Zum Inhalt der Seite

Damons Life

Von Vergangenheit und Jetzt
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Neue Verwandte

Am nächsten Tag schliefen Alle etwas länger. Ins besondere Shikall, was auch nicht verwunderlich war. Kizna war die Vorletzte die wach war. Sie zog sich ihren Pullover über und ging dann in die Küche. Dort bekam sie einen bereits gedeckten Tisch und die offene Türe nach draußen zu sehen. Sie ging hinaus und begrüßte Rubjin und Imakuro die sich ein wenig unterhalten hatten. Da es jetzt hell war, konnte man auch sehn was sich hinter der Türe eigentlich befand. Es war nicht wirklich ein Garten, sondern eher ein karges Stück land, nicht besonders groß, aber auch nicht zu klein. Es schien nicht so, als ob dieses Stück des Grundes oft benutzt würde. An die Hauswand grenzend, auf der rechten Seite der Türe, war ein relativ kleiner Unterstand, der gut zu einem mittelgroßem Hunde passen würde, oder zu mindest etwas ähnlichem. Auf der anderen Seite war ein kleines Kräuterbeet, das im Augenblick nur spärlich bepflanzt war. Die Sonne stand hoch am tief blauen Himmel und versprach einen sonnigen Tag. Über die Kannte der Steilwand die das Dorf schützte, könnte man den Wald erkennen. Er wirkte dunkel und beengend.

„Guten Morgen!“, brüllte Rubjin Kizna entgegen, worauf hin sie von beiden verbliebenen Personen ermahnt wurde, doch etwas leiser zu sein. Alle drei mussten dabei lachen. „Und? Hast du gut geschlafen?“, fragte Imakuro danach. Kizna bejahte dies durch ein kleines Nicken. „So gut wie lange nicht mehr!“ Imakuro wies Kizna an, sich schon einmal drinnen hin zu setzten und sich etwas zu essen zu nehmen, bis sie auch käme. Langsam trotte sie hinein und Rubjin legte sich wieder dort hin wo sie heute die Nacht verbracht hatte. Imakuro ging schließlich auch hinein. Diesmal lies sie die Türe offen, damit sie auch ein wenig mit Rubjin reden konnten. Sie aßen und unterhielten sich noch lange danach. Nach einer Weile waren Schritte zu hören, die schienen die Treppe hinunter zu gehen. Langsam setzte jemand einen Fuß vor den anderen. Kizna beugte sich leicht nach links, um sehen zu können wer es war. Imakuro fing an zu grinsen. Nach etlichen Stufen war deutlich zu hören, dass die Person das Gleichgewicht halbwegs verlor und somit die Treppe hinunter fiel, anstatt zu gehen. Am Ende der Treppe kam eine auf ihrem Hintern sitzende Shikall zum Vorschein die sich unter einem verdrängten Fluch wieder aufrichtete. Kizna war einigermaßen überrascht sie schon so früh wieder auf den Beinen zu sehen. „Guten Morgen, Shikall.“, begrüßte ihre Mutter sie freundlich. „Ein guter Morgen ist etwas Anderes… etwas ganz Anderes.“, meckerte Shikall zurück, „Aber dir auch Ima.“ Bei dem Worte „Ima“ entgleisten Imakuro sämtliche Gesichtszüge. Kizna grinste. „Von mir auch Shikall!“, gab Kizna ihre Meinung dazu. Shikall kam ein wenig näher und lehnte sich gegen den Türrahmen. Sie wirkte ungewohnt entspannt und ruhig. Rubjin war aufgestanden und hatte ihren Kopf zur Türe hinein gestreckt. Auch sie grinste vor sich hin und konnte sich ein Kommentar zu der Situation nicht sparen: „Na! Du kannst auch kein einziges Mal irgendwo laufen ohne hin zu fallen, oder?“ Selbst Shikall nahm diesen Kommentar als Spaß auf. Sie lächelte. Kizna stand der Mund offen. „Ich glaub ich träume…“, meinte sie, „Shikall? Lächelst du wirklich, oder bilde ich mir das nur ein?“ Sofort verschwand das Lächeln wieder. Alle lachten und Shikall kam sich wie ein Idiot vor. Doch auch ihr huschte wieder ein Lächeln ins Gesicht. „Das ist so typisch für euch alle, jetzt zu lachen!“, beschwerte sie sich wenig glaubhaft.

Ihr blaues Auge war bereist vollkommen verschwunden. Imakuro hatte am Vorabend noch vollste Arbeit verrichtet. Shikalls rechter Arm war vollkommen bandagiert, von der Schulter bis zum Handgelenkt. Es waren noch einige Stellen von Verbänden verdeckt, am meisten fiel aber der Verband an ihrem Hals auf. Das ungewohnte Lächeln auf ihrem Gesicht lies sie jedoch glücklich aussehen. Sie wirkte nicht mehr so starr und an eine einzige, gerade Linie gebunden, und auch nicht mehr so zielstrebig. Sie war ein ganz anderer Mensch.

„Was stehst du denn da so, meine Kleine? Komm her und setz dich!“, forderte Imakuro sie auf. Im selben Augenblick ging hinter Shikall die Haustüre auf. Tapsende Hundepfoten waren zu hören. Jemand seufzte kam herein, schloss die Türe und rief: „Mama! Ich bin wieder da!“ Shikall stellte die hängenden Ohren auf. „Du brauchst nicht so zu brüllen, Mana! Ich bin hier!“, antwortete Imakuro. Mana drehte sich sofort um und das erste auf das ihr Blick fiel war Shikall. Langsam ging sie ungläubig auf die Halbdämonin zu. Nach einigen Schritten drang ein Freudenschrei aus ihr heraus. „SHIKALL!!!“, rief sie und fiel ihr um den Hals. Shikall sackte erst unter dem zusätzlichen Gewicht zusammen rappelte sich aber schnall wieder auf. Mana legte ihre Arme über Shikalls Schultern. „Schwester… Du bist wieder da! Endlich!“, meinte sie begeistert und hatte einen leichten Anflug von Tränen in den Augen, „Ich hatte gedacht du kommst nicht wieder zurück!“ Shikall nahm den rechten Arm, der nur bis zur Hälfte bandagiert war, und streichelte ihre kleine Schwester. „Ist ja gut! Ich hab gesagt du wirst mich nicht los!“, antwortete sie. Mana lies sie los und stellte sich neben sie. „Was stehst du hier eigentlich so?“, meckerte auch sie gleich und ein weiteres Lachen ging durch die Runde, ohne das Mana es verstand, warum selbst Shikall lachte.

Dadurch, dass Mana jetzt neben Shikall stand, war sie jetzt besser zu erkennen. Sie trug eine mittellange Hose und ein ledernes Oberteil. Ihre Haare waren ebenfalls blond, gingen jedoch sehr stark ins Braune. Die Farbe ihrer Augen war ein sanftes blau, das sie mit grau vermischte. Sie hatte einen Bogen und Pfeile an ihrem Rücken hängen. Sie legte alles hinter der Treppe ab und nahm sich den freien Stuhl. Shikall sagte nichts des Weiteren dazu und drehte sich um, um das hinter ihr stehende Wesen zu begrüßen. Die tapsigen Pfotengeräusche, die vorher zu hören waren, stammten von einem wolfsartig gebauten Hund. Shikall kniete sich runter und fing an den Hund zu streicheln. „Du bist aber auch groß geworden Karata. Schade, dass ich dich so lange nicht gesehen hab.“, meinte sie und strahlte über das ganze Gesicht. „Du hättest ja nur mal eher wieder hier vorbei schauen müssen, Shikall!“, machte Mana ihr erneut Vorwürfe. Shikall stand auf und ging auch in die Küche. Sie setzte sich mit einem behelfsmäßigen Sprung auf die Platte des Küchenschranks. Karata ging irritiert an allen vorbei und quetschte sich angsterfüllt am Türrahmen entlang an Rubjin vorbei. Shikall kratzte sich am Hinterkopf. „Mana… Du willst aber nicht sagen, dass du jetzt beleidigt bist, dass ich so lange nicht hier war, oder?“, meinte sie. „Waren ja nur vier Jahre, Shikall, nur ganze vier Jahre.“, murmelte Mana zurück. Shikall lächelte noch mehr. „Ich weiß, dass ich lange weg war! Du brauchst mir da keine Vorwürfe zu machen… Ich merk das schon… Immerhin bist du auch wesentlich größer geworden! Und zu sagen, dass ihr alle mir nicht gefehlt hättet, wäre auch eine Lüge!“, erklärte sie. „Ja… ist ja gut… Ich hab dich auch vermisst!“, gab Mana nach. Kizna hatte durch den Sitzplatz von Shikall ihr Augenmerk auf ein altes Foto gelenkt. Darauf waren zwei sich recht ähnlich sehende Frauen ein Mann und noch eine ältere Frau zu sehen. „Stimmt etwas nicht, Kizna?“, fragte Imakuro zur Sicherheit nach. „Ja… schon… aber dieses Foto kommt mir so bekannt vor. Und gerade ist mir eingefallen woher ich es kenne!“, antwortete Kizna. „Ach echt? Und woher?“, wollte Mana daraufhin wissen. „Meine Großmutter hatte dasselbe Bild. Nur hat eine Ecke gefehlt. Sie hat Immer gesagt, dass dieses Foto einmal meiner Mutter gehörte.“, redete Kizna vor sich hin. Shikall fing bei dem Gedanken an das was jetzt kommen würde an auf der kannte der alten Platte zu wippen. „Auf dem Bild ist deine Mutter, Kizna. Und deine Großmutter als sie noch jünger war. Der Mann darauf ist dein Vater und auf dem Eck das gefehlt hat, war wohl ich…“, erklärte Imakuro. „Aber…?“, stammelte Kizna dahin. „Mama? Was willst du damit sagen?“, fragte Mana, „Soll das heißen, dass die die Tochter deiner Schwester ist?“ Imakuro nickte. Shikall hingegen brauchte einen Augenblick um zu verstehen was hier gerade gesagt wurde. Als sie es endlich begriff viel sie bei ihrer Wipperei fast von der Tischplatte. „WAS?“, brüllte sie. „Shikall… du hast mich schon verstanden. Wenn du weißt, dass das auf dem Bild meine Schwester und meine Mutter sind, und ich dir sage, dass Kizna die Tochter meiner Schwester ist, dann wirst du den Rest doch auch selber verstehen oder?“, hakte Imakuro nach. Shikall nickte bedächtig. Deswegen hat sie mich so an Mana erinnert!, wurde es ihr klar. „Na dann! Willkommen in unsere Familie!“, freute sich Mana glatt für drei Leute. Kizna hingegen saß da und verstand nicht wirklich was passiert war. „Mana! Lass sie erst mal. Du hast gedacht, dass niemand mehr da wäre oder?“, meinte sie ruhig. Kizna nickte. „Großmutter hat mir nie etwas gesagt… Aber warum hat denn das Stück auf dem du warst gefehlt?!“, erzählte Kizna. „Na ja… DAS ist eine Sache für sich…“, meinte Imakuro. Shikall rollte mit den Augen. „Ihre Schwester, also meine Tante, konnte sie nie wirklich leiden. Ima konnte mit Magie umgehen, sie nicht. Und der Gnadenstoß kam dann, als zu euch nach Geda die Nachricht von mir drang. Da musste wohl das arme Bild auch dran glauben!“, verkürzte Shikall das Ganze. Währendessen war Imakuro aufgestanden und hatte sich vor Shikall aufgebaut. „Zum Einen redest du zu viel, meine Liebe, zum Anderen sollst du mich nicht wie nennen?“, fragte Imakuro Shikall äußert gereizt. Shikalls Ohren sackten sofort in den Keller. „I- ima?“, fragte sie ganz vorsichtig, fast schon reumütig. „Genau, warum tust du es dann? Das hab ich schon deinem Vater verboten!“, schimpfte Imakuro. Shikall senkte ihren Kopf. In solchen Situationen war das einzige Mittel um ihre Einsicht zu erlangen, ihren Vater zu erwähnen. „Ich gebe mich geschlafen!“, gab sie zu, „Du hast gewonnen, Mama.“ Imakuro setzte sich wieder hin. Kizna sah zu Shikall, die immer noch mit geschlossenen Augen da saß. Shikall ließ ein kurzes Seufzen hören, hob ihre Haltung wieder und öffnete die Augen. „Ich glaube, das kann ich einigermaßen verstehen.“, meinte Kizna, „Auch wenn ich meine Eltern nicht kannte, zu mindest nicht wirklich.“ „Mach dir nichts draus! Ich habe meinen Vater nie gesehen!“, versuchte Mana sie auf zu muntern. „Und vergiss mich nicht!“, wandte Rubjin ein. Kizna lächelte wieder. „Ok, ihr habt gewonnen!“, gab sie nach. Shikall versank wieder in Gedanken. „Shikall. Du solltest wieder rauf gehen und dich ausruhen! Auch wenn du dich wieder bewegen kannst, so gut geht es dir auch nicht!“, forderte Imakuro Shikall auf. Shikall war nicht sonderlich begeistert davon. Sie hasste es immer nur faul herum zu liegen. „Da fällt mir ein! Shikall? Hast du auf deinem Schwert die Schrift bemerkt?“, fiel Kizna wieder ein. Shikall sah sie interessiert an. „Nein, habe ich nicht. Aber warum sollte auf Vaters Schwert etwas stehen?“, meinte sie. „Ich hohl es!“, sagte Mana und verschwand schon. Sie war schon immer voller Neugierde gewesen und das Schwert hatte sie auch noch nicht gesehen. Begeistert kam sie mit dem Metall zurück. „Da steht wirklich was!“, meinte sie begeistert. Shikall stand auf und nahm ihrer Schwester das Schwert ab. Sie betrachtete es genau, bis ihr der Schriftzug auf dem Griff auffiel. „Aber… das kann doch nicht sein…“, stotterte sie. „Das eine konnte ich lesen, das soll ‚Shikall’ heißen, aber das andere konnte ich nicht lesen…“, gab Kizna zu. Anhand Shikalls Gesichtsausdrucks konnte man erkennen, dass sie wusste was darauf stand. Imakuro stand auf und sah es sich genau an. „Wie ich es mir dachte. ‚Arami’. Tja… Der alte Shakall hatte also doch noch was im Kopf außer Stroh und Matsch!“, bekundete Imakuro. „Und was heißt Arami?“, fragte Kizna sofort. „Es… es ist mein voller Name… Aber… Es stand immer Vaters Name darauf! Nicht meiner!“, quälte sie die Worte heraus. Imakuro seufzte. „Shikall… Du hast eine heute aber ziemlich wenig Verständnis, hm? Dein Vater hieß auch Arami und sonst stand da früher auch ‚Shakall’. Er hat mir gesagt, dass es dir gehört, bevor er es weg gebracht hat.“, erklärte Imakuro ihr alles im Einzelnem. Shikall schaute weiterhin auf das Schwert. „Soll das heißen, dass es mir gehört?“, fragte sie ungläubig. „Ja! Endlich hast du es verstanden!“, bejahte ihre Mutter die Frage. Shikall rutschte eine einzige kleine Träne über die Wange. In Gedanken war sie in längst vergangenen Zeiten. Sie dachte an ihren Vater. „Und jetzt hopp ins Bett!“, forderte Imakuro erneut. Diesmal ging Shikall freiwillig wieder nach oben und lies auch wirklich Alle wissen dass sie oben war, indem sie über die letzte Stufe stolperte. Kizna setzte einen ungläubigen Blick auf. „Mit Treppen hat sie es nicht so! Sie fällt immer rauf und runter… Egal wann!“, erklärte Mana ihr. „Also… Runterfallen kann ich bei den Füßen noch verstehen, aber rauf fallen nicht!“, antwortete Kizna. „Du hast ihr gerade den Rest gegeben, Kizna. Sie ist vollkommen durch den Wind.“, sagte Imakuro, während sie überprüfte ob Shikall nicht noch irgendwo an der Treppe lag, „Dass die Treppe nicht gerade ihre beste Freundin ist wissen wir, aber dass sie neuerdings wieder die Treppe auch rauf fällt, ist komisch.“ Kizna war es sichtlich peinlich. „Ach was. Ich find´s lustig!“, wandte Mana ein. „Es geht nicht um die Treppe Mana… Sie hatte nicht damit gerechnet, dass sie eine Verwandte bei sich hat, und auch nicht, dass das Schwert gar nicht ihrem Vater sondern ihr selbst gehört.“, erklärte Imakuro die Situation noch einmal. „Sie ist durchaus in der Lage eine solche Botschaft zu verkraften!“, mischte sich Rubjin endlich wieder ein. „Das schon, aber es war wirklich etwas viel jetzt.“, meinte Imakuro, „Aber jetzt kann man auch nichts mehr daran ändern.“

Shikall saß oben an dem kleinen Tisch, der ein Stück entfernt von ihrem Bett stand, und betrachtete ihr neues Eigentum. Was hast du dir dabei gedacht Papa… Ich verstehe das nicht… Es gehörte immer dir, und jetzt soll es auf einmal mir gehören? Warum konnte ich denn meinen Namen nicht sofort sehen, sondern jetzt erst?, fragte sie sich. Nachdenklich strich sie über die Gravur ihres Namens. Sie merkte eine kleine, zusätzliche Unebenheit in dem Zwischenraum der beiden Namensbestandteile. Vorsichtig rieb sie erneut darüber und legte einen weiteren Buchstaben frei, der wesentlich kleiner geschrieben war, als die anderen. Es war ein zusätzliches kleines ‚a’. Und was soll das jetzt wieder heißen? ‚Shikalla Arami’ Das macht ja noch mehr Sinn als vorher…, überlegte sie sich und gab schließlich auf. Sie rieb sich die Augen und legte sich dann in ihr Bett, um, wie es ihr befohlen worden war, ein wenig zu schlafen und wieder zu Kräften zu kommen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück