Moi Lolita
Disclaimer: Die Urheberrechte an den Charakteren obliegen Naoko Takeuchi, die Story ist auf einen Traum meiner Wenigkeit zurückzuführen, an dem einige wirre Ideen meiner Freunde nicht ganz unbeteiligt sind.
Der Song ist von Alizée, aber das wissen wohl alle.
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Haruka zog sich grummelnd die Bettdecke übers Gesicht und drehte sich weg als die ersten Sonnenstrahlen erbarmungslos in ihrer Nase kribbelten. Michiru drücke weiterhin gnadenlos auf den kleinen Knopf, der die Jalousie in ihrem Kasten verschwinden ließ. "Michiru?" "Du bist wach?" "Nein, ich wollte nur mal sagen: das blendet!" "Du meinst die Sonnenstrahlen, die vom Schnee reflektiert werden? Dabei ist die Sonne doch extra für dich aufgegangen." *smile*
Vorsichtig schob Ruka den Kopf aus der Decke. Ihre Haare waren derart zerzaust, dass es ihr niemand abgenommen hätte, hätte sie behauptet, diese Nacht völlig unschuldig daliegend verbracht zu haben. Sie blinzelte und versuchte die von gleißendem Licht umgebene Michiru zu erkennen. "Du bist doch mein Sonnenschein Michi." Michiru machte zwei Schritte auf das Bett zu, setzte sich auf die Kante und zog den Blondschopf auf ihren Schoß. Sie küsste Harukas Stirn und strich ihr durchs Haar. "Happy Birthday", hauchte sie. Ruka schmunzelte. "Danke Schatz!" Endlich würde sich herausstellen, welches sagenumwobene Geschenk dafür gesorgt hatte, dass Michiru in den letzten Wochen nicht ansprechbar war und einen mordsmäßigen Wirbel um Harukas nahenden Geburtstag gemacht hatte.
Am frühen Abend dieses 27. Januars:
Haruka saß mit überkreuzten Beinen an dem kleinen runden Tisch in dem Restaurant das Michiru für diesen Abend gemietet hatte. Sie nippte an ihrem Wein und wartete auf Michiru, die sich angeblich kurz frisch machte. Ihr Blick schweifte immer wieder neugierig zu der Bühne, die einen großen Teil des Festsaals einnahm. Plötzlich schien sich hinter dem Vorhang etwas zu bewegen. Harukas Blick haftete unvermittelt auf der Stelle in der Mitte, in der sich ein Spalt im Vorhang auftat. Ein Spot erstrahlte und eine fast mannshohe Papptorte kam zum Vorschein.
Haruka lächelte und nippte an ihrem Wein. Also... Michiru hatte dieses Restaurant gemietet, wochenlang nach dem perfekten Outfit Ausschau gehalten und war dann unter dem Vorwand - "sich frisch zu machen" - hinter der Bühne verschwunden, in die Torte geschlüpft und würde jetzt gleich heraushüpfen?
Harukas Augen leuchteten, als sie sich vorstellte, wie sich der Deckel der Torte öffnete und Michiru mit glossigen Lippen darin stand. Sie hatte die dunkel geschminkten, langen geschwungenen Wimpern genau vor Augen, die Michirus meerblaue Augen erstrahlen ließen. Ihre Vorstellung war so lebendig, dass sie sogar den sanften Make-Up-Geruch wahrnahm.
Moi je m'appelle Lolita
Lo ou bien Lola Du pareil au même
Moi je m'appelle Lolita
Quand je rêve aux loups C'est Lola qui saigne
Quand fourche ma langue, j'ai là un fou rire aussi fou
Qu'un phénomène
Je m'appelle Lolita
Lo de vie, lo aux amours diluviennes
Michirus hellblaues Sommerkleid umspielte ihre Hüften, einer der beiden Träger rutschte neckisch von ihrer Schulter. Haruka hatte sich schon immer einen Sommergeburtstag gewünscht. Und was konnte es schöneres geben als einen Sommer namens Michiru.
Als sie aus der Torte stieg, durchlief Haruka ein wohliger Schauer. Das hellblaue Sommerkleid endete etwa in der Mitte von Michis Oberschenkeln, kurz unter dem Knie endeten die weißen Beinschnüren der Sandaletten. Der metallische Absatz wirkte wie poliertes Chrom. Seine 10 cm Höhe und die dazu geringe Standfläche von höchstens einem Quadratzentimeter schien die türkishaarige Schönheit nicht weiter zu kümmern. Der Nagellack reflektierte das Scheinwerferlicht und zog Harukas Aufmerksamkeit auf Michirus schlanke Finger und ihre kleinen Füße.
Moi je m'appelle Lolita
Collégienne aux bas Bleus de méthylène
Moi je m'appelle Lolita
Coléreuse et pas Mi-coton, mi-laine
Motus et bouche qui n'dis pas À maman que je suis un phénomène
Je m'appelle Lolita
Lo de vie, lo aux amours diluviennes
Michi beugte sich leicht nach vorne, glitt mit ihren Händen ihr rechtes Bein entlang und löste die Bänder ihres Schuhwerks. Sie hob ihren nackten Fuß aus den Zehenriemchen und stieß die ausgezogene Sandalette mit einer anrüchigen Bewegung beiseite. Ruka blinzelte und als sie wieder klar sah war auch der linke Fuß ihrer Liebsten nicht mehr von Lederriemchen und Stoffschnüren bedeckt.
Mit einem äußerst unschuldigen Lolita-Blick streifte Michiru den noch nicht verrutschten Träger des Kleides mit einer harmlos anmutenden Bewegung ein wenig nach unten. Der dünne Stoff des Kleides glitt daraufhin ungehindert an Michirus seidiger Haut entlang und landete auf dem Boden. Mit zwei elegant und schnell ausgeführten Bewegungen stieg die Meeres-Senshi aus dem Stoffkreis.
C'est pas ma faute
Et quand je donne ma langue aux chats
Je vois les autres Tout prêts à se jeter sur moi
C'est pas ma faute à moi
Si j'entends tout autour de moi Hello, helli, t'es A (L.O.L.I.T.A.)
Moi Lolita
Haruka spürte verfrühte Frühlingsgefühle, als sie die veilchenfarbigen Blüten auf Michirus zartblauem hauchdünnen BH betrachtete, unter dem die helle Haut hervorlugte. Die zarten Wölbungen dort und die glatte Haut, die das warme Fleisch an Michirus Taille umspannte, trieben Harukas Blut in den letzten Winkel ihres sportlichen Körpers. "Michiru..." ~LO-LI-TA~
"Haruka? Haruka?!... Haruka!" Die Blonde schreckte aus ihren Träumereien auf. Sie sah Michiru neben der Torte stehen und mit einem Mikro in der Hand. ~Sie ist NICHT nackt und die Torte ist noch verschlossen?!~ Haruka blickte sie etwas verwirrt an.
"Na, dachtest du vielleicht, ich wäre deine Überraschung?" Haruka errötete, so dass ihr Gesicht die Farbe von dem ihr gegenüberstehenden Roséwein annahm, den Michiru sich bei ihrer Ankunft im Restaurant bestellt hatte. ~Woher weiß sie, dass ich dachte, SIE wäre da drin?~ "Wer denkst du ist in der Torte Haruka?"
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JA! Wer ist in der Torte? Wer ist in der Torte? (Wer ist die Torte in der Torte?) Ratet!
Meine Güte war das hart, all dieses Schuhvokabular zu recherchieren!
Stupid Girls
Disclaimer: Die Charas gehören Naoko Takeuchi, der Song ist von Pink und der Herzchen-Anhänger ist von Jette Joop. Die Story ist mein! *diabolisch lach*
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Danke an mein Schatzi und Lisa1509 fürs korrektur-/probelesen! *umarm*
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Haruka schluckte. Das war wirklich knifflig. „Gib mir wenigstens einen Tipp Michiru“, bat die Blonde. Michiru schüttelte nur den Kopf. „Sei kreativ Liebes!“, forderte sie. „Ist sie blond?“, versuchte Ruka es. „Vielleicht…“, kam die gefürchtete, weil häufige, Antwort. ~Na toll! Vielleicht… vielleicht heißt nicht ja. Es heißt aber auch nicht nein!~
Konnte es wirklich sein? Hatte Michiru Haruka zuliebe die Eifersucht überwunden und Usagi gebeten aus der Torte zu hüpfen? Harukas Nasenflügel blähten sich leicht – zwar nicht wie die Nüstern eines notgeilen Superzuchthengstes, aber sie blähten sich – bei der Vorstellung, dass sich der Deckel der Torte lösen würde und Usagi vor ihr stünde.
Stupid girl, stupid girls, stupid girls
Baby if I act like that,
that guy will call me back
What a paparazzi girl,
I don't wanna be a stupid girl
Mit schüchternem Blick – man könnte sagen Hasenaugen – sah sie Usagi vor sich stehen. Zwei süße Hasenöhrchen zierten Usagis blondes Haar. Der Minirock bot ihre langen Beine feil und an dem Rock wackelte durch Usagis unsicheres Zittern ein Hasenbommel. Haruka schmunzelte bei dieser Vorstellung.
Go to Fred Segal, you'll find them there
Laughing loud so all the little people stare
Looking for a daddy
to pay for the champagne (Drop a name)
What happened to the dreams
of a girl president
She’s dancing in the video
next to 50 Cent
They travel in packs of two or three
With their itsy bitsy doggies
and their teeny-weeny tees
Where, oh where,
have the smart people gone?
Oh where, oh where could they be?
Ruka bezweifelte, dass Usagi in diesem Outfit aus der Torte klettern konnte ohne in gewohnt tollpatschiger Usagi-Manier langgestreckt auf den Boden zu platschen. Die Sportlerin entschloss sich in diesem Falle besser aufzustehen und Usagi mindestens eine ihrer starken Hände und Schultern anzubieten. Es würde ein Heidenspaß für sie, Usagi mit einem schelmischen Grinsen – auf ihr Outfit bezogen – in Verlegenheit zu bringen und ihre zittrige Hand zu halten.
Baby if I act like that,
flipping my blonde hair back
Push up my bra like that,
I don't wanna be a stupid girl
In ihren Gedanken schwelgend überredete Ruka Usagi bereits mit einem gewinnenden Lächeln dazu ihr alles Mögliche vom Buffet an den Tisch zu bringen. Sie sah das kleine Bommelchen am Mini auf- und abwippen als sie Usagi zum Salatbuffet scheuchte.
Oh my god you guys,
I totally had more than 300 calories
That was so not sexy, no
Good one, can I borrow that?
I WILL BE SKINNY
Hoffentlich konnte Michiru ihre Gedanken jetzt nicht lesen, das brächte ihr nämlich selbst an ihrem Geburtstag mächtig Ärger! Noch dazu wo der Gedanke an ein Hasenkostüm doch sehr machohaft schien. Wo sie schon einmal bei Hoffnungen war, hoffte Haruka auch inständig, dass Usagi kein normales Bunny-Kostüm mit Netzstrümpfen trug. Nacktes Bein wäre viel erotischer. ~Vielleicht mit einem Strumpfband. Strumpfbänder sind toll.~ Aber etwas Klassik musste schon sein, dafür würden häschenrosa Pumps und candypinker Nagellack schon sorgen. Auf den Daumennägeln erkannte Haruka kleine Hasenköpfchen und die übrigen Fingernägel waren mit kleinen Möhrchen verziert.
(Do ya thing, do ya thing, do ya thing)
(I like this, like this, like this)
Pretty will you **** me girl, silly as a lucky girl
Pull my head and suck it girl, stupid girl!
Pretty would u **** me girl, silly as a lucky girl
Pull my head and suck it girl, stupid girl!
Die Vorstellung an das Häschenkostüm ließ Harukas Gehirnzellen Lemminge spielen und sie hinderte ihren Verstand nicht einmal daran freiwillig die Klippe hinunter zu springen. Ganz im Gegenteil, sie vergaß vollkommen, dass Usagi eigentlich als Neo Qeen Serenity vollkommene Bestimmungsgewalt über alle Sailors hatte. Und so fiel es ihr auch leicht sich vorzustellen „ihr Geburtstagsbunny“ auf dem Schoß sitzen zu haben, sich bedienen zu lassen und „zufällig“ ihre Hand auf den Mini zu legen.
Hach, ja… Mit so einer Usagi könnte sie wundervoll schäkern und an ihren Hasenohren knabbern und am Bommel ziehen und…
Baby if I act like that,
that guy will call me back
What a paparazzi girl,
I don't wanna be a stupid girl
Ein markerschütternder RUMMS, ein Erdbeben, das Uranus World Shaking Konkurrenz machen konnte, riss Haruka aus ihren Träumen. Usagi lag mit überkreuzten Beinen und noch halb in den Vorhang verheddert neben Michiru. Durch den Sturz war ihre linke Gesichtshälfte auf den Boden gepresst und Haruka sah nur einen blonden Hinterkopf mit zwei zerknautschten Odangos. Michiru fasste sich ein Herz, kniete besorgt neben der Herrscherin in spe nieder und half ihr auf. „Allesch klar Haruka, isch fang an deinem Geburtschtag nich an tschu weinen!“ Harukas schockverzerrte Mundwinkel zuckten ungläubig.
Baby if I act like that,
flipping my blonde hair back
Push up my bra like that,
I don't wanna be a stupid girl
Michiru begutachtete Usagi etwas genauer. „Usagi, dein Knie blutet.“ „WAAAAHAAAAAAAAAAAAAAAHAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA – AUAAAAAAAAAAAAA!“ Michis Haare wurden von der Schallwelle kurz zurückgerissen, sie kniff ihre Augen zusammen und ihre Brauen kreuselten sich um ihr den Schmerz ins Gesicht zu zeichnen. „Ist ja gut“, versuchte sie die plärrende Usagi zu beschwichtigen. „Ich hab ein mit Snoopy bedrucktes Heftpflaster für dich!“ „Wi-wirklich? Sniff.“ „Ja, ganz ehrlich. Und ich mach auch puste-puste wenn du willst!” “Sniff. Kann Haruka nicht puste-puste machen?” …
“NEEEEEEEEEEIN!” Michirus Kopf war knallrot – vor Wut natürlich - schnell fügte sie erklärend hinzu: “Wir wollen das Geburtstagskind doch nicht strapazieren!” „Sniff. Na gut.“
Michiru ging mit Usagi zu Haruka an den Tisch und setzte das kleinere Mädchen auf ihren Stuhl. Sie kramte das versprochene Snoopy-Heftpflaster aus ihrer Handtasche hervor [Woher hat sie das? Geheimvorrat für Haruka???] und klebte es nach ausgiebigem Puste-Puste höchst vorsichtig auf das blutige Knie. Dann schielte sie anschuldigend zu Haruka. „Und du! Überleg gefälligst!!!“ Die Angesprochene hob für einen Moment ihre Hände abwährend vor die Brust. „Ich hab doch überlegt, aber du stehst ja hier, also kannst du kaum in der Torte sein! Außer unsere Beziehung war eine absolute Lüge und du hast eine Zwillingsschwester von der ich nichts weiß.“ „So kompliziert ist es bei weitem nicht!“ „Dann gibt’s also jetzt auch keinen Tipp?“ „Du hast doch Tipps genug! Ich stehe hier, Usagi sitzt dort…“ „Sehr hilfreich“, nuschelte Haruka und stützte ihr Kinn resigniert auf ihre Handfläche. Michiru beugte sich zu ihr und küsste sie innig. “Nicht aufgeben!”
Haruka starrte gedankenversunken Usagis Playboybunny-Ohrstecker an, rutschte mit ihrem Blick auf Usagis Ausschnitt und ihre Augen blieben jede Hoffnung aufgebend auf dem Rosenquarz-Herzchenanhänger kleben an dem eine Träne aus Glas hin… gut, vielleicht war es auch ein wertvoller Stein. Feingliedrige Silberkettchen waren Paketschnüren ähnlich, sich kreuzförmig schneidend um das Herzchen gezurrt. In der Mitte blickte ein kleines Silberplättchen, auf dem ein Name stand: JETTE. [Ich hoffe inständig, dass Frau Joop sich darüber freut, wenn ein Stück aus ihrer Kollektion in der Literatur Erwähnung findet ;)]
Ruka spürte plötzlich Michirus Fingerknöchel auf ihren Schädel knallen. „Au…“ „NACHDENKEN, nicht Usagis Decolltee anstarren!!“ Die Blonde rieb sich mit Tränen in den Augen ihren Kopf. [Denk nach Pooh-Bär, denk nach! Verzeihung, ich wollte den Ernst dieses Mode-Essays nicht aufs Spiel setzen!]
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Tut mir leid, die Kapitel in dieser FF werden sehr kurz… aber dafür sind es am Ende viele – für meine Verhältnisse viele wohlgemerkt. Na, wer ist die nächste in Harukas Vorstellung, oder landet sie mit dem folgenden Rateversuch sogar einen Treffer?!
Holy Virgin
Kapitel 3: Holy Virgin
Disclaimer:
Charas = Eigentum von Naoko Takeuchi; Song = von Groove Coverage; Plot = inspiriert durch ein ICQ-Gespräch mit BannedDevil – THX Banned!
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„Na gut!“, polterte Ruka entschlossen, legte ihre Fingerspitzen an die Schläfen, schloss die Augen und tat so als hätte sie telepathische Fähigkeiten und könnte damit erraten, was in der Torte vor sich geht. Auf der Innenseite ihrer zusammengekniffenen Lider leuchtete es strahlend rot und in der Mitte glaubte sie einen kleinen Schatten Mensch zu erkennen. Na ja, einen langbeinigen Schatten. Einen Schatten aus Kurven und Wölbungen, um genau zu sein.
I'm a little lady
treat me like a baby
I've been waiting wakely
for someone like you
Die Blonde war sich sicher. Es musste Rei sein! Rei hatte das Zeug für eine solche Aktion – Michiru hatte sie sicher nicht überreden müssen, sondern versucht es ihr auszureden!! Doch dann wird Reis Temperament gesiegt haben. Nicht jedes Feuer lässt sich mit Wasser löschen.
Der Festsaal wurde dunkel, der Deckel der Torte knarrte und flog dann in hohem Bogen davon, als rotes Feuerwerk links und rechts von der Torte fontänenförmig in die Luft schoss. Harukas Nerven gingen mit ihr durch. Ihre Hormone rauschten durch ihren Körper, als wäre ein Schleudertrauma mehr als erwünscht.
Eine in eine blutrote Kutte vermummte Gestalt stieg aus einer nebligen Flüssigsauerstoffwolke und unter der riesigen Kapuze leuchteten leidenschaftlich und dämonisch zwei Augen wie Rubine. Tomatenroter Nagellack schimmerte im Licht. Schock.
Can you share my passion
earning my obsession
I want satisfaction
all of the time
Haruka durchlief ein Schauer. Gedämmtes Licht wurde heller und sie erkannte schwarzes Haar, das stellenweise rötlich schimmerte, welches die Kapuze nicht zu verdecken vermochte. Unter dem glänzenden, seidigen Stoff der roten Kutte erkannte Ruka nun endgültig die sinnlichen Kurven der Feuer-Senshi. Zu gerne hätte die Wind-Senshi ihrem Ruf in jeglicher Hinsicht alle Ehre gemacht und den Stoff mit einem Windhauch hinfort geweht. Doch dies hätte mit Sicherheit Reis loderndes Gemütsfeuer angefacht. Der Stoff rutschte also lediglich ungerührt im Rhythmus ihrer Bewegungen auf Reis Haut umher ohne etwas davon zum Vorschein zu bringen als diese langsam auf Haruka zuging. Die Hüften wogten sinnesraubend und gefährliche wie züngelnde Flammen.
if you wanna taste me
try my paradise
come, and feel up my desire
Wenige Schritte von Haruka entfernt schlug Rei die Kapuze nach hinten und schüttelte ihren Kopf um ihr Haar zu befreien. Ihre Augen funkelten und blickten tief in Harukas eigene als Rei geheimnisvoll lächelte. Sie legte ihre Hände auf Rukas Knie, beugte sich nach vorne und gab perfekte Aussicht auf schimmernden Busen frei. Ihre Lippen näherten sich dem Geburtstagskind, das nicht erst in diesem Moment Michirus Anwesenheit völlig vergaß und sich ihrem Gegenüber ebenfalls gefährlich näherte.
"Du ahnst nicht einmal WAS für Zeitschriften unter meinem Bett liegen", wisperte Rei unvermittelt. "Hä?" Haruka blinzelte und vergaß völlig, dass sie vor Sekunden noch einer Lippenverschmelzung lebensgefährlich nahe war.
you can please me,
tease me,
take me to the sky,
baby, we can burn like fire
Rei machte geschmeidig zwei Schritte zurück, ergriff das Band, das die Kutte streng an ihrem Körper hielt und löste die Schleife. Rukas Herz blieb fast stehen, als der Stoff etwas erzitterte und einen kurzen Blick auf Reis nackten Hüftknochen zuließ. Doch gerade als Haruka erwartete, dass Rei die Kutte über ihre Schultern gen Boden gleiten ließe, nahm diese die auseinanderklaffenden Stoffenden und zog sie verschämt dreinblickend wieder zusammen. Unverschämtheit.
I am your holy virgin,
be gentle all the time
I am your holy virgin,
I'll blow your mind
Haruka, die vor Anspannung die Luft angehalten hatte, stieß enttäuscht ihren feurig-heißen Atem aus. Ihre Enttäuschung schwand, als Rei plötzlich genau vor ihr stand, ihre Hand nahm und sie auf die Wölbung ihrer Brust legte. Ruka spürte das Herz des jüngeren Mädchens geradezu dreist ruhig schlagen.
I am your holy virgin
and if you touch me right
I'll be your nasty virgin
Rei ließ es geschehen, dass die Hand der burschikosen Blonden ein wenig zwischen die beiden Stoffhälften glitt – gerade so weit um zu erahnen, was darunter lag.
I can take you places
show you all my faces
no, I don't wrap the paces
we gonna be there
Als die Größere anscheinend zu forsch wurde, drückte Rei deren Kopf an sich. Da Haruka saß, lag ihr Kopf nun genau unter den Brüsten ihrer vermeintlichen Verführerin. Da sie irgendwie überrumpelt war, betastete Ruka unentschlossen die Wirbel ihres Gegenübers. ~Hätte schlimmer kommen können, wenn sie meine Hände zwischen unseren Körpern zerquetscht hätte.~
do you wanna hold me
when I'm feelin' lonely
slowly you consume me
angel of mine
Gerade in diesem Moment entglitt ihr die Kriegsgöttin. Alles, was Haruka in den Händen behielt, war der kräftig rote Stoff der federleicht über ihre Unterarme glitt. Als sie ihren Blick hob, sah sie Rei in hauchdünner Vive-Maria-Unterwäsche. [Ist das Schleichwerbung? Tut mir leid! Und an die Markeninhaberin: ich zitier den Namen nur – don’t kill me!]
'nother kind of false
hand just calls
open up your eyes
for someone like me
Rukas grüne Augen hingen noch an den Rüschen, Bändchen und sonstigen Details als sie realisierte, dass Rei geradewegs auf Michiru zuging. Die grünen Augen wurden immer größer, als die Dunkelhaarige sich verdächtig zu Michiru beugte.
I am on my ways
leaving today
Oh, I'm gonna ride
to the other side
Reis Zunge verschmolz gerade mit Michirus als Haruka etwas an ihrer Schulter fühlte.
„Haruka? Huhuuuu!“ Rei wedelte fröhlich lächelnd mit ihrer Hand vor Rukas Gesicht um sie aus ihrer Traumwelt zu holen. Haruka schielte vorsichtig zu Michiru, die ihr wie erwartet einen kühlen Killerblick zuwarf. ~Oh Mann! Entweder ich bin wirklich mehr als durchschaubar, oder mein Wein ist ein einziger Drogencocktail und meine Freundin spielt mit mir Katz und Maus.~
"Weiterraten," presste Michiru zähneknirschend hervor.
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Aber Haruka, es gibt doch noch den guten alten Zufall! (Den Song musste ich übrigens kürzen, sonst wäre dieses Kapitel außerordentlich länger als die anderen beiden und das wäre nicht fair.)
