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Callisto~Warrior Queen

Der Pfad der Rache
von

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Warrior without Graceness

Und hier kommt Kapitel Nummer 4! Hier legt Callisto im Thema Bösartigkeit einen Zahn zu. Aber lest selber!^^
 

4. Kapitel Kriegerin ohne Gnade
 

Von den schneebedeckten Hügeln konnte man auf die Stadt herabblicken und reges Treiben erkennen. Ein wenig beugte sich Callisto auf dem Rücken ihres Pferdes vor. “Anscheinend hat sie jemand gewarnt!”, meinte sie zu Dorian, der direkt neben ihr auf seinem Pferd trohnte. “Scheint so wir müssen einen Verräter unter uns haben!” Das sagte er ziemlich ruhig, aber innerlich kochte er vor Wut. “Wir werden ihn schon finden und dann bei allen neun Höllen wird er oder sie es büßen!”, sagte die Blonde mit sanfter Stimme. Dorian zog die Augenbrauen hoch. “Er oder sie? Du und Jalina seid die einzigen Frauen im Lager!” Ein Grinsen trat auf das Gesicht der Kriegerin. “Schlau bemerkt, aber ich wusste nichts von deinen Plänen, bis gestern und außerdem war das nur eine vollständige Aussage, denn bekanntlich ist nichts unmöglich!” Damit hatte sie allerdings Recht.
 

“Der Angriff wird gleich erfolgen, egal ob sie beschied wissen oder nicht!”, erhob Dorian seine Stimme. Sein Blick wanderte wieder zu Callisto. “Das wird eine weitere Prüfung für dich, ich erteile dir das Kommando!” Ein leichtes Ziehen in der Magengegend verdeutlichten wie aufgeregt sie war und nun sollte sie noch das Kommando übernehmen. Die innere Unruhe wich aber ihrer Rationalität. “Es liegt nun in deinen Händen ob wir einen Sieg oder eine Niederlage erleiden.”, drang Dorians Stimme erneut an ihr Ohr. Was interessierte sie es ob sie siegten oder nicht? Die blonde Kriegerin hatte nicht das geringste Interesse an Beute oder gar einem neu eroberten Gebiet. Der einzige Grund warum sie sich anstrengen würde, war das die sehr junge Frau austesten wollte wozu sie fähig war. Das Tor hielt dem geballten Angriff nicht lange stand.
 

“Vorwärts, es sind nur Ameisen im vergleich zu uns!”, rief sie den Kriegern zu, die sich das nicht zweimal sagen ließen, daher stürmten sie durch das zerborstene Tor. Die Einwohner kamen ihnen entgegen, bewaffnet mit allem was sie finden hatten können. Callistos Pferd galoppierte durch die Reihen, angetrieben von seiner Reiterin. Jeder der nicht ausweichen konnte wurde Opfer ihrer Klinge. Viel schwerer hatte es sich die Blonde vorgestellt sich zu überwinden das Leben von Menschen auszulöschen. Ihre Hemmschwelle war jedoch bei dem kaltblütigen Mord an Germinius gewichen. Bis jetzt waren nur bewaffnete Männer und Krieger ihre Opfer geworden. Dieser Umstand sollte sich jedoch bald ändern.
 

Eine junge Frau beugte sich schluchzend über einen Krieger, der gerade blutüberströmt zu Boden gesunken war unter Callistos Schwertattacke. Voller Abscheu sah die Frau zu der auf dem Pferd sitzenden Kriegerin hinauf. “Abschaum.... Wir hatten euch nichts getan!”, zischte sie. Callisto zuckte mit ihren schmalen Schultern. “Bedank dich bei den Habgierigen, die es auf euer Gold abgesehen haben.”, erwiderte sie gelassen. “Und eine Frau gibt sich dafür her, einfach widerlich!” Zwar hatte die Frau aufgehört Tränen zu vergießen, dafür funkelte sie die Kriegerin nun wütend an. “Wen kümmert es ob ich eine Frau bin?” Diese kalte Ruhe die sie ausstrahlte war schon beängstigend.
 

“Niemand aber Frauen wie du und diese Xena, die sogenannte Kriegerprinzessin sind eine Schande für unser Geschlecht!” schrie die auf dem Boden hockende schon regelrecht. Hatte diese kleine Hure sie gerade mit Xena verglichen? Ein Nerv in ihrem Gesicht zuckte bedenklich und ehe sie weiter darüber nachgedacht hatte, hielt sie auch schon ihren Dolch in der Hand. Das Messer flog auf die fassungslose Frau zu und bleib mitten in ihrer Brust stecken. Mit einem Satz sprang Callistos von ihrem Reittier herunter und schritt zu der Getroffenen. Einen Fuß stellte sie auf deren Bauch und musterte die am Boden Liegende mit schief gelegtem Kopf. “Dafür kannst du dich in der Unterwelt bei Xena bedanken, wenn du sie demnächst triffst!”
 

Mit einem Ruck riss die aus Cirra stammende Kriegerin ihr Tötungswerkzeug aus der jungen Frau. Ein Blutschwall ergoss sich über Callistos Stiefel. Einen kurzen Augenblick zuckte die Frau noch, schloss dann aber für immer die Augen. Lange Zeit sah die junge Kriegerin noch auf ihr Opfer herab, wendete sich dann aber ab. Mit einem Salto katapultierte sich die schmalgebaute Kriegerin wieder auf den Pferderücken. “Callisto was sollen wir tun? Noch immer leisten sie erbitterten Wiederstand!”, rief einer der Krieger zu ihr herüber. Für einige Minuten zögerte sie mit ihrer Antwort, doch dann stand sie ihr klar vor ihren Augen geschrieben. Diese Menschen hier waren stolz und würden sich niemals beugen. Zurück würden nur rachsüchtige Unruhestifter bleiben.
 

Ziemlich erschreckend aber solche Gedanken beschäftigten sie. Einerseits fühlte sie kein Funken Mitleid, andererseits fragte sie sich was in so kurzer Zeit mit ihr geschehen, das eine solche Denkweise angenommen hatte? So war es aber nun einmal. Man musste realistisch an Dinge herangehen und nicht emotional. “Tötet sie alle...!”, so lautete ihr Befehl, den sie regelrecht hervorgestoßen hatte. “Was...? Aber der Tribut!”, warf einer ein. “Hier ist nichts mehr zu holen! Tötet sie alle oder verkauft sie auf dem Sklavenmarkt in Athen, aber nur die hübschen Frauen, denn Kinder sind nur eine Last und Männer machen nur Ärger!”
 

Jetzt wo ihnen doch noch Gewinn in Aussicht in stand, stellte niemand mehr ihre Befehle in Frage. Nur Theodorus runzelte leicht die Stirn. “Was ist Theodorus, hast du Skrupel?”, fragte sie spöttisch und strich sich eine blonde Strähne aus dem Gesicht. Der Angesprochene schüttelte mit den Kopf. “Nein bei weiten nicht, mich wundert zwar was für eine verdrehte Handlungsweise du angenommen hast, Aber Skrupel? Durchaus nicht, ich denke da eher an Dorian, wie er reagieren wird!” Verächtlich schnaubte sie. “Das ist mir so was von egal, er kriegt sein Gold so oder so...”, knurrte sie vor sich hin und sah sich unruhig um. Ein wenig hatte die blonde Kriegerin wohl doch noch Skrupel, für den Tod so vieler verantwortlich zu sein.
 

Unruhig kaute Callisto auf ihrer Unterlippe herum, als Theodorus sie erneut ansprach. “Dein Dorf, deine Familie wurden Opfer von Xena, doch was du gerade tust... Was ist dein Motiv?” Wie eine Schlange beugte sie sich zu ihm herab. “Meine Motive Theodorus? Es ist so einfach, so einfach... eine von ihnen erwähnte Xena, man muss sie hier gekannt haben, nicht nur vom Hörensagen. Ansonsten hätte dieses Miststück nicht gesagt ich wäre wie sie. ICH BIN NICHT WIE XENA!!!!”, schrie die schmale Frau plötzlich mit schriller Stimme los. Ein wenig verwirrt lauschte der dunkelhaarige Krieger ihren Ausbrüchen. Was hatte das bitte hier mit zu tun, aber ihm sollte es egal sein. Während Theodorus über die Motive seiner Anführerin nachdachte, überlegte diese krampfhaft ob dieser Befehl nicht doch ein Fehler war, aber die Männer machten sich schon an die Ausführung des grausigen Befehls.
 

Jetzt stießen die flehentlichen Schreie nach Gnade auf taube Ohren, denn Callisto war gedanklich vollkommen mit der Kriegerprinzessin beschäftigt. Ein Mann kroch zu dem Pferd der Befehlshaberin und packte einen ihrer Füße. “Gnade, mein Sohn er ist doch erst sechs!” Ihre braunen Augen bohrten sich regelrecht in die Blauen des Mannes. “Sagt mir, kanntet ihr Xena, die Kriegerprinzessin?” Der Tonfall der jungen Frau klang nun sehr freundlich, fast schon zu freundlich. Hoffnung schimmerte in seinen Augen. “Ja sie kam vor einigen Monaten hier her und wollte uns auch verknechten, doch etwas änderte ihre Meinung.... Sie hat uns verschont!” Noch immer umklammerte er ihren Fuß.
 

Ein böses Lächeln zierte nun Callistos Lippen. “So Xena, Zerstörrerin der Nationen hat euch verschont?” Wie ein Unschuldsengel blickte sie nun auf die flehende Gestallt hinab. Die sanften Gesichtszüge verzogen sich jedoch von einer zur anderen Sekunde in eine verzerrte Maske des Hasses. “Dann habt ihr von mir keine Gnade zu erwarten!”, war ihre Antwort auf seine Aussagen. Hart stieß sie den Mann zurück, sodass er ihren Fuß loslassen musste. “Jetzt beeilt euch, in dieser Stadt liegt der üble Gestank dieser verfluchten Xena!”, herrschte die blonde Frau die Krieger an, die dem kleinen Wortwechsel beobachtet hatten. Die verängstigten Frauen wurden zusammengetrieben. Unbeeindruckt ritt Callisto zum zerstörten Stadttor. Der Schnee innerhalb der Stadt war nun durch Blut rot gefärbt.
 

Als die Schwarzgekleidete ihren unsteten Blick zurück ins Stadtinnere zurück wandern ließ, konnte sie deutlich wieder die weißgewandete Gestallt ihrer Schwester erkennen. “Du kommst zu Spät... Es hat schon begonnen...”, flüsterte sie leise, als hätte sie es vernommen verschwand die durchschimmernde Erscheinung wieder. Theodorus war der Reiterin gefolgt. “Stimmt etwas nicht, du schaust so seltsam?!” Fragend sah er zu ihr hoch. “Nein Theodorus, es ist alles Bestens! Die Zeit wird kommen.... Ganz bestimmt und dann...... dann werde ich in Xenas Blut baden!” Sie brach in schallendes Gelächter aus. Das entlockte Theodorus nur ein müdes Kopfschütteln. Die blonde Kriegerin war ja vollkommen verrückt geworden.
 

Wenig später hatten die Männer alles Wertvolle auf ein paar Karren verladen. Dorian kam angeritten. Fassungslos sah er auf das sich ihm bietende Szenario. “Was bei Ares hast du hier getan?!”, schrie er seine Heerführerin wutschnaubend an. “Was ich getan habe? Unnötige Anhängsel beseitigt, eine Menge Beute gemacht und ein paar hübsche zukünftige Sklavinnen erbeutet.”, beantwortete sie seine Frage gelassen. “Hier hättest du nur Rebellen gehabt, keinen treuen Tributzahler!”, fügte sie noch hinzu. Was war nur mit dieser... Dieser Irren los? Erst gestern hatte sie zum ersten Mal einen Menschen getötet, der wehrlos vor ihr lag, einfach eiskalt die Kehle durchgeschnitten. Und nun in ihrer aller ersten schlacht sorgte sie für ein Massaker. Irgendwie machte sich seine Schöpfung selbstständig..... “Also schön... Wir rücken ab!”, befahl der Kriegsherr noch immer wütend.
 

Gegen Abend erreichten sie wieder das Hauptlager. Die Heilerin kam aus ihrem Zelt geeilt. Für einen Moment war pures Entsetzen auf ihren Gesichtszügen zu erkennen, als die aneinander geketteten Frauen vorwärtsgestoßen wurden. Schnell hatte Jalina jedoch ihre Züge wieder unter Kontrolle, doch einer Person waren ihre Empfindungen aufgefallen, ließ sich aber nichts anmerken. Dorian zog sich Kommentarlos in sein zelt zurück. Die Frauen wurden alle wie sie waren in ein leerstehendes Zelt gebracht, wie Beute die verstaut wurde. Callisto ging auch erst einmal in das Zelt, welches sie sich noch immer mit Jalina teilte. Erst einmal wusch sie sich das Blut von ihren Händen und säuberte auch ihre blutverkrusteten Stiefel. Nachdem sich die junge Frau gesäubert hatte, trat die Heilerin ein. Die braunhaarige Frau wirkte bedrückt. “Callisto... Was ist passiert? Das sollte doch ein Angriff ohne großes Blutvergießen werden... Und eine Forderung nach Tribut sollte gestellt werden..., doch das hier ist alles... alles andere als... als.......” Sie fand einfach keine Worte dafür.
 

“Als menschlich?”, half Callisto ihr weiter. “Ja genau das wollte ich sagen.. Warum hat Dorian so etwas befohlen, er hat meine Vorgehensweise doch abgesegnet...!” In der Tat Jalina hatte die Pläne für den heutigen Angriff ausgearbeitet. “Das ganze ist aus dem Ruder gelaufen Jalina.... Die Bewohner haben erbitterten Wiederstand geleistet.”, seufzte die Blonde sehr überzeugend. Unruhig ging die Heilerin auf und ab. “Und diese armen Frauen, es tut mir in der Seele weh so etwas mit ansehen zu müssen! Was ist mit den Kindern geschehen?” Die Braunhaarige ahnte die Antwort schon, wollte es aber nicht wahr haben.
 

“Sie wurden als Last empfunden.” Stöhnend sank Callistos Zeltgenossin auf einen Stuhl. “Wie konnte er nur... Niemals wieder wollte er Kinder töten lassen!” Zumindest hatte er es ihr versprochen. Was war nur schief gelaufen? Jalina verstand es einfach nicht. Der Mann den sie liebte wollte nicht mehr so unmenschlich agieren, oder hatte er sie nur belogen? “Du musst dich schrecklich fühlen Callisto, wo du alles mit ansehen musstest!” Jalina ging zu der Gefährtin und legte ihr mitfühlend die Arme um sie. Diese sagte nichts dazu. Wahrscheinlich saß der Schock zu tief.
 

Später in der Nacht erhob Jalina sich leise von ihrem Lager und schlich sich lautlos aus dem Zelt um die gleichmäßig atmende Genossin nicht zu wecken. Endlich schien die zarte Blonde mal eine Nacht ruhig zu schlafen, wo sie doch sonst immer von Alpträumen von Cirra gequält wurde. Ungesehen schlich sich die Frau durch das Lager und schlüpfte schließlich in das Zelt wo die Gefangenen hingebracht worden waren. “Psst, keinen Mucks, ich werde euch befreien!” Keine von ihnen hatte geschlafen, zu groß war der Kummer. Eine Fackel konnte sie nicht entzünden, das hätte man draußen vielleicht entdecken können.
 

Im Dunklen tastete sie nach dem Schlüssel, den sie heimlich entwendet hatte, in ihrem Gürtelbeutel. Gerade wollte Jalina die erste Bindekette lösen, als sie plötzlich kaltes, gehärtetes Metall an ihrem Hals spürte, eine Schwertklinge. Schwer schluckend ließ die Braunhaarige ihre Hände sinken. “Es ist nicht das wonach es aussieht!”, stammelte die Heilerin. In der Dunkelheit konnte sie nicht erkennen wer dort hinter ihr stand. 2So wonach sieht es denn aus?”, erklang die helle Stimme von Callisto. Erleichtert atmete sie am Boden hockende aus. “Musst du mich so erschrecken? Du kannst mir helfen!”
 

Die Schwertklinge wich jedoch keinen Millimeter von ihrem Hals zurück. Eine Fackel flammte auf und beleuchtete die Kriegerin mit einem rötlichen Schein, da sie die Fackel in der anderen Hand hielt. Der unerbittliche Blick in den Augen ihrer Freundin machte der Heilerin furchtbare Angst. Das war nicht das Mädchen, was sie seid dessen zwölften Lebensjahr kannte. Die gefangenen Frauen rückten angsterfüllt dichter zusammen als sie im schwachen Fackellicht und auch an der Stimme diejenige wieder erkannt hatten, die all das angeordnet hatte. Jalina bemerkte die Reaktionen. Langsam dämmerte es ihr, aber sie konnte das einfach nicht glauben. “Du... du...!?”, brachte sie nur hervor.
 

“Ja ich, du bist eine Närrin Jalina es waren meine Befehle. Ich ordnete an sie alle zu töten, die Männer und auch die Kinder!” Ein Zittern durchfuhr die dunkelhaarige Frau. Das konnte nicht sein, das konnte doch nicht sein. “Gestern, Theodorus berichtete das dich der Tod von Germinius sehr mitgenommen hat, warum?”, unterbrach die Blonde ihre Gedanken. “Er war mein Bruder....!”, antwortete die Gefragte tonlos. Callisto grinste freudlos. “Auch ihn tötete ich einfach so, ist das nicht traurig Jalina?” Tränen traten in die blauen Augen der Heilerin. “Warum solltest das tun?”, kam es stockend von ihr zurück. “Hm... Vielleicht weil er mich an jemanden erinnert hat, oder vielleicht weil Dorian sagte: Tue es und nimm seinen Platz ein?” Nach dieser Aussage flossen die Tränen ungehindert. “Dorian würde so etwas niemals machen!”, fauchte sie wütend.
 

“Nein du täuschst dich, er wollte mich von Anfang an als er mich hier her brachte!” Jedes weitere Wort war wie ein Peitschenhieb für die am Boden hockende Heilerin. “Und nun du Verräterin darfst du dir anhören was dein geliebter Dorian dazu sagen wird!” Erbarmungslos zog sie die Frau, der sie so viel zu verdanken hatte, unbeschwerte Stunden und so vieles mehr, auf die Füße und zerrte sie hinaus ohne den ängstlichen Gefangenen noch eines Blickes zu würdigen. Theodorus wartete schon vor dem Zelt. “Du siehst ich hatte Recht mein Lieber!”, verkündete Callisto und stieß die andere Frau unsanft in Theodorus Arme, der sie sogleich fest wie ein Schraubstock sie umfasste und vor sich herschob. “Du also auch Theodorus? Du bist der Handlanger dieser Teufelin!”, zeterte sie lauthals. Das interessierte den Krieger wenig.
 

Die drei erreichten das Domizil des Kriegsherrn. “Dorian ich habe deinen Verräter!” rief die Blonde gut hörbar. Der Gerufene erschien sogleich am Eingang. Ungläubig sah er die Heilerin an. “Ausgerechnet du Jalina?!” Die Heilerin hatte es aufgegeben sich aus Theodorus Griff zu befreien. Kraftlos und mit gesenkten Kopf stand sie dort. “Es war so falsch... All das Leid, aber ich habe es aufgegeben! Du bist verloren Dorian!” Unwirsch winkte er ab. Du redest dir da vielleicht einen Schwachsinn zusammen und letzten Endes bist du den falschen weg gegangen... ich kann nun nichts mehr für dich tun! Morgen wirst du hingerichtet für deinen Verrat!” Ohne sie noch mal anzusehen drehte sich Dorian weg. “Binde sie an den Pfahl Theodorus!”, befahl er noch und verschwand mit hängenden Schultern wieder in seinem Zelt.
 

Der Krieger tat wie ihm geheißen wurde und brachte die Verräterin zu dem Pfahl, an dem Callisto vor mehr als zwei Jahren ausgepeitscht wurde. Diese stellte sich mit verschränkten Armen vor den Pfahl und beobachtete wie die andere Frau angebunden wurde. “Lass uns alleine Theodorus.”, befahl die junge Kriegerin scharf. Ohne Wiederworte zog er sich zurück. Die Heilerin hob den Kopf und musterte die “Feindin”. “Was ist nur aus dir geworden?”, flüsterte sie traurig. “Das was aus mir gemacht wurde....!”, erwiderte Callisto mit emotionslosen Gesichtsausdruck.
 

“Ich erkannte, das die Guten niemals gewinnen, ich erkannte das Mitleid sinnlos ist, ich erkannte nur wenn ich hart sein würde, nur dann würde ich weiterkommen.” Jene Worte schmerzten Jalina. “Du liegst falsch Callisto, nur durch das Gute kann unsere Welt weiterbestehen!” Eindringlich klang ihre Stimme, schien aber trotzdem ihre Worte nicht fruchten zu lassen. “Das sagt mir ausgerechnet jemand wie du?! Ich habe dein Tagebuch gelesen Jalina, oder soll ich lieber “Giftmischerin der Akropolis” sagen?” Auf den entsetzten Gesichtsausdruck der Angebundenen brach sie in hämisches Gelächter aus. “Oh ja Jalina, du wolltest den Kranken nur etwas Gutes tun, daher hast du sie vergiftet! Ich hoffe du fühlst dich auch gut dabei eine Mörderin zu sein?”
 

Ein Zittern durchlief die Braunhaarige. “Ich... ich hatte doch nur Mitleid.... Sie wären nicht mehr gesund geworden!”, stammelte die Heilerin verzweifelt. “Sicher, aber für diese Taten bekommst du keine Belohnung! Es ist und bleibt Mord, es ist böse Jalina und was deine andauernden Manipulationen in Bezug auf die Kriegspläne hat noch mehr Menschen zum Tode verurteilt, als sie zu retten!” Wild schüttelte Jalina ihren Kopf. “Nein... Nein ich bin ein guter Mensch!”, schrie sie regelrecht. “Das Böse hat viele Gesichter und du kannst dich dem nicht entziehen Jalina!”
 

Das Gefühl der Hilflosigkeit breitete sich immer mehr in der gefesselten Frau aus. Wenn es stimmte würde sie als böser Mensch verurteilt werden. Resigniert seufzte sie. “Du magst vielleicht Recht haben Callisto, aber blicke einmal in den Spiegel, dann weißt du was das Böse für ein Gesicht hat!” Mehrmals umschritt die blonde Kriegerin den Pfahl. “Das ist erst der Anfang Jalina, erst der Anfang, bald schon werden die Mörder meiner Familie, allen voraus Xena dafür in ewigen Qualen leiden! Unter meinen Füßen werde ich sie zermalmen!” Voller Inbrunst waren diese Worte hervorgestoßen worden.
 

“Du bist vollkommen verrückt Callisto, mehr nicht... Ich habe vier Jahre mit einer Verrückten zusammen gelebt!” Gefährlich nahe trat die Hellhaarige an sie heran. “Nicht ich bin es die Leute vergiftet und dann behauptet ihnen zu helfen, sondern du!” Ihre Augen blitzten gefährlich auf. “Außerdem bin ich nur realistisch... Wir in Cirra waren brave Leute, welche die Götter ehrten und ehrliche Arbeit verrichteten! Doch nur Tod und Zerstörung war der Lohn, also erzähl mir nichts von verrückt! Fast jede Nacht träume ich davon, höre die Schreie ... Ich will meine Rache, was ist daran verrückt?!”, herrschte sie die ehemalige Freundin an und ließ sie einfach stehen. Bedauernd und mitleidig sah Jalina ihr nach. Zwar würde sie selber morgen sterben, doch Callisto würde einen Weg beschreiten, der in der tiefsten Hölle enden würde. Wenigstens hatte Jalina versucht etwas Gutes zu tun.
 

Die Nacht neigte sich dem Ende entgegen. Die Heilerin hatte jeweiliger Mut verlassen. Sie musste sich wohl damit abfinden qualvoll zu sterben, denn Verräter konnten keine Gnade erwarten. Leise Schritte näherten sich, als Jalina aufsah bemerkte sie dass es Callisto war. ”Was willst du? Mich noch mehr quälen?”, stieß Jalina hervor. Die Blonde schüttelte jedoch ihren Kopf. “Nein Jalina, ich. schulde dir noch etwas für all das was du mir beigebracht hast.” Unglaube malte sich auf dem Gesicht der Verurteilten aus. “Du willst mich gehen lassen?” Abermals schüttelte sie den Kopf. “Nein das wäre zu viel des Guten, aber ich erspare dir die endlosen Foltern, obwohl ich gerne Dorians Gesicht dabei beobachtet hätte!”
 

Die junge Kriegerin zog einen Becher hinter ihrem Rücken hervor. Eine grünliche Flüssigkeit glänzte innerhalb des Bechers. “Trink das und du wirst frei sein!” Ungläubig starte Jalina auf den Becher. “Das ist also deine Gnade? Gift... Nun denn dann reiche mir den Schierlingsbecher...” Sanft setzte die Blonde der gefesselten Heilerin den Becher an die Lippen. “Glaube mir es ist besser für dich.” Jalina würde die Folter nicht einmal eine Viertelstunde überstehen. “Du solltest umkehren Callisto, wende dich ab von dem Pfad auf dem du wandelst!” Kalt musterte Callisto sie. “Ich habe ewige Rache geschworen und werde alles nur Erdenkliche riskieren und auch jetwillige Abscheulichkeit, es ist alles Xenas Schuld!” Die Braunhaarige gab entgültig auf. Langsam verschwamm alles vor ihren Augen und sie musste feststellen, dass die Kleine von vor vier Jahren tot war. Zurück blieb ein Ungeheuer, das sich hinter einem engelhaften Äußeren verbarg.
 

“Ich bin das was ihr alle aus mir gemacht habt, aber glaube mir dieses alles ist erst der Anfang...” Jene Worte waren die letzten, die Jalina in der sterblichen Welt vernahm. Kurz sah Callisto noch einmal zu der ehemaligen Mitbewohnerin. Fast wirkte es so als würde die schöne Frau nur schlafen. Schließlich drehte sie sich endlich weg und ließ die zusammengesunkene Frau zurück. Am frühen Morgen wurde die Leiche entdeckt.
 

Dorian tobte, war aber in seinem Inneren froh, das sie nicht lange gelitten hatte. Bei Ares er hatte nachgelassen, das Feuer in ihm fehlte seid letzter Zeit. Was war geschehen? Hatte er erkannt wie sinnlos es war immer nur Krieg zu führen? Seine Eroberungspläne hatten sich als hoffnungslos erwiesen, doch was blieb ihm noch anderes? Alles andere hatte er zurück gelassen. Familie, Freunde und überhaupt alle Menschen, die ihm einmal etwas bedeutet hatten. Jetzt war die letzte von ihnen tot, weil er sein Gesicht hatte waren müssen.
 

“Du siehst schrecklich aus!” Callisto war ins Zelt eingetreten. Der Kriegsherr versuchte wieder klare Gedanken zu fassen, was ihm schwer fiel, aber mit einiger Selbstbeherrschung schaffte er es. “Nun Callisto trotz deiner Ausartung gestern muss ich trotzdem zugeben, dass du deine Sache gut gemacht hast!” Sie schenkte ihm ein bezauberndes Lächeln, dachte in Wahrheit aber etwas ganz anderes. Das wusste sie auch alleine und nach Lob bettelte sie auch nicht, das waren doch nur leere Worte. Aufmerksam musterte Dorian seine Schülerin. “Es tut dir nicht leid, das sie tot ist?!” Das war mehr eine Feststellung als eine Frage.
 

Mit ihrer Reaktion hatte der Mann allerdings nicht gerechnet. Wut flackerte in ihren braunen Augen und mehrere Schritte trat sie an ihn heran. “Wie kannst du so etwas sagen?! Sie war wie eine große Schwester für mich, von ihr habe ich alles gelernt was mit Kräutern zu tun hat und auch sonst hat sie mir viel bedeutet!”, zischte Callisto angriffslustig. Dorian wusste nicht was er erwidern sollte. Ihre Reaktion wirkte so echt und voller Gefühle, oder war sie einfach eine sehr gute Tragödin?
 

Langsam schien sich die junge Frau wieder zu beruhigen, wirkte aber noch ein wenig gekränkt. Am besten schnitt er ein anderes Thema an. “Wer hätte gedacht, dass du in so kurzer Zeit deine Ausbildung zur Kriegerin beenden würdest.”, meinte Dorian eigentlich nur so nebenbei, doch ihre Augen weiteten sich erstaunt. “Was soll das heißen? Fertig mit der Ausbildung?” Ein wenig hob der Schwarzhaarige seine Augenbrauen. “Was soll es schon heißen? Ich kann dir nichts mehr beibringen. Alles weitere musst du dir alleine erarbeiten, weitertrainieren und deine eigene Vorgehensweise als Kriegsherrin entwickeln.”
 

Mit schiefgelegtem Kopf, die Arme vor der Brust verschränkt und das Gewicht leicht auf einen Fuß verlagert erwiderte sie seinen Blick. “Kriegsherrin sagst du?” Verächtlich schnaufte sie. “Auf so etwas kann ich verzichten. Ich bin nicht mit dir gegangen um in irgend einem dämlichen Heer zu dienen oder schwachsinnige Idioten in die schlacht zu führen, am besten noch für Ares Ruhm?” Amüsiert und höhnisch lachte die Blonde auf. “Nein danke, das einzige was ich will ist Xenas Kopf, nachdem sie sich qualvoll vor mir im Staube gewunden hat!” Ihr Gegenüber schüttelte nur seinen Kopf darüber. “Und du glaubst, dass du überhaupt eine Chance gegen sie hast? Davon kannst du nur träumen!” Die Ein wände störten die Kriegerin nicht im Geringsten. “Ich habe nicht nur eine Chance gegen sie, sondern kann sie auch schlagen.”, antwortete sie gelassen. Fast hätte er laut losgelacht. “Du bist gut, aber so gut auch nicht...”
 

Die Blondhaarige strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und ließ das helle Haar eine Weile durch ihre Finger gleiten, ehe sie auf ihn zuschritt. Eigentlich hatte er mit einem Angriff gerechnet, aber stattdessen schlang die schöne Kriegerin ihre Arme um seinen Hals und gab ihrem “Ausbilder” einen leidenschaftlichen Kuss. Das war das erste Mal, dass sie ihn von sich aus küsste. Das überraschte ihn milde, aber warum auch nicht? Erregt presste er die Blonde an sich, als Dorian plötzlich einen heftigen Schmerz in seiner Brustregion verspürte. Blitzschnell hatte dieses Miststück ihren rechten Ellbogen mit voller Wucht in seine Brustgegend gerammt. Da Dorian keine Rüstung trug und die Distanz so gering war, brach sein Schlüsselbein wie morsches Holz. Ehe der Kriegsherr noch etwas unternehmen konnte knickten ihm die Beine weg, als sie diesmal mit einem Drehkick seine Kniekehlen traf.
 

Stöhnend lag er am Boden. “Du Miststück... Verdammtes Miststück was soll das?!” Bei dem Blick, welcher nun in ihren Augen lag, erschauerte sogar der gestandene Krieger. Betont langsam beugte sie sich zu ihm herunter. “Weißt du noch Dorian ich habe dir einmal ein Versprechen gegeben. Das ist jetzt mehr als vier Jahre her! Ich sagte dir das ich dich töten würde, wenn du mir nichts mehr beibringen kannst!” Wütend wollte Dorian wieder aufspringen, krümmte sich aber vor Schmerzen als ihr Fuß diesmal den Weg in seinen Unterleib fand. Jetzt wusste er was es bedeutete sich hilflos fühlen, wenn einem die Angst wie bittere Galle hochkam und kalter Schweiß am Rücken klebte. “Das kannst du nicht tun, nach allem was ich für dich getan habe du undankbare kleine Hure!”
 

Ein breites Grinsen trat nun auf das Gesicht seiner Peinigerin. “Du hast es erfasst ich habe mit dir das Bett geteilt, wie es abgemacht war ich schulde dir also nichts... Bis auf das!” Seelenruhig zog sie ihren Dolch hervor, beugte sich mit einem verheißungsvollen Lächeln zu ihm herunter. Genau so gemächlich ließ Callisto die scharfe Klinge an seine Kehle wandern. “Sag gute Nacht!” Der entsetzte Mann spürte zuerst ihre sanften Lippen auf seinen Mund, ein letzter verächtlicher Kuss ehe die Blonde ohne zu zögern ihrem Ausbilder die Kehle aufschlitzte. Besudelt von seinem Blut erhob sie sich, beobachtete kurz noch den Todeskampf Des Kriegsherrn ehe sie aus dem Zelt schritt, die blutige Klinge noch in den Händen. Der erste der auf sie zu geeilt kam war Theodorus, wer auch sonst. Ihr Blick und das Blut sagte ihm alles was passiert war. “Du bist dann jetzt die Kriegsherrin!”
 

Unwirsch winkte sie ab. “Nein ich werde jetzt endlich gehen,. Es ist an der Zeit mich an meine Rache zu machen.” Ein dümmlicher Ausdruck stand nun auf Theodorus Gesicht. “Du willst weg gehen?” Genervt stöhnte Callisto. “Das sagte ich doch gerade. Jetzt brauche ich noch keine Krieger, später vielleicht einmal.” Wenig später hatte sie alle Sachen zusammengesucht die ihr gehörten. “Dann werde ich dich begleiten.”, bemerkte Theodorus, der ihr in das ehemalige Zelt Jalinas gefolgt war. “Ganz gewiss nicht, ich werde alleine gehen und falls du mir folgen solltest werde ich dich ohne zu zögern töten, also überleg es dir.” Schon stand sie wieder draußen. “Berichte was ich mit Dorian getan habe, das ist alles was du noch für mich tun kannst.” Stumm konnte er nur nicken.
 

Wer konnte die schöne Blonde schon verstehen? Sie sich wahrscheinlich nicht mal selber. Kurz darauf galoppierte Callisto mit wehenden Haaren aus dem Lager, auch dieses Mal ohne zurück zu sehen. Ein weiterer Lebensabschnitt lag hinter ihr. Die Zeit war gekommen sich den Menschen zu widmen, die ihr Leben zerstört hatten. Als erstes das Narbengesicht das ihre Eltern und Crysania getötet hatte. Danach die Hintermänner, denn irgendwer musste die Kriegerprinzessin auf die Idee gebracht haben, das der Stein des Ixion ausgerechnet in Cirra sei und ganz am Schluss SIE, Xena....
 

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So das war endlich wieder mal ein Kapitel von mir.

Ich hoffe es hat euch gefallen falls ja oder auch nicht, sagt es mir doch in Form eines Kommis.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  ClaryMorgenstern
2006-08-26T19:50:35+00:00 26.08.2006 21:50
nein +schnif* ich mochte jalina jetzt ist sie tot *heul* ich will das calli wieder das unschuldige liebe mädchen wird meintewegen mit etwas rachegleüsten das ist verständlich aber jetzt ist sie so wie die alte xena die sie töten wollte und tut anderen an was sie selbst erlitten hat *schnif*
Von:  MissZombieSlayer
2006-07-10T16:48:46+00:00 10.07.2006 18:48
Echt genial, wieder mal!!
Da haben wir die uns allen bekannte Callisto, aber ist doch nachvollziehbar?!!
Jedenfalls, voll super!!!!
Von:  TeaGardnerChan
2006-06-15T14:34:37+00:00 15.06.2006 16:34
Oh je.
Das ist Callisto wie wir sie kennen. Kaltblütig und ihne Reue, tötet wahllos alles was ihr in die Quere kommt.

Super Kapitel Mausi ^^


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