Zum Inhalt der Seite

Es ist Mai

Als Es Sommer in meinem Herzen wurde... [Update 01-Dezember-2oo7 - EPILOG lädt/ist da!!!]
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

"Zimmer 304 - der ewige Junggeselle"...

Hallo Leute! Ja, ich weiß *sich duck* Ich hab laaange nichts mehr hochgeladen... und das obwohl ich zugegebenermaßen was geschirben hatte... aber ich war zu faul. *es tut mir leiiiid!!!*
 

Jedenfalls ist hier als Wiedergutmachung für diejenigen, denen die Geschichte gefällt ein extra-langes Kappi (fast zwei in einem^^)
 

Also viel Spass beim Lesen!!
 

Und über ein Feedback würde ich mich wie imemr sehr freuen^^
 

----------------------------------------------------------------------------

Und dann war er da, der große Tag. Der Morgen, an dem sie aufwachte, auf einem fremden Bett, in fremden Kleidern und mit einer fremden, gelb angestrichenen Holzdecke über dem Kopf. Alles fühlte sich fremd an, die rauhe, dünne Decke auf ihrer Haut, selbst das kurze, fast durchsichtige Nachthemd, das sie in ihrem realen Leben nie angezogen hätte. Aber das war nicht ihr reales Leben, und gleichzeitig doch, wenn auch nur für die folgenden zwei Wochen. Für eine so kurze und doch unendlich lange Zeitspanne würde sie diesen Ort ihr Zuhause nennen, dieses helle, gelb und orangefarben angestrichene Zimmer mit den bunten Gardinen vor den kleinen Fenstern, durch die das Licht der aufgehenden Sonne in einem ungewohnten Winkel hereinfiel und geisterhafte Schatten über die tausend verschiedenen Blätter an den Wänden tanzen ließ. Ein Zimmer, das drei Türen hatte. Eine führte in ein winziges Bad, das nicht einmal eine Badewanne hatte, nur eine Dusche, eine Toilette und ein Waschbecken, über dem ein billiger weißer Holzschrank hing, dessen Spiegeltüren wohl länger nicht gereinigt worden waren. Die nächste Tür führte in eine ebenso kleine, unaufgeräumte Küche, in der sich auf dem Tisch die Verpackungen des letzten Abendessens stapelten. Fastfood. Im Kühlschrank standen nur ein Glas Wasabi, eine Dose Butter, ein Trinkpäckchen Orangensaft und eine halbe Flasche Milch, irgendwo mussten noch ein paar Scheiben Toastbrot herumliegen, wenn sie nicht schon verrottet waren. Die letzte Tür stellte die Verbindung zu einem Wohnzimmer dar, von dem aus man in den Vorraum und schließlich auf den engen, dunklen Flur gelangte. Ein Fernseher, ein Schreibtisch mit Computer mit Internetanschluss und eine schäbige Couch füllten den Raum aus. Hier hingen weniger Gedichte, dafür waren die Wände verdeckt von hohen, komplett verschiedenen Bücherregalen, die zum Bersten gefüllt waren. Irgendwann hatte sie angefangen, ihre Bücher in ein neu gekauftes Regal einzuräumen und über die Jahre waren weitere Regale hinzugekommen, alle aus billigem Holz und zum Selberbauen. Aber für mehr reichte nunmal ihre Bezahlung nicht.

Kyoko setzte sich langsam auf in dem schmalen Bett, versuchte, ein unbehagliches Schaudern zu unterdrücken und stieg dann verschlafen aus dem Bett. Ihr Charakter war bis jetzt nur eine Hülle, sie konnte schon die neuen Grenzen ihres Körpers und ihrer Gedanken fühlen, konnte mit den Fingerspitzen schon die Kante ihrer neuen Welt ertasten, aber es waren noch ihre eigenen Augen, die diese Welt neugierig betrachteten. Sie fuhr sich durch die Haare, wankte ins Bad, wie jeden Morgen versuchte sie der leeren Zahnpastatube noch etwas zu entlocken, aber diesmal vergebens. Verärgert warf sie die Tube in den Müll, stellte fest, dass der Eimer schon übervoll war und fragte sich gequält, wie sie es zwei volle Wochen schaffen sollte, so wahnsinnig unordentlich zu sein.

Nachdem sie geduscht hatte, lief sie zurück ins Schlafzimmer und öffnete erwartungsvoll den hohen Kleiderschrank. Sie bereute es sofort. Ihre eigenen Kleider wären ihr in diesem Augenblick tausenmal lieber gewesen, aber die hatte ein LME-Angestellter gleich nach ihrem Einzug am Vorabend mitgenommen, um sie zu waschen und für sie im Love-Me-Büro zurückzulegen, und sie zum Abschied noch gewarnt, beim Aufwachen nicht zu erschrecken. Sie hätte ihn am liebsten erwürgt, aber im Moment hatte sie ganz andere Sorgen. Der Schrank war nicht nur vollkommen überfüllt mit Sachen, die schrill, bunt und für ihren Geschmack viel zu auffällig waren, sondern auch total durcheinander. In einer Ecke stapelten sich Winterpullover aus Wolle, obenauf lagen lange Hosen, die unförmig und voller Farbe waren und die sie wohl zur Arbeit mitnehmen würde. Der Rest des Schranks versank in heillosem Chaos, aber was sie erkennen konnte, war hauteng, kurz und sommerlich. Gezwungenermaßen entschied sie sich dann schließlich für einen dunkelblauen Jeansrock mit Glittergürtel und eine schwarze, enge, geknöpfte und zu allem Übel noch bauchfreie Bluse. Im Vorraum fand sie fast nur Highheels und ging schließlich mit einem Paar weniger hoher Riemchensandalen aus dem Haus. Der dunkle Korridor vor ihrer Haustüre mit der Nummer 507 lag im obersten, im fünften Stockwerk hatte soweit sie das erkennen konnte noch zwei weitere Türen. Sie erinnerte sich, dass dort nur eine alte Frau wohnte und die andere Wohnung leerstand. Die Numerierung der Türen fing in jedem Stockwerk mir einer neuen Hunderterzahl an, obwohl es manchmal nur drei Wohnungen auf einer Etage gab. Während sie durch das wenigstens saubere Treppenhaus lief, vorbei am dritten Stock, wo der Schriftsteller wohnte, bis schließlich ins Erdgeschoss, wo die Punkerin ihr Unwesen trieb, fragte sie sich, ob die Person, deren Leben sie jetzt lebte, nicht irgendwann einmal den Plan fassen könnte, irgend etwas an diesem erbärmlichen Leben grundlegend zu ändern. Und wieder stieß sie gegen eine Grenze, die sich immer enger um ihr Herz schloss. Sie würde nichts ändern, sie würde einfach so weiterleben wie bisher und glücklich sein mit dem, was sie hatte, ob sie nun ein erfülltes Leben führte oder nicht, spielte keine Rolle. Es gab Menschen, die trieb es ruhelos um die ganze Welt und jeder neue Tag musste ein Abenteuer sein, um sie zu begeistern, aber so sehr sie es sich auch wünschen würde, ihr Charakter hatte nichts mit dem der realen Kyoko gemein. Sie war ein ruhiger, ernster Mensch, der introvertiert wirkte. Ein Mädchen, das so bildhübsch war, dass ihre langen Beine, von dem kurzen Rock betont und ihr sonnengebräuntes Gesicht, umrahmt von dem schwarzen, kurzen Haar, sofort hätten auffallen müssen. Eine schöne junge Frau, nach der sich jeder umsah und dabei ein wenig errötete. Aber das war sie nicht. Wer an ihr vorbeiging schien sie nicht zu sehen, beachtete sie nicht, so als wäre sie nur ein Teil des Hintergrunds vor dem sich das Leben abspielte. Das war ihre innere Einstellung. Es war der Teil ihrer selbst, der nach außen hin zu sehen war, und der wie eine Mauer, oder ein Schutzwall um sie herum aufgebaut war. Es gab wohl niemanden, der über diese Mauer hinwegblicken konnte, oder der es wagen würde, sie gewaltsam einzureißen. Sie versuchte, diese Facette ihres neuen Ichs so gut wie möglich auszubauen, aber es fiel ihr schwer, so sehr in ihr reales Leben als Dienstmädchen zurückzufallen. Es fühlte sich an, als würde sie einen Schritt zurück machen, anstatt sich nach vorne zu bewegen.

Nach wenigen Minuten hatte sie die Drogerie erreicht. Den Stadtplan des Viertels hatte sie sich eingeprägt, aber die Orientierung fiel ihr trotzdem schwer. Zwischen all den hohen Mehrfamilienhäusern, den billigen Leuchtreklamen am Straßenrand, und den vielen, vielen geparkten Autos, die die überschatteten Straßen noch schmäler machten. Es war ein Viertel für diejenigen, die sich ein besseres Leben nicht leisten konnten. Für Studenten, die nur ein, zwei Jahre hier verbrachten und dann umzogen, für Saisonarbeiter, die sich im Winter mit Gelegenheitsjobs über Wasser hielten und dann noch für Menschen wie sie, die eines Tages irgendwie dorthin gekommen waren und vergessen hatten, wie sie wieder heraus kamen. Die meisten, die hier wohnten waren dennoch glücklich. Man brauchte keine Villa, keinen Balkon, um zufrieden zu sein und mit seiner Familie die Zeit zu geniessen. Gleich zwei Metro-Stationen weiter gab es ein Einkaufszentrum und Sportanlagen, wo sich am Wochenende die Jugendlichen trafen. Es war alles da, was man brauchte, um Spass zu haben.

Die einzigen, die wirklich verloren waren in dieser Welt, waren die Verirrten wie sie, die sich einfach nicht mehr an den Geruch der Freiheit erinnerten. Die in der langen Zeit, die sie die Stadt nicht verlassen hatten, vergessen hatten, wie das salzige Meer schmeckt und wie sich Waldboden unter den nackten Füßen anfühlt. Während sie gedankenverloren eine Tube Zahnpasta und einen Müsli-Riegel kaufte und dabei bemerkte, dass sie kaum noch Geld hatte, fühlte sie, wie sich ihre neue Welt immer mehr um sie schloss. Wie ihre Gedanken überlagert wurden von denen der neuen Kyoko und wie ihre Fingerspitzen hilflos an glatten Wänden abglitten, die sich so eng um sie geschlossen hatten, dass sie befürchtete, keine Luft mehr zu bekommen.
 

Sie verließ den Laden und machte sich auf den Weg zurück nach Hause. Am Kühlschrank klebten ihre Notizzettel und sie hatte den kurzen Krakeleien entnommen, dass sie heute noch in die Werkstatt musste. „Die Landschaft für Kabale“, hatte auf dem Zettel gestanden. Und in ihrem Drehbuch: „Das neue Stück ist „Kabale und Liebe“. Ein paar Bäume, eine Stadtkulisse und ein oder zwei Zimmer. Sie sollten gegen 12:30 Uhr anfangen, die Kulissen müssen übermorgen fertig sein.“

Das System mit den Aufträgen hatte sie hingegen noch nicht ganz verstanden. Aber als sie zurückkam und den Briefkasten öffnete, wurde ihr schlagartig klar, wie sie an die Anweisungen der Regie kam. Ein großer weißer Umschlag lag darin, ohne Absender. Sie öffnete ihn neugierig schon im Treppenhaus und fand nur einen kleinen, gelben Zettel darin.
 

Heute werden sie am Theater einen neuen Schauspieler treffen. Spielt den Ferdinand. Er zieht morgen in Zimmer 105 ein.

Dieser junge Mann soll sich in sie verlieben.
 

Kyoko spürte, wie ihr Herzschlag schneller ging. Es war nicht so, als würde sie hoffen, dass es jemand bestimmtes war, dem sie gleich begegnen würde, aber das kribbelnde Gefühl, dass alles in Bewegung geraten würde, dass das Spiel begann, nistete sich in ihr ein und machte sie glücklich. Sie fragte sich nur, warum sie gleich zu Anfang einen so großen Auftrag erhielt. Oder war es der, den sie die ganze Woche über verfolgen sollte? Was, wenn er nicht richtig reagieren würde? Was, wenn diese Person sich wirklich in sie verlieben würde? Wenn aus gespielten Gefühlen echte werden würden? Was dann? Über all die Fragen achtete sie nicht darauf, wohin sie ging, und als sie aus ihrer Trance erwachte, immer noch den Umschlag in der einen Hand, die dünne, weiße Plastiktüte in der anderen, stand sie vor einer unbekannten Tür. Dieselbe graue Farbe. Derselbe gelbe Messingring um den Spion. Nur die Nummer war anders als bei ihrer eigenen Tür. „304 – der ewige Junggeselle“, schoss es ihr durch den Kopf. Hier wohnte also der erfolglose Schriftsteller, der so verträumte, mitreissende, lebendige Liebesgeschichten schrieb, dass ihr das Herz beim Lesen bis zum Hals geschlagen hatte und ihre Handflächen ganz warm geworden waren. So wundervolle Geschichten, dass sie sich hatte fallen lassen in einen Traum aus Gefühl, Farbe und Licht, einen Wirbel aus unbekannten Dingen, die sie fesselten und entführten in ein verzauberndes Märchen, das sie in der Realität nie erlebt hatte. Warum nur konnte er keine seiner Geschichten veröffentlichen? Sie blickte gedankenverloren die Tür an, stellte dann leise die Plastiktüte ab, legte den Umschlag daneben und trat einen Schritt näher zu der Tür. Ganz leise und mit einem weiteren Schritt, bei dem sie zu schweben schien, lehnte sie sich vollends dagegen und legte den Kopf an das kalte Metall. Vielleicht hatte sie gehofft, das leise Klackern der Tastatur zu hören, das manchmal spät in der Nacht durchs Treppenhaus hallte und sie in ihrem Träumen wiegte, aber es blieb ganz still. Sie hörte nur ihr eigenes Blut rauschen, sonst nichts. Ihre Fingerspitzen tasten über die glatte Oberfläche, die nichts von der Person verriet, die dahinter lebte, ein Mensch, dessen Charakter so viel mehr Unebenheiten und Scharten enthielt, dass man sie nicht zählen konnte.

Dann ging alles viel zu schnell. Sie hörte plötzlich Schritte auf der anderen Seite, erwachte aus ihren Gedanken, ihr ging auf, was sie da gerade tat und dass sie zu spät zur Arbeit kommen würde, einen Schritt stolperte sie zurück, gerade rechtzeitig bevor die Tür schwungvoll aufgestoßen wurde und sie dem Mann gegenüberstand, der ihr eine neue Wirklichkeit schreiben konnte, wenn sie ihn darum bat.
 

Ganz unten im selben Treppenhaus öffnete ein Mädchen in halblangen, geflickten und zerlöcherten Jeans ihren Briefkasten. Ihre langen schwarzen Haare waren von bunten Strähnen durchzogen und ihre Augen waren dick schwarz umrandet. Das freakige Top, das sie trug, war dasselbe mit dem se sich am Vorabend ins Bett hatte fallen lassen und nicht einmal das Make-up konnte die dunklen Ringe unter ihren Augen verbergen. Auf dem großen, weißen Umschlag stand nur: Kanae Kotonami

Neugierig öffnete sie ihn schon im Treppenhaus, und las den kleinen, gelben Zettel nachdenklich, während sie zurück zu der grauen Stahltür mit der Nummer 101 trottete.
 

Schreiben sie einen halbherzigen Liebesbrief an ihren Bekannten, den Schriftsteller Ren Tsuruga. Zimmer 304. Ohne Absender.
 

Mit hochgezogenen Augenbrauen trat sie die Tür zu und ließ sich erst noch einmal ins Bett fallen, bevor sie sich dann eine halbe Stunde später langsam aufrappelte und loszog, um einen neuen Job zu suchen. Gestern Nacht hatte man sie in der Discothek rausgeworfen.
 

Für diesen Augenblick schien die Zeit stillzustehen. Ganz langsam, wie als wäre sie in einem Raum gefangen, gefüllt mit Zeit, die nur träge und zäh an ihr vorbeizog, sodass sie sich kaum bewegen konnte, sah sie auf, von den Hausschuhen über die langen, schwarzen Hosen wanderte ihr Blick, blieb kurz an dem schwarzen Gürtel mit der silbernen Schnalle hängen, auf der ein Adler eingeprägt war und streifte dann weiter über das halb zugeknöpfte, fast durchsichtige, weiße Hemd zu dem silbernen Kettenanhänger, der wie ein Schlüssel aussah, dem das Schloss fehlte und schließlich hoch in das markante, fein geschnittene Gesicht. Die dunklen Haare, lose gescheitelt, fielen ihm in die ebenso dunklen Augen, die sie überrascht und erwartungsvoll ansahen, nein, fesselten, ihren Blick nicht losließen. Sie spürte, wie ihre Handflächen heiß wurden, ihr Puls jagte. Wer von uns beiden... wer von uns beiden hat gerade dieses Gefühl? Oder gibt es garkeine zwei? Bin am Ende nur ich es, die sich so in die Irre führen lässt?

Sie konnte sich die Frage nicht beantworten. Sie wollte heute den anderen Jungen treffen, sie musste zur Arbeit, sie musste ihren Auftrag erfüllen! Und dennoch... und dennoch konnte sie sich nicht rühren, dennoch stand sie regungslos auf dem dunklen Gang und blickte ihm in die Augen. In der Leere, die sich in ihrem Kopf ausgebreitet hatte, fand sie weder sich selbst noch die Kyoko, die sie spielte. Nur das leise Ticken einer Uhr halte in ihrem Kopf wieder. Zeit die vergeht. Stille. Mehr Zeit. Und das Ticken. Immerzu Tick-Tack-Tick-Tack. Warten auf etwas. Warten auf etwas, das nie passiert? Wie eine Zeitbombe, die bald explodiert. Wie Zeit, die vergeht, und unaufhaltsam.

Irgendwann, nach einer Ewigkeit, wie es ihr schien, riss Ren sich von dem Blick los und in der aufkommenden Unruhe grinste er sie plötzlich breit an, leicht verschlafen, so als hätte er eben noch im Bett gelegen und tief geträumt. Aber das war es doch auch. Ein Traum. Ein Traum, den sie alle zusammen zum Leben erweckten. Ein Traum, den jeder einzelne träumte und der doch nie in Erfüllung ging. „Morgen, Kyoko!“, sagte er laut und grinste debil. Kyoko, die inzwischen zurück auf dem Boden der Tatsachen war, erwiderte ein kurzes „Hallo“ und „ich muss zur Arbeit, wir sehn uns heut abend“, bevor sie ihre Sachen schnappte und ins Treppenhaus davonflitzte, immer zwei Stufen auf einmal nehmend. Sie hatte es wirklich verpeilt. In zehn Minuten sollte sie in der Werkstatt sein und sie musste noch die Schlüssel für ihr Fahrradschloss finden. „Ach, Kyoko!! Warum musst du so verdammt unordentlich sein!?“, rief sie verzweifelt und begann, in dem Chaos, das sich Wohnung nannte nach dem Schlüssel zu suchen.
 

Der junge Mann zwei Stockwerke tiefer stand noch einen Augenblick nachdenklich im Flur, in seinem Augen spiegelte sich ein weicher Ausdruck, der garnicht zu der Person passen wollte, die er in Wirklichkeit war, während in seinem Kopf die Eindrücke Achterbahn fuhren. Ihre Kleider, so anders als sonst, und der verlegene Blick, die Unruhe in ihren Augen, die Röte auf ihren Wangen, so faszinierend... Dann seufzte er und spazierte gelangweilt nach unten zu seinem Postfach. Ein großer, weißer Umschlag fiel heraus, als er die Klappe öffnete und ein zusammengefalteter, rosafarbener Zettel. Er nahm beides in die Hand und ging erst zurück in die Wohnung, bevor er den Umschlag öffnete und den kleinen gelben Zettel las, der darin war.
 

Nachdem sie sie nun fast ein Jahr immer nur angesehen haben und daran verzweifelt sind, dass sie ihr nicht nahe sein konnten, ist es nun an der Zeit, endlich ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Sie lieben Kyoko Mogami. Es wird Zeit, sich das einzugestehen. Das einzige, was noch zu tun bleibt, ist dafür zu sorgen, dass sie sich auch in sie verliebt. Also hören sie auf, tatenlos zu schweigen und ihre Gefühle nur ihren Geschichten anzuvertrauen. Oder sie werden es für immer bereuen.
 

Er spürte, dass sich in seinem Innern etwas schmerzhaft zusammenzog. Er fragte sich, ob es das erste Anzeichen von Reue war, weil er diesen Job angenommen hatte. Er spürte schon jetzt, dass die nächsten zwei Wochen für ihn die Hölle auf Erden werden würden. So real war der Mensch, den er spielen sollte und so deutlich gruben sich die Sehsüchte, die er zu unterdrücken versuchte, in sein Herz.

Den zweiten Zettel überflog er nur kurz und stellte fest, dass es wohl ein dilettantischer Liebesbrief war. Aber abgesehen davon, dass er diesen Zeilen niemals glauben würde, dass sie mit Gefühl geschrieben worden waren, und abgesehen davon, dass er der Meinung war, dass das Mädchen, wer auch immer sie war, sich im Adressaten geirrt haben musste, brachte ihn die Nachricht, die er achtlos in den Papierkorb geworfen hatte, auf eine Idee.
 

-----------------------------------------------------
 

Ausnahmsweise ein bisschen Geplapper danach^^:
 

Also, was Ren für eine Idee hatte und wer der junge Mann ist, den Kyoko treffen wird, das erfahrt ihr in den nächsten Kappis^^ Also schön weiterlesen (allerdings bin ich ab nächster Woche erstmal im Urlaub und nicht online...)
 

bis dann
 

LG
 

Kyo_Soma



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (12)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ditsch
2008-09-14T17:16:03+00:00 14.09.2008 19:16
So, ich schreibe jetzt auch mal nen Kommentar. Hab mir vor einiger Zeit gesagt, dass ich mal wieder ne Sb-Fanfic lesen müsste, und da mir eine andere von dir auch schon so super gefallen hatte, hab ich mich mal an die hier gemacht.
Gleich beim ersten Absatz hab ich festgestellt, dass es genau die richtige Wahl war^-^
Ich liebe deinen Schreibstil, die Art, wie du alles beschreibst, deine Interpretation der Charaktere, die ausgefeilte Storyline... Einfach alles!

Mal sehen, wann ich zum Weiterlesen komme.

Ditsch
Von: abgemeldet
2006-08-26T11:27:21+00:00 26.08.2006 13:27
OMG!
Die Idee ist einfach... GENIAL!
DU bist genial!
Ich will jetzt einfach mal weiterlesen.
*freu*
Von:  DarkDragon
2006-08-22T16:22:27+00:00 22.08.2006 18:22
Genial, ich will unbedingt wissen ob Ren es Kyoko seine Liebe gesteht und wie sie reagiert und überhaupt wie alle anderen reagieren.
Ich hab die FF von vorne bis hinten durch gelesen und die Geschichte, Ideen und der Schreibstil gefällt mir sehr.
Von:  Yve
2006-08-13T13:26:46+00:00 13.08.2006 15:26
Deine FF ist wirklich total super!! ICh konnte nicht aufhören zu lesen und habe sie von Anfang bis Ende ohne Pause durchgelesen!
aber eines will ich noch wissen: Wie konntest u jetzt einfah so aufhören?? Das ist doch nicht fair!!

lg Yve
Von:  Mina-san
2006-08-12T18:28:11+00:00 12.08.2006 20:28
sorry, dass ich mich erst jetzt zu wort melde...
das kapitel ist so toll...ich muss immer wieder lesen, was auf dem kleinen gelben zetel für ren stand....bald jkann ich es auswendig...
zum ende hin ist es echt toll geworden...
und ich kann den anderen nur beipflichten: wie kannst du jetzt bitte schön in den urlaub fahre...jkomm wieder und schreib weiter....
naja, entspannung hat einen noch nie wirklich geschadet...
wir lesen uns
mina
Von:  makisai
2006-08-10T19:47:43+00:00 10.08.2006 21:47
Juchuuuu. Kapitel 8! *jetzt unbedingt lesen muss*
Von: abgemeldet
2006-08-09T12:31:36+00:00 09.08.2006 14:31
O´lala...war so mein erster gedanke! XD
Weia, wie oft ich schmunzeln musste...und ich kann es immer wieder schreiben, du hast nen Fabelhaften Schreibstil und benutzt wirklich wunderschöne Metaphern...das findet Meine-Eine richtig bezaubernd, vor allem erzielt es ja den richtigen Effekt, den sie haben sollten.

Und es hat mich so zum Lachen gebracht, wie Kyoko sich mit diser Unordnung quält! XD

nyo, Frau liest sich
Dama-chan

Post Scriptum: danke für die Benachrichtigung per ENS!^^
Von:  goldenchie
2006-08-09T11:29:49+00:00 09.08.2006 13:29
Wie soll ich denn so lange ohne Fortsetzung weiterleben?!
Wie kannst Du so grausam sein, in Urlaub zu fahren? *bettel*
Aber mal ernsthaft. Wenn DU nicht eine geborene Schriftstellerin bist, dann weiß ich nicht, wie man sowas überhaupt erkennen will (in Deinem Alter).
Also: Fleißig weiter schreiben!! Diese Geschichte ist nämlich schon um Einiges besser als die letzte ... und die war schon super.
Und schließlich haben wir gefesselten Leser ja dann auch was davon *breit grins*
Liebe Grüße goldenchie
Von:  Tsukasa_Kozuki
2006-08-08T17:50:58+00:00 08.08.2006 19:50
Ich war so glücklich, als ich endlich las: das neue Chap ist draußen. Und jetzt! Du kannst doch nicht an dieser Stelle aufhören und einfach seelenruhig in Urlaub fahren. Das kannst du uns nicht antun. *huhu* ;_; Ich will wissen wie's weitergeht! Bitte komm schnell aus'm Urlaub zurück und schreib weiter. Bitte, bitte, bitte. *nachlesestoffbettel*
Von:  Sorcha_Nyx
2006-08-07T21:59:43+00:00 07.08.2006 23:59
Du kannst doch jetz nich in Urlaub fahrn!!!!! Jetz wos sooo spannend wird!!! Also echt...! Dann schreib bitte im Urlaub weiter und wenn du wieder hier bist, sofort ins Internet damit!!! *g* Deine Story is klasse!!! Schönen Urlaub!!! Ren


Zurück