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Aphrodisiakum

Neji/Tenten
von

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Gedanken

Hi, everyone!

Im folgenden Geschreibsel seht ihr mein Erstversuch bei Naruto.

Es geht um das Pairing Neji/Tenten. Neben Shika/Tenmari fand ich dieses Paar am Besten. Hab aber in Animexx leider eher wenig zu dem Stoff gefunden... Also warum nicht selbst etwas fabrizieren? ^-^;;;

Die Geschichte spielt so gegen Ende des ersten Teil der Serie, also so gegen Band 27.
 

Disclaimer: Nix mir. Ich würde mich eher vor der Verantwortung drücken, Naruto zu besitzen...
 

Danke für den Verweis auf die Satzzeichen.

Akari^^
 

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Kapitel 1: Gedanken
 

Kampfgeräusche ertönten vom Trainigsplatz, nicht weit entfernt von Konoha. Zwei Gestalten standen zwischen den Schatten von den Bäumen. Eine davon wischte sich den Schweiß und murmelte etwas Unverständliches bevor sie wieder mit einer Welle aus ihrer unerschöpflichen Waffenarsenal den anderen attackierte.
 

Wenige Sekunden später knallte dieselbe Gestalt hinterrücks gegen einen besonders dicken und optisch sehr robust aussehenden Baumstamm und landete nicht gerade sanft mit ihren Hintern auf den Boden.
 

"Itaii..." Sie stand auf und rieb sich den schmerzenden Hinterteil. "Schon mal was davon gehört, das man mit Ladys sanfter umgehen sollte?"
 

"Hn." Es kam ein abfälliges Schnauben. "Ich habe dich nicht einmal berührt."

Weiße Augen blieben auf sie ruhen. Seine Mundwinkeln zogen sich zu einem hämischen Grinsen. "Vielleicht solltest das nächste Mal lieber mehr auf den Kampf konzentrieren, als mich so zu begaffen. Dann würdest du nicht mitten in der Luft dein Gleichgewicht verlieren, nur weil ich plötzlich vor dir aufgetaucht bin."
 

Tentens Kiefer klappte offen. Sie wollte etwas erwidern, doch es kam kein Ton heraus, sodass sie unabsichtlich einen Fisch nachahmte. Erst als er ihr völlig den Rücken zudrehte, schien seine Nachricht ihre Gehirnzentrale erreicht zu haben.

"Na-Nani?" Man sah eine Ader auf ihren Kopf pochen und sie hob schon ihre Faust, um diesen eingebildeten Schnösel eine zu verpassen.
 

Nun, sagen wir mal der Geist war willig - nur das Fleisch wies bedauernswerterweise einige Schwächen vor. Natürlich konnte er von hinten ihren Angriff voraussehen, sodass er sich wieder zu ihr wendete. Von seinen Blick gefesselt blieb sie im Ansatz stecken, sodass sie der Freiheitsstatue starken Konkurrenz machte. Es fehlte nur noch die passende Ausrüstung.
 

Nach einigen Augenblicken schien sich Neji vergewissert zu haben, dass von ihrer Seite aus keine ernstzunehmende Gefahr drohte. Er machte es sich unter einem besonders schattenspendenden Baum bequem, begann zu meditieren und schenkte der Freiheitsstatue keine weitere Beachtung.
 

Die Freiheitsstatue brauchte ihrerseits noch ein wenig, bis sie sich wieder daran erinnern konnte, dass ihr Körper aus organischen Material bestand. Sie durchbohrte den unschuldig dasitzenden Teamgefährten mehrmals mit ihren Blick, bevor sie sich von ihm abwandte. Zwischen den Schatten von den Blättern hatte es die Sonne geschafft, sich durchzukämpfen und versengte ihre Hitze auf ihren Nacken. Tenten rieb sich an ihren Nacken und entschied sich, sich ebenfalls ans meditieren zu machen.
 

°Verdammt!° fluchte sie innerlich zum x-ten Mal. °Ich kann mich nicht konzentrieren!° Ihr Seitenblick galt den Schwarzhaarigen, der immernoch seelenruhig dasaß. Sie kniff sich die Augen zu und versuchte sich zu entspannen. Im geistigen Auge sah sie schon wieder einen gewissen männlichen Subjekt vor sich stehen. Resultat: Sie konnte sich überhaupt nicht mehr konzentrieren.
 

Natürlich war sie schon lange in ihren Manschaftskollgen mehr oder weniger... verknallt. Aber sie hatte es bis jetzt immer geschafft, ihre hyperaktiven Hormone zum Stillschweigen zu bringen. Nur warum ausgerechnet jetzt???
 

Die Erklärung lag etwa eine Woche zurück, als sie wegen einer Bitte von Gai-sensei bei den Hyuugas vorbeigeschaut und ihn dabei unabsichtlich direkt nach einer körperlichen Reinigung erwischt hatte. Das wichtigste Detail seiner Anatomie hatte sie aufgrund des Handtuchs um seine Hüfte zwar nicht gesehen, aber dafür den hervorragend gebauten Rest. Und als Zugabe hingen seine normalerweise zusammengebundenen schwarzen Haare wild herunter.
 

°Sollte er öfters tun...° dachte sie im Stillen. Das war das einzige, worauf sie nach dem Vorfall noch felsenfest überzeugt war. "Sieht richtig gut aus. Er sieht zwar so schon nicht schlecht aus, aber..." Sie schüttelte wild den Kopf. Sie wollte nicht auf das Niveau der kreischenden, hysterischen, ihren Schwarm hinterherschmachtenden, mit Herzchen-Augen bestückten Teenie-Fangirls herablassen. Sie hatte immerhin noch ein wenig mehr Würde vorzuweisen. °Obwohl meine bescheidene Restmenge von Würde seit dem Vorfall von letzter Woche eine steile Defizitrate vorzuweisen hat...°
 

Sie musste ihn damals wohl ziemlich lange angeglotzt haben, ohne es zu merken. Er war an ihr vorbei vorbeigegangen, um zu seinen Kleiderschrank zu gelangen. Als sie immernoch keine Anstalten gemacht hatte, ihren Blick von seinen Körper abzukleben, hatte er irgendwann mal entnervt gemeint: "Von mir aus kannst du gerne zusehen, wie ich mich umziehe!" Den Sarkarsmus hatte er nicht ganz aus seiner Stimme bannen können. Sie konnte sich nicht erinnern, jemals so schnell aus einem Anwesen getürmt zu sein wie zu jenem Zeitpunkt. Und Gai-senseis Bitte hatte sie selbstverständlich vergessen...
 

Tenten seufzte. Weder sie noch er hatten je ein Wort über den Vorfall verloren. Neji war zwar nie ein besonders gesprächiger Typ gewesen, aber... Sie seufzte erneut, bevor sie aufstand. Sie hatte es schon längst aufgegeben zu meditieren. Wäre sowieso nicht mehr möglich gewesen, da zwei grüne, undefinierbare Gestalten zielstrebig auf sie zukamen. "Tenten-saaaaaaaaaaan, Neji-saaaaaaaaaaaan!"

Der dritte aus ihrer Gruppe winkte begeistert mit seinen Händen. Es ließ sich nicht ganz abstreiten, dass es ein wenig lächerlich aussah, da er rückwärts lief. Tenten sweatdroppte, bevor sie Lee und ihren Lehrer zurückgrüßte.
 

°Sie sehen ehrlichgesagt so schon lächerlich genug aus...° dachte sie stirnrunzelnd, als sie deren Auftreten in Kombination mit ihren Anzug und Frisur begutachtete. Sie bemerkte, wie Neji neben ihr aufstand und gleichgültig durch die Gegend schaute, um den beiden Freaks so wenig Ausmerksamkeit wie möglich zu schenken.

Sie wusste nicht, was er darüber dachte, doch sie war insgeheim froh und stolz über ihre Gruppe. Sie gehörten immerhin zu den besten Gruppen ihres Alters in Konoha. Es gab zwar vielleicht stärkere Gruppen, wie zum Beispiel die von Naruto, der sich sehr stark entwickelt hatte. Aber durch Sasukes Verschwinden...

Aburames Gruppe war sicher auch nicht schlecht und von der sogannten "Idioten"-Gruppe hatte es dieser Shikamaru als einziger die Chunin-Prüfung bestanden.

Doch sie mochte und schätzte ihre Gruppe. Es herrschte eine angenehme Atmosphäre und wurde durch die abwechslungsreichen und lustigen Aktionen von Lee und Gai-sensei ständig unterstützt. Außerdem waren ihre Kräfte nicht zu unterschätzen.
 

Vorallem Lee hatte große Fortschritte gemacht. Der Nichtskönner, auch "Melone" wie er anfangs von Neji genannt wurde, hatte es geschafft, die Taijutsu hervorragend zu meistern. Er war jetzt um vieles stärker als sie selbst. Und Neji war schlichtweg ein Genie, sodass sie wusste, dass sie das schwächste Mitglied der Gruppe war. Irgendwo frustrierte es sie schon ein wenig, als Klotz am Bein gelten zu müssen. Doch sie wusste, dass sie von allen respektiert wurde, was für sie das Wichtigste war.
 

°Nur leider...° Sie schielte unauffällig in Nejis Richtig. °...scheint dieser Respekt in letzter Zeit langsam aber sicher den Bach herunterzugehen...°

Sie fragte sich schon die ganze Zeit, ob er den Grund für ihr offensichtliches Verhalten bereits herausgefunden hatte. Wenn ja, dann würde er ihr ein gänsehautverursachenden Liebeserklärungsversuch ersparen. Wahrscheinlich hatte sein alles durchleutendes Byakugan ihr pubertäres Innenleben schon durchschaut...
 

°So ein Rüpel!° dachte sie sauer. °Wenn er schon weiss, dass ich in ihn verknallt bin, sollte er gefälligst nicht so wie ein Felsbrocken untätig durch die Gegend stehen, sondern mir gleich sagen, ob ihn das passt oder nicht!°
 

Da Gai-sensei sich hauptsächlich mit Lee beschäftigt hatte, war sie in den vergangenden Jahren Neji am Nahestehensten gewesen. Sie kannte ihn deshalb inzwischen gut genug, um zu wissen, dass er kein leidenschaftlicher Beziehungstyp war. Aber er war auch kein unsensibler, egoistischer Eisblock wie dieser Sasuke. Sie kannte ihn zwar kaum, aber von dem was sie bisher so mitgekriegt hatte, tat ihr Sakura leid, da sie ihn umsonst ewig hinterherlaufen konnte. Ihrer Meinung nach war er ein größerer Idiot als Naruto, da er seine Kameraden im Stich ließ, nur an sich dachte und freiwillig zu diesen Orochimaru rübergelaufen war. Sie hatte ihn immernoch nicht ganz verziehen, dass Neji bei dem Versuch, ihn zu "retten" fast draufgegangen wäre.
 

°Uchiha ist stark und sieht gut aus. Mehr ist da aber für mich nicht drin. Und eigentlich geht er mich auch nichts an. Zurück zu dem Problem namens Neji Hyuuga...° Gedankenversunken sah sie zu, wie Lee ihn erneut zum Kampf herausforderte. Motiviert von Narutos Sieg versuchte er bei jeden der sich anbietenden Gelegenheit, ihn im Zweitkampf zu bezwingen. °Naruto... Naja, seit Neji gegen ihn verloren hatte, ist er nicht mehr so überheblich und arrogant wie früher. Und das ewige Gerede über Schicksal und so hat zum Glück auch aufgehört. Der Nachteil ist nur, dass er nicht mehr so viel redet. Und seit dem Vorfall noch weniger...°
 

Tiefe Depressionslinien durchzogen ihr Gesicht. °Was soll man in so einer Situation machen?! Ich bin zwar bestimmt nicht die erste, die sich in ihren Teamkollegen verschossen hat, aber an wem soll ich mich jetzt wenden?° dachte sie deprimiert. °Bisher konnte ich mich fast immer an Neji wenden, wenn es ein Problem gab, aber da es jetzt um ihn selbst geht...°
 

Sonstige Ansprechpartner waren ihr Gruppenleiter und Lee. Lee war so etwas wie ein Mischung aus Bruder und guter Freund. Sie mochte ihn, auch wenn er manchmal schräg drauf war. Aber ihn oder Gai-Sensei um Rat wegen ein Liebesproblem zu fragen... Sie wollte sich gar nicht ausmalen, was da rauskommen würde. Da könnte sie gleich Neji um Rat fragen à la: "Hey Neji, du musst mir unbedingt helfen: Ich bin seit Jahren in dich verknallt und seit ich dich nackt gesehen habe, spielen meine Hormone verrückt. Was soll ich tun, damit das aufhört?"
 

Tenten schüttelte resigniert ihren Kopf. Daraus wurde nichts. Sie musste sich etwas anderes überlegen, da so etwas dann doch zu direkt wäre. Außerdem hätte sie dann einen riesen Bammel vor seiner Antwort. Wenn er sie annehmen oder abweisen würde, wäre es kein Problem, aber wenn er NICHTS sagen und sie einfach stehen lassen würde - das wäre für sie die reinste Katastrophe.

Aber die ganze Sache einfach zu ignorieren - Nein, sie würde bestimmt jemanden oder etwas finden, der sie aus dieser Misere rausholen wird...

Der Plan

So, Leutz!

Hier komme ich mit der Expresslieferung von Chapter Numero 2!

Lasst es euch gut schmecken!

(Übrigens, danke für den Hinweis auf die Satzzeichen.)
 

"..." - Gesprochenes

°...° - innere Gedankengänge
 

Das Kapitel ist an den ersten Teil angeknüpft - aus Nejis POV. Er soll auch mal was zum knabbern haben... ;)

Also, noch viel Spaß beim Lesen!

Eure Akari^^
 

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Kapitel 2: Der Plan
 

Hyuuga Neji war am meditieren.

Oder bessergesagt, er war am Versuch zu meditieren.

Seine Konzentration wies ihn permanent zurück und im Gegenzug zeigte sich eine gewisse Hälfte seines Gehirns eine erstaunliche Hyperaktivität. Auf das er ruhig hätte verzichten können. Er öffnete seine Augen und blickte auf die Ursache dieser Unruhen.
 

Sein Herz machte eine kurze unrhythmische Bewegung, als er sie sah. Da stand eine schlanke, zierliche Figur mit einen unschuldigen Blick, hochgebundenen Haaren und bemerkenswert zarte Hände, die jedoch so geschickt mit den Waffen umgehen konnten...

Neji versuchte seinen Kiefer geschlossen zu halten, um ja keinen verdächtigen Laut aus seiner Kehle entweichen zu lassen. Natürlich hatte er, das Genie aus dem Hyuuga-Clan, seinen Körper völlig unter Kontrolle! Es waren NUR ein paar konzentrierte Atemübungen notwendig, um seine angeborene männlichen Instinkte in Schach zu halten. Erst nachdem er sich wieder beruhigt hatte, fiel ihm auf, dass die besagte Person an einer Stelle saß, wo die Sonne auf ihren Rücken knallte.
 

°Warum sitzt sie ausgerechnet dort? Ob es ihr nicht zu heiß ist? Oh... falsche Wortwahl...°

Er runzelte die Stirn und war schon dran zu fragen, warum sie sich nicht unter einen schattigeren Platz niederließ. Doch als er sich dann die Umbegung besser zu Augen führte, wurde ihm klar, dass er gerade den einzigen besagten schattigen Platz für sich beansprucht hatte.

°Hmpf! Sie hätte sich ruhig neben mir sitzen können. Ist ja viel angenehmer hier. Und außerdem könnte ich dann ihren neuen Shampoo mit dem Erdbeer-Aroma besser wahrnehmen...° Er hielt an dieser Stelle an, bevor er sich selbst in Gedanken erschlug. °Tss. Seit wann habe ich es nötig, mich mit solchen Themen wie Tentens Shampoo zu beschäftigen?°
 

Scheinbar hatte er es dringend nötig, als ihn eine neue Welle mit dem einzigartigen Duft seine Nase entgegenschlug. Sein Kopf drehte sich automatisch in die Richtung, aus der es zu quellen schien und schon sah er promt seine Teamgefährtin mehrmals resigniert den Kopf schütteln. Doch einige Augenblicke später wurde ihr Blick wieder glasig und ihr Ausdruck ging ins Verträumte über.
 

Neji war angepisst. SEHR angepisst, um genauer zu sein.

Von Hinata wusste er bereits, dass wenn Mädchen verträumt durch die Gegend schauten, sie meisten an jemanden BESONDERES dachten. Und schon seit Tagen benahm sich auch Tenten ständig auf dieser Weise! Sie war kaum mehr noch konzentriert, sondern schien ständig woanders in Gedanken zu sein. Er würde es zwar nicht zugeben, doch es nervte ihn gewaltig, dass er nicht wusste an was sie immer dachte. Oder bessergesagt an WEN.

Die Vorstellung, dass es irgendein Junge war...
 

Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Wie gerne würde er den besagten Jungen aus ihren Gedanken herausprügeln...! Obwohl, Moment! Eigentlich ging ihm die ganze Sache gar nichts an! Das war auch der Grund, warum er sich so ignorant wie möglich verhalten hatte. Gerade jetzt durfte seine kühle Fassade keinen einzigen Riss bekommen, da er sonst diesen JEMANDEN auch noch den Gefallen tun würde zu erfahren, dass er innerlich vor Eifersucht brodelte.
 

Sie gehörte ihm und nur ihn allein! Er wusste, dass es egoistisch war, und doch würde er es niemanden erlauben, sie auch nur anzusehen. Das erklärte auch, warum einige männliche Subjekte an einem Morgen unweigerlich einer ausgequetschten Frucht ähnelten, wenn sie am vorigen Tag nach Nejis Meinung Tenten paar Sekunden zu lange angestarrt hatten. Dem Byakugan entging eben nichts!
 

Das Gleiche tat er zwar auch bei den Verehrern von seiner super-niedliche Cousine, die sie lüstern anblickten... Aber bei ihr war es mehr wie ein Schwester-Komplex. Anders als bei Tenten.

Er hatte zum Beispiel nichts dagegen, wenn Hinata Naruto hinterherlief. Doch es gab Fälle, wo seine Fingerknochen gefährlich knackten, wenn er sah, wie Tenten Lee beim Training mit ihren Lächeln beobachtete. Das waren auch die einzigen Tage, wo er ausnahmsweise eine Herausforderung von ihn annahm. Nach außen ahmte er zwar eine Götterstatue nach, doch innerlich war sein Brust immer auf unermessliche Größe angeschwollen, wenn Tenten hinterher den am Boden wälzenden Lee predigte, was für ein Dummkopf er doch sei, sich mit ihm, einem Genie, anzulegen.
 

Aber warum war er denn so schrecklich besitzergreifend bei ihr?

Natürlich, sie war seine Teamkollegin. Doch sie war inzwischen mehr als das. Sie zählte sich zu den wenigen Personen, die er als richtige Freunde ansah. Wenn Lee mit seinen Lehrer unterwegs waren, war sie immer die einzige, die für ihn da war. Egal, wie sehr es regnen oder schneien würde, würde sie wie immer pünktlich am Kampfplatz stehen und auf ihn warten. Unabhängig, ob es ihr gut oder schlecht ging, war sie immer an seiner Seite gewesen und hatte mit ihm gekämpft. Sie kannte seine starken, sowohl als auch seine schwachen Seiten. Ihr hatte er es zu verdanken, dass er die Gründerfamilie nicht einfach massakriert und somit in die Fußstapfen von Itachi Uchiha getreten wäre. Sie war immer diejenige gewesen, die seine Launen ausgehalten hatte.
 

Im Gegensatz zu anderen Mädchen wie Sakura oder Ino war sie nicht laut. Sie verbrachte keine Zeit mit Mode, Klamotten und Aussehen, kleisterte sich nicht mit Make-Up zu und kicherte und lästerte nicht mit den anderen Mädchen. Stattdessen schärfte sie ihre Waffen und machte Sparring mit ihm oder Lee. Sie war es immer, die immer zur Stelle war, wenn er sich ungerecht behandelt fühlte. Wenn er bei ihr bleiben wollte, würde sie ohne zu zögern die Haustüre für ihn aufmachen. Und wenn er etwas sagen wollte, würde sie ihn ruhig und geduldig zuhören. Wenn er das nicht tat, war es ihr auch recht. Sie verstand ihn besser als alle anderen.
 

Er hing mehr an ihr, als er es nach außen hin zeigte.
 

So hatte sie zum Beispiel keine Ahnung, wie süß er sie damals gefunden hatte, als sie durch das Menü blätterte und überlegte, ob sie lieber Tempura Soba oder Teriyaki-Huhn mit Reis haben wollte. Sie wusste nicht, wie sehr er mit ihren Essen getauscht hätte, nicht zuletzt weil sie nur für ihn Aufmerksamkeit schenken und mit einem Lächeln sagen würde, wie sehr er geschmeckt hatte.
 

Sie wusste nicht, wie gerne er ihr alles kaufen würde, was sie sich in dem Laden gewünscht hatte. Er hatte es nicht sofort getan, weil sie sonst sehr wütend gewesen wäre, wenn er etwas für sie bezahlen hätte. Also hatte geduldig gewartet bis sie sich getrennt hatten, und war dann anschließend sofort zum besagten Laden zurückgelaufen um ihr den gewünschte Gegenstand zu besorgen. Danach hatte er sich eine gute Ausrede ausdenken müssen, warum er ihr das gab...
 

Sie wusste nicht, wie bezaubernd sie wirkte, als sie mit ihren leuchtenden Augen die neuesten Waffen endteckte. Sie wusste nicht, wie wild sein Herz geklopft hatte, als sie ihn bei der Hand genommen und durch die Kaufhäuser gezogen hatte. Selbst jetzt mit diesen verträumten Blick...
 

Mordlust stieg bei ihm auf, als er damit wieder auf den ursprünglichen Gedanken auf diesen JEMANDEN zurückgelenkt wurde, der es wagte SEINE Tenten so dermaßen aus der Bahn zu werfen. Er gab ihr keine Schuld, denn schließlich konnte es jedem passieren, sich gegen den eigenen Willen in jemanden zu verlieben. Doch dass dieser JEMAND es schaffte, ihr so den Kopf zu verdrehen...
 

Und sie schien nicht einmal glücklich, wenn man die ganzen frustrierten Seufzer mitzählte.

Neji schwor sich dass, sobald er irgendwelche Hinweise zur Person bekommen würde, er diesen *zähneknirschendes Geräusch* als erstes...
 

Seine düsteren Pläne wurden unterbrochen, als sich zwei ihm bekannte Gestalten im grünen Anzug mit dicken Augenbrauen und grässlichen Pottschnitt unweigerlich näherten. Er stöhnte innerlich, als der dritte aus seinem Team seinen und ihren Namen in aller Welt hinausschrie.

°Das war´s dann wohl mit der Konzentration und den Plänen. Obwohl... ersteres war ja von anfang an nur in geringer Menge vorhanden gewesen...°
 

Neji stand auf, rückte sich seinen Stirnband zurecht und versuchte den zwei Witzfiguren möglichst keine Beachtung zu schenken. Was sich mit seinem 50m-Radius Sichtfeld als nicht so einfach erwies. Zudem erfüllte eine größtenwahnsinnige Stimme die gesamte Umgebung:
 

"Meine geliebten Schüler! Es freut mich immer wieder, euch in der Blüte eures Lebens zu sehen! Heute erledigen wir 500 Liegestützen, 1000 Situps und laufen 200mal um Konoha!"

"Jawohl!!!" antwortete Lee begeistert und salutierte. Die Reaktionen der anderen Genins waren jedoch eher dürftig: Neji verdrehte die Augen und Tenten stöhnte laut auf.
 

"Wir haben schon den halben Tag trainiert. Außerdem betrifft der Trainingsplan ja nur Lee..."

Mit verschränkten Armen beobachtete Neji aus den Augenwinkeln, wie sie mit ihren Lehrer argumentierte. Nach ein paar Sekunden kippte er überrascht seinen Kopf zur Seite. Der Typ hatte sich doch tatsächlich von ihr beschwatzen lassen...

°So ein Depp!°
 

Obwohl... wenn er es sich doch genauer überlegte, dann wäre er an seiner Stelle genauso hilflos gewesen. Wer konnte schon diesen Hundeblick von ihr widerstehen? Er zumindest nicht.

Aber das behielt er lieber still für sich... Mit seiner fast perfekten Maske der absoluten Gleichgültigkeit und Arroganz hatte er schon mehr als die halbe Ninjawelt über den Tisch ziehen können.
 

"Also... ich geh jetzt mal!"

Die Stimme seiner Teamkollegin riss ihn wieder zurück. Er erhaschte noch kurz einen Blick, wie sie mit ihren Sachen zwischen den Schatten der Bäume verschwand. Er zögerte.

Dann besann er sich und folgte ihr.

Er hatte einen Plan.

Der Stalker

Kapitel 3: Der Stalker
 

Es war abends.

Tenten schritt durch die dunkle Allee. Und fühlte sich erschöpft wie schon lange nicht mehr. Nach ihrer Meinung hatte Neji sie gnadenlos ausgemeutet: 64 ihrer Chakra-Punkte waren verschlossen. Für was hielt er sie eigentlich? Eine Stroh-Puppe?

Er hatte vorgeschlagen, dass sie die Rollen ausnahmsweise mal tauschen sollten. Gewöhnlich pflegte Tenten ihn mit ihren Waffenarsenal ihn anzugreifen, damit er seine Verteidigung noch perfektionieren konnte. Doch heute wollte er in der Offensive stehen - aus welchen Grund auch immer.
 

Wo war Lee, wenn man ihn mal gebrauchen konnte?! Es war ihre Dummheit gewesen, ihre Einverständniserklärung abgegeben zu haben. Jetzt schüttelte sie resigniert mit dem Kopf, wenn sie daran zurückdachte, wie kläglich sie an ihrer Verteidigung gescheitert war. Heute war sie offiziell zur Nejis persöhnlicher Dummy degradiert worden.
 

°Merke: beim nächsten Mal sofort das Weite suchen, wenn Neji seine Hakke Rokuju Yonsho einsetzen will. Ich bin nicht so größtenwahnsinnig wie Naruto, sich freiwillig...° Ihre Gedanken wurden unterbrochen, als sie ES spürte.
 

Da war es wieder!

Ein ominöser Schatten zwischen den Bäumen, das auf eine menschliche Gestalt verwies. Nicht zum ersten Mal hatte sie das Gefühl, von jemanden verfolgt, oder zumindest beobachtet zu werden. Ihr lief es eiskalt den Rücken runter, als sie den dunklen und leeren Weg hinter sich sah. Blätter raschelten von den Bäumen.
 

Tenten nahm ihr Bestes, alles zu ignorieren. Vielleicht war es ja nur Einbildung.

Sie setzte langsam ihre Schritte fort, bis sie wieder einen kurzen Blick auf eine dunkle Siluette erhaschen konnte. Das war jetzt doch zuviel! Vorsichtig zog sie drei Kunais heraus und kniff die Augen zusammen. Wer zur Hölle verfolgte sie die ganze Zeit? Was würde man von ihr wollen?
 

Sie atmete konzentriert aus und ein. Es sah schlecht aus für sie.

Wenn es hart auf hart kommen würde, und der Gegner ein Ninja auf Chunin-Level wäre, dann würde sie garantiert verlieren, da ihre Chakraregulierung immernoch hartnäckig streikte. Sie biss sich auf die Lippen.
 

°Verdammter Neji! Wenn ich nicht nach jeden Training so fertig wäre, dann wäre ich vielleicht in der Lage, diesem Stalker die Fresse zu polieren! Apropos - wie gerne würde ich auch das Byakugan besitzen...° dachte sie sich, als sie vergeblich zwischen den dunklen Bäumen spähte. Der Verfolger musste wohl gemerkt haben, dass sie Verdacht geschöpft hatte.
 

Tenten seufzte und steckte ihre Waffen wieder ein. Sie war müde. Todmüde. Sie wollte nur noch essen, duschen und sich in ihren warmen Bett verkriechen. Und dabei vorallem keine Gedanken an diesen Schatten verschwenden. Aber es war Zeit, dass sie etwas gegen ihn unternehmen musste.
 

Am nächsten Morgen erreichte sie schlecht ausgeschlafen den Trainingsplatz. Sie wurde den untrüglichen Gefühl nicht los, dass sie sogar im Schlaf beobachtet wurde. Dunkle Augenringe verzierten ihr Gesicht, ihre Haare waren durcheinander und sie befand sich immernoch nur im halbwachen Zustand. Aus Gewohnheit setzte sie sich hin, packte sie monoton ihre Schriftrollen aus und gähnte herzhaft.
 

"Du siehst jämmerlich aus." Sie wirbelte herum und sah Neji hinter sich stehen.

"Danke für das Kompliment." antwortete sie müde. Sie war gerade nicht in der Stimmung, sich auf einen Kontra mit ihm einzulassen.

"Hn." Er wollte wieder weggehen, als ihr plötzlich etwas einfiel und an sein Hosenbein klammerte. "Warte!"
 

Neji sah zu ihr runter und runzelte leicht die Stirn.

"Ich äh... Ich wollte fragen, ob du mich heute abend nach Hause begleiten könntest..." fragte sie kleinlaut.

"Warum?" Er hob eine Augenbraue.

"Weil ich glaube, dass mich jemand die ganze Zeit verfolgt."

"Und was habe ich damit zu tun?"

"Ich hoffte, du könntest diesen Stalker einen Arschtritt verpassen..."

"Bist du deshalb so schlecht ausgeschlafen?"

Sie nickte.
 

"Ich habe was besseres zu tun, als kleine Mädchen babysitten." sagte er nach einer Weile. "Du bist doch eine Ninja! Du solltest selbst in der Lage sein, um dich zu kümmern!"

"Aber vielleicht ist er stärker..." versuchte sie zu argumentieren.

"Du bist eine Waffenspezialistin!" sagte er kurz angebunden. "Und außerdem... wer - ausgenommen ein blinder Volltrottel - würde schon so einen Mannsweib wie dir hinterherlaufen wollen?..."
 

Tenten riss empört den Mund auf. Jetzt schlug es aber dreizehn!

Natürlich wusste sie, dass sie nicht besonders attraktiv oder ladylike war. Sie fand das mädchenhafte Getue mit Schminken und Hübschmachen als Zeitverschwendung und einfach nur noch lächerlich. Doch deshalb so einen direkten Hinweis auf ihr knabenhaften Auftreten zu bekommen...
 

Da war es ihr egal, ob er Hyuuga hieß oder nicht!

Dreißig Kunai und Shuriken hingen an der Stelle des Baumstamms, wo noch Bruchteile von Sekunden zuvor Nejis Kopf gewesen war.

"Das arme Holz hat dir nichts getan..." sagte er schulterzuckend. Von seinen Grinsen zu schließen, machte er einen leicht amüsierten Eindruck.
 

"Also gut!" schnaubte Tenten beleidigt. Sie packte ihre Sachen wieder zusammen. "Such dir doch ein anderes Mädchen, das freiwillig mit dir trainiert!" Das Wort ´Mädchen´ spuckte sie regelrecht aus. "Ich frag dann jemanden, der ein wenig mehr Feingefühl hat als du! Aber wahrscheinlich weißt du nicht einmal, wie man Gefühle überhaupt buchstabiert, oder?"
 

Neji sah zu, wie sie davonrauschte. Fast hatte er die Befürchtung, dass er soeben vielleicht zu weit gegangen war. Doch sonst würde es früher oder später rauskommen, dass ER derjenige war, der sie auf Schritt und Tritt beschattete. Und er würde es sonst niemanden gestatten, das Gleiche zu tun. Nur er hatte das Recht dazu!
 

Natürlich war er leicht überrascht, als er erfuhr, wie sehr es ihr zusetzte. Doch er dachte gar nicht daran, damit aufzuhören. Es war für ein Mädchen wie sie gefährlich so spät am Abend alleine durch die Gassen und Bäume zu gehen. Es war sozusagen nur eine Schutzmaßnahme für den Fall, wenn sie wirklich von jemanden angegriffen werden würde. Er hatte in den letzten Tagen nur sichergestellt, dass sie sicher Zuhause angekommen und in Ruhe eingeschlafen war. Außerdem wollte er herausfinden, mit welcher männliche Personifikation sie die ganze letzte Zeit beschäftigt gewesen war.
 

Es war nicht so, dass er sie belästigen oder bespannen wollte. Das einzige Mal, wo er mit seinen Augen in ihre Dusche geschaut hatte, war, als er sich Sorgen gemacht hatte. Woher sollte er denn wissen, dass nicht nur Hinata länger als zwei Stunden im Bad braucht? Innerlich nahm er alles zurück, was er ihr vorhin gesagt hatte. Er würde sogar dafür bürgen, dass Tentens Körper durchaus eine sehr weibliche Form besaß. Ein Glück, dass damals niemand sein Nasenbluten gesehen hatte...
 

Er wartete noch einige Minuten, bis er ihr folgte. Er war leicht gespannt, was sie jetzt unternehmen würde. Sie hatte behauptet, dass sie jemanden finden würde, der ihr half. Wahrscheinlich würde sie den Trottel Lee...
 

Er stoppte abkrupt und verbarg sich zwischen den Ästen. Da unten stand sie und redete mit diesem Shikamaru. Moment mal! Shikamaru?

°Wie kann dieser Annanasfrisur es nur wagen-...° Neji knirschte mit den Zähnen. °Gut, jetzt weiss ich wenigstens, wer als nächster dran glauben muss...°

Das Mittelchen

Hi, es freut mich doch immer ganz gewaltig, dass das eher noch nicht gängliche Pairing hier so gut ankommt! Hoffe, dieses Kapitel gefällt euch genauso gut!

Eure Akari^^
 


 

Kapitel 4: Das Mittelchen
 

Es war gegen Nachmittag als Neji wieder zum Trainingsplatz ging. Nachdem er seine einzige Sparringspartnerin ungewollte verjagt hatte, musste er für heute wohl oder übel mit den Spandax-Freaks vorlieb nehmen, da für ihn alleine zu trainieren nicht in Frage kam. Hinter den Bäumen erkannte er zwei Gestalten, wobei er eine Stimme mit hundertprozentiger Sicherheit Lee zuordenete - neben Gai gab es niemanden sonst in Konoha, der eine Stimme wie ein Waldhorn hatte. Lustlos ging er auf die Gestalten zu. Und promt klatschte sein Kiefer gegen den Boden.
 

Die zweite Gestalt entpuppte sich als Tenten. Lee hatte ihre Hände fest in seine umklammert und sah sie durchdringend an. Neji merkte, wie sein Auge zuckte.
 

°Ganz ruhig, du brauchst Lee noch. Du wirst ihn nicht umbringen, du wirst ihn nicht in Hackfleisch zerstückeln...°versuchte er sich zu beruhigen, was sich aber als nicht so einfach herausstellte. Schon allein wegen dem Gedanken, dass er selbst noch nie das Privileg hatte, Tentens Hand halten zu dürfen.
 

Neji räusperte sich lautstark und schritt auf sie zu, mit der festen Absicht, die vier Hände auseinander zu bringen. Lee, der erst jetzt von der Anwesenheit des Teamkollegen Notiz genommen hatte, ließ Tentens Hand automatisch los und winkte ihm zu. "HALLO, MEIN EWIGER RIVALE!"
 

Neji ließ ein Schauben hören. Rivale? Als ob! Zumidest hatte der Pottfrisur gerade sein eigenes Leben gerettet, als er ihre Hand rechtzeitig losgelassen hatte. Doch warum zum Teufel hatte dieser Kerl sie überhaupt festgehalten. Wenn schon jemand Hand an sie anlegen durfte, dann nur er selbst!
 

"Was habt ihr gerade gemacht?" Neji gab sein Bestes, seine Stimme so gelangweilt wie möglich klingen zu lassen. Innerlich war er jedoch kaum mehr angespannter.
 

"Eh? Ach so, ich habe mich vorhin bereiterklärt, Tenten vor ihren bösen, gemeinen, hinterhältigen Stalker zu beschützen!" antwortete Lee mit flammenden Augen.
 

Nejis Auge zuckte dreimal.
 

Dann schnaubte er abfällig und seine Mundwinkel verzogen sich zu einem selbstgefälligen Grinsen. "Und wie willst du das bewerkstelligen?"

"Warts ab!" Lee hatte seine Good-Guy-Pose #26 aufgestellt, mit aufgerichteten Daumen und dem typischen Zähneblinken.

Am Nejis Hinterkopf begann eine Ader zu pochen.

"Macht doch was ihr wollt!" Er sah zu Tenten, die aber mit einem "Hmpf!" ihren Kopf zur Seite drehte und in Richtung Dorf verschwand.
 

"Was war denn das jetzt?" fragte Neji stirnzunzelnd.

"Ich glaube, sie redet nicht mehr mit dir..." antwortete Lee nachdenklich.

Neji zuckte nur mit den Schultern. "Soll mir nur Recht sein." Er ließ sich nicht anmerken, dass es ihn um ein vielfaches mehr verletzt hatte, als bei den Kampf mit den Spinnenmann. Was für ein Pech für Lee, der nun als Ventil für den Frustabbau diente...
 

Tenten stampfte währenddesen wütend durch den Marktplatz. In einer Skala von 1 bis 10 war ihre Wut ungefähr bei 12. Warum nur musste sie sich auch in den arroganten, eingebildeten Weißauge verlieben? Er schien in letzter Zeit kaltherziger und ignoranter wie eh und je. Von wegen, nach dem Kampf mit Naruto sei er auskuriert! In Gedanken versunken, lief sie geradewegs in jemanden rein.
 

"Oh, entschuldigung..."

"Frauen..." Dieser jemand trug eine grüne Westenjacke.

"Shikamaru?" Tenten sah zu den Jungen mit hochgebunden Haaren. Sein Erscheinungsbild schien die reine Inkarnation von Langeweile, die momentan jedoch leicht bröckelte. "Wo sind die restlichen aus deiner Gruppe?" fragte er unsicher.

"Wahrscheinlich noch am Trainingsplatz."

"Gut, dann habe ich etwas mit dir zu besprechen. Komm schnell mit!"

Mit einem Fragezeichen über den Kopf folgte sie ihm.
 

"Was willst du denn mit mir besprechen?"

"Du hattest doch vor paar Tagen gefragt. Wegen den Verfolger..."

"DU WEISST WER ER IST?"

"Langsam!" Shikamaru kratzte sich genervt am Kopf. "Tsss, ihr Frauen seid immer so aufdringlich... Ich wollte sagen, dass ich eine Vermutung habe, wer es sein könnte. Aber nur, weil er mich gestern auch verfolgt hatte."

"Warum hast du dich ihn nicht gestellt?"

"Weil er stärker ist." antwortete er kurz angebunden. "Ich bin doch nicht lebensmüde!"

"Aber warum sollte er dich verfolgen?" fragte Tenten nachdenklich.

"Tja, das solltest du ihn selbst fragen. Schließlich kennst du ihn doch am Besten."
 

"Hä?" Jetzt war sie völlig perplex. Shikamaru gähnte stattdessen und drehte ihr den Rücken zu. "Seiner Partnerin heimlich hinterherzulaufen! Das ist doch viel zu aufwendig! Versteh einer die Genies... Übrigens, richte ihm noch aus, dass er keinen Grund hat, mich zu Haferbrei verarbeiten zu wollen!
 

Ein Blatt wehte durch die leere Gasse.

Tenten brauchte zehn geschlagene Minuten, von ihrer Statuenposition wieder loszukommen. Dier Nachricht hatte ihre Gehirnzentrale soeben erreicht. Wenn Shikamaru sich nicht irrte, hieß es...
 

Neji.
 

Sie warf sich die Hände auf den Kopf. "AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHH!!!"
 

"Die Akatsuki-Organisation hat dich noch nicht gehört..." meinte Naruto mit zugehaltenen Ohren, der gerade an ihr vorbei lief.
 

"Naruto?"

"Yepp! Naruto Uzumaki!" sagte dieser grinsend, während er seine Arme verschränkt am Hinterkopf hielt. Dann machte er einen leicht betroffenen Ausdruck. "Warum hast du gerade geschrien, sodass fast einer meiner fünf Sinne flöten gegangen wäre?"

"Ach..." Sie seufzte. "Nicht weiteres. Nur eine persönliche Angelegenheit..."

Naruto knickte kurz seinen Kopf zur Seite, bevor er dann schulterzuckend weiterging.
 

Tenten überlegte kurz, wie sie weiter vorgehen sollte, da sie nun einen Namen von dem Nara-clan erhalten hatte. Erstere war Neji direkt zur Rede zu stellen. Doch dann würde sie das mühsam aufgebaute unsichtbare "Neji-Ignorier-Mauer" wieder abreissen müssen. Außerdem war es ja nur ein Verdacht ohne Beweise. Und der Gedanke, direkt vor ihm zu stehen und ihn zu beschuldigen - so suizidgefährdet war sie auch nun wieder nicht...
 

Das bedeutete, sie müsste den Stalker direkt erwischen. Kein Guter Gedanke. Vorallem unter dem Gesichtspunkt, dass sie in ihren Leben als Kunoichi noch nie gegen ihn ein Match gewonnen hatte. Sie und Lee konnten ihn zur Erschöpfung treiben, aber sonst... Gab es niemanden, der es mit ihm aufnehmen konnte?
 

Es waren nur ein paar Sekunden verstrichen, als Naruto wieder von Tentens Gegenwart geehrt wurde. "Naruto! Was sind Nejis Schwächen???"

"Err... seine Schwächen? Hat er überhaupt welche?" fragte er überrascht.

Tenten krachte geräuschvoll gegen den Boden. "Du hast doch gegen ihn gewonnen, oder nicht?" murmelte sie von dem Mischung aus Teer und Gestein hervor.

"Hmmm..." Naruto schien zu überlegen, sodass Tenten schon fast befürchtete, Rauch aus seinen Ohren zu sehen. "Vielleicht seine überhebliche Arroganz?"

"Danke. Das waren Neuigkeiten..." seufzte Tenten, richtete sich auf und trottete davon.
 

Wen konnte sie noch fragen? Kakashi und Kurenai waren auf Mission, und Asuma... Nee, darauf konnte sie verzichten! Und was Gai-sensei betraf, der würde auf volles Rohr den Grund posaunen, warum sie ihn bitten würde. Tsunade? Tenten schüttelte resigniert den Kopf. Sie hatten außerdem nichts mit der Sache zu tun.
 

Würde ihr wirklich nichts anderes übrig bleiben, als Neji selbst darauf anzusprechen?

Dann sollte sie als erstes sollte sie vorher ein Testament hinterlassen, schon mal ein Bett im Krankenhaus reservieren und gegebenenfalls Vorbereitungen für eine Beerdigungszeremonie durchführen.
 

Mit imaginären blauen Strichen im Gesicht schleppte sie sich wieder durch die Marktstraße, als sie zufällig eine Apotheke sichtete. Wie in einer Trance trat sie ein und sah eine ältere Dame an der Theke stehen. "Was kann ich für dich tun?"

"Ich hätte gern ein wenig Kopfschmerzmittel..." stöhnte Tenten.
 

"Wegen einen Jungen, nicht wahr?" grinste die Verkäuferin.

"Woher wissen sie das?" fragte Tenten irritiert.

"Ach, mit dem Alter hat man einen besseren Gespür dafür! Und? Wie bereitet er dir Probleme? Habt ihr Streit? Geht er fremd?"

"Äh... nein! Wir sind nicht zusammen!"

"Ach so! Du traust dich nicht, ihn deine Gefühle zu beichten?"

"Das ist momentan meine geringste Sorge..."

"Er ignoriert dich? Ist kalt und abweisend zu dir?"

"Das trifft schon eher den Nagel auf den Kopf..."
 

Die Verkäuferin seufzte. "Nicht einmal die Jugend! Was für eine Verschwendung!"

"Was meinen Sie?"

"Na, dass man als Shinobi nicht mal als Kind seine Gefühle zeigen darf. Aber ich glaube, ich habe etwas passendes für dich!" Sie kramte in einen Regal herum und zog ein kleines Beutel mit irgendwelchen Kräutern heraus. "Ein altbewährtes Mittel! Leg es in heißen Wasser ein und gib es ihm als Tee zu trinken! Es wirkt beruhigend und entspannend. Und höchstwahrescheinlich wird er sogar gesprächiger sein als sonst..."
 

Tenten überhörte den Hauch von Hinterlist in ihrer Stimme. Alles, was sie wahrnahm, war, dass sie das perfekte Mittel hatte, wenn sie die Konversation mit Neji überleben wollte...

Die Anwendung

Hi, Leute, da bin ich wieder!

Ein riesen Gomen-nasai an euch, dass ihr so lange warten musstet. Das Bundesjugendorchester nimmt halt auch gewisse Opfer in Anspruch…^^;;;

(Ich weiss jetzt wenigstens wie die Konzerthallen in den Großstädten aussehen…)
 

Na, ich hoffe wenigstens, dass euch das folgende Kapitel genausogut gefällt wie das letzte. Wünsche euch viel Spaß beim lesen!

Eure Akari^^
 

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Kapitel 5: Die Anwendung
 

Sonnenlicht strahlte durch die Lichtung.

Neji Hyuuga saß unter einem Baum und meditierte.
 

Tenten schluckte. Nun stand sie ihm gegenüber.

Natürlich war sie immer alles andere als ruhig, wenn er in ihrer Nähe war. Aber dieses Mal war sie aus einem völlig anderen Grund nervös.
 

Die aktuelle “Mission Impossible“ lautete, den männlichen Subjekt vor ihr, ein Getränk anzudrehen, um ihn ein wenig err… lockerer für ein seeehr ernstes Gespräch zu machen, worin sie von ihn die Bestätigung abholen musste, ob er derjenige war, der sie in den letzten Wochen ohne Ende bis ins Schlafzimmer verfolgt hatte.
 

Aber sie hatte nicht die geringste Ahnung, wie sie es bewirkstelligen sollte. Die Aufgabe klang um ein vielfaches einfacher, als man es auf den ersten Blick annehmen würde. Sollte sie es ihm direkt andrehen? War es dann nicht zu auffälig?

°Beruhig dich, Tenten! Es ist ja nicht so, als wolltest du ihn vergiften oder so…°
 

Sie riss sich zusammen und setzte sich leise neben ihm hin. Schon allein die Tatsache, dass sie sich in seiner unmittelbaren Nähe befand, ließ sie schon so anfühlen, als hätte ihr Magen einen dreifachen Salto rückwärts hingelegt. Sie räusperte sich kurz und sah ihn an.
 

„Ohayo, Neji.“ lächelte sie.

„Hn.“ Er nahm ihre Anwesenheit zur Kenntnis.
 

Tenten zögerte. Noch hatte sie keinen Plan.

Er hatte in der Zwischenzeit wieder seine Augen verschlossen und schien weiterzumeditieren. Es wäre eigentlich unangebracht, ihn jetzt zu stören. Was könnte sie jetzt tun, um seine Aufmerksamkeit zu gelangen? Der erste Gedanke war, aufstehen, eine Piruette zu drehen und dabei laut zu singen. Na, dann würde er sie wohl für total übergeschnappt halten…
 

Nein, das war kein guter Gedanke. Aber welche Optionen standen ihr sonst zur Verfügung? Sie schielte zu ihm ihn. Eigentlich tat es ihr leid, dass sie ihn in den letzten Tagen einfach so ignoriert hatte. Doch Neji schien daraus keinen Hehl zu machen. Seelenruhig saß er da und tat so, als wäre nicht gewesen. Sollte das bedeuten, dass er von seiner Seite aus ihr verziehen hatte? Oder das er nichts mehr von ihr wissen wollte? Sie schluckte.
 

Ihr Blick glitt von den Konturen seines Gesichts zur seinen seidenen schwarzen Haaren. Dabei fiel ihr ein sehr einladender Blick auf seine Schulter. Aus irgendeinem unerklärlichen Grund hatte sie jetzt das dringende Bedürfnis, einfach ihren Kopf draufzulegen. Das käme zwar einen Selbstmordversuch gleich, aber…
 

Neji zuckte zusammen, als er plötzlich etwas auf seiner Schulter spürte.

°Was zum…?° Er staunte nicht schlecht, als sich das ´etwas´ als Tentens Kopf herausstellte. Er roch das unverwechselbare Duft von Erdbeer-Aroma ein. Ha, als hätte er sich auch schon nicht vorher konzentrieren können! Ihre Haare kitzelten ihn an seiner Wange. Ihre Arme streiften kurz seine eigene, was ihn einen gehörigen Portion Gänsehaut verpasste. Was aber keinesfalls nach außen bekannt werden durfte…
 

„Was machst du da?“ versuchte er möglichst eisig klingen zu lassen.

„Mich an dir lehnen.“ kam die ehrliche Antwort. „Magst du das nicht?“

„.….” Um nichts in der Welt würde er auf diese Frage antworten.
 

Neji atmete tief aus und ein. Was zum Teufel fiel ihr eigentlich ein?

Dachte sie etwa, er wäre ein Holzklotz ohne jegliche Hormone? Viele Sensoren in seinen Körper machten einen auf verrückt, sodass die Kumpanen namens Dauerzucken und Schauer ein leichtes Spiel über ihn hatten.
 

„Neji, willst du was trinken?“

Ihre Stimme riss ihn wieder heraus. Leicht perplex sah er sie an.

„Nein.“ antwortete er kurz angebunden. Er beobachtete, wie sie ihre Lippen zusammenspitzte und schmollte. Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem Grinsen.

„Also, wenn du in dieser Hitze nicht trinkst, wirst du viel Flüssigkeit aus deinem Körper verlieren…“ murmelte sie. Sie kramte aus ihren Beutel zwei Flaschen heraus und reichte ihm eine davon.
 

Seufzend nahm er sie an und schnupperte unauffällig daran. Es roch nach Kräutertee. Er sah, wie sie selbst in einem Zug den Viertel der Flasche leeräumte. Schulterzuckend nahm er selbst ein Schluck. Es schmeckte ein wenig nach dem Hustentee, das einen leicht süßlichen Beigeschmack hatte.
 

Tenten sah erleichtert zu, wie Neji einen weiteren Schluck aus der Flasche nahm, bevor er es abstellte. Jetzt war nur noch die Frage, ab wann sich die Wirkung zeigen würde. Aus diesem Grund hatte sie auch ein wenig davon getrunken, um selbst ein wenig einschätzen zu können, wann sie sich “entspannter“ fühlen würde. Außerdem hätte es nach ihrer Meinung ein wenig verdächtig ausgesehen, wenn sie nichts davon getrunken hätte.
 

„Neji, trainieren wir?“ Sie stand auf und winkte ihm zu.

Er rollte seine Augen, bevor er sich ebenfalls aufsetzte. Dann hatte er einen merkwürdigen Grinsen am Gesicht kleben, das sie ein wenig nervös machte. Sie packte ihre Schriftrollen aus, während er sich in Angriffsposition begab.
 

„Du hast es so gewollt.“ sagte er plötzlich.

„Huh?“ kam ihre intelligente Antwort.

„JUUKEN HOU! HAKKE ROKUJUU YONSHO! 64 HÄNDE!”

„WAAAAS?“
 

Einige Minuten später lag Tenten ausgemergelt am Boden. Über ihren Kopf sah man einige Ader lautstark pochen. Mit letzter Kraft schmiss sie ein Kunai in seine Richtung, das aber seinerseits locker aufgefangen wurde. Resigniert knallte Tenten ihren Kopf wieder in den Sand.
 

„So schnell bist du schon am Ende?“ grinste er selbstzufrieden und ging auf die Hocke neben ihr. „Deine Schuld, wenn du schon gleich am Anfang diese Mordsattacke einsetzt…“ grummelte sie zurück. „Ich hatte nicht einmal eine Chance, mich dagegen zu wehren…“

„Auch wieder wahr…“ feixte er.

„Du arroganter…“ Tenten biss sich die Zähne zusammen. Dann blickte sie verdattert auf die Hand, die er ihr entgegenstreckte. Zögernd nahm sie ihn an und im nächsten Augenblick wurde sie unerwartet auf die Beine gebracht. Sie verlor die Balance und flog mit ihren Kopf gegen seine Brust.
 

°Shit!° ging es durch Nejis Kopf. Sein Körper reagierte wie von selbst und legte die Arme um sie. Die plötzliche Nähe zu ihren Gesicht ließ das Herz eine dreifache Leitung erbringen – vorallem bei der Durchblutung seines Kopfes, als sich Rotschleier auf seine Wangen legten.
 

„Neji?“ fragte Tenten unsicher. Diese plötzliche Nähe zu seinen Körper ließ ihre Hormone randalieren. „Ähem…“ Trotz des lautstarken Protest seitens ihres eigenen Körpers, versuchte sie sich wieder aus seinen Armen zu befreien.

„Neji, wärst du so gut, mich wieder loszulassen?“ Als er keine Anstalten bezüglich ihres Wunsches machte, sah sie zu ihm rauf.

Weiße Augen starrten zurück. °Ist es Begierde?° fragte sie sich.

Er leckte seine Unterlippe, was ihr ein Schauer quer über den Rücken verursachte.
 

„Ähm…“ Wie kam sie aus dieser Situation nur heraus. Sie hatte doch eigentlich nur mit ihm reden wollen! Apropos reden… „Neji, ich weiss, dass du der Stalker bist!“

Sie sah ihm kurz zusammenzucken. Also doch!

„Warum hast du mich denn verfolgt?“ fragte sie leise.

Seine Miene blieb unverändert, was sie leicht sauer machte. Sie stieß seine Arme weg und packte ihn am Kragen. „Antworte mir, Neji Hyuuga! Oder sonst…“

„Sonst was?“ fragte er mit einer ungewohnt rauen Stimme.

„Sonst… küsse ich dich!“ sagte sie, ohne dabei rot zu werden.
 

Seine Mundwinkel verzogen sich wieder zu einem Grinsen.

„Dann sag ich es nicht.“ Er verschränkte seine Arme.

Tenten ließ ihn los. „Na gut, dann rede ich nicht mehr mit dir!“
 

Sie wollte weggehen, doch sie wurde an ihren Handgelenk gepackt und mit den Rücken gegen einen Baumstamm geschleudert. Er stand direkt vor ihr und presste seinen Körper gegen ihre ihre. „Ich dachte, die Abmachung wäre ein Kuss!“ grollte er. Seine Stimme klang tief und lustgetränkt. Bevor sie noch etwas erwidern konnte, hatte er ihre Lippen in Beschlag genommen. Er war alles andere als sanft, und sie antwortete auch nicht gerade zimperlich. Ihre Wille war gebrochen, als sie seine Zunge an ihrer vernahm. Sie umschlang seinen Nacken und drückte ihn näher zu sich. Er gab kehlige Geräusche von sich, als sie seinen Rücken entlangstrich.

Beide rutschten am Baumstamm runter und er verschlang gerade ihren Hals, als sie plötzlich einen kleinen Aufschrei hörten.
 

Neji aktivierte sofort seinen Byakugan und sah mordlustig in die Richtung, aus der der Schrei gekommen war. Sakura kam aus den Büschen hervor, und ihren Ausdruck nach, hatte sie mehr als genug gesehen.
 

„Sorry, ich wollte euch nicht stören…“ lächelte sie verlegen, erbleichte aber sofort, als sie sein Blick bemerkte. „Tsunade-sama schickt mich. Sie will dich sprechen.“
 

Neji sah aus, als wäre er bereit, mehr als nur eine Person zweieinhalb Meter unter die Erde zu bringen.

Unmittelbare Konsequenzen

Hallo, liebe Leute!

Es tut mir wirklich wahnsinnig leid, dass ihr alle so warten müsst, aber im Moment werde ich gerade von meinen Eltern genötigt, dass ich meine Ferien „anständig“ verbringen sollte. Mit anderen Worten, mein Lap wurde konfisziert und ich werde gezwungen, wie eine Maschine den Tag herunterzugeigen – und das im wahrsten Sinne des Wortes.

Also bleibt mir nichts anderes übrig, als ganz heimlich tief in der Nacht diese FF fortzusetzen, ohne jegliche Beleuchtung, damit es meine Eltern nicht mitkriegen und vorallem mit benebelten Verstand und schmerzende Arme und Finger von den vielen Instrumenten und dröhnenden Kopf vom Lernen – und das obwohl wir Ferien haben!!! Sorry, aber ich brauche gerade ein Ventil um meine Frust abzulassen!
 

Ich weiss nicht, wie lange es für den nächsten Kapitel dauern wird und ich bete darum, dass sich meine Eltern wieder im Laufe der Zeit beruhigen. Sie haben mir doch tatsächlich vor paar Tagen den ganzen Regal mit meiner Manga-Sammlung runtergeschmissen und gedroht alles zu verbrennen – nur weil sie den japanischen „Geldmacherei“ die Schuld in die Schuhe schieben, dass ich abgelenkt von meiner Arbeit wäre.
 

Ich hoffe, ihr habt Verständnis, dass ich eine Zeit lang wirklich eingeschüchtert gewese war… -_-;;;
 

PS: Ursprünglich hatte ich nicht vor, einen Lemon daraus zu machen, doch sollte der Wunsch danach bestehen, dann werde ich eine Änderung in meinen Konzept durchführen.
 

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Kapitel 6: Unmittelbare Konsequenzen
 

Neji konnte es nicht fassen.

Da stand er nun, im Bürogebäude des Godaimes. Sie schwafelte gerade irgendetwas unbedeutsames, was seiner Meinung nach erst die siebzehnter Stelle seiner Priorität erreichen würde. Dass die beiden Spandax-Freaks irgendwo in einen nicht erwähnenswerten fernen Land ihre mentale Einstellung sowie physikalische Verfassung auf exponierenderweise zur Geltung brachten, interessierte ihn eigentlich nicht die Bohne. Und nein, er machte sich keine Sorgen um die Beiden. Warum sollte er auch? Eher würde er den Einwohnern dieses besagten Landes sein herzliches Beileid ausprechen…
 

Sein hauptsächliches Besorgnis war ein ganz anderer Ursprung. Äußerlich vermochte er doch ganz stoisch und gelassen wirken, doch bei einem genauerem Hinsehen würde einem die weiß hervorschauenden Fingerknöchel durch die geballte Faust auffallen: Er musste weg von hier. Und zwar auf der Stelle!
 

Grund dafür war die natürliche, aber auch verdorbene Trieblust der Menschheit, die er ganz deutlich von seinen Körper ausgehen spürte. Normalerweise pflegte er es demonstrativ für nicht existierend zu erklären, doch nun konnte er nicht anders als mit seinem Blick an den nicht zu übersehenden Ausschnitt des fünften Hokages kleben zu bleiben. Er musste sofort von hier verschwinden! Bevor hier noch unter allen Augen ein furchtbares Unglück geschehen würde.
 

Es gab zwar die unausgesprochene eiserne Verhaltens-Regel unter den Ninjas, dass man sich es normalerweise unter allen Umständen es verkneifen sollte, doch als eine Ausrede von diesem Ort zu verschwinden fiel ihm bedauerlicherweise sonst nichts anderes ein.
 

„Tsunade-sama, ich müsste kurz auf die Toilette.“
 

Stille.

Sämtliche Augen im Raum nahmen die Größe von Tennisbällen an. Die umstehenden Jounins schenkten ihm mit einem teilweise entgeisterten, teilweise gegen einen Lachanfall anzukämpfenden Ausdruck. Neji erwiderte es mit seinen berühmt-berüchtigten Hyuuga-Blick, sodass er nun nicht mehr der Einzigste sein dürfte, die den dringenden Drang hatten, den Ruf der Natur zu folgen.
 

Tsunade, die vorhin noch perplex in die Runde geschaut hatte, brachte ein amüsiertes Lächeln zustande und nickte. Neji, um wenigstens einen Bruchteil seiner Würde zu bewahren, verbeugte sich höflich und stürmte dann aus dem Anwesen. Aber das war immerhin die bessere Wahl als unkontrolliert eine vierzig Jahre ältere Frau anzufallen, die zudem noch mit einer ganz fürchterlichen Kraftausstattung gesegnet war.
 

Natürlich war die Ausrede gelogen. Doch die Situation, in die er sich gerade befand, als er die Marktstraße wie vom Blitz verfolgt herunterlief, war viel schlimmer. Ständig stach ihm das weibliche Vorbau unangenehm ins Auge, was er zwei Stunden vorher noch am Besten zu ignorieren gewusst hatte. Um die Krone draufzusetzen: er konnte sogar noch durch alle Kleidungsstücke durchsehen, ohne es überhaupt zu wollen, dank seiner Gabe, die er von seinem Clan geerbt hatte. So pervers hatte er sich noch nie gefühlt, als sein Körper selbstständig Anweisungen über seine Handlungen vorgab.
 

Schnell zum Hyuuga-Anwesen, dachte er panisch. Es wäre ja noch schöner, wenn er irgendein unbekanntes Mädchen auf der Straße anfallen würde. Obwohl, wenn er es sich genauer überlegte, dann war er in dem eben genannten Zufluchtsort auch nicht gerade das, was man unter ´sicher´verstehen würde. Immerhin bestand die Hälfte der Einwohner aus Frauen. Zudem machte dort ja auch seine Cousine durch ihre Anwesenheit die Ehre, indem sie ihm schon am Haupteingang schüchtern zuwinken würde.
 

°Oh mein Gott, wenn ich in einem unkontrollerten Moment Hinata-sama anfallen würde…° Energisch hielt er an und grub durch seine Schuhe eine wunderschöne Einkerbung in den Boden. Hektisch durchforstete er im Gedanken, ob sonst noch irgendeine Zufluchtsstätte sich in der Umgebung befand.
 

Der Trainingsplatz! Rasch machte er kehrt und rannte zu der soeben genannte Stelle, bis ihm heißsiedend einfiel, dass sich dort vielleicht eine ganz gewisse Teamkollegin befinden könnte. Aber er hatte eigentlich keine andere Wahl, wenn er nicht als Lustmolch in dem Ninjadorf verschrien sein wollte.
 

Eine Frage beschäftigte ihn jedoch. Es war doch keineswegs normal, wenn die Hormone plötzlich von einer Sekunde zum anderen auf 100% aufdrehten, oder?

Warum nur war sein Begierde nur so schwer zu bändigen? Hatte er etwa irgendetwas eingenommen, was eine Reaktion in seinen Körper zufolge hatte? Seines Wissens nach war Ethanol ein stark abhemmendes Mittel, wenn man es dementsprechend zu sich genommen hat, doch er konnte sich nicht erinnern, etwas alkoholisches am heutigen Tag zu sich genommen zu haben.
 

Doch vielleicht würde es ein Rätsel bleiben, da seine Gehirnfunktionen momentan für ganz andere Sorgen beansprucht wurden. Er hatte den Trainingsgrund erreicht. Leider war sein Wunsch nicht ganz aufgegangen und nun stützte er seine beiden Händen an den Knien ab, damit sie ja nicht ohne seine Genehmigung sich selbstständig machen konnten. Unter denselben Baum, wo er noch eine gute Stunde zuvor meditiert hatte, saß Tenten. Sie hielt ihre Augen verschlossen und lehnte mit ihren Rücken gegen den Baumstamm.
 

Die Götter mussten sich wirklich gegen ihn verschworen haben, dachte Neji bitter. Es war einfach nicht zu fassen! Da lag sie direkt vor ihm, so greifbar nahe. Einzelne Strähnen fielen ihr ins Gesicht und die oberen Knöpfe, die er, bevor diese Haruno einfach so reingeplatzt war, noch eigenhändig geöffnet hatte, verfehlte die einladende Wirkung nicht.
 

In Zwietracht mit sich selber, ob er doch nicht lieber das Weite suchen sollte, merkte er nicht das sein Atem sehr schwer geworden war. Es zuckte wie ein elektrischer Schlag, als er dann plötzlich seinen Namen hörte. Es war kaum mehr ein Flüstern im Schlaf mit einem liebreizenden Ausdruck, doch er konnte nicht anders, als in der nächsten Sekunde dicht vor ihr zu sein. Die ganze Lust, die er vorhin bei ihr gespürt hatte, überwältigte ihn von Neuem.
 

Egal, was sie jetzt von ihm denken würde, er ließ sich von dem unwiederstehlichen Drang dazu hinreissen, atemlos ihre Lippen erneut in Beschlag zu nehmen. Ein tiefes Grollen entwich seiner Kehle, als ob er nach einer langer Qual endlich seine Erlösung gefunden hätte. Seine Arme glitten hinter ihren Rücken und legte somit seine Hand auf ihren Hinterkopf.
 

Ihre Augen öffneten sich schlagartig, doch nahmen bald wieder einen glasigen Ausdruck an. Wie von welbst umschlang sie seinen Nacken und zog in weiter zu sich runter. Ein wohliger Schauer breitete sich bei ihr aus, als sie spürte, wie sich sein warmer Körper gegen ihre presste. Erregt drückte er sich noch fester gegen den Baumstamm. Sein Verstand hatte nun endgültig den Geist aufgegeben. Alles, was er noch wahrnehmen konnte war, dass er mehr wollte, nein, sogar mehr brauchte. Mehr von ihr. Er brauchte alles von ihr.
 

Doch als er dabei war, dem Willen des Körpers nachzugeben, wurde er plötzlich von ihr weggestoßen. Verständnislos sah er sie an, doch sie zeigte mit zittrigen Finger auf die Bäume, wo sich unmissverständlich Gestalten näherten, die sie als die restlichen Zwei ihre Truppe identifizieren konnten. Wahrscheinlich wollte sie sich vor ihrer Abreise bei ihnen verabschieden.
 

Neji knirschte mit den Zähnen. Schon wieder wurde er unterbrochen.

Um die Beiden nicht im Vorfeld umzubringen, löste er sich in einer Rauchwolke auf und machte sich von dannen. Er sah dabei nicht, wie sich Tenten langsam mit zitternder Hand über ihre Lippen fuhr.

Nebenwirkung im Kleingedruckten

Liebe Leute,
 

Es tut mit ja soooo wahnsinnig leid, dass ich die lange Zeit nichts zu melden hatte.

Das vergangene Kapitel liegt bestimmt Jahrtausende zurück…
 

Inwischen haben sich meine Alten wieder einigermaßen beruhigt, als die Schule angefangen hatte. Nur leider haben die Lehrer alle dieselbe geniale Idee, sämtliche Klassenarbeiten zwischen den Pfingst-und Sommerferien zu quetschen…
 

Außerdem macht ihr es mir auch nicht gerade leicht, da die Abstimmung nicht ganz eindeutig verlaufen war, ob noch ein Lemon rein soll oder nicht.

Bis jetzt gibt es 4 Leute, die "nichts dagegen haben", 2, die dagegen sind, 3, die sich nicht dazu geäußert haben und einen, bei dem ich das beim besten Willen nicht erkennen kann. (Was soll das heißen, einen Lemon nur andeuten? Entweder man setzt es unter adult oder nicht... *drop*)
 

Bis jetzt spricht noch vieles für eine kleine Zitrusfrucht-Einlage. Wer das nicht will, der soll sich JETZT vehement dagegen wehren, da ich schon zu einer Entscheidung kommen möchte...
 

Naja, ich hoffe, ich genießt den folgenden Kapitel.

Ich werde mich bemühen, demnächst schneller zu arbeiten.
 

Eure Akari^^
 

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Kapitel 7: Nebenwirkung im Kleingedruckten
 

Ein Mädchen, dessen Nachnamen unsereins von dem Autor der Serie vorenthalten bleibt, versuchte sich wieder so einigermaßen herzurichten, sodass ihr unangenehme Fragen von der Rest der Truppe hoffentlich erspart blieben. Seufzend stand sie dann auf und stellte sich ihnen entgegen.
 

„Yo, Tenten!“ grüßte der Junior der Spandax-Duo. Dazu gehörte natürlich auch das berühmt-berüchtigte Blinken der astrein polierten Zähne.
 

„Hallo, Lee, Gai-sensei!“ Sie machte eine minimale Verbeugung als Zeichen der Versöhnungsbereitschaft, dass diese Beiden einfach so reingeplatzt waren.

„Seid ihr schon etwa fertig mit dem Aufwärmen?“ Es war dabei nicht erwähnenswert, dass die Bezeichnung „aufwärmen“ bei den Beiden mindestens dreistellige Nullen in jeder Kategorie miteingeschlossen war.
 

„Wir haben einen Auftrag!“ erklärte Gai mit einem breiten Lächeln und setzte seine Hand auf Lees Schulter. „Hat das dir Neji etwa vorhin noch nicht erzählt?“
 

Neji? Ob er ihr vorhin etwas erzählt hatte?

Also an ihr lag das jedenfalls nicht, dass sie diese Nachricht nicht erhalten hatte.

Natürlich hätte sie gerne zugehörte, falls das wirklich sein Vorhaben gewesen wäre. Doch in Anbetracht der vergangenen Realität kam das nun wirklich nicht in Frage. Sie hatte selbst überhaupt nicht die minimalste Gelegenheit gehabt, ihn irgendetwas zu fragen, da er ihren Mund auf sehr wirkungsvolle Weise verschlossen gehalten hatte.
 

Da kamen gewisse Erinnerungen wieder hoch, die sie sich vor einigen Sekunden noch mit Erfolg verdrängt halten konnte. Blut schoss ihr ins Gesicht und sie brachte gerade noch so ein verstammeltes „Nein, hat er nicht…“ zustande. Diese Art von Selbstbeherrschung eines ganz bestimmten Kollegen mit weißen Augen hatte sie leider nicht. Obwohl… konnte man nach den Vorfall vor fünf Minuten überhaupt noch sagen, dass er ein perfekt ausgeglichener Eisblock war?
 

„Tenten, ist alles in Ordnung mit dir? Du glühst ja fürmlich!“ Sie schreckte auf, als Lee seine Haare hochhob und seine Stirn gegen ihre hielt. „Also Fieber hast du schon einmal nicht…“ Er roch angenehm nach Minze. Sein Gesicht und Atem war plötzlich ganz nah. Es war mehr eine automatische Reaktion ihres Körpers, als sich ihre Arme selbstständig machten und seinen Rücken umschlungen.
 

„Eh? Tenten?“

Verwirrt starrte Lee auf seine Teamgefährtin, die sich fast verzweifelt (?) um ihn gekrallt hatte. Das war nicht gut. Das war überhaupt nicht gut. Doch ihr Körper machte überhaupt keine Anstalten die Befehle vom Gehirn entgegenzunehmen, wobei sie sich nicht einmal ganz sicher war, WAS GENAU ihr Gehirn eigentlich wollte.
 

Ihr Verstand schien total benebelt, genau wie vorhin, als sie von Neji überrumpelt wurde. Sie konnte keine klaren Gedanken mehr fassen. Alles, was sie überhaupt noch realisieren konnte, war der Gedanke, wie gut Lee gebaut war. Warum hatte sie das nicht schon früher bemerkt? Ihre Hände fuhren von selbst über seinen Rücken zu seiner kräftigen Schulter, während ihr Blick auf auf den muskulösen Oberkörper gerichtet war, das durch den grünen Stoff hervorblitzte. Es schien so einfach: Sie bräuchte ihre Hände nur noch unters Stoff zu schieben, um seine Haut zu berühren…
 

„Tenten?“ fragte Lee nun völlig konfus, während ihm leichte Rotschimmer auch nicht ganz verborgen blieben. Doch zu ihren Glück, brachte seine Stimme sie wieder dazu, sich auf irgendetwas focusieren zu können. Sie wandte ihren benebelten Blick von ihm ab und bekam dann fast einen Herzschlag.
 

Nur etwa drei unbedeutende Meter entfernt stand Neji.

Und sein vernichtender Blick verhieß absolut nichts Gutes…
 

„Äh…“ Sie versuchte schnell ihre Arme zu lösen, doch leider schien das Nervenzentrum völlig lahmgelegt. Eine Ausrede musste her. Es würde ihr sowieso niemand glauben, dass sie ihren Körper nicht kontrollieren könnte.
 

„Lee, ich werde dich vermissen! Also pass auf dich auf!“

Sie wusste es klang total kitschig, doch etwas besseres fiel ihr zu ihren größten Bedauern nicht ein. Aber sie musste leider feststellen, dass ihr die lieben Götter am heutigen Tag alles andere als freundlich gesinnt waren.
 

Lee machte die Situation nur noch schlimmer, als er begeistert ihre Umarmung erwiderte und aus seinen Augen sich ein Tränen-Wasserfall ergoss.

„Ich werde dich auch vermissen, Tenten!“ heulte er, während er sie knuddelte. Sie persöhnlich hätte diese Geste eher unter dem Begriff “erdrücken“ definiert.
 

„Ach, es ist so schön, meine geliebten Schüler in der Blüte ihres Lebens zu sehen…“

°Auch das noch…° seufzte Tenten innerlich. Ihren abgedrehten Lehrer hatte sie ja total vergessen, der unter Tränen ein rosa gepunktetes Taschen gezückt hatte und nun mit aller Kraft hineintrompetete, sodass jeder Elefant vor Neid erblasst wäre.
 

Doch dann folgte ein Geräusch, das sie hochfahren ließ. Sie brauchte keine Sekunde um zu erraten, aus welcher Richtung es gekommen war. In Zeitlupe drehte sie sich zu ihren weißäugigen Kameraden, der gerade aus einem bestimmten Grund einen Baum mit einem gezielten Fußtritt entwurzelt hatte. Erst da bemerkte sie, dass sein Kopf total durchnässt war, als ob er einen Kübel voller Wasser darüber ausgeleert hätte. Es sah so unbeschreiblich anziehend aus, wie das ganze Nass an seinen langen offenen Haaren heruntertropfte.
 

Lee als Umweltschützer und Eichhörnchenliebhaber, die soeben ein Bau verloren hatten, ließ währenddessen Tenten los und rannte entsetzt zu Neji. „Was machst du da?“
 

Doch der Angesprochene sah ihn nur kalt an. Tenten geübtes Auge für Nejis Ausdrucksweisen sah jedoch mehr: Seine weißen Augen versprühten Mordlust und sie konnte schon fürmlich sehen, wie Funken aus ihnen schossen.
 

„Ich fordere dich heraus.“ sagte er zerknirscht. Eine große Portion Wut schwang in seiner sonst so beherrschten Stimme mit, und Lee war wahrscheinlich der Einzige der das nicht so ganz mitbekommen hatte. Seine Augen leuchteten dagegen vor Begeistertung auf, da normalerweise Neji nie für einen Zweitkampf zu haben war.
 

Doch Tenten hatte ganz andere Sorgen. Wenn Neji sich zu einem Duell mit Lee einließ, konnte das nur eines heißen: Er war sauer – und zwar auf Lee. Und ein “fairer“ Kampf war eine legale Möglichkeit, ihn zu Haferbrei zu verarbeiten, ohne dafür beschuldigt zu werden.
 

Die Frage war nur, warum Neji auf Lee sauer sein sollte. Sie hatte eigentlich gedacht, dass seine Wut gegen sie gerichtet gewesen war. Wenn sie so zurückdachte, kam ihr ein absurder Verdacht, dass er vielleicht eifersüchtig sein lönnte. Aber falls es stimmen sollte, musste sie dieses Duell schnell verhindern, da Lee absolut unschuldig war!
 

Doch ein Blick genügte, um ihr zu zeigen, dass es bereits zu spät dafür war. Sie würde Lee keinen Gefallen tun, da er sich sogar darauf zu freuen schien. Alles was sie nun tun konnte war beten, dass Lee nur mit vier Gipsbehandlungen im Krankenhaus davonkommen würde. Aber wenn man in Betracht zog, wie Neji seine Fingerknöcheln symbolisch knacken ließ, würde man Lee lieber empfehlen, noch schnell einen Testament zu hinterlassen…

Nichts für Ungut

So, endlich komme ich mal wieder dazu, vor meinen heißgeliebten Compi zu sitzen!

Tut mir wirklich unendlich leid, dass ich Jahrhunderte lang nichts mehr geupdatet hatte – aber ich war mit meiner Abschlussprüfung an der Musikhochschule beschäftigt^^;;;
 

Naja, erstmal hatte ich überlegt, ob ich als Surprise gleich mit einem Lemon draufknallen soll – habs mir dann doch ein wenig anders überlegt…

Aber ich wünsch euch trotzdem viel Spaß und Unterhaltung mit dem folgenden Kapitelchen!

Eure Akari^^
 

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Kapitel 8: Nichts für Ungut
 

„Mou! Warum müsst ihr auch immer gleich an die Gurgel gehen?“

Tadelnd verarztete Tenten ihre beiden Kameraden, die mit kleineren Schrammen ausgestattet waren. Dabei rieb sie sich schmerzhaft an ihrer Backe, da sie vom Kampf auch nicht ganz ungeschoren davongekommen war. Sie hatte nämlich den lebensgefährlichen Versuch unternommen, Neji sanft am Arm zu packen, bevor er anstatt seine gewohnten 64 Hände die lebensgefährlichen 128 an Lee praktizierte – denn immerhin musste sich Lee in ein entsprechenden Zustand befinden, um morgen losziehen zu können.
 

Das hatte die Konsequenz mit sich gezogen, dass sie, wenn auch eher unbeabsichtigt, eine nähere Bekanntschaft mit Nejis Elbogen ausgekostet hatte. Eine schöne blaue Tönung zierte nun diese besagte Stelle. Sie fuhr mit ihrem Finger vorsichtig darüber. „Autsch…“ Es zeigte wieder mal dass Neji niemand war, den man neben Gaara direkt als Feind haben wollte – diesen Empfehlungen lagen eigene Erfahrungen zugrunde…
 

Und jetzt saßen beide Jungs halb schmollend in ihren Zimmer, um sich mit Pflastern, Salben und Mulben zukleben zu lassen und nebenbei eine Gardinenpredigt von ihr anzuhören. Beiden war es ein bisschen peinlich, aber es war immerhin die bessere Variante, wenn man die Wahl zwischen ihr und ihren überenthusiastischen Lehrer hatte. Es war kein richtiges Wunder, als sich Neji bei der Entscheidung plötzlich sehr dominant zeigte.
 

Und dieser kam leicht ins Schwitzen, als Tenten ihm einen leicht verärgerten Blick entgegenbrachte, was ihre Wange anbelangte. Natürlich war es nicht absichtlich gewesen und sie wusste es auch. Und doch war sie nicht gut darauf zu sprechen – er eigentlich auch nicht. Das kühle Wasser über seinem Kopf hatte seine Wirkung verfehlt, als er Lee mit SEINEN Eigentum in inniger Umarmung gesehen hatte. Es war daraufhin eine Sache von fünf Minuten gewesen, doch die liebe Tenten musste ihn doch gleich einen schönen blauen Fleck durch seine Rechnung machen, als er drauf und dran war, Lee zu Holzmehl zu verarbeiten.
 

Im Moment war er sehr nahe dran, dieses Ritual erneut zu widerholen, sollte Lee weiterhin - natürlich wenn auch unbeabsichtigt – ihre Brüste anstarren. Obwohl er in diesem Fall auch nicht ganz unschuldig war, da sein Blick auf ihren Hintern geradezu kleben blieb. Rachegedanken verpufften in der Luft und stattdessen holte seine Fantasie sehr weit aus, sodass sie mehrfach über den erwünschten Ziel hinausschoss. °Verdammte Hormone! Gebt ihr denn nie Ruhe?! Sie ist immerhin meine Teamgefährtin!°
 

Doch er wusste bereits schon lange, dass es keinen Unterschied machen würde. Es gab dutzende Beispiele, wo es scheinbar niemanden juckte, sich in jemanden aus seinem Team zu verfallen. Zum Beispiel diese Haruno, die sich keinen Hehl draus machte, in aller Öffentlichkeit Uchiha ihre Liebe zu erklären, oder Naruto, der ihr wohl ewig erfolglos hinterherlaufen würde. Seine Cousine widerum würde ihm wohl auch bis alle Ewigkeiten nur hinterherschmachten können, wobei Neji in letzter Zeit feststellen musste, dass der Köder in ihrer Gruppe sehr auffallende Interesse an ihr zeigte – trotz des kleineren Zwischenfalls, wo er ihn mehr oder weniger mit wahrscheinlich SEHR überzeugenden Argumenten zum Schutz seiner Cousine ihn davor abgeraten hatte, sie länger zu begaffen.
 

Nun zuguterletzt war noch die Blondine, die mit der Temari um die Gunst der Annanasfrisur buhlten. Nach der Chunin-Exam schien sich eine Fangruppe für ihn gebildet zu haben, obwohl es Neji immerhin noch schleierhaft war, was diese kreischenden Mädels an ihn so anziehend fanden. Er war seiner Meinung nach ein sehr guter Denker und Anführer – aber doch nicht ein Frauenheld! Er kannte ihn inzwischen gut genug, um einzuschätzen, dass Shikamaru es wohl zu lästig wäre, sich zwischen angiftenden Frauen zu stellen und für eine von ihnen entscheiden zu müssen.
 

Dies traf dann eher diesem sogenannten Genie Uchiha zu, da so manch eine regelrecht auf ihn flog. Ihm war sogar der Blick von Tenten nicht ganz entgangen, als sie ihn zum ersten Mal trafen. Und frech war der Rotzlöffel auch noch – nur zu schade, dass er vom anderen Ufer war. Die Geschichte mit der Hassliebe zu seinem Bruder sprach regelrecht Bände, doch es schien keine wirkliche Behinderung für manch verrückter Mädchen darzustellen, sodass er wohl nie begreifen würde, was diese Mädchen an schwulen Jungs so toll fanden.
 

Doch zurück zu seinem Problem hier. Das Schicksal, dem er immer bisher die Schuld gegeben hatte, wenn irgendetwas schief gelaufen war, schien ihm wohl hold zu sein, da Tenten gerade Lee aus ihren Zimmer rausscheuchte, damit er sich für seine Mission morgen ausruhen konnte. Aber er hatte sich zu früh gefreut!
 

„So, aufstehen Hyuga!“

Nun stand sie mit ihren Händen auf ihren wunderschön geformten Hüften und gab unmissverständlich an, dass er auch so langsam die Fliege machen sollte. Als diese Forderung seine Nervenzentrale erreichte, fiel er aus allen Wolken.

°WAS? Ich soll aus ihren Zimmer verschwinden? Das kann sie nicht von mir verlangen! Und schon gar nicht, wenn ich es mir hier gerade so gemütlich neben ihren Bett gemütlich gemacht habe. Ob es als Ausrede wohl reichen wird, wenn ich behaupte, dass meine Beine eingeschlafen wären?...°
 

Tenten verzog ungläubisch eine Augenbraue, als er ihr diesen kurz improvisierten Einfall näher erläuterte. Doch seine Genialität hatte es nicht ganz miteinberechnet, dass sie plötzlich seine Arme greifen und ihn kurzerhand hochzerren würde. Natürlich hatte sie inzwischen die Stärke eines ausgewachsenen Mannes erreicht – nur zu blöd, dass er dies bei ihren Anblick schnell wieder vergessen hatte.
 

„Nejiii, ich will jetzt endlich schlafen! Du bist doch sicher auch müde!“ jammerte sie wie ein kleines Kind im Supermarkt. Und doch schaffte es sein benebeltes Gehirn durch ihre Berührung, die Bedeutung ihrer Aussage um 180° zu drehen, sodass sich Tenten plötzlich mit ihren Rücken zu Wand befand. Was immer er auch heute eingenommen hatte, es schien immernoch nicht ganz abgeklungen zu sein…

Auswegslose Situation?!

So, nach dieser langen Ewigkeit bekommt ihr doch noch ein Lebenszeichen von mir. Nein, ich bin noch nicht tot, obwohl ich doch ziemlich nah dran gewesen war, diese Story am Seitengraben liegen gelassen zu haben.

Jaja, jeder der die wunderschöne Bildungseinrichtung namens Schule besucht hat und dort auch etwas dementsprechend erreichen möchte, weiss unter welchen Bedingungen man in der Oberstufe arbeiten muss. In diesen Genuss bin ich seit letzte Woche auch gekommen und bin nun bis zum Hals in allen möglichen Arbeiten verstrickt. Außerdem rückt meine Abschlussprüfung in der Musikhochschule immer näher und näher, sodass ich auch ein Großteil meiner Zeit dem Üben der Instrumente widmen muss.

Ich kann euch deshalb wirklich versprechen, dass es ab Ende Oktober wieder einigermaßen flüssiger wie am Anfang gehen wird. Bitte übt euch bis dahin in Geduld;)
 

Aber ich wünsche euch erstmal viel Spaß mit dem folgenden Kapitel!

Eure Akari^^
 

PS: Vielen Dank für diese vielen Kommentare! Ich sehe gerade, dass ihr es geschafft habt, die 100-Marke zu durchtrennen ^__________^
 

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Kapitel 10: Auswegslose Situation?!
 

Eine Frau mittleren Alters, die von der Fanfiction-Autorin spaßeshalber Akari genannt wird, räumte summend einige Schubladen zusammen, bevor sie sich daran machte, die Theke ihres bescheidenen Geschäfts zu schließen.
 

Es war ein ganz normaler Tag gewesen - bis auf die Bestellung von zwei Packung diverser Mitteln, die vorallem dann gebraucht wurden, wenn man eine natürliche Konsequenz bei einem gewissen biologischen Prozess von gewöhnlich zwei Leuten, wo man als normaler und anständiger Bürger nicht unbedingt scharf darauf ist mittendrin reinzuplatzen, auf künstliche Weise verhindern wollte.
 

Aber Akari würde nie in ihren Leben, die entsprechenden Kundennamen nennen! Egal, mit welchen Bestechungs-, und Erpressungsmethoden sie von dem Informations-und Klatschzentrale der Ninja-Welt, einfachheitshalber auch Jiraiya genannt, konfrontiert werden würde. Meine Güte, das war auch eine der wenigen Momente, wo sie froh auf den Waagezeigefinger war, der ihr jeden Tag aufs neue daran erinnerte, dass sie ganze stolze 31 Pfund über den Durschnitt lag. Denn sie war nicht unbedingt scharf darauf, als Zielscheibe für lüsterne Blicke zu dienen.
 

Nachdenklich machte es sie jedoch, dass genau er diese Person war, die im Nachhinein die zwei Packungen in die Tiefen seiner roten Weste versenkt hatte. Und noch nachdenklicher machte es sie, als er dann daraufhin sofort in Richtung der Hauptgebäude der neu ernannten und wahrscheinlich der ersten weiblichen Hokage verschwunden war.
 

Aber wie gesagt, sie würde selbstverständlich noch um ein vielfaches stiller verhalten als ein gewöhnliches Grab, da normalerweise auf dem Grabstein trotzdem noch einige, doch meistens uninteressante Hintergrundinformationen über den jeweiligen Verstorbenen verzeichnet waren. Nur für die lieben Fanfiction-Leser, die sich hierher in die Geschichte verirrt haben, macht sie eine größzügige Ausnahme!
 

Dennoch gab es ihr zu bedenken, dass sich der alte notgeile Sack, wie sie ihn liebevoll nannte, in einer Hinsicht keine Grenzen zu kennen schien. Es müssten dringend welche hemmende Mittel hergestellt werden, als solche, die sich als eher stimulierend herausstellten.
 

Ach ja, jetzt fiel ihr auch das junge Mädchen ein, dass sie gestern wegen Kopfschmerzens aufgesucht hatte. Nun gut, sie hätte sie vielleicht genauer über die Wirkung eines gewissen Krauts aufklären sollen, doch das arme Dingelchen sah ihres Erachtens nach viel zu am Boden erschöpft aus. Spaß und ein bisschen Abenteuer dürften ihr ein bisschen gut tun, um von ihrer deprimierten Stimmungslage wieder hochzukommen.
 

Vielleicht existierte da in ihren Hinterkopf die berühmt-berüchtigte Stimme, die immer dann ihren Senf dazu gaben, wenn man es normalerweise am wenigsten brauchte - doch so genau wusste sie es nicht. Okay, sie war ganz vielleicht ein kleinesbisschen besorgt, da der Mittel in gewissen Dosen, vorallem wenn es kalt getrunken wird, vielleicht zu sehr abhämmend wirken könnte, sodass es öfters in der Vergangenheit vorgekommen war, dass man am morgen neben jemanden aufwachte, mit dem man, unter gewöhnlichen Umständen, die Ereignisse des Vorabends nicht einmal unter den sprichwörtlich feuchten Bedingungen durchgeträumt hätte.
 

Die Essenz der besagten Kraut wurde schon oft von manchen Clans, die um ihre Existenz oder Ruf bangen mussten, einfach vor der Hochzeitszeremonie in die Sakeschälchen hinzugegeben, und voilà, das Hochzeitspaar schien sich in den nächsten Stunden prächtig zu verstehen. Sogar so prächtig, dass die Clan-Oberhäupte für solche Fälle meistens vorher ein extra-schalldichten Zimmer bereitgestellt hatten, um manche Fragen entgehen zu können, die einen eventuell in Verlegenheit führen könnten. Nur die Bediensteten wunderten sich, wenn das Paar am nächsten Morgen meistens betont höflich und distanziert miteinander umging, und warum beide Seiten unbedingt einen sehr starken grünen Tee oder Kaffee als Beilage für das Frühstück verlangten.
 

Doch Akari hatte im allgemeinen keine allzu große Bedenken, was das eine chinesisch wirkende Mädchen anbetraf. Sie schien zu wissen, was sie tat, und sah außerdem gar nicht so danach aus, als würde sie es für negative Zwecke einsetzen wollen. Obwohl Akari ihr ja natürlich genau diese negativen Eigenschaften verschwiegen hatte. Aber immerhin hatte sie es ihr klipp und klar gesagt, dass man es ins heisse Wasser einlegen sollte. Blieb nur noch zu hoffen, dass sie es in diesen Zustand beibelassen würde, wenn sie es servieren sollte…
 

Akari runzelte nachdenklich die Stirn, bevor sie sich selbst einen Ruck gab. Wieder voller Elan machte sie sich an den übrigen letzten Kisten zu schaffen, als plötzlich die Tür mit so einem gewaltigen Ruck aufgerissen wurde, sodass die darüber angebrachte Klingel sich als überflüssig herausstellte.
 

°Ah, wenn man vom Teufel spricht!° dachte sie sich, als das besagte Mädchen mit einem ziemlich gehetzten Gesichtsausdruck zu ihr stürmte und ihre Hände auf die Theke klatschte.
 

„Was zur Hölle haben sie mir da gegeben?“ Falls das Mädchen wusste, dass sie sehr hysterisch klang, dann war sie in der Tat eine sehr gute Schauspielerin, die eine Ahnung hatte, wie man dieses Wissen gekonnt ignorierte.
 

„Was meinst du denn, Liebes?“ fragte Akari mit einem ganz und gar unwissenden Ausdruck. Das Mädchen sollte nicht die Einzige sein, die eine Ahnung von Schauspielkunst hatte.
 

„Diese Kräuter, die man ins Wasser einlegen sollte…“ sprudelte es regelrecht aus ihr heraus. „Womit hat es auf sich?“
 

„Was ist denn passiert?“ fragte die Verkäuferin nun interessiert.
 

„Ich habe es ihm zu trinken gegeben, und dann…“ Es folgten einige unzusammenhängende Wörter, doch die Rotschimmer auf ihren Wangen ließen vielversprechende Vorstellungen eine gewisse Freiheit zu.
 

„Und wo drückt jetzt der Schuh?“ unterbrach Akari ihr erfolgloses Gestammel.
 

Das Mädchen sah ruckartig nach oben und sah sie total entgeistert an.

„Würden Sie es etwa nicht als beunruhigend empfinden, wenn sich ihr braver, ruhiger, ausgeglichener Gefährte plötzlich zu einem sexbessenen Monster mutieren würde?“ rief sie empört.
 

Erst da erkannte sie, was ihr gerade herausgerutscht war, und klappte entsetzt ihre Hände über ihren Mund zusammen. „Egal, ich will wissen, was das für ein Zeug war!“
 

„Es handelte sich um ein Aphrodisiakum, Liebes“ sagte Akari ohne weitere Umschweife. Sie ahnte, dass es in solchen Situationen die Wahrheit sehr angebracht war.
 

Das Mädchen machte verdattert eine Bewegung mit dem Mund, sodass sie einem Fisch nicht mehr viel nachstand. Danach rutschte sie kraftlos mit dem Rücken an dem nächstgelegenen Regal runter. Es entstand vorübergehend eine kurze Pause, bis sie wieder ansetzen konnte: „W-Www…?“
 

„Aphrodisiaka ist bekanntlich ein Mittel zur Anregung und Steigerung des menschlichen Geschlechttri-“ begann Akari zu erklären, was jedoch forsch unterbrochen wurde.
 

„Ich weiss selber, was das bewirkt!“ fauchte sie. „Ich will wissen, was ich dagegen unternehmen soll!“
 

„Die Situation einfach auskosten, meine Liebe! So eine Gelegenheit kommt nicht wieder!“ sagte Akari wie aus der Pistole geschossen, ohne rot zu werden.
 

Das Mädchen warf ihr daraufhin einen sehr dreckigen Blick zu. „Was genau haben Sie bei den Ausdruck „was dagegen unternehmen“ nicht verstanden? Klar hätte ich vorhin mit Neji in meinen Zimmer…“ Der Rest ging wieder in ein Gemurmel unter, bevor sie sich wieder fassen konnte. „Egal, ich will wissen, ob Sie irgendein Gegenmittel dazu haben!“
 

„Naja, ein sogenanntes Anaphrodisiakum gibt es zwar schon, doch es würde mindestens eine Woche dauern, bis es eingeliefert wäre. In dieser Zeit wäre das Mittel schon längst abgeklungen. Also bleibt wohl nichts anderes übrig, als zu warten, bis es einigermaßen aufhört…“ erklärte sie es ihr. „Wann hattet ihr das eingenommen?“
 

„So gegen vormittag.“ sagte sie langsam.
 

Akari tippte nachdenklich mit ihren Finger gegen ihren runzeligen Kinn. „Seltsam, es müsste doch inzwischen längst abgeklungen sein. Es sei denn… habt ihr es etwa kalt getrunken?“
 

„Könnte man den Zustand als kalt durchgehen lassen, wenn es am Vortag gebraut und am nächsten Morgen in einer Wasserflasche gefüllt wurde?“
 

„Ähhh…. So weit so schlecht! Und wie fühlst du dich?“
 

„Gut.“ sagte das Mädchen trocken. „Wenn man mal von der Tatsache absieht, dass ich vorhin auf den Weg mich gerade noch davon abbringen konnte, den ramenessenden Naruto in die Seitengasse zu zerren und nicht gerade anständige Dinge mit ihm zu machen. Ich könnte im Moment voll kotzen und Hinata-chan kann durchaus gefährlicher sein, als man es ihr zutrauen würde, wenn es um ihn geht…

Ach ja, davor hatte ich den gleichen Drang, es mit meinen Teamkollegen zu tun, der übrigens einen peinlich hautengen grünen Anzug trägt, einen Pottschnitt und große dicke Augenbrauen hat. Er ist zwar ein ganz netter Kerl und so, aber die Vorstellung mit ihm so etwas zu tun, ist eine mittlere Katastrophe für das menschliche Auge.

Und nicht zuguterletzt war ich vor etwa einer Viertel Stunde drauf und dran meine Unschuld ein einen weißäugigen Eisklotz zu verlieren. Und das in meinen eigenen Zimmer! Obwohl der Ort vielleicht doch besser war, als die beiden anderen Male zuvor, wo wir es fast im öffentlichen Trainingsgelände getan hätten…“
 

Bei der Vorstellung schoss Röte in ihr Gesicht, bevor sie wieder energisch den Kopf schüttelte. „Wie dem auch sei, auf jeden Fall ist dieser besagte Eisklotz gerade hinter mir her! Und ich habe keine Lust, auf meiner Flucht zu den Hidden Sand irgendeinen fremden Landstreicher oder gar einen feindlichen Ninja anzufallen!“
 

„Warum willst du denn um Himmels Willen nach Hidden Sand?“ fragte Akari völlig aus dem Konzept gebracht.
 

„Weil ich hier nicht bleiben will! Ich kann Neji nicht mehr unter die Augen treten! Und das heisst mit anderen Worten, dass man lieber einen Radius von 10 Kilometern von ihm fern bleiben sollte.“
 

„Hat er etwa so gute Augen?“ fragte sie verdutzt.
 

„Schon mal was vom Hyuuga-Clan gehört?“
 

„Meinst du die, die bei mir regelmäßig alle Vorräte von Haarpflegeprodukten für besonders lange glatte Haare mit dauerhaft seidenem Glanz abkaufen?...“
 

„…….“
 

„Ups, Kundengeheimnis! Das bleibt schön unter uns! Aber wenden wir uns doch mal lieber deinen Problemf-, äh, Nichtprobemfall zu! “ verbesserte sie sich. „Zur Beginn, wie heisst du, damit ich dich endlich beim Namen ansprechen kann.“
 

„Tenten.“ schnaubte sie.
 

„Nun gut, Tenten! Erklär mir doch jetzt bitte, warum du so verzweifelt aussiehst!“
 

Tenten zögerte.
 

xxxxxxxxxxxxxxxxxxx Rückblick no Jutsu xxxxxxxxxxxxxxxxxxx
 

KRACH!
 

Ein lautes Geräusch erschmetterte die friedliche abendliche Idylle Konohas, das verdächtig nach etwas klang, das in hohen Bogen in die Luft katapultiert wurde.

Ein explizites Loch im Dach, wo ein Mädchen keuchend an ihren Handrücken reibend hinausschaute, wurde Zeuge von diesem Geschehen, bevor das besagte Mädchen plötzlich kreischend aus dem Haus stürmte, nachdem ihr klar geworden war, was sie soeben getan hatte.
 

xxxxxxxxxxxxxxxxxx Rückblick Ende no Jutsu xxxxxxxxxxxxxxxxx
 

„Oh…“ Akari hatte es leicht die Sprache verschlagen. „Und ist er jetzt sauer?“
 

„Keine Ahnung… Wahrscheinlich schon.“
 

„Und warum versteckst du dich nicht einfach hier?“
 

„Weil es sehr viel bringen würde, wenn er vorallem durch alle Wände und Gegenstände sehen kann…“
 

„Oh…“
 

„So geht es mir auch, vielen Dank!“ sagte Tenten sarkarstisch.
 

„Ist das der Grund, warum die Hälfte deiner Haare schlaff an der Seite herunterhängt?“
 

„Nein, ich habe das eine Haarband extra fallenlassen, um ihn bei meiner Verfolgung zu verwirren.“
 

„Wie sollte das denn gehen?“ fragte die alte Frau verwirrt.
 

„Bei einer Kreuzung legt man es einfach in die andere Richtung. Natürlich ist Neji trotz seines benebelten Verstandes ein Genie, und wird sich denken können, dass mir das Haargummi nicht einfach so heruntergefallen ist. Also muss er davon ausgehen, dass ich ihn reinlegen will.

Normalerweisetäuscht man die Feinde, indem man immer den anderen Weg, als den man gegangen ist, markiert. Aber er weiss, dass ich nicht so arg dämlich bin, als auf diese Methode zu vertrauen und wird denken, dass das Haargummi in Wirklichkeit den richtigen Weg markiert.

Nur leider hat seine Genialität nicht miteinberechnet, dass ich genau darauf abgezielt hatte und das Haargummi widerum einfach in den falschen Weg gelegt hatte.“
 

„Hä?“ Drei Fragezeichen schwebten über Akaris Kopf.
 

„Egal, haben Sie sonst noch welche genialen Vorschläge? Sonst kann ich mich ja gleich wieder aus dem Staub machen!“
 

„Hast du etwa wirklich vor, hier auszuwandern?“
 

„Nicht direkt. Ein halbes Jahr im Exil sollte genügen. Obwohl, wenn man bedenkt, wie sehr Neji nachtragend ist…“
 

„Und warum ausgerechnet Hidden Sand?“
 

„Da lebt eine gute Freundin von mir, die von einer ganz bestimmten Krautart wahrscheinlich total begeistert sein wird. Sie wird da sicher schnell eine Verwendung finden, obwohl ich nicht direkt wissen möchte, zu was sie alles damit fähig ist. Vielleicht sollte ich Shikamaru fairerweise heimlich eine Warnung zuschicken…“
 

„Und du möchtest nicht, dass ich dich dabei aufhalte?“ fragte Akari zweifelnd.
 

„Sie haben mir schon genug Scherereien verursacht! Ich verlange Gutmachung!
 

„Okay, und was soll ich tun?“ gab sie sich geschlagen.
 

„Geben sie mir einfach Proviant und Klamotten für etwa drei Tage. Oh, und es wäre sehr hilfreich, wenn Sie mir noch ein paar von meinen Sachen Zuhause schicken würden, da ich in meiner Hast noch einiges liegengelassen hatte.“
 

Akari nahm alles, was sie am Anfang des Kapitels gedacht hatte zurück.

Es würde in der Tat ein sehr ereignisvoller Tag werden…

Diplomatische Konversation

So, Hochschulabschlussprüfung endlich vorbei!

Alles, was mich jetzt noch aufhält ist die stinknormale Schule - aber momentan kein Hindernis, für euch noch ein Kapitel zu verfassen. Ich hoffe, dass euch der neue Verlauf einigermaßen gefällt...

Wünsche euch viel Spaß beim Lesen!
 

Eure Akari^^
 

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Kapitel 10: Diplomatische Konversation
 

Die Nacht war angebrochen, als ein rothaariger Junge sein Zimmer betrat. Zwar fühlte er sich hellwach, da er keinen Schlaf brauchte, doch der Tag war lang gewesen und er entschloss, die nächsten Stunden in Ruhe zu meditieren.
 

Nur leider hatte er dabei nicht mit einem nächtlichen Besucher oder Eindringling – je nachdem, wie man´s halt nimmt – gerechnet, der unbedingt kleine Steinchen ins Zimmer werfen musste. Er nahm an, dass der Eindringling ursprünglich vorhatte, die Steine gegen die Fenster prallen zu lassen, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Es war nur sehr bedauerlich, dass jene Fenster in dieser Gegend normalerweise nicht vorhanden waren, und somit die kleinen Steinchen durchs Zimmer flogen. Aber es hatte immerhin den gewünschten Effekt nach Aufmerksamkeit erzielt, auch wenn es strenggenommen nicht im positiven Sinne ausfiel…
 

Gaaras nicht vorhandene Augenbraue zuckte.

Wer um Kazekages Schlüpfer Willen würde etwas zur dieser Stunde von ihm wollen?

Nicht jeder war so lebensmüde, ihm einen spontanen Mitternachtsbesuch abstatten zu wollen. Zwar hatte er eine patentierte narutorianische 180° Erleuchtung erhalten und seine Bosheit irgendwo stecken lassen, doch in der Gegend wurde er immernoch als ein unschuldige-Kinder-fressendes Sandungeheuer tituliert.
 

Über den letzten Punkt konnte man sich zwar noch die Köpfe einschlagen, doch er selbst konnte sich nicht daran erinnern, jemals kannibalistisch veranlangt gewesen zu sein. Und außerdem, Shinobi-Aufträge nahm er eigentlich nur offiziell im Büro und am helligten Tage an. Wer also war dieser nächtliche Besucher und was wollte er von ihm?
 

„Pssst, Temari!“ erklang eine leise Stimme hinter dem Fenster.
 

Die Stimme klang nach einem Mädchen.

Gaara korrigierte sich selbst.

Wer war diese nächtliche Besucherin und was wollte sie von ihm? Obwohl, er hieß ja nicht Temari, also war die Besucherin eindeutig an der falschen Addresse. Die Anspannung, die er seit dem Betreten des Raumes verspürt hatte, wich schlagartig. Dafür breitete sich bei ihm etwas Unmut im Inneren aus.
 

Er gestand sich ein, dass es ihm schon irgendwo auf irgendeiner Weise interessiert hätte, was ein Mädchen mitten in der Nacht etwas von ihm gewollte hätte. Naja, welcher normale Junge im besten Alter wünscht sich so etwas nicht, obwohl er nicht unbedingt zu der Kategorie „normal“ zugeteilt war. Er blinzelte. Jetzt galt es das Missverständnis zu beseitigen.
 

„Hallo, bist du überhaupt da?“ erklang es nochmal von draußen.
 

Gaara war noch am Überlegen, was man in so einer Situation am besten antworten könnte. Und bevor er die Gelegenheit hatte, ihr etwas entgegenzusetzen, um sie eventuell zu warnen, war es schon bereits zu spät.
 

Ein Mädchen mit langen schwarzen Haaren, wie er aus dieser Position beurteilen konnte, erschien kopfüber am Fenster und lugte ins Raum. Ihr Körper hing mithilfe von Chakra an der Decke.
 

Gaara legte den Kopf schief, um ihr Gesicht besser sehen zu können, doch es stellte sich heraus, dass es völlig unnötig war. Er hätte sie vorher tatsächlich lieber warnen sollen, denn das Mädchen stieß bei seinen Anblick einen überraschten Schrei aus, fiel von der Decke und landete der Länge nach unsanft auf den Boden. Der Sandnin, der im Laufe seiner Ausbildung eine klaffende Lücke in Bezug auf Gentlemanmanier gegenüber einer Dame aufwies, machte keine Anstalten, sie aufzufangen. Stattdessen musterte er mit ausdrucksloser Miene den schwarz-pink-grünen Haufen, der auf dem Boden lag.
 

„G-G-Gaara?“ keuchte sie entsetzt.

Der Angesprochene verdrehte innerlich die Augen. War er wirklich so abstoßend? Vielleicht wurde es so langsam Zeit, einen gewissen Magneten umzupolen.
 

„E-Es tut mir wirklich leid, falls ich dich gestört haben sollte! Ich wollte eigentlich zu Temari, doch ich hab mich wohl geirrt…“ stammelte das Mädchen verlegen. Sie versuchte auf den Boden eine würdevollere Haltung einzunehmen als bisher, doch schien sich momentan noch nicht zu trauen, vor ihm aufzustehen.
 

„Temari kommt erst in ungefähr zwei Tagen wieder. Sie ist gerade auf einer Mission unterwegs, um einen Fürsten vor einer bewaffneten Armee zu schützen, die ihn stürzen wollen.“ entgegnete er ihr mit einem Tonfall, als rede er gelangweilt über das Wetter.
 

Man konnte sehen, wie die Gesichtsfarbe des Mädchens förmlich verblasste.

„Oh…“ Es herrschte einige Augenblicke voller Stille, bis sich das Mädchen die Haare aus dem Gesicht strich. Erst da ratterte es in den hinteren Enden seins Gehirns und er indentifizierte sie als eine Kunoichi aus Konoha wieder. Er erinnerte sich vage an den Chuunin-Wettkampf, wo Temari gegen sie gekämpft hatte.
 

„Du bist doch die, die damals gegen meine Schwester verloren hatte.“ Es war keine Frage, sondern eine Feststellung. Das Mädchen sah ihn überrascht an, bevor sie resigniert nickte. „Stimmt, genau die.“ Sie fuhr nervös mit ihren Finger durch ihre schlaff herunterhängende Haare. „Aber ihr seid uns wirklich einen gewaltigen Schritt überlegen. Da war es bei so einer durchschnittlichen Kunoichi wie mich eigentlich gar kein Wunder.“ Sie biss sich auf die Lippen. „Zwar habe ich die letzten Monate hart gearbeitet, aber gegen Kaliber wie euch wäre ich schon nach einigen Minuten wieder reif fürs Krankenhaus…“
 

Sie lachte verhalten. „Warum erzähle ich dir das eigentlich? Ich weiss selbst nicht, was in mich gefahren ist, hierher zu kommen! Aber jetzt, wo nicht mal Temari da ist...“
 

„Warum bist du hier?“ fragte Gaara interessenhalber.
 

„In deinen Zimmer? Oh, das war ein Versehen, tut mir wirklich leid! Hier in Suna? Vielleicht auf Hoffnung auf Asyl?“ Sie stand auf und schnupperte an ihren Ärmeln. „Ich weiss, ich rieche gerade schrecklich. Nur noch Kiba könnte den Unterschied zwischen mir und einem Stinktier feststellen. Aber es lässt sich wohl nicht vermeiden, wenn man drei Tagen ohne Wasserstelle unterwegs ist…“
 

„Warum hast du Konoha verlassen?“
 

„Das ist eine etwas längere Geschichte, aber ich hatte mich nur darauf vorbeireitet, wie ich es deiner Schwester erzählen würde. Aber wie ich es dir erzählen soll, ohne dass es für uns beide gleichermaßen peinlich wird, weiss ich allerdings nicht…“ seufzte sie resigniert. „Sagen wir es mal so, ich habe einer Person unabsichtlich… oder war es doch absichtlich?... Egal, auf jeden Fall ist diese eine Person schrecklich sauer auf mich, sodass ich mich nicht mehr unter seine Augen trauen kann. Was den Radius unseres bescheidenen Dorfes leider übersteigt…“
 

Der rothaarige schwieg und betrachtete sie argwöhnisch, während sie ihn jedoch herausfordernd ansah. „Ich weiss, dass sich ein Shinobi seinen Gefahren stellen sollte und so weiter. Du brauchst mir keine Extra-Predigt zu stellen, denn das habe ich schon mindestens dreihundertmal mit mir selbst getan auf dem Weg hierher! Ich muss wohl wirklich masochistisch veranlangt sein…“ sagte sie trotzig. Doch als sie seinen leicht perplexen Ausdruck sah, lachte sie plötzlich los, bevor sie selbst auf die Stirn klatschte.
 

„Mann, ich mache hier nur Blödsinn! Jetzt behandle ich dich auch schon wie Neji, nur weil ihr euch in Punkto Gesprächigkeit und Menschentoleranz sehr ähnlich seid…“ Sie massierte ihre Schläfen. „Du erinnerst dich doch sicher an Rock Lee, oder? Der Typ im grünen Spandax-Anzug! Den kannst du eigentlich gar nicht verfehlt haben, da du ihn beim ersten Mal intensivstationreif geprügelt und ihn dann beim zweiten Treffen im Kampf gegen Kimimaro geholfen hattest.“
 

Ja, er erinnerte sich an ihn. Er nickte unmerklich, um ihr zu sagen, dass sie fortfahren sollte.
 

„Ich bin Tenten und gehöre zu seiner Gruppe. Und Neji ist der Typ, der damals gegen Naruto gekämpft hatte. Keine Ahnung, ob du dich an ihn erinnern kannst. Er hat weiße Augen und hat damals ständig irgendetwas von Schicksal gequasselt. Er ist es auch übrigens, vor dem ich mich momentan verstecke…“ erzählte sie mit mangelndem Enthusiamus.
 

„Wie kann man denn vor jemanden aus dem eigenen Team Angst haben?“ fragte er mit monotoner Stimme.
 

„Das sagt genau der Richtige! Als ob Temari und Kankuro, die sogar deine Geschwister sind, niemals Angst vor dir hatten!“ schnaubte sie. „Nichts für Ungut, doch du solltest wissen, dass damals viele Angst gegen dich hatten. Du magst dich zwar gebessert haben, aber ich nehme es dir immernoch übel, wie du damals Lee zugerichtet hattest! Damals war ich zwar von Temari insgeheim beeindruckt, aber dich hielt ich zu der Zeit für ein unberechenbares, blutrünstiges, Monster, der im Grunde nichts weiteres als ein verwöhnter Bengel war und noch nie eine anständige Erziehung genossen hatte.“
 

Dann hielt sie kurz inne, bevor sie dann wieder lachte. „Das war gerade ein strategisch katastrophaler Zug, nicht wahr? Eigentlich sollte ich dich um den Finger wickeln, damit ich hier bleiben kann, aber ich schätze, ich bin dazu zu müde…“ Sie unterdrückte ein Gähnen. „Ansonsten hätte ich mich sicher nicht getraut, dich verbal fertig zu machen. Muss wohl wirklich lebensmüde sein…“
 

Als er ihr nichts entgegnete, sah sie ihn unsicher an.

„Reisst du mir jetzt dafür die Gedärme raus? Nicht, das ich das nicht verdient hätte, aber so kann ich mich schon mal seelisch darauf vorbereiten …“
 

Einen Moment lang dachte sie, er würde wirklich darüber nachdenken, doch nach einigen spannungsgeladenen Augenblicken zog er seinen linken Mundwinkel nach oben. „Da hat sich Temari eine seltsame Freundin ausgesucht…“ meinte er in einen amüsierten Tonfall.
 

„Oh, nicht direkt!“ warf Tenten ein. „Es war ursprünglich geplant, sie zu bestechen…“
 

„Aus diesem Satz entnehme ich, dass du es bei mir nicht versuchen wirst…?“
 

„Theoretisch gesehen tue ich das schon die ganze Zeit, indem ich versuche, bei dir ein Gefühl, das möglichst in Richtung Mitleid liegen sollte und irgendwo tief in dir verborgen sein könnte, heraufzubeschwören - aber praktisch gesehen kann man den ganzen Versuch getrost in die nächste Tonne kicken. Wenn du nach das Warum fragst, dann hoffe ich, das Altzheimer bei dir noch nicht zugeschlagen hat. Denn mit einem kurzen Rewind auf dein Kurzzeitgedächtnis dürfte diese überflüssige eigentlich Frage beantwortet sein...“
 

Gaara blinkte.

Es passierte nicht jeden Tag, dass ihm ein Mädchen mitten in der Nacht durchs Fenster spazierte, das so frech wie Oskar war, auch wenn es sich dabei um ein Versehen handeln sollte. Sie fasste ihn nicht wie die meisten Leute mit Samthandschuhen an, als würde er jeden Augenblick in die Luft gehen. Genau wie ihr Teamkollege Lee wurde er von ihr wie ein… Mensch behandelt wurde. Sie war ehrlich zu ihm, obwohl sie selbst zugegeben hatte, dass sie wohl zu müde war, um groß darüber nachzudenken. Aber sie war definitiv ein interessante Gesprächspartnerin.
 

Tenten richtete sich wieder auf und sah ihn prüfend an.

„Ich frage dich einfach trotzdem direkt: Denkst du, ich könnte für die nächsten paar Tage hier bleiben? Ich möchte mich zwar nicht unbedingt in die Beziehung zwischen Konoha und Suna einmischen und Tsunade-sama wird alles andere als begeistert sein, aber könnte ich wenigstens warten, bis meine Sachen, die mir die Alte schicken wollte, angekommen sind?“
 

Gaara verschränkte seine Arme und zuckte abwesend mit dem Schultern. Hier in Suna gewährte man ihm viel Freiraum, also warum nicht? Außerdem war es ja eigentlich Temaris Problem…
 

„Mach, was du willst.“ gab er ihr als Antwort. „Doch wenn du ein Spion oder so etwas in der Art sein solltest, dann werde ich wohl leider jeden Knochen einzeln brechen müssen, sodass du dich am Ende problemlos im Sand einfügen wirst.“
 

Sie verbeugte sich höflich. „Vielen Dank für diese Gastfreundschaft. Und noch Hundert Punkte für den Kandidaten für diese grandiose, bildhafte Vorstellung.“
 

So kam es, dass Tenten für die nächste Zeit sich in Sunagakure aufhielt…

Tenten in Suna

Ich bin sehr erleichtert, dass die aktuellste Entwicklung doch noch schnellen Anschluss bei euch gefunden hat.

Hier geht´s weiter! Viel Spaß beim Lesen!
 

Eure Akari^^
 

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Kapitel 11: Tenten in Suna
 


 

Am nächsten Morgen wachte Tenten unausgeschlafen auf. Das erste, was sie bemerkte war, dass es ihr furchtbar kalt war. Das zweite, dass sie nie wieder auf einen steinharten Boden schlafen wollte, denn sie war der vollen Überzeugung, dass sie für den Rest des Tages Nackenschmerzen haben würde. Da schien ihr sogar die feuchte, stinkende Waldboden sogar sympatischer.
 

Sie rieb sich unbeholfen die Augen und blinzelte verschlafen durch die Gegend. Sie befand sich in einem definitiv fremden Raum. Erst als sie in ein Paar schwarz umrandete Augen am Ende des Raumes schaute, quiekte sie und fuhr erschrocken nach oben, das sogleich mit einem Stechen an der Wirbelsäule und Nackenbereich begrüßt wurde.
 

„Gaara?“ Der Angesprochene saß gegen die Wand gelehnt und sah sie ausdruckslos an. Erst jetzt kamen ihr die Erinnerung vor wenigen Stunden wieder hoch. Dabei mit auch ein kleines Gefühl von Entsetzen, dass sie sich immernoch in sein Zimmer befand. Zwar gehörte Gaara nicht zu den Typ von Jungs, die das ausnutzen würden, aber trotzdem…
 

„W-Wie?...“ stammelte sie und sah hilflos um sich her.
 

Der rothaarige Sandnin reckte leicht seinen Kinn. „Du bist nach unseren Gespräch sofort auf dem Boden eingeschlafen. Also habe ich dich vorerst so gelassen.“
 

„Und du bist dabei nicht mal eventuell auf den Gedanken gekommen, dass die Nächte bei euch arschkalt sind und ich frieren könnte?“ fragte Tenten mit gehobenen Augenbrauen.
 

„Was hätte ich denn tun sollen?“
 

„Mich vielleicht zudecken?“ schlug sie schwach vor, obwohl es ihr bei dem Gedanken unwillkürlich schauerte.
 

Gaara rümpfte seine Nase. „Mir ist nie kalt.“
 

„Was für ein Pech aber auch!“ sagte Tenten schulterzuckend. „Aber immerhin weiss ich jetzt, dass es keinen Sinn hat, dir zum Weihnachten eine Daunendecke oder selbstgestrickte Baumwollpullis zu schenken…“
 

Er sah zur Seite und hatte einen nur schwer lesbaren Ausdruck auf seinen Gesicht. Tenten ignorierte es beflissentlich und stand auf. „Hör mal…“ setzte sie langsam an. „Gibt es bei euch so etwas wie ein Badezimmer? Ich bin zwar normalerweise nicht allzu bedacht auf Schönheit, aber ich momentan fühle ich mich wie eine Dreckssau – und rieche übrigens auch danach, muss ich gerade ehrlichgesagt zu meiner Schande gestehen…“
 

„Würdest du mir das schenken?“ unterbrach er sie und sah sie mit seinen hellgrünen Augen durchdringend an.
 

„Hä?“ antwortete Tenten daraufhin verdattert. „Was denn?“
 

„Das… selbstgestrickte Ding zu Weihnachten.“
 

Tenten blinzelte.

„Ich dachte, du würdest so etwas nicht brauchen. Aber warum nicht?“ Sie verschränkte die Arme und sah ihn schief an. „Weißt du, es wäre sehr hilfreich von dir gewesen, wenn du mir vorher zugehört hättest. Denn dann müsste ich die peinliche Frage nicht nochmals wiederholen, ob du so nett wärst, mir das Badezimmer zu zeigen…“
 

Gaara verdrehte daraufhin die Augen, stand von seiner Sitzhocke auf und machte eine Handbewegung, dass sie ihm folgen sollte.
 

Eine eiskalte Dusche und einen Anschlag auf Temaris Kleiderschrank später, rutschte Tenten nervös auf ihren Stuhl hin und her. Zum einen lag es daran, dass Temaris Klamotten es schafften, drei Nummern zu groß zu sein und trotzdem viel Freizügigkeit zuließen, auf der anderen Seite, dass sie jetzt scharf von Baki gemustert wurde.
 

„Du bist…?“ fragte er misstrauisch.
 

„Tenten. Aus Konoha.“ antwortete sie nervös.
 

„Und was hat eine Kunoichi aus Konoha hier verloren?“
 

„Ähm…“ Sie hatte mit so etwas schon gerechnet. Es war klar, dass die jetzigen Oberhäupter ein wenig angespannt beim Verhältnis mit ihrem Dorf waren, obwohl sie theoretisch Verbündete waren. Sie musste jetzt eine verdammt gute Antwort parat haben, oder sie hatte das Gefühl, dass sie sonst noch unter diesen Blicken als Wüstenspringmausfutter enden würde.
 

Doch bevor sie zu einer unbeholfenen Antwort ansetzen konnte, fiel ihr überraschenderweise Gaara ins Wort. „Ich habe sie hergebeten.“ sagte er flach. Die Augen der Anwesenden im Raum nahmen die Größen von Tellern an, wobei Kankuro, der sich neben seinen Bruder platziert hatte, noch einen zusätzlichen Anfall von Schluckauf bekam.
 

„A-Aber warum?“ fragte Baki entsetzt.
 

„Das geht euch nichts an.“ antwortete er abweisend. Seine Augen, die durch die schwarze Umrandung kaschiert waren, sowie das Ausbleiben der Augenbrauen verfehlten ihre Wirkung nicht, als er mit einem Blick klarstellte, dass das Thema für ihn jetzt beendet war.
 

„Gaara, du weißt, das das gegen die Regeln verstößt! Auch wenn es unsere Verbündeten sein mögen, darfst du als ein normaler Genin keine Ninjas aus einem anderen Dorf herschleppen!“
 

„Die Regel muss mir dann wohl irgendwie entgangen sein. Liegt auch vielleicht daran, dass wir vor dem Desaster mit dem Hidden Sound Village keine verbündeten Dörfer hatten, aus denen man welche Shinobis hergeschleppt haben hönnte.“ Gaara zuckte desinteressiert mit dem Schulter. Er wusste, er hatte hier ziemlich viel Freibrief. „Außerdem kann es ja unsere Beziehung nur verbessern.“
 

Der Satz ging in ein prustenden Geräusch von Kankuro unter, während ein Raunen durch die Anwesenden im Raum umherging. Baki hatte eine grässliche blassrosa Farbe im Gesicht angenommen, das sich mit dem Streifen an seiner Wange überhaupt keinen Einklang erzielen konnte.
 

„Ich meine die Beziehung zwischen unseren beiden Dörfern, du Idiot!“ ergänzte Gaara, nachdem ihm plötzlich klar wurde, dass man den letzten Satz zweideutig verstanden hatte und warf seinen älteren Bruder, der gerade erfolglos versuchte, sein Lachen in einem Hustenanfall zu überdecken, einen giftigen Blick zu. „Also, ihr entschuldigt!“ Er wandte sich um und stolzierte aus dem Zimmer.
 

Tenten, die zwischenzeitlich in einer Art Trance gefallen war, spürte etwas kitzliges auf ihren Rücken. Doch bevor sie sich umdrehen konnte, wurde sie ohne Gnade nach vorne geschubst, sodass sie mit dem Bauch voraus unfreiwillig die gleiche Richtung wie Gaara einschlug.
 

°Es ist neben der extravaganten Kleidung von Temari natürlich die beste Art bei den hohen Tieren aus einem anderen Dorf einen guten Eindruck zu hinterlassen, aber bitte, wenn dieser ignorante rothaarige Typ es nicht anders will, dann mache ich mich hier halt zum Affen!° dachte sie verbissen, als sie ihm hinterherstolperte. Sie hatte inzwischen bemerkt, dass es sich bei dem Ding an ihren Rücken um keinen anderen Material als der berühmt-berüchtigte Sand aus seinem Kürbis handelte. Aber nur, weil selbiges sich unerklärlicherweise in ihr Schuh eingeschmuggelt hatte, und sie schrittweise nach vorne zwang. Natürlich blieb dabei außer Acht, dass es furchtbar kitzelte, aber Ninjas wurde ja schon seit frühester Kindheit eingebläut, nicht in so einer wichtigen Konferenz laut loszulachen - egal wie viel Sand sich auch in den Schuhen befinden vermochte, das sich unangenehm selbstständig verhielt.
 

Sie fand es nur furchtbar blöd, weil dann ihre Bewegungen so aussahen, als müsste sie dringend auf die Toilette, was sicher auch als Minus beim ersten Eindruck miteinberechnet werden würde. Also war sie mehr oder minder froh, den Raum frühzeitig verlassen zu müssen, obwohl es nicht ganz auf freiwillige Basis geschah. Scheinbar hatte Gaara wirklich keinerlei Erziehung genossen, was die Manieren gegenüber einer Dame betraf, und Tenten bemitleidete jetzt schon die arme Person, dem die unsagbare Ehre zufiel, diese Aufgabe übernehmen zu dürfen.
 

Ihre Füße schienen zu wissen, wo Gaara hingelaufen war – natürlich mit großzügiger Unterstützung von dem Sand in ihren Schuhen, der immernoch ein unanständiges Eigenleben führte. Erst als sie das Freie erreichte, sah sie den besagten Sandnin gegen die Mauer gelehnt auf sie warten.
 

„Schlagen, bedanken oder küssen?“
 

Gaara zog daraufhin seine nicht vorhandenen Augenbrauen hoch, und machte damit indirekt deutlich, dass er ihre Frage nicht ganz nachvollziehen konnte.
 

„Ich meinte, sollte ich dich schlagen, weil du ohne Absprache denen einfach etwas von Himmel erzählst hattest – obwohl ich das persönlich in Hinblick auf meine Krankenversicherung für keine so gute Idee halte – oder sollte ich mich dafür einfach förmlich bedanken, oder dich letztenendes vor hysterischer Freude und Dankbarkeit abknutschen?“ erklärte Tenten geduldig. „Ohne dir dabei zu nahe treten zu wollen, würde ich den ersten Vorschlag im Vergleich zu dem dritten den Vorrang geben, da beides meiner Einschätzung nach auf das Gleiche abzielt…“ fügte sie noch gedankenvoll hinzu.
 

Gaara legte daraufhin den Kopf schief. Wahrscheinlich zählte dies zu seinem Lieblingsgesten, um seine Anteilosigkeit auszudrücken. Eine pochende Ader erschien am Tentens Hinterkopf. Der Typ war ja noch schlimmer als Neji und Sasuke zusammen! Doch bevor sie zu einer Aktion ansetzte, fragte sie ihn noch: „Bringst du mich um, wenn ich dich vorher frage, warum du mich aus der Patsche geholfen hast?“
 

Er sah sie kurz ausdruckslos an, bevor er statt einer Antwort erwiederte: „Greif mich an!“
 

Tenten erstarrte augenblicklich zu einer Salzsäule. Die nicht erwartete Antwort war schlimmer, als sie sich vorgestellt hatte. Das konnte er doch keinesfalls ernst gemeint haben, oder? Bei Neji hätte sie es zwar noch zugetraut, aber Gaara gehörte nicht zu der Sorte von Menschen, die einen verarschten.

Sie sollte ihn also angreifen?

Nein, keine gute Idee!

Sie dachte an den Kampf zwischen ihm und Lee.

Gar keine gute Idee!

Sie dachte nach, was Naruto alles über ihm erzählt hatte.

Eindeutig gar keine gute Idee!

Sie dachte nach, was Hinata-chan alles über ihm erzählt hatte.

Ähhh… gab es noch eine Chance, ihre eigenen Worte revidieren zu lassen?
 

„Dürfte ich, bevor ich diesen suizidgefährdeten Versuch unternehme, fragen warum?“
 

„Ich dachte, du wolltest wissen, warum ich dich hier blieben lasse.“
 

„Äh… Ich bin leider in Herrgottsnamen kein Genie wie Neji, und habe momentan gewisse Schwierigkeiten den Zusammenhang zwischen Aufruf zum Selbstmord und Aufentshaltgenehmigung zu kapieren…“
 

„Warum soll dieser Typ ein Genie sein?“
 

„Warum denn nicht?“
 

„Er hat gegen Naruto verloren.“
 

„Das hast du auch.“
 

„Das tut hier nichts zur Sache!“
 

„Unser Diskussion über Nejis Genialität ebensowenig.“
 

„Pfft!“ Gaara blickte ausdruckslos zur Seite. „Wie du willst! Dann greif mich halt an!“
 

„Nein.“ war die promte Antwort.
 

„Und warum nicht?“
 

„Weil ich sowieso gegen dich verlieren würde.“
 

„Und was würdest du machen, wenn du eine Mission erhalten würdest, gegen mich zu kämpfen?“
 

„Auf Tsunade-samas Gnade hoffen, dass sie uns das nicht antut…“
 

„Und was wäre, wenn wir uns im Kampf gegenüberstehen würden?“
 

„Beten, dass ein Wunder geschieht, und entweder Lee oder Neji gegen dich gewinnt…“
 

„Und wenn dieser Fall nicht eintrifft?“
 

„Krepieren. Zu Staub verarbeitet werden. Die weiße Fahne hissen. Such dir das aus, was dir gefällt.“
 

„Und du nennst dich einen stolzen Kunoichi aus Konoha?“ fragte Gaara skeptisch. „Ich hatte vor, mit dir zu trainieren. Aber mit einem so jämmerlichen Feigling ist so etwas ja überflüssig.“
 

Tenten rüpfte die Nase.

„Erstens, nennen wir es lieber vorübergehend reiner angeborener Selbsterhaltungstrieb. Ich heiße ja immerhin nicht Naruto, Lee oder Gai-sensei und bin unzureichend motiviert für ein Wunder.

Zweitens, ja es ist bei deinen Fähigekeiten sowieso überflüssig, überhaupt zu trainieren, da du schon sowieso kräftemäßig den Status eines Jounin erreicht hast. Was willst du denn mit einer so schwächlichen - und wie du es so schön beschrieben hast – jämmerlichen feigen Genin wie mich?

Und drittens, was sollte es überhaupt bringen? Für uns beide, meine ich. Abgesehen davon, dass man für mich ein Bett im Krankenhaus für die nächsten anstehenden Wochen reservieren sollte…“
 

„Mit deinen Waffen allein wirst du sonst nie weit kommen.“ unterbrach er ihr aufgebrachtes Redeschwall. „Ihr aus Konoha seit wirklich nicht schlecht. Doch ihr wurdet zu lasch ausgebildet, um mit uns mithalten zu können.“
 

„Erzähl das dem dortigen Bildungsausschuss und nicht mir! Außerdem, die Spezialisierung eines Jutsus ist es doch, was einen Shinobi im Prinzip richtig ausmacht! Jeder nutzt seinen eigenen Jutsu und hat auch dementsprechend dessen Vor-und Nachteile! Ich habe mich halt eben für die Kunst der Schriftrollen und Waffen entschieden!“ sagte sie mit einem leicht angekratzten Stolz.
 

„Und hast du nie daran gedacht, dich weiterzubilden?“
 

„Doch! Ich habe jeden Tag so dermaßen trainiert, sodass ich mich danach nicht einmal gegen diesen aufdringlichen Stalker zu Wehr setzen konnte! Obwohl… wenn ich jetzt so nachdenke, hätte ich das eh nicht gekonnt, wenn es sich dabei wirklich um Neji gehandelt hatte…“ Sie klatschte sich gegen die Stirn. „Auf jeden Fall, was ich sagen wollte: Egal, wie sehr ich mich auch bemüht hatte, so hatte ich am Ende doch meistens das Gefühl, mehr Nejis persönlicher Dummy zu sein. Und das eine Trauma beim Chunin-Wettkampf gegen Temari ist bei dieser Sache auch nicht immer hilfreich…“
 

„Probier es doch einfach aus.“ Er blickte sie herausfordernd an, während das Sand aus seinen Kürbis schon erwartungsvoll herausrieselte. „Ich will sehen, ob du wirklich so schwach bist, wie du aussiehst…“
 

Eine zweite Ader pochte auf ihren Kopf. „Habe ich richtig verstanden? Du hast gesehen, wie ich gegen Temari jämmerlich auf den Fächer gegangen bin, und möchtest eine persönliche eigene Bestätigung holen, um dich von diesen Anblick zu überzeugen?“
 

„Wenn du es so interpretierst…“
 

„Na gut, aber nur auf deine Krankenhausrechnung!“ sagte sie stur. „Übrigens, nur als kleiner Vorschlag nebenbei, wie wärs mit einem weniger öffentlichen Kampfplatz? Ich bin nicht unbedingt scharf darauf, mich vor allen Passanten in Sunagakure demütigen zu lassen, und bin mir sicher, dass es auch nicht großer Beliebtheit erfreuen wird, wenn man an den Wänden der Hauptgebäude vom Kazekage den Waffenkatalog von Konoha wiederfindet…“
 

Er zuckte gleichgültig mit den Schultern, drehte sich um und wies ihr an, ihn zu folgen.
 

Tenten rutschte unruhig hin und her, als ihr etwas einfiel, was sie die ganze Zeit über verdrängt hatte. „Ähm, ich hätte da noch eine kleine letzte Bitte. Als Testament sozusagen.“ rief sie ihm nach,
 

„Und das wäre?...“
 

„Könnte ich meine Füße wiederhaben? Es ist zwar sehr nett von dir, dass du so um mich besorgt bist, aber ich bin der festen Überzeugung, dass ich groß genug bin, um zu wissen, wie man die eigenen Füße zum Gehen anwendet…“
 

Zum ersten Mal am Tag verzog Gaara ein amüsiertes Lächeln auf den Gesicht, als er das Sand von ihren Schuhen zurückrief. „In Ordnung.“ Seine Stimme klang gönnerhaft.

Spuren im Sand

Eigentlich sollte an dieser Stelle ein Vorwort stehen. Da ich aber momentan keine gute Einfälle dafür habe, spreche ich hier einfach mein Dank für eure liebreichenden Kommentare und seelische Unterstützung aus.

Also, viel Spaß mit dem folgenden Kapitel!
 

Eure Akari^^
 

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Kapitel 12: Spuren im Sand
 


 

„Also habe ich das gerade richtig verstanden?“

Tsunades respekteinflößende Stimme durchbrach die allgemeine Unruhe im Raum. Die Nachricht von Tentens Verschwinden hatte sich rasch ausgebreitet, sodass sich viele Bekannte und Freunde im Hokages Büro versammelt hatten.
 

„Tenten ist seit Gestern nicht mehr aufzufinden, und wir haben bisher nicht den geringsten Anhaltspunkt, wohin sie verschwunden sein könnte?“ fragte die Godaime in einen leicht getressten Tonfall. „Erst die Sache mit Sasuke, und jetzt auch noch sie…“
 

„Ja, aber ihre Sachen liegen noch alle Zuhause, woraufhin man drauf schließen kann, dass sie nicht von selbst aufgebrochen ist. Vielleicht handelt es sich dabei um eine Entführung.“ meinte ein Anbusprecher.
 

„Was soll das heißen, eine Entführung?“ fragte Neji mit eisiger Stimme. Die Raumtemperatur nahm Minusgrade an, als er mit seinem Byakugan den armen Anbusprecher regelrecht aufspießte. „Wenn einer ihr auch nur ein Haar krümmt…“
 

„Beruhig dich! Für so etwas haben wir momentan leider keine Zeit!“ unterbrach ihn Tsunade. „Okay, versuchen wir mal die gesamte Lage zu rekonstruieren: Du und dein Teamkollege Rock Lee habt Tentens Wohnung gegen fünf Uhr verlassen. Und Naruto behauptet sie kurzer Zeit später am Marktplatz entlanglaufen gesehen zu haben.“
 

„Yep. Ich hatte ganz normal meine Nudeln gegessen, als sie an mir gehetzt vorbeilief.“ bestätigte er.
 

„Und ist dir dabei nichts besonderes aufgefallen?“
 

„Hmmm…“ Der Kyuubijunge verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf. „Ich hatte sie auf den ersten Blick nicht wiedererkannt, weil die eine Hälfte ihrer Haare offen waren. Ansonsten kann ich mich nur daran erinnern, dass sie mich ein bisschen komisch angeschaut hatte…“
 

„Haben wir sonst keine weiteren Anhaltspunkte?“
 

„Naja… der Dach über ihrer Wohnung scheint schwer beschädigt worden zu sein. Wir haben da ein großes Loch in der Mitte feststellen können, das erst vor kurzem entstanden sein muss. Meiner Meinung nach, ist dies ein Indiz darauf, dass es sich dabei um eine gewaltsame Entführung handelt.“ berichtete der Sprecher.
 

„Das eine Loch hat damit nichts zu tun!“ sagte Neji hastig, während er unauffällig versuchte, die verbliebenen Splitter aus seiner Kleidung zu entfernen.
 

„Und warum ni-…“ wollte Tsunade fragen, als plötzlich die Tür mit großer Wucht aufgerissen wurde, und zwei Gestalten hereinstürmten.
 

„IST TENTEN WIKRLICH VERSCHWUNDEN???“ fragte Lee mit tränenden Augen.
 

„Solltet dir beide denn nicht schon längst aufgebrochen sein?“ fragte sie mit gehobenen Augenbrauen. „Was ist denn mit eurer Mission?“
 

„Als wir von dieser schrecklichen Nachricht erfuhren, sind wir umgehend so schnell wie möglich hierher gekommen.“ versuchte Gai zu erklären.
 

„Ihr wisst, dass ihr somit gegen die Regeln verstößt!“ entgegnete sie mit blitzenden Augen, die sich dann aber wieder beruhigten. „Aber ich kann euch verstehen. Immmerhin möchten wir ja nicht, dass sich diese Tragödie wiederholt…“
 

„Also stimmt es wirklich?...“ Geplättet von der tatsächlichen Wahrheitsgehalt dieser Nachricht verspürte der Lehrer der Schützlinge den dringenden Bedürfnis nach einem vierbeinigen Holzgestell.
 

„Aber, aber…“ jammerte Lee hilflos. „Gestern war sie doch noch so munter…“
 

„Dann habt ihr auch keine Ahnung, wohin sie verschwunden sein könnte. Kennt ihr denn keine Freunde oder Verwandten von ihr, wohin sie gegangen sein könnte?“
 

„Naja…“
 

Tsunade seufzte. „Im Gegensatz zu damals bei Sasuke haben wir nun das größere Problem, dass wir überhaupt keine Ahnung haben, wohin sie verschwunden oder verschleppt sein könnte. Weder Ort noch Motiv können wir annähernd bestimmen. Alles, was wir bislang wissen ist nur, dass sie außer ihren üblichen Waffen nichts von ihren Sachen mitgenommen hat. Und so lange wir nichts genaueres wissen, können wir auch nichts unternehmen, so leid es mir auch tut…“
 

Betretenes Schweigen senkte sich über den Raum. Und genau in diesem Augenblick erbarmte sich ein gewisser Jounin seinen Ruf alle Ehre zu machen, und marschierte gelassen und gleichzeitig hinter dem Terminkalender durch die Tür herein.

„Tschuldigung. Ich wurde mitten im Weg aufgehalten…“ erklärte er, wobei er verlegen mit seiner Hand über sein Hinterkopf strich.
 

„ZU SPÄT!!!“ war die einstimmige Antwort.
 

Godaime schlug mit ihrer Faust auf dem Tisch, um ihre Verärgerung über seine Angewohnheit auszudrücken, der inbeinhaltete, dauernd Rekorde bei Zuspätkommen aufzustellen. Nicht unbedingt beabsichtigt spaltete sie dabei den Bürotisch – was aber nicht weiter beachtet wurde, als Kakashi den Versammelten eine ältere unter seinem Arm geklemmte Frau vorstellte, die gerade wild um sich schlug.
 

„…Lass mich runter, du Perversling! Das hier ist ein Verstoß gegen die Menschenrechte, du Ignorant! Niemand hat das Recht, mich hier ohne meine Einwilligung zu verschleppen, sofern man nicht vom Gericht ein Haftpflichtbefehl eingeholt hat! Ohne diesen Befugnis kannst du dir deinen blöden Jounin-Titel sonst wo hin stecken, du Kopiermaschine von einem Ninja! Das letzte Wort ist hier nicht gesprochen! Ich hetze dir einen Disziplinarverfahren auf den Hals, darauf kannst du wetten!...“ zeterte sie ununterbrochen.
 

„Musstest du das schon den ganzen Weg ertragen?“ fragte Gai voller Mitleid für seinen Rivalen. „Jetzt kann ich mir vorstellen, warum du aufgehalten worden bist. Aber warum musstest du auch ausgerechnet diese Alte hierhin verschleppen? Und ich dachte, du wärst ein Gentleman…“
 

„ALTE? DIESE ALTE???“ kreischte die Frau los. „Nur weil ich meine Jugend nicht verfälsche und keine dicken Möpse habe wie diese Schnecke da drüben, heisst das noch lange nicht, dass ich…“
 

„GENUG!!!“ grollte Tsunade, während ihre Augenbrauen unkontrolliert zuckte. „Kakashi, ich verlange eine Erklärung!“
 

Der angesprochene Jounin und Teamleiter der ehemaligen Gruppe 7 ließ die fauchende Kratzbürste galant auf den Boden fallen und und zog gelangweilt sein Notizbuch heraus.
 

„Es ist folgendes: Ich habe erfahren, dass ein weiterer Genin aus Konohagakure spurlos verschwunden sei. Es handle sich dabei um Tenten, Nachname unbekannt, Vergangenheit unbekannt, Eltern unbekannt, aus der Gruppe von Maito Gai, Neji Hyuuga und Rock Lee. Ihre Techniken beschränken sich weitestgehend auf Taijutsu, wobei sie sich vorallem auf den Umgang mit Waffen spezialisiert hat. Es wird noch übrigens vermutet, dass sie von den aktuellen Genins in Konoha die stärkste weibliche Vertreterin sei. Soviel zu den offiziellen Daten.“ Er klappte sein Buch zu.
 

„Und? Was hat jetzt diese Frau mit der ganzen Sache zu tun?“ fragte Tsunade ungeduldig mit drei pochenden Adern im Hinterkopf.
 

„Ich habe sie heute in Tentens Wohnung aufgelesen, als ich mal vorsichtshalber selbst nach den Rechten sehen wollte. Ich habe sie dabei erwischt, wie sie in Tentens Sachen rumgewühlt hatte.“ Er steckte gelassen seine Hände in seine Hosentaschen, während der Raum von überraschten Aufschreien erfüllt wurde. Neji, Lee und Gai waren sogar knapp davor, haltlos auf die Frau loszustürzen, bis der „RUHEEEE!“-Schrei der weiblichen Hokage durch den Raum donnerte.
 

„Okay, versuchen wir der ganzen Sache ein wenig disziplinierter umzugehen.“ keuchte sie. Sie starrte dann die Frau bedrohlich an. „Wer sind sie? Und aus welchen Grund durchwühlen sie die Sachen von einer unserer Kunoichi, die gerade vermisst wird?“
 

„Erstens, ich habe nicht an ihren Sachen rumgewühlt!“ verteidigte sie die Angeklagte. „Ich wollte lediglich ihre Sachen nachschicken, weil sie mich halt dazu verdonnert hat. Und es gibt keinen Grund, so in Panik zu geraten, da sie freiwllig abgehauen ist. Ihr wird es schon gut gehen. Außerdem, wenn sie mich nicht kennen, dann ist es eben ihre Schuld! Ich habe hier meinen festen Wohnsitz, schon seit ich hier geboren bin!“
 

Dies schien eindeutig die falsche Antwort gewesen zu sein. Denn kaum hatte sie zuende gesprochen, prasselte ein Wasserfall von Fragen und wütende Aufschreie auf sie herunter. Tsunade, nervlich völlig am Ende, sorgte für Einhalt, als sie die Zahl der Anwesenden durch den Fensterrahmen erheblich reduzierte. Team Gai, Kakashi, Sakura, Shizune und die unbekannte Frau waren die Einzigen, die die Gnade erhielten, von der Imitation des berühmten Team Rockets verschont zu bleiben.
 

„Also zuerst…“ schnaufte die fünfte Hokage. „…verlange ich eine gründliche Erklärung von Ihnen, was sich hier eigentlich abspielt! Strapazieren sie nicht unnötig meine Geduld! Also, wer sind Sie?“
 

„Mein Name ist Akari. Ich bin die leitende Geschäftsführerin der bescheidenen Apotheke in Konoha.“ grummelte sie. „Vor einigen Tagen habe ich ihr ein bestimmtes Mittel verabreicht, was ihr aber wahrscheinlich nicht allzu wohl bekam. Also kam sie gestern mit der Bitte zu mir, dass ich ihre Sachen nachschicken sollte.“
 

„Und hat sie ihnen gesagt, wohin sie gehen wollte?“
 

„Hat sie. Aber sie hat ausdrücklich angehängt, dass diese Information vertraulich bleiben sollte, solange ich keine Giftspinnen unter der Bettdecke haben will.“
 

„Zum Teufel damit! Wenn Sie uns nicht sofort sagen, wohin sie verschwunden ist, werde ich höchstpersönlich dafür sorgen, dass es sich nicht nur auf Giftspinnen beschränken wird!“
 

„In diesem Fall kann es sein, dass mir ausversehen ausrutscht, wo ein gewisser Sanin sein Nickerchen verbringt…“ konterte Akari unschuldig.
 

„Sollte das eine Erpressung sein?“
 

„Ja. Aber nur als gerechte Notwehr.“
 

Zähneknirschend setzte sich die Godaime wieder hin. „Wir vergeuden hier unsere Zeit mit unnötigen Quatsch, während Orochimaru schon vielleicht seinen nächsten Anhänger mit offenen Armen empfängt. Ich wusste schon immer, dass er krankhaft pädophil veranlangt ist…“
 

„Ich denke, ich kann Sie in dieser Hinsicht beruhigen. Dieses Schlangengesicht hat diesmal mit der Sache überhaupt nichts zu tun.“ Akari begutachtete ihre Fingernägel.
 

„Ja, aber wohin könnte sie sonst verschwunden sein? Ich meine, oder bessergesagt, ich dachte, dass kein weibliches Wesen im Dorf widerstehen könnte, wenn Orochimaru mit dem Angebot locken würde, Sasuke-kun ein wenig Gesellschaft zu leisten…“
 

Ein knacksendes Geräusch ließ sie hochfahren. Als sei das Büro noch nicht zur Genüge demoliert, hatte Neji beim letzten Satz mit seinen Füßen den Boden eingetreten. „Das glaube ich nicht. Denn nicht alles dreht sich nur um diesen eingebildeten Uchiha-Bastard.“ gab er ruhig vor sich hin, wobei es nicht ganz mit seinen vor Wut zitternden Händen und Beinen harmonierte.
 

„Hey, lass Sasuke-kun aus dem Spiel!“ verlangte Sakura.
 

„Und was macht dich da so sicher?“ fragte Tsunade misstrauisch. Und noch bevor Neji zu einer Antwort ansetzen konnte, schnitt ihm die Rosahaarige das Wort ab. „Weil er ihr Freund ist.“ kicherte sie als Retourkutsche für seine Beleidigung gegen ihren Geliebten.
 

Da hatte sie freilich eine Bombe hochgehen lassen, da sämtliche Kiefern auf den Boden aufschlugen. Selbst Kakashi ließ sich von seinen Lesestunden mit dem „Icha-Icha-Paradise“ ablenken und sah gebannt zu Neji, dann zu Sakura, dann wieder zu Neji zurück. Lee und Gai heulten Sturzbachtränen und bewarfen Neji mit Fragen: „Seit wann?“-„Warum habt ihr uns nichts erzählt?“-„Ich dachte, wir wären ein Team!“-„Wie ist sie?“-„Was habt ihr denn schon gemacht?“-„Wart ihr schon ausgegangen?“…
 

„RUUUUHHHHEEEEEEE!!!“ gellte es wieder durch den Raum. „Neji, was hat das zu bedeuten?“
 

„Unsere Privatsphäre geht keinem etwas an.“ maulte er. „Und nein, wir sind nicht zusammen. Oder zumindest denke ich das, sonst hätte sie mich sicher nicht einem so hohen Bogen aus ihrer Wohnung rauskatapultiert…“
 

„Aha. Das eine Loch auf den Dach fällt dann also auf dein Konto. Zumindest haben wir schon mal das geklärt…“ Eifrig notierte Shizune es auf ihren Block. „Und jetzt kommen wir zum eigentlichen Punkt. Aller Anschein nach, wenn man dieser Person hier trauen darf, hat Tenten wohl freiwillig das Dorf verlassen – und zwar so überstürzt, sodass sie ihre Sachen liegen gelassen hat. Jetzt fehlt uns nur noch das Motiv und ihr Aufenthaltsort.“
 

Alle Blicke richteten sich erwartungsvoll auf Akari, die jedoch stattdessen Neji mit unverhohlener Interesse musterte.

„Du bist dann also dieser Hyuuga-Junge… Hmmm… Ich hätte an ihrer Stelle einen anderen genommen, aber dafür dass nun mal die beiden Uchihas dem Dorf ihre Rücken gekehrt haben, bist du keine schlechte Alternative…“ gaffte sie. „Und diese Augen! Stimmt es, dass du kilometerweit sehen kannst?“
 

„Was hat denn Tenten über mich erzählt?“ Nejis Augenbraue zuckte.
 

„Ach, wir sind nicht befreundet, falls du es so meinst. Ich habe sie nur zweimal kurz getroffen, und da gibt es ja nicht viel zu erzählen. Sie meinte nur – äh, was hatte sie nochmal gesagt? – dass du im Normalfall ein “braver, ruhiger, ausgeglichener Gefährte“ wärst. Für die Fälle, die nicht auf den Normalfall zutreffen, sag ich zu deinem und meinem Besten lieber nicht. Und… ach ja, ein paar Sätze später nannte sie dich einen “weißäugigen Eisklotz“, dann dass du sehr sauer auf sie wärst und dass du eine sehr gute Sicht hättest, was ihre Flucht vor dir erschweren würde. Zuguterletzt bezeichenete sie dich als ein “Genie“, und versuchte mir den Trick mit dem Haargummi zu erklären, mit dem sie dich reingelegt hat. Und… ich glaube, das war´s!“
 

„Weißäugiger… Eisklotz?“
 

„Welcher Normalfall?“
 

„Auf der Flucht vor Neji?“
 

„Genie – das war ja so klar!“
 

„Hä? Welcher Haargummi?“
 

„Wie will sie denn Neji mit einer Haargummi reinlegen?“
 

Allgemeines Raunen erhob sich, während Neji den Eindruck erweckte, er sei in Shikamarus Kagemane-no-Jutsu gefangen. In Zeitlupe steckte er seine Hände in seine Tasche und zog ebenso langsam ein violettes Bändchen heraus.
 

„Das ist dann wohl das besagte Haargummi…“ Tsunade kratzte sich genervt am Kopf. „Gibt es sonst noch etwas, was wir zufällig wissen sollten, Neji Hyuuga?“
 

Neji drehte seinen Kopf wiederum sehr sehr langsam zu ihr und funkelte sie an. Mit dem Rücken zu Akari gewendet fragte er nochmals leise: „Bin ich der Grund, weshalb Tenten das Dorf verlassen hat?“ Seine Stimme klang tief und beherrscht.
 

„Naja… eigentlich bin ich auch nicht ganz unschuldig, da ich ihr die Nebenwirkungen des Mittels nicht genauer erläutert hatte, aber da du sie überhaupt dazu angestifftest hast…. Tja, in Anbetracht der Tatsache, kommt das so ungefähr hin…“ kam die vorsichtige Antwort.
 

„Und diese Nebenwirkung hatte zufälligerweise gegen gestern mittag stattgefunden?“ Seine Stimme klang eine Spur bedrohlicher, woraufhin Akari nur leicht nickte.
 

RATSCH! Mit Gewalt riss sich Neji plötzlich seinen weißen Haarband herunter. Seine langen Haare fielen in allen Richtungen. Er nahm das violette Stoff und band seine Haare neu zusammen, wobei ihm das aufgrund seinen großen Haarvolumens nur teilweise gelang. Dennoch hinderte es ihm nicht daran, entschlossen in die Menge zu schauen und zu verkünden: „Ich schwöre bei diesem Band, ich werde sie wieder finden und zurückbringen!“
 

„Tut mir leid, deine theatralische Vorstellung zu unterbrechen, aber wir hätten dich so oder so losgeschickt, sie zu suchen. Immerhin war es ja auch deine Schuld, dass sie weggelaufen ist, also wirst du das jetzt auch ausbaden!“ seufzte Tsunade, die inzwischen die Nase voll von der ganzen Sache hatte.
 

„WIR WERDEN IHM DABEI HELFEN!!!“ riefen die Beiden des Spandax-Duos.
 

„Das geht leider nicht.“ unterbrach Tsunade sie. „Zwar kann Lee Neji Gesellschaft leisten, aber Gai, Sie werden hier noch gebraucht. Aber ich werde Shikamaru beantragen, diese Beiden zu begleiten. Immerhin wollen wir ja nicht riskieren, dass sie unnötig noch mehr Öl ins Feuer gießen…“
 

„Aber halten Sie es nicht für nötig, noch eine Kunoichi in der Truppe zu haben? Denn alle drei sind Jungs, die sich im Umgang mit dem Mädchen auf Kriegsfuß befinden!“ warf Sakura ein. „Oder zumindest könnte doch Naruto sie begleiten, da er die Leute so gut überzeugen kann.“
 

„Hat Tenten sonst noch welche Freundinnen?“
 

„Naja, sie verstand sich mit uns allen ziemlich gut, nehm ich an. Aber so genau kennen wir sie nicht, da sie mehr trainiert als mit uns einzukaufen oder auszugehen.“ überlegte Sakura laut. „Aber sie verstand sich mit Hinata-chan ziemlich gut, soweit ich mich erinnern kann. Aber das liegt auch vielleicht an ihren Cousin…“
 

„Egal, das bringt jetzt uns nicht weiter! Wir belassen die Gruppe, so wie sie ist und hoffen darauf, dass sich Tenten nicht so zickig anstellt wie Sasuke.“ Leicht genervt richtete Tsunade ihren Blick auf Akari, die sich auf Zehenspitzen den Türrahmen angenähert hatte. „NICHT SO SCHNELL!“ rief sie empört. Akari erstarrte auf der Stelle. „Erst wird Tentens Aufenthaltsort genauer definiert!“
 

Die leicht beleibte Apothekerin sah unsicher zu Neji, der sie im wörtlichen Sinne mit seinem Blick durchbohrte. „Genau deswegen sollte ich es nicht verraten…“ murmelte sie.
 

„Was soll das heißen?“
 

„Dass sie dich nicht sehen will. Oder bessergesagt, dass sie von dir nicht gesehen werden will.“
 

Nejis Innere zog sich zusammen. Was hatte er denn getan, um seine Teamkameraden derart zu erschrecken? Erst lief sie seinetwegen weg, und jetzt wollte sie mit ihm absolut nichts mehr zu tun haben. Das tat weh. „Ich werde sie in Ruhe lassen.“ versprach er leise. „Doch erst nachdem ich sie hierher sicher zurückgebracht habe.“
 

„Gut, nachdem das jetzt auch noch geklärt ist, wird es jetzt nicht langsam Zeit mit der Sprache rauszurücken? Ich habe hier nicht ewig Zeit!“ stöhnte Godaime. "Ich muss wieder den Fensterbauer rufen lassen. Wetten, er und die Handwerker haben ein florierendes Geschäft! Aber es halt zieht so furchtbar mit offenen Fenstern…“
 

„Hmpf!“ Akari drehte eingeschnappt ihren Kopf zur Seite. „Ich sage kein Sterbenswörtchen!“
 

„Wirklich? Auch nicht, wenn ich sage, dass ich weiß, dass sich Tenten in Suna aufhält?“ fragte Kakashi unschuldig.
 

„Nein, auch da sage ich ni-… WOHER WEISST DU DAS???“
 

„In Suna?“ fragte Tsunade entsetzt. „Ist das wirklich wahr?“
 

„Ich hatte meine Suchhunde losgeschickt. Es gab genügend Material in ihrer Wohnung, um ihre Fährte aufzunehmen.“ Kakashi klappte sein Flirtparadise wieder zu. „Und sie erzählten mir, dass sämtliche Spuren direkt zum Windland führen würden.“
 

„Aber… was will sie denn ausgerechnet in Suna? Zwar sind wir momentan militärische Verbündete, aber…“
 

„Sie sagte mir, dass eine Freundin von ihr dort wohnen würde.“ Akari kratzte sich am Kopf. „Und dass sie besondere Interesse an… Hey, warte!“
 

Neji, der im Begriff war, aus dem Gebäude zu stürmen, drehte sich nicht um, als er angesprochen wurde. „Was denn noch?“
 

„Wenn du schon dahingehst, könntest du ja ihre Sachen noch mitnehmen! Dann spare ich immerhin die teuren Portokosten…“
 

„Hn.“ war seine abfällige Antwort, bevor er die Tür hinter sich zuschlug.
 

„HEY NEJI, WARTE AUF MICH!!!“ rief Lee, als er ihm hinterherrannte.
 

„Tsunade-sama, sind Sie sich wirklich sicher, dass diese Mission einigermaßen glatt laufen wird?“ fragte Shizune vorsichtig.
 

„Wir haben ja nichts zu verlieren! Solange es nur Hidden Sand ist, kann sie auch dort bleiben. Nur sollte es nicht zum Trend ausarten, dass alle Shinobis plötzlich ihre Dörfer wechseln. So, wo bleibt mein Sake?“
 

Blaue Striche durchzogen die Gesichter der verbliebenen Anwesenden.

Das konnte ja heiter werden…

Der Ausflug am See

So, ein großen herzlichen Dank an alle, die mich bisher unterstützt haben!

Hier folgte nun der 13.Kapitel dieser bescheidenen Geschichte!

Man kann diesen Kapitel auch als Filler sehen, bevor der richtige Plot wieder einsetzt und die Charaktere von Konoha auf die Geschwister aus Suna treffen. Aber bevor die richtige Handlung wieder einsetzt, war mir diesmal mehr danach, etwas Unterhaltsames miteinzubauen.

Hoffe aber, dass es euch trotzdem gefällt!
 

Eure Akari^^
 

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Kapitel 13: Der Ausflug am See
 

„Komm schon!“
 

„Nein.“
 

„Sei kein Spielverderber!“
 

„Nein.“
 

„Sieh mal, es reicht hier an dieser Stelle nur höchstens bis an die Kniekehlen!“
 

„Nein.“
 

„Das Wasser wird dich schon nicht fressen!“
 

„Hrmpf!“
 

Zwei Augenpaare schauten stirnrunzelnd auf das Szenario, das sich vor ihren Augen abspielte.

„Er scheint wirklich Spaß daran zu haben…“ meinte die blondhaarige Kunoichi.

„Stimmt. Er amüsiert sich gerade prächtig!“ bestätigte der Puppenmeister nickend. „Er hat heute wohl sehr gute Laune…“ Beide lagen am Gras, und beobachteten die Kabbeleien, die die beiden Sturköpfe vor ihnen austrugen.
 

In der Landschaft erstreckte sich neben einer weiten Grünfläche ein See mit einem kleinen Wasserfall an der Seite. Tenten, die mit hochgewickelten Klamotten am Ufer stand, versuchte seit zehn Minuten erfolglos, Gaara ins Wasser zu überreden. Dieser hatte einen Sicherheitsabstand von etwa sechs Meter vor dem nassen Element angenommen und weigerte sich strickt, einen weiteren Schritt in diese Richtung zu unternehmen.
 

„Und was willst du tun, wenn du inmitten einer Mission ins Wasser fällst?“
 

„Das ist bisher noch nie passiert, und wird auch nie passieren.“
 

„Und was, wenn dein Gegner Wassertechniken beherrscht? Ich habe gehört, dass beispielsweise Shinobis aus Hidden Mist in dieser Kategorie stark vertreten sein sollen…“
 

„Ich werde sie erledigen, noch bevor sie sich irgendwelche Finger verknoten.“
 

„Grrrr, du selbstgefälliger, eingebildeter, verwöhnter Schnösel! Willst du etwa damit sagen, dass du dich in deinem ganzen Leben noch nie gewaschen hast?“ Tenten stemmte empört ihre Hand auf die Hüfte.
 

„Da der Sand sämtliche Staubpartikel abfängt, halte ich so etwas für überflüssig.“ antwortete er stur.
 

„Urgh! Dann erst recht, du Schmutzfink!“ Sie verzog demonstrativ ihre Nase.
 

„Aber ich trinke immerhin jeden Tag ein Glas davon.“ sagte er zu seiner Verteidigung, da er sich von ihren Bemerkung schon leicht getroffen fühlte.
 

„So ganz zufällig: wenn du nichts trinken würdest, dann würdest du innerhalb weniger Tage auch eingehen. Da wird dich weder der Sand noch das Sandungeheuer retten können!“ seufzte sie.
 

„Ts.“ Gaara verschränkte seine Arme.
 

„Hey ihr Beiden! Hat keiner von euch annäherungsweise einen Gedanken daran verschwendet, mir zu helfen, beziehungsweise euren kleinkarierten Bruder zu überreden?“ Ungehalten drehte sie sich zu den beiden Geschwistern, die plötzlich die Landschaft sehr interessant fanden.
 

„Temari?“
 

„Pffh! Ich halte mich da raus.“
 

„Kankuro…?“
 

„…“ Der Angesprochene drehte sich zur Seite.
 

Tenten seufzte tief. „Ich sehe schon! Dann mus ich wohl andere Seiten aufziehen…“

Sie wickelte ihre Kleidung hoch, stapfte aus dem Wasser und lief zielstrebig auf die Beiden zu. Gaara, der ihr mit einem Stirnrunzeln hinterblickte, ignorierte sie geflissentlich.
 

Kankuro, der sich vorerst in Sicherheit wiegte, riss seine Augen auf, als sich plötzlich etwas in seinen Blickfeld stellte. Verdattert beobachtete er die Kunoichi, die gerade ihre Haare von den Bändern befreite und elegant auf ihre Schulter fallen ließ.

„Wie schade…“ jammerte sie fast schon übertrieben gespielt. „Dabei wollte ich jetzt sooo gerne hier baden! In der Wüste geht das ja leider nicht, und da wir uns schon mal an der Grenze befinden…“ Sie machte anzügliche Bewegungen, ihre rosane Bluse zu öffnen. „Aber wenn niemand mitschwimmen will, dann werde ich wohl darauf verzichten müssen…“ Sie stoppte ihre Bewegung und sah ihn an. „Kankuroo… lässt du mich wirklich hier im Stich?“
 

Ein patentierter Hundeblick, der zumindest bei ihren Teamkollegen immer gezogen hatte, und eine flehende Säuselstimme, und schon war der ältere Bruder elektrisiert aufgestanden und wischte sich schnell seinen Mund ab. „Ähhh…nein. Natürlich nicht…“ stammelte er, wobei ihm die Schminke nicht ganz vor dem leicht blassen Rotton auf seiner Wange retten konnte. Hastig zog er seinen schwarzen Anzug aus und verhedderte sich dabei.
 

°Gewonnen!° Tenten grinste in sich hinein, während Temari wegen der gesamten dargebotenen Blödheit nur ihre Hand gegen die Stirn klatschen konnte. Gaara hatte unterdessen einige Schwierigkeiten, das Dauerzucken seiner Augen Kontrolle zu bringen. Er kalkulierte inwieweit Temari und Baki ihn zur Schnecke machen würden, falls er – ausversehen natürlich – seinen Kürbis auf seinen bescheuerten Bruder werfen sollte.
 

Dieser plantschte in der Zwischenzeit ein wenig unbeholfen mit der Kunoichi, die sich einen Spaß daraus machte, ihm Wasser zuzuspritzen und seine Gesichtsbemalung zu verwischen.

„Du weißt, dass du keine Freundin kriegen wirst, wenn du mehr Schminke trägst als sie.“ scherzte sie.

„Das ist keine Schminke! Das ist eine Kabuki-Bemalung!“ schmollte er, während er das zu retten versuchte, was noch zu retten war. Doch als er über etwas glitschiges am Seegrund stolperte und der Länge nach ins Wasser fiel, ging sein Plan wortwörtlich baden.
 

„Argh!“ Entnervt rieb er sein Gesicht und wischte seine Bemalung weg. „So, bist du jetzt zufrieden?“

Tenten stützte ihre Kinn und starrte ihn nachdenklich an. „Was ist?“ fragte er nervös.

„Hmm… so dick und abstoßend bist du ja eigentlich gar nicht – zumindest bis auf die breite Nase…“ merkte sie an. Ihr Kommentar bewirkte das Resultat, dass er wieder kopfüber ins Wasser platschte. Prustend tauchte er wieder auf und machte ruckartige Bewegungen.
 

„Hast du noch nie etwas vom Taktgefühl gehört?“ hustete er enttrüstet.
 

„Gaara hat mich aber dafür noch nicht umgebracht.“
 

„Aber wer sagt denn, dass ich das nicht tun werde?“
 

Tenten quiekte und versteckte sich mit Hochgeschwindigkeit hinter Gaaras Rücken.

„Hilf mir! Dein Bruder will mich massakrieren!“
 

Gaara zuckte nur mit den Achseln. „Selbst Schuld.“
 

„Wirst du mich etwa nicht beschützen?“
 

„Wieso sollte ich?“
 

„Weil ich heute abend noch etwas kochen will. Ein Spezialität aus Konohagakure!“
 

„In diesem Fall wird mein gefräßiger Bruder von selbst deine Exekution um einen Tag verschieben.“
 

„Ich bin nicht dick!“ protestierte Kankuro.
 

„Das habe ich auch nicht behauptet.“ erwiederte sein jüngerer Bruder gleichgültig.
 

„Aber es läuft auf das gleiche hinaus!“
 

„Die Interpretation bleibt dir überlassen.“
 

„Grrr… aber wenn jemand von uns faul sein sollte, dann bist es eindeutig du! Du hast dich in deinem Leben vielleicht nur halb so viel bewegt als wir!“
 

„Das habe ich auch nicht nötig. Nicht umsonst beherrschte ich den Sand.“
 

„Sand ist etwas für Kindergartenkinder!“
 

„Besser als wie ein Mädchen mit Puppen zu spielen…“
 

„Möchte der Herr Eingebildet wissen, was meine Puppe dazu sagt?“
 

„Jungs, ich hoffe für euch, dass ihr wisst, wie sehr ihr euch gerade lächerlich macht!“ mischte sich nun Temari ein, die sich keine Mühe machte, ihr Grinsen zu verkneifen. „Wir haben hier immerhin einen Gast bei uns! Was soll sie denn denken?“
 

„Dass es sehr entgegenkommend wäre, wenn ich die nächsten Tage noch existieren dürfte.“ Tenten lugte vorsichtig hinter Gaaras Rücken hervor. „Und ich nicht von Alpträumen heimgesucht werde, wo ständig Sandstürme, stachelbesetzte Puppen und weiße Augen drin vorkommen…“
 

Temari verdrehte daraufhin ihre Augen. „Meine Güte! Es ist allein deiner Blödheit zu verdanken, dass so etwas mit diesem Hyuuga passiert ist.“
 

„Und weil es ja eben meine Schuld ist, traue ich mich nicht unter seinen Augen!“
 

„Und deshalb müssen wir uns mit deiner Anwesenheit herumquälen?“ stöhnte Temari.
 

„Entschuldige, dass ich so eine Last für euch bin!“
 

„Weißt du, an deinem Sarkarsmus solltest du noch ein bisschen üben.“
 

Geschlagen zog sich Tenten ins Wasser zurück und flüsterte zu Kankuro: „Eure Schwester ist ja gemeingefährlich! Ihr habt mein offizielles Beileid!“
 

„Hast recht. Aber Gaara mag sie.“
 

„Er vielleicht ja, aber was ist mit Shikamaru? Er tut mir jetzt schon leid, wenn ich mir ihr Potenzial als Domina in Betracht ziehe…“
 

„… Tenten, du hast da gerade eben ein ganz schreckliches Bild in meinen Kopf gesetzt. Mach es sofort wieder weg!“ Er ruderte heftig mit dem Armen.
 

„Ist dir die Vorstellung vom Gai-sensei in Bikini lieber?“
 

„Ist das zufällig dieser Typ, der dich und diesen Lee beaufsichtigt?“
 

„Stimmt auffallend.“
 

„ARGH!!!“ Er machte einige Würggeräusche, bevor er sie entsetzt anstarrte. „Also was Folter angeht, kann dieser Morino Ibiki neben dir gleich einpacken!“
 

„Ach, sei nicht so gemein.“ Tenten zog eine Schnute. „Hilf mir jetzt lieber, deinen vermeidelten Bruder ins Wasser zu kriegen!“
 

„In diesem Zustand kriegen ihn keine zehn Elefanten da rein.“
 

„Hat er denn überhaupt keine Schwachstelle oder so etwas?“
 

„Nicht das ich wüsste. Aber dafür fallen mir viele Macken von ihm ein.“
 

„Zum Beispiel?“
 

„Er kommt immer zu spät.(*siehe Naruto Movie 2) Entweder er liebt große Auftritte, oder es gibt irgendeine Gene, die für so etwas zuständig ist – das würde dann auch die Angewohnheit von diesem Kakashi erklären…“
 

„Das glaubst du doch wohl selbst nicht, oder?“
 

„Nein, aber dass Gaara immer den großen Helden markieren will, der in höchster Not als starker Retter erscheint…“
 

„Es gibt Mädchen, die stehen auf solche Typen.“ versuchte Tenten zu erklären.
 

„Ich bin aber kein Mädchen.“ maulte Kankuro. „Stattdessen komme ich mir jedes Mal wie ein Idiot vor, der sich von seinem jüngeren Bruder vor dem sicheren Krepieren retten lässt…“
 

„Er ist halt stärker als du.“
 

„Danke, das habe ich im Laufe der Jahre auch schon gemerkt!“
 

„Aber du bist darüber nicht hinweggekommen...?“
 

„Ach, weißt du, ich stand jahrelang unter akuter Lebensbedrohung von einem sehr launischen und tyrannischen Psychopat mit gespalterner Persönlichkeit, und da bin ich eigentlich recht froh, noch nicht in seinem Sand verewigt zu sein.“
 

„Sag mal, hat dieser Dialog zwischen uns beiden eigentlich eine tiefere Bedeutung, oder versuchst du dich gerade zu drücken?“
 

„… Ich glaube, in Punkto Klappe bist du eine ernstzunehmende Rivalin für Temari…“
 

„Na vielen Dank auch! Also, dann gehe ich mal davon aus, dass du mir nicht helfen willst!“
 

Tenten stolzierte aus dem Wasser und lief schnurstracks auf Gaara zu, der sich sofort versteifte. Ohne große Umschweife griff sie nach seiner Hand und zog ihn in Richtung See. Überrascht unternahm Gaara zunächst nichts dagegen, sondern starrte beleidigt auf das Sand, weil es ihm in Stich gelassen hatte. Tenten oder beziehungsweise ihr Griff um seine Hand war wohl nicht fest oder bedrohlich genug, um als Gefahr eingestuft zu werden. Blöder Sand!
 

Kurz vor dem Ufer blieb sie dennoch stehen. „Du hast doch nicht etwa allen Ernstes vor, mit diesen schweren Klamotten ins Wasser zu gehen, oder?“
 

„Ich habe nicht vor, ins Wasser zu gehen!“
 

„Aber das hier ist eine einmalige Gelegenheit! In der Wüste ist so etwas sehr begrenzt!“
 

„Ganz zufällig lebe ich in der Wüste und brauche das nicht.“
 

„...Du bist noch schlimmer als Neji!" Tenten senkte resigniert ihren Kopf.
 

„Tsss.“ Temari war in der Zwischenzeit aufgestanden und stützte ihre Hand an die Hüfte. „Ich sehe mir das nicht mehr länger an! Was bist du denn für eine Anfängerin?!“
 

Mit großen Schritten lief sie energisch auf sie zu, während Tenten, Gaara und Kankuro sie nur verblüfft anstarren konnten. Sie blieb dann neben ihnen stehen und legte eine Hand auf die Schulter von Gaara.

„Soll ich dir zeigen, wie man solche störrischen Fälle als Experte angeht?“ fragte sie Tenten mit einem überlegenem und sadistischen Grinsen. Gaara runzelte schon misstrauisch die Stirn und Tenten wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als die blondhaarige Windherrscherin ohne auf eine Antwort abzuwarten ihren kleinen Bruder mit einem kräftigen Stoß ins Wasser beföderte.
 

„…! Was, wenn Gaara sich verletzt?“ kreischte Tenten entsetzt.
 

„Keine Sorge! Das Wasser ist an dieser Stelle tief genug!“
 

„Aber er kann doch gar nicht schwimmen!“
 

„Ach, er wird schon nicht absaufen! Siehst du nicht den ganzen Sand unter dem Wasser?“ Sie zeigte mit ihren Finger auf die Wasseroberfläche, wo einige Luftblasen auftauchten. Doch auf dem Grund schien ein ganzer Sandsturm zu toben.
 

„Das sieht mir aber eher nach Panik aus…“ sagte sie skeptisch.
 

„Aber nicht mehr lange!“ rief Kankuro, der sich schnell ans Landesinnere rettete. Und einige Augenblicke später wusste Tenten auch warum. Ein Beben erschütterte die Erde, als sich der gesamte Seeboden zu einem Hügel erhob. Auf der Spitze befand sich Gaara, der sich mit einem Bein hingekniet hatte und nun erschöpft keuchte. Seine Handflächen waren auf die Erde gerichtet.
 

„Also, was habe ich gesagt?“ sagte Temari zufrieden. „Gaara ist hart im Nehmen!“
 

Der rothaarige Shinobi richtete sich wieder auf und trabte von dem Hügel runter. Er schüttelte seine Haare und Wassertropfen fielen in allen Richtungen. Seine nasse Haut glänzte an der Sonne.
 

„Na, Gaara! Wie hat dir das Wasser gefallen?“ fragte seine Schwester, als er bei ihnen ankam.
 

„Ich hasse dich.“ war seine einzige Antwort.
 

Er rückte seinen Kürbis auf dem Rücken zurecht und rief seinen Sand wieder zurück, was sich aber als weitaus problematisch erwies, da er auf den Boden zusammensackte.
 

„Hey, ist alles in Ordnung?“ fragte Kankuro besorgt.
 

„Es ist alles auf einmal so… schwer!“
 

„Kein Wunder. Deine Kleidung und das ganze Sand hat sich mit dem Wasser vollgesogen!“ erklärte Temari.
 

„Und… bleibt das jetzt etwa da drin?“ fragte er fast panisch.
 

„Natürlich nicht, du Dummkopf! Mit der Zeit verdampft es schon alleine. Aber für die nächsten Tage wirst du es wohl aushalten müssen. Aber ist auch mal eine gute Übung, oder? Ich wette, die Gewichte, den dieser Lee mit sich herumschleppt sind mindestens dreimal so schwer!“
 

„Grmpf!“ Eingeschnappt rappelte er sich wieder auf.
 

„So! Das war´s dann wohl mit dem Seeausflug!“ Temari streckte sich. „Obwohl jetzt von dem See nicht mehr viel übrig ist… Respekt, Gaara!“
 

„Vielleicht hat es ja sogar bewirkt, dass es sich von jetzt an sogar weigert, das Wasser überhaupt zu trinken…“ sagte Tenten besorgt. „Ich will nicht daran Schuld sein, dass er ein Wassertrauma bekommt…“
 

„Hast du nicht. Er hat das Wasser schon immer gehasst.“ beschwichtigte Kankuro, der wieder in seine schwarzen Klamotten schlüpfte. „Außerdem fand ich den Ausflug eigentlich richtig nett.“
 

„Ich nicht.“ murrte Gaara.
 

„Niemand hat dich nach deiner Meinung gefragt, Gaara-chan!“ lachte Temari.
 

„Hmpf!“
 

„Das ist jetzt kein Grund zum Schmollen!“
 

„Ich werde einen Kaktus unter deiner Bettdecke stellen!“
 

„Jetzt sei nicht so kindisch!“
 

„Und du bist dann wohl erwachsen oder wie?“
 

„Ich bin die Älteste von euch Grünschnäbel! Ich habe ein Vorrecht darauf!“
 

„Temari, jetzt bist du genauso kindisch…“

Die Wahl der Qual

So, die Suna-Filler sind endlich vorbei, und ich kann ruhigen Gewissens mich wieder mehr oder weniger voller Elan ins Geschreibsel stürzen. Ich konnte nämlich keine Seelenruhe finden, bevor nicht sichergestellt ist, dass diese FF und diese Füllfolgen sich nicht allzusehr reiben.

Soweit scheint noch alles ziemlich in Ordnung – abgesehen davon, dass (Spoiler) Gaara tatsächlich vom Kopf bis Fuß mit Wasser vollgesogen wurde und ab jetzt ein neues Mädchen namens Matsuri wie ein Magenetstreifen an ihn klebt… (Meinungsäußerung dazu erwünscht!)
 

Naja, nichtsdestotrotz wünsche ich euch gute Unterhaltung beim Lesen!

Eure Akari^^
 

PS: Wir haben in Deutsch gerade “Micheal Kohlhaas“ als Pflichtlektüre – also bitte nicht über den komischen Satzbau wundern. Der hypotaktische Schreibstil färbt voll ab… -.-;;;
 

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Kapitel 14: Die Wahl der Qual
 

Die Abendsonne ließ die gesamte Landschaft in einem gelb-rötlichen Ton erscheinen. Die schwüle Hitze verschwamm die ganze Aussicht. Mitten zwischen den steilen Klippen und Hängen lugte majestätisch das Dorf Sunakagure empor. In seiner goldener Herrlichkeit und Glanz erfüllt, hatte das stattliche Antlitz des Dorfes selbstverständlich überhaupt keine Beeinträchtigungen im äußeren Erscheinungsbild vorzuweisen – mit der natürlichen Voraussetzung, dass der eine Krater mitten im Zentrum geflissentlich übergangen wird…
 

Eine kleine Explosion erschütterte die harmonische Idylle des Dorfes und ließ unschuldige Passanten auf der Marktstraße verdutzt aufblicken. Und schon waren die beiden Geschwister in Windeseile aufgesprungen, um nach den Ursprung dieses Störfaktors zu sehen, obwohl sie nicht ganz abstreiten konnten, dass sich eine gewisse Vorahnung in ihren brillianten Köpfen einschlich.
 

„Was ist gerade eben passiert?“ fragte Temari mit gebieterischer Stimme, als sie mit Kankuro das nicht mehr ganz so leicht indentifizierbare Trainingsplatz von Sunagakure erreichten. Stattdessen kamen sie in den Genuss, die Aussicht eines halben Mondlandschaft aus Sand und Kratern sehen zu dürfen. Zwischen den ganzen Rauch kamen zwei Figuren zum Vorschein, wobei eine davon ziemlich mitgenommen aussah.
 

„Gaara? Tenten-chan?“ Die blonde Windherrscherin verdrehte ihre Augen. „Ich hätte es wissen müssen…“
 

Tenten hustete als Antwort, als sie den Staubmantel von ihren Schultern wischte. Temari seufzte daraufhin, zückte kurzerhand ihren eisernen Fächer und fegte den Rauch vom Platz, was einem halben Sandsturm gleichkam. Gaara, der die Gelegenheit verpasst hatte, rechtzeitig eine sichere Sandhülle um sich aufzubauen, stand wie versteinert da, während seine roten Haare in allen Richtungen abstanden. Als die Umstehenden anfingen bei seinem Anblick zu kichern, warf er einen vernichtenden Blick in die Runde.
 

„Es sieht hier so aus, als wären Dutzende von Bomben hochgegangen.“ sagte Kankuro, als er Gaaras Blick auswich und nun mit vorgetäuschter Interesse die verwüstete Landschaft beäugte.
 

Tenten schnitt eine Grimasse. „Ach ne, weißt du, ein paar überdimensionale Ameisenjungfern fanden es wohl witzig, ihre Trichter in Gaaras Sand zu erstellen…“
 

„Ach, stimmt es jetzt tatsächlich?“
 

Sie kratzte sich entnervt am Kopf. „Bist du wirklich so blöd, oder tust du nur so?“
 

„Hey hey… du willst doch nicht allen ernstes mit mir anlegen, oder?“
 

„Aber nein, wie kommst du denn auf diese Idee?“
 

Kankuro runzelte die Stirn. „Und du hast mit Absicht diese Sprengsätze hochgehen lassen?“
 

„Natürlich lag es in meiner Absicht den Boden zu renovieren! Der Trainingsplatz wirkte ja so öde und leer ohne diese Detonationsspuren…“ kommentierte sie sarkastisch.
 

„Und ich hatte gedacht, du wärst über deine eigene Zündungsschnur gestolpert….“ sagte Gaara trocken.
 

„Ich bin nicht über die Zündungsspur gestolpert!“ entgegnete Tenten so würdevoll wie möglich. „Zumindest nicht absichtlich.“
 

„Und wie dann?“ fragte Temari mit gehobenen Augenbrauen.
 

„Sie ist auf den Sand ausgerutscht, hat ihre Füße in den Schnüren verheddert und ist mit ihren Hintern auf einer ihrer Explosivzettel gekommen, das eine Kettenreaktion ausgelöst hatte.“ sagte Gaara gelangweilt, woraufhin seine Schwester genervt aufstöhnte.
 

„Und was hast du zu deiner Verteidigung vorzubringen, Miss Tollpatsch?“
 

„Nichts.“ schmollte sie sie. „Außer dass Gaara-chan eine Labertasche ist, was das Petzen anbelangt…“
 

„Wie kommt es eigentlich dazu, dass du so viele Sprengsätze verbuddelt hast?“
 

„Ich habe sie nicht verbuddelt.“ schnaubte Tenten. „Ich habe sie in der Luft aufgehängt und Gaara hat einfach seinen Sand darüberfahren lassen. Ende der Geschichte.“
 

„Warum benutzt du überhaupt diese ganzen Explosive? Ich dachte, dein Arsenal sei auf Waffen beschränkt.“ mischte sich nun Kankuro mit ein.
 

„Ach nein, stimmt ja!“ Tenten schlug mit ihrer Faust auf ihre offene Handfläche. „Stachelbesetzte Puppen sind ja nur eine Dekoration für die Kinderstube und Bomben nur Feuerwerksknaller für das kommende Neujahrsfest! Wie käme ich auch nur darauf, diese lieben Dinger Waffen zu nennen?!“
 

„…“
 

„Kankuro? Tu mir und der Menschheit einen Gefallen und halt einfach deine Klappe!“ sagte Temari.
 

„Sie hat eindeutig zuviel Zeit mit meiner schrecklichen Schwester verbracht…“ murmelte der Angesprochene, was aber nicht weiter gehört wurde. Stattdessen begann Tenten mit ihren Bericht fortzufahren.
 

„Um nochmals zurück zum Thema zu kommen: Große Explosionen sind das Einzige, was gegen den Sand überhaupt aufmucken kann. Deshalb habe ich mich bei unseren Sparring weitesgehend darauf beschränkt.“ erklärte sie. „Im Gegensatz zu dem Training mit Neji, wo es hauptsächlich darum ging, scharfe Objekte so viel und so oft wie möglich aus allen Richtungen zu werfen, hat es hier nicht die geringste Wirkung, wenn da eine dicke Mauer dazwischenliegt. Also habe ich versucht, mich ihm zu nähern, indem ich viele Sprengsätze aus allen Seiten benutzt habe.“
 

„Und?“
 

„… Wie du siehst, war der Plan nicht ganz aufgegangen.“
 

Temari runzelte ihre Stirn. „Also hat Gaara-chan wieder gewonnen. Zwölf Niederlagen in einer Woche – kein Wunder, dass dein Ego so angekratzt ist…“
 

„Das ist nichts, was ich gegen Neji einstecken musste…“ sagte sie schmollend. „Von 378 Kämpfen 372 Niederlagen…“
 

„Waaahh, bist du wahnsinnig?! Das darfst du nicht vor Gaara sagen, denn ansonsten wird er nicht ruhen, bis er dich 373 Mal besiegt hat.“ Sie blickte nervös zu ihren Bruder. „Zu spät… Wie es scheint, müsstest du dich für die nächsten vierhundert Kämpfe von deinen Stolz verabschieden…“
 

„Darf ich nicht einmal den Hauch einer Gewinnchance haben?“
 

„Eher ertränkt sich Gaara freiwillig in dem See, als dass er von dir besiegt wird.“
 

„Ich dachte, den einzigen See in der Gegend hätte er schon bereits den Erdboden gleichgemacht…“
 

„Es stört mich nicht, wenn ihr so redet, als sei ich nicht da.“ sagte Gaara laut.
 

„Wir nehmen dich beim Wort, Brüderchen.“ winkte Temari ab und wandte sich wieder Tenten zu. „Mich würde es jetzt interessieren, wie du gegen diesen Hyuga sogar sechs Mal einen Sieg einheimsen konntest.“
 

„Das ist schnell erklärt. Beim ersten Mal hatte ich als Experiment eine Bratpfanne an ihm ausprobiert, beim zweiten Mal hat nebenan Gai-sensei Lee das Singen beigebracht, beim dritten Mal hatte ich meine Haare offen, und beim vierten Mal…“
 

„… hatte ich ihre Stachelkugel an einer Stelle abbekommen, die keinem etwas angeht.“ sagte eine Stimme hinter ihr. Wie vom Tarantel gestochen wirbelte sie herum und sah in zwei weiße stechende Augen. „Sehr interessantes Thema, nicht wahr?.“ Sein Mundwinkel zuckte. „Netter Anzug übrigens.“
 

„N-N-NEJI??? Was machst du denn hier? Seit wann bist du da?“
 

„Anstatt einer Begrüßung drei Fragen?! Na schön! Erstens, ja so heiße ich, zweitens, um dich abzuholen, drittens erst vor einigen Sekunden. Shikamaru sagte zwar, dass ich warten sollte, doch da es bei diesem Gespräch um meine Wenigkeit ging, wollte ich mir die Chance nicht entgehen lassen, genauer zuzuhören.“
 

„Ich… moment, Shikamaru? Wer ist sonst noch alles da?“
 

„Außer uns beiden nur Lee. Er-“
 

„TENTEN!“ Ein grüner Schatten huschte an ihm vorbei und umarmte die Kunoichi. „DIE BLÜTE VON KONOHA! ICH BIN JA SOOOOOO FROH, DASS ES DIR GUT GEHT!“
 

„Urks. Lee?“ Der perplexe Gesichtsausdruck wandelte sich in ein strahlendes Lächeln. „Freut mich auch, dich wieder zu sehen!“ Die restlichen Umstehenden sahen mit einem Schweißtropfen über ihren Köpfen den Freudentanz, den die Beiden ausführten, wobei Gaara seine Augen verengte und Neji seine Fingerknochen bedeutungsvoll knacksen ließ.
 

„Scheint als hätte Neji unseren diplomatisch ausgearbeiteten Plan in die Tonne geschmissen…“ Shikamaru, der seine Hände in seine Chunin-Weste gesteckt hatte, schlenderte nervös zu ihnen.
 

„Hi, Heulsuse! Wie habt ihr es denn geschafft, unsere Wache zu bestechen?“ grinste Temari.
 

„Es gibt da so etwas wie Post, wo wir unser Erscheinen ankündigen, Vogelscheuche.“ antwortete er als Retourkutsche. „Allerdings mit der strategischen Bitte, unser Kommen vor euch geheimzuhalten, damit unsere liebe Kunoichi nicht voreilig die Flucht ergreift.“
 

„Das wird sie nicht. Aber sie wird auch nicht zu euren Dorf vorerst nicht zurückkehren. Zumindest nicht bevor Gaara sie dreihundertdreiundsiebzig Mal verkloppt hat, nicht wahr? Und natürlich nachdem wir unser Hühnchen mit Baki gerupft haben…“ Sie verschränkte ihre Arme. „Wie siehst du das, Tenten-chan?“
 

Die Angesprochene stoppte mitten im Freudentanz uns sah abwechselnd die zwei Seiten, die sich gegenüber standen.

Drei ist einer zuviel

Liebe Leser,
 

Meine Wenigkeit aka Akari hat an dieser Stelle einiges loszuwerden:
 

Erst einmal die überwältige Kommentaranzahl, das die 200-Marke durchbrochen hat. Ich kann es momentan selbst noch nicht fassen! Über ein Jahr lang habt ihr mich schon tatkräftig unterstützt und dafür bin euch von Herzen dankbar! Hinzu kommt noch der Riesenschreck, den ihr mir bereitet hattet, als diese anspruchslose FF doch tatsächlich in den Empfehlungen geraten war – ein herzlichen Dank an diejenigen für diese maßlose Werbetrommel! ^_^
 

Natürlich muss ich euch jetzt auch eine mehr oder weniger gute Erklärung abliefern, weshalb die Geschichte in den letzten Monat so stagniert hatte:
 

Grund 1: Eine schreckliche Erfindung vom Bildung-und Kultusministerium, das bei allen Schülern gleichermaßen Begeisterung hervorruft – zur gleichwertigen Feststellungen von Schülerleistungen, was auch unter der Bezeichnung »Klausuren« bekannt ist. Im letzten Monat hatte es sich ein wenig angestaut und dadurch meine Freizeit erheblich reduziert...
 

Grund 2: Eine Freundin hatte das Akatsuki-Fieber gepackt und mich damit infiziert. Genauere Infos findet man unter meiner neuen Fanfiction, wo Tenten die Ehre beziehungsweise das Pech hat, mit einem nenneswerten Mitglied jener hochwürdigen Organisation verkuppelt zu werden… (Schleichwerbung)
 

Grund 3: Eigentlich hatte ich vor, noch vor Wochenende wenigstens ein neues Kapitel hochzuladen. Doch dieser tollkühne Plan wurde dadurch vereitelt, als jemand die kompletten Anime-Serie von »Hellsing« und »Chrno Crusade« vor meiner Nase herumgewedelt hatte (Ich bin zwar berüchtigt für meine Immunität, was das Heulen bei Filmen anbelangt, aber noch nie hatte es so stark auf meine Tränendrüse gedrückt als wie bei Letzteres…)
 

Ich weiss, dass sind nur spärliche Ausreden – aber bin damit immerhin noch ehrlich.

Aber ich hoffe, dass es euch nicht weiter stört, sondern viel Spaß mit dem neusten Kapitel habt!
 

Eure Akari
 

PS: Ich bedanke mich nochmals an alle, die sich selbstlos aufgeopfert haben, mir mehr oder weniger häufig ein Kommentar zu hinterlassen:

Al-chan, Aliane, AmaguryHaibara, animegirl8, asa, Ayra_chan, -BlackCat-, BrokenWings, Cascada_Miracle, Chii_Tiger, clarise, cute-neko, Deidara-chan, DemonLady, dat_vege, flyingappalosa2, gaara-the-dark, Golden_Butterfly, gwinty, Hexy92, Hoellenwesen16, Horo-Chan119, Hyuga_Neji, jenki, Kampf_fussel, Karen-chan, Kazerui, Kiko-chan, Kit-Cat, koisi-chan, KoRnY, -kyoshi-, Leona-chan, Lesca07, Lily_Toyama, Malika, maju, Mica_Chan, Milchschnitte, misslyn, MmeChenella, Morti_Fer, Mun_Chairudo, Nasuke, Norwen, Numill, Otakuplant, Rahel-Apokalypse, RedSheDevil, rikona, ---rikku---, Ryousanki, sakura1402, Sango-kun, sama-chan, Sanz, Sarapu, scorpion05, sessi, Setka, Shapegirl, Sihdi, snow-angel, Sotek, Soullink, Sternenschwester, Stuermchen, Talu-Leon, Tanja-Chan14, Temari-Tenten-Ino, Tenten_chan, Tessa-chan, TOKYOSHINJUU, Vanillaspirit, Videl-chany, -Votani-, Wasserkind, xYuki-chan, Yena, Yumi17, -yurika-, Z-gamerin-Nico-Robin

(ohne Rücksicht auf kurzfristige Namensänderungen…)
 

PPS: Freue mich über jeden Besucher bei Grund 2 ^_^
 


 

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Kapitel 15: Drei ist einer zuviel
 

Tenten sah geplagt von der einen Seite zur anderen. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass sie so schnell mit ihren Dorfgenossen konfrontiert werden würde. Und vorallem nicht, dass plötzlich ihr Schwarm und gleichzeitig Quell allen Übels hinter ihr auftauchen und bissige Bemerkungen machen würde. Doch es wäre soweit in Ordnung gewesen, wenn sie nur hergekommen wären, um sie nach Konoha zurückzuholen – denn soweit hätte sie es nachvollziehen können. Doch sie glaubte kaum, dass Godaime den Befehl gegeben hatte, in Sunagakure einen kleinen Massaker anzurichten.
 

Die zwei “grausamsten Psychopathen seit es Shinobis gibt“ standen etwa fünf Meter voneinander entfernt. Neji gab sich dabei erst gar keine Mühe den Ausdruck zu verbergen, wie verlockend ihm die Aussicht erschien, seine 128 Hände an Gaara anzuwenden. Dieser hatte zwar nur seinen üblichen grimmigen Blick drauf, doch Tenten hatte im Laufe der Woche gelernt, dass es verschiedene Abstufungen davon gab. Der Katalog erstreckte sich von Gleichgültigkeit über das Gereiztsein bishin zu »Ich töte alle«-Blick - wobei hinzugefügt werden sollte, dass bei Letzteres die Meisten allein vom Anblick ihre Beine in die Hand nehmen würden.
 

Kankuro, der über die Jahre hinweg einen inneren Barometer mit sehr empfindlichen Sensoren für Gaaras Stimmung bei sich installiert hatte, war im Begriff dies auch aufzuführen – wäre da nur nicht seine genauso furchterregende Schwester, die Shikamaru mit der Aussicht auf eine nähere Bekanntschaft mit ihren Fächer dazu terrorisierte, ihn mit seinem Schatten im Schach zu halten.
 

Alle hielten gespannt den Atem an. Selbst Lee, der in Hinsicht auf Taktgefühl die Eleganz und Grazie eines Elefanten besaß, sah gebannt auf die zwei Kontrahenten, die sich gegenseitig mit ihren Blicken aufspießten. Da Kankuro nun in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt war, traute sich keiner der Anwesenden auch nur einen Finger zu rühren. Tenten hatte eigentlich nichts gegen die spannungsgeladene Atmosphäre einzusetzen, doch wie es der Zufall oder Schicksal so wollte, hatten sich einige Sandkörner sehr zu ihren Ungunsten in ihre Nasenlöcher verirrt, die sich durch einen lauten Nieser bemerkbar machten.
 

Verlegen schaute sie in die Runde und wurde mit rügenden Blicken bestraft, als hätte sie sie bei einem besonders spannenden Film gestört. Doch diese kleine Unterbrechung schien den beiden sich gegenüberstehenden Jungs keineswegs aus dem Konzept zu bringen. Entweder sie übergingen würdevoll Tentens kleinen Aussetzer oder sie hatten in der Intensität ihres Blickduells tatsächlich keine Notiz davon genommen.
 

„Neji?“ Vorsichtig schnippte sie mit ihren Fingern vor seinem Gesicht, nachdem er die vergangenen drei Minuten nicht einmal mit seiner Wimper gezuckt hatte. Ihr stiller Verdacht schien bestätigt, als er sie erstmal orientierungslos anblinzelte.
 

„Was ist?“ Sein Tekkai Genkai, die er beim Anblick des rothaarigen Sandnins aktiviert hatte, verschwand und er sah sie mit seinen weißen Augen fragend an.
 

Tenten beachtete nicht den enttäuschten Ausdruck von Temari, die sich wahrscheinlich einen blutigen Kampf erhofft hatte und hütete sich davor, ihrem Schwarm nach einwöchiger Trennung vor die Knie zu fallen. Während sie schluckte, schienen auch ihre geplante Worte im Hals steckenzubleiben. Zu frisch war die Erinnerung an die Wirkung dieses vermeidelten Mittels, die sie in der vergangenen Woche verdrängt hatte. Trotz dieser Maßnahmen waren ihre Träume nicht annähernd so gütig, es dabei zu belassen. Zwar gaukelte sie den anderen vor, dass es Alpträume über Neji wären, doch in Wirklichkeit waren es alternative Aussichten darauf, was passiert wäre, wenn sie ihn damals nicht durch die Dächer geschickt hätte.
 

Sie bemerkte die Hitze in ihren Wangen bei dieser Erinnerung aufsteigen, sodass sie sich bückte, um ihn nicht ins Gesicht sehen zu müssen. Um ihre Verlegenheit zu überdecken, täuschte sie einen – sie ahnte es selbst – schlecht getarnten Hustenanfall vor. Dennoch hinderte es Neji nicht, alle vergangenen Ereignisse kurzfristig außer Acht zu lassen, sich ebenfalls zu ihr herunterzubücken und besorgt seine Hand auf ihre Schulter zu legen.
 

In diesem Augenblick, wo Tenten wegen des eben verpassten elektrischen Schlags, das durch seine Berührung ausgelöst wurde, zu jeglichen Rührungen unfähig war, entschied sich ein rothaariger Sandnin, der sich momentan völlig übergangen fühlte, zu drastischen Maßnahmen: Bevor sie sich versah, trugen ihre Schuhe sie ohne ihre Zustimmung zu Gaara, wo sie mit ihrer Nase dicht vor seinen Füßen landete. Während sie damit beschäftigt war, den Sand aus ihren Mund herauszuspucken, versuchte sie ihre Gedanken erstmal auf akzeptabler Reihe zu bekommen.
 

Erstens, sie lag in erniedrigender Pose mit allen Vieren von sich gestreckt auf den Boden. Lee war der Einzige, der sich dazu erbarmte, zu ihr hinzurennen und ihr aufzuhelfen, während Gaara nicht einmal Anstalten machte, sie anzusehen, obwohl es eindeutig auf sein Konto ging! Sie beschloss, dass sie in naher Zukunft ein ernstes Wörtchen mit ihm sprechen würde, wie man eine Dame behandelte und wie nicht! Dazu gehörte auch, dass man ihre Bewegungen nicht manipulieren sollte, indem man Sand auf illegaler Weise in die Schuhe der betroffenen Personen schmuggelte.
 

Zweitens, Neji hatte einen beträchtlichen Loch in Gaaras Schutzwand eingeschlagen, den dieser vor schätzungsweise zehn Sekunden aufgebaut hatte, als er sich auf ihn stürzen wollte. Nun rieselte der Sand an seinen Armen herunter und er sah so aus, als würde er für einen zweiten Schlag ausholen. Auch Gaara hatte seine Hand angehoben, sodass jeden Moment Nejis Hand mit dem Sand aufeinandertreffen würden, bis Beide am Handgelenk gepackt wurden.
 

Lee war mutig oder dumm genug – je nachdem, aus welcher Perspektive man es beurteilte – sich zwischen den Beiden zu stellen und ihnen seine Diplomatie aufzudrücken. Er ignorierte dabei gekonnt die aufsteigende tödliche Aura der Beiden, als er sich zu jedem einzelnen wendete.
 

„Neji-kun, das gehört sich nicht, unseren Gastgeber verprügeln zu wollen! Und Gaara-san, es freut mich zwar dich wieder zu sehen, aber fang bitte keinen Streit an! So, und nun vetragt ihr euch und reicht gegenseitig die Hände!“
 

Nachdem keiner auch nur Anstalten dafür machte, festigte Lee kurzerhand seinen Griff um ihre Handgelenke und wollte das Gesagte per Eigengewalt ausführen, als er plötzlich von beiden Seiten hinterrücks bewusstlos geschlagen wurde.
 

„Soviel zu den Früchten von Lees diplomatischen Bemühungen…“ meinte Shikamaru kopfschüttelnd, als er den am Boden liegenden und mit Kreiselaugen bestückten Lee begutachtete. „Er hätte eigentlich wissen müssen, dass man zwei Männer nicht unterbrechen sollte, wenn sie dabei sind, wichtige Entscheidungen per Faustkampf zu lösen – außer man findet den Selbstmord äußert verlockend…“
 

„Aber immerhin“ warf Tenten ein, die nun den bewusstlosen Lee abseits von den Beiden trug „versuchte er eine friedliche Lösung zu finden. Ganz im Gegensatz zu den anderen Beiden, die jetzt drauf und dran sind, die Köpfe einzuschlagen, denkt er wenigstens dabei.“
 

„Wenn du dich da nicht verschätzt…“ seufzte der Chuunin. „Diese Beiden sind äußert intelligent und haben meistens immer einen kühlen Kopf, was Kampftaktik und Analyse anbelangt. Lees Strategie ist dagegen eher wie die von Naruto.“
 

„Und die wäre?“ fragte sie mit gehobenen Augenbrauen.
 

„Alle Mann auf Drei.“ antwortete er, während er genervt sein Hinterkopf kratzte .
 

Wo er Recht hatte, hatte er Recht. Tenten zog eine Schnute.

„Und was soll ich jetzt tun, damit sie sich nicht gegenseitig die Kehle ausreißen?“
 

„Dich für einen von den Beiden entscheiden.“ sagte er nonchalant. „Vorausgesetzt du überlebst es.“
 

„Wie kannst du das einfach so sagen?“ fragte sie rot angelaufen. „Du bist doch der Führer eurer Mission! Du könntest doch Neji zurückrufen!“
 

„Unsere Mission besteht nur darin, dass wir dich zurückbringen sollen. Die Art und Weise war freigegeben, sodass es relativ egal ist, wer dabei draufgeht…“

Tenten wollte schon empört den Mund aufreissen, als er weitersprach.

„… unter der Bedingung, dass uns nichts passiert. Doch für Lee ist es schon zu spät und Neji ist auf den besten Weg dabei den Zorn eines Sandungeheuers auf sich zu ziehen. Ob er es überlebt ist zwar eine andere Frage, doch ich bin nicht lebensmüde, ihn jetzt aufzuhalten und seinen Zorn auf mich zu ziehen. Aus Erfahrung weiss ich, dass es wirklich lästig ist, ihn auf dem Kriegsfuß zu haben.“

Mit einem wissenden Seitenblick auf sie fügte er noch hinzu: „Außerdem gehorcht er dir bestimmt mehr als mir. Ein gezielter Satz und er gibt friedlich nach.“
 

Irritiert ließ sie Lee in den Sand fallen. „Also hängt es an mir oder wie?“
 

„Naja, du könntest es weniger blutig zur Sache gehen lassen.“ sagte er seufzend.
 

„Das kommt nicht in Frage!“ mischte sich nun Temari ein, die bisher nur zugeschaut hatte. „Nach allen, was ich gehört habe, verdient es dieser Hyuga von meinen Bruder durch den Reisswolf gedreht zu werden. Er muss einsehen, dass er nicht der Beste ist und dieser angeknackste Stolz wird ihm guttun. Außerdem wäre es langweilig, so ganz ohne Kampf…“ Sie verschränkte ihre Arme.
 

„Es liegt in meiner Verantwortung als Anführer, dass der Schaden an meinen Untergebenen minimal bleibt.“ sagte Shikamaru gleichgültig. „Außerdem Tenten, du willst doch nicht, dass den Beiden etwas passiert, oder?“
 

„Nein, aber-“
 

„Tenten, du wirst mir doch nicht etwa in den Rücken fallen?!“
 

„Das nicht, aber-“
 

„Sie werden nur auf dich hören. Du willst doch nicht, dass es zu einem Krieg zwischen Suna und Konoha kommt, oder?“
 

„Das-“
 

„Gaara wird dem eingebildeten Eisklotz, wie du ihn genannt hast, eine kleine Lektion erteilen. Nichts weiter. Oder willst du uns wieder so schnell verlassen?“
 

„Nein, aber-“
 

„Du weißt, was mit Lee passiert ist, als er sich mit Gaara angelegt hat! Erinnere dich daran!“ rief Shikamaru.
 

„Aber das war doch ganz früher!“ verteidigte ihn Temari.
 

„Das sind nur ein paar Monate her!“ winkte er ab.
 

„Willst du dich etwa mit mir anlegen, hä?“ Sie baute sich bedrohlich vor ihm auf, doch er ließ sich davon nicht einschüchtern.
 

Tenten sah haareraufend zwischen Temari und Shikamaru hin und her. Neben ihr lag der bewusstlose Lee. Weit hinten standen sich Neji und Gaara gegenüber in Kampfstellung und beachteten sie gar nicht. In ihrer aussichtslosen Lage blickte sie umher. Und ihr Blick fiel Kankuro, der auf der anderen Seite still dastand, und lief zu ihm hin.
 

„Kankuro, was soll ich jetzt tun?“ fragte sie verzweifelt, als sie bei ihm angekommen war.
 

„Hä?“ war seine einzige Antwort.

Meinungsverschiedenheiten

Liebe Leser,
 

Akari-san (<- Name zum ersten Mal seit Laufbahn in Animexx umgeändert) hat einen neuen Rekord gebrochen, was die Verspätung eines Kapitels anbelangt. Umso mehr Gewissensbisse quälen mich jetzt, wenn ich mir mal den Kommentaranzahl begutachten darf: 40 Kommentare für ein Kapitel!

Nicht mehr lange, und das nächste Dankeschön-Bild für 300 Kommentare wird fällig – abgesehen davon, dass das ich erst vor anderthalb Wochen eins hochladen musste… XD
 

Meine Unproduktivität, was das allgemeine Schreiben angeht, geht auf eine Bemerkung von jemanden zurück, dass mein Schreibstil absolut eintönig wäre und die Witze mit der Zeit ihren Reiz verlieren würden. Ich denke, da vergeht jeden mal kurz die Schreiblust…

Mit leisen Zweifel, ob mein Schreibstil tatsächlich so schlecht ist, poste ich mal vorsichtig dieses (extra lange) Kapitel und bete inständig, dass sie euch gefällt…
 

Eure Akari
 

PS: Wünscht mir Glück beim kommenden Solokonzert… >.<
 


 

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Kapitel 16: Meinungsverschiedenheiten
 

„Tenten?“ kam es vorsichtig.
 

„Hmmm?“ war die gedämpfte Antwort.
 

„Ich weiss, dass du nur das Beste im Sinn hattest…“
 

„Weiter?“
 

„Und nur das Wohl der Beiden dir auf dem Herzen lag…“
 

„Und weiter?“
 

„Und dass dieser Möchtegern-Chunin gesagt hat, dass du sie auseinanderbringen solltest…“
 

„Sagst du mir ungefähr morgen mal bescheid, wenn du fertig bist?“
 

„… Hey, ich meine es nur gut mit dir!“
 

Empört riss Temari die Bettdecke weg, unter die sich Tenten ihre Zufluchtstätte erhofft hatte. Eingerollt lag sie da und versuchte halbherzig die Bettdecke mit ihren Füßen festzuklammern – jedoch ohne weiteren nennenswerten Erfolg.
 

„Komm da endlich raus. Du bist doch nicht eine von Kankuros eingewickelten Mumien!“
 

„Willnicht…“ murmelte und hielt sich den Kissen über ihren Kopf.
 

„Du weißt, irgendwann musst auch… auf die Toilette. Spätestens wirst du sie da wieder treffen müssen…“ sagte Temari mit verschränkten Armen.
 

„Die sind alle Idioten! Ich will sie nicht sehen…“
 

„Ich widerspreche dir da nicht. Nur solltest du wissen, dass du auch eine bist. Du hättest sie einfach in Ruhe kämpfen lassen sollen. Aber Respekt! Explosionen scheinst du jedenfalls schon mal zu beherrschen…“
 

>>>>>>>>>>>>>> Rückblick <<<<<<<<<<<<<<<<<
 

„Hm… öh… ich denke Gaara wird diesen Hyuga abschlachten, wenn es hart auf hart kommt….“ sagte Kankuro nachdenklich. „Ich weiss nicht, aber in meinen Augen hat dieser Weißauge keine Chance…“ Wie vom Blitz verfolgt, rannte Tenten daraufhin zu den Beiden, die sich schon im Kampfstellung gegenüberstanden. Sie wählte einen guten Platz in der Mitte und sah die Beiden mahnend an, aber wurde jedoch schlichtweg ignoriert.
 

„Du scheinst es wirklich drauf anzulegen, dass ich dir alle Knochen breche, Hyuga! Man wird dich danach von einem Kartoffelsack nur schwer unterscheiden können…“
 

„Pass du lieber auf, dass ich dir nicht alle Gedärme ausreisse und als Banner vor mir hertrage…“
 

KLATSCH. KRCHS.
 

Sand bröckelte von Gaaras Gesicht und auf Nejis Wange leuchtete ein roter Handabdruck.

„Wollt ihr wohl endlich damit aufhören?! Gaara, du solltest dich nicht an Schwächere vergreifen – egal, wie störrisch er auch sein mag! Und Neji, leg dich nicht mit Leuten an, die viel stärker sind als du, wenn du nicht die Form einer Himbeergrütze annehmen willst!“
 

Dies schien eindeutig die falsche Methode gewesen zu sein, da Neji sie ganz plötzlich am Handgelenk packte. „Warum stellst du dich auf seiner Seite?“ fragte er aufgebracht.
 

„Ich stelle mich nicht auf irgendeiner Seite! Du solltest nur begreifen, dass er stärker ist als du!“ antwortete sie genau so wütend.
 

Sie hatte nur auf den reinen physikalischen Stärkenunterschied angespielt. Sie hatte jedenfalls keine Ahnung, was er sonst noch alles zu Stärke hineininterpretierte. Oder weshalb er sich überhaupt so aufregte. Jedenfalls war sie zu keiner Reaktion fähig, als er sie grob an der Schulter packte und ihr einen gewaltsam einen Kuss aufdrückte. Es war ein beklemmendes Gefühl. Wie immer, wenn sie ihm zu nahe war. Seine rauen Lippen hatten etwas vertrautes und fühlten sich gleichzeitig völlig fremd an. Erst, als er auch den zweiten Arm um ihren Rücken legte, kam die Dämmerung der Realität wie ein Faustschlag ins Gesicht wieder zurück.
 

„Was soll das?“ rief sie fast schon panisch. Sie stämmte ihre Hände auf seine Brust und versuchte sich von ihm zu lösen. Doch er bewegte sich keinen Milimeter.
 

„Unterschätz nicht meine Stärke. Vorallem du müsstest es doch am Besten wissen…“ hauchte er ihr ins Gesicht. Er roch nach Zitronentee. Doch bevor sie die Gelegenheit hatte, sich darin zu verlieren, wurde sie am Fußgelenk gepackt und mit einem Ruck auf den Boden geschleudert. Und sie hatte schon so eine Ahnung, wer der Verantwortliche sein könnte, wenn sie mitberücksichtigte, in welcher erniedrigenden Position sie in welche Richtung geschleift wurde.
 

„Lass mich los, Gaara!“ rief sie genervt, woraufhin sich der Sand um ihre Füße lockerte. Sie stand von ihrer Bauchlage auf und strich sich den Sand von ihrer Kleidung.
 

„Misch dich da nicht ein!“ knurrte Neji.
 

„Jeder sieht doch, dass sie es nicht will. Obwohl…“ Türkis traf auf Weiß. „… diese Augen vielleicht doch nicht so gut sehen, wie es immer die Rede ist…“
 

„Jungs…“
 

„Meine Augen gehen dich einen Scheißdreck an! Außerdem: Lass gefälligst deinen dreckigen Sand von ihr, du Mistkerl!“
 

„DU solltest lieber aufhören, sie weiterhin zu belästigen!“
 

„JUNGS!“
 

„Sie belästigen? Für den Fall, dass du es vergessen hast: Sie gehört mir! Und das schon seit Jahren! Glaub ja nicht nicht, dass-“
 

Sein Satz ging in einer ohrenbetäubenden Explosion unter, als der Boden unter ihnen in die Luft flog. Inmitten der Rauchwolke stand Tenten, die sich immer wieder ihre Augen abwischte. „Ich… bin kein Gegenstand, den ihr hin-und herschubsen könnt!“ Sie hätte eine wahrlich beeindruckende Pose abgegeben, wenn da nicht der feine Rotzfaden wäre, der aus ihrer Nase heruntertropfte.

„IHR SEID ALLE SOLCHE IDIOTEN! ICH WILL EUCH NICHT MEHR SEHEN!!!“ Sie wischte sich ihre Nase im Ärmel ab, bevor sie davonrannte.
 


 

>>>>>>>>>>>>>> Rückblick Ende <<<<<<<<<<<<<<<
 


 

„Hyuga, alles in Ordnung?“ fragte der Shikamaru, als er den leicht verkokelten Neji wieder aufsammelte. „Ich sehe jetzt schon, dass diese blonde Schreckschraube einen ausgezeichneten Einfluss auf Tenten hat… Erst diese verbale Auseinandersetzung und dann noch das furchterregende Hantieren mit Bomben…“
 

„Hm… ich nehme an.“ sagte dieser kraftlos.
 

„Ist denn sonst noch was passiert?“
 

„Abgesehen davon, dass sie mich zehn Meter in die Luft gefetzt und mein Herz rausgerissen hat?“
 

„Dein Herz rausgerissen? Bist du dir sicher, dass du sie nicht missverstanden hast?“
 

Neji zuckte mit den Schultern. „Sie hatte mich »taktloser egoistischer Bastard!« genannt. Aber vielleicht hatte sie es ja nett gemeint.“
 

„Und? Gibst du jetzt auf?“
 

„Inwiefern… aufgeben?“
 

„Wir könnten sie jetzt hier einfach in Ruhe lassen. Irgendwann nach einer Zeit hat sicher sicher von selbst Heimweh…“ Er sammelte zwischenzeitlich den bewusstlosen Lee auf.
 

„Und sie weiterhin bei diesen roten eingebildeten Frechdachs lassen? Niemals!“
 

„Wäre auch zu schön gewesen, um wahr zu sein… Übrigens, hast du eine Peilung, wie man den hier wieder wach kriegt?“ Er deutete auf den grünen zusammengesunkenen Haufen.
 

„… Kann man in Suna irgendwo Curry und Chili laufen?“
 

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„Und was machen wir jetzt?“ fragte Lee, als sie auf den Korridor vor ihren Zimmer angelangt waren. Seine Wangen wiesen einen leichten Rotton auf, aber er schien munter wie eh und je.
 

„Eigentlich hatten wir vor, in Ruhe mit ihr zu reden…“ Shikamaru rüttelte an der Türklinke. „Doch wie es scheint, will sie uns wirklich nicht sehen…“
 

Neji biss sich auf die Lippe. War er wirklich so abstoßend? Warum mied sie ihn die ganze Zeit? Nur wegen den einen Zwischenfall? Oder gar wegen diesen rothaarigen Bengel? Er ballte seine Fäuste zusammen. Er musste mit ihr reden – und zwar dringend!

„Wir treten die Türe ein und zerren sie da raus!“
 

„Lass das lieber. Sonst kriegen wir nur Ärger wegen Beschädigung des Privateigentums von unseren Gastgeber…“ winkte Shikamaru entsetzt ab.
 

„Aber da steht doch »Tenten« auf dem Türschild!“
 

„Lee… Manchmal frage ich mich wirklich, wieviel Prozent von deinem Hirn durch deinen Kraftzuwachs weichen musste…“
 

Der Angesprochene plusterte beleidigt seine immernoch roten Backen auf und wollte etwas erwiedern, als eine Stimme schneidend fragte: „Was wollt ihr hier?“ Gaara stand mit verschränkten Armen Gang und seine Augen verengten sich bei Nejis Anblick.
 

„Das ist eine interne Angelegenheit von Konoha-Shinobis. Misch dich da nicht ein!“ sagte Neji, ohne ihn auch nur anzusehen,
 

„Ihr habt es also immernoch nicht aufgegeben? Ihr seid so jämmerlich…“
 

„Wenn es nach mir ginge, dann wären wir längst wieder auf den Rückweg. Aber du solltest langsam unsere Einstellung kennen, dass wir nicht so leicht die Flinte ins Korn werfen, wenn es um einen Teamkameraden geht…“ sagte Shikamaru mit Stirnrunzeln.
 

„Sie hat gesagt, sie will euch nicht mehr sehen. Welchen Teil habt ihr davon nicht verstanden?“
 

„Das Gleiche gilt auch für dich.“ sagte Neji mit zusammengebissenen Zähnen.
 

Gaaras Auge zuckte kurz auf. „Ich wohne hier.“
 

„Das wissen wir. Und auch, dass dein Zimmer sich am anderen Ende der Gebäude befindet.“
 

„… Ich könnte euch wegen Hausfriedensbruch anzeigen…“
 

„Echt? Ich wusste gar nicht, dass es hier so etwas wie »Hausfrieden« überhaupt gibt…“
 

„NEJI!“ wollte Lee schon warnen, doch es war zu spät. Der Sand verließ bereits den Kürbis und rieselte an den Wänden und Boden entlang.
 

„Wir haben noch eine Rechnung offen, Hyuga. Treib es nicht zu weit.“ Gaara streckte seine Hand aus, was Shikamaru absolut nicht als angenehm empfand. Schnell setzte er seinen Schatten ein, um die beiden Streithähne davon abzuhalten, an die Gurgel zu fallen.
 

„Was soll das, Nara?“ fragte Neji mit zusammengebissenen Zähnen.
 

„Beruhig dich erstmal, ja? Es ist gerade der ungeschickteste Augenblick für einen Kampf!“
 

„Halt dich da raus! Das ist eine persönliche Angelegenheit zwischen mir und ihm!“
 

Da riss dem Chuunin endgültig der Geduldsfaden. Er packte Neji an seinen hohen Kragen und knallte ihn mit dem Rücken gegen die nächstgelegene Tür.
 

„Nur mal zu Erinnerung: ICH bin hier der Teamleiter und gebe die Befehle! Außerdem kann ich mich noch gut daran erinnern, dass du Tsunade versprechen musstest, die Situation nicht eskalieren zu lassen! Es war so oder so sehr heikel gewesen, dich überhaupt mitzunehmen!“ Seine genervte Stimme wurde immer lauter. „Die ganze Sache ist mir so schon lästig und ich habe absolut keine Lust, euch ständig davon abzuhalten, eure Köpfe gegenseitig einzuschl-“
 

Die Tür, gegen die sich die Beiden gelehnt hatten, wurde plötzlich nach innen geöffnet, sodass beide ihren Gleichgewicht verloren und ins Zimmer purzelten. Beide lagen unfreiwillig in einer vielversprechenden Position auf dem Boden, als eine blonde Kunoichi mit einer angepissten Aura im Hintergrund über ihnen stand.
 

„WAS MACHT IHR DA FÜR EINEN HEIDENLÄRM?! WER SOLL DA BITTESCHÖN- was macht ihr da?“
 

Wie vom Tarantel gestochen, schreckte Shikamaru von dieser kompromittierender Stellung auf und klopfte sich imaginären Staub von seiner grünen Weste. „N-Nichts… Wir hatten nur eine kleine Meinungsverschiedenheit zu bereinigen…“
 

Temari zog skeptisch eine Augenbraue hoch. „Und ich dachte, ich hätte endlich den Grund herausgefunden, warum du mit Frauen nicht zurechtkommst…“
 

Rotschleier legten sich auf seine Wangen, während er sich bemühte, möglichst gelassen abzuwinken. „Das glaubst du doch selbst nicht… Übrigens, da wir schon dabei sind: wie geht es Tenten?“
 

„Sie schläft.“ Temari deutete auf den in der Decke eingerollten Haufen hinter ihr, was zur Folge hatte, dass Shikamaru genervt aufseufzte. „Wie lästig… aber da kann man wohl nichts machen…“
 

„Meine Rede! Und jetzt lasst sie erstmal in Ruhe schlafen, ihr Sklaventreiber! Erst platzt ihr so einfach rein, dann wollt ihr sie mit Gewalt wieder wegzerren! Und wenn ihr euch umbringen wollt, dann tut es gefälligst draußen und verschont uns mit euren Gebrülle!“
 

Mit diesen Worten klatschte sie den sprachlosen Jungs die Tür vor ihrer Nase wieder zu. Dann atmete sie tief durch und rutschte mit den Rücken zur Tür zu Boden herunter.
 

„Das war knapp… Ich weiss wirklich nicht, warum ich mir das antue!“ murmelte sie. „Eigentlich ist es doch deine Angelegenheit! Abgesehen davon, dass du eine miserable Schauspielerin bist, was das Simulieren von Schlafen anbelangt – ich wette, Neji hat auch ohne diesen Byakugan gemerkt, dass du wach bist…“
 

„Sind sie jetzt aber weg?“ fragte Tenten leise und auf eine sonderbare Art verklemmt.
 

Temari lauschte an der Tür und bildete sich ein, ein Kriegsgeschrei gehört zu haben. Doch zum Wohle ihrer mentalen Vorstellungskraft und der Unversertheit dieser, ließ sie die Zuordnung der Stimme auf eine bestimmte Person bleiben. „Äh… wie es scheint nicht…“ antwortete sie kopfschüttelnd.
 

Unter der Decke kam daraufhin ein Geräusch, das wie ein verzweifeltes Jaulen klang. Verwundert blickte sie zu den zusammengerollten Haufen. „Wieso? Was hast du denn?“
 

„Temari…äh… Es ist nur so… Ich habe die Befürchtung…“
 

„Spuck es endlich aus!“ unterbrach sie das hilflose Gestammel, wobei sie inständig betete, dass es nicht das war, woran sie gerade dachte.
 

„Ähm… ich müsste jetzt doch langsam aufs Klo…“
 

„…“ Temari vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.

Licht am Ende des...

Ich hatte vor weiterzuschreiben! Ehrlich! Das Grundgerüst für Kapitel 17 gammelt seit Mai 2007 in den Untiefen meiner… ach, wen versuche ich hier eigentlich zu verarschen…? Fakt ist, dass seit zweiundhalb Jahren hier inzwischen alles verstaubt ist…

Naja, der Hauptgrund, weshalb es jetzt so gekommen war, liegt an meinen sehr extremen Schreibkomplexen, die bis heute noch andauern. Mir ist klargeworden, dass mein Deutsch leider bei weitem nicht so gut ist, wie ich es mir erhofft hatte und jetzt noch ständig denke "Aaaargh, diese verkrüppelte Grammatik und Artikelfehler kannst du doch nicht auf die Welt setzen…!!!" - zudem kräuseln mir die Nackenhaare auf, wenn ich mir so das grausame Zeug [insert OoC, Unlogik, geistiges Armut etc. here] vor drei Jahren anschaue.

An sich hatte ich nie den Mut, an diesen Projekt weiterzuarbeiten - aber jetzt befinde ich mich im Zustand einer geistigen Umnachtung, kombiniert mit viel Maistee und werde wahrscheinlich erst am nächsten Morgen meinen Kopf gegen die Wand datschen und den Kapitel gegebenenfalls löschen können, hoho~
 

Also, viel Spaß beim Lesen~

(Für diejenigen, die es sich noch ernsthaft antun wollen…)
 

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Kapitel 17: Licht am Ende des…
 

Frage Nr. 1: Warum war sie nochmal hier?

'Hier' ließ sich näher definieren mit Exil in einer Sandstadt. Mit Sand unter der Kleidung, Sand in Schuhen, Sand in Haaren und möglicherweise auch Sand im Gehirn all inclusive.
 

Grund, Ursache und Auslöser ließen sich dabei wunderbar auf eine Person reduzieren. Eine Person, wo sie mit allen Mitteln die großmöglichste Weite suchen wollte. Eine Person, in dem sie seit Jahren eher mehr als weniger unglücklich verschossen war. Und eine Person, der zu allen Überfluss zwischen ihr und der dringenden Erlösung in Form einer Toilette stand. Die geniale Taktik 'Warten, bis es draußen still geworden ist und daraus schließen, dass alle weg sind' war leider nicht ganz aufgegangen.

Mist.
 

Hübsches Veilchen hatte er übrigens. Hübsch im Sinne von gut für alle sichtbar. Weil ein ästhetischer Zuwachs war es ganz bestimmt nicht. Aber es war ja nicht so, als würde er so etwas ganz dringend brauchen… aber vielleicht hatte es ja etwas mit dem kryptischen Urschrei von vorhin zu tun.
 

Würde der Himmel es ihr verzeihen, wenn sie ihren Schwarm einmal ignorierte, um ein sehr notwendiges und Wartezeit-untolerantes Geschäft abzuschließen? Sie gab ihr Bestes, ihn nicht zu sehr innerlich anzuschmachten, während sie an ihm vorbeilief. Wobei gebückt Kriechen eher zutreffender war. Aber was waren schon diese unwichtigen Details?
 

Sie wunderte sich schon, wie sie so verlustfrei an Neji vorbeikommen konnte. Einen stolzen unbelichteten halben Flur hatte sie schon hinter sich gebracht. Bis - huch! - von Nichts eine bandagierte Hand aus der Schwärze schoss. Fast wäre ein großer Unglück passiert! Und dass zwei weiße Augen sie in der Dunkelheit anstierten, machte das Ganze auch nicht unbedingt angenehmer.
 

"Tenten." Bildete sie es nur ein, oder klang seine Stimme heiser und rauchig?

"Du gehst mir aus dem Weg." Oh, war diese Tatsache auch mal endlich zu ihm vorgedrungen? Warum schimpfte er sich nochmal als Genie…?

"Und jetzt gerade hast du mich wieder ignoriert." Einspruch! Ignorieren könnte man es nur mit freizügiger Interpretation nennen. Wenn das kleine - okay, streicht das kleine - große Problem unter anderem nicht wäre, wäre sie ja morgen nicht mit sabbern fertig. Wenn auch nur gedanklich.
 

Und immerhin hatte er großzügig ausgeklammert, dass er sie tatsächlich zu verfolgen schien. So paranoid war sie auch nun wieder nicht. Obwohl sie früher immer davon ausging, dass nur Hinata zu stalkerischen Aktivitäten tendierte. Wobei, mit den Augen, die durch Türen und Wände sehen konnten, war es ja eigentlich kein Wunder, dass es bei den Hyuugas so etwas wie Privatsphäre vielleicht nicht ganz so vorhanden war…
 

"Und dass du aus Konoha so geflüchtet warst, lag auch an mir?!"
 

Tenten stöhnte. Das waren natürlich alles sehr kluge und vorallem wichtige Dinge, die man hier klären müsste. Aber die Frage, sich erleichtern können oder nicht erleichtern können, hatte im Moment größeren Vorrang. Und Nejis Griff zu lockern wäre ein entscheidender Schritt… Ob er es merken würde, wenn sie anfangen würde, mit ihren Hintern unelegant zu wackeln? Sie beschloss sich aber dann spontan auf eine andere Variante um. Und trat zu.
 

Autsch. Es tat ihr im Herzen weh. Ehrlich! Und Neji hatte diese Bewegung scheinbar gar nicht vorausgesehen, so wie er mit eingezogenen Knien zu Boden sackte. Aber Opfer mussten gebracht werden, egal wie unsportlich es gerade von ihr gewesen war. Denn schließlich hatte sie eine größere Ehre zu verteidigen…!
 

Und schon war sie um die nächste Ecke gebogen.
 

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"Ich hasse dich."
 

Nejis Gesicht grinste sie dümmlich an, sodass es wahrscheinlich zu ihren traumatischten Erlebnissen in ihren eigentlich sonst so unspektakulären Leben war. Sie biss sich auf die Lippen, bevor sie sich dann mit tränenden Augen auf ihn stürzte, und an seinen kräftigen Schulter ausheulte. Dass dabei nasses Sand an ihren Wangen klebte, kümmerte sie nicht weiter.
 

"He, ich dachte, du… oh man!" Kankuro kratzte sich am Nacken und gähnte, als hätte er ebenfalls sehr schlecht geschlafen. Vielleicht war sie ja auch nicht ganz unschuldig daran.
 

Nach ihren erfolgreichen Treffen mit den Abort hatte sie sich nichtmehr getraut, wieder zu Temaris Zimmer zurückzuwagen. Bei einer erneuten Zusammenkunft mit Neji würde er sie jetzt erst recht lynchen wollen. Also kam sie auf die geniale Idee, bei Kankuro zu übernachten, da es vielleicht neutraler als bei Gaara wäre. Höchstwahrscheinlich zählte es wirklich nicht zu den moralisch-ethischen Tugenden, was sie hier ablieferte. Aber immerhin war Kankuro mehr Gentleman als sein Bruder, sie nicht auf den steinharten Boden schlafen zu lassen. Aber gefroren hatte sie trotzdem, weil sie sonst übermäßig viel unerwünschten Körperkontakt haben müsste, um etwas von der Decke abzubekommen…
 

Und jetzt war dieser so freundlich und hatte ihr Karasu zum Abreagieren angeboten. Es sah durch den Sand dem Original verblüffend ähnlich. Bis auf dieses psychotischen Grinsen im Gesicht, wo man ein wenig Zweifel an der geistigen Unversehrtheit bekam. Da wollte sie gar nicht wissen, wie Kankuro Neji überhaupt wahrnahm. Obwohl, bei so einen Bruder mit dem emotionalen Gefühlsregung eines Steinfelsens…
 

Zuerst wollte sie das schlimmste Szenario simulieren, falls sie ihn das nächste Mal treffen sollte. In Temaris Zimmer könnte sie es sich zwar vorstellen, sich für die nächsten Jahre zu verschanzen, jedoch… nichts gegen Kankuro, aber hier würde sie es sich doch lieber zweimal überlegen wollen. Deshalb würde sie irgendwann die Atmosphäre außerhalb dieser vier Wände betreten müssen, und da würde immer ein Restrisiko bestehen, einen Hyuuga über den Weg zu laufen. Ohne nachhaltige Unterleibschmerzen. Hoffentlich.
 

Nun hing sie am Neji-Imitat, der hier und da munter vor sich hinbröckelte. Bis irgendwann Temari reinspazierte.
 

"Und ich dachte, du wolltest ihn gar nicht mehr sehen." kommentierte sie spöttisch.
 

"Will ich auch nicht." nuschelte Tenten zurück und versuchte nicht zuviel Sand dabei zu schlucken. Memo ans Hirnsystem: Nie beim Weinen an Nejis Schulter sabbern, unabhängig ob original oder nicht.
 

"Aha. Man siehts." Temari zog ihre Augenbrauchen. Hoch.
 

Tenten zog eine Schnute. Sie hatte eigentlich nicht vor, ihren Neji-Ersatz so schnell loszulassen. Und bereute einige Sekunden später diese Entscheidung. Und es lag nicht am zusätzlichen Sand an ihrer Mundspitze.
 

"Oh, Neji? Tenten?!" Männchen mit grünen enganliegenden Anzug, das ihrer Meinung nach verboten gehörte, platzte in den Raum. "Ihr habt euch wieder vertragen? Team Gai ist wieder vereint?! Die Kraft der Jugend hat gesiiiiiegt~! Ich muss es Nara-kun sofort berichten!" Und weg war er.
 

"… Ts. Als ob man seine Stimme nicht schon im halben Haus hören könnte." Temari verschränkte ihre Arme und grinste amüsiert. "Jetzt werden lustige Gerüchte über dich kursieren. Was wird mein kleines Brüderchen dazu sagen? Und vorallem, wie wird er…" sie deutete auf den sandigen Neji. "… darauf reagieren? Ich sehe schon-…"
 

"… mein endgültiges Ende?"



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Kommentare zu dieser Fanfic (342)
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Von:  blubbie
2009-11-29T21:02:18+00:00 29.11.2009 22:02
Meeeeeeeeeeeeeeeeeeehr!!!!!!!!!!!!!!!! Ich ahb schon nicht mehr gerechnet, aber jetzt hoffe ich auf eine Beendung der ff die absolut großartig ist...also keien Schreibkomplexe mehr bitte! Mach eifnach weiter so! :-)
Von:  Otakuplant
2009-11-13T16:28:38+00:00 13.11.2009 17:28
Na endlich gehts hier mal weiter XD Ich hatte schon befürchtet, dass ich dumm sterben muss! Das Kapitel war genial, vor allem das Neji den tritt nicht hat "kommen sehen" *sich wegschmeiß* Wag es ja nicht abzubrechen, deinen FF ist so toll!
Von:  DarkDragon
2009-11-05T11:21:23+00:00 05.11.2009 12:21
*freu*
ein neues Kapitel und dann noch ein so komisches. *lach* Wie Tenten sich abreagiert hat...
Bin gespannt wie es weiter geht mit dem Team.
lg
Von:  Sherry-Yumi
2009-11-05T09:44:30+00:00 05.11.2009 10:44
Du hast uns verdammt lange warten lassen!^^'
Nichts desto trotz, ein gutes Kap!
Auch wenn es mir ein bisschen wie coconut1503 & MiyuShitaka ging und ich mich erst wieder zu Recht finden musste.
Dennoch hoffe ich jetzt, dass wir auf die nächsten Kaps, nicht mehr allzu lange warten müssen! ^^'
Auf jeden Fall Hut ab, dass du überhaupt weiter geschrieben hast!
und wie gesagt, mir hat das Kapitel sehr gut gefallen,
und ich bin sehr gespannt wie's weiter geht. :)
Das mit Lee am Schluss war sehr witzig! :D
(ich muss Tenten Recht geben: man sollte diese grünen Anzüge verbieten! x'D)
ich würde mich sehr freuen, wenn du dich dazu durchringen kannst weiter zu schreiben!
glg
xxx
Von:  MiyuShitaka
2009-11-04T18:03:04+00:00 04.11.2009 19:03
Ich dachte schon,ich seh nicht richtig xD Nach so langer Zeit wieder ein Kapitel zu schreiben...Respekt!Die meisten brechen einfach ab.

Viel kann ich nicht sagen.Muss erst wieder in die Story kommen,aber wird sicher noch ^.^
Von: abgemeldet
2009-11-04T17:56:08+00:00 04.11.2009 18:56
heh ^^ hast echt lang gebraucht für das kapi xDDD aber versteh ich schon..so gehts mir mit meinen ffs auch..

ich fand deine ff immer voll toll xD einer meiner lieblings nejitenten ffs!!! =) aber es fiel mir echt schwer wieder in die story reinzukommen xD ich weiß voll nicht mehr um was es ging... trotzdem lese ich auf jeden noch weiter!! freu mich aufs nächste kapi ;)
lg coco <3
Von:  I_Love_Seto_and_Neji
2009-09-16T17:24:06+00:00 16.09.2009 19:24
Hey ich finde deine ff echt klasse bis auf einige sehr gravierende gramatikalische fehler
ich freu mich schon wenn du weiter machst aber du solltest wirklich etwas mehr auf die satzstellung achten ^-^

lg sandy

ps: bitte bitte mach weiter deine ff ist soooo geil
Von:  DemonLady
2008-08-28T09:47:59+00:00 28.08.2008 11:47
Tach auch,
Gaara ist anfangs so richtig schön sachlich, wie man ihn auch kennt.
Und er hat sich noch nie gewaschen? Na hier kommen ja Sachen zutage…
Uaah, Gai im Bikini – igitt. Jedenfalls war die Situation am See herrlich.
Und Gaara ist echt ins Wasser gekommen. Wow. Zwar nicht lange, aber immerhin.
Genauso überraschend war, dass Gaara nicht alle sofort gemeuchelt hat.
Bin jedenfalls mal gespannt, wie es weitergeht.
Von:  DemonLady
2008-08-26T15:21:38+00:00 26.08.2008 17:21
Tach auch,
Der Anfang war echt total niedlich. Süß, dass sich alle Sorgen um Tenten machen. ^^
Aaah, Kakashi ist endlich aufgetaucht. Wie geil. ^^ Mein Lieblingschara – wie immer zu spät. Aber naja – solange er das nicht in anderen Gegenden ist…
Jedenfalls ist er total genial geworden und auch die Omi, die er da unterm Arm schleppt, ist heiß. Hab’ mich weggeschrien, als die da losgezetert hat. ^^
Genauso toll war seine Beschreibung: Name, Tenten, Nachname: Unbekannt, Eltern: Unbekannt…
Man sollte meinen, Jounin wären besser vorbereitet. XD
Zitat: als sie die Zahl der Anwesenden durch den Fensterrahmen erheblich reduzierte.
Das ist ja wohl eine der geilsten Beschreibungen, die ich je gelesen habe. Aaah, ich liebe deinen Schreibstil! XD
Nächstes Zitat: gab er ruhig vor sich hin, wobei es nicht ganz mit seinen vor Wut zitternden Händen und Beinen harmonierte.
Jaaa, ich liebe deinen Schreibstil. ^^
Die einzelnen Fragen nach Akaris Beschreibung zu Neji waren echt klasse und auch als er sich die Haare bindet, der folgende Satz, dass sie ihn sowieso geschickt hätten – super lustig.
Das Dokument wird nicht langweilig und es kommt ein lustiger Spruch nach dem anderen. So mag ich das.
*vom Stuhl lol* Tsunades Aussage mit den Fenstern war auch wieder gut. Ich schmeiß’ mich weg! Aaah, es tut mir so Leid, dass ich das tolle Kap so lange nicht gelesen habe. ^^ Die nächsten kommen hoffentlich wieder schneller.
Bin echt wahnsinnig gespannt, wie es weiter geht. ^^
Von: abgemeldet
2008-07-03T20:56:58+00:00 03.07.2008 22:56
Hallo Nel.
Endlich habe ich es geschafft dieses Kapitel zuende zu lesen und fang auch gleich mit meinem Kommentar an (wie ich sehe hast du ein "Ooooh wie toll" gar nicht mehr nötig, weil ja die Kommischreiber vor mir schon volle Arbeit geleitet haben. Ein Hoch auf Quietsch-Kommis...)

Nun zur Fanfic:
Ich find die Storyline gut, die Länge ist okay, auch wenn sich die Story im allgemein etwas sehr lang zieht, was auch damit zusammenhängt, dass du so lange für ein Kapitel brauchst. Was mich stört sind die Absätze in den Dialogen. Es stört beim lesen und einmal Enter-Drücken als Zeichen würde völlig ausreichen.
Allerdings finde ich die Dialoge sehr eintönig, da man nie weiß wie jemand etwas sagt. Eine kurze Beschreibung wäre besser, weil man sonst überhaupt nicht versteht wie etwas gemeint ist und es somit schnell zweideutig werden kann.
Auch den letzten Satz finde ich so aussagelos. Ich versteh ihn nicht, da mir dieses "......" nicht weiterhilf.

Auch finde ich, dass du sehr OoC schreibst, schon am Anfang der Fanfic. Niemand ist perfekt im IC-schreiben, aber ich finde, dass Tenten viel zu bodenständig ist, um einfach wegzurennen. Sie ist einfach eine ausgeglichene Person.
Auch finde ich Neji etwas zu aggresiv. Er würde sich gar nicht die Blöse geben, ausfallend zu werden. Dazu ist er viel zu stolz.

Aber sonst finde ich die Fanfic gut und ich hoffe, dass mein hilfreicher(?) Kommi nicht in den ganzen "uiii schreib weiter"-kommis untergeht.

Vielleicht liesst man sich ja mal wieder :D

lg tentenhime ^-^


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