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Sieben Tage bis zum Wahnsinn oder sieben Momente...

...und ein Moment zu viel!
von

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Wie versteht Man(n) einen Seto Kaiba? oder unüberbrückbare Differenzen

4. Kapitel: Wie versteht Man(n) einen Seto Kaiba? oder unüberbrückbare Differenzen
 

Donnerstage haben für mich eigentlich nur eine ganz bestimmte Bedeutung. Man wartet auf Freitag! Oder in diesem Fall warte ich auf Kaiba, schon wieder. In den ersten beiden Stunden hatten wir Kunst und da ist Kaiba meist nie anwesend. Er bekommt auf seinem Zeugnis nicht mal Noten für das Fach, wieder so eine Sondergenehmigung des Direktors, weil Kaiba ja so ein außergewöhnlicher Schüler ist! Blödsinn, wenn man mich fragt! Aber mich fragt ja keiner! In der kurzen Pause hab ich Kaiba ebenfalls nicht gesehen und jetzt haben wir Chemie. Er ist seit fünf Minuten und dreißig Sekunden überfällig, nicht dass ich irgendwie auf die Zeit geachtet hätte, oder so, wäre ja noch schöner. Tz!
 

Aber mal ehrlich, wo zum Teufel steckt der Typ schon wieder? Hat er schon wieder eines seiner ach so wichtigen Meetings? Oder ist ihm irgendetwas anderes wichtiger, als ein Zusammentreffen mit mir? Sollte ich jetzt verletzt sein, dass Kaiba mich gestern nach der Sache im Umkleideraum ignoriert hat, als wäre ich gar nicht da? Sollte ich mir Sorgen darüber machen, dass ich heute Nacht zum dritten Mal von ihm geträumt habe? Und sollte es mich stören, dass dieser Traum diesmal mehr als nur ansprechend war? Eigentlich sollte mich das schockieren! Tut es aber überraschenderweise nicht! Warum bin ich nicht schockiert?
 

"Sag mal, Joey, weißt Du vielleicht, was in letzter Zeit mit Kaiba los ist?"
 

Ich blinzle leicht und dreh mich zu Yugi um, der mich mit einem mehr als sorgenvollen Blick anstarrt. Woher soll ich das denn wissen? Ich zucke mit den Schultern.
 

"Was interessiert es mich? Ich hab keine Ahnung, was mit dem Kerl los ist."
 

Ich weiß ja nicht mal, was mit mir selbst los ist, woher sollte ich also wissen, was in einem so undurchschaubaren Kerl wie Seto Kaiba vorgeht? Seto Kaiba zu verstehen, ist ungefähr so schwer wie...
 

"Die Redoxreaktion, Wheeler."
 

Huh? Was? Ich blinzle leicht und stelle irritiert fest, dass mich die halbe Klasse anstarrt, ein paar sind sogar ein wenig amüsiert. Ich dreh meinen Kopf in Richtung Lehrertisch und bemerke den bösen Blick von unserem Chemielehrer Herrn Tekuma.
 

"Bitte was?"
 

Herr Tekuma schnaubt böse und zeigt mit dem Finger an die Tafel.
 

"Der Name des Versuchs, Wheeler. Redoxreaktion, klingelt es da bei Ihnen?"
 

Ich starre an die Tafel, aber alles, was ich dort sehe, sind ein paar Gleichungen, die für mich keinen Sinn ergeben und 'ne schiefe Zeichnung eines Zylinders? Glaskolbens? Rohrs? Was auch immer! Ich schüttle den Kopf.
 

"Tut mir Leid, aber der Name sagt mir nichts."
 

Zum zweiten Mal in dieser Woche werde ich zum Gespött der Klasse und Kaiba verpasst zum zweiten Mal die Show! Armer Kerl! Ein amüsiertes Grinsen huscht kurz über meine Lippen, was Herrn Tekuma leider nicht entgeht.
 

"Wenn Sie sich so überaus köstlich über Ihre augenscheinliche Unwissenheit amüsieren können, anstatt in meinem Unterricht aufzupassen, schlage ich vor, dass wir Ihre Unterrichtszeit auf einen Nachmittag verlegen, Wheeler!"
 

Oha, ich glaub, jetzt ist der Chemielehrer wirklich böse mit mir. Ich zucke dennoch mit den Schultern.
 

"Von mir aus, soll mir recht sein, ich hatte heute Nachmittag sowieso nichts Besonderes vor."
 

Ich kann förmlich sehen, wie Herr Tekuma explodiert.
 

"Raus, aber sofort! Und wagen Sie es nicht noch einmal in diesem Ton mit mir zu sprechen, sonst werde ich Sie eigenhändig zum Direktor befördern und Sie für einige Wochen vom Unterricht suspendieren lassen!"
 

Als ob mich das noch schocken könnte, wo ich doch fast jede Woche wegen den angeblich unüberbrückbaren Differenzen zwischen Kaiba und mir dort antanzen muss! Lächerlich! Ich mein, wieso unüberbrückbare Differenzen? Was soll daran so schlimm sein? Nur weil ich Kaiba nicht mag? Und er mich nicht?
 

Tea schüttelt strafend den Kopf, Yugi wirft mir einen mitleidigen Blick zu und Tristan zeigt mir seine erhobenen Daumen. Ich grinse ihn an, zucke mit den Schultern und verlasse mit einem letzten Blick auf Herrn Tekuma das Chemielabor der Schule.
 

Draußen auf dem Gang lass ich mich an der Wand sinken und versuche zu verstehen, warum es mich nicht stört, dass ich gerade zum zweiten Mal aus dem Unterricht geflogen bin, innerhalb einer Woche. Das ist selbst für mich viel, zumal ich mich eigentlich zusammengerissen habe, seit ich mit Yugi befreundet bin! Ob es daran liegt, dass Kaiba beide Male nicht anwesend war? Dass kein sarkastischer Kommentar von seiner Seite kam? Keine bissige Bemerkung von ihm?
 

Ich blinzle verwirrt. Vermisse ich diese Kommentare von ihm etwa? Ich schüttle den Kopf. Bestimmt nicht! Vielleicht ein wenig, ein mikroskopisch kleines bisschen. Ich seufze leise. Okay, ich geb es zu, ohne Kaiba ist der Unterricht nicht derselbe und ohne seine Bemerkungen ist ein Rauswurf aus dem Unterricht auch nicht derselbe. Ich streiche mir irritiert durch die Haare.
 

Ich versteh das einfach nicht! Was ist passiert? Wo ist mein Elan hin, Kaiba in den Wahnsinn zu treiben? Nur weil er mich die meiste Zeit ignoriert oder mir aus dem Weg geht, muss das doch nicht heißen, dass ich aufgebe, oder? Ich hab doch einen Plan, verdammt noch mal! Dazu sogar einen verdammt guten Plan, glaub ich jedenfalls.
 

Schnelle, energische Schritte lassen mich aufsehen und dann schockiert aufspringen.
 

"Kaiba! Woher zum Geier kommst Du denn jetzt?"
 

Direkt vor mir bleibt er stehen und starrt mich finster an.
 

"Ich wüsste nicht, wieso ich Dir das auf die Nase binden sollte, Loser. Wenn Du mich bitte entschuldigst, ich muss zum Unterricht!"
 

Bevor Kaiba an mir vorbei durch die Tür ins Chemielabor marschieren kann, greife ich ihm ans Handgelenk und befördere ihn mit einem heftigen Schwung an die gegenüberliegende Wand, an die ich ihn Sekunden später mit meinem eigenen Körper presse.
 

"Warum bist Du so fies zu mir? Was hab ich Dir getan, Kaiba?"
 

Ich bin sauer! Verdammt sauer und Kaiba scheint das genau zu spüren, allerdings zeigt er keine Angst, sondern Amüsement? Ich blinzle leicht und starre verwirrt in Kaiba´s blaue Augen. Tatsache! Kaiba amüsiert sich über mich! Ich drücke ihn fester an die Wand und knurre wütend.
 

"Ich weiß wirklich nicht, wo Dein Problem liegt, Mr. Eisklotz, aber ich werde nicht zulassen, dass Du Dich über mich lustig machst, kapiert?"
 

Kaiba zeigt mir ein fieses Grinsen und schüttelt den Kopf.
 

"Tztz, kann das Köterchen auch beißen, anstatt nur zu knurren und zu bellen?"
 

Ich ziehe überrascht eine Augenbraue hoch und zieh Kaiba am Kragen seiner Schuluniform zu mir hinunter. Beißen, huh? Wenn er davon eine Kostprobe haben will? An mir soll es nicht liegen! Von wegen unüberbrückbare Differenzen! Ich zeig dem Direktor mal, wie man unüberbrückbare Differenzen überbrückt!
 

"Weißt Du, Kaiba, Du solltest aufpassen, was Du Dir wünschst, es könnte nämlich womöglich in Erfüllung gehen. Dieses Köterchen kann sehr wohl beißen, fragt sich nur, an welchen Stellen ich denn zubeißen soll? Nicht wahr?"
 

Ich weiß nicht, ob es so eine gute Idee ist, ihm jetzt am Ohrläppchen zu knabbern, aber ich lasse ungern so eine Möglichkeit ungenutzt verstreichen und er hat mich ja gefragt, ob ich auch beißen kann. Kaiba kann sich also auch nicht bei mir beschweren, oder? Kaiba ist starr vor Schreck, ob es nun an meinen Worten liegt, oder an meinen Zähnen, die mit seinem rechten Ohr spielen, kann ich leider nicht sagen, aber es ist ein verdammt gutes Gefühl, dass ich diesen Zustand seiner momentanen Bewegungsunfähigkeit ausgelöst habe!
 

Leider dauert dieser Zustand nicht sehr lange und ich finde mich Sekunden später auf dem Fußboden wieder. Ich sollte definitiv aufpassen, was Kaiba mit seinen Händen tut, vielleicht borge ich mir ein paar Handschellen von Tristan!
 

"Wage es ja nicht noch einmal, mir so nah zu kommen, Wheeler! Ich werde beim nächsten Mal nicht zögern und Dich töten!"
 

Ich richte mich ein wenig auf und lege den Kopf in den Nacken, damit ich ihn böse anstarren kann. Beim nächsten Mal werde ich dafür sorgen, dass er sich nicht mehr rühren kann! Darauf kann dieser verfluchte Bastard sich verlassen!
 

"Was ist mit diesem Mal, Kaiba?"
 

Oha, wenn Blicke töten könnten, wäre ich jetzt mit Sicherheit schon ein paar Meter weit unter der Erde!



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2007-03-27T00:59:26+00:00 27.03.2007 02:59
Ich werde jetzt nicht viel sagen, sondern mich nur debil lächelnd zum nächsten kapi bewegen^^
Joey rulez!
LG^^b
Von:  Morathi
2006-03-10T22:56:46+00:00 10.03.2006 23:56
*lach* oh man, das is ja mal ne ganz andere Art der Storyline. Joey, der einen Kaiba völlig wahnsinnig macht und unter sich liegen hat *feix*
Ich bin hellauf begeistert ;P
Go! Joey! Go!
was is eigentlich noch in der Umkleide passiert *neugierig sei**hibbel*
bis zum nächsten Kapi *g*
cu tsusuki
Von:  ninale
2006-03-09T22:59:50+00:00 09.03.2006 23:59
jaahhh! *Hupf*
geilo! Ich mag deinen Schreibstil so! *kringel*
weiterhochladen! *Fahnderl schwenk*

*knuffz*
Ninale


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