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Fast so kurz wie Yoko Ono...

Kurzgeschichten über die BESTE Band der Welt aus dem Hause Anni...
von

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Chocolate Countdown - Wichtelstory für nobodys_darling

Sorry, die Story kommt sehr spät >___< Irgendwie liefen die Weihnachtstage anders als gedacht... Viel... Naja, hab die meiste Zeit mit der Familie verbracht, war kaum am PC... Tut mir Leid dass die Story erst jetzt kommt... Und dann auch noch ungebetat >_____<
 

Chocolate Countdown
 

"Irgendwie komisch..." Der junge Mann legte die Füße leicht hoch und betrachtete das angebissene braune Etwas in seiner Hand. "Komisch? Wieso denn komisch? Ich hab genau den gleichen und da ist nix komisches dran", ertönte eine leicht blechern klingende Stimme aus dem Kopfhörer des Headsets welches sich Rod aufgesetzt hatte. "Dirk, ich glaub dein Mikro ist schrott. Du klingst als hättest du dich in einer Konserve eingenistet!" "Vielleicht sind deine Kopfhörer ja auch hinüber..." "Die sind neu! Aber zurück zur Schokolade... Ich find die schmeckt komisch! Aber nur heute, die anderen Tage war sie lecker."

Der Chilene hatte seinen Laptop noch etwas zurecht gerückt und startete die Webcamübertragung. Es dauerte einen Moment bis die Verbindung aufgebaut war, doch dann sah er endlich das Gesicht des Menschen welchen er nun schon seit 23 Tagen nicht mehr gesehen hatte. "Es klappt! Ich seh dich! Dirk, hör auf dir das Essen zwischen den Zähnen raus zu pulen!" Zwar war die Videoübertragung etwas ruckelnd und auch die Qualität war nicht die beste, aber es ging. "Okay, ich weiß nicht woran es lag... Aber wenigstens geht es jetzt. Schön dich endlich wieder zu sehen..." Bela lächelte leicht in die Kamera und versuchte so unauffällig wie möglich seine Kleidung zu richten. Auch Rod lächelte während er sich leicht zurück lehnte: "Ja. Deine Stimme zu hören ist natürlich schön, aber trotzdem hat etwas gefehlt... Wann geht denn dein Flug morgen? Hast du die Daten irgendwo bei dir? Dann kann ich übers Internet gucken wann er hier landet." Ein leichtes Rascheln war aus den Kopfhörern zu hören und kurz darauf sah man wie Bela aus dem Bild verschwand. Anscheinend war die Videoübertragung etwas verzögert. "Warte, ich hab es mir aufgeschrieben... Ah, hier. Hast du was zum mitschreiben?" Der Drummer erschien wieder im Bild und hielt mit einem triumphierenden Grinsen einen Blatt Papier hoch. "Dirk, ich sitze an einem PC... Ich kann es hier tippen. Also, schieß los." Rod hatte in der Zwischenzeit ein Textdokument geöffnet und tippte nun die Daten welche sein Freund ihm durchgab. "Okay, also geplante Ankunft ist 20 Uhr. Einen früheren Flug hab ich leider nicht bekommen. Hast du den Baum schon aufgestellt." "Klar. Warte, ich zeig ihn dir eben!" Der Bassist drehte die Webcam ein wenig zur Seite, wodurch nun eine bläulich-grüne Nordmanntanne in der Ecke des Wohnzimmers zu sehen war. "Hab ihn vorhin aufgestellt, damit er nicht mehr so verformt ist wenn wir ihn morgen schmücken. Einkäufe sind auch alle erledigt, nur noch wenige Kleinigkeiten die frisch sein sollten. Das mach ich dann morgen früh. Ich hol dich dann auf jeden Fall vom Flughafen ab, wäre ja blöd wenn du dir ein Taxi nehmen musst. Außerdem seh ich dich dann etwas früher!"

Bela hatte den Baum etwas kritisch gemustert - oder viel mehr versucht etwas zu erkennen - und nickte nun leicht. "Alles klar. Ich geh dann mal los, das Abschlussgespräch fängt gleich an. Wir sehen uns morgen! ...Ich liebe dich." Ein sanftes Lächeln huschte über das Gesicht des Jüngeren: "Ja, bis morgen... Ich liebe dich auch."
 

Der nächste Tag ging recht schnell rum da es für Rod doch mehr zu tun gab als er anfangs vermutet hatte. In der Nacht hatte es stark geschneit und auch jetzt, am späten Nachmittag fielen noch einige dicke Flocken vom dunkelgrauen Winterhimmel. Doch Rods gute Laune ließ sich dadurch nicht trüben. Im Gegenteil - was war schon ein Weihnachtsfest ohne Schnee? So huschte er durchs Haus, dekorierte das eine oder andere Zimmer noch etwas und pfiff die Weihnachtshits im Radio mit. Es war nahezu abartig wie gut er drauf war.

Er unterbrach seine Arbeit nur wenn ein Anruf von jemandem kam der ein frohes Fest wünschen wollte. So meldete er sich auch recht fröhlich als sein Handy gegen 18 Uhr klingelte. "Rod, ich bin es..." "Dirk! Hast du schon eingecheckt?" Mit einem seeligen Lächeln ließ der Chilene sich auf die schwarze Ledercouch sinken und drehte das Radio etwas leiser. "Nein, hab ich nicht... Der Flug wurde gestrichen... Genauer gesagt wurde der Flughafen vorerst gesperrt, es schneit seit Stunden so stark dass keine Maschinen starten können." Sofort erstarb das Lächeln auf dem Gesicht des Jüngeren: "Was willst du damit sagen?" "Es tut mir so leid..." Die Stimme des Drummers klang etwas belegt, als hätte er einen Kloß im Hals. "Aber... Kann es nicht sein dass bald wieder Flugzeuge starten können? Das ist doch kein langer Flug, ist doch innerhalb Deutschlands!" "Nein, momentan sieht es schlecht aus... Ich werd gleich mal gucken ob ich vielleicht den Hauptbahnhof telefonisch erreichen kann, dann steig ich in 'nen Zug. Es wird dann nur später-" "Egal, hauptsache du kommst her!" Rods Stimme klang fast schon flehend. "Okay, ich melde mich sobald es was neues gibt." Kaum hatte Bela den Satz beendet war die Verbindung auch schon unterbrochen. Es dauerte noch einen Moment bevor Rod das Handy langsam auf den Tisch legte. Seit Wochen hatte er diesem Tag entgegen gefiebert. Genauer gesagt seit dem 30. November...
 

"Und du meldest dich wenn du angekommen bist, ja?" Der Chilene wirkte noch immer etwas traurig. Kein Wunder, immerhin hatte er sich darauf gefreut die Vorweihnachtszeit mit seinem Freund zu verbringen. Doch dieser hatte vor einiger Zeit ein Filmangebot angenommen, dessen erster Drehtag nun bevor stand. "Natürlich! Und ich hab doch meinen Laptop dabei... Dann den Internet-Stick... Wir können die Webcam anschmeißen. Und wenn die Sehnsucht mal zu groß wird versuchen wir es mal mit Webcam-Sex!" Bela lächelte leicht obwohl auch er lieber Zuhause geblieben wäre. "Naja, was sind schon drei Wochen... Heiligabend bist du spätestens zurück. Wir machen es uns hier gemütlich, kuscheln uns vor den Kamin... Und holen alles nach." "Dann verlassen wir das Haus die ganzen Feiertage nicht! Da fällt mir ein... Ich hab noch was für dich. Augen zu!" Rod sah den Älteren einen Moment verwirrt an, schloss dann jedoch die Augen. "Okay... Jetzt darfst du gucken!" Verlegen grinsend hielt der Drummer ein schmales, rechteckiges Etwas hoch. Es war... "Ein Adventskalender?" "Naja... Ich komm am 24. zurück... Das wäre doch der perfekte Countdown. Ich hab den gleichen, den nehme ich mit! Mir kam es irgendwie immer so vor als würde die Zeit schneller vergehen wenn täglich ich ein Stück Schokolade aus dem Kalender genommen hab. Also dachte ich-" Weiter kam Bela nicht, denn der Jüngere hatte die Arme um ihn geschlungen und küsste ihn stürmisch. "Weißt du eigentlich wie unglaublich süß du bist? Allein die Idee..." Er schüttelte lächelnd den Kopf und hauchte Bela noch einen Kuss auf die Lippen: "Unser persönlicher Schokoladen-Countdown..." "Genau. Und wenn du das letzte Stück gegessen hast komm ich wieder zu dir."
 

Fröstelnd setzte der junge Mann sich auf. Anscheinend war er kurz nach Belas Anruf auf der Couch eingeschlafen. Und er hatte wohl geweint, die Tränen waren an seinen Schläfen hinab gelaufen und die Spuren getrocknet. Der vorher graue Himmel war inzwischen pechschwarz und ein Blick auf die Uhr verriet ihm dass er knapp fünf Stunden geschlafen hatte. Fünf Stunden! Mit einer Hand rieb er sich über die Augen, während die andere nach seinem Handy tastete Bela musste sich doch in der Zwischenzeit gemeldet haben... Und tatsächlich, er hatte einen Anruf und Abwesenheit und zwei neue SMS, alle samt von seinem Lebensgefährten. Die erste SMS, eingegangen um 19:07 Uhr verkündete dass der Drummer einen Zug genommen hatte und die voraussichtliche Ankunftszeit ca. 23 Uhr war. Der Blick des Chilenen huschte kurz zur Uhr, es war kurz nach 23 Uhr. Sein Herz machte förmlich einen Sprung und gleichzeitig verfluchte er sich, er hätte am Bahnhof auf seinen Freund warten können. Doch die zweite SMS machte seine Hoffnung gleich wieder zunichte: die Strecke war stellenweise gesperrt, wodurch der Zug des Älteren vorläufig auf einem Bahnhof gehalten hatte bis sie weiter fahren konnten. Diese SMS war gegen 22 Uhr eingegangen, also vor knapp einer Stunde.

Nur schwer konnte Rod die erneut aufsteigenden Tränen zurück halten. Er hatte sich diesen Tag ganz anders vorgestellt, hatte alles bis ins kleinste Detail durchgeplant. Und nun saß er alleine in dem großen Haus, nur die Lichterketten im Fenster beleuchteten den großen Raum. Der Baum war noch so leer wir am Vortag, er hatte ihn gemeinsam mit Bela schmücken wollen. Der Anblick des grünen Ungetüms ließ ihn leise aufseufzen und stimmte ihn noch etwas trauriger - sofern dies möglich war. Einen Moment spielte er mit dem Gedanken Bela anzurufen, doch der Klang seiner Stimme hätte ihn wahrscheinlich endgültig zum weinen gebracht. So wählte er stattdessen Farins Nummer, eine der wenigen die er auswendig konnte. Es dauerte auch nicht lange bis dieser abhob. "Hey, Rod! Wo bist du denn, ich hab vorhin bei euch angerufen! Aber da keiner ran gegangen ist dachte ich mir dass ich wahrscheinlich störe." Der Chilene lächelte schwach und wischte sich über die Augen: "Hey... Ich hoffe ich stör dich nicht." "Quatsch, du doch nie! Sitz grade im Auto, bin sogar in eurer Nähe. Naja, was man so als Nähe bezeichnet. Hab Weihnachtsmann bei meinen vielen Patenkindern gespielt. Schläft der Filmstar etwa schon?" "Nein... Er ist noch unterwegs. Sein Flug wurde gestrichen, dann gab es Probleme mit der Bahn... Es ist einfach scheiße!" Bei den letzten Worten war der Bassist etwas lauter geworden, wodurch das Zittern in seiner Stimme etwas deutlicher zu hören war. "Oh... Entschuldige, das wusste ich nicht. Soll ich vorbei kommen? Dann warten wir gemeinsam bis er endlich da ist." "Nein, quatsch... Fahr du mal nach Hause und leg dich ins Bett, ich-" "Vergiss es, ich komm vorbei und nerv dich! Und nachher verklopp ich Dirk, weil der Sack dich einfach so warten lässt. Ich bin in einer halben Stunde bei dir, kannst schonmal Tee kochen!" Und zum zweiten Mal an diesem Tag wurde die Verbindung abrupt unterbrochen. "Naja... Vielleicht ist es ganz gut wenn ich nicht alleine warten muss... Oh Gott, ich führe Selbstgespräche!" Mit einem leichten Kopfschütteln erhob der Chilene sich und schlurfte in die Küche - Tee kochen.
 

Die halbe Stunde war schnell um, doch von dem Gitarristen keine Spur. Es hatte allerdings auch wieder zu schneien begonnen, was wohl eine logische Erklärung war. Rod hatte sich wieder ins Wohnzimmer gesetzt, vor sich auf dem Tisch die Kanne mit stark duftendem Tee - irgendeine Weihnachtsmischung die extrem nach Zimt stank - und einen Teller mit belegten Broten. Das Radio hatte er längst ab geschaltet, diese ganzen Weihnachtssongs deprimierten ihn nur noch mehr. Stattdessen lief nun der Fernseher mit der x-ten Wiederholung von Drei Haselnüsse für Aschenbrödel. Er gab sicher ein jämmerliches Bild ab wie er dort saß, zusammengekauert auf der kühlen Ledercouch, die Augen vom vielen weinen bereits stark gerötet und die einzigen Laute hin und wieder ein leises Schniefen und ein quietschend klingender Schluckauf. Den bekam er immer wenn er zuviel heulte. Das Schniefen wurde zu einem erneuten Schluchzen als sein Blick auf den Adventskalender fiel. Die 24 offenen Türchen wirkten fast schon wie Augen die ihn vorwurfsvoll anstarrten. Nein... 23! Verwirrt betrachtete er den Kalender, zählte die offenen Kästchen mehrmals nach und holte das Rechteck aus Pappe schließlich zu sich. Er hatte tatsächlich die 24 vergessen, wahrscheinlich vor lauter Aufregung.

Mit einem Ruck öffnete er das letzte Feld und nahm das Tannenbaumförmige Stück Schokolade heraus, betrachtete es lange. Kurz schoss ihm die Frage durch den Kopf ob Bela sein letztes Stück Schokolade vor oder nach dem Frühstück gegessen hatte. Vielleicht sogar erst kurz vor der Fahrt zum Flughafen? Wie hatte er den Kalender nur vergesen können, seit Tagen hatte er darauf gewartet endlich das letzte Türchen öffnen zu dürfen. Das Geräusch der Türklingel riss ihn aus seinen Gedanken, ließ ihn leicht zusammenzucken. Er fühlte sich als hätte man ihn bei etwas verbotenem erwischt. Und als wolle er nun alle Beweise vernichten schob er den Kalender unter die Couch bevor er aufstand und zur Tür eilte. Ein leises Trommeln an der Fensterscheibe bestätigte seinen Verdacht, denn dies war eine von Farins Macken. Normalerweise trieb es ihn fast in den Wahnsinn wenn der Blonde dies tat - er kam sich dann immer so langsam vor - doch dieses Mal war er glücklich darüber etwas vertrautes zu hören. "Hey, Jan. Der Tee wartet schon eine ganze Weile auf dich", begrüßte er den Größeren, wobei er sich zu einem leichten Lächeln zwang. "Sorry, bei dem Schnee war schleichen auf der Autobahn angesagt. Ähm... Was hast du da?" Mit einem Kopfnicken deutete der Blonde auf Rods Hand, welche noch immer das inzwischen weiche Stück Schokolade umklammert hielt. Der Chilene errötete leicht: "Oh... Ähm... Schokolade aus dem Kalender... Von Dirk. Ich hab heute morgen ganz vergessen sie raus zu nehmen. Hör auf zu grinsen!" Tatsächlich hatte der Gitarrist bei den letzten Worten angefangen zu grinsen und versuchte nocht mal es zu verbergen. "Entschuldige... Aber das klingt so... Kitschig. Und irgendwie kann ich mir nicht vorstellen dass Dirk so etwas süßes machen kann! Dieser kalte Eisklotz der einfach so einen Freund beim essen stört und ihn fast schon nötigt ihn vom Bahnhof abzuholen und zu seinem geliebten Rod zu fahren, am besten noch vor Mitternacht. Naja, letzteres hat nicht ganz geklappt, aber der Rest... Oder, Herr Kitsch-König?" Schon als Farin gesprochen hatte, hatte Rods Herzschlag sich beschleunigt, doch als der Gitarrist nun einen etwas kleineren, dunkelhaarigen Mann vor sich schob schien sein Herz zu rasen. Die grünen Augen seines Gegenübers blickten ihn unsicher und auch ein wenig verlegen an: "Hey... Das nächste Mal nehme ich einen Mietwagen, versprochen."



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-12-28T19:11:37+00:00 28.12.2009 20:11
awww...
das ist so niedlich... Die Idee mit dem Weihnachtskalender als Countdown finde ich ja grandios (und das obwohl ich den Dinger sonst nichts abgewinnen kann;-) )

Das Farin Bela vom bahnhof geholt hat, ist ja wirklich lieb von ihm...
Ich liebe das Ende, ich kann mir richtig gut vorstellen wie Bela vor Rod steht.. *g*

Hach, die ganze story ist toll. Danke.

LG nobodys


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