Prolog
Prolog
Es war Nacht in Konohagakure, kein Lüftchen regte sich.
Ein ungeübtes Auge hätte nicht erkennen können, welch unheilvolle Nacht es werden würde.
Einzig die Konohanins wären in der Lage gewesen, die Gefahr wahrzunehmen, die auf das Dorf lauerte, doch dieses lag in tiefem Schlaf.
Der erste - und wohl auch der einzige - der etwas bemerkte war der Jounin Hatake Kakashi.
Er saß unbewegt auf einer Parkbank und las wie immer in seinem Icha Icha Paradise, als er plötzlich aufschreckte.
Nur für einen kurzen Augenblick waren in der Nähe einige Chakren aufgeflammt, die er nicht zuordnen konnte und die ihm nicht geheuer waren.
Der Silberhaarige senkte sein Buch, schloss die Augen und konzentrierte sich auf die Umgebung.
Nach wenigen Momenten riss der Jounin seine Augen erschrocken wieder auf, erhob sich eilig von der Bank und verschwand nach einem schnellen Fingerzeichen mit einem leisen ‘Plopp’ in einer Rauchwolke.
Der einzige Hinweis darauf, dass Kakashi je dort gewesen war, war das kleine Buch, dessen Seiten vom Wind unruhig hin und her geweht wurden.
“Tsunade-sama!”
Die Hokage schrak auf als Kakashi plötzlich vor ihrem Schreibtisch auftauchte.
“Kakashi,” kam auch sogleich verwundert von der Blonden.
Der Silberhaarige verbeugte sich leicht und blickte Tsunade ernst an.
“Sie haben das Dorf umzingelt. Etwa dreihundert feindliche Ninjas, schätze ich. Zu viele, als dass wir sie besiegen könnten.”
Der Hokage stand der Schock ins Gesicht geschrieben. Verärgert schlug sie ihre Faust auf den massiven Schreibtisch vor sich.
“Verdammt,” knurrte sie. “Kakashi, wer ist es?”
“Wenn Ihr mich fragt, kommen sie aus Otogakure. Und wenn das der Fall sein sollte, wird Orochimaru nicht weit sein.”
Seine ernste Stimme war kaum mehr als ein Flüstern gewesen, doch verfehlten seine Worte ihre Wirkung nicht.
Äußerlich wirkte Tsunade immer noch gefasst, doch in ihrem Inneren kämpften nun Angst und Hoffnungslosigkeit gegen Vernunft und Vertrauen in die Shinobi von Konoha. Es war ein wahre Sturm, der in ihr tobte.
“Kakashi, trommel alle verbleibenden kampffähigen Shinobi des Dorfes zusammen. Sende Boten nach Suna und nach Kiri, die schnellsten, die wir haben. Wir müssen Orochimaru so lange standhalten bis sie mit Hilfe zurück sind. Um die ANBU und die Evakuierung der Zivilbevölkerung kümmere ich mich selbst,” befahl sie mit erstaunlich fester Stimme.
“Und bitte beeil dich… sonst… wird Konoha diesen Angriff nicht überleben,” setzte die Hokage fast flüsternd hinzu und sah dem Jounin noch einmal eindringlich in die Augen.
Dieser nickte noch einmal knapp bevor er fast lautlos wieder verschwand.
Das Schicksal Konohas würde also nun entschieden werden.
