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Der Fluss des Lebens

Rei im Glück
von

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Döna macht schöna

"Was hat der alte doch gleich gesagt...links...dann in die Meißnerallee...?" murmelte er mit dicken Denkfalten auf der Stirn, ehe er das machte, was in seiner Situation das sinnigste war. "Eene, meene, mu - zum Dönerstand führst du!"

Nachdem er auf höchst komplizierte und kaum nachzuvollziehende Art und Weise den Weg ermittelt hatte, machten sie sich auf die nächste Imbissgelegenheit zu suchen. Auch wenn der Teil von Berlin in dem sie sich befanden ein Slum war, Fressbuden gab es nach wie vor genug. Sie waren sogar positiv überrascht als sie bemerkten dass der Dönerstand trotz des Standortes ziemlich sauber und ordentlich war. Der alte Türke hinter dem Tresen blickte sie mit hochgezogener Augenbraue an und lächelte kaum wahrnehmbar unter seinem enormen Schnauzbart. Wer konnte es ihm verübeln, immerhin standen dort zwei Typen die einfach nicht in die Gegend passten. Gut, der Junge vielleicht, aber nicht der grauhaarige mit den roten Augen. Egal, Kundschaft ist Kundschaft.

"Mahlzeite, was kannische für eusch mache?" fragte er mit einem seltsamen Akzent während er seelenruhig sein Dönermesser wetzte. Tabris jedenfalls wusste bescheid, er hatte die Angebotsliste auf der Wand schon längst eingehend studiert.

"Ein Döner mit allem und drei Soßen, dazu eine große Tüte Pommes rot-weiß und einen halben Broiler." meinte der Engel lächelnd. Stefan imitierte das dumme Gesicht des Dönermannes perfekt, denn sie beide blickten den Engel mit großen Augen an. Der konnte nur fragend zurückblicken.

"Was? Ich bin halt nicht so hungrig." meinte er zu seiner Verteidigung und setzte sich auf einen der Hocker in der Ecke der kleinen Überdachung.

Stefan und der Dönermann tauschten nur einen kurzen Blick und ein Schulterzucken, ehe Stefan einen normalen Döner bestellte. Erst wollte er sich ein Salatbrot holen, aber aus irgendeinem Grund hatte er das dringende Bedürfnis Fleisch zu essen. Erst als er zufällig mit seiner Zunge seine neuen Zähne entlang streifte kam ihm in den Sinn woran das liegen könnte.

"Haschtu komischen Freund Kollege. Siehte komisch ausse, sagte komische Sache und will so viele esse das auch schon wieder komische is." meinte der Mann und schnibbelte an dem sich drehenden Fleischspieß herum.

*Kommt mir das nur so vor oder ist das eher ein italienischer Akzent?* fragte er sich und zuckte daraufhin mit den Schultern. Solange sein Döner auch wirklich ein Döner war, konnte es ihm egal sein ob er von einem Türken, einem Italiener oder einem australischen Ureinwohner gemacht wurde.

Fünf Minuten später waren beide am Essen.

Man konnte deutlich sehen das Tabris großen Gefallen an der Hammelklappstulle fand, denn er verschlang sie förmlich. Jeder Gedanke daran das Engel grazile, reine und mystische Wesen waren, verpuffte förmlich in Stefans Kopf als er den Seraphim des freien Willens dabei beobachtete, wie er die Pommes geradezu einatmete. Dass er es dennoch schaffte sich dabei nicht mit Dönersoße, Mayo oder Ketchup zu beschmaddern, konnte man getrost als Wunder betrachten.

"Bei euch Engeln weiß man echt nicht was man denken soll." stellte der rothaarige Junge trocken fest als er sah dass der Broiler auch keinen nennbaren Wiederstand gegen die Verzehrwut des Seraphim leistete, während Stefan selbst noch mit seinem einen Döner beschäftigt war.

"Denk dir nicht zu viel dabei, in der Hinsicht bin ich einzigartig. Engel des freien Willens, schon vergessen?" meinte der grauhaarige, ehe er sich dem Dönermann zuwandte und noch eine Portion Falafel bestellte. Dieser zuckte mit den Schultern und murmelte irgendwas von wegen "...komische blasse Fressacke..." in seinen Bart, ehe er sich an die Arbeit machte.

Als der Engel wieder bei Stefan saß, dachte er für einen kurzen Augenblick mal nicht ans Essen. "Wir sollten uns nach dem hier auf den Weg machen. Ich spüre die Präsenz der Unheilligen Wesen in südlicher Richtung. Wenn ich mich nicht täusche werden sie unterirdisch gelagert." meinte er, während er sich mit einer Hand durch die wilden grauweißen Haare fuhr.

Wären zu diesem Zeitpunkt Yaoi-fangirls in der Nähe gewesen, wäre sein Schicksal mit dieser Geste besiegelt gewesen.

Sein Gegenüber nickte und kaute an dem letzten Stück seiner Mahlzeit.

"...Wie weit ist es ungefähr?" fragte er als sein Mund wieder frei zum Sprechen war. Tabris schien sich nicht sicher zu sein, zumindest ließ es der Ausdruck in seinem Gesicht vermuten. "Schwer zu sagen. Irgendwas zwischen zwanzig und dreißig eurer Kilometer. Aber ich werde es besser bestimmen können je näher wir dem Ort kommen." Stefan nickte. Es würde zwar ein wenig dauern da sie ja zu Fuß waren, aber das sollte kein Problem sein.

Als dann ein akzentvolles "Hier hassu deine Falafel!" zu ihnen herüber tönte, wüsste er das sie noch etwa drei Minuten hatten ehe sie aufbrechen würden.

Der Marsch durch den Berliner Slum hatte auf Stefan eine seltsame Wirkung. Es war als würde er in der Zeit zurückreisen. Tabris kam nicht umhin zu bemerken das er mit jeder Minute die verging stärker in ein anderes Verhaltensmuster wechselte. Wenn er mit Passanten sprach, war seine Wortwahl vulgärer und seine Körpersprache wurde bis zu einem bestimmten Punkt aggressiv. Der grauhaarige Engel musste nicht lange überlegen um zu dem Schluss zu kommen das Stefan sich erneut an die Umgebung anpasste. Sein Leben in NT3 war größtenteils ruhig und friedlich gewesen, steckte er nicht grad im EVA. Er hatte sich so sehr daran gewöhnt das er sich erst wieder an das raue Pflaster seiner Heimat angleichen musste. Dass er das in nicht einmal zwei Stunden schaffte, überraschte sogar den Engel. Aber es war nicht nur sein Sprachgebrauch, selbst sein Gang war anders als zu dem Zeitpunkt als sie hier ankamen. Für Stefan selbst war es einfach nur seltsam. Es war die Stadt in der er geboren und aufgewachsen war und doch war es jetzt eine andere als zu dem Zeitpunkt als er das letzte mal hier war. Er konnte nur vermuten dass ihn die Zeit in Tokio 3 weit mehr verändert hat als er angenommen hatte. Er fühlte sich nun wie ein Fremder in seiner eigenen Heimat. Vor einiger Zeit hatte er sich einmal gefragt ob er nach dem Engelkrieg zurück nach Deutschland gehen würde um dort mit Rei zu leben. Damals war er sich nicht sicher, jetzt allerdings wusste er dass er nun ebenso wenig hergehörte wie Rei. Diese Stadt, dieses Land mag sein Ursprung sein, aber seine Heimat war nun eine andere. Sollte alles glatt gehen, sollten sie wirklich alles wieder ins Lot biegen können was auf der Welt und im Himmelreich nicht passte; dann würde er - und das schwor er sich - mit Rei in ein kleines gemütliches Haus am Rande von Tokio 3 ziehen und dort den Rest seines Lebens mit ihr verbringen.

*Hmmm...vielleicht noch zwei Kinder...ein Junge und danach ein Mädchen...* dachte er sich nebenbei als sie den Bürgersteig entlang liefen und sich immer mehr der versteckten Produktionsstätte von SEELE näherten. Tabris hatte die Ryousankis nun schon auf 200m genau orten können. Wenn man bedachte dass sie auch genau so groß waren, sollte das eigentlich reichen. Die Frage war nur: wie kommt man in einen schwer bewachten und noch dazu geheimen Stützpunkt ohne überhaupt zu wissen wo der Eingang ist?

In solchen Fällen ist es immer praktisch einen telepathisch veranlagten Engel dabei zu haben. "Hier sollen sie sein?" fragte Stefan und blickte sich um, hoffend dass ihm vielleicht etwas Ungewöhnliches auffallen würde, allerdings hielt sich der Erfolg in Grenzen.

"Ja, die blasphemischen Geschöpfe sind nah. Wir stehen etwa 100m über ihren Köpfen." meinte der Engel und trat andeutend auf den Boden.

"Unter uns ja? Hhmmm..." brummte der rothaarige und blickte sich nochmals um. Der Stadtteil in dem sie sich grad befanden war das was man als Grenzgebiet zwischen Slums und Mittelstand bezeichnen konnte. Es war nicht mehr so dreckig und das Stadtbild war fast frei von Ruinen, auch wenn die meisten Häuser immer noch einen recht ungepflegten Eindruck machten. Auch konnte man hier mehr Passanten sehen, die sich offen in den Straßen bewegten. Doch was das auffälligste war: hier gab es auch Frauen. Keine Frau, egal welchen Alters, lief offen durch die Slums, ausgenommen welche die schutzfähige Begleitung vorzuweisen hatten. Hier konnte man auch Passantinnen sehen die sich allein durch die Stadt bewegten, auch wenn es immer noch vergleichsweise wenig davon waren.

"Tabris, kannst du in fremde Gedanken eindringen ohne dass der andere es merkt?" fragte Stefan einer Eingebung folgend. Der Engel drehte sich nur grinsend zu ihm.

"Kann ich. Das müsstest du eigentlich am besten wissen." und grinste noch breiter als er Stefans kleine Zornesfalte auf der Stirn bemerkte.

"Hrrmpf. Wie auch immer. Schau dich doch mal in den Gedanken aller Leute um die du hier siehst. Wenn der Eingang hier in der Nähe ist, wird er bestimmt von Soldaten in Zivil bewacht um keine Aufmerksamkeit hier her zu locken." meinte Stefan brummig und setzte sich auf eine Bank. Tabris erkannte was Stefan mit seinem Vorschlag bezweckte und setzte sich neben ihn, während er jeden Menschen den er sah telepathisch ein wenig durchleuchtete. Da sich grad eine ganze Menge Leute auf der Straße tummelten, dauerte das ein wenig.

Grad als Stefan fragen wollte wie weit er denn war, deutete Tabris unauffällig auf einen Mann der auf einer anderen Bank etwa 50m von ihnen entfernt saß und sich eine Zeitung durchlas. Stefan musste nicht zwei mal hinsehen um zu erkennen dass der Mann definitiv ein Soldat war. Seine Haare waren kurz, sein Körper trainiert und sein Blick war überall, nur nicht auf der Zeitung. Auf der Distanz war es schwer zu sagen, aber er glaubte auch eine Beule unter seiner verwaschenen Jeansjacke erkennen zu können, genau unter der linken Brust. Kaum war Stefan damit fertig den Mann zu begutachten, deutete Tabris auf einen weiteren Mann, diesmal als Obdachloser verkleidet.

Komisch nur das der Obdachlose so aussah als würde er jeden Morgen einen Müllcontainer stemmen um danach drei mal durch die Innenstadt zu joggen. Von der Tatsache mal abgesehen dass auch er ein gutes Augen auf die Umgebung warf. Der letzte im Bunde war ein weiterer unauffälliger Fußgänger. Er war nicht so durchtrainiert wie die anderen beiden, aber immer noch stämmig genug um Kokosnüsse mit bloßen Händen aufzubrechen. Er lehnte sich lässig an eine Laterne und aß eine Bratwurst. Eine Tätigkeit um die ihn der Engel im Übrigen grad sehr beneidete.

"Nur die drei?" fragte Stefan verwundert, er hatte mindestens mit fünf Wachen gerechnet. "Ja, aber es scheinen besonders fähige Krieger zu sein, zumindest entnehme ich das ihren Erinnerungen." meinte Tabris und deutete dann auf ein verkommen aussehendes Haus zu ihrer linken. Es war scheinbar mal ein Metzgerladen gewesen und wurde wohl schon vor sehr langer Zeit geschlossen. Die Fenster waren vernagelt...die Tür aber nicht. "Das ist der Eingang. Den Gedanken der Männer nach ist dort eine versteckte Tür die sich nur dann öffnet wenn man von einer versteckten Kamera gesehen und von den Personen in der Zentrale erkannt wird. Außerdem benötigt man eine Sicherheitskarte die durch ein getarntes Lesegerät geschoben werden muss, sowie einen Retinascan. Auch dieses Gerät würde man als unwissender nicht entdecken." meinte Tabris und tat weiterhin so als würde er das Sonnenlicht genießen, welches ihm direkt ins das Gesicht schien. Gut, um der Wahrheit die Ehre zu geben: er genoss es wirklich, aber das kam im momentan nur zu gute.

"Super, da würden selbst meine Leute nicht so einfach reinkommen. Gibt es noch andere Eingänge?" fragte Stefan angesäuert. Er hatte schon oft genug miterlebt wie sich Nessi vor solchen Einsätzen die Zähne an den verzwickten Sicherheitssystemen ausgebissen hat. Dementsprechend mies gelaunt war sie dann auch immer beim Training mit ihm gewesen...

"Nein, keine weiteren Eingänge. Nur die Hauptschächte, aber da kommt man überhaupt nur raus und nicht rein." meinte der Engel und forschte weiter in den Gedanken der Männer. Auf einmal fing er wieder an sein typisches Grinsen zu produzieren.

Stefan blickte ihn daraufhin fragend an. "Was jetzt? Hast du bei einem von denen einen Fetisch für grauhaarige Bishi-Engel entdeckt die er an dir ausleben will?" fragte Stefan, dem das Grinsen nicht zum ersten Mal ein wenig...Shounen-ai-mäßig vorkam. Tabris zumindest intensivierte sein Grinsen nur und deutete auf den als Obdachlosen verkleideten.

"Der da denkt grad an seinen Schichtwechsel, welcher in zehn Minuten von statten gehen wird. Eine Frau wird seinen Platz einnehmen. In seinen Gedanken beschreibt er sie als seltsam. Als wäre sie nicht von dieser Welt." meinte Tabris nur und setzte sich gerade auf die Bank.

"Und? Ich kenne eine Menge seltsame Personen, Frauen wie Männer. Was soll daran jetzt so besonders sein? Nur weil sie eine Frau ist werden wir mit ihr garantiert kein leichteres Spiel haben als mit einem von den Typen, das kannst du mir glauben." meinte Stefan und erinnerte sich dabei an die vielen, vielen Beulen, Frakturen, blauen Flecke und Platzwunden die er davongetragen hat wen Nessi oder Heide...oder generell jede Frau des GSG9 mal mit ihm trainiert hat. Auch wenn er mittlerweile besser war als noch vor ein paar Jahren, es reichte im Bestfall um mit einigen von ihnen gleich zu ziehen. Im Kampf besiegen konnte er keinen einzigen von seinen Freunden.

"Das habe ich auch nicht gemeint. Diese Frau...das könnte sie sein." meinte der Engel und schloss de Augen. Am gelegentliche Zucken seiner Lieder und dem konzentrierten Gesicht konnte Stefan leicht erkennen das der Engel grad eine größere telepathische oder telekinetische Leistung vollbrachte, was es aber war, würde er nur dann erfahren wenn er es von Tabris gesagt bekam.

"Ich...versuche sie zu spüren...es ist schwer, sie ist irgendwie gegen telepathische Einwirkung gesichert..." keuchte Tabris während Schweißtropfen einen leicht glitzernden Film auf seiner Stirn bildeten. Auch wenn er wusste dass der grauhaarige garantiert die Wahrheit sagte, glauben konnte er es nicht.

"Telepathisch abgeschirmt? Wie kann das sein, die wissen ja nicht mal dass es Telepaten gibt!" meinte Stefan mit großen Augen und versuchte sich klar zu machen wie SEELE einen Telepathieschild bewerkstelligen konnte obwohl sie weder wissen konnten dass es Telepaten gab, noch das sich einer davon grad über ihren Köpfen aufhielt. Seine Überlegungen sollten schnell zu einem Ende kommen als der Engel schlagartig die Augen aufriss und keuchte als hätte er grad einen Marathon hinter sich gebracht.

"Unglaublich. Sie ist es, sie ist die HUMANIS-AVATAR nach der ich noch gesucht habe..." meinte er und keuchte erneut um zu Atem zu kommen. "...scheinbar ist sie sich ihrer Fähigkeiten nur geringfügig bewusst. Irgendwie sendet sie psychische Wellen aus die wie ein Signalzerhacker fungieren und Telepathie in ihrer Umgebung nahezu unmöglich macht. Selbst mit meiner Macht fällt es mir sehr schwer durch diese Wellen hindurch zu denken." meinte er und ließ sich ein wenig tiefer in die Bank rutschen. Stefan staunte nicht schlecht als er das hörte. Hatte Maya auch solche Fähigkeiten? Er wusste dass sie seinen EVA steuern konnte...zumindest bevor er sich verändert hatte, aber andere Fähigkeiten sind ihm nicht aufgefallen. *Hmmm...vielleicht ist es ihr göttlicher Hintern...Ah! Stop, konzentration. Konzentration!*

Sich mit allem was er hatte zwingend, nicht an eine gewisse Frau LtCmdr von NERV in ihrem hautengen Plugsuit zu denken, wie sie sich nach vorne beugt und nach ihrem zu beneidenden Sitzkissen greift... *KONZENTRATION!!!*

Tabris konnte sich nur wundern warum der Lilim neben ihm heftig den Kopf schüttelte und dabei seine Nase zudrückte aus der bis eben noch ein kleiner roter Rinnsal floss. Menschen, so dachte er sich, sind extrem komische Wesen. Was er da in den Gedanken des Lilim sah half ihm auch nicht weiter...obwohl er schon sagen musste das es ein interessanter Gedanke war den der Junge da hegte. Um ihm zu helfen sich auf andere Dinge als auf die Hinterteile von Vorgesetzten (und mittlerweile auch blauhaarigen Schönheiten) zu konzentrieren, tippte er Stefan auf die Schulter und deutete auf die Tür der ehemaligen Fleischerei.

"Sie kommt. Hast du eine Idee wie wir uns ihr nähern können ohne dass die anderen es merken?" fragte Tabris. Sicher, er hatte schon längst eine Idee die mit Sicherheit funktionieren würd, aber Stefan brauchte definitiv Ablenkung. Scheinbar half es, denn Tabris konnte spüren wie das Gewusel im Kopf des Lilim zur Ruhe kam.

"Ahem. Äh...ja, da hätte ich eine Idee." meinte Stefan nur mit einem leichten Rotton auf den Wangen und einem Ausdruck im Gesicht der so viel sagte wie:

'Ich-weiß-das-er-meine-Gedanken-gelesen-hat-und-ich-weiß-auch-das-er-damit-nichts-anfangen-kann-ist-aber-trotzdem-peinlich'. Sich noch einmal räuspernd besah er sich die beiden Männer die nicht ausgewechselt werden würden und schmiedete seinen Plan weiter aus. Es sollte noch eine Minute dauern bis er sich sicher war das es funktionieren würde.

"Hey." sagte er leise und versicherte sich so der Aufmerksamkeit des Engels der grad verlangend zu einem Passanten mit einer Mini-Pizza blickte. Als sich der Engel zu ihm drehte, sprach er weiter.

"Du kannst doch die HUMANIS-Braut da nicht mit Gedankentricks verschaukeln oder?" fragte Stefan und erhielt ein Nicken als Antwort. "Was meinst du wie groß ihr Störfeld ist?" fragte er als nächstes. "Schwer zu sagen, etwa 5-7m in einer ungleichmäßigen Hülle um sie herum. Bestimmte Elemente in ihrer Umgebung scheinen das Feld zu stören." meinte der Engel.

"Würde sie es bemerken wenn du durch ihr Feld brichst?" fragte Stefan weiter. Wieder nickte Tabris.

"Als ich es eben versucht habe stoppte sie mitten im Schritt und blickte sich nervös um. Auch wenn sie nicht weiß was sie spürt, sie wird es spüren." meinte der Engel seiner Erfahrung entsprechend. "ARAEL würde das definitiv sehr interessant finden. So gesehen wäre sie sein natürlicher Feind, denn er ist auf psychologische Angriffe spezialisiert. Allerdings glaube ich auch dass er mit seinem Geist mehr ausrichten könnte als ich." endete der Engel und wartete darauf das Stefan seinen Plan weiter formulierte.

"Sie würde es also merken...hmmm...wie sieht es mit Menschen in ihrem Wirkungsbereich aus. Würde sie es merken wenn du eine Person in ihrer Nähe manipulierst?" fragte Stefan, der Plan in seinem Kopf nahm immer festere Formen an.

Selbst wenn Tabris jetzt mit ja antworten würde, es wäre nicht weiter schlimm. "Das weiß ich nicht, aber ich glaube nicht das sie es merkt." meinte Tabris zuversichtlich. Das wollte Stefan hören. "Alles klar, dann wird's ja nicht schwer, Kannst du feststellen wie die Wachen verdrahtet sind, also Mikrophone, Headsets oder Kameras?" fragte Stefan der sichtlich Spaß an einem Plan hatte der funktionierte. Es erinnerte ihn die gute alte Zeit in der er seinen Kameraden noch unverschämt clever ausgeheckte Streiche gespielt hatte.

Wie das eine Mal wo anstelle von Bier, ein Fass mit Kamillentee an den Zapfhahn des Aufenthaltsraumes geklemmt war. Oder die Sache mit den Sturmmasken die eine Schuhcremebehandlung erfahren haben. Jup, das waren noch Zeiten gewesen...

"Sie sind nur mit einem Ohrhörer und einem Mikrophon ausgestattet." meinte Tabris und holte Stefan wieder in die Realität zurück. "Huh? Ah, ja. Der typische Knopf im Ohr. Alles klar, dann müssen die beiden nur glauben das nichts ungewöhnliches Passiert, Sie Für sie muss alles wie immer aussehen und sie dürfen es nicht hören wenn sie einen von den beiden ruft, egal auf welchem Weg. Um es kurz zu machen: du musst sie abschirmen." meinte Stefan und blickte zur Tür aus der besagte Frau jeden Moment treten würde.
 

Whoooo, Spannung! Wer wird da rauskommen, was werden tabris und Stefan mit der mysteriösen HUMANIS-Avatar machen? Wie wollen sie in die Basis? Und warum hab ich grad schwer Hunger auf Döner? All das und viel mehr erfahrt ihr beim nächsten Mal.

Das nächste Kapitel heißt: Überzeugungsarbeit

Seid gespannt!

Kommis und Omakes sind sehr erwünscht, ihr kennt mich ja nun.

Anregungen, Kritik, N²-Minen oder gar Lob an: ryousanki@arcor.de

Ich freu mich selbstredend immer über Feedback.
 

Bleib so gesehen eigentlich nur noch eins zu tun...
 

Ryousanki productions presents: Momente der Heiterkeit

Heute: in der Kneipe
 

Kommt ein Mann ins Lokal und ruft: "Herr Wirt, schnell einen Doppelten, ehe der Krach losgeht!"

Er kippt den Doppelten hinunter und sagt: "Noch Einen, ehe der Krach losgeht!"

Nach dem 5. Glas fragt der Wirt seinen Gast:"Was für einen Krach meinen Sie eigentlich?"

"Ich kann nicht bezahlen..."
 

*gnihihi*
 

Read ya,

Ryousanki



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-09-08T18:50:25+00:00 08.09.2008 20:50
Aha, das wird langsam wieder interessant.
Nach der Schlacht war es ziemlich langweilig, Schadensbegrenzung und sowas. Aber jetzt kommt der Rubel wieder ins Rollen.

mfg,
Wedge


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