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Sirius Trauerfeier

einer muss es ja tun!
von

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Sirius Trauerfeier

Hi! Also, ich hab es wahnsinnig traurig gefunden, dass Sirius gestorben ist. und deshalb hab ich mir gedacht, machen wir doch eine Trauerfeier für ihn! Tja, und das hab ich dann ja auch getan. Aber es gibt noch eine Chance für Harry mit ihm zu reden, mehr verrat ich aber nicht....
 

viel spaß! (kommis sind jederzeit erwünscht!)
 

Piep! Piiieep!

Vorsichtig tastete sich Harry nach seinem Wecker um. Es war erst fünf Uhr morgens. Langsam stieg er aus seinem Bett und streckte sich gründlich. Er musste sich beeilen, denn um sieben Uhr würden Hermine und Ron kommen, um ihn ab zu holen.

Er war wie jede Sommerferien, bei den Dursleys. Doch zum ersten mal wollte er auch dort bleiben.

Er wollte Ron und Hermine nicht sehen, denn er wusste, dass schreckliche Erinnerungen dann hoch kamen.
 

Es waren Erinnerungen des fünften Schuljahres in Hogwarts. Es war der eine Tag, den Harry hasste, den er nie mehr vergessen konnte.

Er träumte fast jede Nacht, dass was er damals gesehen hatte. Nur in den letzten Tagen gelang es ihm, mit ein paar Tricks, nicht von Sirius' Tod zu träumen.

Aber wenn die Erinnerungen Nachts nicht kamen, dann kamen sie am Tag.

Manchmal versuchte Harry sich davon zu verstecken, obwohl er wusste, dass er das nicht konnte.

Und zu allem Übel, fanden die Dursleys auch noch heraus, dass Sirius tot war! Dudley schikanierte Harry wann es ging, Onkel Vernon drohte ihm wieder mehr als sonst und Tante Petunia war fröhlich und sagte die ganze Zeit: "Endlich ist der Rest meiner jämmerlichen Familie gestorben! Es gibt nun keinen Zauberer in unserer Familie mehr!"

Das sagte sie mit Absicht, um Harry noch wütender zu machen!

Harry hatte nun keine einzig freie Minute mehr und musste dauernd Putzen, Kochen und vieles mehr. Und wenn er dann spät und erschöpft schlafen ging, hatte er nicht einmal einen guten Schlaf.

Als Harry, ungefähr nach zwei Wochen, dachte er würde bald eine Herzattacke bekommen, fand er jedoch ein tolles Versteck.

Da die Dursleys ihn nicht einmal spazieren ließen, konnte er sich auch nicht wirklich verstecken. Aber Harry fand im Keller hinter tausend von Fässern eine kleine Höhle. Dort versteckte er sich nun fast jeden Tag, und schlich sich, wenn alle schliefen, wieder in sein Bett. Probleme gab es nur beim Aufstehen. Das war der einzige Zeitpunkt, wo er die Dursleys ertragen musste.

So verbrachte er bisher seine Ferien, immer mit dem selbem Versteckspiel. Bis er jedoch eines Tages einen Brief bekam (Per Eule, denn sonst hätte Onkel Vernon die Post verbrannt!). Harry dachte dass der Brief von einem seiner Freunde sein musste, doch so war es nicht. Der Brief kam von Hogwarts. Für Harry war das seltsam, denn sie Liste, für die Schulbücher, kam sonst später. Also verkroch er sich wieder in seinem Versteck und las den Brief gründlich durch:
 

Lieber Harry!

Es ist nun schon viele Wochen her, seit Sirius von uns gegangen ist. Sein Tod hat uns alle, aber natürlich dich am meisten mitgenommen. Sirius war ein tapferer Krieger gegen Voldemort, und deswegen soll sein Tod, der nur dem Lord zu verdanken ist, nicht vergessen werden. Nein, ich finde Sirius sollte geehrt werden. Natürlich soll das nicht alle Welt erfahren, und deswegen muss das alles geheim bleiben. Also habe ich eine Gedenkfeier organisiert, die am 10. August statt finden soll. Da der Trauerort streng geheim bleiben muss, werden wir uns alle in Hogsmead, im Eberkopf treffen. Ich hoffe das du dich irgendwie aus deiner Unterkunft schleichen kannst, aber es ist dir ja schon oft gelungen, Harry.
 

Mit freundlich Grüßen

Albus Dumbledore
 

In Harry stieg wieder eine ungeheure Wut auf.

Er konnte nicht fassen, dass Dumbledore so über Sirius sprach! Als wäre er normal gestorben.

Klar, er hatte erwähnt wessen Schuld es war, aber er hatte nicht erwähnt, dass auch andere der Grund von Sirius Tod waren.

Harry zeriss den Brief in viele Fetzen.

Er konnte nicht anders.

Wieder liefen ihm die Tränen herunter.

Er wusste nicht was er fühlte. Es war eine Mischung zwischen Hass, Trauer und Sehnsucht.

Wieder einmal wollte er aus seinem Körper, dem Schmerz entfliehen.

Harry stand an dem Tag noch stundenlang am selbem Fleck. Er bewegte sich nicht. Nur seine Tränen rannen von seinem Gesicht, solange bis er keine Tränen mehr hatte, doch er regte sich immer noch nicht.

Er überlegte was er tun sollte.

Sollte er Hermine und Ron eine Eule schicken? Sollte er Dumbledore eine Eule schicken? Sollte er hingehen oder nicht?

Zum Schluss entschied er sich, auf die Beerdigung zu gehen, obwohl es keinen Körper gab, den sie begraben konnten.

Immerhin, sollte sein Taufpate doch verabschiedet werden, und da MUSSTE Harry doch dabei sein.
 

Und heute war der Tag gekommen, an dem sie sich im Eberkopf trafen.

Harry konnte sich kaum bewegen.

Mit Hermine machte er sich aus, dass sie ihn mit Ron und seiner Familie abholen sollte. Sie wusste ja wie schwer es war, von den Dursleys weg zu kommen.

Aber als Harry vor seinem Kleiderschrank stand, viel ihm erst auf, dass er gar nichts zum Anziehen hatte. Die Dursleys gaben ihm ja nur ein paar alte Sachen von Dudley. Hoffentlich hatten die Weaslys etwas für ihn mitgebracht.

Die Dursleys hatten nicht gemerkt, dass Harry in der letzten Woche besonders still und leicht reizbar war. Sonst hätten sie gleich die Ursache heraus finden wollen, und ihm verboten weg zu gehen.

Vorsichtig schlich sich Harry auf den Flur, um zu sehen, ob sein fetter Onkel durch den Wecker aufgewacht war. Gott sei Dank, konnte Harry sein Schnarchen laut und deutlich hören.

"Wie kann Tante Petunia nur bei diesen Geräuschen schlafen?" sagte er zu sich selbst.

Harry ging in das Badezimmer, leiser als Dudley, wenn er versuchte verbotene Sachen zu bekommen.

Im Bad schloss er gleich die Tür hinter sich zu. Dann ging er schnell duschen und versuchte danach seine Haare, wenigstens ein bisschen zu bändigen.

Um Halbsechs war er schon fertig, bis auf die Kleidung, und wusste nicht was er tun sollte. Er setzte sich in das Wohnzimmer und wartete ab.

Hunger hatte er überhaupt keinen, aber er musste sich irgendwie beschäftigen. Er wollte solange wie möglich verhindern, dass sich die alten Erinnerungen, wieder in seinen Kopf festsetzten.

Den Fernseher konnte er auch nicht aufdrehen, denn sonst weckte er die anderen auf, und das war zu riskant.

Also nahm er ein Blatt Papier und schrieb einen guten Freund, Hagrid.

Harry wusste ja nicht, ob er auch kam, aber er glaubte es. Trotzdem, musste er irgendwem schreiben, das lenkte ihn ab.

Harry schrieb über seine ,spannenden' Ferien, und mit was er sich die Zeit vertrieb, wo er sich versteckte, und wie sehr er sich freute wieder nach Hogwarts zu kommen. Er schrieb aber nichts über das letzte Schuljahr, über Voldemort, über Sirius und schon gar nicht wie er seinen Tod verkraften konnte. Eigentlich konnte Harry seinen Tod nicht überstehen, aber er tat so. Auch wenn es ihm schwer viel.

Der Brief wurde schon ziemlich lang, und als er fertig war und Hedwig den Brief gab, sah er erst, dass ein anderer Brief auf seinem Schreibtisch war.

Er öffnete ihn schnell.
 

Lieber Harry!

Ich wollte dir eigentlich nur sagen, wie sehr es mich freut, dass dein bescheuerter Pate von dem großen Lord getötet wurde. Du kannst froh sein, dass Sirius von IHM umgebracht worden ist, das ist eine sehr große Ehre für dieses Wertlose etwas! Sie es doch auch als Ehre! Es liegt wohl in deiner Familie, dass (fast) jeder von dem dunklen Lord getötet wird! Und das macht er sicher nicht aus Hass. Nein, der dunkle Lord macht dies doch nur, damit ihr Schlammblütler wenigstens einen ehrenvollen Tod habt! Freu dich, denn du wirst ganz bestimmt der Nächste sein!!!

Mit freundlichen Grüßen

Draco Malfoy

Und auch von meinem Vater, Lucius Malfoy
 

Harry kochte vor Wut.

Wie konnte Malfoy es nur wagen, Sirius Tod so zu verspotten. Wie konnte er nur seine Familie verspotten. Aber diesmal lies sich es Harry nicht gefallen. Das war zu viel für ihn, um Draco die kalte Schulter zu zeigen.

Ein kurzer Blick auf die Uhr, sagte Harry dass noch genug Zeit war, um Draco, den schlimmsten Brief seines Leben zu schicken.
 

Lieber Ach-so-Großer Draco Malfoy!

Es freut mich dass du und dein Voldemort ebenso an Sirius Tod trauert! Doch, ich weiß nicht, hast du kein Deutsch gelernt? Diese Wörter, wie du sie benutzt hast, sind keineswegs Komplimente. Aber wenn du willst, gebe ich dir wirklich sehr gerne Nachhilfe, meine Ferien sind sowieso nicht das Gelbe vom Ei! Übrigens: Erst vor kurzem habe ich deinen Lord auf der Straße getroffen! Er hatte sich doch glatt für ein Blumenkleid interessiert! Er stand da so vor der Auslage, und überlegte, da dachte ich doch: Hilf doch deinen alten Kumpel! Ich ging also so zu ihm hin und er hat sich natürlich erschreckt! Seine Todesser, oder wie ich sie nenne: Bodyguards, waren nicht da. Hatte dein Vater frei bekommen? Ich wusste nicht dass man sich in seinem Job auch Urlaub nehmen kann. Na ja, auf jeden Fall, hat er sich dann vor mich hingekniet und gebettelt! Ich weiß nicht, wollte er jetzt das Blumenkleid von mir, oder sein Leben? Ich hab halt dann das Kleid gekauft und die Leute von Askaban geholt. Du weißt doch: Zaubern ist für uns in den Ferien verboten! Hält ´s du dich auch schön daran? Ich glaube Voldemort, war dann sehr froh, dass ich ihm das Kleid geschenkt habe, und einmal eine sesshafte Wohnung hat. Jetzt hat er es gut, und kann sogar seine alten Freunde, die Dementore, wieder sehen!

Tja, dass war mein Ferienerlebnis. Was hast du denn so gemacht? Lass mich raten: Du hast gelernt zu töten! Wer war denn dein Opfer? Deine Mutter? Herzlichen Glückwunsch, Malfoy!
 

Na dann noch schöne Grüße, auch an deinen Hirnkompetenten Vater

Harry Potter
 

Er rollte den Brief zusammen und versteckte ihn in dem Schreibtisch. Hedwig war inzwischen schon weg.

Nun war es schon Halbsieben.

Plötzlich läutete es unten an der Haustür.

Harry rannte schnell hinunter, bevor die Dursleys aufwachten, und öffnete die Tür.

Es war Hermine, die vor der Tür stand.

Sie hatte ein knielanges, schwarzes Kleid an. Dazu einen ganz langen, schwarzen Mantel, und Schuhe, ebenfalls schwarz.

Doch ihr sonst struppiges Haar, war schön lockig und es glänzte in der Sonne, die nur ab und zu aus den Regenwolken herauskuckte. Harry hatte es noch gar nicht bemerkt, es regnete fürchterlich.

"Hallo Hermine! Wo ist den Ron?"

"Hi Harry! Der sitzt im Auto! Das willst du anziehen?"

Hermine musterte ihn von oben bis unten. In den hässlichen Klamotten und den alten Socken, sah er wirklich furchtbar aus.

"Nein, aber wenn man als Jüngerer, nur die Sachen seines dicken Cousins bekommt, kannst du dir ja vorstellen, was wäre, wenn ich um einen Sakko bitten würde!"

Hermine ging in das Haus und rannte in den 2. Stock des Hauses hinauf. Harry rannte ihr hinterher.

"Wo schlafen denn dein Onkel und deine Tante?"

"Dort drüben." Harry deutete mit der Hand auf die Schlafzimmertür. Doch bevor Harry sie noch aufhalten konnte, rannte sie in das Schlafzimmer.

"Guten Tag!" sagte sie etwas laut und wütend.

Vernon schreckte gleich auf und Petunia stieß einen grellen Schrei aus.

"Was zum Teufel?" sagte Vernon und wurde rot im Gesicht.

"Hast du schon wieder deine Sippschaft, in unser Haus geschleppt?"

"Entschuldigen sie die Störung, aber Harry bräuchte einen feinen Anzug!" sagte Hermine, ruhig und gelassen. Sie lies sich nicht von Vernon ablenken.

Doch Petunia und ihr Gatte fingen nur an zu lachen.

"So etwas habe ich noch nie erlebt! Wenn wir eine ,Sippschaft' sind, wie Sie es nennen, was sind dann Sie? Nur weil wir Magie zu unserem Vorteil nützen? Und Sie sind nicht einmal fähig sind ihrem eigenem Neffen einen Anzug zu kaufen?"

"So ist das! Und du junges Fräulein? Hast einfach so das Recht uns in aller früh zu wecken, und ohne Erlaubnis das Haus zu betreten?"

Nun mischte sich Harry ein.

"Immerhin wohne ich auch hier! Und ich habe Hermine herein gelassen!"

"Halt den Mund, oder ich sperr dich wieder in die Besenkammer! Für was braucht so ein Bengel wie du, eigentlich einen Sakko?"

"Wir gehen auf ein Begräbnis!" sagte Hermine, da sie merkte, dass Harry nichts sagen konnte.

"Oh, auf das Begräbnis von deinem Paten? Da kannst du doch genauso gut in den Sachen gehen!"

"Entweder Sie geben Harry auf der Stelle einen Anzug, oder es werden andere Maßnahmen ergriffen!"

"Ach, und was willst du tun? Wenn du zauberst, verweißen sie dich doch von der Schule!"

"Ja, das stimmt auch! Aber wer sagt denn, dass ich diese Maßnahmen ausführe? Bei uns dürfen Erwachsene zaubern! Das heißt, sobald sie die Schule abgeschlossen haben! Und glauben Sie mir! Es gibt genug Leute vor Ihrer Haustür, die sie sofort in einen Frosch verwandeln können! Oder möchte ihr Sohn vielleicht eine Schweinenase, zu dem Ringelschwanz?"

"Nicht mein Dudley!" kreischte Petunia.

"Vernon, so tu doch etwas!"

Also stand Onkel Vernon auf und ging in ein anderes Zimmer.

Harry sah Hermine bewundernd an. Sie hatte wirklich Mut bewiesen, denn derzeit waren sie wirklich ohne Schutz. Also hätte Onkel Vernon, den Zauberstab von Hermine einfach so zerstören können.

Aber zum Glück kam Vernon doch noch zur Vernunft. Ein paar Minuten später, kam er mit einem hübschen Anzug.

"Da! Der dürfte dir passen!" sagte er verärgert und schmiss Harry den Sakko zu. Dann gingen die beiden aus dem Zimmer.

Harry zog sich schnell um und Hermine frisierte sich noch einmal schnell durch.

Ein paar Minuten später standen sie auch schon wieder unten, vor der Eingangstür, doch sie redeten kein Wort. Doch Hermine konnte es nicht lange aushalten, und unterbrach die Stille, da sie wusste, dass Harry heute nur sehr wenig reden würde - falls überhaupt!

"Harry, ich weiß dass es dir sehr schwer fällt, über Sirius zu reden. Aber nicht nur du hast es schwer gehabt in letzter Zeit! Was glaubst du, wie es mir und Ron gegangen ist? Und vor allem Mrs. Weasley! Ron hat mir gesagt, dass sie sich ungeheure Sorgen um dich macht! Aber wir können jetzt nicht aufhören zu kämpfen! Voldemort ist wieder auferstanden! Und wenn wir für immer Sirius hinterher trauern, dann sind wir ein leichtes Spiel für ihn!"

Harry sah sie plötzlich finster an und Hermine merkte schnell, was sie falsch gesagt hatte.

"Damit meine ich natürlich nicht, dass wir nicht um Sirius trauern sollen! Er war wirklich der beste und stärkste Zauberer den ich kannte! Und vor allem, wusste er immer was zu tun war! Er war davon überzeugt, dass du ihm glauben wirst, als er dich vor zwei Jahren gesucht hatte!"

"Hermine?"

"Hm?"

"Lass uns gehen, okay?"

Aber Harry wartete gar nicht auf ihre Antwort. Er hatte seinen Kopf gesenkt und ging aus dem Haus. Hermine war still und zeigte ihm, wo das Auto stand. Die beiden stiegen ein.

Am Steuer saß Mr. Weasley und auf dem Beifahrersitz Mrs. Weasley. Hinten saßen nur Ron und Ginny, aber es war noch genug Platz für Harry und Hermine.

Niemand sagte etwas. Mrs. Weasley umarmte Harry nicht, und schenkte ihm keine Aufmerksamkeit. Nur Ron wollte etwas sagen, doch Ginny stieß ihm mit den Ellenbogen in die Seite. Ron verkniff sich mit Mühe einen Schrei.

Die Fahrt dauerte lange, bis sie endlich in die Winkelgasse kamen. Bis dahin, redete immer noch keiner etwas.

Doch dann wunderte sich Harry, was sie in der Winkelgasse machten, und wieso sie so leer war.

"Mrs. Weasley?" fragte er vorsichtig. Diese erschreckte etwas, als Harry begann zu reden.

"Ja, Harry?"

"Ich wollte fragen, was wir in der Winkelgasse machen."

"Wir haben dort einen Portschlüssel! Er wurde von Professor Dumbledore gemacht." Sie lächelte ihm freundlich zu, doch Harry erkannte keine strahlende Wärme, wie es sonst war.

"Und wieso ist alles so still und leer?"

"Da euer Schulleiter noch etwas Gut hatte, beim Zauberministerium, wollte er, dass für heute die Winkelgasse gesperrt wird. Nur wir können sie betreten."

"Was hat das für einen Sinn?" Harry war froh, dass er einen Gesprächsstoff gefunden hatte und stellte weiter Fragen, die ihn eigentlich nicht so interessierten. Hauptsache er musste nicht wieder an Sirius denken.

"Na sonst könnte doch jeder zu unserem Treffpunkt kommen!"

"Das heißt, dass Hogmeads auch gesperrt ist?"

"Genau! Dumbledore dachte, dass es etwas auffällig wäre, wenn plötzlich ca. 10 Personen im Eberkopf sind! Ganz besonders, weil sich dort nur Gesindel herumtreibt!"

"Aha. Wieso darf keiner erfahren, dass wir zu einem Begräbnis gehen?"

"Harry, es ist gefährlich, wenn du hier, in der Zauberwelt bist! Er ist zurück! Und er wird dich töten, komme was wolle! Er würde sogar mit Dumbledore kämpfen, wenn es sein muss! Aber dass du die Prophezeiung zerstört hast, hat ihn sehr wütend gemacht! Wir wissen nicht was er als nächstes plant, also müssen wir gut auf dich aufpassen!"

"Und wieso lasst ihr mich dann alle bei diesen verdammten Muggels? Glaubt ihr wirklich, dass mein Onkel mich retten würde, wenn Voldemort kommt? Glaubt ihr das? Er würde seine Familie in ein sicheres Zimmer sperren, und mich nicht! Mich würde er Voldemort übergeben! Glaubt ihr nicht, dass es um einiges sicherer wäre, wenn ich bei Zauberern bin, die sich für mich einsetzen? Die für mich kämpfen?" Harry schrie, und in ihm steigen Tränen auf. Tränen voller Wut und Hass.

Er hatte Recht, und das wussten alle. Er war Voldemort ohne Schutz überlassen worden. Es wäre ein leichtes für den Lord, ihn in der Muggelwelt zu töten, auch wenn Harry zaubern dürfte.

Alle sahen Harry an. Sie waren stehen geblieben.

Bevor Mrs. Weasley wieder etwas sagen konnte, mischte sich Hermine ein. Doch sie versuchte erst gar nicht, Harry durch reden zur Vernunft zu bringen. Sie wusste wie stur er sein konnte.

Also ging sie auf ihn zu, und knallte ihm eine Ohrfeige runter.

Harry sah sie schockiert an, war ihr aber nicht böse. Ron hatte wieder einmal Angst vor Hermine. Mrs. und Mr. Weasley wollten auch nicht viel unternehmen. Das ließen sie den Kindern über.

"Harry! Komm doch endlich mal zur Vernunft! Niemand ist perfekt, und Dumbledore hat derzeit genug zu tun! Das beste ist immer noch, dich zu den Muggel zu schicken, auch wenn sie dich hassen! Glaubst du, dass Voldemort weiß, wo du wohnst? In der Muggelwelt sind überall Zauberer und Hexen. Die passen rund um die Uhr auf dich auf! Aber mehr kann Dumbledore jetzt auch nicht tun! Er ist völlig überfordert, und auch nicht mehr der Jüngste! Sie das doch endlich ein, du Idiot!" Hermine weinte, doch Harry wusste nicht wieso.

Sein Blick sank wieder einmal zu Boden. Hermine ging weiter, und die Erwachsenen folgten ihr. Nur Ron und Ginny sahen Hermine schockiert nach.

"Ron, was hat Hermine denn?" flüsterte Harry zu ihm.

"Ich weiß nicht, ob ich dir das sagen kann. Sie hat mir etwas anvertraut, aber sie hat gesagt ..." Harry unterbrach ihn.

"Ron!"

"Ach zum Teufel mit dem Versprechen! Sie macht sich große Sorgen um dich!"

"Aber wieso? Mir geht ´s prima!" Das war natürlich gelogen. Am liebsten hätte Harry geschrieen. Er war auf einmal wieder so furchtbar wütend auf Sirius, weil er ihn einfach so im Stich gelassen hatte.

"Harry sie dachte, du bist tot!"

Damit hatte Harry nicht gerechnet. Hermine dachte doch tatsächlich, dass er tot war?

"Was?"

"Sie hat mir geschrieben. Und darin stand, dass du auf keinen ihrer Briefe geantwortet hast, dass dich keiner in der Muggelwelt gesehen hat und dass du auch sonst keinen geschrieben hast. Niemand wusste wo du warst!"

"Ach ja! Ihre Briefe. Ich konnte sie nicht lesen." Ron wusste auch warum. Hermine schrieb sicher über Sirius in ihren Briefen. Und Harry wollte sicher nicht Hermine ´s Ratschläge hören.

"Ich hatte ein Versteck im Keller. Dort bin ich immer den ganzen Tag geblieben, damit mich die Dursleys nicht ärgern konnten!" gestand Harry.

"Ich hab mir auch große Sorgen gemacht! Du hast dich ja gar nicht gemeldet!"

"Und deswegen war Hermine sauer? Versteh ich nicht!"

"Harry, du kapierst gar nichts! Hermine ist sauer auf dich, weil du gerade so getan hast, als würde sich niemand um dich kümmern! Kein Wunder dass sie dir eine geknallt hat!"

Harry ´s Wange brannte immer noch, an der Hermine ihre Wut ausgelassen hatte. Jetzt verstand er erst, wie verletzend er war. Also rannte er schnell vor, denn die anderen waren schon weit gegangen.

"Hermine!" rief er ihr nach.

Sie drehte sich um.

"Hermine, s tut mir Leid! Es ist nur ..."

"Harry, ich weiß wie schwer das für dich ist! Und du musst dich auch nicht entschuldigen. Ich vermisse Sirius ja auch. Er war ein guter Freund, an den ich mich immer wenden konnte, wenn es Probleme gab. Und jetzt ..."

"Ich weiß, es ist so schrecklich! Und es ist alles meine Schuld!"

"Das stimmt doch gar nicht Harry! Wir hätten dich nicht gehen lassen sollen! Wir hätten kontrollieren sollen, ob du Okklumentik auch wirklich anwendest. ES IST NICHT DEINE SCHULD, HÖRST DU?" Hermine versuchte ihm das einzureden, doch Harry wusste, dass es nichts half. Tatsächlich war nur er an allem Schuld. Aber bisher hatte er es niemanden gesagt.

Nun folgten alle den Eltern von Ron, wieder mit einer langen Stille.

Sie gingen in ein Geschäft für Zauberkessel, dass sehr alt und verstaubt war. Es stand zwar "GESCHLOSSEN" auf der Tür, doch trotzdem war nicht zugesperrt.

Also gingen sie auch hinein. In dem Laden stand ein kleiner Schreibtisch und rundherum war alles voll mit den neuesten Kesseln, weiter hinten standen die ältesten Modelle, die schon ganz verstaubten, und schon fünfmal reduziert wurden.

Auf dem Schreibtisch lagen einige Bücher im durcheinander.

Und wo soll jetzt der Portschlüssel sein?" fragte Ginny.

"Hm! Das ist die Frage! Dumbledore sagte, dass er ihn gut versteckt hat, aber wir würden ihn gleich erkennen, wenn wir ihn sehen würden!" sagte Mr. Weasley.

"Und wieso hat er dir nicht gesagt, was der Portschlüssel ist?" fragte Ron genervt, und hoffte, dass hier nirgendwo Spinnen waren.

"Wir haben uns nur Briefe geschrieben, er war so im Stress, dass wir uns nicht treffen konnten. Und wenn der Brief abgefangen wird! Na dann gute Nacht!"

Also suchten sie den Portschlüssel.

Harry und Hermine sahen sich den Schreibtisch an, Mr. Und Mrs. Weasley durchstöberten die Kessel und Ginny kuckte, wo der Portschlüssel sonst noch sein könnte.

Ron war jedoch so angewidert von dem Gedanken, an riesige Spinnen, dass er sich in eine saubere Ecke stellte und nur mit seinen Augen, die Gegend abtastete.

Nach einer Weil fand Harry unter den Büchern etwas.

"Da! Das muss es sein!"

Alle versammelten sich um Harry. Auf dem Schreibtisch lag ein Foto von Sirius.

"Das habe ich gemacht! In den letzten Sommerferien." Harry erinnerte sich noch, wie Sirius sich über das Foto freute. Es war das einzige, was Harry je gemacht hatte. Das bereute er schnell.

"Das ist es ganz bestimmt! Also, wir teilen uns in 2 Gruppen! Ich gehe mit Harry und Hermine!" sagte Mr. Weasley.

"Gut, dann kommt ihr beiden mit mir!" sagte seine Gattin und deutete Ginny und Ron.

Also stellten sie sich alle in 2 Gruppen. Mr. Weasley, Harry und Hermine berührten zu erst das Bild.

Schon hatte Harry wieder dieses Gefühl, als würde jemand an seinem Bauchnabel ziehen.

Einige Sekunden später, waren sie auch schon im Eberkopf, im Keller, wo lauter Fässer standen, die teilweise aus rannen.

Gleich als Harry wieder normal stehen konnte, kamen auch schon die anderen nach.

"So, das wäre mal geschafft! Nur das eines klar ist! Ihr seid keine Hogwartsschüler! Ihr seid Austauschschüler, klar?" sagte Mr. Weasley.

"Und du Harry, du versuchst, so gut wie möglich deine Narbe zu verdecken! Wir dürfen nicht erkannt werden!"

Harry fand das ein bisschen schwierig, denn auch wenn man ihn nicht an seiner Narbe erkannt hätte, würde man doch die Weasley ´s an ihrer Haarfarbe erkennen.

Langsam gingen sie die versteinerte Treppe hinauf, und öffneten leise die Tür. Gleich stieg ihnen ein Gestank aus Alkohol und Erbrochenen in die Nase.

Es war ziemlich still, und Harry konnte durch den Spalt sehen, dass gerade ein ziemlich betrunkener Mann hinausging. Dann hörte er eine Stimme, die ziemlich wütend war. Es war anscheinend eine Kellnerin.

"Das gibt ´s ja nicht! Kotzt mir einfach alles voll! Was denkt der sich denn? Na, dann mach ich gleich Feierabend, wenn jemand das hier riecht, wird er sowieso nicht bleiben! Diesen Geruch krieg ich erst in einer Woche weg!"

Dann ging sie aus der Tür und sperrte zu.

"Kommt, beeilen wir uns!" sagte Mr. Weasley.

Schnell gingen sie aus dem Keller und schauten sich noch mal um. Es war niemand zusehen, der sie verraten könnte.

Hermine ging zur Tür und wollte gerade zaubern, als Mrs. Weasley sie an der Hand hielt.

"Nur, weil du jetzt in der Zauberwelt bist, heißt das nicht, dass du zaubern darfst!"

Also übernahm das Mrs. Weasley, schwang ihren Zauberstab und sagte dabei Alohomora.

Schon sprang die Tür auf.

"Kommt, wir müssen uns beeilen!" sagte sie und alle gingen mit raschen Schritten hinaus.

Hogsmead war ganz verlassen, keiner war auf der Straße, und erst jetzt sah Harry, dass es nicht mehr regnete, sondern ziemlich heiß war.

Gut, also die Kellnerin ist weg! Das heißt, das wir hier unsere Ruhe haben!" sagte Mr. Weasley.

Er schloss die Tür wieder zu und alle setzten sich. Mrs. Weasley plünderte die Küche und machte eine Kleinigkeit zu Essen.

Nun mussten sie nur noch auf Dumbledore warten, dann ging es los.

In Harry stiegen innerlich wieder Erinnerungen auf, die er so gut wie vergessen hatte. Aber diesmal wollte er mit Hermine und Ron reden, vielleicht ging es ihm dann besser.

Mr. Weasley sah, das Harry jetzt mit den beiden allein sein wollte und ging mit Ginny ebenfalls in die Küche.

Das nützte Harry aus und begann gleich zu reden.

"Es ist irgendwie komisch! Vor ein paar Wochen noch, hätte ich bei Sirius sein können. Ich hätte mit ihm Briefe geschrieben, ich hätte mit ihm viele Dinge machen können, alles ohne die Dursleys!" er sprach nur sehr leise und langsam.

"Harry, es ist geschehen. Da kann man nichts mehr ändern." Sagte Ron.

"Es war alles nur meine Schuld! Nur meine!"

"Das stimmt nicht Harry. Es war nicht deine Schuld!" sagte Hermine.

"Doch! Es war meine Schuld. Und das sag ich nicht nur so, weil er mein Pate ist! Das ist die Wahrheit! Ich habe ihn in das Ministerium gelockt! Ich allein! Hätte ich doch nur Okklumentik wirklich gelernt! Hätte ich sein Geschenk wenigstens angesehen!" Harry konnte nicht mehr länger die Wahrheit verstecken. Er musste es sagen.

"Was war das für ein Geschenk?" fragte Hermine vorsichtig, anscheinend war sie doch etwas schockiert darüber.

"Er hat mir etwas gegeben, als wir zu Weihnachten zu ihm kamen. Wisst ihr noch?"

Die beiden nickten.

"Als wir wieder in die Schule mussten, hatte er mir ein Geschenk gegeben. Ich sollte es erst in der Schule öffnen, wegen deiner Mutter, Ron! Aber ich hab es nicht geöffnet! Ich wollte ihn nicht herlocken! Ich hab es mir nicht einmal angesehen!" Nun musste Harry wieder stark mit den Tränen kämpfen, aber es gelang ihm nicht, sie zurück zuhalten.

"Harry!" Hermine legte einen Arm um ihn.

"Ich sagte doch, dass es meine Schuld war!"

"Du wolltest ihn beschützen! Das war alles, Harry!"

"Und es hat nicht geklappt!"

Hermine sagte nichts darauf. Ron konnte sowieso nie das Richtige sagen, also hielt er seinen Mund.

"Ich frage mich, was er wohl gedacht hatte, als er starb. Er wusste sicher, dass ich sein Geschenk nicht öffnete. Wahrscheinlich ist er mir sogar böse, weil er weiß, dass ich ihn getötet habe!"

"Das stimmt nicht. Ich wette, dass er stolz auf dich war! Er war ihn so vielen Dingen auf dich stolz Harry. Du hast gegen Voldemort gekämpft, du hast ihn vor den Dementoren gerettet, du hast so viel für ihn getan! Ich weiß, dass er stolz auf dich war! Jeder hat die Chance, einen Menschen zu töten! Und als du noch geglaubt hast, dass er dich töten will, da hattest du einmal die Chance ihn die Dementoren zu geben! Aber wen hast du angegriffen? Snape! Du hast einen Lehrer angegriffen, du hast gewusst, dass Sirius die Wahrheit sagte. Und darauf kann dein Pate wirklich stolz sein!"

Hermine lächelte ihn freundlich an. Mit einem Schlag, fühlte sich Harry besser.

"Ich würde ihn nur so gern, ein letztes Mal sehen!"

"Wir doch auch!" aber das sagte weder Hermine noch Ron. Es war Dumbledore, der heimlich aus dem Keller kam.

"Professor!" sagten alle drei gleichzeitig.

"Bin ich zu spät? Wo sind den die anderen?"

"Die sind in der Küche! Suchen ein bisschen Essen zusammen." sagte Ron.

Ron rannte schnell in die Küche und sagten ihnen bescheid.

"Hallo Harry. Wie geht es dir?" Harry sah, dass Dumbledore ziemlich fröhlich war, aber auch müde. Wie konnte er ihm also so eine Frage stellen, wenn man doch noch sah, dass er gerade erst geweint hatte.

"Gut!" log Harry.

Hermine sah ihn nur merkwürdig an.

Da kamen auch schon alle aus der Küche. Mr. Und Mrs. Weasley schüttelten Dumbledore die Hand, während Ginny nur grüßte.

"Wir sind alle da? Na dann können wir ja gehen!" sagte der Schulleiter.

"Wohin gehen wir jetzt eigentlich?" fragte Hermine neugierig.

"Das wirst du schon noch sehen, Hermine!"

Sie sagte auch nichts mehr, und folgte, genau wie alle anderen, Dumbledore hinaus.

Doch als er so locker die Tür öffnete wunderte er sich etwas.

"Hast du zufällig die Tür aufgesperrt Hermine?"

"Nein Dumbledore! Ich habe sie daran gehindert!" sagte Mrs. Weasley.

"Gut, sonst hätten wir jetzt ein paar Probleme, oder?" Dumbledore lächelte sanft. Doch die einzige Person, die wusste wie Dumbledore sich wirklich fühlte, war Harry. Harry wusste noch genau, wie er in sein Büro musste, wie Dumbledore ihm alles erzählt hatte, wie Dumbledore diese eine Träne verlor. Das war das einzige mal, dass Harry ihn weinen sah.

Harry wusste, dass sich Dumbledore immer noch schuldig fühlte, und langsam aber sicher, tat es Harry auch Leid. Er wollte Dumbledore doch gar nicht anschreien, er wollte sein Büro nicht zerstören, und er wollte ihn nicht für alles verantwortlich machen. Dumbledore tat nur sein Bestes, aber für Harry war das nicht genug gewesen, als Sirius starb.

"Also, dann folgt mir doch alle!"

Alle gingen dem Schulleiter hinterher, einige passten besonders auf, dass sie niemand entdeckte, anderen war es egal gewesen. Und zu den anderen, wie konnte es anders sein, gehörte Harry.

"Hey Ron!" sagte er dann aber lieber leise, dass ihn sonst keiner hörte.

"Was?"

"Weißt du wo wir hingehen?"

"Ne, keinen Schimmer! Aber ich nehme an, das wir nach Hogwarts gehen!"

"Wieso denn das?"

"Na, weil wir da doch am sichersten sind!"

"Was soll uns den passieren, wenn Dumbledore dabei ist?"

"Es kann doch sein, ähm, dass ... Ja mir fällt jetzt nichts ein!"

Harry lächelte, seit den ganzen Ferien tat er das zum ersten Mal. Es war kein Lächeln voller Freude und Glück. Aber es genügte. Sein Lächeln fiel auch Hermine auf.

"Harry! War das wirklich ein Lächeln?"

"Ja, das war eines!" sagte er ganz verlegen.

"Wie schön!"

"Was soll schön sein?"

"Du hast gelächelt, dass ist schön!"

"Wenn du meinst."

Dann schwiegen sie wieder alle.

Ginny, Mr. und Mrs. Weasley gingen mit Dumbledore ganz vorne. Harry, Ron und Hermine waren weiter hinten, damit sie ungestört reden konnten. Doch keiner sagte auch nur ein Wort, nachdem sich Hermine so gefreut hatte.

Nach einem ziemlich langen Marsch kamen sie auch schon zum Schloss Hogwarts. Doch Dumbledore ging nicht auf das Schloss direkt zu. Er ging in den verbotenen Wald, und Ron hatte wieder die große Angst vor den Spinnen.

Harry hatte aber ein ungutes Gefühl. Wollte Dumbledore wirklich hier begraben? Wieso tat er das nicht woanders? Wieso hier? Das fragte er sich den ganzen Weg lang, bis sie nach einigen langen Minuten, auf einer Lichtung standen.

"Was sollen wir hier machen?" fragte Hermine, da sie nicht ganz verstand, wieso sie ausgerechnet hier waren.

Dumbledore gab ihr keine Antwort und schwang seinen Zauberstab. Plötzlich erschienen Stufen, mitten in der Lichtung, die in die Erde führten.

Da Dumbledore hinunterging, taten es ihm die anderen gleich. Nur Harry nicht. Er hatte ein komisches Gefühl.

Harry wollte kurz alleine sein, um nach zu denken. Er wusste genau, dass es einen Grund gab, wieso Sirius ausgerechnet hier "beerdigt" werden sollte.

Er setzte sich auf einen Stein und überlegte. Und plötzlich viel es ihm ein. Er wusste zwar nicht ob es stimmen konnte, aber vielleicht durfte Harry ihn dann immer besuchen. Vielleicht lies Dumbledore ihn dann immer hierher kommen.

Plötzlich knackte es in einem Busch.

Harry erschrak, zog aber sofort seinen Zauberstab. Er betete, dass es kein Todesser, oder Voldemort höchstpersönlich war, denn wenn Harry nun zaubern würde, dann gab es keine Verhandlung mehr, in denen entschieden wurde, ob er hinausgeworfen wird oder nicht. Dann, da war Harry sich ganz sicher, würde Fudge ihm einfach den Schulverweis zu schicken, ohne wenn und aber.

Doch andererseits wollte Harry Rache. Ihm war egal, an wen, solange es nur einer dieser schrecklichen Todesser war, oder Voldemort. Irgendjemand musste für all das büßen, was Sirius und Harry angetan wurde. Der ganze Hass, der sich in Harry aufstaute, musste langsam heraus gelassen werden.

Doch zu Harry ´s Enttäuschung, war es weder ein Todesser, noch Voldemort. Es war ein Einhorn, was ihn zugleich wieder überraschte, denn so ein Geschöpf hatte er bisher nur tot gesehen!

Normalerweise, waren diese Wesen sehr scheu, doch dieses kam auf Harry zu. Er konnte es streicheln, und in den Augen des Einhorns, sah er Zuneigung und Trauer.

Plötzlich hörte er jemanden die Treppen hinauf kommen. Das Einhorn lief davon, doch in den Büschen, drehte es sich noch einmal um, und wieherte Harry zu. Es klang etwas traurig, aber auch aufmunternd.

"Harry, möchtest du nicht ..." Dumbledore war es, der herauf kam, um nach ihm zu sehen. Anscheinend hatte er es anders gemeint, als es klang.

"Ich- ich dachte nur..." sagte Harry, wieso er so stotterte, wusste er selber nicht.

"Hast du gedacht, Voldemort wäre hier?"

"Ja!" sagte er peinlich erwischt.

"Deine Beunruhigung ist berechtigt, Harry! Voldemort wird diesmal vor nichts zurück schrecken, auch nicht vor mir! Du brauchst dich nicht zu schämen!"

Harry sah Dumbledore an. Nun war der beste Zeitpunkt, endlich das los zu werden, was er sagen sollte und wollte.

"Professor, ich ..."

"Ja?"

"Ich wollte mich entschuldigen! Es tut mir leid, das was ich ihnen angetan habe, dass war nicht fair! Ich war nur so ..."

"So furchtbar wütend! Ich weiß Harry. Und du musst dich nicht entschuldigen! Es ist doch auch eigentlich meine ..."

"Nein! Nein, es ist nicht ihre Schuld! Und ich möchte nicht, dass sie das nun ewig denken! Ich möchte nicht, dass sie denken, wenn ich an ihnen vorbei gehe, dass ich arm bin und so viel durch machen muss, nur wegen ihnen! Ich bin nicht arm! Mir geht es gut!"

"Aber Harry!"

"Unterbrechen sie mich nicht!" Dumbledore sah ihn an.

"Bitte!" fügte Harry hinzu.

"Ich kann und ich werde gegen Voldemort kämpfen! Ich werde meine Eltern, Sirius und alle anderen auf der Welt rächen, die nur durch ihn gestorben sind!"

"Gut. Aber vielleicht sollten wir einmal hinein gehen?" es war mehr eine Frage, als ein Kommando.

Harry folgte, auch wenn er nicht wollte. Er hatte große Angst. Was würde er jetzt gleich sehen? Einen Sarg, ohne Leiche? Ein Gefäß, ohne Asche?

Harry konnte sich alles vorstellen, nur nicht das was er sah.

Ein riesiger Saal, geschmückt mit bunten Blumen, einem Pult, einigen Sesseln mit kleinen Tischen und einer großen Platte, aus Marmor. Es gab zwar keine Fenster, trotzdem war es ziemlich hell hier unten. Es schwebten auch ein paar Kerzen durch den Raum, wie in Hogwarts.

Alle Sesseln - bis auf 2 - waren besetzt. Hermine, Ron und Lupin saßen ganz vorne. Hinten saßen Mr. und Mrs. Weasley, Ginny, Professor McGonagel und die ganzen Auroren saßen verteilt in den hinteren Reihen.

Dumbledore schob Harry in die erste Reihe, er selbst ging geradewegs auf das Pult zu.

Das leise Getuschel wurde eingestellt.

"Es freut mich, dass ihr alle gekommen seit!" Dumbledore sah in die Runde.

"Nun, was soll ich sagen? Manche haben sich vielleicht noch immer nicht eingestanden, dass Sirius für immer von uns gegangen ist." Harry fühlte sich sehr angesprochen.

"Sirius war ein toller und großartiger Kämpfer! Er war ein tapferer Kerl, der sogar vor den Dementoren fliehen konnte. Als keiner mehr an ihn glaubte, hatte er nicht den Glauben an sich verloren! Er war von sich und dem Unrecht, dem ihm angetan wurde überzeugt. Er wusste, dass ihm jemand glauben würde, also machte er sich auf den Weg, um den zu suchen, der ihm am nahesten stand. Und er hat ihn gefunden! Auch wenn Harry überzeugt war, dass Sirius böse war, wusste dieser, dass man Harry überzeugen konnte! Und auch das gelang ihm. Sirius war ein Zauberer, der wusste was er wollte und bekam. Auch wenn er manchmal alleine nicht überlebt hätte, hatte er doch immer wieder Hilfe. Und seine Freunde waren immer für ihn da!" wieder einmal machte er eine Pause.

"Und Sirius wollte natürlich, dass seinen Freunden nichts passiert! Am meisten lag ihm natürlich das Leben von Harry am Herzen. Und er tat alles, um ihn zu retten. Sirius gab Harry Tipps, die ihm oft halfen! Sirius zeigte Harry lauter Dinge, die ziemlich viel Unfug machten. Für Sirius war Harry wohl wie ein Bruder."

"Deswegen kam Sirius wohl Harry auch zu Hilfe. Er wagte sich in das Ministerium, wozu selbst Voldemort, fast zu feige war, und rettete Harry. Und man kann sagen, dass es wirklich knapp war." Harry merkte, wie Ron und Hermine kurz zu ihm schauten. Bei Hermine konnte er eine Träne erkennen, bei Ron sah er nichts, da sein Blick zu tief gesenkt war.

Harry wollte auch weinen, doch irgendwie gelang es ihm nicht. Vielleicht hatte er schon zu viel Tränenflüssigkeit verloren, vielleicht war er aber auch nun endlich Imstande, seine Trauer zu verbergen.

"Jeder Mensch hat Fehler, aber wir dürfen uns durch diese nicht schuldig fühlen. Wir können unsere Fehler nicht verändern und verbergen, wir sollten zu ihnen stehen. Und auch Sirius hatte Fehler. Seine Sturheit und Eitelkeit, kostete ihm schließlich das Leben." Harry merkte es. Er war wütend. So wütend wie noch nie zu vor. Diesmal war es echte Wut. Er wäre beinahe auf gesprungen, doch Dumbledore redete weiter, als hätte er nie aufgehört.

"Doch ich möchte Sirius nicht schlecht hinstellen, nein. Ich wollte somit sagen, dass es von niemanden die Schuld war, auch nicht von Sirius! Es war weder Harry ´s Schuld, weder Bellatrix Schuld, noch die eines anderen! Es ist passiert. Und man kann es nicht mehr ändern.

"Ich bin kein Mann von großen Reden, und ich muss zu geben: Ich habe noch nie eine Rede über einen Toten gehalten. Aber vielleicht können es die, die Sirius gekannt haben, von ganzem Herzen!" mit einem kurzen Blick zu Harry, machte Dumbledore klar, das er nun zu Ende war, und Harry weiter reden sollte.

Harry stieg auf und spürte das sein Herz bis in den Kopf hüpfte. Was sollte er jetzt sagen? Er hatte nichts vorbereitet. Würden ein paar nette Worte reichen? Und was wäre, wenn er plötzlich zu weinen beginnen würde?

Harry stieg langsam die Treppe zum Pult hinauf und warf Dumbledore einen nervösen Blick zu, als er an ihm vorbei ging. Doch dieser lächelte ihm nur beruhigend zu, doch die Wirkung traf bei Harry nicht ein.

Ihm kam es viel zu kurz vor, da stand er auch schon vor dem Pult.

Harry überlegte kurz und begann einfach so schnell wie möglich zu reden.

"Ich bin genauso wenig für Reden geboren, wie Professor Dumbledore. Die ist meine erste Rede, und ich hab keine Ahnung was ich sagen soll. Aber da Sirius mein Pate ist ... war, versuche ich mein bestes." Harry bemühte sich nicht zu seinen Freunden zu schauen, doch es war trotzdem peinlich für ihm, jeder starrte ihn an.

"Sirius war sehr mutig und genauso verrückt wie mein Vater, das sagte man mir zu mindestens.

Als ich Sirius zum ersten Mal sah, hatte ich eine riesige Wut auf ihn. Ich wollte mich dafür rechen, was er meinen Eltern angetan hat. Ich stürmte auf ihn los, doch er dachte nicht einmal daran, mich anzugreifen! Sirius war davon überzeugt, dass er mir die Wahrheit erklären konnte. Und es gelang ihm auch. Heute wünschte ich, dass er viel früher ausgebrochen wäre, dann hätte ich vielleicht mehr Zeit mit ihm verbringen können.

Ich sah Sirius nur selten. In den Sommerferien musste er sich verstecken und deshalb wäre es zu gefährlich für mich gewesen. Am liebsten hätte ich die Schule geschmissen, und wäre mit ihm durch die Gegend gezogen.

Sirius half mir oft aus der Patsche und hat mir tolle Sachen gezeigt. Leider hab ich nicht alles ernst genommen, und auch ein paar Geschenke von ihm nicht angesehen." Harry musste es ihnen erzählen, sah noch mal kurz zu Hermine die einen kleinen Schock in den Augen hatte.

"Als Mr. Weasley angegriffen wurde, und ich diese Vision hatte, gingen wir alle in Sirius Haus. Dort blieben wir auch eine ganze Weile. Bei unserer Abreise, gab mir Sirius ein Geschenk, das eingepackt war. Er hat gesagt, falls ich ihn brauchen sollte, wäre das hier gut geeignet. Aber ich wollte ihn nicht unnötig herauslocken, und hab es mir nicht einmal angesehen. Ich war sehr naiv." Harry schwieg. Wie erwartet kullerten ihm die Tränen herunter, bei dem Gedanken, dass er Sirius getötet hatte. Er schluchzte und redete weiter, ohne dabei jemanden an zusehen.

"Es war ein Spiegel, ich hätte mit ihm reden können, aber ich tat es nicht! Ich habe Sirius getötet! ICH HABE IHN GETÖTET!!!" Harry brach zusammen. Er kniete nun hinter dem Pult, sein Gesicht versteckte er. Harry wollte davon rennen, konnte aber nicht.

Er hörte schon die ganzen Schritte, die auf ihn zukamen.

"Harry!" Hermine rüttelte ihn, wie immer hatte sie große Angst um ihn. Lupin drängelte sich ganz vor.

"Harry, ich möchte dich gerne draußen sprechen! Komm!" Lupin zog an seinem Arm und Harry kam mit. Wahrscheinlich durfte er sich wieder anhören, das er keine Schuld hatte.

Langsam stiegen sie die Treppe hinauf. Oben angekommen, setzte sich Harry wieder auf einen Stein. Lupin setzte sich neben ihn, ins Gras.

"Harry, ich kenne dich nun schon lange, und ich weiß wie schwer das für dich ist. Ich bin wirklich sehr stolz auf dich und deinen Paten." Harry sah Lupin an, doch er sagte nichts.

"Du hast einen Patronus geschafft! Du hast gegen Dementoren, gegen Todesser und gegen Voldemort gekämpft. Du bist sehr außergewöhnlich, mein Junge.

Wärest du in meiner Zeit nach Hogwarts gegangen, hättest du prima in unsere Clique gepasst! Wir hätten nur Unfug gemacht, und uns Fragen gestellt, wieso Mädchen nur so seltsam sind. Wir hätten Snape aufgezogen und vielleicht hättest du dich auch in einen Animagus verwandelt. Es war eine tolle Zeit!"

"Ja, und nun ist nur noch einer übrig!"

"Tja, Freundschaften halten nicht ewig! Du hast dich doch auch schon mit Ron gestritten!"

"Aber ich hätte ihn nie verraten! Schon gar nicht an Voldemort!"

"So ist Peter nun gewesen. Hat immer Schutz bei den Stärkeren gesucht." Eine kleine Pause trat ein.

"Sirius war wirklich toll und ich kann verstehen, warum du dir die Schuld für alles gibst. Aber ich versichere dir, dass Sirius genauso denkt wie ich!"

"Woher wollen sie das wissen?"

"Zum einen, kannte ich ihn doch ziemlich gut!"

"Und zum anderen?"

"Es ist mir zwar nicht gestattet das zu sagen, aber ich tue es!

Wieso glaubst du, hat Dumbledore hier das Grab gebaut?"

"Weil es in meiner Nähe ist?"

"Auch! Aber hier im verbotenen Wald wohnen viele magische Wesen! Und die Einhörner haben eine besondere Magie, von der nur wenige wissen." Harry hörte gespannt.

"Durch ihr Horn, können sie spüren, was andere fühlen. Sie spüren Macht und Habgier, und laufen davon! Spüren sie aber Trauer, Angst, Fröhlichkeit oder Neugier, dann kommen sie ab und zu."

"Ja! Ich habe heute eines gesehen. Es sah aus, als würde es Mitleid empfinden!"

"Siehst du. Einhörner haben so viel Macht, dass sie auf Wunsch vielleicht einen besonderen Zauber erfüllen. Meistens wollen sie somit ein paar retten. Zum Beispiel bei den Dementoren! Wirst du von ihnen angegriffen und dein Patronus ist zu schwach, hilft dir das Einhorn!"

"Aha!"

"Ich bin zwar kein Meister in Magie, aber ich kann schon ziemlich viele Zauber. Ich habe nachgesehen, in vielen Büchern. Und es gibt einen Zauber, wie man mit Toten reden kann! Doch dieser Zauber ist sehr mächtig und schwer, ich glaube nicht einmal Dumbledore hat es geschafft."

"Das heißt, Sie können Sirius wieder beleben, so oft Sie wollen?"

"Nein, du hast nicht ganz verstanden. Ich kann seinen Geist hier erscheinen lassen. Du kannst mit ihm reden, es ist aber nur sein Geist, vergiss das nicht! Und ich glaube nicht, dass ich das oft kann. Ich werde das nur einmal machen Harry! Für dich!"

"Ich ... was soll ich sagen?"

"Am besten gar nichts. Noch nicht! Wer weiß, ob es mir gelingt!" Harry sprang auf. Er konnte noch ein letztes Mal mit Sirius reden und sich entschuldigen.

"Harry, du musst mir aber eines versprechen!"

"Ja?"

"Vergiss nicht: Sirius ist tot! Du kannst es nicht mehr ändern! Viele Menschen sind schon verzweifelt und umgekommen an diesem Zauber! Vor lauter Verzweiflung haben manche Menschen einfach aufgehört zu essen, zu denken, zu leben! Sie haben einfach aufgegeben! Versprich mir, dass du dich immer erinnerst, dass er tot ist!" Lupin schien sehr nervös und ängstlich.

"Ich verspreche es ihnen!" Harry war überzeugt davon, dass er es schaffen konnte. Diesmal musste er stark sein.

"Ähm, wie lange würde das denn dauern?"

"Tja, der Zauber vielleicht 5 Minuten. Du hast dann 10 Minuten Zeit! Also beeil dich. Und erzähl das bitte niemanden. Ich weiß ja noch nicht einmal, ob der verboten ist, oder nicht!"

"Professor! Ich danke ihnen so sehr!"

"Ja ja, aber bitte nenn mich doch Remus! Immerhin ist das ja schon sehr lange her, und wir kennen uns doch schon ziemlich gut!" Lupin lächelte.

Harry war etwas verlegen, und nickte nur. Lupin stand auf und ging zu seinen Zauberstab.

"Dann wollen wir mal los legen!"

Harry trat einige Schritte zurück. Er konnte es noch immer nicht glauben.

Lupin zog seinen Zauberstab und konzentrierte sich.

Aus seinem Zauberstab kamen schöne silberne Fäden und ein goldener Lichtstrahl schoss heraus. Der Strahl schoss in die Höhe und wurde zu einer großen Kugel, während die Fäden ihn umkreisten. Lupin strengte sich sehr an, und hielt die Augen geschlossen, während Harry staunend zu sah.

Plötzlich kamen Einhörner aus dem Gebüsch und ihre Hörner leuchteten so stark, dass der ganze Wald hell beleuchtet war. Harry kniff seine Augen zusammen.

Er fand es merkwürdig, denn Lupin sprach keinen Zauberspruch aus, sondern konzentrierte sich nur. Und dann sah Harry, wie immer mehr Einhörner kamen, so viele hatte er noch nie gesehen! Und sie kamen alle immer näher und der Kreis wurde immer heller.

Dann geschah etwas Seltsames: Plötzlich wurden die Fäden in den Kreis hinein gezogen. Dann sprach Lupin etwas, sehr leise, aber doch deutlich genug.

"Unicornus!" er senkte den Zauberstab, sodass er die Hand im rechten Winkel hatte, und begann sich zu drehen. Er zeigte auf jedes einzelne Einhorn und zeigte dann wieder auf den Kreis. Und dann sprühten Funken in verschiedenen Farben aus dem Stab. Der Kreis zog diese an. Doch die Funken verschwanden nicht, sondern leuchtenden innen weiter, ganz langsam.

Harry starrte abwechselnd auf die Einhörner und den Kreis, er fand beides wunderschön. Und dann fiel ihm erst auf, dass der Himmel sehr dunkel war.

Langsam formte sich die Kugel zu etwas anderem, doch Harry konnte noch nicht erkennen was.

Nach ein paar Minuten jedoch, sah Harry, dass die Kugel eine Menschengestalt an nahm, und Harry wusste auch sofort welche.

Es war Sirius, genauso wie Harry ihn zum letzten Mal sah.

Harry dachte, dass Tote irgendeinen weißen Mantel an hätten, doch Sirius war anscheinend eine Ausnahme. Er hatte nicht einmal einen Heiligenschein, und schon gar keine Flügel. Sirius leuchtete nur von den umgebenen Funken.

Doch als Sirius schon ganz deutlich zu erkennen war, senkte Lupin seinen Stab nicht. Harry verstand sofort, er musste sich beeilen, und Lupin musste den Zauber ja erhalten.

Sirius´ Blick fiel gleich auf Harry, doch er sagte nichts.

"Sirius! Es tut mir leid! es ist nur meine Schuld! Ich wollte nicht ..."

Sirius sagte nichts. Er schüttelte nur den Kopf. Harry spürte auf einmal etwas Seltsames. Es war ein Gefühl von Verständnis, und ein bisschen von Entschuldigung.

"Ich wollte doch nicht, dass du das Haus unnötig verlasst! Ich hätte Okklumentik üben sollen! Ich hätte dein Geschenk auspacken sollen! Ich hätte es jemanden sagen sollen, und nicht die Sache selbst in die Hand nehmen! Es tut mir so Leid!" und durch dieses komische Gefühl wusste Harry zum ersten Mal, dass er nicht weinen musste. Sirius vergab ihm, dass wusste Harry. Alle Gefühle, die in Harry so viel Verzweiflung erweckten, wurden ausgelöscht. Harry konnte endlich wieder klar denken.

Und als Lupin auch dieses Gefühl spürte, konnte er den Zauber nicht mehr erhalten. Langsam verschwand Sirius, mit einem Lächeln und Harry verstand, dass es Zeit war für Sirius, seine Ruhe zu finden.
 

Was Harry endlich einsah war, dass er Sirius nicht das letzte Mal sah. Er wusste, dass er nicht alleine war. Er hatte seine Freunde, die immer für ihn da waren. Er wusste, dass man sein Schicksal nicht ändern kann. Niemand kann das, nicht einmal ein Zauberer.
 


 

Für Sirius, den besten Paten der Welt

2004



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