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Kaito Kid - Shinichi Kudo Teil 5

Diebe brauchen auch mal Urlaub
von

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Ein Krankenhausbesuch

Diebe brauchen auch mal Urlaub

5;Teil meiner FF
 

Die Diebische Elster flog mit einem schwarzen Flugdrachen durch die Nacht. Ihr Ziel war ein Krankenhaus am Rande der Stadt. In ihm lag ein gewisser Ayato Kawomoto, der kürzlich die ganze Stadt in Atem gehalten hatte. Er hatte ein paar Kinder in einem Kindergarten als Geisel genommen, um sie in seine Hände zu bekommen. Sie hatte ihn überwältigen können, doch anschließend hatte sich herausgestellt, dass der Täter einen Hirntumor hatte, der ihn einfach irreal reagieren ließ. Die Operation war gut verlaufen, wie sie aus gut informierter Quelle, nämlich Shinichi Kudo, gehört hatte und es sollte dem Mann recht gut gehen, nur dass er sich unglaubliche Vorwürfe machte, wegen dem, was er getan hatte. Sie landete auf dem Dach des Krankenhauses und kletterte geschickt an einem Seil zum Fenster seines Zimmers, in dem er lag. Dort klopfte sie leicht an die Scheibe.

Er saß auf seinem Bett und sah erstaunt auf. Mit großen Augen erblickte er die Diebische Elster. Es dauerte einen Moment bis er verstand, dass sie mit ihm reden wollte. Langsam erhob er sich, ging zum Fenster öffnete es und ließ sie herein. Ohne ein Wort zu sagen legte er sich wieder ins Bett. Er fühlte sich noch ein wenig wackelig auf den Beinen. Die nächsten Minuten sahen sie sich nur stumm an, beide in ihre Gedanken vertieft. Dann begann die Diebische Elster mit ruhiger Stimme zu reden. "Wie geht es Ihnen, Herr Kawomoto?"

Der seufzte auf. "Körperlich gesehen geht es mir inzwischen wieder recht gut. Die ewigen Kopfschmerzen sind wie weggewischt und ich kann wieder klar denken!" antwortete er. "Aber..."

Sie nickte verständnisvoll. "Ich verstehe! Aber seelisch macht es Ihnen zu schaffen, was sie getan haben, nicht wahr?"

Er stimmte zu. "Ja! Ich kann nicht verstehen, wie ich so etwas Grausames tun konnte. Sie alle müssen mich doch hassen. Die armen Kinder, ihre Eltern, die Erzieherinnen und natürlich auch Sie!"

Die Diebische Elster winkte ab. "Mich können Sie schon mal gleich von Ihrer Liste streichen. Ich hasse sie auf keinen Fall. Mir war ziemlich schnell klar, dass mit Ihnen etwas nicht stimmen konnte. Für mich waren Sie ein kranker Mann. Später habe ich dann erfahren, wie Sie ausgerechnet auf mich als Mörder Ihrer Frau gekommen sind!"

Er lachte selbstironisch auf. "Wissen Sie, dass meine Frau und ich Ihre größten Fans waren?"

Sie schüttelte den Kopf. "Nein! Das war mir nicht bekannt!"

"Und doch war es so! Dabei arbeitete ich damals schon als Wachmann und musste dabei alles tun, um Sie zu verhaften. Ich tat auch immer meine Pflicht, aber war in Wirklichkeit immer wieder froh, wenn Sie uns überlistet hatten und ungeschoren entkommen konnten! Meine Frau Ninaka strahlte immer vor Freude, wenn ich ihr die neuesten Storys über Sie erzählen konnte. Aber an dem Abend hatte ich frei und als Ninaka und ich aus dem Fenster schauten, schwangen Sie gerade an einem Seil direkt davor vorbei!" Er schluckte. "Es war das Schönste, was uns geschehen konnte. Ich hatte Sie ja schon öfter gesehen, aber für Ninaka war es das erste mal. Sie war so glücklich und redete die ganze Zeit nur noch darüber. Woher hätten wir ahnen sollen, dass dies das letzte Mal sein sollte, dass wir miteinander lachen konnten? Eine halbe Stunde später fiel sie die Treppe hinunter!" Er senkte traurig den Kopf.

Die Diebische Elster hatte ihm ernst zugehört. "Es tut mir so leid. Das hat Sie bestimmt hart getroffen!"

"Natürlich! Ich hatte meine Frau über alles geliebt und dann war sie nicht mehr da. Niemand sah mir mehr mit strahlenden Augen entgegen, wenn ich mit neuen Geschichten im Herzen heimkam. Doch egal, was ich mir mit dem Tumor in meinem Kopf auch eingeredet habe, Sie konnten auf keinen Fall etwas für ihren Tod. Und es war auch nicht so, als ob ich dann nicht mehr von Ihren Taten geschwärmt hätte. Natürlich erst nachdem ich mich von der ersten Trauer lösen konnte. Doch dann war Kaito Kid aufgetaucht und irgendwann dann hat man nichts mehr von Ihnen gehört!"

Sie nickte leicht. "Ja! Die Zeiten hatten sich geändert und ich konnte meinen Lebensunterhalt anders bestreiten. Mehr kann ich dazu nicht sagen!"

Er sah sie fasziniert an. "Aber Sie haben nichts verlernt. Im Gegenteil! Was ich über Ihr Duell mit Kaito Kid gelesen habe, war einmalig. Wenn ich das auch durch meine Krankheit anders gesehen habe."

"Oh!" lachte sie. "So etwas verlernt man nicht so schnell. Außerdem trainiere ich tagtäglich!"

"Wird man Sie jetzt wieder öfter sehen?" wollte er wissen.

"Wieso interessiert Sie das?" fragte sie schnell.

Er seufzte auf. "Ach wissen Sie, dass meine geliebte Frau und ich beide für Sie schwärmten hat uns ungeheuer verbunden. Und genau diese Verbundenheit fühle ich jetzt, wenn ich Sie anschaue. Es ist irgendwie, als wäre sie wieder bei mir!"

"Verstehe!" schmunzelte die Diebische Elster. Auch sie fühlte diese Verbundenheit mit Toichi, immer wenn sie ihren Sohn anschaute. "Eigentlich sollte es nur ein einzelner Auftritt sein, wobei ich eigentlich hoffte, dass sich niemand mehr an die Vergangenheit erinnern würde. Doch irgendwie hat es mich gepackt. Erst beim Auftritt ist mir aufgefallen, wie sehr ich das Kribbeln im Magen und das Gefühl allem gewachsen zu sein, vermisst habe. Doch! Ich denke schon, dass ich hin und wieder auftauchen werde. Aber es wird nicht mehr so oft wie damals sein. Schließlich bin ich kein junges Girl mehr sondern eine erwachsene Frau!"

"Aber Sie haben beim letzten Mal nicht gewonnen! Schließlich hatte Kaito Kid die rote Perle aus dem Aquarium in seinem Besitz!"

Die Diebische Elster lachte amüsiert auf. "Und wer sagt, dass das nicht so geplant war? Das mit Kaito Kid und mir ist so eine Sache. Manchmal sind wir Partner und manchmal Gegner. Das war schon immer so und wird auch so bleiben. Ich weis nicht, ob die Polizei Ihnen das schon verraten hat, aber der Polizist, der die Kinder und die Betreuerinnen aus dem Kindergarten geführt hat, war Kaito Kid. Er wollte mich nicht alleine gehen lassen!"

Herr Kawomoto riss die Augen erstaunt auf. "Was ist das Ihr Ernst?"

Sie nickte. "Aber sicher doch. Allerdings konnte er nicht eingreifen, da zunächst die Kinder in Sicherheit sein mussten und dann musste ich schnell handeln!"

"Ja!" stimmte der Operierte leise zu. "Heute muss ich sagen, Sie waren einfach sensationell und ich ein Monster!"

Seine Besucherin schüttelte heftig den Kopf. "So dürfen Sie das nicht sehen. Sie waren ein kranker Mann und gibt niemand, der das Recht hätte zu sagen, ihm könnte das nicht geschehen. Solchen Dingen wie einem Gehirntumor sind wir hilflos ausgeliefert. Das Problem war nur, dass Sie eben die Möglichkeiten hatten an gefährliche Waffen heranzukommen und Sie als Wachmann auch die Bereitschaft mit sich bringen müssen im Notfall auch über Leichen zu gehen. . Das erhöht die Gewaltbereitschaft und machte Sie gefährlicher, als es bei anderen gewesen wäre. Doch es ändert nichts daran, dass sie nicht schuldfähig waren. Machen Sie sich von dem Gedanken frei, dass diese Krankheit Ihnen eine Wahl gelassen hätte. Sie waren selbst nur ein Opfer!"

Er ließ die Worte der Maskierten auf sich einwirken. "Aber ich bin sicher, dass die Eltern der Kinder das anders sehen werden!" warf er ein.

Sie lächelte unter ihrer Maske. "Unterschätzen Sie die Menschen nicht etwas?" In ihren Händen tauchte plötzlich und unvermittelt ein Brief auf. "Dies wurde mir fast freiwillig zugetragen!"

Er nahm den Umschlag, öffnete ihn, las und staunte. "Das ist eine Einladung zu einem Kindergartenfest. Wieso tun diese Menschen das?"

"Nun! Als sie hörten, was der Grund für Ihr Handeln war setzte sich langsam aber sicher der Gedanke durch, dass es für die Kinder das Beste wäre, wenn sie Sie treffen und erkennen, dass Sie eigentlich ein netter Mensch sind. Dann können sie das Geschehene am besten verarbeiten!"

In dem Moment entstand ein Tumult im Gang und die Diebische Elster lachte auf. "Ich befürchte, meine Anwesenheit hier ist bemerkt worden!" Sie sprang mit einem gewaltigen Satz zum Fenster.

Schon wurde die Tür aufgestoßen und die beiden Polizisten, die vor der Tür Wache gestanden hatten, stürmten ins Zimmer. Die Maskierte winkte ihnen noch lachend zu, bevor ein gleißender Blitz sie alle blendete. Als sie wieder sehen konnten, war die Diebische Elster verschwunden. Sie war pfeilschnell aus dem Fenster gesprungen, am Seil aufs Dach geklettert, hatte die Polizisten, die sich um ihren Gleiter versammelt hatten, mit ihren Betäubungspfeilen bewusstlos geschossen und flog mit ihm davon.

Ayato Kawomoto lachte amüsiert vor sich hin, als die Polizisten ihn fragten, ob mit ihm alles in Ordnung sei.

"Aber sicher! Sie ist mich doch nur besuchen gekommen und ich bin sicher, sie wäre nicht zu mir gelassen worden, wenn sie sich bei Ihnen angemeldet hätte!"

Die Polizisten schüttelten heftig den Kopf. "Natürlich nicht! Wir müssen jeden Besucher auf seinen Lebenslauf hin überprüfen und dokumentieren wie lange sie bei Ihnen sind!"

"Nun! Dann forschen Sie mal schön nach!" grinste der Polizist. "Ihr Bericht würde mich interessieren!"

In dem Moment trat Inspektor Megure ein. "Was ist hier geschehen?"

Die beiden Polizisten machten Meldung. "Es war eine maskierte weibliche Person bei Herrn Kawomoto!"

"Aha!" sagte der trocken. "Und warum sagen Sie mir nicht direkt, dass die Diebische Elster hier war?" Er wandte sich an den Patienten. "Hat sie Sie belästigt?"

Der schüttelte den Kopf. "Nein!" lächelte er. "Sie hat mir geholfen!" Er hielt ihm den Brief entgegen.

Der Inspektor bekam ganz große Augen und begann in seiner Tasche zu suchen. "Was?" stotterte er. "Aber... Es ist weg." Er schluckte. "Den Brief wollte ich Ihnen geben. Wie ist Sie denn an den gekommen?"

"Sie wird ihn Ihnen gestohlen haben!" grinste Herr Kawomoto wenig überrascht. "Das wundert sie doch nicht wirklich, oder?"

Der Patient seufzte. "Nein! Sie haben Recht. Ihr muss man so etwas wohl zutrauen. Ich frage mich nur, woher sie gewusst hat, dass ich ihn bei mir trage!"
 

***
 

Die Diebische Elster kehrte nicht sofort nach Hause zurück, sondern flog zurück in eine Villa. Sie schwang sich durch ein Fenster, das extra für sie geöffnet gewesen war und schloss es hinter sich. Dann ging sie in die Bibliothek.

"Ah! Schön, dass Sie wieder da sind, Frau Kuroba!" lachte Shinichi Kudo.

Die Diebische Elster legte ihre Maskierung in sekundenschnelle ab und stand als Kaitos Mutter vor ihrem Sohn und dem Detektiv. Sie nickte leicht. "Ja! Ich bin zurück!"

"Ist alles gut gegangen?" wollte Kaito wissen.

"Sicher!" lachte sie. "Hast du dir etwa Sorgen um mich gemacht?"

Shinichi grinste. Das kann man wohl sagen. Er ist hier herum gelaufen, wie ein wildes Tier im Käfig. Es hat nicht viel gefehlt und ich hatte ihn nicht mehr zurückhalten können, Ihnen zu folgen!"

"Tja!" schmunzelte Hibarue Kuroba. "Es ist doch etwas anderes, wenn sich jemand in Gefahr begibt, der einem nahe steht, als wenn man es selbst tut, nicht wahr mein Sohn?"

Der verzog unwillig das Gesicht. "Jaja! Ist ja schon gut. Seit ich mich so schlimm am Bein verletzt hatte, habe ich das ja verstanden!"

Der Detektiv schluckte. "War es wirklich so schlimm?" wollte er wissen. Schließlich hatte sich Kaito dermaßen verletzt, als er vor ihm geflohen war.

Kaitos Mutter nickte. "Oh ja! Er hatte sich das Bein an einem rostigen Nagel aufgerissen und die Wunde hatte sich böse entzündet. Ohne das Antibiotika, das Jji besorgt hatte, hätten wir ihn ins Krankenhaus bringen müssen!"

"Oh weh!" stöhnte Shinichi auf. "Das wäre das Ende von Kaito Kid gewesen, denn Inspektor Nakamori ließ alle Krankenhäuser überwachen. Sogar an alle Ärzte war eine Suchanzeige geschickt worden!"

"Ja! Das haben wir vermutet, darum blieben wir diesen Institutionen fern. Aber es hätte ihn fast das Leben gekostet!"

Selbst Kaito zuckte zusammen. "So knapp war es?" fragte er nach.. Das hatte auch er nicht gewusst.

"Oh ja!" nickte seine Mutter. "Und du hattest wohl heftige Fieberträume, denn du hast immer wieder die Namen Conan Edogawa und Shinichi Kudo gemurmelt. Jji und mir war es ganz und gar nicht wohl bei der Entscheidung auf einen Arzt zu verzichten.

"Hm!" machte ihr Sohn. "Ich kann mich an eine Traum erinnert, in dem Conan und Shinichi vorkamen. Conan verfolgte mich und rief mir zu, dass ich ihm nicht mehr lange entkommen könnte und dass er mich bald fassen würde!"

Der Detektiv nickte ernst. "Ich verstehe. Das waren die Worte, die ich dir auf dem Dach nachgerufen habe, als du verletzt entkommen bist!"

"Ja!" nickte Kaito. "Sie haben mich bis in meine Träume verfolgt. Aber während der Worte änderte sich die Tonlage von der Jungenstimme zu deiner normalen Klangfarbe. Und als ich entsetzt zurückblickte, warst du direkt hinter mir in deiner normalen Größe. Ein Entkommen war mir unmöglich. Deine Arme schlossen sich um mich und pressten mir die Luft aus den Lungen. Dann schaute ich auf und sah Mutter, die mir einen feuchten Lappen auf die Stirn legte. Der Traum hat sich ständig wiederholt!"

Shinichi schmunzelte. "Irgendwie hat sich der Traum erfüllt. Zwar hast du dich, wahrscheinlich auch ein wenig unter dem Eindruck dieses wiederkehrenden Alptraums, mir selbst ausgeliefert, aber entkommen kannst du mir heute nicht mehr!"

Der Dieb grinste. "Stimmt! Aber das beruht durchaus auf Gegenseitigkeit! Auch du entkommst mir nicht mehr. Durch dein Handeln sind wir aneinander gefesselt!"

Das brachte den Detektiv nicht aus der Ruhe. "Richtig! Aber es war meine Entscheidung und ich würde immer wieder so handeln. Ich sehe es als meine Aufgabe an, Verbrechen aufzuklären und die Täter auf den richtigen Weg zu bringen. Genau das habe ich auch bei dir getan. Dass dein Ziel nicht im Gefängnis lag, sondern bei der Wiedergutmachung liegt an mehreren Dingen. Erstens: Ich gebe es ehrlich zu! Ich mag dich viel zu sehr, als dass ich dich hinter Gittern sehen wollte. Und zweitens würde es deinen Gründen für das Wiederauftauchen von Kaito Kid auch nicht gerecht!"

Kaito lachte. "Ist er nicht ein arrogantes Ekel?" fragte er seine Mutter. "Ich verstehe gar nicht, wieso ich ihn so gut leiden kann!"

Die schmunzelte. "Da könnt ihr euch ja die Hand geben. Als Kaito Kid bist du auch ganz schön arrogant!"

"Was?" zuckte ihr Sohn heftig zusammen.

"Shinichi nickte nachdrücklich. "Ja! Mir kam es immer so vor, wenn ich dir mit deinem Gleiter nachschauen musste!"

Hibarue winkte lachend ab. "Lassen wir das besser. Ihr wollt euch doch wohl nicht streiten. Aber ich hätte da so eine Idee!" Sie erklärte dem Detektiv schnell, was sie sich überlegt hatte.

Der nickte heftig. "Au ja! Das ist eine super Idee und wenn ihr das machen wollt, würde ich euch voll unterstützen!" Er wandte sich an Kaito. "Was denkst du darüber?"

"Habe ich eigentlich eine Wahl? Hier steht's doch ..." er grinste amüsiert. "...drei zu null!"

"HÄ?" machte Shinichi verduzzt. "Was soll das denn heißen?"

"Natürlich bin ich einverstanden. Das ist doch gar keine Frage!" erklärte er. "Und Spaß wird es auch machen!"

Das Kindergartenfest

Inspektor Megure und Inspektor Nakamori begleiteten den inzwischen wieder voll gesundeten Ayato Kawomoto zum Kindergartenfest. In der Zwischenzeit hatte es eine Gerichtsverhandlung gegeben, in der der Angeklagte wegen erwiesener Schuldunfähigkeit freigesprochen worden war. Aber er selbst konnte sich nicht so ganz von seiner Schuld lossagen. Zwar ging es ihm seit dem Gespräch mit der Diebischen Elster besser, doch solange er sich nicht auch mit den Eltern der Kinder ausgesprochen hatte, war er unsicher. Sie setzten sich zusammen an einen Tisch..

„Ich finde es schade. Kaito Kid hatte mir eigentlich zugesagt, dass er mir mitteilen würde, wie es der Diebischen Elster geht, aber ich habe seitdem nichts mehr von ihnen gehört!“

Herr Kawomoto sah ihn erstaunt an. „Was? Hat man Ihnen denn nicht erzählt, dass mich die Diebische Elster vor vierzehn Tagen im Krankenhaus besuchen gekommen ist und dass sie da sehr fit aussah? Sie kam ja sogar durchs Fenster!“

Inspektor Megure schlug sich mit der flachen Hand gegen sie Stirn. „Verdammt! Stimmt! Ich habe ja absolutes Stillschweigen verhängt, da mich Herr Kawomoto darum gebeten hat. Und an Sie habe ich nicht gedacht, Inspektor! Tut mir leid!“

Der sah erleichtert aus. „Also hatte ich recht damit, dass sie nur leicht verletzt war! Ich habe mir doch allmählich Sorgen gemacht, dass ich da einen Fehler gemacht hätte und sie doch ins Krankenhaus gehört hätte!“

In dem Moment trat noch jemand zu ihnen an den Tisch.

„Hallo, meine Herren! Darf ich mich zu Ihnen setzen?“

Megure schaute hoch und nickte lächelnd. „Ja! Natürlich, Shinichi! Wir sprachen gerade von der Diebischen Elster!“

„Ach!“ lächelte der Detektiv. „Von der hat man doch seit dem Verschwinden aus dem Kindergarten nichts mehr gehört. Und von Kaito Kid auch nicht!“

„Doch!“ warf Megure ein. „Das habe ich auch dir nicht erzählt, aber die Diebische Elster war im Krankenhaus bei Herrn Kawomoto.“ Er verzog das Gesicht. „Und davor hat sie mir einen Brief gestohlen, den sie ihm gegeben hat!“

„Einen Brief?“ fragte sein junger Freund nach.

„Ja!“ antwortete der Polizist. „Die Einladung zum heutigen Fest.“

„Aber woher wusste sie davon?“ forschte Shinichi nach. „Ich meine, das war doch nur uns bekannt, die wir ebenfalls eine Einladung bekommen haben!“ Er musste innerlich grinsen. Natürlich war er selbst das Verbindungsglied, aber er glaubte nicht, dass darauf jemand kommen würde!“

Inspektor Megure zuckte die Schultern. „Keine Ahnung! Ich habe es aufgegeben da weiter nachzuforschen.“

„Haha!“ lachte Nakamori. „Das ist eine dieser Unmöglichkeiten, die es bei denen laufend gibt. Genauso wie immer wieder die gestohlenen Juwelen bei mir im Büro auftauchen!“

Der Detektiv verzog keine Miene, obwohl er nur zu gut wusste, wie dieses angebliche Wunder wahr wurde. Schließlich war Kaito Kid im Privatleben der Freund seiner Tochter Aoko und bei den Nakamoris ein und aus und tauchte wohl auch öfter mal im Büro des Polizisten auf. Da genügte dem geschickten Zauberer auch schon. Seine Zaubererfingerchen unter Kontrolle zu behalten war praktisch unmöglich, selbst wenn man um das Geheimnis wusste. Ohne einen Verdacht in diese Richtung zu haben, würde man gar nicht darauf kommen, ihn genauer zu beobachten.

„Sie sind halt Zauberer!“ grinste Herr Kawomoto amüsiert.

„Diebe sind sie!“ knurrte Nakamori griesgrämig. „Ich habe nie behauptet, dass sie schlechte Menschen wären, aber sie sind im Sinne des Gesetzes schuldig und ich werde sie verhaften!“

Shinichi lachte auf. „Nun! Die Diebische Elster gehört da nicht mehr dazu. Ihr können wir gar nichts anhängen, selbst wenn wir wüssten, wer sie ist!“

„Ja! Ich weis!“ knurrte der Inspektor. „Außerdem halten sie alle Japaner seit der Aktion im Kindergarten für eine Heilige!“ Er senkte den Kopf um zu verbergen, dass er selbst auch sehr beeindruckt von ihrem Handeln gewesen war.

„Für mich ist sie das auch!“ flüsterte Herr Kawomoto leise. „Ich bin ihr unglaublich dankbar, dass sie mich von meinem ungeheuerlichem Tun abgehalten hat und ich so wenigstens kein Mörder bin!“

Eine der Mütter kam zu ihnen, druckste ein wenig herum, sprach dann aber laut und deutlich. „Das kalte Büfett ist eröffnet. Wollen die Herrschaften sich nicht bedienen? Wenn die Kinder sich erst mal draufgestürzt haben, ist bald nicht mehr viel da!“

Herr Kawomoto sah zunächst auf die lange Tischreihe, die sich unter der Last der Leckereien fast zu biegen schien. „Sind Sie sicher?“ fragte er leise. „Das sieht doch aus, als würde es für doppelt so viele Personen reichen!“

Die Frau lachte amüsiert auf. Sie fand den Mann gar nicht so übel, aber auch sie musste sich überwinden um mit ihm zu sprechen. Das Geschehene blockierte sie doch mehr, als sie es erwartet hätte. „Ich glaube, Sie haben keine Ahnung, wie viel so kleine Kinder verputzen können, wenn es ihnen schmeckt!“

Shinichi grinste. „Da hat sie recht. In der Zeit, als ich zu dem kleinen Conan verwandelt worden war, habe ich mich darüber auch sehr gewundert. Manche Kinder futtern, als käme das Essen demnächst aus der Mode!“

Sie sah ihn lächelnd an. „Ach ja! Ich habe davon gelesen. War das nicht eine interessante Erfahrung?“

Der Detektiv zuckte die Schultern. „Teilweise ja! Aber glauben Sie mir, noch mal in die Grundschule gehen zu müssen war zutiefst langweilig. Ich war jedenfalls mehr als froh, als ich mein wirkliches Leben wieder fortsetzen konnte!“

„Das kann ich verstehen!“ nickte sie. „Von dem Standpunkt aus habe ich das noch gar nicht gesehen!“

Die zwei Polizisten, Shinichi und Herr Kawomoto erhoben sich und bedienten sich am kalten Büfett. Sie mussten zugeben, dass sich die Eltern und die Betreuerinnen wirklich angestrengt hatten, denn es schmeckte ausgezeichnet. Aber obwohl immer wieder mal ein Erwachsener, manchmal auch mit einem Kind, kamen und sich kurz mit ihnen unterhielt, wurden sie doch nicht so richtig warm miteinander. Shinichi war inzwischen mehr als froh über den Vorschlag, den Hibarue Kudo gemacht hatte. Er glaubte nun auch, dass dies die Blockade zwischen Herrn Kawomoto und den anderen Anwesenden lösen konnte. Nachdem er gegessen hatte, ging er darum zu der Bühne, die aufgebaut worden war, ohne, dass die Verantwortlichen vom Kindergarten wussten, warum. Sie glaubten, es wäre für eine andere, spätere Veranstaltung geschehen. Er kletterte also auf die Bühne hoch, ergriff das Mikrofon und sprach hinein.

„Sehr geehrte Anwesende!“

Überrascht sahen ihn alle an.

„Zunächst möchte ich mich Ihnen offiziell vorstellen. Mein Name ist Shinichi Kudo. Sie waren so freundlich mich zu Ihrer netten Feier einzuladen und dafür möchte ich mich herzlich bedanken. Ich habe mich sehr über Ihre Post gefreut, die Sie nicht nur mir sondern auch Inspektor Nakamori, Inspektor Megure und Herrn Kawomoto zugesandt haben. Wir alle sind gerne gekommen. Aber ich möchte nicht verschweigen, dass es noch jemanden gab, der gerne kommen wollte. Vor vierzehn Tagen erhielt ich Nachts überraschend Besuch. Zwei Personen, mit denen ich nicht gerechnet hätte, standen plötzlich wie durch Zauberei in meiner Bibliothek. Es waren, wie Sie es jetzt wohl mit Leichtigkeit erwarten können, Kaito Kid und Die Diebische Elster gewesen. Sie sprachen von einem Brief, der unserem guten Inspektor Megure wohl abhanden gekommen war!“

Alle sahen schmunzelnd zu dem Polizisten hin, der die Schultern zuckte. „So kann man es auch nennen!“ murmelte er.

„Davon...“sprach Shinichi weiter „...dass sie ebenfalls gerne zu dieser Feier kommen wollten. Ich versprach ihnen Sie hier und heute zu fragen. Sind sie damit einverstanden, dass diese beide Maskierten hierherkommen?“

„Ja!“ brüllten vor allem die Kinder begeistert und ein gewaltiges Gemurmel setzte ein.

„Das ist sehr schön, aber ich muss nun natürlich auch ihre Besucher von der Polizei fragen, ob sie heute von einer Verhaftung vor allem Kaito Kids absehen würden, wenn er erscheint!“

Inspektor Nakamori und sein Kollege Megure blickten sich fragend an. Sie überlegten, ob sie nein sagen sollten, aber dann würden die beiden einfach nicht kommen und das würde den Leuten hier nicht gefallen. Schließlich nickten sich die beiden zu. Sie waren einer Meinung. „Wir sind einverstanden!“ riefen sie Shinichi zu.

Der lächelte erfreut. „Dann kann ich Ihnen hiermit einen Auftritt ankündigen, wie Sie ihn wohl nie mehr erleben werden. Etwas absolut Einmaliges um das Sie jeder Liebhaber von Zaubershows heiß beneiden würde.“ Er holte tief Luft und rief mit voller Lautstärke ins Mikrofon. „Meine Damen und Herren. Hiermit präsentiere ich Ihnen zwei der besten Zauberer, die es in Japan überhaupt gibt. Die Diebische Elster und Kaito Kid!“

In dem Moment erschien eine riesige Rauchwolke auf der Bühne. Als sie sich lichtete, sah man ganz allmählich zwei Figuren, die allmählich Gestalt annahmen. Ein Mann im weißen Anzug mit Zylinder und Monokel – Kaito Kid. Und eine Frau mit einem dunklen Mantel, einem Damenhut auf dem Kopf und einer das ganze Gesicht verdeckende Maske – Die Diebische Elster.

Beide verneigten sich.

Ein riesiger Applaus brach los. Bis zu diesem Augenblick hatte sie nicht wirklich glauben wollen, dass die beiden mysteriösesten Menschen, die es im Moment in Japan gab, hier so einfach erscheinen würden.

Sie begannen mit ganz einfachen Zaubertricks, wie sie jeder Zauberer in seinem Repertoire hatte. Dabei konzentrierten sie sich hauptsächlich auf die Kinder, holten mal eines, mal mehrere von ihnen auf die Bühne. Die Jungen und Mädchen strahlten vor Begeisterung.

Herr Kawomoto schmunzelte. „Sie sind wirklich ganz normale Zauberkünstler, haben dieses Handwerk von den Anfängen her bis zur vollkommenen Meisterschaft erlernt!“

Inspektor Nakamori sah der Show mit brennenden Augen zu. Als einfacher Zauberkünstler hatte er Kaito Kid noch nie angesehen.. Aber er musste zugeben, dass er dafür Talent hatte. Er und die Diebische Elster brannten ein Feuerwerk an einfachen Zaubertricks ab, wobei sie sich immer abwechselten und beim jeweils anderen den Assistenten spielten. Dann wurden die Tricks allmählich schwerer und nicht mehr so leicht durchschaubar. Nun wurden auch die Eltern in die Show miteinbezogen und die Kinder grölten vor Vergnügen, wenn die Erwachsenen genauso verduzt schauten, wie sie selbst.

Dann stand plötzlich Shinichi Kudo neben Herrn Kawomoto. „Kommen Sie!“ lächelte er. „Bei dieser Stimmung, die die beiden da hervorgerufen haben, wird es für Sie ganz leicht sein mit einbezogen zu werden. Dann wird es diese unsichtbare Mauer, die vorhin so stark spürbar war, nicht mehr geben!“

Inspektor Megure sah seinen jungen Freund ernst an. „Deshalb also das Ganze!“

Shinichi nickte. „Ja! Die Diebische Elster hatte vorhergesehen, dass es nicht so einfach damit getan wäre, auf diesem Fest zu erscheinen, um allen Anwesenden die Scheu vor ihm zu nehmen. Der Schock über das Geschehene sitzt einfach zu tief in den Seelen der Menschen. Doch nach ihrem Gespräch mit ihm war sie sicher, dass er wirklich eine wahre Chance verdient hat. Das habe ich auch so gesehen. Darum, und nur darum, war ich bereit dies hier zu organisieren!“

In dem Moment nahm die Diebische Elster das Mikrofon, das Shinichi zur Seite gelegt hatte in die Hand. „Und nun wollen wir Herrn Kawomoto auf die Bühne bitten!“

Als der nicht sofort reagierte, lachte die Maskierte auf. „Oh! Er traut sich nicht!“ Sie wandte sich an die Kinder. „Ich glaube ihr müsst ihm helfen!“

„Ja!“ riefen die Kids von der Zaubershow eingefangen, ihre Angst vor dem Mann völlig vergessend. Sie stürmten haltlos auf den Tisch zu, an dem er saß, griffen seine Hände und zogen den vergnügt lachenden Mann mit sich. „Jaja!“ wehrte er ab. „Ich komme ja schon!“

Den Eltern stockte doch einen Moment lang der Atem, aber als sie das vergnügte Gesicht des Gastes sahen, atmeten sie erleichtert auf.

Am Anfang der Bühne nahm Kaito Kid den Mann in Empfang.

„Na? Lampenfieber?“ schmunzelte ihn der Dieb an.

„Ein wenig!“ grinste Her Kawomoto und starrte erstaunt auf seine Handgelenke, die plötzlich mit Handschellen aneinander gefesselt waren, ohne dass er mitbekommen hatte, wie es geschehen war.

„Nur die Ruhe!“ lachte Kaito Kid. „Ich bin es auch anders gewohnt. Meine Auftritte sind normalerweise viel kürzer. Aber wer kann ihr...“ er deutete auf die Diebische Elster. „...schon einen Wunsch abschlagen?“

Darüber musste der Mann lachen. „Deshalb also sind Sie auch hier. Ich habe mich schon gewundert. Dass die Diebische Elster gekommen ist, hat mich weniger überrascht, weil ich bei ihrem Besuch gespürt habe, dass sie besorgt um mich war, aber was Sie hier zu suchen hatten, war mir unklar!“

„Nun! Ein wenig neugierig war ich auch. Als ich Sie das letzte Mal getroffen habe, wirkten Sie ganz anders auf mich! Sehr bedrohlich nämlich und außerdem verrückt!“ antwortete der Meisterdieb und veranlasste, dass sich der Mann in eine Zauberkiste legte. „Und keine Sorge mit dem Zaubertrick hier!“ Kaito Kid lachte ironisch auf. „Manchmal funktioniert er ja sogar!“

Doch er konnte Herrn Kawomoto nicht ängstigen. „Oh! Ich bin sicher, dass er gelingt. Ein Mörder sind nämlich weder Sie noch Ihre charmante Begleiterin!“

„Durchschaut!“ grinste der Dieb.

Doch als die Zauberin begann Schwerter in die Kiste zu stoßen, hatte er trotzdem ein komisches, mulmiges Gefühl. Aber natürlich ging nichts daneben und er konnte völlig unversehrt aus der Kiste steigen. Nur etwas verwunderte ihn dabei. Seine Handschellen hatten sich einfach in Luft aufgelöst.

So zauberten die beiden Diebe noch etwa eine halbe Stunde bis es plötzlich und völlig überraschend einen hellen Blitz gab, der alle blendete. Danach war die Bühne leer und die beiden Akteure spurlos verschwunden.

Doch ihr Ziel war erreicht, denn Herr Kawomoto saß nun mitten zwischen den Kindern und ihren Eltern und applaudierte heftig mit ihnen zusammen und rief genauso ein enttäuschtes „Oh! Schade!“ weil es vorbei war.

Shinichi Kudo beobachtete grinsend, dass Herr Kawomoto sich nun angeregt mit allen unterhielt. „Es hat sich gelohnt, dieses eine Mal eine Ausnahme zu machen und ihre angebotene Hilfe zu nutzen. Außerdem...“ er grinste amüsiert. „...was Kaito Kid und die Diebische Elster wohl sagen würden, wenn sie wüssten, dass ich einen alten Bekannten, der Kameramann ist, gebeten habe, den Auftritt zu filmen?“

Inspektor Nakamori sah ihn fragend an. „Und was soll das bringen?“

Diesmal verstand Megure schnell die Gedankengänge seines jungen Freundes. „Aber das ist doch klar, Kollege. Er wird die Filmaufnahmen von diesem einmaligen Auftritt meistbietend an die Fernsehanstalten verkaufen!“

„Ja!“ lachte der Detektiv. „Und den Erlös spende ich an eine soziale Einrichtung! Ich wüsste zu gerne, was unsere beiden Zauberkünstler dazu sagen!“ Und das war die reine Wahrheit, denn das hatte er angerührt, ohne Kaito und seine Mutter darüber zu informieren. Er freute sich schon auf das nächste Treffen mit ihnen. Bis dahin würden sie nämlich über sein Handeln informiert sein, denn, dass die Rechte an dem Film von einer Fernsehanstalt zur nächsten weiterverkauft werden würden, war klar. Das bedeutete so viel, als dass der Auftritt auf allen Fernsehkanälen laufen würde. Es würde eine neue Begeisterungswelle für die beiden Diebe auslösen. Er musste grinsen, als er daran dachte, dass es Hibarue Kuroba schon fast zuviel Trouble nach ihrem Handeln bei der Bombendrohung gewesen war. Aber damit musste sie leben. Kaito würde das ganze schon eher genießen.

Das Kindergartenfest ging vergnügt zu Ende und Herr Kawomoto hatte viele neue Freundschaften geschlossen. Vielleicht hatte die Diebische Elster noch mehr getan, als sie es selbst vermutet hatte, denn seit dem Tod seiner Frau hatte er ein eher einsames Leben geführt, doch ab jetzt würde das anders sein. Und darüber freute er sich.

Japan außer Rand und Band

Am nächsten Morgen ging Kaito wie immer, wenn Kaito Kid einen Auftritt hatte, mit einem Stapel Zeitungen in die Schule. Doch auf das, was er da zu hören bekam von Akako Kiozumi war er nicht gefasst. Sie schaute ihn wieder einmal mit ihren rätselhaften Augen seltsam an. „Der Weiße Sünder und der Räuberische Vogel werden sich vor Angeboten gar nicht mehr retten können. Bei manchen Freunden braucht man keine Feinde mehr. Dann ist ein Urlaub vielleicht wirklich das Beste. Obwohl! Wie gesagt: Bei manchen Freunden...“ Sie grinste vielsagend und ließ Kaito alleine ohne den Satz zu beenden.

Der schüttelte irritiert den Kopf. Normalerweise entsprachen ihre Vorsagen immer der Wahrheit, das hatte er schon leidvoll erfahren und sosehr er es auch abstritt, er wusste nur zu gut, dass sie recht hatte. Aber was diese Aussage bedeuten sollte, wusste er nun wirklich nicht.

Er schüttelte den Gedanken ab, denn Aoko Nakamori kam in die Klasse und sah demonstrativ auf die Zeitungen. Sie streckte ihm die Zunge heraus. „Über diese Vorstellung zu lesen ist ja schön und gut, aber mein Vater war dabei und hat alles in natura gesehen!“

Kaito grinste sie frech an. „Und da hatte er nichts besseres zu tun? Die beiden verhaften zum Beispiel! Ich dachte er wäre Polizist und würde sich nicht von einer gut gemachten Show von seiner Arbeit abhalten lassen!“

Sie verlor schnell ihre zur Schau gestellte Gelassenheit. „Pah!“ schrie sie auf. „Dein vielgerühmter Freund Kudo hat das ganze ja sogar organisiert. Und das will ein Detektiv sein?“

Ihr Gegenüber schmunzelte. „Er zeigt wenigstens Charakter. Immerhin verdankt er Kaito Kid sein Leben und solange er sich nicht revanchiert hat, jagt er ihn nur, wenn er in seiner Detektei einen Auftrag dazu erhält. Außerdem warst du es doch, die ihn aufgefordert hat, er solle doch bitte die Finger von Kaito Kid lassen und die Ehre der Gefangennahme deinem Vater überlassen!“

„Ja! Und das wird er auch tun. Er wird als der Bezwinger von Kaito Kid in die Geschichte Japans eingehen!“

Kaito sah sie ernst werdend an. Wieder einmal ging ihm durch den Kopf, was sie dann sagen würde. Ob sie sich wirklich für ihren Vater freuen würde, oder mehr Entsetzen verspüren würde, weil ihr langjähriger Freund sich als der große Gegner des Inspektors herausstellen würde? Außerdem hatte sich ja die gesamte Situation geändert. Er stand heute genauso im Dienst der Regierung wie Nakamori. Würde er sich nicht gewaltig hintergangen fühlen, wenn er die ganze Wahrheit erfuhr? Nun! Das war nicht seine Entscheidung.

„Dein Vater ist ein guter Polizist!“ nickte er ihr zu. „Wenn es überhaupt jemandem gelingt den Meisterdieb zu fangen, dann ihm!“ Und sei es nur, weil Shinichi es natürlich nicht mehr will! Redete er in Gedanken weiter, doch das ließ er natürlich nicht laut werden, sondern redete schnell weiter. „Aber ich fürchte, er braucht noch eine Menge innerer Stärke, denn es kann dauern bis es soweit ist. Doch er hat einen Vorteil auf seiner Seite. Macht er einen Fehler, versucht er es eben beim nächsten Mal wieder. Für Kaito Kid ist die Sachlage anders. Ein einziger Fehler wird mit Sicherheit das Ende seiner Karriere als Dieb bedeuten. Er trägt das eindeutig größere Risiko!“ Nun verzog er das Gesicht wieder zu einem frechen Grinsen. „Aber ich hoffe, dass er uns noch möglichst lange erhalten bleibt!“

Aoko kniff die Augen zusammen. Es war seltsam, aber ihr kam ihr Jugendfreund seit einiger Zeit etwas verändert vor. Allerdings konnte sie nicht direkt sagen, was sie stutzig machte, aber die Veränderung war mit der Zeit zusammen gefallen, in der Shinichi Kudo den Mord an Toichi Kuroba aufklärte. Er hatte seitdem öfter mal ernstere Momente, während er vorher immer nur der lustige Spaßvogel gewesen war, der sie endlos ärgerte.

„Aber du hast nicht ganz unrecht!“ gab sie zu. „Vaters Chef hat ein Riesentheater gemacht, weil er bei dem Auftritt Kaito Kids nicht versucht hat ihn zu verhaften. Seiner Meinung nach hätte er dazu auf die Bühne stürmen müssen!“

Kaito schüttelte irritiert den Kopf. „Ist der bescheuert? Das wäre doch absolut sinnlos gewesen. Dein Vater wäre doch noch nicht mal in die Nähe der beiden gekommen, dann wären sie schon verschwunden gewesen. Wie hätte er sie alleine denn aufhalten sollen? Außerdem!“ Er deutete auf die Zeitungen. „Wenn die Stimmung so war, wie sie hier beschrieben wird, hätte ich dann nicht in der Haut deines Vaters stecken wollen. Die Leute wären doch glatt durchgedreht, wenn er was in der Richtung versucht hätte!“

Aoko nickte heftig. „Das hat Vater auch gesagt. Zum Glück war er nicht alleine. Inspektor Megure war auch dabei und der kann trotz seines gemütlichen Aussehens ganz schön heftig werden. Er hat Vater verteidigt und dabei ist er ganz schön laut geworden!“ Sie grinste. „Am Schluss ist der Besserwisser fast aus dem Büro meines Vaters geflohen und hat nur noch irgendwas in seinen Bart gemurmelt!“

Ihr Freund fragte. „Wie heißt der Typ denn?“ Vielleicht konnte Shinichi mit seinen guten Kontakten dafür sorgen, dass Nakamori in Ruhe gelassen wurde.

„Kommissar Yamoku!“ antwortete sie. „Er ist dafür bekannt, dass er seine Position nur auf Kosten anderer erhalten hat. Dabei hat er noch gar nicht viel geleistet, sagt Vater! Aber er hat halt Beziehungen!“

Kaito nickte leicht. Er prägte sich den Namen gut ein. Wenn Shinichi nichts tun konnte, würde er selbst dafür sorgen, dass dieser Kommissar beim nächsten Auftrag eine Ankündigung erhalten würde, so verfasst, dass er sich selbst engagieren musste und sie auch gleichzeitig in allen Zeitungen stand.

„Tja! Das ist leider häufig so!“ Er lächelte Aoko an. „Was ist heute Mittag? Du hattest doch letztens gesagt, dass du heute alleine zu Hause bist. Willst du nicht lieber mit zu mir kommen? Mum kocht immer soviel, dass du mit Leichtigkeit mitessen kannst und wir können später zusammen Hausaufgaben machen. Was meinst du?“

Sie sah ihn erstaunt an. Damit hatte sie nicht gerechnet, aber sie stimmte erfreut zu. „Aber gerne! Wenn ich nicht störe!“

Ihr Freund winkte lachend ab. „Ach was! Mutter wird sich freuen, wenn du kommst. Sie mag dich nämlich sehr!“

Die Polizistentochter nickte. „Das beruht auf Gegenseitigkeit. Deine Mutter ist eine ganz liebe Frau, die niemals etwas unrechtes tun könnte!“

Kaito stimmte zu, während er sich ein Lachen verbeißen musste. Niemand traute Hibarue Kuroba zu, dass sie auch nur ein Wässerchen trüben könnte. Selbst Shinichi Kudos Vater hatte nie etwas von ihrem großen, dunklen Geheimnis der Vergangenheit geahnt.

Das Erscheinen der Lehrerin unterbrach erst mal das Gespräch.
 

***
 

Wie Kaito es vorhergesagt hatte, freute sich seine Mutter Aoko zu sehen. Auch Jii war heute mal wieder anwesend. Aber er sagte gleich, dass er auch dieses mal nur kurz bleiben würde. Er hatte wohl auch ihre Vergangenheit schon gekannt, aber darüber konnten sie nun, da Aoko hier war, nicht reden. Nach dem Essen machten die beiden erst mal die Hausaufgaben, dann gesellten sie sich zu den Erwachsenen, die im Wohnzimmer vor dem Fernseher saßen. Das Programm plätscherte so vor sich hin und sie schauten während ihres Gesprächs auch nur ab und zu mal darauf. Doch dann erregte eine Meldung ihre Aufmerksamkeit und alles vier Augenpaare starrten gebannt auf den Bildschirm.

„Sehr geehrte Damen und Herren!“ meldete sich plötzlich eine Sprecherin, die mit freudigem Lächeln in die Kamera schaute.

„Wie Sie sicher wissen, waren die Zeitungen heute Morgen voll mit Berichten über den Auftritt unserer bekannten Meisterdiebe auf einen Kindergartenfest und jeder Fan von Zaubershows hat es bedauert, dass er nicht dabei gewesen ist!“

Kaito und Hibarue wechselten einen verschmitzten Blick.

„Doch nun ist eine professionelle Filmaufnahme des gesamten Auftritts aufgetaucht und unserem Sender ist es gelungen die Rechte dafür zu erwerben. Somit kündige ich Ihnen jetzt unsere Programmänderung mit. Wir präsentieren Ihnen jetzt den Auftritt Der Diebischen Elster und Kaito Kids. Außerdem werden wir diese Aufnahmen heute und die nächsten Tage des öfteren wiederholen. Genaueres erfahren Sie auf unserer Internetseite und im Videotext!“

Der Blick Kaitos und seiner Mutter wurde ziemlich fassungslos. „Woher haben die nur diese Aufnahmen?“ stotterte Frau Kuroba erstaunt. „Das ist doch für ein Kindergartenfest sehr ungewöhnlich!“

„Das denke ich auch!“ stimmte ihr Sohn zu.

Aoko Nakamori lachte amüsiert auf. „Ach! Mal etwas, das ich besser weis als du, obwohl du mit Kudo befreundet bist!“

„Was?“ fragte Kaito verduzt.

Sie lachte. „Mein Vater hat es mir erzählt. Der Meisterdetektiv ist dafür verantwortlich. Er hat einen Bekannten antreten lassen, der Kameramann ist, hat den den ganzen Auftritt filmen lassen und die Aufnahmen meistbietend an einen Sender verkauft. Das Geld will er einer sozialen Einrichtung spenden!“

Waren die Blicke Kaitos und Hibarues am Anfang der Erklärung noch wütend, wurden sie am Schluss doch zustimmend. Sie hätten es besser gefunden, wenn sie es auch gewusst hätten, aber ihnen war klar, dass irgendwo der Detektiv der Boss war. Aber ein paar scharfe Worte würde er sich schon anhören dürfen. Obwohl. Kaito musste grinsen. Damit rechnete sein Freund sowieso schon, so wie er ihn kannte.

Sie richteten ihre Aufmerksamkeit auf den Fernseher. Vor allem Jji staunte. Schließlich kannte er sich ebenfalls mit der Zauberei aus.

„Oh! Mann! Die sollten das professionell machen!“ sagte er mit einem Seitenblick auf Aoko. Schließlich konnte er es wegen ihr nicht direkter sagen. „Sie könnten ein Vermögen damit machen. Jede angesehene Zaubershow würde sich um die beiden reißen!“

„Das hat Vater auch gesagt!“ nickte Aoko. „Vielleicht bringt es sie ja auf einen neuen Weg. Wenn sie schwören würden nichts mehr zu stehlen und eine Show sie unter Vertrag nehmen würde, will er sich dafür einsetzen, dass sie nur eine niedrig bemessene Strafe bekämen. Das will er auf der nächsten Pressekonferenz darlegen!“

Kaito winkte lachend ab. „Ich glaube nicht, dass das funktioniert. Vor allem Kaito Kid ist ein Dieb aus Leidenschaft. Sicher! Ihm wird der Auftritt schon Spaß gemacht haben, doch er wird es mehr als Ausnahme angesehen haben. Den Nervenkitzel, den ihm die Spiele mit der Polizei bereiten, würde ihm fehlen!“

Hibarue Kuroba nickte dazu. „Das denke ich auch!“ lächelte sie.

Darüber ärgerte sich Aoko sehr, aber sie zuckte die Schultern. „Das werden wir ja sehen!“

Nach Beendigung der Übertragung der Show verabschiedete sich Aoko und ging nach Hause.
 

***
 

Shinichi wunderte sich nicht im geringsten, als er nachdem er an der Haustür der Kurobas geklingelt hatte und ihm die Tür geöffnet worden war von Kaito am Arm geschnappt wurde und ohne Worte ins Wohnzimmer gezerrt wurde. Die anklagenden Blicke seines Freundes und dessen Mutter registrierte er schmunzelnd.

„Was hast du zu deiner Entschuldigung zu sagen?“ fuhr ihn Kaito an.

Der zuckte die Schultern. „Ich konnte doch nicht ahnen, dass Inspektor Nakamori so etwas macht!“

Tatsächlich war es so. Die Pressekonferenz des Inspektors hatte ungeheueres ausgelöst. Es summte und brummte im ganzen Land. Die Zaubershows überschlugen sich mit Angeboten, die natürlich alle übers Fernsehen und die Zeitungen liefen, da ja niemand wusste, wer die beiden waren. Aber damit nicht genug wurden Bevölkerungsbefragungen, Diskussionsrunden und ähnliches übertragen. Man hörte eigentlich nichts anderes mehr. Alle anderen Nachrichten wurden schnell abgehandelt und dann kam man wieder auf das Hauptthema. Die Diebische Elster und Kaito Kid! Würden sie eines der Angebote annehmen? Viele wünschten es sich, aber andere wollten lieber, dass sie die geheimnisvollen Diebe blieben.

Hibarue seufzte auf. „Naja! Stimmt schon! Über die Übertragungen der Show haben wir uns nur kurz aufgeregt. Nachdem Aoko Nakamori uns darüber aufgeklärt hatte, dass das Geld für die Rechte an Soziale Einrichtungen gespendet werden wird, waren wir damit einverstanden, aber seit ihr Vater seine Erklärungen abgegeben hat, hört man nichts anderes mehr. Man kann ja nicht mal mehr aus dem Haus gehen, ohne dass einen irgendein Bekannter anspricht, was man darüber denkt. Fernsehen, Radio und Zeitungen gewöhnt man sich am besten ganz ab!“

Kaito nickte lächelnd. Ihm machte das nicht so viel aus. Er amüsierte sich eher darüber. „In der Schule geht es genauso. Vor allem Hakuba fragt mich laufend, was Kid wohl tun wird und dass er es einfach annehmen muss. Und das tut er in einem Tonfall, der mir klar machen soll, dass ich es ja genau wissen müsste.“

Shinichi nickte ernst. „Ja! Ich weis. Mir sagt er es in der Detektei auch laufend. Ich soll auf dich einwirken, falls du doch Kaito Kid sein solltest. Und in meiner Schule geht es auch nicht anders zu als in deiner!“

Er beobachtete die beiden genau. Ihm fiel sofort auf, dass Kaito eigentlich eher belustigt auf das ganze reagierte, aber seine Mutter wirkte etwas angeschlagen. Ihr ging das ganze auf Dauer wohl doch gewaltig auf den Geist. Darum lächelte er sie beruhigend an.

„Was halten Sie von einem Urlaub? Der Vertreter der Regierung hat gemeint, dass sie mit einem Auftrag warten wollen, bis diese ganze Erregung sich etwas abgeflacht hat. Und ich habe eine Einladung zu einer recht einsam gelegenen Villa. Ein Freund meines Vaters wollte mich mal wieder sehen und er meinte, ich solle ruhig ein paar Freunde mitbringen. Verbringt eine Woche mit mir dort. Übrigens kommt Ran auch mit. Lade also Aoko ruhig ein!“

Hibarue sah ihm nachdenklich an. Hm! Ich glaube nicht, dass die Aufregung in einer Woche schon vorbei ist, aber es klingt trotzdem gut. Ein paar Tage Erholung, dann verkrafte ich es auch wieder besser!“

Shinichi nickte. „Ja! So sehe ich es auch! Aber wie wäre es, wenn Kaito Kid und die Diebische Elster nach dieser Woche eine Nachricht an Inspektor Nakamori schicken, in der sie dankend ablehnen. Das wird noch mal Staub aufwirbeln, doch dann wird es auch bald Ruhe geben!“

Kaito nickte. „Ja! Daran haben wir auch schon gedacht, aber das hätte anfangs nicht viel gebracht. Es wäre nicht registriert worden. Die allgemeine Erregung muss sich schon etwas ausgetobt haben, dass ein solches Handeln sinnvoll ist!“

Sein Freund lächelte zustimmend. „Ihr seid also einverstanden? Dann müssen wir nur noch sehen, wer uns fährt. Der Vater Rans hat sich angeboten, aber wir passen nicht alle in ein Auto!“

Hibarue winkte ab. „Das ist kein Problem. Jii kann Kaito, Aoko und mich fahren. Wo ist es denn genau?“

Der Detektiv zuckte die Schultern. „Am besten treffen wir uns hier und fahren dann gemeinsam los. Es ist schwer zu finden und auch zu schlecht zu erklären!“

Damit waren alle einverstanden. Dann verbrachten sie noch einen schönen Nachmittag miteinander, an dem sie verschiedene beliebte Spiele miteinander machten. Es war schon spät, als Shinichi sich auf den Heimweg machte.

Endlich Urlaub und Entspannung

Wie abgemacht trafen sie sich vor dem Haus der Kurobas. Ran und Aoko begrüßten sich erfreut. Zwar hatten sie sich erst einmal getroffen, als Kaito sie alle zum Essen in den Goldenen Drachen eingeladen hatte, aber schon damals hatten sie sich gut verstanden.

„Hey Ran! Ich finde es toll, dass wir alle zusammen Urlaub machen können!“ lachte Aoko.

Die nickte heftig. „Ich auch. Als Shinichi erzählt hat, dass ihr mitkommt, habe ich mich sehr auf unser Wiedersehen gefreut. Da Kaito und er sich ja häufiger treffen und Dinge miteinander unternehmen, sollten wir uns auch öfter sehen.

Die beiden Angesprochenen schmunzelten. „Warum nicht? Wir könnten ja auch etwas zusammen unternehmen!“ lachte Kaito.

„Ja! In Ordnung!“ stimmte ihm Shinichi grinsend zu. „Ins Aquarium gehen zum Beispiel!“ Sein Freund stieß ihm so fest in die Rippen, dass er schmerzerfüllt aufstöhnen musste.

Aoko lachte amüsiert auf. „Dann sind wir Kaito aber schnell los!“

„Du bist gemein, Shinichi!“ murrte Kaito. „Ich glaube, ich muss mir das mit der Freundschaft mit dir doch noch mal überlegen!“

Der lachte. „Das kannst du nicht mehr. Du wirst mich einfach nicht mehr los. Und sei ehrlich. Das willst du doch auch gar nicht!“

Der zuckte lachend die Schultern. „Wenn der große Detektiv Shinichi Kudo das sagt, wird es wohl stimmen!“

Aoko und Ran sahen irgendwie irritiert zwischen den beiden Freunden hin und her. Sie merkten, dass da eine Übereinstimmung herrschte, die für sie nicht greifbar war. So ähnlich sie sich sahen, so unterschiedlich waren sie in ihrer Art. Doch da sie diese Gegensätze einfach akzeptierten, kamen sie gut miteinander aus.

Kogoro Mori interessierte das alles nicht. Er sah mit Wohlgefallen auf Kaitos Mutter, Hibarue. Diese Frau strahlte etwas aus, das den Besitzer der Detektei Mori – Kudo faszinierte. Unwillkürlich versuchte er sich in Position zu setzen. Dienerte um sie herum, dass es Ran schon wieder peinlich wurde.

„Vater! Wir sollten losfahren!“ stieß sie ihn an.

Der wehrte unwillig ab. „Ach! Wir kommen schon noch zeitig genug an!“ Und schwänzelte weiterhin um Frau Kuroba herum.

Hibarue verstand sofort, was die Tochter des Detektivs befürchtete. Ihr Sohn hatte ihr so einiges über den Schlafenden Kogoro erzählt.

„Was meinen Sie?“ lachte der Detektiv. „Wir könnten doch die Besetzung der Autos ändern!“

„Na!“ grinste sie. „Wenn Sie unbedingt wollen, können Sie mit Shinichi und Kaito zusammen fahren und die Mädchen und ich fahren zusammen mit Jji!“

Daraufhin gab es von Kogoro ein verkniffenes Gesicht. So hatte er sich das eigentlich nicht vorgestellt. Shinichi, Ran und Kaito verbissen sich ein Lachen. Hibarue war in ihren Augen einfach eine Wucht.

„Nein, nein!“ wehrte er ab. „Dann lassen wir es halt bei der alten Einteilung!“

„Schade!“ schmunzelte Kaitos Mutter. „Ich hätte mich gerne mit den Mädels unterhalten!“

Kogoro Mori setzte sich vor sich hin grummelnd hinter das Steuer seines Mietwagens. „Dann sollten wir losfahren!“

Ran und Shinichi stiegen zu ihm ein, während Aoko, Kaito, Hibarue und Jji das andere Auto enterten. Kopfschüttelnd sah Frau Kuroba ihren Sohn an.

„Dieser Mori hat aber auch nicht den geringsten Anstand. Wie kann er nur vor den Augen seiner Tochter mit einer ihm unbekannten Frau zu flirten anfangen?“

Kaito nickte lachend. „Ja! Ihm sind bei deinem Anblick ja fast die Augen herausgefallen. Aber du hast richtig toll reagiert!“

Aoko verstand das Ganze nicht so richtig. Sie hatte die Sache nicht mitbekommen. „Wieso? Was wollte er denn?“

Ihr Freund grinste. „Er wollte mit meiner Mutter zusammen fahren um sie anzubaggern!“

„Aber wie kann er nur? Er ist doch verheiratet!“ staunte sie.

„Getrennt lebend!“ erklärte Kaito. „Doch Shinichi hat mir schon erzählt, dass er jedem Rockzipfel nachschaut, während Ran immer wieder versucht, ihre Eltern wieder zusammen zu bringen!“

Aoko verzog das Gesicht. „Also der gefällt mir gar nicht!“ Sie war wie immer ehrlich.

Hibarue lachte auf. „Ach! Was solls? Man muss die Menschen nehmen, wie sie nun mal sind. Und es gehören immer zwei dazu, wenn so ein Typ bei einer Frau landet!“ Sie zuckte die Schultern. „Ich vermute, er hat dadurch, dass ihn seine Frau verlassen hat, jeden Halt verloren und will sich so beweisen, was für ein toller Mann er doch ist!“

„Ein Großsprecher!“ lachte Kaito.

Aoko sah ihn fragend an. „Was meinst du? Er ist doch ein bekannter Detektiv. Der Schlafende Kogoro!“

„Nicht wirklich!“ schmunzelte ihr Freund. „Die Fälle hat in Wirklichkeit Shinichi als Conan Edogawa gelöst. Er hat ihn mit seinem Narkosechronometer in Schlaf gelegt und dann mit einem Stimmentransponder, den ebenfalls Professor Agasa für ihn erfunden hat, die Fälle gelöst. Dieses Detail haben sie der Presse verschwiegen. So gilt Mori immer noch als großer Detektiv. Aber das ist Shinichi nur recht. Schließlich betreibt er die Detektei mit ihm zusammen!“

„Wirklich?“ staunte Aoko. „So war das also?“

Kaito nickte. „Ja! Aber behalte das bitte für dich. Ich weis es ja auch nur, weil wir so gute Freunde geworden sind!“

Sie sah ihn fragend an. „Ist das nicht seltsam? Du schwärmst für einen Dieb und Shinichi versucht alles, genau den einzufangen. Außerdem reibt ihr euch ständig aneinander. Du lästerst über ihn und er zieht dich auf, wo er nur kann, aber das scheint keinen von euch beiden zu stören!“

Hibarue mischte sich lachend ein. „Das klingt seltsam, wenn man es so hört, aber Gegensätze ziehen sich an. Aber sie haben auch einiges an Gemeinsamkeiten. Beide machen das, was sie tun mit Leidenschaft.. Shinichi Kudo als Detektiv und Kaito als Zauberer!“

Aoko sah die Mutter ihres Freundes fragend an. „Wie ist das eigentlich? Zaubert er vor ihnen auch immer so herum? Das muss doch verwirrend sein, wenn laufend Dinge verschwinden und an anderen Orten wieder auftauchen!“

Hibarue seufzte komisch auf, natürlich nicht verratend, dass Kaito öfter seine Sachen suchen musste wie umgekehrt. „Ja! Das kann ganz schön nervig sein. Vor allem, weil ich ja mit der Zauberei überhaupt nichts zu tun habe!“

Kaito verschluckte sich und bekam einen Hustenanfall. Seine Mutter war einfach eine perfekte Schwindlerin. Kein Wunder, dass sie nie jemand verdächtigt hatte.

Aoko klopfte ihm mitfühlend auf den Rücken. Aber einen kleinen Vorwurf konnte sie ihm nicht ersparen. „Schade, dass du nicht mehr nach deiner Mutter gekommen bist!“

Hibarue zuckte die Schultern und beobachtete ihren Sohn, dessen Hustenanfall noch stärker geworden war. „Da kann man nichts machen. Aber sein Vater wäre stolz auf ihn. Das ist klar. Ein großer Zauberkünstler ist eben ein besseres Vorbild als eine einfache Hausfrau!“

Inzwischen hatte auch Jji, der natürlich das Gespräch verfolgt hatte, Probleme ernst zu bleiben und das Auto auf der Straße zu halten.

Nur Aoko saß da mittendrin und ahnte nichts von den Nöten ihrer beiden Mitreisenden.
 

***
 

Es war schon ziemlich spät, als sie ankamen und der Besitzer des Hauses und gute Freund Yusaku Kudos führte sie nach einer kurzen Besichtigung erst mal auf ihre Zimmer, damit sie sich frisch machen konnten. Kaito und Shinichi, Aoko und Ran hatten je ein Doppelzimmer, während Jji, Kogoror Mori und Hibarue alleine je ein Zimmer bezogen.

Kaito lachte Shinichi an während er seinen Koffer auf dem Bett ablegte. „Wir hatten auf der Herfahrt wirklich Probleme euch zufolgen!“ erklärte er mit einem Augenzwinkern.

„Ha? Wieso das?“

Der Dieb schmunzelte. „Mutter hat mal wider die - ach was bin ich so unschuldig-Schau vor Aoko abgezogen. Jji war so beschäftigt sich das Lachen zu verbeißen, dass er euer Auto fast aus den Augen verloren hätte. Ich übrigens auch!“

Shinichi schüttelte lachend den Kopf. „Deine Mutter ist schon eine Schau. Wenn ich nur daran denke, wie sie Kogoro Kontra gegeben hat!“

Kaito nickte. „Ja! Zum Glück hatte ich ihr gegenüber mal erwähnt, dass er alle möglichen Frauen anbaggert. Aber dass er auch auf sie abfährt, hätte ich doch nicht gedacht. So jung ist sie doch gar nicht mehr!“

Der Detektiv sah ihn lächelnd an. Du siehst sie als Sohn, darum fällt dir nicht auf, dass sie etwas ganz besonderes ausstrahlt. Irgendetwas faszinierendes. Hat sie eigentlich einen Freund?“

Sein Gegenüber schüttelte heftig den Kopf. „Nein! Sie ist seit Vaters Tod alleine. Nur Jji kommt immer mal wieder vorbei. Aber der ist für sie nur ein guter Bekannter und eben ein Helfer, wenn es um Kaito Kid geht. Ein anderes Interesse an ihm hat sie nicht an ihm!“

Sein einst größter Gegenspieler lächelte. „Wahrscheinlich vergleicht sie alle Männer mit deinem Vater und wenn man ihre eigene Vergangenheit bedenkt, findet sie keinen, der es mit ihm aufnehmen könnte!“

Kaito war nachdenklich geworden. Ihm kam erst jetzt der Gedanke, wie einsam seine Mutter sich manchmal fühlen musste. Er nickte. „Ja! Das kann schon sein, aber eigentlich ist sie doch viel zu lebenslustig um ewig alleine zu sein!“

Shinichi nickte. „Das mag sein. Aber das ist ihre eigene Entscheidung!“

Dem konnte der Meisterdieb nur zustimmen. „Du hast recht. Sie wird schon wissen, was sie tut!“ Er räumte seine Sachen in den Schrank. Natürlich fehlte auch ein weißer Anzug mitsamt Zylinder nicht.

Sein Freund schüttelte den Kopf. „Das wirst du hier nicht brauchen. Ich hoffe doch nicht, dass du Herrn Yaku etwas stehlen willst!“

Kaito winkte ab. „Unsinn! Du weist doch, dass ich nur noch auf Befehl der Regierung überhaupt etwas stehle. Ich habe die Regeln akzeptiert. Aber ich nehme diese Sachen ...“ Er deutete auf den Anzug. „...immer mit. Eine Gewohnheit, die ich bestimmt nicht ändern werde!“

„Das weis ich doch!“ lachte Shinichi und klopfte ihm kurz auf die Schulter. „Aber es wäre vielleicht nicht verkehrt, sie etwas besser zu verstecken. Ich fürchte, wenn Aoko sie entdeckt, kannst du dein Testament machen. So sehr wie sie Kaito Kid hasst!“

Der Dieb schmunzelte. „Da hast du recht. Dann kann ich mir einen Strick kaufen und mich erschießen!“

Shinichi stutzte einen Moment, dann musste er lachen. „Das lass mal lieber. Zum Selbstmörder taugst du nicht, wie deine Aussage beweist!“ Dann wurde er ernst. „Sollte sie dich wirklich irgendwann durchschauen, bring sie zu mir!“

Kaito sah ihn an, nickte kurz, aber wechselte dann schnell das Thema. „Sollten wir uns nicht fertig machen und zum Abendessen hinuntergehen?“

Der nickte. „Ja! Sie werden schon auf uns warten!“

Sie beeilten sich und waren tatsächlich die ersten im Esssaal, doch bald trafen auch die anderen ein.

Herr Yaku, der Eigentümer des Hauses stellte alle vor. Zunächst Shinichi und seine Freunde und dann die anderen Anwesenden.

„...und das hier ist mein Sekretär Herr Michiaki Watanabe!“

Derjenige verneigte sich knapp. „Sehr erfreut!“ sagte er.

„...das ist meine Tochter Narumi und ihr Freund Toshihiro Hirako!“

Beide verneigten sich höflich.

„ ... und das letztendlich ist mein alter Freund Toru Miura!“

Der ziemlich kräftig gebaute Mann ( man könnte ihn auch als dick bezeichnen) versuchte ebenfalls eine Verneigung, was aber nicht so richtig gelang. Er kippte dabei fast aus den Latschen und Kaito konnte ihn gerade noch vor einem Sturz bewahren.

Der nahm es heiter, was darauf schließen ließ, dass es ihm öfter so erging.

Es wurde ein schöner Abend. Zwar kamen sie auch kurz auf das Thema Kaito Kid und die Diebische Elster, aber da es keine Neuigkeiten dazu gab, kamen sie schnell wieder auf andere Dinge zu sprechen. Vor allem Hibarue genoss es,. Sie lebte praktisch auf. Dennoch legte sie ihre Rolle als ewig Unschuldige nicht ab. Kaito uns Shinichi wechselten so manches Mal amüsierte Blicke miteinander.

Kogoro Mori, der immer wieder versuchte an Hibarue heranzukommen, gab es schließlich enttäuscht auf, als ihm doch allmählich klar wurde, dass sie kein Interesse an ihm hatte. Ran atmete erleichtert auf, doch dann gewann mal wieder die zweite Leidenschaft ihres Vaters die Überhand. Er betrank sich und musste schließlich von HerrnYaku und Toshihiro Hirako in sein Zimmer geschleift werden, wo sie ihn einfach aufs Bett legten.

So nach und nach zogen sich alle in ihre jeweiligen Zimmer zurück. Kaito und Shinichi genossen das Beisammen sein, das ihre Freundschaft, die auf so seltsame Weise zustande gekommen war, nur noch verstärkte. Genauso wie Ran und Aoko, die sich immer besser verstanden.

Alles war perfekt. Ein wunderbarer, erholsamer Urlaub lag vor ihnen. Am nächsten Morgen hatten die vier Jugendlichen beschlossen sich in der näheren Umgebung umzuschauen. So schliefen sie alle tief und fest bis in den späten Morgen.

Doch dann schreckte sie ein entsetzter Schrei aus dem Schlaf hoch.

Mord oder Unfall?

Shinichi und Kaito schreckten aus ihrem Schlaf hoch und sahen sich irritiert an.

„Was war das?“ fragte Kaito.

„Eine Frau hat geschrieen!“ antwortete sein Freund schon aus dem Bett springend. „Das kam von draußen!“ Schnell schlüpfte er in seine Kleider und rannte los. Der Dieb folgte dem Detektiv etwas langsamer.

Als Shinichi in die Richtung des Schreies lief, bemerkte er, dass auch die anderen derzeitigen Bewohner dies taten. Alle stürmten aus der Tür und liefen um das Haus herum. Dann blieben sie wie erstarrt stehen. Eine Frau kniete auf dem Boden und weinte jämmerlich. Als Shinichi den Mann sah, der da lag, zuckte er heftig zusammen.

„Das ist ja Herr Yama!“

„Ja!“ nickte Herr Hirako, der tröstend die Hände auf die Schultern der jämmerlich weinenden Narumi Yaku gelegt hatte. Sie war die kniende Frau.

Kaito, der jetzt auch herbei kam, seufzte. „Wie hatte ich auch nur einen Moment lang glauben können, dass man mit dir einen normalen Urlaub erleben könnte?“

Shinichi schluckte. „Aber das ist doch nicht meine Schuld!“

Der Dieb lachte. „Das ist es nie und trotzdem geschieht so etwas immer in deiner Umgebung. Du ziehst solche Dinge einfach an, wie die Motten das Licht!“

Der Detektiv hätte es gerne abgestritten, aber es entsprach leider der Wahrheit. Er schaute sich um. Sofort war ihm klar, dass Herr Yaku aus dem 3.Stock gefallen war und sich dabei das Genick gebrochen hatte. Das Holzgeländer war lückenhaft.

„Vater!“ schluchzte seine Tochter Narumi auf. „Warum konntest du nicht besser aufpassen?“

Shinichi schüttelte langsam den Kopf. „Es war kein Unfall!“ sagte er leise aber bestimmt!“

Auch Kogoro Mori stimmte ihm zu. „Richtig. Es kann kein Unfall gewesen sein!“

Alle sahen ihn staunend an.

„Wieso nicht?“ wollten sie wissen.

Der deutete zum Geländer hoch. „Sehen sie? Das Geländer ist nicht durchgebrochen sondern angesägt!“

Shinichi nickte bestätigend. Genau das war ihm auch aufgefallen. So ganz allmählich begann Kogoro Mori doch ein wenig detektivischen Spürsinn zu entwickeln.

Alle sahen hoch. Kaito nickte. „Sie haben Recht, Herr Mori. Also handelt es sich um Mord!“

„Ja!“ nickte der. „Mit absoluter Sicherheit. Wir müssen die Polizei rufen.

Ran lief sofort los und wollte telefonieren, aber die Leitung war gestört.

Shinichi wollte sich noch nicht festlegen. Er schaute sich genau um. Durchsuchte die Leiche und fand gar nichts. Auch nicht den Tresorschlüssel, den der Tote, wie seine Tochter es aussagte immer in der Tasche hatte. Dann nahm er die zersplitterten Holzstücke des Geländers in Augenschein, die auf dem Boden lagen. Suchte auch sonst alles ab und ging dann um das Zimmer in Augenschein zu nehmen, aus dem Herr Yaku abgestürzt war. Auch dort schaute er sich genau um. Vor allem das abgesägte Geländer hatte es ihm angetan. Er prüfte es genau und runzelte die Stirn. Sein detektivischer Sinn sagte ihm, dass hier etwas nicht stimmte.
 

***
 

Alle hatten sich in einem Raum versammelt. Kogoro Mori leitete die Befragung. Das dumme war nur, dass sie keinen genauen Todeszeitpunkt sagen konnten. Länger als 3 Stunden., das war alles, was ihnen ihr detektivisches Wissen sagte. Und keiner besaß für die ganze Nacht ein hieb- und stichfestes Alibi. Einzig Narumi Yaku und ihr Freund Toshiro Hirako waren zusammen in einem Zimmer gewesen. Aber sie hatten geschlafen und so hätte auch von ihnen beiden jeder unbemerkt das Zimmer verlassen können. Also versuchten sie es anders herum.

„Wer war gestern Abend noch bei Herrn Yaku oder hat gesehen, wer bei ihm war!“ fragte Kogoro Mori.

„Ich war bei ihm!“ antwortete seine Tochter. „So um 23 Uhr. Ich habe mich mit ihm über unsere Hochzeit unterhalten. Er war nicht wirklich mit meiner Wahl einverstanden. Darum ist es ziemlich laut geworden. Aber als ich um Mitternacht ging, hat er noch gelebt!“

„Aha!“ nickte Shinichi. „Haben Sie noch jemanden gesehen, der zu ihm gegangen ist?“

„Ja!“ nickte sie. „Herr Muira. Aber das war nichts ungewöhnliches. Er ist immer Abends zu ihm gegangen um den Tag so miteinander ausklingen zu lassen!“

Der nickte. „Ja! Stimmt. Wir haben dann noch ein Glas Wein zusammen getrunken. Er hatte sich so darüber gefreut, dass der Sohn seines alten Freundes Yusaku Kudos hergekommen ist, um hier einen Teil seiner Ferien zu verbringen!“

Shinichi nickte. „Und wann sind Sie gegangen?“

„Es war so 1 Uhr. Da haben wir uns verabschiedet. Er wollte noch ein wenig arbeiten und erwartete seinen Sekretär Herr Watanabe!“

Der nickte widerwillig. „Ja! Ich ging um 2 Uhr zu ihm, aber er öffnete mir nicht mehr und so ging ich ins Bett!“ Er deutete auf Herrn Hirako. „Er wollte auch zu ihm und kam nicht hinein!“

Der nickte. „Das stimmt. Ich kam, als Herr Watanabe gehen wollte, dann klopften wir noch mal gemeinsam an die Tür, aber sie wurde nicht geöffnet!“

Shinichi sah sie ernst an. Die Nacht schien eigentlich ganz normal abgelaufen zu sein, aber irgendetwas stimmte da nicht. Der Detektiv verließ die Befragung und ging in das Tatzimmer zurück. Dort zog er etwas aus dem Mülleimer. Sorgenvoll schaute er darauf. Schließlich ging er noch in einen anderen Raum, sah sich dort genau um, aber fand nichts. Dann begab er sich in den Raum zurück, indem Kogoro Mori weiterhin die Leute befragt hatte und winkte Kaito und seiner Mutter zu, ihn zu begleiten. Erstaunt sahen die beiden ihn an, gehorchte aber. Er führte sie in das Tatzimmer und setzte sich hin. Sie taten es ihm nach.

„Ich bräuchte eure Hilfe!“ sagte er leise.

„Unsere Hilfe? Um einen Mord aufzuklären?“ Kaito sah ihn erstaunt an.

Shinichi schüttelte den Kopf. „Um den Mord aufzuklären bräuchte ich keine Hilfe. Das Problem ist, dass es in Wirklichkeit gar kein Mord war. Wenn ich den Täter jetzt aber überführe, wird es als Mord gehandhabt werden!“

Kaito und seine Mutter sahen ihn verwirrt an. „Kein Mord? Aber das Geländer wurde doch angesägt!“

„Nein!“ schüttelte der Detektiv den Kopf. „Genau das ist der Fehler. Es wurde eben nicht angesägt, sondern glatt durchgesägt!“

Der Dieb sah ihn verwirrt an. „Durchgesägt? Aber dann hätte Herr Yaku das doch bemerken müssen, bevor er hinunter fiel!“

„Es wurde nicht vor seinem Fall durchgesägt, sondern danach. Es fehlen Teile des Geländers!“

„Aber wo sollen die hingekommen sein?“ fragte Kaito erstaunt nach. „Vielleicht im Zimmer des Täters?“

Wieder wehrte Shinichi ab. „Ich habe das Zimmer vorhin durchsucht. Da sind sie nicht!“ Er sah sie ernst an. „Das Problem ist, dass wir es hier nicht mit einem Mörder zu tun haben, sondern mit einem Dieb. Ein Dieb, der bei seiner Tat überrascht wurde!“

Hibarue sah ihn erstaunt an. „Ein Dieb? Wie kommst du darauf?“

Shinichi zeigte das dritte Glas, dass er aus dem Müll gefischt hatte. Nachdem Herr Toru Moira gegangen ist, war definitiv noch jemand bei Herrn Yaku und trank mit ihm zusammen von dem Wein. Ich nehme an, er gab ein Schlafmittel in das Getränk seines Opfers um dann den Tresor in aller Ruhe ausräumen zu können. Aber Herr Yaku tat nur so, als würde er trinken. Entweder hat er die Beimischung des Betäubungsmittels mitbekommen oder er hat seinem Besucher von Anfang an misstraut. Darum tat er nur so, als würde er trinken und machte schließlich als würde er einschlafen. Als der Täter glaubte, dass Herr Yaku schlief, öffnete er den Tresor. Das wollte der angeblich Schlafende dann doch nicht zulassen und sprang ihn an. Es kam wahrscheinlich zum Gerangel und dabei stürzte unser Gastgeber durch die Balkonbrüstung nach unten.“

Kaito schüttelte den Kopf. „Wenn deine Schlussfolgerunen stimmen, wieso sollte er die Teile des Balkongeländers abgesägt und verschwinden gelassen haben?“

Sein Freund lachte. „Nun! Ich vermute, dass es darauf Spuren gab, die ihn verraten hätten. Er dachte unentdeckt bleiben zu können, wenn er sie beseitigt!“

Kaitos Mutter grinste. „Ich verstehe. Und der Grund, warum du uns das alles erzählst ist...“

„Ja!“ nickte Shinichi. „Ich seid Diebe und wisst, wie ein Dieb denkt. Wo könnte er die Stücke versteckt haben?“

Mutter und Sohn sahen wie von einem Faden gezogen in eine ganz bestimmte Richtung. Kaito deutete darauf. „Wenn er den Tresor schon offen hatte und zudem wusste, dass ihn zur Zeit niemand öffnen kann, gibt es nur einen Platz, der ihm sicher genug zu sein schien.“

Shinichi lachte. „Im Tresor?“

Beide Diebe nickten. „Mit Sicherheit!“ sagten sie.

„Dann zeig mal, was du kannst!“ grinste der Detektiv. „Das müsstest du doch hinbekommen!“

Kaito lachte amüsiert auf. „Damit hätte ich auch nie gerechnet. Da fordert mich doch dieser Detektiv glatt auf, einen Tresor zu knacken!“ Er ging zu dem Teil hin, schaute es sich genau an und nickte dann. „Das ist kein Problem!“ Es dauerte nur wenige Minuten und der Tresor war offen. Kaito trat zur Seite.

Shinichi hatte plötzlich ein Taschentuch in der Hand und ergriff die Geländerstücke, die sich tatsächlich hier befanden. An ihnen war getrocknetes Blut zu sehen. Er nickte. „Darum also. Wenn man das Blut untersucht hätte, wäre man direkt darauf gekommen, wer sich im Zimmer aufgehalten hat!“ Dann griff er noch einmal zu. Und hier ist auch der Tresorschlüssel!“

Der Dieb schmunzelte. Man hätte also auf jeden Fall den Tresor öffnen müssen um an das Beweisstück zu kommen!“

Sein Freund nickte. „Ja! Und derjenige, der es war, hätte die Möglichkeit gehabt, wenn man an einen Unfall geglaubt hätte an ein möglicherweise bei einem Anwalt hinterlegten Doppel des Schlüssels als erstes heran zu kommen.“ Er lächelte. „So! rufen wir alle wieder zusammen, falls sie es nicht sowieso noch sind. Wir können mit der Auflösung beginnen!“
 

***
 

Alle saßen zusammen im Wohnzimmer. Shinichi atmete tief durch. „Wir sind hier um den Täter zu überführen. Er ist, wie wir es ja gleich dachten einer von uns. Gehen wir den Abend noch mal durch. Zunächst ging seine Tochter zu ihm, aber sie können wir ausschließen. Als sie ihren Vater verließ, lebte er noch. Außerdem konnte ich gestern feststellen, dass sie keinen Alkohol trank und wirklich angewidert zusah, wie einige hier dem Sake zugesprochen haben!“

„Wieso ist das wichtig?“ wollte Herr Toru Miura wissen.

Shinichi lachte und stellte ein Glas auf den Tisch. „Ich habe im Mülleimer das hier gefunden. Der Täter hat mit dem Opfer Wein getrunken. Da Sie aber schon ein Glas auf dem Tisch stehen hatten und es Unsinn gewesen wäre, noch eines zu nehmen, können wir Sie ebenfalls ausschließen, Herr Muira! Nun reicht der Polizei schon dieses Glas um heraus zu finden, wer der Täter war. Die modernen Untersuchungsmöglichkeiten lassen es zu Fingerabdrücke aber auch Speichelproben zu nehmen!“ Er sah den Sekretär Herr Watanabe an. „Sie sollten besser gestehen! Sie hatten auch ein Motiv. Sie glaubten durch die Heirat Narumi Yakus mit Toshihiro Hirakos Ihren Einfluss zu verlieren!“

Der Sekretär sah ins Leere. Er versuchte gar nicht zu widersprechen und nickte nur. „Ja! Ich habe es befürchtet, dass Sie oder Herr Mori dahinter kommen würden!“

Alle sahen ihn entsetzt an.

„Aber wieso? Wussten sie nicht, dass Vater seine Zustimmung zu unserer Hochzeit davon abhängig gemacht hat, dass wir einen Ehevertrag aufsetzen sollten, der Toshihiro jede Zugriffsmöglichkeit auf mein Vermögen verwehren würde? Es sollte alles beim alten bleiben!“

Der sah sie erstaunt an. „Aber zu mir sagte er, dass ich jeden Einfluss verlieren würde!“

Shinichi zuckte die Schultern. „Ich vermute, er wollte wissen, wie Sie darauf reagieren würden!“

Narumi schluchzte auf. „Aber wieso haben Sie meinen Vater umgebracht?“

Der Sekretär senkte den Kopf. „Ich wollte ihn nicht umbringen, sondern bestehlen. Aber er hat nur so getan, als würde er den Wein mit dem Betäubungsmittel trinken. Dann ist er auf mich losgegangen und schließlich über die Balkonbrüstung gefallen!“

Kogoro Mori mischte sich ein. „Das ist eine Lüge. Das Geländer wurde angesägt. Es war eindeutig Mord!“

Da mischte sich Shinichi ein. „Nein! Es war kein Mord!“

Selbst der Sekretär sah ihn verwirrt an. Sie glauben mir? Einfach so?“

Der junge Detektiv schüttelte den Kopf. „Nicht einfach so!“ Er holte die Geländerstücke hervor und legte sie auf den Tisch. „Ich habe den Beweis!“

„Aber...!“ stotterte Herr Watanabe. „Die habe ich in den Tresor gelegt mitsamt dem Schlüssel. Wie haben Sie den aufbekommen? Gab es doch einen zweiten, von dem ich nichts wusste?“

Shinichi musste grinsen während er Kaito zuzwinkerte. „Offensichtlich! Sonst wäre ich ja nicht daran gekommen!“ Er sah sie alle an. „Diese Stücke beweisen eindeutig, dass das Geländer ganz einfach gebrochen ist und später erst abgesägt wurde. Aber wieso klebt Blut daran?“ Er sah den Sekretär fragend an.

Der seufzte. „Ich wollte ihn noch festhalten. Dabei habe ich mir die Hand an einem Splitter aufgerissen. Da bin ich in Panik verfallen und habe das Geländer schnell abgesägt. Ohne nachzudenken, habe ich die Teile in den Tresor gelegt. Die ganze Zeit habe ich überlegt, wie ich an sie heran kommen könnte, bevor der Anwalt den Tresor öffnet.“

Er schluckte. „Ich habe das nicht gewollt. Es tut mir so leid!“

Shinichi nickte. „Das glaube ich Ihnen. Aber Sie werden trotzdem wegen versuchten Diebstahls eine Anzeige bekommen. Aber wenigstens nicht wegen Mordes. Wenn Sie nicht versucht hätten, alles zu verwischen, wären Sie auch gar nicht erst in die Gefahr gekommen, für etwas gerade stehen zu müssen, was Sie gar nicht getan haben.“

Herr Watanabe nickte. „Ich weis. Aber ich konnte einfach nicht mehr klar denken!“ Er lächelte Shinichi traurig an. „Ich danke Ihnen, dass Sie nicht einfach das Schlimmste von mir geglaubt haben.“

Der nickte. Der Fall war gelöst. Und Herr Watanabe stimmte zu, dass ihn Herr Mori mit seinem Wagen zur Polizeistelle im nächsten Ort bringen sollte, wo sie alles zu Protokol nehmen sollten.

Shinichi und Kaito sahen dem Auto gemeinsam nach. „Seine Strafe wird nicht sehr hoch sein!“ lächelte der Detektiv.

Kaito lachte amüsiert auf. „Diebe scheinen dich milde zu stimmen!“

Der Detektiv stieß ihm lachend in die Seite. „Das sieht man ja an dir. Aber ich finde es schade, dass wir unseren Urlaub jetzt hier wohl nicht zu Ende bringen können!“

Der Dieb nickte. „Das fürchte ich auch!“

Sie gingen zurück ins Haus.

Das Gespräch mit Nakamori

Als sie sich wieder alle im Haus befanden, setzten sich die Besucher zusammen und überlegten, was sie jetzt tun sollten. Shinichi meinte, dass er auf jeden Fall zur Beerdigung bleiben musste, da der Tote ja doch ein Freund seines Vaters gewesen war. Aber auch die anderen fanden, dass es ungehörig wäre, jetzt einfach zu verschwinden. So fassten sie den Beschluss, die Tochter des Toten zu fragen, ob sie zur Beerdigung bleiben sollten. Die nickte heftig. So blieben sie, bis auch dieser traurige Schlusspunkt gesetzt war. Dann beschlossen sie, den Urlaub lieber zu beenden, da eine richtige Ferienstimmung sowieso nicht mehr aufkommen konnte und fuhren nach Hause zurück.

Aber es waren immerhin ein paar Tage vergangen und der Trouble um den Auftritt von Kaito Kid und der Diebischen Elster hatte sich um einiges gelegt. So entschieden die beiden, dass die Zeit nun reif war, Nakamori einen Besuch abzustatten.

Der arbeitete bis spät Abends in seinem Büro. Es war mal wieder eine Menge Büroarbeit liegen geblieben und die musste er aufarbeiten. Er machte das nicht gerne, aber irgendwann ließ es sich eben einfach nicht mehr aufschieben. So war er sehr vertieft in seine Arbeit, als es plötzlich an sein Fenster klopfte. Irgendwie überlegte er gar nicht sondern sagte einfach: „Herein!“ Erst als dann niemand ins Zimmer trat, aber nochmals geklopft wurde, sah er auf. Nun erst registrierte er, dass sich jemand vor dem Fenster befand.

„Die Diebische Elster!“ flüsterte er erstaunt..

Schnell öffnete er das Fenster und ließ sie herein. Überrascht bemerkte er, dass sie nicht alleine war. Kaito Kid befand sich bei ihr. Einen Moment lang überlegte er, sich auf ihn zu werfen, aber davon nahm er doch Abstand. Er sah seine Besucher fragend an. „Sie kommen wegen meines Angebotes, das ich Ihnen gemacht habe!“ stellte er fest.

Die Diebische Elster nickte. „Das ist richtig. Aber unsere Antwort wird sie enttäuschen!“

Inspektor Nakamori sah sie traurig an. „Das ist wirklich schade. Ihr Auftritt war fantastisch und jeder Zauberkünstler, den ich gefragt habe hat Ihnen beiden eine große Karriere vorher gesagt.“ Er nickte ihr zu. „Vor allem Sie sind Ihnen aufgefallen. Mir wurde aber auch bestätigt, dass Sie niemand kennt, oder dass Sie das Muster Ihres Auftritts bewusst ändern können.“

Sie lachte amüsiert auf. „Nun! Jeder gute Zauberer solle das können. Aber sehen Sie, mir waren diese letzten Wochen und die Aufregung, die Sie da fabriziert haben, schon zu viel. Damals, als meine Karriere begann, hätte ich mit Freuden zugegriffen, aber da hat mir niemand ein solches Angebot gemacht. Heute aber bin ich eher im Ruhestand. Sicher wird man noch hin und wieder von mir hören, aber eine dauerhafte Karriere plane ich nicht mehr!“

„Und ihr Begleiter?“ fragte er, obwohl er die Antwort bereits ahnte.

„Nein!“ schüttelte auch Kaito Kid den Kopf. „Dafür habe ich keine Zeit!“ Er lächelte seltsam. „Sehen Sie Inspektor: Ich habe ein Leben neben Kaito Kid und das ist mir anstrengend genug. Solche dauerhaften Auftritte, wie es ein festes Engagement erfordern würden, sowie das Training dafür, wäre zumindest im Moment zuviel!“

„Das bedeutet, dass ich Kaito Kid weiterhin jagen muss. Und Sie auch, wenn Sie das erste mal wieder ein Gesetz brechen!“ sagte er zu ihnen beiden und es klang traurig.

Die Diebische Elster und Kaito Kid wechselten einen schnellen Blick. Dann nickten sie gemeinsam. „Genauso ist es. Aber wir sind Ihnen für Ihr großherziges Angebot sehr dankbar. Es hat uns sehr gefreut, dass Sie bereit waren, Ihre Prinzipien für uns über den Haufen zu werfen!“ sagte die diebische Elster.

Nakamori sah sie ernst an. „Für Sie hätte ich das gerne getan. Ihr Handeln, vor allem bei dem Fall mit der Erpressung im Kindergarten hat mir den Unterschied zwischen einem Dieb und einem Mörder sehr genau vor Augen geführt. Aber machen Sie sich keine falschen Vorstellungen. Ich werde sie beide verfolgen, bis ich sie gefangen habe!“ Er schaute Kaito Kid an. „Das betrifft vor allen Dingen Sie!“

Kaito Kid verbeugte sich. „Ich weis das, Inspektor. Und ich schätze die Duelle mit Ihnen sehr hoch ein. Ich muss wegen Ihnen sehr vorsichtig sein, aber ich kann dieses Leben nicht so einfach aufgeben!“

Der Inspektor sah ihn fragend an. „Aber ich verstehe den Sinn nicht. Sie stehlen so manches Mal mit einem geradezu riesigen Aufwand, nur um mir Ihre Beute auf mysteriöse Art und Weise hierher in mein Büro zu bringen! Das ist einfach widersinnig!“

Der Weiße Zauberer lächelte seltsam. Ursprünglich war es ja sein Plan gewesen die Verbrecherorganisation, von der er geglaubt hatte, dass sie seinen Vater getötet hatte, auf sich aufmerksam zu machen. Doch jetzt war es nur noch ein Ablenkungsmanöver. „Das ist meine Sache!“ sagte er und zog sich Richtung Fenster zurück.

„Wir verabschieden uns, Inspektor. Wir sehen uns bestimmt mal wieder!“ mit diesen Worten verschwanden die beiden maskierten Personen aus dem Büro Nakamoris.

Der blieb ruhig an seinem Schreibtisch sitzen und ging das Gespräch in Gedanken noch mal durch. Schließlich zuckte er die Schultern. „Wie ihr wollt. Also wird die Jagd wieder beginnen!“ Und irgendwo tief in seinem Innern war er zufrieden, dass sie sein Angebot abgelehnt hatten. Schließlich hätte er sich so um den Erfolg gebracht, Kaito Kid irgendwann fangen zu können und ihm die eisernen Handschellen anzulegen.

„Ich werde dich bekommen, Kaito Kid und dir diesen doofen Zylinder vom Kopf reisen. Und dann wirst du bezahlen!“ verfiel er wieder in seine alte Litanei. Und ganz tief in sich selbst war er auf den nächsten Auftritt der beiden geheimnisvollsten Diebe gespannt, die es in Japan gab. Und dieses Gefühl teilte er mit einem großen Teil der Bevölkerung.

Kaito und seine Mutter waren nicht weniger gespannt. Schließlich wussten ja auch sie nicht, wann die Regierung den nächsten Auftrag erteilen würde. Sie erwarteten ihn mit großem Interesse.

Am nächsten Morgen stand mit großen Lettern auf der Titelseite aller Zeitungen:
 

Diebe lehnen das Angebot Inspektor Nakamoris ab.
 

Darum gab es noch mal eine kurze Aufregung, aber dann kehrte endlich Ruhe ein, die vor allem Hibarue Kuroba genoss. Doch sie wusste es ganz genau. Irgendwann würde die Diebische Elster wieder zurückkehren, wenn sie auch die Bühne der Diebstähle erst mal wieder ihrem Sohn alleine überlassen würde.



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Kommentare zu dieser Fanfic (21)
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Von:  YuriyKajomi
2013-04-23T20:37:30+00:00 23.04.2013 22:37
Hallo. ^^
Eine Freundin hat mir deine FF-Reihe empfohlen und ich hab sie mir nun alle durchgelesen. Ich muss sagen, dass deine Ideen sehr gut sind und auch teilweise sehr witzig XD, aber auch spannend.
Außerdem merkt man, dass bei jedem Teil deiner FF-Reihe dein Schreibstil besser wird, wofür ich doch loben muss. ;-)
Hab auch gesehen, dass du schon einen 6 Teil angefangen hast, hoffe doch du schreibst da noch weiter, da er ja doch schon sehr lange zurückliegt.
LG Kajioukami
Von:  KaitoDC
2009-05-19T17:13:02+00:00 19.05.2009 19:13
nun, mal wieder ein total gelungene Fortsetzung! und die idee mit dem kinderfest finde ihc wirklich genial. aber bei dem urlaub... war ja i-wie klar, dass ein... nun... ein 'Mord' passieren muss *kopfschüttel*
nun, das wärs mit entspannung, nicht wahr?
nun, auf jeden fall eine wirklich einfallsreiche FF
lg
KaitoDC
Von: abgemeldet
2006-08-21T16:51:05+00:00 21.08.2006 18:51
hallo^^
Ich fand auch diesmal klasse.
Das einzige, was mir komisch vorkam war, dass Nakamori Kid mit Sie angeredet hatte, nicht mit Du, das macht er ja sonst auch immer.
Leider etwas kurz, aber man kann sonst ja eh nicht viel einbauen.

Bye,
Aki
Von:  foxgirl
2006-08-18T16:10:24+00:00 18.08.2006 18:10
Hi,
Hi mir gefällt das Kappi.
Aber ich hoffe deine Geschichte geht noch irgendwann weiter.
Also bis dann

foxgirl
Von: abgemeldet
2006-08-18T11:35:56+00:00 18.08.2006 13:35
Huhu,
da bin ich wieder.^^
Also, das Kapi kam mir irgendwie wie ein Abschluss vor, so als wolltest du den fünften Teil abschließen. Kann das sein? Wenn ja, dann kann man ja nur hoffen, dass auf jeden Fall ein sechster Teil noch kommen wird, denn deine ff ist wirklich richtig gut und es wäre schade, wenn du aufhören würdest.
Wie dem auch sei, trotz der vielleicht etwas abrupten Art des Kapis hat es mir gefallen, zwar nicht so gut wie die vorherigen, aber das kann man ja auch nicht immer erwarten. Gemocht habe ich baer vor allem das Gespräch zwischen Nakamori und unseren beiden Dieben! Schade war nur, dass Shinichi einen so kurzen Auftritt hatte, aber vielleicht ändert sich das ja wieder im nächsten Teil?
Jedenfalls freue ich mich schon auf die Fortsetzung, die ja hoffentlich kommen wird.
Bis dann,
deine Melina.
Von: abgemeldet
2006-08-15T16:21:46+00:00 15.08.2006 18:21
Hey, ich habe gerade erst angefangen, deine ff zu lesen und muss sagen, dass ich total begeistert bin, da es ja leider kaum welche gibt, in der Shinichi und Kaito zusammen so große Rollen spielen. Und dann auch noch Hakuba mit einzubeziehen hat mir auch sehr gefallen.
Aus den anderen Kommis habe ich mal entnommen, dass du Shinichi und Kaito nicht zusammen kommen lassen willst, was ich persönlich zwar sehr schade finde, aber es ist ja deine ff!
Es würde mich jedoch freuen, wenn du dich vielleicht dazu entschließen könntest eine neue (kürzere?) ff zu starten, in der die beiden ein Paar wären, wie zum Beispiel in deiner ff 'Gefangenschaft der besonderen Art'. Lesen würde ich sie auf jeden Fall ^^

Freu mich schon aufs nächste Kapi,
deine Melina
Von: abgemeldet
2006-08-06T13:25:07+00:00 06.08.2006 15:25
Hi, sorry, dass ich erst jetzt schreibe, ich war nicht da. Gefällt mir wie immer echt gut, mach bloß weiter so,
_laurana
Von:  Nightstalcer
2006-07-29T20:25:23+00:00 29.07.2006 22:25
also nicht verkehrt, das kapitel ^^
ich sehe ja imemr noch chancen für die beiden, aber da beiße ich mir an dir ja eh und je die zähne aus....
naja, der mordfall war gut durchdacht ^^
auch die dialoge gefallen mir, nur hätte ich mir etwas mehr aktion gewünscht.
naja, schreib weiter,
de sunni
Von:  foxgirl
2006-07-26T16:13:33+00:00 26.07.2006 18:13
Hi,

mir gefällt das Kappi.
Bin gespannt, wie es weitergeht.
bis denne

foxgirl
Von: abgemeldet
2006-06-19T15:29:18+00:00 19.06.2006 17:29
Ich weiss gar nicht so genau, was ich schreiben soll, da das hier weder konstruktiv noch kritisch wird. Wollte dir nur mal sagen, dass ich deine ff echt superinteressant finde, die charas sind glaubhaft und die Geschichte echt supi. Was ich damit sagen will: mach nur weiter so, ich verfolge das ganze mit großem Interesse.


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