Kiss Kiss
... und weils so schön war, gleich die Überarbeitung von Kapitel 4 hinterher :3
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Kapitel 4: Kiss Kiss
Es dämmerte allmählich, und so entschlossen sich Sasuke und Sakura, einen Platz für die Nacht zu suchen.
Nur Minuten später kamen sie an eine kleine Lichtung, fast direkt am Waldrand.
Durch die letzten Bäume konnte man stellenweise das im Abendlicht glänzende Wasser eines Sees erkennen.
Das wäre sogar alles einer wunderschöner Anblick für beide gewesen, wenn es da nur nicht ein kleines Problem gäbe: Den Schlafplatz.
“Okay, wir haben EIN Zelt, und ich habe eigentlich nicht vor, mit dir zusammen darin zu übernachten, Uchiha,” begann die Rosahaarige.
“Stopp!,” fuhr ihr Sasuke dazwischen, als sie schon hatte weiterreden wollen.
“Was?,” fauchte sie nun, sauer über die Unterbrechung.
“Ich habe definitiv keine Lust, mich jetzt die ganze Zeit mit dir um ein Zelt zu streiten, deswegen schlaf ich lieber gleich draußen, das macht mir nichts aus,” sprach der Uchiha genervt und rollte mit den Augen.
Diese Frau war echt zu einer Wucht an Zickigkeit geworden.
“Schön, dann hätten wir das ja geklärt,” gab die Angesprochene bissig zurück und machte sich daran, das Zelt aufzubauen.
Sasuke plagte derweil nur ein Gedanke: <Was zum Teufel hab ich mir da bloß eingebrockt…>
“Glaubst du wirklich, dass die beiden sich vertragen?,” kam derweil die besorgte Frage von Hinata.
“Hah, im Leben nicht,” griente darauf Ino.
Naruto pflichtete ihr sofort bei.
“Ich glaube, bei denen fliegen erst mal noch die Fetzen. Sakura-chan wird wahrscheinlich Teme den Schädel einschlagen wollen, wobei ich allerdings glaube, dass Sasuke sich gut zu wehren wissen wird,” tat er seine Meinung kund, wobei ein hinterlistiges Grinsen seine Lippen umspielte.
Auch Shikamaru, Kakashi und sogar Hinata mussten ein wenig grinsen, bei Neji verursachte die Vorstellung, was dort alles passieren könnte, nur ein nervöses Zucken der Augenbraue.
Da mischte sich die Yamanaka wieder ein.
“Wie jetzt? Warum grinst ihr denn alle so? Ich versteh grad nur Bahnhof. Ich will auch lachen!”
“Mensch, Ino-chan. Überleg doch bitte mal. Es ist Nacht und es zieht ein Gewitter auf.”
Wie zur Bestätigung ertönte in der Ferne ein leises Donnergrollen.
“Und außerdem haben unsere beiden nur ein Zelt dabei, verstehst du?,” beendete jetzt Hinata ihren Erklärungsversuch und sah die Blonde erwartungsvoll an.
Man konnte die Rädchen hinter Inos Stirn förmlich arbeiten sehen, doch dauerte es noch einen Moment, bis auch sie endlich begriff.
“Ach natürlich, klar! Jetzt versteh ich!”
“Hat ja auch lange genug gedauert… die blonde Leitung war heute wohl wieder ein bisschen lang, was?”
“Shikamaruuuu….”
“Was?”
“Du bis ein VOLLIDIOT!!!”
Bei diesem Schrei sprang der Braunhaarige auf und rannte um sein Leben, Ino als Verfolgerin dicht auf den Fersen.
<Dass ich auch nie meine Klappe halten kann… aber es macht einfach zu viel Spaß sie zu ärgern… auch wenn es verdammt anstrengend ist.>
Die anderen Shinobi in der Höhle fingen an zu lachen, doch nach kurzer Zeit war es wieder einmal Neji, der alle wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholte.
“Wir sollten aufpassen, es könnte jederzeit neue Angreifer auftauchen. Außerdem müssen wir morgen ausgeruht sein, wenn wir im Zeitplan bleiben wollen. Daher schlage ich vor, wir legen uns jetzt hin, die erste Wache würde ich freiwillig übernehmen.”
Und schon hatte sich wieder eine bedrückende Stimmung über ihnen ausgebreitet.
Bald darauf wurde dem Vorschlag des Hyuugas Folge geleistet und Ruhe kehrte ein, nur unterbrochen vom Knistern des Feuers und dem leisen Schnarchen seitens Narutos.
Nur wenig später, auf einer kleinen Lichtung nahe des Waldrandes…
<Verdammt… ausgerechnet heute muss ich den Gentleman spielen und ihr das Zelt überlassen. Und jetzt sitz ich hier im Wolkenbruch, na herzlichen Dank auch…>
Sasuke saß unter einem großen Baum, seit er dort Schutz vor dem plötzlichen Regen gesucht hatte.
<Ganz schön nass und kalt…>, dachte er bedröppelt.
“Mir macht das nichts aus.” Hatte der Schwarzhaarige wortwörtlich gesagt.
Wie blöd war er eigentlich?!
<Aber ich werde jetzt mit Sicherheit nicht reumütig bei ihr angekrochen kommen, damit sie mich ins Zelt lässt. Erstens bekomme ich dann wegen vorhin bestimmt noch eine Abreibung und zweitens werde ich den Satz ‘Ich habs dir ja gesagt’ dann wohl nie wieder los…>
~ Flashback ~
“…deswegen schlaf ich lieber gleich draußen, das macht mir nichts aus,” sprach der Uchiha genervt und rollte mit den Augen.
Diese Frau war echt zu einer Wucht an Zickigkeit geworden.
“Schön, dann hätten wir das ja geklärt,” gab die Angesprochene bissig zurück und machte sich daran, das Zelt aufzubauen.
Sasuke plagte derweil nur ein Gedanke: <Was zum Teufel hab ich mir da bloß eingebrockt…>
Irgendwann hielt die Haruno kurz in ihrem Tun inne.
“Dir ist schon klar, dass heute Nacht ein Sturm aufkommen wird?,” fragte sie den Schwarzhaarigen gleichgültig.
“Tse. Die einzige, die hier Wind macht, bist du. Und außerdem waren deine Wettervorhersagen früher schon nicht sehr präzise,” hörte sie nur die bissige Antwort.
Sichtlich sauer schmiss Sakura nun die Heringe auf den Boden und stampfte mit geballten Fäusten auf ihren ehemaligen Teamkameraden zu.
Als dieser ihren Blick bemerkte, musste er unwillkürlich schlucken.
<Au weia. Wenn Blicke töten könnten, würde ich mir wahrscheinlich spätestens jetzt die Radieschen von unten ansehen>, schoss es ihm durch den Kopf.
Er erwartete eine erneute Schimpftirade als die junge Frau sich vor ihm aufbaute und trat unwillkürlich einen Schritt zurück.
Ein hämisches Grinsen zierte die Lippen der Rosahaarigen, als sie das bemerkte.
“Na, der große Uchiha Sasuke wird doch wohl nicht etwa Angst vor mir haben?,” fragte sie spöttisch.
“Im Leben nicht,” gab der Angesprochene beleidigt zurück, “ich hab eher Angst, dass mir das Trommelfell platzt, wenn du gleich wieder losbrüllst.”
“Wie kommst du nur darauf, ich würde dich anschreien wollen?”
Zuckersüß gestellte Frage, und damit extrem gefährlich.
“Naja, wenn du diesen Blick drauf hast fängst du normalerweise an, dein Gegenüber zusammenzufalten, hast du früher schon gemacht, und - VORSICHT!”
Plötzlich wurde Sakura von dem Uchiha zu Boden gerissen und nur Sekundenbruchteile später steckten drei Shuriken in der Rinde des Baumes, vor dem sie gerade noch gestanden hatten.
Sasuke, der sich von dem anfänglichen Schock als erster wieder erholt hatte, richtete sich gleich wieder auf, packte die Rosahaarige fest an den Schultern und sah sie eindringlich an.
“Nicht vom Fleck rühren, verstanden?,” raunte er dann und verschwand nur einen Augenblick später im Dickicht, aus dem nun Kampfgeräusche drangen.
Sakura wollte ihrem Partner gerade zur Hilfe eilen, als ein Körper zu ihren Füßen landete, das Herz von einem Kunai durchbohrt.
Bei genauerem Hinsehen erkannte sie das Zeichen Otogakures auf dem Stirnband des Toten.
Die Rosahaarige sah auf, als Sasuke ihr sanft eine Hand auf die Schulter legte, und blickte in rabenschwarze Augen, die sie besorgt musterten.
Diese Augen, in denen man sich verlieren konnte…
“Alles in Ordnung?,” riss sie seine dunkle Stimme aus ihren Gedanken.
Erst jetzt fiel ihr auf, dass er verletzt war.
Ein langer, blutiger Schnitt überzog seine Wange, und instinktiv hob die Medicnin ihre Hand, um die Wunde zu heilen.
Als sie jedoch die warme Haut ihres ehemaligen Teamkameraden mit den Fingerkuppen berührte, zuckte sie kurz zurück.
Für einen kurzen Moment geriet ihr komplettes Weltbild aus den Fugen.
Für einen Augenblick hatte sie keine Ahnung, was sie tun sollte, und sie hasste nichts mehr als das, denn Nichtwissen machte schwach.
Schwach… nein, das war sie nicht mehr, aber als sie nun endgültig ihre Hand an Sasukes Wange legte und ihr heilendes Chakra aufleuchten ließ, war ihr Selbstbewusstsein, ihre Selbstsicherheit, wie weggeblasen.
Als der Schnitt sich geschlossen hatte und nicht mal mehr eine Narbe zu sehen war, ließ die Medicnin ihre Hand wieder sinken, jedoch war sie nicht in der Lage, sich von der Stelle zu rühren, denn noch immer hielten schwarze Augen sie gefangen.
Der Uchiha seinerseits hatte keine Ahnung, wie er das folgende “Danke.” rausbrachte, denn der Anblick, der sich ihm bot, raubte ihm den Atem.
Sakura war früher ein ganz hübsches Mädchen gewesen, das konnte nicht einmal er, der kein Interesse an solchen Dingen gehabt hätte, bestreiten.
Doch war das kein Vergleich zu jetzt.
Seine ehemalige Teamkameradin stand so nah vor ihm, dass er das Gefühl hatte, durch ihre funkelnden grünen Augen bis in ihre Seele hineinschauen zu können.
Die langen rosanen Haare waren noch ein wenig zerzaust, ihre Kleidung war dreckig, und doch glaubte Sasuke, in diesem Moment das schönste Wesen der Welt vor sich zu haben.
Mit ihrer im Mondlicht seidig schimmernden Haut sah sie aus wie… ja, wie ein Engel.
Gebannt von dieser Erscheinung hob er langsam eine Hand und legte sie auf ihre Wange.
“Sakura…”
Die junge Frau erzitterte leicht unter dieser ungewohnt zärtlichen Berührung.
<Was…?>
Als Sasuke keine Gegenwehr spürte, wurde er mutiger.
Er hob auch seinen anderen Arm, den er um ihre Taille schlang und zog sie ganz dicht an sich heran.
Noch immer ließ die Rosahaarige keinen Protest vernehmen, und so vergaß der Uchiha nun endgültig sämtliche Bedenken.
Im nächsten Augenblick blieb für zwei Menschen auf dieser Welt die Zeit stehen, als ihre Lippen sich berührten.
Sakuras Augen fielen wie automatisch zu, als Sasukes Lippen ihre liebkosten.
Sie genoss das sanfte Kribbeln im Bauch, diese plötzliche Wärme, die ihr Herz durchflutete.
Als sie seine Zunge spürte, die leicht über ihre Lippen fuhr, um Einlass bettelte, seufzte sie leise, doch in dem Moment legte sich irgendwo in ihr ein Schalter um.
Sie ließ sich gerade von Uchiha Sasuke küssen, von dem Idioten, der ihr fünf Jahre zuvor das Herz aus der Brust gerissen und auch noch darauf herumgetrampelt hatte.
“AU!,” schrie der Schwarzhaarige im nächsten Augenblick und hielt sich die Lippe, die zu bluten begann.
“Wieso zur Hölle beißt du mich?”
“Tse. Küsst mich aus heiterem Himmel. Du bist doch selbst schuld, küss mich halt nicht!”
Und schon war die Haruno im Zelt verschwunden und hatte den bedröppelten Sasuke allein zurückgelassen.
~ Flashback Ende ~
<Toll, was mach ich jetzt? Wenn ich hier draußen bleibe, fange ich mir wahrscheinlich eine dicke Erkältung ein - wenn nicht sogar schlimmer - aber wenn ich jetzt ins Zelt gehe…>
Er wagte es gar nicht, dieses Gedanken zu Ende zu führen.
Der Uchiha befand sich in einer verzwickten Situation.
Lieber draußen bleiben und krank werden oder aber bei Sakura zu Kreuze kriechen und damit Spott und Hohn nie wieder loswerden?
War beides nicht unbedingt nach seinem Geschmack.
Da hörte er, wie ein Reißverschluss aufgezogen wurde und im nächsten Moment stand seine ehemalige Teamkameradin vor ihm.
“Jaja, ist ja schon gut. Du hattest Recht und ich hatte Unrecht. Musst du mir jetzt aber nicht auch noch unter die Nase reiben, klar?”
Sasuke war hörbar angesäuert, und so konnte sich die Haruno ein amüsiertes Grinsen nicht verkneifen.
“Wollte ich gar nicht,” gab sie dann jedoch zu.
“Ich wollte dich eigentlich nur fragen, ob du wirklich die Nacht hier draußen verbringen willst. Du holst dir noch den Tod bei diesem Wetter. Willst du nicht doch lieber reinkommen?”
Der Schwarzhaarige glaubte sich verhört zu haben.
Vorhin hatte es doch noch geheißen…
Resigniert seufzte der junge Mann und gab auf.
Diese Frau würde er wohl nie verstehen.
Er erhob sich und sah seine Partnerin missmutig an.
“Ja, ist gut. Ich komm ja mit. Auf eine Lungenentzündung hab ich wirklich keine Lust.”
Und so verschwanden die beiden Shinobi gemeinsam in dem kleinen Zelt.
