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Es ist Mai

Als Es Sommer in meinem Herzen wurde... [Update 01-Dezember-2oo7 - EPILOG lädt/ist da!!!]
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Endlich wieder daheim

Hallo!
 

Ich freue mich sehr, euch mitteilen zu können, dass ich ab einem Satz mitten in diesem Kapitel alles vor gerade Mal 2 Wochen geschrieben habe! Das bedeutet nicht nur, dass wir uns nun langsam aber sicher dem Ende nähern, sondern auch, dass der Schreibstil ab diesem Puntk (mal sehen, ob einer merkt, wo genau^^) brandaktuell ist!
 

Ich hoffe, euch gefällt auch die neue Wendung im Film und in der Realität... Ich sag nur Treppenhaus XD. Aber lest selbst!
 

Viel Spass wünsch ich euch beim Lesen,

eure

Marcella

---------------------
 

Kanae war wie jeden Morgen hinunter zum Briefkasten gelaufen, um ihren neuen Auftrag abzuholen. Sie hatte wieder viel zu lange geschlafen, aber da es Montag war, musste sie sowieso erst später in der Wäscherei sein. Als sie gerade den gelben Zettel überflogen hatte, auf dem ihr mitgeteilt wurde, dass sie Kyoko von ihrem neuen Freund erzählen sollte, hörte sie, wie jemand unten an der Haustür den Schlüssel ins Schloss steckte und wartete neugierig, ob es vielleicht Kyoko war, die endlich von ihrem Urlaub nach Hause kam. Sie hatte schon längst beschlossen, ihre Freundin für die freie Stunde ganz zu beschlagnahmen, so neugierig war sie auf das, was Kyoko zu erzählen haben würde. Und ihrem Gefühl nach zu urteilen war das eine Ganze Menge. Nein… Noch viel mehr, verbesserte sie sich selbst, als Ren und Kyoko sie erblickten und kurz einen fast unmerklichen Blick tauschten, bevor Kyoko ihr Gepäck fallen ließ und freudig auf Kanae zulief, um sie zu begrüßen. „Kanae-chan! Ich hab dich so vermisst! Hach, du hättest wirklich da sein müssen, es ist soviel passiert!“ Die Angesprochene, gerade fast erdrückt von Kyokos stürmischer Umarmung, hob nur fragend eine Augenbraue angesichts ihrer neuen Adressierung und seufzte dann, um ein desinteressiertes: „Schön, dass du wieder da bist, aber ich krieg keine Luft mehr“, zu erwidern. „Oh, tut mir Leid! Kanae-chan, komm doch mit hoch zu mir, oder hast du keine Zeit?“ Offenbar hatte sie Sho komplett vergessen. „Naja weißt du, ich müsste erst noch Sho bescheid sagen… Aber ich komm in einer halben Stunde, okay? Solange kannst du dich ja erstmal um deine Sachen kümmern“, sagte sie mit einem begrüßenden Kopfnicken in Rens Richtung und einem vielsagenden Blick auf Kyokos überfüllte Reisetasche, die dieser in der Hand hielt. Ren erwiderte die Begrüßung und folgte Kyoko ins Treppenhaus, wo beide erst einmal ihre Post abholten, bevor sie in ihre Wohnungen gingen.

Kanae blickte ihnen nach, beschloss, dass wirklich etwas passiert war, und verschwand in ihrer eigenen Wohnung, wo Sho, offensichtlich mittlerweile ebenfalls aufgewacht, gerade dabei war, ein einigermaßen schmackhaftes Frühstück aus ihren spärlichen Vorräten zusammenzustellen. „Morgen, Sho; Kyoko und Ren sind zurück. Ich hab sie gerade eben im Treppenhaus getroffen.“ Sho gab ihr einen Kuss auf die Wange, begleitet von einem zuckersüßen „Morgen, meine Kleine“, für das sie ihn am liebsten erwürgt hätte, und fragte dann neugierig: „Und? Was denkst du?“ Sie schnappte sich ihren Teller und wanderte damit in die Küche, bevor sie antwortete: „Die beiden sind einfach zu süß!“ Sho hakte nicht weiter nach, einerseits, weil Kanae ihm später sowieso alles erzählen würde, was sie von Kyoko erfahren hatte, andererseits, weil sie sich nicht sicher sein konnten, wie viel von dem, was womöglich vorgefallen war, zum Film gehörte.
 

Ren begleitete sie noch bis vor ihre Tür, bevor er kurz lächelte und sich mit einem „Bis dann“ verabschiedete. Sie nahm ihm ihre Tasche dankend ab und ließ ihre Hand vielleicht einen Moment zu lang auf seiner verweilen, bevor sie ihn mit einem leicht bedauernden Lächeln verabschiedete. Sie wartete noch bis er im Treppenhaus verschwunden war, bevor sie den Schlüssel hervorkramte und aufschloss.

In der Wohnung ließ sie ihre Tasche einfach in eine Ecke fallen und trottete in die Küche, um sich etwas Essbares zu suchen. Nachdem sie einen Schokoriegel entdeckt hatte, setze sie sich auf ihr Bett und zog die Knie an. Es war soviel passiert, dass ihre Abfahrt und Shos Verletzung schon eine Ewigkeit her zu sein schienen. Sie zog den gelben Zettel aus ihrer Hosentasche und strich ihn mit der Hand glatt, bevor sie den Text las.
 

Willkommen daheim. Auf Grund nicht vorhersehbarer Ereignisse sowohl hier als auch an ihrem Urlaubsort, ist eine leichte Planänderung eingetreten. Wir sehen davon ab, sie zu verwarnen. Da sie sich mit ihrem Nachbarn Ren Tsuruga angefreundet haben, und ihre Freundin Kanae eine Beziehung mit ihrem Theaterkollegen Sho Fuwa angefangen hat, lautet ihr neuer Auftrag wie folgt:

Stellen sie möglichst realistisch eine wachsende Zurückgezogenheit in sich selbst dar. Sie sind ziemlich enttäuscht von Sho und obwohl sie ihrer Freundin Kanae keinen Vorwurf machen können, da sie nie mit ihm zusammen waren, gehen sie beiden aus dem Weg, sobald sie gehört haben, was passiert ist. Sie können sich getrost von Ren Tsuruga trösten lassen, aber sollte er Gefühle für sie offenbaren, blocken sie ab. Sie sind von jetzt an der Meinung, dass Liebe nutzlos und unsinnig ist. Lassen sie niemanden an sich heran und verletzen sie jeden möglichen Eindringling, sodass er nicht mehr wiederkommt.

Ihre Freizeit wird um eine Stunde verlängert. Von jetzt an sind sie von 00 Uhr bis 2 Uhr nicht kameraüberwacht.

Wir wünschen ihnen viel Erfolg.
 

Kyoko konnte das Blatt nur mit leichtem Entsetzen anstarren. Innerhalb von zwei Tagen war eine Wendung eingetreten, die sie niemals erwartet hätte. Noch dazu sollte sie ihre beste, wenn auch einzige, Freundin nun verachten und ihr und ihrem neuen Freund so gut es ging ausweichen. Das schlimmste aber war, dass sie Ren würde verletzen müssen, wenn er den Versuch wagte, im Film Gefühle für sie zu zeigen!

Sie konnte sich über die Tatsache, dass man sie nicht rauswerfen würde genauso wenig freuen wie darüber, dass ihre Zuneigung zu Ren offenbar unbemerkt geblieben war. Mit einem leisen Grollen schwor sie sich, denjenigen, der für dieses Gefühlsfiasko verantwortlich war, nach dem Dreh gründlich in seine Schranken zu weisen. Denn dass sie nun schon seit einiger Zeit in Frieden lebte, hieß noch lange nicht, dass sie verlernt hatte, anderen mit ihren Dämonen das Leben zur Hölle zu machen. Sie hoffte nur insgeheim, dass es ein bebrillter Computerfreak war, der irgendwo in einem dunklen Büro saß und Zettel schrieb, damit sie nicht mit ihrem Gewissen zu kämpfen hatte, wenn es soweit war. Inzwischen kamen ihr sowieso große Zweifel, ob es überhaupt noch sinnvoll war, eine Geschichte wie diese überhaupt als Film umzusetzen. Möglicherweise würde sie am Ende einen dramatischen Akzent setzen. Aber sie legte den Gedanken beiseite, bevor er Gestalt annehmen konnte, als ihre Freundin laut anklopfte. „Es ist offen!“, rief sie in Richtung der Tür und Kanae trat ein. Kurz darauf saßen beide nebeneinander auf dem Bett und tauschten sich darüber aus, was sie erlebt hatten.

Kyoko konnte nicht umhin, ihre Love-Me-Kollegin dafür zu bewundern, wie sie ihre Begeisterung für Sho mit leuchtenden Augen darstellte und so feminin lächelte, dass es Kyoko eiskalt den Rücken herunterlief. Dieses Lächeln war einfach beängstigend ungewohnt. Sie überraschte sich selbst damit, ihre erste Überraschung langsam aber sicher in ein unterdrücktes Schluchzen übergehen zu lassen, das wiederum einem plötzlichen Anfall von Rage gegenüber ihrer ehemalig besten Freundin ausartete, solange bis sie Kanae gewaltsam vor die Tür gesetzt hatte. „Ich hatte gedacht, wir wären Freunde! Und ich hab dir alles erzählt und dir vertraut! Ich will dich nicht mehr sehn! Geh weg!“, schrie sie ihr durch die verschlossene Tür nach und konnte ein Gefühl von Verlorenheit nicht unterdrücken. Sie hatte so viele Rückschläge erlebt, bevor sie endlich eine einigermaßen stabile Freundschaft zu Kanae, ihrer „Miss Menno“, aufgebaut hatte, dass es ihr wehtat, sie jetzt, wenn auch nur im Spiel, so zurückzustoßen. Sie hoffte nur, dass Kanae später nicht sauer wäre.

Andererseits würde Kanae sie wahrscheinlich sogar noch für ihre Performance loben. Vielleicht mit einem erstaunten „Dafür, dass du angeblich noch nie richtige Freunde hattest, weißt du aber ziemlich genau, wie Zickenterror aussieht!“. Sie lächelte innerlich, während nach außen stumme Tränen über ihre Wangen liefen. Nach einer Weile hörte sie auf, sich gegen die Tür zu stützen und zog sich ihr Zimmer zurück, wo sie sich auf dem Bett zusammenrollte und versuchte, ihre Schluchzer unter Kontrolle zu bringen.

Später, als sie sich wieder gefangen hatte, war Sho vorbeigekommen, um ihr durch die schwere Metalltür vergeblich zu erklären, dass sie ihm wichtig war und er sie nicht verlieren wollte. Sie hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, ihm zu antworten. Sie war erleichtert, als es abends endlich still wurde und niemand sie mehr heimsuchte.
 

Erst als nachts ihr Wecker klingelte, sprang sie hastig auf und zog sich um, da sie tatsächlich eingeschlafen war. Vielleicht war das gar nicht so verwunderlich, nachdem sie gerade mal drei Stunden geschlafen hatte, bevor sie von Ren geweckt worden war, weil sie sich um den Schlüssel und ihre Sachen kümmern musste. Den ganzen Morgen hatten sie sich distanziert benommen, so als wären sie zwar bessere Bekannte, aber trotzdem noch ziemlich unterkühlt. Sie hatte ihn wieder mit „Tsuruga-san“ ansprechen müssen. Später im Bus hatten sie dann das Wiedersehen mit ihrem Kindheitsfreund inszeniert, aber es kam ihr halbherzig vor im Vergleich zu dem, was sie am Vorabend erlebt hatte. Immerhin waren sie nach der Offenbarung etwas lockerer miteinander umgegangen.

Sie hatte sich kaum angezogen, als es auch schon an der Tür klingelte. Sie freute sich schon, Kanae, Sho oder vielleicht sogar Ren endlich wieder als die zu sehen, die sie waren, aber damit, dass gleich alle drei breit grinsend vor ihrer Tür stehen würden, hatte sie beim besten Willen nicht gerechnet. Irgendwo in ihrem Hinterkopf regte sich eine Stimme, die sie daran erinnerte, dass solche Versammlungen eigentlich nicht erlaubt waren, aber sie ignorierte sie geflissentlich und bat alle herein. Kanae schien tatsächlich leicht angefressen und taute erst nach einiger Zeit wieder auf, als sie bei Chips und Wasser in ihrem Zimmer auf dem Boden saßen und sich unterhielten.

Kanae und Sho hatten das Pärchengetue in dem Augenblick abgelegt, als die Freizeit begann und saßen nun in einigem Abstand nebeneinander, während Kyoko und Ren sich bemühten, ihr kollegiales Verhalten so gut es ging aufrecht zu erhalten. Es schien, als würde es für sie überhaupt keine Spielpause geben.

„Ihr seid aber nicht wirklich zusammen, oder?“, fragte Kyoko neugierig, und sowohl Kanae als auch Sho schüttelten vehement die Köpfe, wobei Sho leicht verdrossen dreinschaute, was Kyoko mit einem leichten Grinsen registrierte. So ist das also… Ich glaube, es ist an der Zeit, mal mit Miss Menno zu reden…

„Und was habt ihr beide im Hotel so getrieben?“, brach Sho nun mit ebenso unschuldiger Stimme die eingetretene Stille. Der Blick, den sich die beiden zuwarfen, sprach Bände. Offenbar hatte Kyoko die Erklärung auf Ren abgeschoben: „Wir haben ein paar angenehme Tage am Meer verbracht und die dortigen Freizeitangebote ausgiebig genutzt.“ Kanae und Sho brachen in schallendes Gelächter aus und Ren schoss ihr einen finsteren Blick zu. Sie erstarrte und schwieg hastig. „Entschuldigen sie, aber das klang gerade genauso desinteressiert und sachlich wie der Wetterbericht…“, und mit diesen Worten begann sie wieder zu kichern. „Frauen“, murrte Ren nur leise und Kyoko begann ebenfalls, loszuprusten. Hatte etwa der große, undurchschaubare Ren Tsuruga gerade einen flapsigen Kommentar gemacht!? Am liebsten hätte sie sich in seine Arme fallen lassen, die Augen geschlossen und seinen männlichen Duft ganz tief eingeatmet, bis sein ruhiger Atem sie langsam in den Schlaf wiegte. Sie blinzelte mehrmals, um das Bild aus ihrem Kopf zu verjagen, was ihr nicht gerade leicht fiel, besonders, da ihre neu entdeckte Zuneigung seit sie angefangen hatte, zu hoffen, dass sie erwidert wurde, stetig gewachsen war. Sie bemerkte nicht einmal, wie Kanae und Sho sich noch eine Weile über Ren lustig machten, während ihr Opfer sich entspannt gegen Kyokos Bett zurücklegte und die Augen schloss.

Dass ihr Rens unbewusst verführerische Haltung direkt neben ihrem Bett gleich darauf ins Auge fiel, half ihr auch nicht besonders dabei, ihre Verlegenheit zu verbergen.

Kurz entschlossen sprang sie also auf und lief in den Vorraum. Natürlich mochte sie ihre Freunde. Und natürlich verbrachte sie gerne Zeit mit ihnen und würde ihnen am liebsten alles, was im Ferienresort passiert war, haarklein berichten, aber zuerst musste sie ihre wirren Gefühle wieder einigermaßen unter Kontrolle bringen.
 

„Sho, Kanae, hier sind eure Schuhe, ich muss euch wirklich bitten, für heute Abend zu gehen, weil ich ganz dringend noch ein paar Minuten Besprechungszeit mit Re-, ich meine Tsuruga-san brauche wegen meines neuen Auftrags!“ Die beiden starrten sie nur mit offenen Mündern an, während sie sich nervös gegen den Türrahmen ihrer Zimmertür lehnte und ihnen ihre Schuhe entgegenhielt, die sie gerade geholt hatte. Für einen kurzen Moment, der sich endlos lang hinzuziehen schien, dachte sie, die beiden würden sie auslachen und bis auf die Knochen blamieren, aber zu ihren Erstaunen fasste sich Sho als erster und stand auf, wobei er Kanae am Arm mit nach oben zog. „Na gut, Kyoko-chan! Wir haben heute Abend eh noch was vor, nicht wahr, Kanae-Schatz?“, sagte er mit einem frechen Grinsen, das Kanae nur mit einem gespielt finsteren Blick quittierte und schnappte sich die Schuhe.
 

Sobald sie Kyokos Tür hinter sich geschlossen hatte, platze Kanae lauthals heraus: „Bist du des Wahnsinns! Warum zur Hölle mussten wir jetzt gehen, obwohl wir doch eben erst gekommen sind!?“ Sho presste ihr schnell einen Zeigefinger auf die Lippen und erwiderte merklich leiser: „Du warst doch diejenige, die die ganze Zeit davon fantasiert hat, dass die beiden ineinander verliebt sind! Wie kann es dann sein, dass du gerade eben die absoluten Love-Vibes nicht bemerkt hast?“ Dieses Argument schien Kanae zu überzeugen, denn sie seufzte nur vor sich hin und marschierte mehr oder weniger zufrieden die Treppe zu ihrer nun gemeinsamen Wohnung hinunter. „Und außerdem ist es vielleicht ganz gut, wenn du Kyoko erst ausfragst, wenn sie ihre Gefühle ein bisschen geordnet hat… Was in diesem Moment bestimmt gerade geschieht“, setze Sho noch hinzu, sobald er sie mit seinem Hinken erreicht hatte und ein verführerisches Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Diesmal bemerkte Kanae es nicht. „Wahrscheinlich hast du Recht… Lass uns Fensehn, okay?“, meinte sie versöhnlich und griff im Dunkeln nach seiner Hand. „Nur, weil du nicht richtig laufen kannst“, erklärte sie mit einem warnenden Blick, aber auf das, was im nächsten Moment geschah, war sie absolut nicht vorbereitet.

Mit einem Mal hatte Sho sie herumgewirbelt und gegen die Wand gedrückt und seine Lippen landeten heiß auf ihren.

Ihre Gedanken standen vollkommen still.

Als sie endlich realisiert hatte, was geschah, hatten ihre Arme sich bereits wie von selbst um seinen Hals gelegt und sie ertappte sich dabei, den Kuss mit geschlossenen Augen zu erwidern, sogar zu genießen. Was in drei Gottes Namen tue ich gerade!?, schrie eine Stimme in ihrem Kopf, aber sie beschloss wohlweislich, sich nicht davon beirren zu lassen. Shos Hände pressten sie nur noch fester gegen ihn, während er den Kuss vertiefte, was ihr allerhand angenehme Gefühle durch den Körper jagen ließ. Für einen Moment brach er den Kontakt, um ihr leise ins Ohr zu wispern: „Gott, Kanae, du glaubst gar nicht, wie lange ich darauf gewartet hab, das hier endlich zu tun… Nicht im Film, sondern in Wirklichkeit…“ Seine leise Stimme jagte ihr heiße Schauer über den Rücken und sie fragte sich, wie sie die ganze Zeit über so blind hatte sein können. Wie hatte sie ihre Gefühle nur als leichte Schwärmerei abtun können, wenn ein einfacher Kuss in ihrem Innern so eine Reaktion hervorrief?

Sie wusste nicht einmal, wie lange sie noch im Treppenhaus gestanden und sich gegenseitig gekostet hatten, berührt und festgehalten, als wären sie zum ersten Mal verliebt. Aber es war wie ein schöner Traum gewesen, in seinen Armen einzuschlafen, noch in denselben Kleidern, mit denen sie ins Zimmer gestolpert waren, und zu wissen, dass ganz plötzlich ein neuer Mensch in ihr Leben getreten war. Jemand, den sie nicht einfach loslassen wollte. Jemand, der sie vielleicht - aber nur vielleicht - verändern würde.
 

Kyoko seufzte erleichtert, als Sho und Kanae, überraschend kooperativ, aus ihrer Wohnung verschwunden waren. Sie räumte schnell die Gläser und Chipstüten weg, Rens fragendem Blick geschickt ausweichend und atmete tief durch, bevor sie in ihr Zimmer zurücktrat.

Ihre Blicke trafen sich sofort und sie musste sich beherrschen, ihm nicht sofort in die Arme zu fallen, nun da sie endlich alleine waren. Anscheinend hatte er eine ähnliche Reaktion erwartete, denn als sie sich nicht vom Fleck rührte und ihn einfach nur von der Tür aus ansah, spiegelte sich leichte Enttäuschung auf seinem Gesicht wieder, die aber schnell wieder verschwand. Wortlos stand er auf und durchquerte den Raum mit drei Schritten, bevor er sie, ohne ihr stummes Einverständnis abzuwarten, fest in die Arme schloss und hochhob.

Erst als er es sich auf ihrem Sofa bequem gemacht und sie in seinen Schoß gesetzt hatte, schien er zufrieden und sagte ruhig: „Die Szene mit Kanae heute bedrückt dich, nicht wahr?“ Kyoko nickte nur und schloss die Augen, während sie sich gegen ihn lehnte. „Ich mag es nicht, so schlimme Dinge zu ihr zu sagen, obwohl es ein Film ist… Du hast es von deiner Tür aus gehört?“ Diesmal war Ren es, der nickte, während er ihr gedankenverloren über die Arme streichelte. „Bald ist es vorbei, nur noch fünf Tage und wir müssen nicht mehr spielen.“

Kyoko spürte, wie er ihre rechte Hand ergriff und beinahe wie unbewusst mit seinen Fingern Muster in ihre Handfläche zeichnete, bevor er ihre Fingerspitzen alle einzeln streichelte und seine seltsame Behandlung auf ihren Unterarm ausdehnte. Die so unschuldig scheinende Berührung ließ Hitze in ihr aufsteigen, so deutlich waren die Assoziationen, die er damit hervorrief. Wie seine Hände nicht nur ihre Arme, sondern ihnen ganzen Körper entlangfahren würden, während er sie sanft küsste... Himmel, Kyoko, krieg dich wieder ein!, schalt sie sich selbst und versuchte krampfhaft, ihre Gedanken von seiner platonischen Verführung abzulenken. Vielleicht war das seine Art, sein Verlangen nach mehr Nähe zu befriedigen? Doch was auch immer ihn dazu bewegte, sie so zärtlich im Arm zu halten, machte sie unheimlich glücklich. „Ren?“, fragte sie leise und er sah zu ihr herunter, während seine andere Hand mit ihren Haaren spielte. „Wie spät ist es?“ Eigentlich hatte sie etwas anderes fragen wollen, aber eine Intuition hatte sie dazu bewegt, stattdessen nach der Uhrzeit zu fragen.

Ren ließ seinen Blick auf den Wecker neben ihrem Bett fallen. „Zwei Minuten vor zwei, wieso?“, fragte er ein wenig überrascht und sprang im nächsten Moment so hastig auf, dass er Kyoko auffangen musste, weil sie sonst auf dem Boden gelandet wäre.

„Die Zeit ist so schnell vergangen!“, rief sie erschrocken und schob ihn hastig in Richtung Tür. Er zog seine Schuhe an, ohne sie zu binden und stolperte ungewöhnlich ungeschickt ins Treppenhaus. „Bis Morgen“, sagte er noch, bevor er mit schnellen Schritten die Treppen hinunter zu seiner Wohnung lief.

Kyoko lehnte sich von innen erschöpft gegen die Tür. Das war knapp gewesen… Mit langsamen Schritten schlurfte sie ins Badezimmer und putzte ihre Zähne, während die Aufregung der letzten Stunden deutlich als Müdigkeit zurückkehrte.

Mit einem ausgiebigen Gähnen und einer letzten Überprüfung ihrer Weckzeit ließ sie sich in die Kissen fallen und schlief sofort ein. Ihren Besuch, der am nächsten Tag eintreffen würde, hatte sie vollkommen vergessen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von: abgemeldet
2007-06-26T18:21:17+00:00 26.06.2007 20:21
Also diese Anweisung ist einfach eine geniale Idee gewesen!!!

Und "Love-Vibes" aus Shos Mund, soooo geil!
Ich les gleich weiter :D
Von: abgemeldet
2007-06-19T01:19:32+00:00 19.06.2007 03:19
ich find die anweisungen dooooooffff...........*flennnnnnzzz*
arme kyoko!!!!!!

schreib schnell weita!!!!!!!!!
*schon wart*
lg
Von:  gacktxx
2007-06-16T20:50:29+00:00 16.06.2007 22:50
Kyoko hat es echt nicht leicht. Jetzt soll sie auch noch Ren von sich stoßen! Ich konnte das nicht...*schnurr* Ich find die beiden einfach nur süß!!!
Ich freu mich schon auf das nächste Kap!

gez. gacktxx
Von: abgemeldet
2007-06-15T12:56:07+00:00 15.06.2007 14:56
das chap war hammermäßig geil !!!! oh mann die sache zwischen sho und kanae wird ja immer besser XDDD aber kyoko un dren können das immer noch toppen ^^.....die beiden sind so süß !!!!
du hast dieses chap echt supergut geschrieben ......echt klassde mach bitte ganz schnell weiter ^^

Von:  DarkDragon
2007-06-13T13:44:14+00:00 13.06.2007 15:44
Kanae und Sho gefallen mir immer mehr und sie sind jetzt richtig zusammen,
freu:) Besonders hat mir der Kuss gefallen.
Ich hoffe du bist nicht so fies zu Ren und Kyoko im nächsten Kapitel!
Von: abgemeldet
2007-06-12T06:26:25+00:00 12.06.2007 08:26
Das war so was von geil!!! Spitzen Kap. Ich bin echt begeistert!!!!! Aber Kyoko hat es Ren nicht gesagt....oje...das wird eine Katastrophe!!! Hoffentlich klärt sich das alles noch!

Also bitte schreib schnell weiter, ich will wissen, wie es weitergeht!

aber das Pair Sho x Kanae find ich voll süß! hast du alles sehr gut dargestellt. Also echt hammer geiles Kapi. *knuddel*

Hdggggggggggggggggggggggggggggggggggggggggggggggggggggggggggggggggggggggddl *knuff*

tea
Von: abgemeldet
2007-06-11T22:17:45+00:00 12.06.2007 00:17
Ohhhh, schon aus. Das Kapitel war natürlich wieder mal spitzenmäßig, aber das hab ich ja schon vorher gewusst.

Und ich bin froh, dass Kanaeund Shotaro jetzt endlich zusammen sind. So richtig mein ich. aber dass Kyoko sich von Ren verführen lässt, anstatt mit ihm über ihren bescheuerten Auftrag zu reden, lässt nichts gutes hoffen. Blöde, hormongesteuerte, verliebte Nuss! (Ich mein das nicht wirklich so.)
Andererseits ist Ren ja ein kluger Mann und äußerst schauspielerfahren. Vielleicht merkt er ja, dass Kyoko nur spielt und das alles gar nicht ernst meint und sie eigentlich liebend gern von ihm getröstet werden will. Aber wahrscheinlich läuft es darauf hinaus, dass Ren sich von seinen eigenen Gefühlen blenden lässt und furchtbar verletzt und gekränkt ist. Und als kyoko dann in der Spielpause zu ihm will, macht er ihr nicht auf, der Depp. Ich seh das alles schonn kommen!

aber eigentlich sind das ja auch nur wilde Spekulationen menes kranken Hirns. Ich fürchte, ich muss mich einfach gedulden, bis du ENDLICH (es dauert ja immer so ekelhaft lang) das nächste Kapitel hochlädst.
Das nebenbei bemerkt gerne länger sein darf als dieses hier.

aber jetzt ist genug, ist schließlich schon spät. WAs mich allerdings nich daran hindert, noch weiter im Net zu surfen, schließlich habe ich den ganzen Nachmittag gepennt. (ach, scheiße! Ich schwefe ab!)

Tschüß! Bis bald!
Kiki
Von:  goldenchie
2007-06-11T20:59:51+00:00 11.06.2007 22:59
Sie hat's ihm nicht gesagt!!!! ...oh mein Gott, das gibt 'ne Katastrophe, wenn Ren nicht blitzschnell mitdenkt... 0_0'
Mann, ist das ein g***** Kapitel!!!! Ich bin schier begeistert!!
Die Beziehung zwischen Kanae und Sho hast Du wirklich super hingekriegt. Hihi, die zwei sind echt klasse. ^_^
Na, das nächste Mal wird es wirklich hart für Kyoko ... und vermutlich auch für Ren... Lass uns bitte nicht zu lange schmoren. *bettel*
Freu mich wahnsinnig auf das nächste Kapitel!!!
*ganz lieb knuddel*
goldenchie
Von:  AMJH
2007-06-11T20:52:48+00:00 11.06.2007 22:52
ich weiß nicht was ich sagen soll, es ist zu viel passiert! Kanae und Sho sind süß, aber auch Kyoko und Ren und das Zeitvergessen Xd Kyoko scheint ja in der letzten Zeit so einiges nicht mehr ganz auf die Reihe zu bekommen! Aber das sie ihre Freunde so verletzen soll *sniff* armes kleines *tätschel*

ich freu mich schon auf die fünf Tage danach!XD
und auf die chaps dazwischen natürlich auch^^° !
Von:  Yve
2007-06-11T19:56:06+00:00 11.06.2007 21:56
Sho und Kanae sind sooo süß zusammen!!

Super Kapitel!!


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