagerfeuer und über dem Lagerfeuer selbst. „Wie machst du das?“, fragte Hakura, doch Rin antwortete nicht. Die Zeit lief wie gewöhnlich weiter. Niemand schien etwas bemerkt zu haben.
Das Kleine Mädchen machte ihr Angst... trotzdem war sie mir auf eine besondere Art sehr vertraut. Mit ihren vier Jahren erinnerte sie Hakura so sehr an sich selbst... " ...damals als mein Dorf in Flammen aufging!"
.
.
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„Lass das Rin! Lass den Stock liegen... komm her!“, rief Ren die Kleine mit ernstem Blick zurück. Hakura schüttelte sich, stand auf und ging zu Ryu der aufgedreht vor einem Kochtopf mit heißer Suppe stand. Direkt daneben veranstaltete Yoco ein riesiges Barbeque. Die Rothaarige nahm sich eine Schüssel und lies sie von Ryu (dessen Augen in Herchenform übergegangen waren) mit warmer Suppe auffüllen. „Hiiiiieeeeeeerrrr bitte sehr, Haku-chan!“
Hakura musste lächeln. „Danke Ryu-san!“, antwortete sie höflich und verschwand so schnell sie konnte allerdings eher widerwillig in Richtung des Feuers. Sie nahm sich nun doch eine Decke um etwas weiter vom Feuer entfernt sitzen zu können ohne zu frieren.
Sie schlang den Stoff eng um sich und lies nur ihren Kopf – den Hals tief eingezogen – und die Hände frei, die sich um die heiße Tasse schlossen.
Bei dem dämmrigen Licht konnte sie gerade so das Spiegelbild ihres Gesichts in dem dampfenden See in ihrer Tasse ausmachen.
Es wirkte so dunkel fast als ob ...
Es waren noch fünf Stunden bis Mitternacht
... ihr Gesicht mit Ruß bedeckt wäre und eine Tränen helle Schlieren vom Auge bis zu ihrem Kinn hinterließ. Mittlerweile hatte es aufgehört zu regnen, doch der Himmel war immer noch mit grauen Wolken bedeckt. Eine Träne tropfte in Hakuras Spiegelbild im großen See in Dobbie Village und das Wasser zog seine Kreise um die Stelle an der der Tropfen auf die Oberfläche gefallen war. Doch in Wirklichkeit war Hakuras Gesicht nicht rußverschmutzt, sondern eher blass – allein schon durch die bittere Kälte und sie war auch nicht mehr acht Jahre alt. Die Rothaarige sah noch mehr in der Spiegelung. Ihr brennendes Dorf, andere Kinder die ihr hinterher riefen – ihren Meister. Hakura zuckte zurück. Sie hörte, wie sich in den Bäumen hinter hier etwas regte. Instinktiv griff sie nach ihrer Halskette und einem ihrer Fächer. Dann hörte sie ein leises Plätschern, als ein Stein in den See geworfen wurde.
Immer noch kampfbereit zog sich Hakura hinter einen Baum zurück, ging in Stellung und beobachtete, so wie es ihr beigebracht wurde... immer wachsam.
Aus einiger Entfernung waren Stimmen zu hören, erst so leise das die Schamanin nichts verstand, dann erkannte sie wer dort sprach.
„... Es tut mir wirklich Leid!“, das war eindeutig Toeka. Auch wenn ihre Stimme der von Taeko sehr ähnelte, war sie rauer. „Ich hab's schon verstanden! “ und das war definitiv ihr Freund.
»Wie hieß der nochmal?«, fragte sich Hakura, doch Toki gab ihr gleich die Antwort.
„Seath, ich...“, sie brachte keinen Satz zustande, jedenfalls offensichtlich nicht den der ihr im Sinn war. „... mir ist kalt!“
Der Schwarzhaarige zog den langen Mantel aus und warf ihn der jungen Frau über die Schultern. Das er jetzt nur noch im Sweat-Shirt da stand schien ihn nicht besonders zu stören. Er lächelte. „Du hast mich etwas überrumpelt.“, meinte er und erntete verwirrte und verwunderte Blicke von Toki. „Du hattest es nie über die Lippen gebracht auch nicht wenn ich es dir gesagt habe. Ich wollte mich nicht an diesen Kitsch klammern also hab ich mich damit abgefunden, dass du es vielleicht nie sagen würdest! Und als du dann doch, ... ich war einfach überwältigt.“
Das war eine lange Rede für einen so schweigsamen Mann. Auch wenn er nicht annähernd so gefühlskalt war wie Ren ( in diesem Punkt konnte ihn immer noch keiner schlagen), so hatte der Chinese sich wenigstens angewöhnt mit den Menschen in seiner Umgebung zu reden. Das hatte ihm Taeko eingetrichtert.
In Tokis Augen sammelten sich Tränen, während Hakura verbissen die Zähne aufeinander presste. Sie würde nicht noch einmal weinen! Das hatte sie heute schon genug getan!
Und sie vermisste ihn, der nicht zurück kehren würde...
...ihren Geliebten...
Hakura erwachte wie aus einer Trance. Sie spürte den Becher in ihrer Hand und merkte das die Suppe fast schon wieder kalt war.
Man konnte den eigenen Atem sehen und die Schamanin zog noch enger den Hals ein und versteckte sich in der warmen Decke. Die Stunden waren schnell vergangen. Viel zu schnell!
Es würde bald soweit sein, dann war ihr Auftrag in Dobbie Village beendet. Jedenfalls der offizielle. Doch rein inoffiziell hatte sie viel mehr getan als sie sollte. Nur durfte davon niemand wissen!
Es waren noch vier Stunden Mitternacht
Sann und Horo² liefen durch die Straßen von Dobbie Village. Sie hatten sich etwas von der Gruppe entfernt, angeblich um noch mehr Holz für das Feuer zu besorgen, doch jeder einzelne wusste das reichlich Holz vorhanden war.
Die Beiden schlenderten Hand in Hand an Hakuras Versteck vorbei, dort wo sie ihre Ausrüstung lagerte. Sie hatte noch etwas dringendes zu erledigen, dabei zweifelte sie ernsthaft an den Plänen ihres Meisters, und vor allem an denen von Despart!
Hakura beobachtete verträumt die beiden heimlichen Turteltauben, wie sie im Schatten der Gasse verschwanden. Toeka hatte ihr einmal erzählt, das die beiden sich früher nicht über den weg getraut hätten, sich auf den Tod nicht ausstehen konnten.
Jetzt waren sie glücklich zusammen. "Auch wenn sie sich mit ihrer Heimlichtuerei wie zehn jährige verhalten! Da ist ja Rin erwachsener!", murmelte die Rothaarige vor sich hin.
So glücklich waren alle Schamanen in Dobbie Village. Alle hatten ihre Probleme, ihre Konflikte aber damit kamen sie wunderbar aus.
Diese Leute sollten also der Feind sein?
Das konnte Hakura nicht glauben. Das wollte sie nicht glauben.
Und in eben diesem Moment fasste Hakura einen Entschluss.
Sie hatte sich entschieden.
Sie würde das Vertrauen ihres Meisters in sie brechen, ihn verraten...
...ihren Vertrauten...
Die rothaarige Schamanin schaute auf ihre Uhr. Es war nicht mehr lang, sie musste die letzten Minuten auskosten die ihr in dieser Stadt geblieben waren.
Es war ihre eigene Schuld das sie dieses Leben aufgeben müssen würde.
Andererseits, wäre sie nicht aus dem Reich der Toten hierher zurück gekehrt, hätte sie einiges verpasst.
Hakura hing an dieser welt, an dieser Zeit und an diesem Leben und genoss jede einzelne Sekunde davon.
Sie hatte ihr eigenes Schicksal vor kurzem besiegelt. Die Würfel sind gefallen!
Es waren noch drei Stunden bis Mitternacht
Rote Haare blitzten zwischen den Ästen der Bäume hindurch, die den Weg zum Tempel des Sternenheiligtums säumten. Sie ahnte schon was Despart vor hatte und sie würde es verhindern. Aber so, dass nicht sie die Schuldige war. Nein, sie musste es geschickt anstellen.
Niemand durfte wissen wer sich ihm in den Weg gestellt hatte.
»Es darf so nicht weiter gehen!«
Diese Schamanen waren nicht der Feind und Hakura hatte sich vorgenommen es nicht zu zulassen, das jemand Dobbie Village, ihr Zuhause zerstörte. Nicht Despart und auch nicht ihr Meister.
Wie sie sich gedacht hatte, war Despart schon dort gewesen. »Die müssen dringend an ihren Sicherheitsvorkerhungen arbeiten! Wenn selbst der Tattagreis hier rein kommt!«
Sie schüttelte den Kopf als sie sich Desparts schlamipe Arbeit betrachtete.
Der Magische Bannkreis um seine kleines Projekt herum sprach Bände. »Viel Erfahrung damit hat er wohl nicht!«, dachte sie sich.»Hatte wohl immer seine Helferlein dafür!«
Hakura schlich an den Bannkreis heran und rief Greyfeather, Blackfeather und Whitefeather, ihre drei Geisterraben. Gleichzeitig flogen sie zu den drei Steinen, die den bannkreis aufrecht erhielten. Um diesen auszuschalten musste man sie gleichzeitig entfernen.
Für die Raben, ein Kinderspiel.
Der Bann war gelöst, jetzt wurde es etwas komplizierter. Der schamanische Zauber, der dafür sorgte, das dem Geisterkönig Macht entzogen würde war sorgfältig aufgebaut. Despart hatte einfach nicht damit gerechnet, das jemand Verdacht schöpfen würde. Deshalb war er mit dem Bann so nachsichtig gewesen.
Der Plan an sich war wirklich nicht ohne. „Das muss ich dem alten Knacker lassen!“,murmelte sie.
Hakura musste schlucken. Wenn sie hierbei erwischt würde, egal ob es nun Despart oder einer der Schamanen war der dies erledigte, dann wäre es aus mit ihr. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf war es noch schwieriger Desparts Vorrichtung zu zerstören.
Außer dem hinterging sie ihn dann endgültig. Nicht Despart, denn der war ihr herzlich egal, sondern...
...ihren Meister...
Anna, Yoh und Taro sahen so sahen so glücklich zusammen aus. Eine kleine Familie.
Sie saßen zu dritt am Feuer und Yoh brutzelte ganz nach amerikanischem Brauch Marshmellows am langen Stock über dem Lagerfeuer. Währenddessen beschimpfte Anna ihn, er solle nicht so viele Süßigkeiten in sich hinein stopfen. »Dir ist klar das du morgen dafür zwanzig Runden mehr um den See laufen musst!“
„Aber Anna!“
Sie stritten sich und trotzdem waren sie ein Herz und eine Seele.
Hakura hasste diesen Anblick und sehnte sich gleichzeitig nach einem ähnlichen Glück.
Doch dieses Ziel würde sie nie erreichen, nicht einmal wenn sie die ganze Gräuel, die ihre Vision ihr vorausgesagt hatte überleben würde.
Nach dem was sie heute getan hatte, würde ihr dieses Glück, das Glück einer Familie ewig verwehrt bleiben.
Es waren noch zwei Stunden bis Mitternacht
Sie hatte es geschafft. Es war ein leichtes gewesen Desparts Plan zu durchkreuzen. Der Greis hatte eben nicht mehr viel auf dem Kasten.
Und sie musste kaum einen Finger rühren.
Sie atmete einmal tief durch, wollte das Sternenheiligtum verlassen und zurück zu den anderen gehen, da spürte sie wie sich etwas kaltes um ihren Hals legte. Die knorrigen Finger des alten Mannes.
„Was willst du hier?“, zischte er ihr bedrohlich ins Ohr.
„...nur nachsehen ob du es auch nicht verbockst alter Mann!“, Hakura setzte ein Grinsen auf.
„An deiner Stelle würde ich mir zweimal überlegen ob ich mir den Hals umdrehe. Du würdest es nicht überleben. Erinnere dich was aus dem Knasti geworden ist!“
„Wenn deine Meister erfährt, das du mir hinterher schnüffelst, oder noch schlimmer meine Pläne sabotierst, kannst selbst du nicht mehr auf Gnade hoffen!“
„Glaubst du, alter Mann?“
„Allerdings!“
„Tja, und was wenn...“ Sie griff nach seinem Handgelenk. Die alten Knochen ließen sich noch einfacher quetschen als Hakura dachte und so ließ sie Depart Schmerzen erleiden, die auf dem Greisengesicht noch mehr Falten verursachten. Sie ließ ihn los und brachte einen gewissen Sicherheitsabstand zwischen sich und den Tattagreis.
„...was wenn ich im Auftrag des Meisters handele? Wie gesagt! Ich wollte nur zusehen wie dein Plan wieder fehlschlägt.“, sie grinste aus vollem Herzen. Es bereitete ihr immer wieder eine diebische Freude das Scheusal zur Weißglut zu treiben.
Doch wenn Despart erfahren würde, dass sie seinen Plan tatsächlich sabotiert hatte, würde sie niemand mehr vor seinem Zorn bewahren.
Nicht einmal...
...ihr Beschützer...
Hakura entfernte sich vom Feuer. Bald schon würde die Uhr Mitternacht anzeigen.
Sie ließ die Decke, die sie eng um den Körper geschlungen hatte zu Boden gleiten. Der wärmende Stoff war die letzte Spur die zeigte, das Hakura dort gewesen war, zusammen mit der Tasse, die auf dem Boden stand.
Die Rothaarige ging zurück in die Gassen der Stadt, in denen die Lehmhäuser mit den flachen Dächern, rechts und links von ihr hoch ragten. Hakura sah sich die Stadt noch einmal genau an. Ihre Stadt. Ihr Zuhause.
Sie würde Dobbie Village wieder für eine lange Zeit nicht wieder sehen. Und wenn sie die Prophezeiung des Geisterkönigs, diese Vision richtig deutete, dann wohl nie wieder.
Ein letztes Mal,... ein letztes Mal ging sie durch diese Stadt, versuchte sich den Geruch der Wüste, den kalten Winterwind auf der Haut, jeden einzelnen Eindruck. Jeden Einzelnen.
Sie wollte gehen. Sie sollte gehen!
Doch sie konnte nicht! Nicht bevor sie noch das aller wichtigste erledigt hatte. Niemand würde sie erkennen, nie würde ihr Meister von ihrem Verrat erfahren.
»Hoffentlich!«
Es war kaum noch eine Stunden bis Mitternacht
Die Holzscheite waren aufgebaut, Ryu hatte Suppe gekocht (auf Annas Anweisung hin) und Yoco grillte was das Zeug hielt. Taeko verteilte Decken und sowohl Ren, Horo² als auch Yoh bemühten sich das Feuer in Gang zu bekommen, was ihnen erst nach mehreren Versuchen gelang.
Hakura ging näher an das Feuer heran das gerade wuchs, wie an ein Monster, das es ihrer Meinung nach ja auch war: Ein Monster aus beißenden, leckenden, prasselnden Flammen. Die Rothaarige wich zurück, sie verspürte das dringende Gefühl fliehen zu müssen. In die arme einer ganz bestimmten Person.
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„Hakura?“
Sie schaudert. Ihr war kalt, trotz des Feuers um das sich alle gescharrt hatten. „Geht es dir gut? Möchtest du eine Decke?“, fragte Taeko, doch das rothaarige Mädchen schüttelte den Kopf und daraufhin ging die Koreanerin unverrichteter Dinge wieder zurück zum Feuer.
Die Schamanen saßen, in dicke Decken gehüllt an dem brennenden Holzhaufen, der prasselnd Wärme gab. Alle warteten, das die Uhr endlich Mitternacht ansagte. Das Ende des Jahres, so wie die westlichen Länder es kannten, stand kurz bevor.
Anna hatte sich an Yoh gelehnt und starrte ins Feuer. Auf ihrem Schoß saß Taro und grinste über beide Ohren. Rin saß ganz nah am Feuer und nahm hier und da einen brennenden Ast heraus, spielte damit, während Taeko sie besorgt immer wieder zu sich rief.
Spielerisch wedelte das kleine Mädchen mit dem Stöckchen herum ohne sich zu verbrennen und Hotu schnurrte um ihre Beine herum. Es war wirklich erstaunlich wie wenig Angst sie vor diesem Monster aus Flammen hatte.
Noch vor ein paar Stunden, hatte die kleine Rin wieder mal in einer Ecke gekauert.
So wie Hakura es früher immer tat, wenn das Feuer wieder durch ihre Träume gejagt war.
Doch sie hatte niemand getröstet. Nicht einmal...
...ihr Erlöser...
Ein starker Wind kam auf. Die Flammen flackerten noch mehr als vorher. Taeko stand auf. Ihr war kalt. Rin folgte ihr an der Hand. Sie wollten gerade eine Tasse mit heißer Suppe an nehem, da sahen sie es. Einen fremden Schatten in den Gassen der Stadt.
Eine Gestalt mit Kapuze kam näher und Taeko erinnerte sich an die junge Frau die ihre Erinnerungen verändert hatte, damals in der Höhle und die Frau, die mit Despart gemeinsame Sache machte. Taeko wich entsetzt und verängstigt zurück, doch Rin ging einen Schritt auf sie zu, ... und noch einen. Die anderen schienen die junge Frau im schwarzen Mantel nicht zu bemerken bis ...
„Ihr müsst von hier fliehen! Dahin wo er euch nicht findet!“, sprach die Fremde.
zehn
„Weg von hier!“
Rin ging schneller, sie lächelte, ganz im Gegensatz zu ihrer Mutter, und Ren der Taekos Reaktion wohl bemerkt hatte. „Rin, komm da weg!“, rief er doch die Kleine hörte nicht und hatte die Frau mit der Kapuze schon erreicht. Sie hob die Arme wie sie es immer tat wenn sie hoch gehoben werden wollte.
Die Fremde nahm sie auf den Arm. „Und du kommst mit!“, meinte Rin und sah die Frau ganz entgegen ihrer kindlichen Stimme ernst an.
neun
„Ich kann nicht mit euch mit! Ich muss zurück!“, meinte die Frau.
Taeko war entsetzt. „Lass meine Tochter los! Lass sie in ...!“ Taeko stockte als sie Rins Gesichtsausdruck sah.
„Du kannst nicht zu ihm zurück!“ Rins Augenbrauen waren tief herunter gezogen, ihre Stirn in Falten gelegt und zwischen ihren Augen bildete sich ein kleine Furche.
„Das verstehst du nicht Kleine!“, lächelte die Fremde sie an.
acht
Das kleine Mädchen deutete auf den Anhänger der um den Hals der jungen Frau baumelte. und fuhr die Umrisse des Kreuzes entlang, auf dem sich drei Raben niedergelassen hatten
„Ich versteh eine ganze Menge!“
„Ich weiß!“
sieben
„...und ich bin nicht klein!“, Rins Gesicht entspannte sich wieder, doch sie wirkte traurig. Aber nicht wie ein Kind sondern, betrübt traurig, als ob sie sich über etwas sorgen machen würde, als würde diese Situation nicht so verlaufen wie sie es geplant hatte.
„Das weiß ich auch!“, antwortete die Frau deren Gesicht immer noch im Schatten der Kapuze verborgen lag.
Sie umarmte Rin und das kleine Mädchen hängte sich an ihren Hals.
Dann zog sie die Kapuze vom Kopf der jungen Frau.
„Das kann doch nicht...“, Run war außer sich.
„DU?“, rief Toeka.
Doch Ren und Taeko blieben vollkommen still.
sechs
Hakura lächelte, sie hatte sich schon gedacht das Rin etwas dergleichen vor hatte.
Sie löste die Umarmung und setzte die Kleine wieder sanft auf dem Boden ab. Aufrecht und mit erhobenen Haupt ging Hakura zusammen mit Rin auf Taeko zu.
„Ihr müsst vor ihm fliehen! “
„Wer sagt das wir dir trauen können?“, rief Horo²
Hakura lächelte weiterhin. „ Er hat es auf euch abgesehen!“
„Wer ist »er«?“, fragte Sann.
„Er hat böses im Sinn!“
Das waren Hakuras vorerst letzte Worte.
fünf
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Eine stimme hallte durch die gesamte Stadt. Eine Stimme die niemand von den Schamanen zuvor gehört hatte und doch alle kannten. Der König der Geister!
„Die Mächte versammeln sich. Einige Gute, Einige Böse und einige Unerwartete Sie werden ihr Bestes geben, in einem Kampf, den es so noch nie gegeben hat und stehen einem altbekannten Feind gegenüber. Am Ende muss die gesamte Welt sich auf die Fähigkeiten eines kleinen Mädchens verlassen. Und die letzte Frage die sich noch stellt ist... Wer... ...wird... ...diesen Kampf entscheiden... ...und überleben?“
Es war...
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Mitternacht - Silvester
Hakura stand bereits wieder außerhalb von Dobbie Village. Ihre Fußabdrücke im Sand wurden vom Wüstenwind bereits wieder weg geweht. Vieles ging ihr durch den Kopf. Aber eines besonders!
Sie hatte ihn verraten, ...
...ihren Gemahl!