Zum Inhalt der Seite

25 Geschichten

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Zorn

Teil: 21/25

Thema: Zorn

Pairing: Yamato x Taichi | Taichi x Yamato
 


 


 

'Zorn'
 


 


 

Mit einer gewissen Genugtuung sah ich auf meinen linken Arm und lächelte.
 

Die Schnitte, die gerade eben dazu gekommen waren, bluteten stark und würden bald so aussehen, wie die zuvorherigen Schnitte; sie würden zu Narben werden. Manche Narben würde man irgendwann kaum mehr oder gar nicht mehr sehen und die anderen... für immer.

Was mir auch so recht egal war. Manche müsste ich noch Monate später verarzten, andere würden schnell heilen. Welche Anwendung ich verwenden müsste, war mir ebenfalls egal.
 

Kurz darauf, als ich sie ein wenig verarztet hatte, ging ich raus aus meinem Zimmer, in die Küche. Ich setzte mich auf meinen Platz und nahm mir etwas von dem Abendessen.

Schweigsam ass ich und beäugte meinen Vater misstrauisch, da er mich so... komisch an sah. Er hatte irgendwas vor, was ich ganz sicher nicht wollte, nur würde er wahrscheinlich noch nicht mit der Sprache raus rücken, wenn ich ihn danach fragte.

Doch das musste ich gar nicht, denn er erhob sein Stimme:

„Was soll das eigentlich, Yamato?“

„Was meinst du?“ wollte ich verwirrt wissen.

„Wieso machst du diese Scheiße? Meinst du, ich bekomme es nicht mit?“

„Was meinst du?“

„Wieso verletzt du dich selbst?!“
 

Erstarrt sah ich meinen Vater an, mit weit aufgerissenen Augen.

Woher wusste er davon?

Ich machte doch alles immer extra so, dass es niemand mitbekam, erst recht nicht er, und zog auch nur Langärmiges an.
 

„Woher ich das weiß, fragst du dich jetzt sicherlich? Ganz einfach: Ich habe mich viel mit diesem Thema befasst, aber nicht nur durch meine Arbeit, sondern auch so, durch einen dummen Zufall. Als ich dir letztens Wäsche in dein Zimmer lag, sah ich in deinem Abfallkorb, der mitten im Raum wie ein Präsentierteller dastand, einige Pflaster mit recht viel Blut. Und vorher warst du mir schon verändert vorgekommen. Nur noch lange Sachen an, selbst jetzt, im Sommer bei fast jetzt Tag von 26Grad – bei so etwas kann sogar ich zwei plus eins zusammenzählen, Yamato.“ Mit traurigen Augen sah er mich nun an, seine Gesichtszüge wurden..., ja..., fast weich, von meinem immer aussehenden starken Vater, den nichts und niemand in die Enge drängen konnte. „Weshalb?“

Meine Augen umher schweifend sah ich mich in einem Teil unserer Wohnung um, blieb an dem ein oder anderen Gegenstand länger hängen, bis ich antwortete, ohne ihm ins Gesicht zu sehen:

„Es befreit mich.“

„Von was, Yamato? Von was befreit es dich, von welchen seelischen Schmerzen? Was quält dich so sehr, Yamato?“

„Was mich quält...? Sovieles,“ antwortete ich ihm nur knapp. Das war nun wirklich nicht für seine Ohren bestimmt..., auch wenn er mir helfen wollte, mein Vater war.

Seufzend erhob sich der Mann mittleren Alters und ging in die Küchenzeile, schaltete den Wasserkocher an.
 

Es tat mir fast schon ein wenig leid, wie er da so dorten stand, genickt, nichts wissend, was er tun sollte.

Aber ich wollte keine Hilfe, denn das würde alles nur noch schlimmer machen.

Diese auf heilige Welt, mir geht es soooo~ gut, all dieses Getue ging mir gehörig gegen den Strich, auch wenn ich es selbst oft genug praktizierte.

Eigentlich hasste ich es.

Alles, jeden, mich.

Ich wusste nicht, für was ich da war, was meine Berechtigung hier im Leben, auf dem Planeten namens Erde war. Außer zu leiden, denn ich glaube, dass auf meiner Stirn 'Fußabtreter für alles“ stand.

Darum tat ich es, aber das sprach ich lieber nicht laut aus.

Einmal von den Konsequenzen abgesehen, aber auch, weil manche Leute dann wieder über mich herziehen würden, für was ich mich denn so wichtig nehmen würde, da ich doch ein kleines Nichts sei, ein Niemand, der unwichtig für die Gesellschaft war, da er nur Mittelmaß – wenn überhaupt! – war.
 

Ebenso sagte ich ihm, meinem Vater, nicht die weiteren Gründe, warum ich mich selbst verletzte.

Es war doch immerhin meine Sache, warum ich es tat.

Es war mein Leben, über das ich doch, wie man immer so schön sagt, selbst bestimmen konnte.

Also wollte ich es auch, auf meine Art und Weise, tun.

Denn die Leere, der Zorn, der Hass, die unglaubliche Wut in mir konnte keiner nehmen.

Weder er, noch ein anderer aus meiner Familie, auch wenn ich ihm am nächsten stand. Auch keiner von meinen so genannten 'Freunden'. Erst recht nicht mein 'bester' Freund, Taichi.

Denn wegen ihm tat ich es, auch.
 


 

Das zwischen Taichi und mir war so eine Art... Bund.

Wir taten es beide, aber mehr an mir.

Eine Art Ritual, meist nachdem wir miteinander in der Kiste waren.

Von dem aber keiner aus unserer Familie wusste.
 

Es war ein Ritual, dass uns beide die Zustimmung gab, für jemanden da zu sein, für ihn tu zu können.

So seltsam-krankhaft sich das auch anklingen mag.

Aber es war schön.

Denn in diesen Momenten verzog mein dunkler Schleier, mein Rauch, den ich gegenüber so vielem hegte, fast gänzlich von mir.

Es war eine Art Befreiung für mich, die ich mit dem, der mir am nächsten stand, praktizieren konnte.
 

Es war meine Art von Leben, ebenso meine Art einen Menschen ganz zu lieben, für so lange, wie ich diese Art brauchte.
 

Nämlich Taichi, so wie er war. Denn er nahm mich so, wie ich bin.
 


 


 

~^~^~^~^~^~^~^~^~^~
 

Ich weiß nicht, was mich geritten hatte, es so zuschreiben, es ist einfach passiert und ich finde es nicht einmal schlimm. Denn ich denke, solch eine "Liebe" kann es auch geben, auch wenn sie noch so krank sein mag.
 


 

Etwas



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück